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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 258

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 253 rentiner Amerigo Vcspucci genannt, -er in der Zwi- schenzeit zwischen Colombo's zweiter und dritter Reise, den neuen Erdtheil — und zugleich das Festland desselben — besuchte. Rur erst im neunzehnten Jahrhunderte nahm ein, in Südamerika aus vormaligen spanischen Kolonicen gebil- deter, junger Freistaat den Namen Columbia an. Auch theilte Colombo mit vielen ausgezeichneten Männern und Wohlthätcrn der Menschheit das Schicksal, verkannt, ver- laumdet und verfolgt zu werden; denn er war der erste Europäer, der, auf Hofbcfehl zur llntcrsuchung gezogen, die Rückkehr von seiner dritten Reise aus Amerika in Ketten machen mußte, und der, selbst nach seiner Rechtfertigung, vom Hofe Ferdinands mit Kalte behandelt ward. Seine Entdeckungen bereiteten aber das politische Uebcrgewicht Spa- niens vor, welches sich auf die unermeßlichen Schatze von Mexiko* **)), das Cortez (1521 ff.) eroberte, und von Peru gründete, das Pizarro (seit 1524) bezwang. Der Handel aller am atlantischen Meere gelegenen Staaten überflügelte seit dieser Zeit den bisherigen blühenden Handel der lombardischen und der Hansestädte, die nun zunächst auf den Zwischenhandel beschrankt wurden, während die Verbin- dung Europa's mit den Koloniecn den Welthandel be- gründete, und, durch die Um sch iffu ng der bekannten Erd- theile, eine vollkommnere Kenntnis; der bewohnten und un- bewohnten, der bewohnbaren und unbewohnbaren Länder der Erdoberfläche vermittelt ward. Nur daß der, bereits seit dem Jahre 1444 den Portugiesen bekannte, Negerskla- venhandel**) (seit 1503), erweitert auf des menschen- freundlichen Las Casas Rath (um das Schicksal der cin- gcbohrncn Amerikaner zu lindern), länger als drei Zahrhun- dcrtc die Schande der Menschheit blieb! Allgemeine Gesch. der Lander und Völker von Amerika. Mit Vorrede von Iac. Sig. Baumga r len. 2 Thle. Halle, 1752. 4. *) Franz. Xav. Clavigero, Gesch. von Meriko. Leipz. 17s9. 8. **) Alb. Hüne, Darstellung aller Veränderungen des Negersklavenhan- dels, von dessen Ursprünge an bis zu seiner gänzlichen Aufhebung. 2 Thle. Gott. 1l20. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 338

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 336 gefangen genommen. Im Jahre 1778 trat Fkan kr eick- öffentlich auf die Seite derprovinzen gegen England, und Spanien (1779) schloß sich diesem Bündnisse an. Wenn denn nun auch in diesem Seekriege Gibraltar nicht von den Franzosen und Spaniern erobert, und der franzö- sische Angriff auf Jamaica vereitelt ward; so siegte doch (1781) de Grasse bei Martinique über die brittische Flotte, und in Virgl'nien mußte sich der eingeschlossene General Cornwallis mit 7000 Mann (19. Oct. 1781) den Ameri- kanern ergeben. Darauf erkannte England im Pariser Frieden (3. Sept. 1783) d i e U n a b h a n g ig k e i t d c r 13 Provinzen an, die, nach dem Bundesvcrtrage vorn 18. Sept. 1787, von einem Congresse regiert werden, der in zwei Kammern, die Kammer der Senatoren und der Reprä- sentanten, zerfallt, und an dessen Spitze ein auf4iahr gewahlterprasident steht (W a s h i n g t o n bis 1797), Edm. Durke, Jahrbücher der neuern Geschichte der engl. Pflanzungen in Nordamerika seit dem Jahre i]55. 4thle. Aus dem Engl. Danzig, 1777 ff. 8. Dan. Ramsay, Gesch. der amerikanischen Revolution, aus den Acten des Congresses. 4 Thle. Aus dem Engl. Berl. 1794 ff. 8. I). L. Warden, a statistical, political and historical account of the united states of North-America, from the period of their first tolonization to the present day. 3 Voll. Ediub. 1819* 8. John Bristed, the resources of the united states of America. Newyork, 1818. 8. 126. Schweden u n t c r R e g e n t e n aus dem Hau sc Wasa. Schweden stand zwar zur Zeit der Entdeckung von Ame- rika noch , in Angemessenheit zur calmarischen Union, unter den Königen von Dänemark; allein schon lange wogte der Haß der Schweden gegen die Danen in blutigen Kämpfen auf. Endlich ward (1523) der aus der dänischen Gefangenschaft entflohene Gustav Wasa *) von den Schweden z u m K ö- *) Olauscelsus, Gesch. Königs Gustav 1. -Thle. Aus dem Schweb. Kopenh. und Leipz. 1749. 8.

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 356

1829 - Leipzig : Hinrichs
300 Siebcnlrr Zeitraum. geführt worden sind; so bleiben nur wenige Staaten in den außereuropäischen Erdtheilen übrig, welche während dieses Zeitraumes einer bcsondcrn Erwähnung ver- dienen. — In Asien gehört der schönste und reichste Thcil von Ostindien^), wo im Jahre 1639 von den Britten zu Madras eine kleine Kolonie angelegt und diese noch im Jahre 1746 von den Beamteten des Großmogols nicht ohne Uebermuth behandelt ward, der briltisch - ostindischen Com- pagnic seit 1756. Durch fortgesetzte Kampfe und Siege, be- sonders nach der Auflösung des Staates von Mysore tsn Jahre 1799, machte die Herrschaft der Britten in Ostindien so reißende Fortschritte, daß sie gegenwärtig fast das ganze Land umschließt, welches sich vom Cap Co worin bis an die Gebirge von Thibet erstreckt, und von dem Aussiuffe des B r a m a p u t r a bis an die O-ueslen des Indus. Der brittische Staat in Ostindien umschließt auf dem unmit- telbaren Gebiete der ostindischcn Gesellschaft über 80 Mill. Menschen, und außerdem in den Schutz- und zinsbaren Staaten 31 Millionen *) **). — Noch bestehen, als selbststän- dige Staaten, auf der v o rd e ri n d i sch en Halbinsel, der Mahrattenstaat des Nasa Sindia mit 4 Mill. Men- schen; der Staat der Sickhs (einer religiösen Scctc der Hindus, die im fünfzehnten Jahrhunderte entstand) gleichfalls mit 4 Mill., und der Craat Nepal mit ungefähr 2 Mill. Menschen. Portugal besitzt in Ostindien blos das Gou- vernement Goa. — Auf der hinterindischcn Halbinsel besteht das Kaiserthum Birma mit 6 Mill. Menschen, des- sen kriegerische Regentendynastic im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts (1776) das Reich Pcgu, und die Landschaften *) Joseph Tiefenthaler, historisch - geographische Beschreibung von Hindostan; herausgegeben von Bernouillk. 2 Theile. Berlin, 1786. 4. **) Walther Hamilton, a geographical, Statistical and hislorical description of Hindoostan. 2t. London, 1820. 4. (Darnach ist Hindostan in der großen Erdbeschreibung — Weimar, 1822. 8. — bearbeitet.) Matth. Chstn. Sprengel, Kesch. der indischen Staatsverandcrungen von 1/86 — 83; 2 Thle. Leipz. 1768. 8. Charles Stewart, the hislory of Bengal. Lond. 1813. 4.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 361

1829 - Leipzig : Hinrichs
Außereuropäische Staaten. $>i Guinea sind, außer den Koloniecn der Britten, Fran- zosen, Holländer, Dänen und Porlugiesen, meh- rere Ncgcrreiche, unter welchen das der Asschanthis mit ungefähr 1 Mill. Menschen das bedeutendste und für die Niederlassungen der Europäer auf der Westküste Afrikas das gefährlichste ist. Auf dem Vorg cbirg e der guten Hoff- nung blühte seit 1650 eine holländische Kolonie, die in den neuesten Zeiten an die Britten überging. Dort ist die wich- tigste Station für den Handel zwischen Europa und Ostin- dien. — Unter den ö fr l i ch von Afrika liegenden Inseln ge- hört Iste de France den Britten; westlich besitzen sie St. Helena; die Portugiesen St. Ascension, St. Thomas, Madeira und die Inseln des grünen Vor- gebirges, so wie die a z o r i sch e n Inseln; die c a na- ri scheu Inseln gehören zu Spanien. — In dem Ungeheuern Amerika erhob sich, in der zwei- ten Hälfte des 18tcn Jahrhunderts, aus ehemaligen britti- schen Kolonieen ein unabhängiger, im kühnen Fortschrci- ten zu seiner politischcil Ausbildung begriffener, Freistaat (Z. 125). Neben ihm in Nordamerika besitzen die Brit- ten noch die Gouvernements: Newfoundland, Q.ue-> bcck und Ncwschottland. Spanien überließ Ost- und Wcstflorida an Nordamerika; seine übrigen reichen amen» kanischcn Provinzen *) aber begannen seit 1810 den Kampf um ihre Unabhängigkeit vom Mutterlande. B r a si l i c n **), von Portugal Jahrhunderte hindurch vernachlässigt, erhielt seit 1807 eine höhere politische Bedeutung, als der portugie- sische Hof, in Europa von Frankreich bedroht, den Regie- rungssitz dahin verlegte. Der fünfte Erdtheil, Australien ***), von Asien und Amerika erst seit den wichtigen Entdeckungen unter Cook *) F. Ale:, v. Humboldt, Versuch über den politischen Zustand des Königreiches Neu-Spanien. 5 Thle. Tüb. 1810 ff. 8. **) Rob. Southey, history of Brazil. 3 Voll. Bond. 1812 sqq. 4, Alphon?, da Beauchamp, histoire» da Brésil. 3t. Paiis, 1813. 8. (folgt Southey.) ***) Eberl).Aug.will), v. Zimmermann, Australien, irvd. in 2abth. Hamb. 1810. 3. — I. Tgt. Plant, Handle einer vollend. Erd-

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 451

1829 - Leipzig : Hinrichs
Die Niederlande. 451 Wochen in einem Staate vernichtet, wo schon vor Jahrhun- derten die Fahne der bürgerlichen Freiheit geweht hatte. Allein dieser wiederhcrgestelltc Staat erhielt bald darauf, durch die Verbindung der gcsammten vormaligen östreichi- schen Niederlande (Belgiens) und des Hochstifts Lüttich mit demselben, einen Zuwachs, der dessen Bevölkerung bis gegen 5 Millionen Menschen erhöhte. Am 16. Marz 1815 nahm der Fürst Wilhelm die königliche Würde an, und das Königreich der Niederlande ward von dem Wie- ner Congresse in der Neihe der europäischen Mächte aner- kannt. Der König gehört, wegen des Großherzogthums Luxemburg, das zu einer Secundogenitur des oranischen Hofes bestimmt ward, zum teutschen Staatenbunde, und die Festung Luxemburg selbst blieb eine teutsche Bundes, festung. Wegen seiner vormaligen teutschen Erbbesttzungen schloß der König Verträge mit dem herzoglichen Hause Nas- sau und mit dem Könige von Preußen, in welchen er auf dieselben verzichtete. Der zweite Pariser Friede (20. Nov. 1815) verstärkte die Staatskraft des Königreiches der Nieder- lande durch einen nicht unbedeutenden belgischen Landstrich mit den Festungen Marienburg und Philippeville. Eine neue Verfassung ward vom Könige am 24. Aug. 1815 für das Grundgesetz des Königreiches erklärt, obgleich die Bel- gier vielen Bestimmungen derselben widersprachen. Wegen der Koloniccn ward zwischen Großbritannien und den Niederlanden (13. Aug. 1814) ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem Großbritannien das Vorgebirge der guten Hoffnung, Demcrary, Essequebo und Berbice behielt, da- gegen Batavia, die Molucken, Surinam, St. Eustach und Eurassao an die Niederlande zurückgab. In einem späteren Vertrage vom 17. März 1824 zwischen beides Mächten, über- ließ der König der Niederlande den Britten alle Besitzungen auf dem festen Lande von Indien, namentlich die Stadt und Festung Malakka; dagegen verzichtete Großbritannien auf das Fort Marlbourough und alle seine bisherigen Besitzun- gen auf Sumatra.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 492

1829 - Leipzig : Hinrichs
402 Achter Zeitraum. P • C. Ii. L. P o u qu evill e, histoire de la régénéra- tion de la Grèce comprenant le précis des evene- mens depuis 1740 jusqu’en 1824. 4 T. Paris, 1824. 8. Teulsch, v. Hornthal. 4thle. Heidelb. 1824.^. Ernst Münch, Gesch. des Aufstandes der hellenischen Nation. 2 Thle. Basel, 1826 f. 8., Edw. Blaquire, die griechische Revolution, ihr Anfang und weitere Verbreitung. Aus dem Engl. Weimar, 1820.8. 179. Das amerikanische Slaatensyftem. So wie man unter dem europäischen Staatcnsyfteme die Gesammthcit aller selbstständigen und souocraincn Reiche und Staaten Europa's denkt, die unter sich in einer fort- dauernden Verbindung und Wechselwirkung stehen; so denkt man unter dem, im Werden und Ausbilden begriffenen, amerikanischen Staatcnsystcme die Gesammthcit der zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gelangten Reiche und Staaten des vierten Erdthcils. Der Anfang eines selbstständigen amerikanischen Staaten- systcms geschah mit der Anerkennung der Unabhängigkeit des nordamcrikanischen Bundesstaates von dem europäischen Stammlande, Großbritannien, im Pariser Frieden vom 8. Sept. 1783. Dieser Staat, dessen inneres Leben auf eine zweckmäßige Verfassung begründet und von ausge- zeichneten Präsidenten an seiner Spitze regiert ward, gelangte bald — besonders während der Zeit des französischen Revo- lutionskrieges — zu einer hohen politischen Reife und Stärke, stieg eben so an Bevölkerung, wie an Gebictsumfang und Wohlstand, und trat mit den europäischen Reichen in völlig gleiche völkerrechtliche Verbindungen durch gegenseitigen Ver- kehr und abgeschlossene Verträge. Allein er blieb mehrere Jahrzehnte hindurch der einzige selbstständige und unab- hängige Staat im vierten Erdtheile, bis, während der Zeit der französischen Revolution, der französische Antheil der Insel Domingo sich für unabhängig von Europa erklärte, und, nach einem hartnäckigen Kampfe mit Frankreich, diese Unabhängigkeit — unter dem ursprünglichen und nun wieder- hcrgcstcllten Namen dieser Insel, Hayti — behauptete.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 493

1829 - Leipzig : Hinrichs
Der nordamcrikanische Bundesstaat. 493 Diese Unabhängigkeit ward auch im Fahre 1825 förmlich von dem Könige Karl 10 von Frankreich anerkannt. — Brasi- lien, wohin im Fahre 1807 die portugiesische Könkgsfamilit, bei dem Vordringen eines französischen Heeres gegen Lissabon, sich begeben hatte, ward bereits am 16. Dcc. 1815 von dem damaligen Prinz-Regenten, nachmaligen König Fohann6 von Portugal, zu einem Königre iche erhoben, und trat dadurch aus den bisherigen Kolonialvcrhaltnissen zu dcnr europäischen Mutterlande. Da nun auch, als Folge der politischen Erschütterungen Spaniens seit dem Fahre 1808, sammtliche vormalige spani- sche Koloniccn auf dem Fcstlandc des vierten Erdtheils ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit ausgesprochen, und sie thatsachlich, thcils durch die Vertreibung allerspanischen Regierungsbehörden, thcils durch die Besiegung dcc spanischen Truppen, behauptet haben, und diese bereits von mehreren europäischen Regierungen, so wie von dem nordamerikanischen Bundesstaate, durch Zusendung diplomatischer Personeil und durch abgeschlossene Verträge mir denselben, als selbststän- dige Staaten anerkannt worden sind; so har in neuester Zeit der Begriff des amerikanischen Staatcnsystems eben so an politischer Bedeutung, wie das neue Staaten- fyftem selbst an innerer und äußerer Erweiterung und Hal- tung gewonnen. Es geschah sogar auf dem zu Panama (1825) versammelten Kongresse mehrerer amerikanischen Staarcn der Versuch, die Gcsammrhcit der neuen amerikanischen Staaten zu gemeinsamen politischen Interessen zu vereinigen, was aber, bei der baldigen Auslösung dieses Eongresses, nur theilweise erreicht ward. 180. Der nordamcrikanische Bundesstaat. Die nordamerikanischcn Freistaaten erhielten ihre politische Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Frieden zu Paris (1783), und ihre innere politische Gestaltung durch den Bundesvertrag vom Fahre 1787. Zwölf Fahre stand der Be- gründer und Verthcidigcr dieses Freistaates Washington, alcich umsichtig im Kampfe, wie als Gesetzgeber und Regent,

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 496

1829 - Leipzig : Hinrichs
490 Achter Zeitraum. auözudehncn, als gefährlich für seinen Frieden und sein Sicherheit anschen würde. 181. Der Freistaat H a y 11. Die französische Revolution bewirkte eine große politische Gährung auf der Insel Domingo, so weit sie zu Frank- reich gehörte; denn der Nationalconvent Frankreichs sprach (1793) die F r e i h e i t d c r S ch w a r z e n^us. Im Frieden zu Basel zwischen Frankreich und Spanien (1795) ward der spanische Antheil der Insel an Frankreich abgetreten. Die weißen Bewohner der Insel wünschten, ihres Interesse wegen, die Fortdauer der Sklaverei, ob sie gleich, unter sich als Royalisten oder Republikaner uneinig, die Neger gegen einander selbst aufreizten. An die Spitze der Neger trat der Mulatte Toussaint-Louverture. Mit ihm unterhandelte (1801) der vom ersten Consul dahin geschickte General Leclerc, der ihn nach Frankreich abführen ließ, wo er (1803) im Gefängnisse starb. Die Sklaverei ward hcrgcstellt; allein die Neger standen auf, und verbanden sich mit den Farbigen, die gemeinschaftlich den alten Namen Haytcr annahmen, und am 1. Jan. 1804 die Unabhängig- keit der Insel, und Hayti als Freistaat aussprachcn. Der Neger Dcssalines vereinigte die einzelnen Partheicn; die Weißen und Franzosen wurden von der Insel vertrieben. Dcssalines nahm (8. Oct. 1804) als Ja co b 1 die Kaiserwürde an; unter ihm befehligten Petion und Christophe. Der letzte ward (26. Jul. 1805) zum Obcrgencralc des Heeres von Hayti und zum Befehlshaber der Kapstadt ernannt. Durch. Petions Ranke ward aber Dcssalines (16. Oct. 1806) ermordet, und der Neger Christophe von dem Volke und den Generalen (7. Febr. 1807) zum Präsidenten von Hayti ernannt. Beleidigt dadurch, kämpfte Petion gegen ihn, und bildete im südwestlichen Thcile der Insel einen eignen Freistaat, dessen Regierungssitz Port au Prènce, und dessen Verfassung der nordamerikanischen nach- gebildct war. Ihm folgte, nach seinem Tode (27. Marz 1818), der General Boy er als Präsident. — Im nordöstlichen

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 497

1829 - Leipzig : Hinrichs
497 Per Freistaat Hayti. Lhekle hingegen entstand eine c o n st i t u t i o n c l le M o n a r ch i e, als die neue Verfassung (der französischen vom I. 1804 nachgebildet) zu Cap Henri von dem versammelten Staats- rathe, mit Zuziehung der angesehensten Einwohner, cnt- rj. -n, am 26. März 1811 bekannt gemacht, und in der- selben Christophe, unter dem Namen Heinrich 1, mit der königlichen Würde, erblich in seiner Familie, be- kleidet ward. Heinrich nahm (4. Apr. 1811) diese Würde an, und regierte zu Cap Henri (sonst Cap Francois). Seit dieser Zeit standen Königreich und Freistaat auf derselben Insel einander feindlich gegen über; Heinrichs Versuche aber scheiterten, den republikanischen Theil mit dem Königreiche zu vereinigen. Ob nun gleich der von ihm regierte Lheil unter seiner Leitung im Innern beruhigt und nach außen ge- achtet zu werden schien; so brach doch (6. Oct. 1820) von den streng und karg behandelten Truppen eine Empörung gegen ihn aus, die, nachdem ihn auch seine Garde verlassen hatte, ihn zu dem Entschlüsse brachte, (8. Oct.) sich zu er- schießen. Man beabsichtigte, nach seinem Tode, eine neue republikanische Verfassung. Bevor man sich aber darüber vereinigt hatte)' erschien der Präsident Boy er in der Nähe der Hauptstadt. Da beschlossen (21. Nov. 1820) die Civil - und Militairbehörden derselben die Vereinigung mit demselben und die Anerkennung desselben als Präsidenten des ganzen vormaligen französischen Theiles der Insel, mit Annahme der im republikanischen Theile bestehenden Verfassung. Cap Henri erhielt den Namen: C a p H a y t i. Bald darauf ward auch der vormalige spanische Theil von Domingo damit vereiniget, und schon am 2. Fcbr. 1822 hielt Boyer seinen Einzug in der Stadt Domingo als lebenslänglicher Präsident von ganz Hayti. — Die zwischen Frank- reich und Hayti (1824) begonnenen Unterhandlungen wegen der von Hayti verlangten Anerkennung seiner Unabhängigkeit führten — nachdem England am 1. Jan. 1825 die Aner- kennung der Selbstständigkeit der vormaligen spanischen Kolo- nien ausgesprochen hatte — (17. Apr. 1825) zu der Erklä- rung des Königs Karl 10 von Frankreich, daß er die Selbst- ständigkeit und U n a b h ä n g i g k e i t d c s v o r m a l i g e n <pi)liy kl. 2l. 6te Aufl. 32
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