Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Einleitung.
49
jeder Versuch, eine bestimmte Zeitrechnung und einen sichern
Maasstab für das Gleichzeitige der Begebenheiten in das
Mythenalter zu bringen, auf Hypothesen beruht, und nur
durch zwangvolle Erkünstelung möglich ist.
Die älteste Geschichte führet uns hin auf Asien und
Afrika. Gleichzeitig mit der Bildung der ersten Staaten am
Indus, a m T i g r i s und E u p h r a t, scheint Aethiopien
und das Nilthal bevölkert gewesen zu seyn; allein ein andrer
Menschenstamm, in physischer und in geistiger Hinsicht, war
der Afrikaner dies- und jenseits der äthiopischen Gebirge, als
der Asiate in Candahar, in Babel, in Ninive und an der phö-
nicisch-palästinensischen Küste. Nur Europa ist, nach allen
Zeugnissen der Geschichte, später bevölkert worden; auch sind,
selbst in physischer Hinsicht, seine Küsten am Mictelmecre
später bewohnbar gewesen, als Asien und Afrika. Wer endlich
mag das Dunkel lösen, das auf den Urvölkern Amerika'ö
und Auftra lienö ruht? Fanden doch die Europäer, als sie
im fünfzehnten Jahrhunderte den vierten Erdtheil entdeckten,
daselbst, neben vielen Nomadenstämmen, bereits zwei in
ihrer ganz eigenthümlichcn Cultur weit vorgerückte Staaten,
Peru und Mexiko; und ist nicht das einzige Neu-Hol-
land an Q.uadratmcilen größer, als das gesammte cultivirte
und gesittete Europa?
Konr. Männert, Geographie der Griechen und Römer ans
ihren Schriften dargestellt, io Thle. (der sechste in 3, der
neunte u. zehnte in 2 Abth.) Nürnb. u. Lpz. 1788 —
1826. 8. — (Von diesem Werke erschienen in neuen Aust
lagen des 2ten Theiles 2te Abth. (Britann ia). Leipz.
1822. — der 3te Theil (Germania). Leipz. 1820 —
und der 4te Theil (Norden der Erde). Leipz. 1821.)
G. G. Bredow, Untersuchungen über einzelne Gegenstände
der Geschichte, Geographie und Chronologie. 2 Abtheil.
Altona, 1800 u. 2. 8. (Abth. 2 enthalt die Uebers. von
Gossel lins Kenntniß der Alten von Afrika, Rennels
System der Geogr. Herodots, und Vincents Handelst
verkehr der Alten mit Indien.)
Fr. Aug. Ukert, Geographie der Griechen und Römer, von
den frühesten Zeiten bis auf Ptolemäus; mit Charten, n
Thl. (in 2 Abth.) Weimar, 1816. 8. 2ten Thls. ir Dd.
1821. 8.
Pölly kl. W. 6ke Aufl.
4
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Bredow Gossel Herodots
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Candahar Babel Ninive Europa Afrika Peru Mexiko Europa Altona Afrika Indien Weimar
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
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f
Dcr Bundesstaat Mexiko. 4^9
abhangigkcit erheben wollten, nur sollten sie sich aller Ver-
bindung mit England enthalten; so begannen doch, ohne
Rücksicht auf diese Erklärung, die spanischen Amerikaner den
Kampf für ihre Unabhängigkeit mit den in ihrer Mitte noch
vorhandenen altspanischen Behörden, welche zum Theile selbst
zwischen dem Interesse der bourbonischcn und der napoleoni-
schen Dynastie schwankten.
183.
Der Bundcöstaat Mexiko.
Unter allen spanischen Koloniccn des vierten Erdthcils
war Mexiko, nach Bevölkerung, Reichthum und Ertrag
für das europäische Stammland, die wichtigste. Dort er-
richtet^, nach der Einsetzung der Napoleonischen Dynastie in
Spanien, der Vicekönig Iturrigaray im August 1808 eine
einstweilige Rcgierungöjunla, welche aus Europäern und
Kreolen zusammengesetzt war. Dies beleidigte aber die Euro-
päer, die ihn nach Europa einschiffen ließen. In Europa
ernannte darauf die spanische Junta zu Cadix den Venegaö an
seine Stelle. Gegen diesen leitete der Pfarrer Hidalgo
(1810) einen Aufstand in Mexiko, der aber mit Hidalgo's
Besiegung und Hinrichtung (1811) endigte. Sein Nach-
folger, der Priester Mo re los, welcher, (1814) auf einem
von ihm zusammenberufcncn Congrcffe, die Unabhängigkeit
Mexiko's aussprach, ward, wie Hidalgo, besiegt und (1815)
hingerichtet. Gleiches Schicksal hatte (1817) Mi na. —
Glücklicher abu leitete (1821) der Oberst Augustin Itur-
bide den Aufstand gegen die Royalisten. Mit ihm schloß
zu Cordona (24. Aug. 1821) der von den spanischen Cortes
ernannte Vicekönig Mexiko's Odonojo einen Vertrag ab,
in welchem die Unabhängigkeit Mexiko'ö von Spa-
nien anerkannt, auf den Thron dieses Reiches aber der
König von Spanien, oder ein Prinz seines Hauses, doch
unter der Bedingung, in Mexiko zu regieren, berufen ward.
Eine niedergesetzte Junta ernannte, in Angemessenheit zu
diesem Vertrage, eine einstweilige Regentschaft von fünf
Personen für das Kaiserthum Mexiko, und den Jturbide
zum Generalissimus der Land - und Seemacht (28. Sept.
32 *
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Vicekönig_Iturrigaray August Vicekönig_Mexiko's_Odonojo
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko England Mexiko Mexiko Spanien Europa Europa Hidalgo Mexiko Hidalgo Spanien Mexiko Mexiko
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Erster Zeitraum.
86
Da in Griechenlands frühesten Bewohnern Völkerschaften
von sehr verschiedener Abstammung zusammentraftn; so kann
nicht einmal völlig entschieden werden, ob die im Peloponnes
auftretcnde Horde der Pelasger die erste Bevölkerung nach
Griechenland brachte. So viel aber ist gewiß, daß die wich-
tigsten und zahlreichsten Stämme von Kleinasien her in Grie-
chenland einwanderten. Die Pelasger erschienen, nach den
ältesten Sagen, unter Inachus, ungefähr 1800 J. v. C.,
als Wilde, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten,
und von den rohen Früchten der Felder lebten. Bald aber
legten sie den Grund zu den Staaten von Argos und Si-
cyon, und verbreiteten sich vom Peloponnes aus nördlich, wo
sie sich in Attika und späterhin in Thessalien festsetzten.
Ums Jahr 1550 v. C. wurden die Pelasger von den
Hellenen vertrieben, die erst späterhin nach ihrem Anführer
Hellen, dem Sohne des Dcukalions, benannt wurden, und
einen, von den Pelasgern verschiedenen, aber ebenfalls von
Asien her (wahrscheinlich vom Kaukasus) eingcwanderten,
Volksstamm bildeten. Die Pelasger gingen theils nach Ita-
lien, thcils ließen sie sich auf Kreta, Euböa und andern
Inseln nieder. Weil diese wichtige Veränderung unter dem
Gräcus geschah; so erhielten die flüchtigen Pelasger, be-
sonders in Italien, den Namen Griechen.
Der Hellenenstamm verbreitete sich damals in vier
verschiedenen Zweigen über Griechenland. Die Ueberlkeferung
giebt dem Hellen drei Söhne: Aeolus (den Stammanführer
der Aeolier), Dorus (den Stammvater der Dorier), und
Luthus, von dessen beiden Söhnen, Achäus und Ion,
die Stämme der Achäer und Ionier abgeleitet wurden. Zu
diesen Stämmen hellenischer Abkunft kamen Kolonisten
aus Aegypten unter Eekrops (um 1550 v. C.) und Da-
naus (um 1500 v. C.) ; aus Phdnicien unter K ad mus
(um 1550 v. C.), der sich in Böotien niederließ, und aus
Phrygien unter Pelops (um 1400), von welchem die süd-
liche Halbinsel den Namen erhielt. Diese Ausländer, welche
allmählig mit den Eingehornen in die Masse Eines Volkes
verschmolzen, scheinen auf die schnelle Gesittung und Culti-
virung Griechenlands einen bedeutenden Einfluß behauptet
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
278
Siebenter Zeitraum.
aufzunehmen, und die Landmacht und Marine zu leiten,
dem Gen eral- Cong resse (seit 1801 in der Hauptstadt
Washington), an dessen Spitze ein auf vier Jahre ge-
wählter Präsident mit der vollziehenden Gewalt
gestellt ward, welche Wurde Washington durch erneuerte
Wahl bis 1797 bekleidete. Neben diesem Bundesvertrage
gab sich aber jeder der einzelnen Staaten seine besondere
Verfassung, als Grundlage seines innern Lebens und
seiner Verwaltungsformen. Jeder Staat sendet zum Con-
gresse eine, nach seiner Volksmenge bestimmte, Anzahl Re-
präsentanten, die dreißig Jahre alt seyn müssen, und
aller zwei Jahre zum Drittel erneuert werden. Diese S e-
natoren und Repräsentanten üben die gesetzge-
bende Gewalt, von welcher die richtende Gewalt
getrennt ist, die von einem Dbergerichte und den vom Con-
gresse angeordneten Untergerichten geleitet wird. — Nur die
freien weißen, eingebohrncn oder eingebürgten Bewohner
der Freistaaten, nicht aber die Indier und Neger, sind der
Bürgerrechte fähig; auch behaupten die L a n d e i g e n t h ü m c r
einen bedeutenden Vorzug vor den übrigen Bewohnern. Der
persönliche Rang in Nordamerika hangt aber blos von dem
Staats amte ab, das der Bürger bekleidet.
Da die Zahl der amerikanischen Provinzen durch kein
Gesetz näher bestimmt ward; so bildeten sich in der Folge
noch eilf neue Staaten (im Ganzen 24), die der Cvn-
greß anerkannte und in den Verein aufnahm; doch fällt
diese Erweiterung des amerikanischen Staatenbundes in den
nächsten Zeitraum der neuesten Geschichte.
526.
Schweden.
Gustav Wasa.
Die Folgen der calmarischen Union, die im europäi-
schen Norden mit wenig Rücksicht auf den Geist und
Charakter der verschiedenen durch sie verbundenen Völker
(1397) abgeschlossen, und unter vielfach erneuerten Stürmen
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Cong Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Washington Nordamerika Schweden
3glj
neue innere Kriege, veranlaßt durch Usurpatoren, bis in
die zweite Halste des fünfzehnten Jahrhunderts sich herab-
zogen. Mau berechnet die Bevölkerung dieses Staates zu
höchstens 2 Millionen Einwohnern.
Unter dem Namen Sen eg ambien wird das westliche
Nigritien am atlantischen Meere zwischen den Flüssen Se-
negal und Gambia verstanden, ein Land, in welchem Sand-
steppen und fruchtbare von Gebirgen begrenzte Ebenen ab-
wechseln. In der Nahe der Küste des atlantischen Meeres
ist das Land am, meisten fruchtbar und am stärksten bevöl-
kert. Die Bewohner sind Mohren und Neger, die sich
durch Farbe, Gesichtsbildung, Haare, Lebensart und Sit-
ten bedeutend von einander unterscheiden. Die Mohren und
einige Negerstamme bekennen sich zum Islam; die übrigen
Negerstamme sind Fctischendiener. Neben den hier bestehen-
den freien Landern der Fulier, der Jaloffen u. a., ge-
hören den Britten die Inseln James und Bulam,
mit dem auf dem festen Lande gelegenen Gebiete Groß-
bulam; den Franzosen die Inseln Senegal und Go-
r üe, und den Portugiesen die Stadt Cachao. Europäische
Factvreien dehnen sich aus an der ganzen Küste von Ober-
guinea, das vom Sierra-Leona-Gebirge und dem Vor-
gebirge Lope-Gonsalva begrenzt, und von Regerfürsten in
vielen einzelnen kleinen Völkerstammcn beherrscht wird. Au
Niederguinea gehören das Reich von Loango unter
einem unabhängigen Könige, die Staaten Angola und
V engn ela, welche unter portugiesischer Oberhoheit stehen,
und Kongo, wo die Portugiesen in den großen und zahl-
reich bevölkerten Städten San Salvador (Kongo) und
Pemba, welche größtenchcils von Christen bewohnt wer-
den, einen lebhaften Handel treiben.
r
583. '
Fortsetzung.
Im innern Südafrika liegen die Negerlander der
Schagga im Westen, die Länder der Galla im Osten,
Pony Wettgeschichke m. 4tc Aufl. 24
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
370
Siebenter Zeitraum.
und der Kaffern im Süden. In der Nahe der Grenze
der Capkolonie wohnen die Buschmänner. Das Cap-
land selbst umschließt die Südspitze Afrika's bis zum drei-
ßigsten Grade südlicher Breite. Seine Urbewohner sind die
rohen Hottentotten.
Das Vorgebirge der guten Hoffnung ward
Zwar schon im Jahre i486 von Barthvloläus Díaz
entdeckt, und wenige Jahre darauf von den Portugiesen
auf ihrenr Wege nach Ostindien umschifft; allein die dort
von den Holländern begründete Kolonie erhielt erst im
Jahre 1660 ihr Daseyn. Man berechnet die Bevölkerung
derselben zu 60 — 70,000 Einwohnern, von welchen das
Drittheil aus Europäern besteht. Die beiden übrigen Drit-
theile sind eingeführte Sklaven und eingcbohrne Hottentot-
ten. So wichtig die geographische Lage, so gemäßigt das
Klima und so fruchtbar der Boden des Caplands ist; so
haben doch die Holländer diese Kolonie nicht so benutzt, als
es möglich gewesen wäre. Sie betrachteten dieselbe zunächst
nur als einen Erfrischungsplatz für die Ostindiensahrer, und
erschwerten nach einer engherzigen Kaufmannspolitik den
fremden Schiffen die Landung. Selbst die dortigen Einwoh-
ner durften bis kurz vor der französischen Revolution die
einheimischen Erzeugnisse nicht selbst auf Schiffen ausfüh-
rn:, und an dem Handel nach Ostindien Antheil nehmen;
die Folge davon war, daß die jährlichen Unterhaltungskosten
dieser Besitzung der holländisch - ostindischen Gesellschaft den
Ertrag derselben um 4 Millionen Gulden überstiegen. Kaum
waren aber die Verhältnisse dieser Kolonie in neuern Zeiten
etwas besser eingerichtet, als sie im Jahre 1796 von den
Britten erobert ward. Zwar kam sie durch den Frieden von
Amiens (1802) an die Holländer zurück, wo zugleich der
Hafen des Caps zu einem Freihafen für diejenigen Na-
tionen erklärt ward, welche den Frieden abgeschlossen hat-
ten; allein, nach der Erneuerung des Krieges zwischen
Frankreich und Großbritannien, bemächtigten sich die Brit-
ten des Caps von neuem, und behaupteten sich auch im
Frieden vom Jahre 1814 im Besitze desselben.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Barthvloläus_Díaz
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Caplands Ostindien Amiens Frankreich
Amerika.
571
Die Lander auf der Osiküste von Afrika sind
zum Theile schon seit Jahrhunderten den Europäern bekannt,
und von ihnen besucht. Auf der Küste Zanguebar be-
stehen die Staaten Me linde und Qu i loa, mit arabischen
Bewohnern und Bekennern des Islam; in dem fruchtbaren
Reiche Magadorv ist der Islam mit dem Heidenthume
vermischt. Auf der Insel Mozambique gehört den Por-
tugiesen die Hauptstadt, in welcher der Mittelpunct ihres
Handels in jenen Gegenden sich befindet, der hauptsächlich
in Sklaven, Goldstaub und Elfenbein besteht; auch auf
Monomotapa und Sofala haben die Portugiesen Nie-
derlassungen.
Unter den östlich von Afrika liegenden Inseln gehör-
ten vormals Jsle de France und Jsle Bourbon zu
Frankreich; doch mußte die erste im Jahre 1814 von
Frankreich den Britten, die sie erobert hatten, überlassen
werden. Sie ist die wichtigste Station zwischen Afrika und
Ostindien. Westlich von Afrika besitzen die Britten S.
H e l e n a, die Portugiesen S. Ascension, S. T h o m a s,
Porto santo, Madera und die Inseln des grünen
Vorgebirges, so wie die azorischen Inseln. Die
kanarischen Inseln gehören zu Spanien.
584.
Amerika.
In dem ungeheuern Amerika, dessen Flächeninhalt
von 750,000 Quadratmeilcn verhältnißmäßig nur schwach
bevölkert ist, weil man die gesammte Bevölkerung dieses
größten Erdtheils höchstens zu 60 Millionen Einwohnern
berechnet, unterjochten die Spanier die einzigen Staaten,
welche sie bei der Entdeckung dieses Erdtheils daselbst vor-
fanden, Mexiko und Peru*). Bald aber erwarben
mehrere europäische Völker jenseits des atlantischen Oceans
bedeutende Länder und Kolonieen; nur daß der Besitz der-
*) §. 411—416.
24*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Mozambique Nie- Afrika Frankreich Frankreich Afrika Ostindien Afrika Spanien Amerika Amerika Mexiko
364
Siebenter Zeitraum.
So ungeheuer groß auch das chinesische Reich und so
stark seine Bevölkerung seyn soll, besonders seit es sich durch
Eroberungen in der asiatischen Tatarei vergrößerte; so ist doch
die innere Kraft desselben gelahmt, und die Nation ist auf
den ehemaligen Stufen ihrer Kultur stehen geblieben, ohne
sich zu einem höher» und frischem Leben zu erheben. —
578.
Japan.
In der Nachbarschaft von China liegt auf drei großen .
und vielen kleinen Inseln das von einem Kalmücken- oder
Mongolenstamme bevölkerte Kaiserthum Japan, von den
Eingebohrnen Ni Phon genannt, mit welchem erst seit 1541
die Portugiesen eine Handelsverbindung anknüpften, und wo-
hin die Jesuiten das Christenthum brachten. Doch innere
Veränderungen in Japan und der Antheil der Jesuiten an
denselben bewirkten die Austösung dieser Verbindung, bis die
Holländer seit 1638 ein Handelsmonopol dorthin sich ver-
schafften, das aber auch in der- Folge durch die bewachende
Eifersucht der japanischen Regierung beschränkt ward. Die
Regierung ist zwischen ein geistliches (Dairi) und ein
weltliches Oberhaupt (Cnbo) getheilt, doch so, daß dem
ersten blos der Schatten der Macht und die Leitung der
Religionsangelegenheiten geblieben ist, und von dem letzten
die ganze Staatsverwaltung abhangt. Der neueste Versuch
der Russen, unter Krufenstern s Anführung, in Japan
eine neue Handelsverbindung anzuknüpfen, ist an der Eifer-
sucht der japanischen Regierung auf die Ausländer gescheitert.
567.
Thibet.
In dem großen asiatischen Nomadenlande, das zwischen
China, Hindostan und der Wüste Kobi nördlich liegt, streif-
ten mongolische Horden, nachdem von dorther die großen
wandernden Völkerstamme ihre Züge nach Europa und in
das südliche Asien ausgeführt hatten. Der nördliche Theil
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Kobi
Extrahierte Ortsnamen: Japan China Japan Japan Japan China Hindostan Europa Asien
Indien.
¿Xi
8.
Indien.
Unter dem allgemeinen Namen Hindosian kennt die
Geschichte den großen asiatischen Erdstrich zwischen dem
Ganges und In d u s. Oft bezeichnet der Name Indien
in der Erdkunde der ältesten westlich asiatischen Völker den
ganzen unbekannten asiatischen Osten. Die beglaubigte Ge-
schichte reicht nicht bis an jene Zeit hinauf, wo sich die
ersten Völkerstamme in diesem vieldeutig so benannten Lande
niederließen; wahrscheinlich waren es auch verschiedene Stam-
me, die in dem nördlichen,, späterhin durch Alexanders Zug
in jene Gegenden etwas bekannter«, Indien wohnten, als
die auf den beiden indischen Halbinseln, welche hauptsächlich
die neueste Geschichte kennt, seitdem der Weg um die süd-
lichste Spitze Afrika's (i486) entdeckt ward, und die west-
lichen europäischen Staaten, besonders die Portugiesen, dort
ihre ersten Handelsverbindungen anknüpften, bis es den
Britten im achtzehnten Jahrhunderte gelang, daselbst eine
Kolonialmacht zu bilden, wie sie, in diesem Umfange
und mit diesem Ertrage, kein altes und neues Volk zu er-
reichen vermochte.
Aus der asiatischen Mythenzeit hat sich die Sage er-
halten, daß Semiramis mit dem indischen Könige Stabro-
bates gekämpft, und der Aegypter Sesostris einen Feldzug
nach Indien gethan habe. Unter den Griechen finden sich
beim Herodot die ersten, aber nur schwankenden und un-
zureichenden Angaben über Indien, wie sie die Perser geben
konnten. Die Provinz Sinde ist die Grenze seiner Erdkunde
gegen Osten; gegen Norden nennt er nur diejenigen Gebirge
und Landstriche, welche Indien von Bactrien trennen. —
Ktesias, der unter Artarerres 2 schrieb, unterscheidet sich
vom Herodot hauptsächlich durch befriedigendere Nachrichten
von Vorderindien, und durch Unbekanntschaft mit den
südlichen Gegenden. Erst Alexanders Feldzug nach In-
dien zerstreute die Dunkelheit, die bis dahin auf Südin-
dien ruhte. Doch kam auch er nicht bis zu den Ufern des
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