Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 353

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland unter Karharirra 2. 353 132. Rußland unter Katharina 2. Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha- rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei- fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem- jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's, welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat. Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski, brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf- lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei- lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin- den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut- sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er- klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be- schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779), dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu- tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr- schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß- land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien, welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat. Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be- fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 487

1829 - Leipzig : Hinrichs
Türkei und Griechenland. 487 europäischen Hauptmächte, besonders aber Großbritannien, wegen seiner Handelshcrrschast im Mittelmcere und an den Lüsten Asiens, waren für die Erhaltung der Selbstständigkeit und Integrität der Staaten der Pforte thatig. 178. Fortsetzung. Allein wahrend der Verhandlungen auf dem Congreffe zu Laybach und gleichzeitig mit dem Vordringen des östrcichischen Heeres gegen Neapel, erhob sich (Marz 1821) ein längst vor- reitcter Aufstand der Griechen gegen die Herrschaft der Pforte, thcils in der Moldau und Walachei, theils in Morea, theils auf den griechischen Inseln. Schon seit dem Wiener Eongrcsse bestand unter dem Namen He- täria eine Verbindung junger Griechen, zunächst auf ihre Ausbildung im Auslände berechnet, die aber bald einen po- litischen Eharactcr annahm. Die Mitglieder derselben folgten mit Begeisterung dem Aufrufe des Fürsten Alexander Ppsi- lanti, der bis dahin als General in russischen Diensten stand, und (7. März) die Befreiung der Moldau und Walachei von den Türken aussprach. Gleichzeitig erklärten Morea und die griechischen Inseln sich für unabhängig. Doch kaum war diese Nachricht nach Laybach gekommen, als die Con- grcßmächte nachdrücklich dagegen sich erklärten, so wie auch auf dem Congreffe zu Verona (1822) die Abgesandten der Griechen zurückgewicsen wurden. Im Anfänge des Kampfes erlitten die Griechen, auf ihre eigenen Kräfte beschrankt, in den beiden Fürstcnthümern bedeutende Niederlagen von den Türken; so siegte Iussuff Pascha (13. Mai) bei G ala cz; die sogenannte heilige Schaar, unter ihrem heldcnmüthigcn Anführer Iordaki, ward (19. Iun.) bei Nimnik aufgcriebcn, und nach dem Abfalle der Albanescr und Walachcn sah Ppsilanti zur Flucht auf öst- reichischcs Gebiet sich gcnöthigt. Er ward auf Befehl der Negierung nach der Festung Munkatsch gebracht. (Er starb 1828, bald nach erhaltener Freiheit, an der Wassersucht.) Die Türken besetzten Bucharcst und die beiden Fürstenthümer von neuem; wilde asiiatischc Horden strömten dahin, weil die

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 348

1829 - Leipzig : Hinrichs
346 Siebenter Zeitraum. Mémoires de Michel Oginsky sur la Pologne et les Polonais depuis 1788 jusqu’à la fin de 1816. 3 T. Paris, 1826. 8. (Teursch, 2 Thle. Leipz. 1827. 8.) 130. Ungarn. Der große König Matthias Corvinus (1-1490) hatte sein Reich Ungarn zu einem neuen Kraftgcfühle erhoben. Ihm folgte, nach einem frühern zwischen beiden Königen ab- geschlossenen Vertrage, der schwache König W l a d i s l a v von Böhmen (1490 —1516), und diesem sein Sohn Lud- wig 2 (1516—1526). Ludwig 2 erstickte aber, nach der gegen die Türken verlornen Schlacht bei M 0 h a c z (29. Aug. 1526), auf der Flucht in einem Sumpfe. Ob nun gleich durch die Wahl des einen Theiles der Ungarn die Krone auf seinen Schwager, Ferdinand von O e st r c i ch, überging; so wählte doch die dem östrcichischen Hause abge- neigte Parlhei den Fürsten von Siebenbürgen, Johann von Zapolya, zum Könige, und dieser ward von dem Sul- tane So ly man unterstützt. Der wilde Kampf zwischen Oestrcich und dem siegreichen Solyman verheerte Ungarn bis zum Jahre 1546, wo Ferdinand an Solyman alles überließ, was dieser erobert hatte, und einen jährlichen Tribut von 30,000 Ducatcn entrichtete. Zwar bestand dies entehrende Verhältnis; nur kurze Zeit; es dauerten aber doch die Kriege zwischen Ungarn und der Pforte so lange fort, bis die Macht der letztem allmahlig schwacher ward. Auch im Innern selbst hatten die ungarischen Könige an den Fürsten von Sieben- bürgen mächtige Gegner, bis cs endlich Leopold demi (1687) gelang, daß die Ungarn auf dem Reichstage zu Preß- bürg ihrem Wahlrechte entsagten, und Ungarn ein ö streich i- sches Erdreich, so wie der Fürst von Siebenbürgen öst- reich! sch er Vasall ward. Siegreich und mit Erweiterun- gen seiner Macht und seiner Grenzen trat Ungarn in den beiden Friudens sch lussen zu Earlowitz (1699), und zu Passarowitz (1718) auk dem Kampfe mit der Pforte; denn Belgrad, ein Theil von Scrvien, Tcmeswar und die Walachei -eis an den Fluß Aluta kamen an Ungarn. Als

6. Bd. 3 - S. 288

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
288 Siebenter Zeitraum. (27 — 29 Sept. 1708), und Karl selbst, der Pultawa belagerte, erlitt bei diesem Orte (8 Jul. 1709) eine gänz- liche Niederlage. An diesem entscheidenden Tage ging Schwedens politisches Gewicht im europäischen Norden auf Rußland über. Karl floh zu den Türken nach Bender, wo er sich in des Sultans Achmed 3 Schutz begab. Sogleich nach dem Siege bei Pultawa erklärte August den Frieden von Altranstädt für ungültig, und ging mit einem sächsischen Heere nach Polen (1709). Stanislaus zog sich nach Pommern.— Dänemark erneuerte eben- falls (28 Oct.) den Krieg; seine Tnlppen wurden aber bei Helsing bürg (in Schonen am Sunde) 28 Jan. 1710 von dem schwedischen Generale Steenbock geschlagen. Peter hingegen eroberte (1710) Licfland und einen Theil von Finnland. Für die schwedisch-teutschen Länder suchten die Seemächte und der Kaiser durch das Haager Con- cert Neutralität zu bewirken; Karl selbst aber verwarf sie (30 Nov.), und veranlaßte dadurch die Verbündeten, seine teutschen Provinzen anzugreifen. Um seinen Hauptgegner, den Zar Peter, zu beschäftigen, veranlaßte Karl 12 die Pforte z u r K r i e g s e r k l ä r u n g g e g e n R u ß l a n d (21 Nov. 1710). Peter siel darauf in die Moldau ein, ward aber (10 J"l. 1711) am Flusse Pruth von dem Vezir Baltadschi M'ehemet mit seinem Heere eingeschlossen. In dieser Verlegenheit rettete ihn die Unterhandlungs- und Be- chungskunst seiner Gemahlin Katharina, und bewirkte (13 July 1711) den Frieden am Pruth, worin Peter Asow an die Pforte zurückgab. Doch erneuerte die Pforte, unzu- frieden über diesen für Peter vortheilhaften Frieden, den Krieg sogleich am 17 Dec. 1711. Während Karl 12 fortdauernd zu Bender blieb, grif- fen (1711) die Dänen Wismar, die Sachsen Stral- sund an; auch eroberten die ersten das Herzogthum Bre- men. Steenbock landete auf Rügen, schloß mir Sachsen und Rußland einen Waffenstillstand, schlug während dessel- den die Dänen (9 Dec. 1712) bei Gadebusch, und zer- störte (29 Dec.) Altona, ward aber darauf von den Dä-

7. Bd. 3 - S. 307

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Polen. 307 Kampfe mit Schweden im Frieden zu Oliva (3 Mai 4660) durch die Verzichtleistung Polens auf Lieft land und E st h land beendigt; nur zwischen Polen und Rußland brachen neue Bewegungen in kriegerische Thätlich- keiten aus, bis Rußland im Frieden Smolensk urid Czer- nt chow, so wie die Ukraine jenseits des Dneprs erhielt. 544. Michael. Johann 3. Nach diesem Frieden legte Johann Kasimir (16 Sept. 1668) die Krone nieder. Die Polen fanden sich dadurch beleidigt, und beschlossen, daß in Ankunft nie ein König seine Würde niederlegen dürfe, wählten aber unter den vie- len Thronbewerbern, dem Aar Rußlands, der ehemaligen Königin Christina von Schweden, dein Prinzen Cond«-.und anderen Fürsten, einen Abkömmling aus dem Hause der alten litthauischen Herzoge, M i ch a e l W i s n i o w i e z k i (1669 —1673), gegen seinen eignen Willen, zum Könige, einen unfähigen Mann, unter welchem selbst der große Feld- herr Johann Sobieski, wegen des Mangels eines be- deutenden Heeres, gegen die Türken nichts zu bewirken ver- mochte. f. Der Sultan Mahomet 4 verlangte nämlich die Abtre- tung aller Rechte Polens auf die Ukraine, und die Ober- hoheit über die dort wohnenden Kosaken. Er drang (1672) in die Ukraine ein, eroberte Ka mini ec, verheerte Ro ih- ren ßen und belagerte Lemberg, worauf ihm im Frieden Podolien, Kaminicc und die Ukraine überlassen werden mußte. Doch Sobieski rächte diese Demüthigung durch die Schlacht bei Chvtzim und durch die Eroberung dieser Festung. Er selbst bahnte sich durch diese Siege den Weg zum Throne. Sobieski ward, nach Michaels Tode, durch die Wahl der Nation zum Könige ernannt, und bestieg ihn unter dem Namen Johann 3 (1674 — 1696). Er vertrieb die Tür- ken aus Podolien und der Ukraine, ward aber in der Mol- tau jo von den Türken bedroht, daß er der Pforte im Frie- 20*

8. Bd. 3 - S. 319

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Ungarn. 3j9 nmnds. Isabella. Doch kaum hatte diese ihm den Prinzen Johann Sigismund geboren, als der Vater (1540) starb, und, gegen den mit Ferdinand abgeschlossenen Ver- trag, der junge Prinz zum Könige ausgerufen und dem Schutze So li man s voir seiner Mutter übergeben ward. So lim an sandte darauf den jungen Prinzen mit sei- ner Mutter nach Siebenbürgen, und bemächtigte sich selbst des von Zapolya besessenen Theiles von Ungarn. Gern hatte Ferdinand dieses Land als ein türkisches Lehen gegen einen jährlichen Tribut übernommen; Soliman aber ver- langte nicht nur die völlige Räumung Ungarns, sondern auch einen Tribut wegen Oestreich. Bis zum Jahre 1546 bestand der harte Kampf, in welchem die Türken die vor- liegenden Lander verheerten, und eine große Masse ihrer Bewohner in die Sklaverei abführten, bis endlich Ferdinand an Soliman Alles überließ, was dieser erobert hatte, und einen jährlichen Tribut von 20,000 Ducaten entrichtete. Seit dieser Zeit dauerte in Ungarn, unter den Re- genten aus dem östreichischen Hause, der unselige Kampf mit den Türken fort, bis deren Macht selbst all- mahlig schwacher ward. Eben so nachthcilig für die innere Ruhe des Landes war der Kampf der Könige mit den Fürsten von Siebenbürgen; denn Johann Sigis- mund behauptete fortdauernd den königlichen Titel, bis er im Frieden mit Maximilian 2 (1570), nach dem Tode Solimans, auf denselben Verzicht leisten, und sich mit Siebenbürgen als Fürstenthum begnügen mußte.— Ihm folgte in Siebenbürgen durch Wahl das Haus Ba- th o r y. Wahrend dieser politischen Unruhen breitete sich der verbesserte Lehrbegriff in Ungarn aus, so hart man ihn auch Anfangs verfolgte. Er gewann unter Ferdinands und Maximilians friedlicher Regierung eine weitere Aus- dehnung, bis unter Rudolphs schwacher Leitung die Jesuiten in Ungarn und Siebenbürgen den Geist der Unduldsamkeit anregten, und der Türkenkrieg (1687) erneuert ward.

9. Bd. 3 - S. 321

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Ungarn. 321 nach Eugens großen Triumphen über die Heere der Pforte bei P eterwardein (5 Aug. 1716) und bei Belgrad (16 Aug. 1717), in dem Frieden zu Passarowitz (21 Jul. 1718) beendigt ward, in welchem der Kaiser Belgrad, einen Theil von Servien, Temeswar mit dem Bannate, und die Walachei bis an die Aluta gewann. 552. Fortsetzung. Als aber die Kaiserin Anna von Rußland, die Bundesgenossin Karls 6, in ihrem Kriege gegen die Türken die östreichische Hülfsmacht (1737) aufrief, und Karl 6 in diesen Türkenkrieg verstechten ward, verlor er, nach einem unglücklichen Kampfe, in dem Frieden zu Belgrad 18 Sept. 1739 (den Neiperg nach geheimen Aufträgen von der Maria Theresia sehr rasch mit dem Großveziere abschloß), Servien, Belgrad und die Walachei. Wahrend des hartnäckigen und langwierigen Streites um die östreichische Erbfolge unterstützten die Ungarn ihre Königin Maria Theresia uachdrucksvoll. Sic wurden seit dieser Zeit besser behandelt, obgleich die Nichtkatholiken Manches erdulden mußten. — Spater gewann Maria The- resia die 13 Iipser Städte, die ehemals an Polen verpfän- det worden waren, von Polen wieder (1771), so wie ein Theil der Moldau (1777) und Temeswar mit dem Bannate (1778) mit Ungarn verbunden, ward. Nur das in der ersten Theilung Polens (1772) von Oestreich erworbene Klein- polen, das ehemals auch eine Zeitlang zu Ungarn gehört hatte, erhielt politische Selbstständigkeit, als Königreich Galizien und Lodomerien. Auf Maria Theresia folgte (1780) ihr großer Sohn Joseph 2. Ob dieser gleich auch auf Ungarn seine ge- lauterten religiösen und politischen Gesinnungen in Ansehung der Religion ausdehnte, die Leibeigenschaft aufhob, Kolo- nieen ansiedeln ließ, und den Bergbau und das Erziehungs- wesi'n verbesserte; so war man doch mit seinen durchgreifen- Pvutz Weltgeschichte lll. qt« Aust. 21

10. Bd. 3 - S. 344

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 344 den ward Mustapha 2 genöthigt, seinem Bruder Achmed 3 auf dem Throne Platz zu machen. 565. Von Achmed 3 bis Osman 3. Wahrend des spanischen Erbsolgekrieges kämpfte die Pforte unter Achmeds 3 Regierung (1702 — 1730), auf Anregung Karls 12, den er in Bender schützte, mit dem am schwarzen Meere nach einer bleibenden Besitzung ringen- den Zar Peter 1 von Rußland, gegen den man die am Prnth (1711) gewonnenen Vortheile nicht gehörig benutzte. Wahrend dieser Regierung, unter welcher im Jahre 1726 die erste Buchdruckerei, doch mit geringem Erfolge, zu Konstantinopel angelegt ward, übersielen die Türken das den Venetianern im Frieden zu Carlowitz überlassene Mo- rea mitten im Frieden (171.5), worauf der Krieg des Kai- sers und der Venetianer gegen die Pforte (1716 —1718) erneuert ward. So groß auch Eugens Siege Hegen die Türken bei Peterwardein und Belgrad waren; so behielt doch die Pforte im Frieden zu Passarowitz (21 Jul. 1718) Morea. Den Venetianern blieben ihre Eroberungen in Dalmatien und Albanien; die Oestreicher aber gewannen die Walachei bis an die Alura, einen Theil von Ser- vi en und Bosnien, Teme Zwar und Belgrad. Die neue Kraft, zu welcher damals Schah Nadir Persien erhob, nöthigte, den Sultan zu einem Kriege mit diesem Nachbarstaate in Asien. Er endigte erst unter oer folgen- den Regierung zum Nachtheile der Pforte. Die Kosten die- ses Krieges veranlaßten eine neue Auflage in Konstantino- pel, und diese führte einen Aufstand herbei, in welchem Achmed 3 freiwillig seine Würde niederlegte, und Mah- mud 1, der Sohn Musiapha's 2, den Thron bestieg. Unter M a h m u d 1 (1730 —1754) ward der Krieg gegen R u ß l a n d und O e st r e i ch erneuert (1736 —1739). Zwar siegten die Russen unter Münnichs Anführung; die Eifersucht der östreichischen Feldherren auf die Russen hin-
   bis 10 von 71 weiter»  »»
71 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 71 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 24
2 28
3 7
4 108
5 24
6 113
7 55
8 7
9 4
10 247
11 164
12 47
13 5
14 30
15 2
16 15
17 5
18 1
19 13
20 40
21 15
22 51
23 34
24 14
25 20
26 15
27 30
28 46
29 8
30 1
31 156
32 54
33 19
34 140
35 11
36 36
37 196
38 5
39 21
40 43
41 133
42 60
43 20
44 4
45 150
46 54
47 13
48 20
49 16

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 6
2 1
3 26
4 8
5 0
6 1
7 48
8 33
9 22
10 10
11 0
12 2
13 0
14 2
15 4
16 52
17 99
18 40
19 3
20 40
21 1
22 0
23 14
24 4
25 42
26 28
27 1
28 0
29 29
30 16
31 3
32 13
33 4
34 35
35 1
36 11
37 29
38 4
39 5
40 5
41 39
42 14
43 58
44 18
45 35
46 21
47 2
48 2
49 1
50 2
51 8
52 26
53 19
54 4
55 0
56 36
57 3
58 30
59 6
60 4
61 8
62 1
63 6
64 4
65 22
66 38
67 57
68 24
69 80
70 0
71 14
72 13
73 9
74 90
75 2
76 11
77 14
78 172
79 0
80 2
81 4
82 4
83 14
84 0
85 15
86 48
87 4
88 6
89 16
90 86
91 0
92 91
93 0
94 13
95 12
96 11
97 41
98 102
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 2
4 19
5 0
6 0
7 0
8 0
9 4
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 1
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 2
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 5
49 3
50 1
51 1
52 0
53 0
54 1
55 3
56 0
57 5
58 4
59 6
60 0
61 0
62 0
63 1
64 2
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 2
75 5
76 0
77 1
78 0
79 0
80 1
81 5
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 36
89 0
90 0
91 2
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 3
98 3
99 0
100 7
101 0
102 2
103 3
104 0
105 0
106 5
107 0
108 0
109 1
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 1
118 1
119 0
120 0
121 2
122 0
123 0
124 0
125 1
126 0
127 11
128 1
129 1
130 0
131 3
132 1
133 0
134 1
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 2
141 1
142 0
143 2
144 0
145 1
146 1
147 0
148 1
149 0
150 7
151 0
152 1
153 4
154 0
155 3
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 0
173 3
174 0
175 1
176 2
177 9
178 1
179 0
180 0
181 0
182 5
183 0
184 3
185 0
186 1
187 3
188 1
189 0
190 0
191 7
192 3
193 0
194 5
195 1
196 0
197 1
198 1
199 0