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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

2. Bd. 3 - S. 370

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
370 Siebenter Zeitraum. und der Kaffern im Süden. In der Nahe der Grenze der Capkolonie wohnen die Buschmänner. Das Cap- land selbst umschließt die Südspitze Afrika's bis zum drei- ßigsten Grade südlicher Breite. Seine Urbewohner sind die rohen Hottentotten. Das Vorgebirge der guten Hoffnung ward Zwar schon im Jahre i486 von Barthvloläus Díaz entdeckt, und wenige Jahre darauf von den Portugiesen auf ihrenr Wege nach Ostindien umschifft; allein die dort von den Holländern begründete Kolonie erhielt erst im Jahre 1660 ihr Daseyn. Man berechnet die Bevölkerung derselben zu 60 — 70,000 Einwohnern, von welchen das Drittheil aus Europäern besteht. Die beiden übrigen Drit- theile sind eingeführte Sklaven und eingcbohrne Hottentot- ten. So wichtig die geographische Lage, so gemäßigt das Klima und so fruchtbar der Boden des Caplands ist; so haben doch die Holländer diese Kolonie nicht so benutzt, als es möglich gewesen wäre. Sie betrachteten dieselbe zunächst nur als einen Erfrischungsplatz für die Ostindiensahrer, und erschwerten nach einer engherzigen Kaufmannspolitik den fremden Schiffen die Landung. Selbst die dortigen Einwoh- ner durften bis kurz vor der französischen Revolution die einheimischen Erzeugnisse nicht selbst auf Schiffen ausfüh- rn:, und an dem Handel nach Ostindien Antheil nehmen; die Folge davon war, daß die jährlichen Unterhaltungskosten dieser Besitzung der holländisch - ostindischen Gesellschaft den Ertrag derselben um 4 Millionen Gulden überstiegen. Kaum waren aber die Verhältnisse dieser Kolonie in neuern Zeiten etwas besser eingerichtet, als sie im Jahre 1796 von den Britten erobert ward. Zwar kam sie durch den Frieden von Amiens (1802) an die Holländer zurück, wo zugleich der Hafen des Caps zu einem Freihafen für diejenigen Na- tionen erklärt ward, welche den Frieden abgeschlossen hat- ten; allein, nach der Erneuerung des Krieges zwischen Frankreich und Großbritannien, bemächtigten sich die Brit- ten des Caps von neuem, und behaupteten sich auch im Frieden vom Jahre 1814 im Besitze desselben.

3. Bd. 3 - S. 373

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Amerika. 37 ó welche unter dem englischen Gouvernement Newfound- land stehen. Aus diesen nordamerikanischen Landschaften wurden die Franzosen, welche hier im Laufe des seehszehn- ten Jahrhunderts sich angesiedelt hatten, durch die beiden Friedensschlüsse von Utrecht (1713) und Versailles (1763) verdrängt. Sie kamen unter die Hoheit der Britten und verloren seit dieser Zeit sogar ihre vorigen Benennungen (Terrenenve, Canada und Acadien). Eben so besaß Groß- britannien seit 1763 Ost- und Westflorida, wo es ihm von Frankreich und Spanien abgetreten ward. Da aber die Verwaltungskosten dieser Provinzen ihren Ertrag überstiegen; so war es im Ganzen kein Verlust, daß Groß- britannien dieselben im Frieden von Versailles (1783) an Spanien zurückgab. Diese Macht behauptete sich auch in dem Besitze derselben, bis in die neuesten Zeiten der nordamerikanische Freistaat die Abtretung beider in einem Vertrage von Spanien erwarb. Unter allen Machten Europa's besaß Spanien seit Coloms, des Entdeckers, Zeiten die reichsten und schönsten Kolonieen in Amerika*). Außer Ost- und Wesistorida ge- hörten ihm in Nordamerika Alt- und Nen-Meriko; in den Antillen die Inseln Cuba und Porto-Rico, und die Hälfte von Domingo; in Südamerika aber die bedeu- tenden Vicekönigreiche Neu-Granada, Peru und Rio de la Plata. Allein in den meisten dieser Besitzungen veränderte sich die, bis zum Anfange des neunzehnten Jahr- hunderts daselbst bestehende, politische Ordnung der Dinge, seit im Jahre 1808 die in Spanien regierende Dynastie Bourbon einem Bruder Napoleons auf einige Zeit weichen mußte. Doch alle diese, bis jetzt noch nicht zur Entschei- dung gekommene, Schicksale der spanischen Besitzungen in Amerika gehören erst dem folgenden Zeiträume an. Dasselbe gilt von Brasilien, wohin das portugiesische Königshaus im Jahre 1807 den Sitz der Regierung verlegte. Brasilien ward in dieser Zeit zuni Königreiche erhoben. ) vergl. §. 411—416.

4. Bd. 3 - S. 30

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
30 Siebenter Zeitraum. erbot. Ferdinand von Aragonien schämte sich zwar bei Colom's Ankunft dieses Schrittes und gab dem Colom die Freiheit; allein man hielt ihn bis 1502 von einer neuen Unternehmung zurück, sandte andere Männer auf Entdeckun- gen aus, und ernannte, gegen die mit dem Colom einge- gangenen Vertrage, den Ovando zum königlichen Statt- halter in Wesiindien. Nun wurden die Indianer für frei erklärt, auch sollten ihre Arbeiten bezahlt werden; doch eig- nete sich die Krone die Halste alles aufgefundenen Goldes zu. Im Jahre 1502 begann Colom seine vierte Reise, um noch einmal den Versuch zu machen, den Weg nach Ostindien auf dem atlantischen Meere zu finden, wozu Fer- dinand besonders durch die von den Portugiesen aus Ostin- dien zurückgebrachten Reichthümer und Erzeugnisse bestimmt ward. Colom entdeckte einen neuen Theil des festen Landes von Amerika, besuchte den Hafen von Porto bello, und ward, bei seiner Nachfrage nach den Goldlandern, nach Westen (Mexico) gewiesen. Bei Jamaica litt er Schiff- bruch; Ovando aber, der Statthalter in Domingo, zu welchem er einige kühne Männer auf einem indischen Boote geschickt hatte, verweigerte ihm Unterstützung, und über ein Jahr verzog es sich, ehe ihm ein Schiff von einem Privat- manne zur Ueberfahrt nach Domingo zugesandt ward. Ovando hatte sogar den Indianern auf Jamaica verbo- ten, den Colom mit Lebensmitteln zu unterstützen; dieser erhielt aber durch eine vorher verkündigte Mondesfi'nsterniß die Indianer in Gehorsam und Abhängigkeit. — Nach vie- len Mühseligkeiten kam Colom 1504 nach Spanien zurück; Jsabella war gestorben, und Ferdinand ihm abgeneigt. Co- lom starb zu Valladolid (1506) in einem Alter von 58 Jah- ren. Er befahl, die Ketten, die er auf der frühern Rück- kehr von Westindien getragen hatte, in sein Grab zu legen. Sein Sohn Diego erhielt endlich, nach seiner Heirath in die Familie Toledo, die Vorrechte, welche der Vertrag von 1492 seinem Vater bestimmt hatte. Diego zog, mit dem Titel eines königlichen Statthalters und eines Herzogs von Veragua, begleitet von vielen spanischen Familien, nach St. Domingo.

5. Bd. 3 - S. 246

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
246 Siebenter Zeitraum« hangigkeit Portugals von England, die in dem nächsten Jahrhunderte eher verstärkt, als vermindert ward. Denn da die nach England wöchentlich abgehenden Packct- boote nicht untersucht werden; so führten dieselben sogleich die Gold- und Silberbarren selbst, noch außer dem baaren Gelde, dahin, und Portugal blieb, bei allem Golde und bei allen (1723 entdeckten) Diamantgruben seines Brasiliens, ein armer und entkräfteter Staat. 511. Johanns. I o fe p h E m a n u e l. Maria Franziska. Der Regent Johann. Im spanischen Erbfolgekriege erklärte sich Anfangs Portugal für den Philipp von Bourbon; Englands Einstuß aber nöthigte es 1703, sich an die Verbindung gegen Ludwig 14 anzuschließen, worauf von Portugal aus der Erzherzog Karl in Spanien vordrang. Der Utrechter Friede (1713), der unter Johanns 6 Regierung (1706 —1750) abgeschlossen ward, verschaffte Portugal die Sou- verainetat über den Amazonenstuß, und die Kolonie S. Sacramento von Spanien zurück. Auf die Pfaffenregie- rung des Franziskaners Caspar Aveiro folgte, unter Jo- hanns 5 Sohne Jose p Hemanue 1(1750 —1777), die nach- drucksvolle Verwaltung des großen Ministers Pombal, der bei allen individuellen Fehlern dennoch dein erschlafften Staate ein neues Gefühl von Kraft einhauchte. Unter ihm hob sich der Ackerbau und der Gewerbsfleiß; die Handelsbilanz wurde bestimmter berechnet, um den Finanzen wieder aufzuhelfen; selbst das Elend, welches die Zerstörung Lissabons durch ein Erdbeben (1 Nov. 1755) herbeiführte, ward durch die Thätigkeit dieses Ministers erleichtert. — Die Entdeckung eines Angriffs auf das Leben des Königs (1758), in wel- chen der Herzog von Aveiro und der Marquis von Tavora verwickelt waren, benutzte Pombal, wegen des muthmaß- lichcn Antheils der Jesuiten an demselben, zur gänzlichen Aufhebung (1759) dieses Ordens in Portugal/und zur Einziehung seiner Güter. Schon früher (1757) war das

6. Theil 2 - S. 311

1809 - Leipzig : Hinrichs
Staatsverwaltung. z i r s) Die Gesetzcommtssion, welche lm Jahre 179» errichtet wurde. Sie prüft die im Lande zu gebenden Ge- setze und wird in wichtigen Gesehen über ihre Meinung be- fragt. Sie besteht ans einem Direktor (einem Conferenz, minister), dem Präsidenten des Appellationsgerichrs, dem Direktor der Polijeicommifsion in Dresden, und 2 geheimen Finanz-, 2 Hof, und 2 Appellationöräthen. Sie steht un, ter dem geheimen Consilium und concurrirt mit den übrigen Landeskollegien. Im Jahre 180z legte sie den Entwurf ei- ner neuen Proceßordnung (der schon im Jahre 1767 von dem Hofrathe Creuziger angefangen, und von der Gesetzcommission revidirt worden war) den inländischen Dl- casterien und competenten sächsischen und auswärtigen Rechts- gelehrten vor. B) Temporäre Deputationen und Commissionen sind: ,) die Kammerkreditkassencommission, wel- che 1765 vom Administrator Laver zur Tilgung der Kam, mer,und Accksschulden errichtet wurde. Man be- stimmte einen Theil der von den königlichen Kammergütern zu entrichtenden Pachtgelder für dieselbe (jährlich 300,000 Thaler), so daß die Pachter diese Gelder selbst zur Kam, merkredilkasse zahlen, und die dafür erhaltenen Quittungen bei Entrichtung des übrigen Pachtgeldes der Rentkammer anrechnen. — Der Director des zweiten Departements im geheimen Finanzcollegium führt das Directorkum dieser Com- mission, welches aus 4 geheimen Finanz-, s wirklichen .Finanzräthen und > Assessor der Commerzlendeputation be, ' steht. Sie erstattet unmittelbar an das geheime Kablnet ihre Berichte, und communlcirt mit den übrigen Landescolle, gien. Alle rechtliche dahin einschlagende Angelegenheiten ge- hören zum Ressorte der Landesregierung. Die Deputation

7. Enthält die Erdbeschreibung des Königreiches Sachsen - S. 200

1809 - Leipzig : Hinrichs
400 -, / Der Leipziger Kreis. nem Propste oder Dechanten, und nicht unter einem Dischoffe standen. — Nach der Resignation des letz, ten Bischosss von Meißen kam das Stift unter die Landes, Hoheit des Churfürsten von Sachsen. Als perpetuirliche Administratoren des Hochstists Meißen, ließen diese die bischofflich - meißnische Regierung in Wurzen, welche die Bische ste im izten Jahrhunderte dahin verlegt hatten, fort« dauren, die nunmehr eine königliche Regierung ist, und aus einem Stiftshauptmaune, einem Kanzler und 6 Stiftsräthen besteht. Als Stifts con si st ori um ge. hört zu diesem Personale noch der Sriftssuperintendent. — Das Kollegiatstift aber, welches von der Stifts« regierung ganz verschieden ist, besteht aus einem Propste, : Dechant, 6 Canonicis und l Stiftssyndicus *)> auch gehören die Stände dieses Stifts zum Leipziger Kreise. Das Kollegiatstift Wurzen besteht aus den drei Aem« tern Wurzen, Mügeln und Sornzig, mit einer Be« völkerung von 15,000 Menschen und drüber. 6g* 15) Das Amt Wurzen. Dieses Amt, das von einem Iustkzamtmanne admlnl« strikt wird, besteht aus i Stadt, 44i- Dörfern, 6 Vor« werken und ii wüsten Marken, mit einer Bevölkerung von ungefähr n,ooo Einwohnern. Die Gegend ist größten« *) Th. 2, E. 2z9 f.

8. Theil 4 - S. 70

1813 - Leipzig : Hinrichs
7o Achte Peelode. siändnrsse wurden jetzt durch gegenseitiges Mißtrauen erhöht. Der Herzog von Braunschweig restguirte endlich Sen Oberbe- fehl; an seine Stelle trat der Feldmarschall -Möllendoes; allein Preußen blieb im Feldzüge des folgenden Jahres größten- theils unthätig. Die Höhe und der Sturz des Terrorismus. Der Terrorismus im Innern Frankreichs erreichte wäh- rend dieser Zeit seine höchste Höhe unter der Dictatur von Roöespierre und Danton. Ueberall wüthete die Guillotine; Verbrechen war cs in diesen Tagen, reich, oder ehemals vom Adel gewesen zu seyn. Unzählige Schlachtopfer fielen durch Las Mordbeil, deren Güter confiscirt wurden; auch die Köni- gin Marie Antoinette (t6 Oct.), der Herzog von Or- leans (6 Nov.) und viele ehemalige Conventsdcputirte aus der Parthei der Gironde wurden, auf die Anklage des Clcherheitsaüsschusses, durch die Guillotine hingerichtet < B r i sso t, V e r g n i a u d, V a i l ly, G e n son »e u. a.). Eben so fielen Luckner, Virou, Houchard und andere Feldherren unter derselben. Die Assignaten erhielten, ihrer außerordentlichen Vermehrung ungeachtet, einen erzwungenen Cours bei Todesstrafe, und erzwungene Anleihen wurden aus- geschrieben, um die ungeheure militärische Anstrengung der Nation durchführen und behaupten zu können. Der Acker- bau lag darnieder; der Gewerbsfleiß und der Handel waren völlig gesunken. Für alle Gegenstände des Lebens ward ein höchster Preis (ein Maximum) bei Todesstrafe festgesetzt; -statt der Wissenschaften und Künste sollte die Nation kein anderes Bedürfniß als Eisen und Brod behalten, und die zu starke Bevölkerung um ein Dritthei! vermittelst der Guil- lotine vermindert werden. Doch decretirte der Convent am .4 Febr. 1794 die Freiheit aller Neger und aller Sklaven in Den französischen Kolenicen, worauf ein Neger, ein Mulatte und ein Weißer, als Deputirte von St. Domingo, Sitz und Stimme im Nationalconveute erhielten. Dagegen zerstörte man die trefflichsten Denkmäler der Kunst, sobald man an ihnen ein Emblem bemerkte, oder, sobald sie eine Bestimmung .hatten, welche Der unbedingten Gleichheit Luwid-r war.

9. Theil 2 - S. 389

1813 - Leipzig : Hinrichs
àuzzüge. 389 zen Zügen im Laufe zweier Jahrhunderte den gerlngstea Antheil. An der Spitze eines Schwarmes von ungefähr 15,000 Menschen, welche nichts zu verlieren hatten, ohne Disciplin und Ordnung zusammengelaufen und auf der Reise bis auf 40,000 Mann angewachsen waren, eröffnete Peter von Amiens seinen Zug; doch war ihm bereits mit einer regel- losen Masse Walther von Pexejo, und, nach dessen Tode in Bulgarien der Neffe desselben, Walther mit dem Bei- namen der H a b e n i ch t s (â5 «voir) vorangegangen. Längs der Donau walzte sich diese Masse durchs südliche Teutsch- land und Ungarn. Ein teutscher Priester aus den Rheinge- Senden, Gottschalk, zog seinem Freunde Peter mit ei- ner Horde von ungefähr 12,000 Menschen nach, und ein anderer Priester, Volkmar, stand an der Spitze eines gleich starken Haufens, den er in Sachsen und Thüringen zusammengetrieben hatte, und durch Böhmen nach Ungarn führte. Am Rheine warf sich in dieser Zeit der Graf Emich von Leiningen, zufolge einer vorgegebenenoffen- Lahrung, auf die Juden, um an diesen die Schmach des Kreuzes Christi zu rachen, und der Erzbischoff Ruthard vo.n Mainz ward willig der Theilnehmer an diesen Ermordungs- scenen der Juden. Eine allgemeine Jagd auf die Juden, gleich stark von der Habsucht, wie von der Intoleranz und dem Fanatismus eingegeben, war die Folge dieser Greuel in den Rheingegenden, welche der Kaiser Heinrich 4 zwar mißbilligte, aber nicht hindern konnte. Viele von den ersten nach Palästina bestimmten Cohor- te», welche man zusammen auf 200,000 Menschen berech- nete, kamen nur bis nach Ungarn und zu den Bulgaren, wo sie entweder Hunger und Elend, oder die Bewaffnung der Eingebohrnen aufrieb, welche keinen Grund einsahen, ein Räuberqesindel zu unterstützen, dessen Gewaltthätigkeiten al-- Rechten des Eigenthums trotzten. Nur Peter von Amiens und Walther von Habenichts erreichten mit Ehren sehr geschwächten Bettlerbanden Konstantinopel« Der Kaiser Alepius beschenkte die Anführer, erquickte die Hör-

10. Theil 2 - S. 412

1813 - Leipzig : Hinrichs
412 Sechste Perkode.' Papiere und ihres Pallastes, des sogenannten Tempels, den er selbst bezog. Nach seinem Willen verlangte Clemens; die Gefangennehmung aller Ritter in England, Schottland, Teutschland und Italien; die Könige von Spanien und Un- garn wurden von ihm durch Bullen aufgefordert, dem erst- gebohrnen Sohne der Kirche in ihren Landern nachzuahmen. Philipp ließ im Jahre izro 50 Ritter verbrennen, welche zwar auf der Folter die gewünschten Geständnisse gethan, die- selben aber bereuet und widerrufen, und selbst die zugesicherte Begnadigung und die Jahresgehalte zurückgewiesen hatten, die man ihnen versprach , wenn sie bei ihrer ersten Aussage be- harren würden. Selbst Molai starb den Tod in Flammen, nachdem er feierlich vorher in einer Rede seine Unschuld be- stätigt hatte. Ob man nun gleich bereits in jenen Zeiten meh- rere der gemordeten Ritter als Märtyrer der Wahrheit be- trachtete; so ward doch der Orden am 22 Mai 1312 vom Papste aufgehoben. Die Güter desselben kamen größtentheils in die Hände der Johanniter, die man von dem Antheile an der Verfolgung und Ausrottung des Tempelherrenordens nicht ganz frei sprechen kann, wenn gleich die gewaltsame Vernich- tung dieses Ordens nach ihren letzten Ursachen, und nach der Schuld, welche einzelne Ritter desselben getragen haben mögen, nicht völlig aufzuklären ist. Aus der milden Stiftung eines Teutschen in Jerusa- lem zur Verpflegung armer und kranker teutscher Pilger, welche besonders, während der Belagerung von Acre, durch bremische und lübeckische Kaufleute an Umfang und Zweckmäßigkeit gewann, und das Marienhospital zu Jerusalem besaß, ward, noch während dieser Belagerung, im Jahre ,190 vom Herzoge Friedrich von Schwaben der dritte geistliche iritterorden, der teutsche Orden gebildet. Neben der Verpflegung der Armen und Kranken übernahmen die dazu getretenen Ritter die Verpflichtung, in Palästina gegen die Ungläubigen zu kämpfen, ein Ent- schluß, zu welchem die Eifersucht der teutschen Ritter auf die Johanniter und Tempelherren mitwirkte, welche nur selten teutsche Ritter in ihre Corporationen aufnahmen und noch nie einen Teutschen zu ihrem Meister gewählt hatten. Die
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