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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 225

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland von Karl 4 bis Sigismund. 225 der Lau sitzen mit Böhmen, und durch den Ankauf der Mark Brandenburg. Wcnceslaus *), Karls ältester Sohn, folgte ihm (1378) in Tcutschland und Böhmen; ein willkührlicher und launenhafter Regent, unter welchem Tcutschland wieder in die Greuel des Faustrechts zurückficl, den seine eignen Unterthanen gefangen nahmen, wahrend sein jüngerer Bruder Sigis- mund, der durch Heirath König von Ungarn wurde, sein gefährlichster Gegner war. Wegen seiner Unthatigkeit in den Angelegenheiten des Reiches erklärten ihn (1400) die Teutschcn des Thrones verlustig, und wählten Ruprecht von der Pfalz, und, nach dessen Tode, Wenzels Bruder Sigismund (1410) zum teutfchen Könige. Doch ward diesem in Jobst von Mahren ein Gegenkönig ausgestellt, der aber bereits 1411 starb. Wenzel selbst genehmigte dar- auf die Wahl seines Bruders, doch mit Vorbehalt des könig- lichen Titels, und lebte noch bis zum Jahre 1419. Sigismund (1411 —1437) besaß, bei größerer Tätig- keit, eben so viele Fehler, wie sein Bruder; er war unbe- ständig, launenhaft, eigennützig und verschwenderisch. Unter ihm ward (1414) das Concilium von Kostnitz wegen der längst als dringend anerkannten Nothwendigkeit einer allgemeinen Verbesserung der Mangel und Gebrechen in der christlichen Kirche eröffnet; allein die Verurthcilung des ftei- müthigen Huß, welcher Wicliffs Lehren in Tcutschland verbreitet hatte, zum Feuertode (1415), ward der Anfang eines furchtbaren, von Böhmen ausgehenden und ganzteutsch- land verwüstenden, Krieges, des Hussitenkrieges **), in welchem sich Ziska und Procopius als Feldherren der Böhmen auszeichneten. Durch den in diesem Kriege allge- meiner gewordenen Gebrauch des Schießpulvers verän- *) Franz Mark. Pelzel, Lebensgeschîchte des rom. und bohm. Kônigs Wenceslaus. 2 Thle. Prag, 1788 s. 8. **) Aach. Theobald, Historie von dem Hussitenkriege. 3thle. âteaufl. Nürnb. 1624. 4. Jacq. Lenfant, histoire de la guerre des Hussites et du Con- cile de Basle. Amst. 1731. 4. — Teutsch Vvn Hirsch. 4th. Presb. 178a f. 8. Vvllh kl. W. 6te Au fl. 15

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 209

1829 - Leipzig : Hinrichs
Kreuzzüge. 209 Verwandter der Gräfin cinzog. — Kurz vor Heinrichs Tode ward zwischen ihm und Calixt 2 (1122) der langwierige 3 n- veftiturstreit durch die Wormser Concordate dahin beendigt: daß jeder Bischoff ohne Mitwirkung des Kaisers frei gewählt, sodann nach der Wahl, von dem Kaiser ver- mittelst des Scepters (nicht mehr, wie sonst, durch Ring und Stab) mit den Regalien belehnt werden, und darauf die päpstliche Bestätigung erhalten sollte. Allein schon unter Heinrichs Nachfolger ward die kaiserliche Belehnung des Bischoffs erst nach der päpstlichen Bestätigung vollzogen, und sank dadurch zur bloßen Ceremonie herab, während der päpstliche Einftuß auf die höhere Geistlichkeit in Tcutschland an Umfang und Nachdruck gewann. Gust. Adolph Harald Stenze l, Gesch. Teutschlands unter den fränkischen Kaisern. 2 Thle. Leipz. 1827 f. 8. 80. K r e u z z ü g e. Bongars, Gesta Dei per Francos. 2 T. Llano v. l6l’l. Fol. Noch in Heinrichs 4 Negierung gehört der Anfang der sogenannten Kreuzzüge, an welchen der kriegerische Geist der Ritterschaft unter den germanischen Völkern eben so vielen Antheil hatte, als die religiöse Stimmung jener Zeit. Denn so viel auch die letztere dazu Mitwirken mochte; so suchten doch die durch das Faustrecht in fortwährenden Kämpfen lebenden Ritter eine neue kriegerische Beschäftigung, seit der germanische Boden durch das Lehnssystem größentheils vertheilt und das vormalige Verhältniß der einzelnen Stände und Volksklasscn, .durch die höhersteigende Bevölke- rung und den Wohlstand der aufblühendcn Städte, sehr ver- ändert worden war. Da leiteten (1095) der Schwärmer Peter von Amiens, und der Papst U r b a n 2 den Blick der abendländischen Christenheit auf den Osten. Seit Jahrhunderten schon hatte der'byzantinische Kaiser'p a ta- sti ña an die Mahomedanec verloren; seit Jahrhunderten bereits war der christliche Aberglaube zum heiligen Grabe gewandert, um daselbst Erlaß seiner Sünden zu finden; als, seit dem Ende des eilften Jahrhunderts, bei'der Nachricht Püuv kl. 22. 6te Aust. ' 14

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 264

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 264 Reichstagsschluß konnte ferner daö aufhalten, wofür der cmporstrcbcnde Geist des Menschen reif geworden war. Auf den Universitäten und Kanzeln ward die gereinigte Lehre verkündigt; die Bibelübersetzung in der Hand des Volkes verbreitete sie allgemeiner; edle und muthige Fürsten nahmen sich derselben an. Die bürgerlich-freie Schweiz genas (seit 1519) durch Zwingli auch zur reli- giösen Freiheit. Im Norden von Europa bekannten sich der neue König von Schweden, Gustav Wasa (1323), und der Hochmeister des teutschen Ordens, Al- brecht von Brandenburg (1525), frühzeitig zur gerei- nigten Lehre. Von unermeßlichen Folgen für Mitzeit und Nachwelt war dieser Eintritt der Idee der religiösen und kirchlichen Freiheit ins öffentliche Volksleben; denn dadurch ward nicht nur in allen protestantischen Neichen und Staaten das S y st e m der geistlichen Hierarchie für immer vernichtet; es blieb selbst in politischer Hinsicht das religiöse Interesse das vorherrschende und überwiegende in der Wechselwirkung der europäischen Reiche und Staaten bis zum Abschlüsse des westphälischen Friedens im Jahre 1648. Die wichtigsten Ereignisse im inner» Volksleben Tcutschlands, Frankreichs, Englands, Schwedens, Dänemarks, Preußens, der Schweiz, selbst in Oestreich, Böhmen, Ungarn und Polen, so wie die Entstehung des Freistaates der Niederlande, wurden an die Verbreitung und Durchkämpfung dieser Idee geknüpft, und mehr oder weniger veränderte sich dadurch die Gestaltung fast aller europäischen Reiche im innern und äußern Volksleben. Der Tod des Kaisers Maximilian (1519) und das Vicariat in den Händen des Churfürsten von Sachsen, war Luthers persönlicher Sicherheit und der schnellen Ver- breitung der gereinigten Lehre, um welche sich Luthers Col- lcgcn, der friedliebende und gründlich gelehrte Mclanthon, Bugenhagen und Jonas, unsterbliche Verdienste er- warben, sehr vorthcilhast. Georg. Spalatili, annales reformationis, oder^Jahr/ bücher von der Reformation Lutheri. Ans dessen Autograr phon herausgeg. von Ernst Sal. Cyprian. Leipz. 1718. 8.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 266

1829 - Leipzig : Hinrichs
~l(i-6 Siebentem Zeitraum. durch eine Bulle mit dem Banne belegt, der aber am 10. Dcc. 1520 diese päpstliche Bulle und das canonische Recht zu Wittenberg verbrannt hatte. Der männlichgcsinnte Luther erklärte (l8. Apr. 1521) vor dem Kaiser, daß er nicht eher widerrufen könne, als bis er seiner Zrrthümer überführt sey, und ward darauf (8. Mai) nebst seinen An- hängern von dem Kaiser mit der Reichsacht belegt. — Doch beschäftigten vier, nach kurzen Zwischenräumen er- neuerte, Kriege mit Frankreich, dessen König Franz 1 ein persönlicher Nebenbuhler des Kaisers war, Karl den 5 in Italien und den Niederlanden. Gleichzeitig bedurfte bei den Türken kriegen Karls Bruder, Ferdinand, der neue König von Ungarn, der Unterstützung der Tcutschcn, wahrend welcher Zeit die Kirchcnvcrbcsserung, sich immer weiter in Teutschland und in den benachbarten Landern ausbreitcte, obgleich die katholische Parlhci bereits eine mächtige Oppo- sition gegen die neue Lehre bildete, und in der Folge der (1540) ncucntstandcnc Zesuiterordcn * **)) der gefährlichste Gegner des Protestantismus ward. Da traten auch die pro- testantischen Fürsten zu einem Bündnisse zu Torgau (1526) zusammen, an dessen Spitze der neue Churfürst von Sachsen, Johann d c r B c st a n d i g c, und der L a n d- grafphilipp von Hesscn standen. Den Namen Pro- testanten erhielten aber die Evangelischen wegen ihrer Protestation gegen den für ihre Sache nachtheiligen Reichstagsabschicd zu Speyer (1529). — Von Bologna aus, wo der Papst Karl den 5 zum Kaiser krönte, berief dieser die tcutschen Stände zum Reichstage nach Augsburg. Hier durften die Protestanten (25. Zun. 1530) ein von Melanthon in 28 Capitcln verfertigtes Bckennt- niß ihres Glaubens, das man in der Folge die augsbur- gische Confcssion nannte, öffentlich übergeben und *) Pet. Phil. Wolf, allgemeine Gesch. der Jesuiten. 4thle. Leipzig, 1789 ff. 8. N. A. i8o5. Spittler, über die Geschichte und Verfassung des Jcsuiterordens; herausg. (aus der tcutschen Encyklopadr'e) von L. Leipz. 1817. 8. **) Ernst Sal. Cyprian, Historie der Augsburgifchen Confefston. -te Aufl. Gotha, 1720. 4.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 272

1829 - Leipzig : Hinrichs
272 Siebenter Zeitraum. men, Schlesien und die Lau fitzen abtrcten mußte. Doch hatte noch vorher (11. Jul. 1609) Rudolphs) den Utraquisten in Böhmen in dem Majestätsbriefc die Frei- heit der Neligionsübung, die Universität Prag, und das Recht, neue Kirchen und Schulen anzulcgcn, zugesichert. — Unter seines Nachfolgers Matthias Regierung brach aber in Böhmen (1618) über die Verletzung dieses Majestätsbriefes ein innerer Krieg aus, als die königliche Negierung dem Abte von Braunau die von den Utraquisten neugebaute Kirche zu Braunau zusprach, und der Erzbischoff von Prag die Kirche zu Kloster-Grab niederreißen ließ. Die Böhmen bildeten, unter der Leitung des Grafen Thurn, einen Ausschuß zur Verwaltung des Landes, vertrieben die Jesuiten, erhielten den Beitritt der Schlesier und Lausitzer zu ihrer Sache, und die Zusendung eines Hülfsheeres unter dem Grafen von Mansfeld von der U n i o n. In diesem be- - denklichen Zeitpuncte, wo Böhmen, - Schlesien und die Lausitz sich gegen das Haus Oeftrcich empört hatten, starb (20. März 1619) der Kaiser Matthias, der seinem Vetter Ferdi- nand von Stcyermark schon 1617 die Nachfolge in seinen gesammten Staaten zugesichert hatte. Hiob Ludolfs, allgemeine Schaubühne der Welt, oder Be/ schreibung der vornehmsten Weltgeschichte, vom Anfänge des i/ten Jahrhunderts, sonderlich in dem teutschen Reiche. 5 Thle. 2te Aust, (von 1601 — i683.) Franks, am M. 1716— 3i. Fol. Tliealrum europaeum. 22 Voll, (von 1617 —1718.) Frkf. i635|f. Fol. (von Abelin angefangen, von Schle/ der, Mart. Meyer, Schneider u. Ä. fortgesetzt.) 106. Teutschland unter Ferdinand 2 bis zum west- p h ä lische n Frieden. F e r d i n a n d 2 *) **), ein Zögling der Jesuiten, brachte einen finstern und verschlossenen Character auf den Thron. *) I. 23orott, der vom Kaiser Rudolph2 den Protestanten in Böh- men ertheilte Majestatsbrief vom I. 1609, aus einer böhmischen Urkunde übers. Görlitz, 1803. 8. **) Franz Chstph. Grafvon Khevenhiller, Annales Ferdinande!.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 331

1829 - Leipzig : Hinrichs
England bis auf das Haus Stuart. 331 nach vollzogener neuer Vermählung, mit dem Banne belegte, die englische Kirche von dem Papste trennte, das Mönchs- thum abscliaffte, die Klöster einzog, und sich, als denn höch- sten geistlichen und weltlichen Oberhaupte des Staates, den Suprematseid leisten ließ, ob er gleich selbst die Grund- sätze der Kirchenverbefferung mit Heftigkeit verfolgte. Im Jahre 1542 legte er sich den Titel eines Königs von Ir- land *) bei. Ihm folgte sein Sohn Eduards (1547 —1553), während dessen Negierung, unter des Erzbischoffs Cran- mers weiser Leitung, gcrcinigkere religiöse Begriffe, verbun- den mit Duldung gegen Andersdenkende, in England sich verbreiteten. — Eduard hatte in seinem Testamente der Enkelin der jüngern Schwester Heinrichs 6, der edlen Jo- hanna Gray, die Nachfolge bestimmt, und seine Schwe- ster Maria von der aragonischen Prinzessin vom Throne ausgcschloffcn. Di'tffe ward aber von dem Heere und der Stadt London (1553) als Königin anerkannt. Unter ihr blutete die Johanna Gray mit ihrer ganzen Familie auf dem Schaffote, und Tausende sielen als Opfer der blinden An- hänglichkeit der Königin am Kathollcismus; unter diesen selbst (1556) der ehrwürdige Eranmer. Im Jahre 1554 vermahlte sie sich mit dem Erzherzoge Philipp, dem sein Vater, Karl 5, Spanien (1556) abtrat; sie hinterstest ihm aber bei ihrem Tode (1558) keinen Erben, und ihre Halb- schwester, Elisabeth, (1558 — 1603) bestieg den englischen Thron. Bei vielen weiblichen Schwachen und individuellen Eigenheiten begründete Elisabeth doch die nachfolgende Größe Englands während ihrer weisen Regierung. Sie ließ, wie ihr Vater, sich den Suprematseid schwören. Unter ihr bil- dete sich der Unterschied zwischen der hohen K i r ch c (den Episkopalen) und den Presbyterianern weiter aus, von welchen die erste manches von dem katholischen Eultus beibehielt, die letztern aber die Grundsätze der Kirchcnverbes- serung auch auf politische Gleichheit anwandten. Je mehr *) D. H. Hegewisch, Ueücrstcht der irländischen Geschichte. Altona, iso6. 6.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 267

1829 - Leipzig : Hinrichs
Karl 5. 2<)7 vorlesen. Die dagegen von den Katholiken entworfene Refu- tation, gegen welche von Seiten der Protestanten die (von dem Kaiser nicht angenommene) Apologie ihrer Kon- fession gerichtet war, liest bereits ahnen, was der Reichs- tagsabschied bestätigte, dast man ihnen noch eine kurze Frist (bis zum 15. Apr. 1531) als Beden^it bewilligen wollte, zur katholischen Kirche zurück zu kehren. Bald darauf ward, doch mit Widerspruch der prote- stantischen Stande, Karls Bruder, Ferdinand — der König von Ungarn und Böhmen — zum römischen Kö- nige (1531) gewählt, worauf sich jene zu Schmalkalden (27. Fcbr. 1531) zu einem Defensivbündnisse vereinigten, welches, wegen der Bedrohung Ungarns von den Türken, für das Haus Ocstreich noch mehr Gewicht erhielt, weil der Kaiser, um sich der Unterstützung der Protestanten gegen die Türken zu versichern, den sogenannten ersten Reli- gionsfrieden (23. Jul. 1532) Unterzeichnete, nach welchem, bis zu dem Aussprüche eines allgemeinen Conciliums, jedem teutschen Neichsstande völlige Gewissensfreiheit zuge- sichert ward. Neue Unruhen in Teutschland, wohin, nach der Unter- drückung des Bauernkrieges^) mit Münzers Hin- richtung (1525), die stürmischen Bewegungen der Wieder- täufer in Münster^* **)), die bedenklichen Absichten des katholi- schen Herzogs Heinrich von Braunschweig gegen die Prote- stanten , und die kriegerischen Maasrcgeln der beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes, des Churfürsten Johann Friedrich von Sachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen gegen diesen Herzog, so wie die sächsischen Versuche, das Stift Naumburg (1541) durch allmähligcs Ausstcrben seines Capitels zu sacularisircn, und die Hinneigung des Churfürsten und Erzbischoffs Herrmann von Köln zur *) Geo. Sartorius, Versuch einer Gcsch. des teutschen Bauernkrieges. Berlin, 1795. 8. **) Aug. Ludw. Schlözer, Gesch. des Schneiderkönigs Jan von Leyden. Gött. 1784. 12. H. Jochmus, Geschichte der Kirchenreformation zu Münster und ihres Unterganges durch die Wiedertäufer. Münster, >826. 6.

10. Bd. 3 - S. 88

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
88 Siebenter Zeitraum. J Spannung zeigte sich theils beim Reichstage, theils beim Kammergerichte und beim Reichshofrathe. So fehlerhaft z. B. auch der julianische Kalender war, so nahmen doch die Protestanten den verbesserten (gregorianischen) da- mals (1582) nicht an, weil er von dem Papste bestätigt und empfohlen ward. Eine andere Veranlassung zum Miß- vergnügen war die Vertreibung des Churfüsten Geb- hard von Kölln (1583), als er sich mit der Grasin Agnes von Mansfeld vermahlte, und zum Lehrbegriffe der. Reformirten übertrat. Der Bannspruch des Papstes über diesen mächtigen Churfürsten des teutschen Reiches bewirkte die Wahl eines neuen Erzbischoffs, des Prinzen Ernst von Bayern, und die Lutheraner blieben bei dieser Absetzung eines teutschen Churfürsten von dem Papste unthätig, weil Gebhard sich auf die Seite der Reformirten gewendet hatte.— Achnliche Gahrungen wogten in Sachsen, als sich auf Ver- anlassung des Kanzlers Krell, wahrend der kurzen Regie- rung des Churfürsten Christi an 1 (1588 ff.), der K ryp to- calvinismus in diesem Lande auszubreiten anfing, so- gleich aber unter der folgenden Regierung (1592 ff.) wieder unterdrückt ward. — Eben so willkührlich war der Aus- spruch des Reichshofraths, nach welchem dem Herzoge von Bayern, einem nichtschwab ifchen Kreisstande, die Voll- ziehung der Acht an der schwäbischen Reichsstadt Donau- werth 0607) aufgetragen ward, weil dort der protestan- tische Pöbel die Procession eines katholischen Abtes gestört hatte. Die Stadt ward seit dieser Zeit bayrische Provinzial- stadt. Dazu kam noch, nach dem Tode des letzten Herzogs von Jülich (1609), der Streit über die reiche jülichsche Erbschaft, wo, aller Widersprüche des sächsischen Hauses ungeachtet, welches auf diese Lander die kaiserliche Anwart- schaft erhalten hatte, Brandenburg und Pfalzneuburg von denselben Besitz nahmen. Selbst im Hause Oestreich traten bedeutende Miß- verständnisse und Unruhen ein. Der mehr mit Sterndeutekunst, Chemie und Alterthumskunde, als mit den Regierungsange- legenheiten beschäftigte Kaiser brachte in die Rcgierungsge-
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