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1. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 110

1871 - Berlin : Habel
110 1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments. 1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen. 1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi- schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier. 1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen. 1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum. 1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands. 1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung Mailands. 1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen (Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia. 1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund herauszugeben.. 1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.

2. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 112

1871 - Berlin : Habel
112 1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer. 1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven. 1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535). Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence. 1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden Theilen verbleibt was sie gerade haben. 1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg. lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche. 1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England. Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser. 1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe zu beschicken. 1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts- stadt, seine Bestattung zu Wittenberg. 1546-1547 Der schmalkaldische Krieg. 1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land- graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.

3. Theil 2 - S. 496

1813 - Leipzig : Hinrichs
496 Sechste Periode. und meistens durch die hier gezogenen Männer, hoben sich die Schulen zu St. Gallen unter dem Abte Grimald, zu Reichenau unter Walafried Strabo, zu Weißen- burg unter Otfried, zu Corvey unter Ansgar, und |u Prüm unter Regino. Die angelegten Klosterbibliothe- ken beschäftigten, besonders in der Folgezeit, freilich mehr die Hände, als die Köpfe. — Unter wilden Stürmen, veranlaßt durch Normänner, Slaven und Ungarn, wurden diese Keime einer bessern Literatur zerstört, bevor sie noch zu Früchten rei- fen konnten; auch hinderten das Faustrccht und der Raufgeisi der teutschen Nation in diesen Zeiten die Entwickelung des noch unmündigen Geschmacks. In Italien und in Frankreich konnten die Wissen- schaften so wenig, wie in Teutschland, während mehrerer Iahr- ' Hunderte zu einer freiern Gestalt und Form sich emporheben; Unwissenheit und blinder Religionseifcr hinderten gleich stark das Studium der ehrwürdigen Ueberreste eines gebildeten Alterthums. Die aus den Zeiten der Imperatoren herrühren- den Institute in Italien gingen ein unter dem Andränge der Barbaren, besonders während der Herrschaft der Langobar- den; nur der Mönchsgeist ward genährt, weil in den klö- sterlichen Cohortcn die Inhaber des päpstlichen Stuhles ihre rüstigsten Streiter fanden, und selbst die strenge Reformation des klösterlichen Lebens, wie sie zuerst Odo in seinem Kloster zu Clügny (9zo) einführte, zu bald wieder verfiel. 388. Philosophie und Theologie. Von Spanien aus, wo damals die arabische Literatur ihre schönste Blüthe trieb, kam ein neues wissenschaftliches Leben nach Frankreich. Aristoteles, den die Araber in Syrien kennen gelernt und dem sie willig gehuldigt hatten, wurde schon damals in den Klosterschulen, doch noch nicht so ausschließend, wie in der Folge, betrieben. Da die Dialek- tik ihre Stelle unter den sieben freien Künsten während des Mittelalters behauptete, und die Philosophie, so wie alle Wis- senschaften, blos von dem geistlichen Stande bearbeitet wur- de; so läßt es sich erklären, wie die Philosophie des Mit- telalters

4. Bd. 2 - S. 249

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
gegen die unstat herumstreifenden Saracenen bald allge- gemein empfunden werden. Dringend nöthig war also die Stiftung menschenfreundlicher Anstalten, und der Zu »st- und Rittergeist des Zeitalters wirkte, in Verbindung mit der Religion, au der Ausbildung der Verfassung derselben. Schon vor dem ersten Kreuzzuge bestand in Jerusalem ein Hospital, das, so wie eine daselbst errichtete Kirche, Kauf- leuten aus Amalfi gehörte, welche damals bereits einen leb- haften Handel nach der syrischen Küste trieben, und von den moslemischen Beherrschern begünstigt wurden. In dieses Hospital wurden Kranke, besonders aus den Pilgern, auf- genommen und verpflegt. So wie sich gutmüthige Menschen «fanden, welche sich dem Dienste der Kirche widmeten; so sorgten andere durch Geschenke und Almosen für ihren Un- terhalt. Diese Anstalt hatte frühzeitig Einkünfte in Palä- stina und Europa. Ein eigner Meister war der Vorgesetzte des Hospitals und der Brüderschaft desselben. Nach der Eroberung Jerusalems ward die Anstalt erweitert, und euro- päische Ritter nahmen an ihr Antheil. Der vergrößerte Ver- ein erhielt von den Provcnzalen Gérard ums Jahr 1100 die Einrichtung eines Ordens, der (H13) vom Papste Paschalis 2 bestätigt ward, und' das Recht erhielt, sei- nen Meister selbst zu wählen. Unter dem Ordensmeister Raimund de Puy ward der Orden (1118) dahin aus- gebildet, daß er in drei Klassen von Mitgliedern zersiel: in Ritter, welche gegen die Ungläubigen kämpften und die Pilger beschützten; in dienende Brüder, welche Kranke und Fremde pflegten, und in Priester, welche den gottes- dienstlichen Kultus besorgten. Johannes d e r P atri arch ward der Patron, und ein achteckigtes weißes Kreuz auf einem schwarzen Mantel das Abzeichen des Ordens. Als mit der Zahl der Mitglieder sich auch die Gaben vermehrten, welche der Orden erhielt, wurden die Güter desselben nach Zungen (Basteien, Landsmannschaften) eingetheilt. Der Großmeister des Ordens stand an der Spitze der Häupter der Zungen, und unter diesen standen wieder die einzelnen Ritter und Brüder. Schon vor Ablauf des dreizehnten Jahrhunderts besaß dieser Orden, der sich schnell über die

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 502

1839 - Wesel : Bagel
502 77. Kornfaems. (718-755.) (Fridolin, (Kolum- ban, Gallus, Emmeran, Kilian, Wilibrod) Schon zu Clodwigs Zeit war die erste evangelische Botschaft zu den Alemannen an den Rhein gekommen. Fridolin, ein junger Irländer, glaubte den Beruf in sich zu fühlen, das Wort des Heilandes zu ver- breiten. Versehen mit einem Schutzbrief von jenem Frankenkönig trat er, nachdem er als armer Pilger nach Frankreich gegangen war und sich einige Zeit in einem Kloster aufgehalten hatte, seine Reife den Rhein hinauf an, indem er unterwegs manches gute Saamenkorn ausstreute, und kam in die Gegend, wo Augst, die alte Augusta Rauracorum, liegt, in dessen Rahe er sich in einer Wildniß auf einer vom Rhein gebildeten Insel niederließ, auf welcher er später, als er sie zum Geschenk erhielt, ein Kloster baute. Von hier aus verbreitete er, unterstützt von frommen Mönchen aus dem nahen Burgund, das Christenthum unter dem alemannischen Volke. Er starb 538. Ihm folgte 590 Columban, ebenfalls aus Irland, in dem hohen Berufe. In einem wilden Felsenthale des Wasgaus oder Elsaßes ließ er sich mit zwölf Jünglingen nieder und baute ein Kloster. Lange lebten sie von Wurzeln und Baumrinde, bis sie den wilden Boden umgebrochen hatten. Bald durchdrang der Ruf des Mannes die ganze Umgegend und Personen aus allen Ständen strömten zu ihm, theils um selbst sich unterrichten zu lassen, theils ihnen ihre Kinder zur Erziehung zu übergeben. Bald mußten aus Mangel an Raum noch zwei neue Gründungen geschaffen werden. Doch, von Brunehilde verfolgt, gieng er mit seinem treuen Schüler Gallus an den Rhein, zog sich der Limmat entlang und kam nach Zürch. Von da begab er sich, keine Heiden mehr daselbst antreffend, weiter in's Land hinein, fand aber nicht die erwartete Auf- nahme. Darauf stieg er von den Höhen der Gebirge herab bis an den Bodensee und beschloß, sich in der Gegend von Bregenz niederzulassen. Hier predigte er den heidnischen Alemannen das Wort vom Kreuze und in dem erstandenen kleinen Dorfe siedelte sich eine Zahl Bekehrter an. Es wurden Gärten angelegt, Obstbäume gepflanzt und Fischfang

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 541

1839 - Wesel : Bagel
ô4i noch immer von àer zahlreichen Menge von Schülern umgeben. Aber sein Elend und seine Beschimpfung tief fühlend, verließ er Paris,,eilte den dunkeln Wäldern der Champagne zu und führte Ln einer von Baumäften geflochtenen Hütte ein Einsiedlerleben. Kaum hatten seine Schüler seinen Aufenthalt erfahren, als sie zu ihm strömten, und er Mußte unter den Bäumen seine Vorlesungen halten. Sie errichteten sich Hütten neben der seinigen, legten Geld zusammen und erbauten ihm ein Kloster, das er Paraklet (Tröster) nannte. Da die Mönche von St. Gildas ihn zu ihrem Abt wählten und er die Wahl annahm, so fand Heloise, bisher Priorin des Kloster Argenteuil, eine geschickte Gelegenheit zur Aenderung ihres Aufenthalts. Sie zog nun im Paraklet ein und suchte Abälard, den sie immer gleich aufrichtig liebte, auf alle Weise aufzurichten, was ihre rührenden Briefe an ihn beweisen. Nachdem sie einmal lange Nichts von ihm gehört hatte, weil er, nir- gends sich vertragend, aus St. Gildas entwichen war, so bekam sie sein Leben in die Hände, von ihm selbst geschrieben. Auf jeder Seite fand sie Ausdrücke, welche seinen Menschenhaß bewiesen. Sie schrieb an ihn und suchte ihn umzustimmen; allein vergebens: ihre zärtlichen Briefe wurden mit kalter Hochachtung beantwortet. Um diese Zeit besuchte Bernhard Heloisens Kloster. Obgleich Feind Abälards, nöthigte ihm doch die in dem Kloster herrschende Zucht und Ordnung, welche durch Abälard begründet worden war, der ihr die Regeln zugesandt hatte, Achtung ab, und nur ein einziges Wort in der Regel Abälards wuède von ihm getadelt. Heloise setzte ihn von dem vornehmen Besuche in Kenntniß, vermeinend, es werde ihn freuen, dieses zu vernehmen, und fügte, ohne etwas Arges zu vermuthen, die gemachte Ausstellung bei. Abälard jedoch, sich höchlich beleidigt findend, fiel über Bernhard her und deckte ihm Neuerungen und Ketzereien auf. Der Beleidigte aber berief eine Kirchenversammlung und Abälard hätte vielleicht als Ketzer auf dem Scheiterhaufen geendet, wenn nicht der Pabst die ärgerliche Geschichte niedergeschlagen hätte. Erbittert verließ er die Versammlung, in der seine Schriften verdammt worden waren. Nun wanderte er nach Clugny (Klünüh), wo er gut aufgenommen wurde und einige Jahre in Schwermuth hinbrachte. Die gutmüthigen Mönche brachten ihn von da nach St. Marcell, wo eine reinere Luft herrschte, von der sie sich Besserung für den von Gemüthskrankheit befallenen Bruder versprachen; allein er starb bald darauf. (1142.) Als der Abt selbst Heloisen seinen Tod gemeldet, ließ sie ihm den oft geäußerten Wunsch ihres Geliebten ausdrücken, im Paraklet zu ruhen. Er selbst begleitete Nachts die Leiche dahin, hielt ihm die Leichenrede

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 681

1839 - Wesel : Bagel
681 Noch kommen, indeß der König im Ueberflusse lebe. Sie wurde auf öffentlichem Markte enthauptet. Endlich drangen die Belagerer ein, geführt von zwei Bürgern, die ihnen zwei Stellen zeigten, wo die Stadt leicht erstiegen werden konnte, und der größere Theil der Ein- wohner, worunter auch Nottmann, wurde niedergehauen. Der König, Johann von Leyden, sein Henker Knipperdolling, eigentlich ein Fleischer, und sein Minister Krechting wurden gefangen und 1536 grausam hin- gerichtet. Man zwickte sie mit eisernen Zangen zu Tode und hieng ihre Körper in eisernen Käfigen auf. Diese Wiedertäufer sind mit denen des heutigen Tages, die sehr friedlich leben, nicht zu verwechseln. Den Namen, griechisch Anabaptisten, haben sie daher, weil sie, die Taufe der Kinder für Nichts achtend, die Erwachsenen noch einmal taufen. In Tunis in Afrika war der Dey oder Fürst durch einen Thron- räuber, Barbarossa, verdrängt worden. Carl erschien und setzte ihn wieder ein, erlangte aber dadurch, daß 20,000 Christensclaven frei wurden (1535). Im folgenden Jahre wurde der Schmalkaldische Bund um 10 Jahre verlängert. . Nachdem Carl in Neapel einen prächtigen Einzug und in Nom eine leidenschaftliche Rede in spanischer Sprache gegen Franz I. gehalten, siel er 1536 in Frankreich ein. Doch er belagerte Marseille vergeblich und mußte sich schimpflich zurückziehen. Beide Fürsten. kamen nach Nizza. Da aber Carl Franz l. nicht sehen wollte, so wurde Alles durch den Pabst vermittelt. Wenige Wochen nachher aber kam man in Aiguesmortes (Ägümort) bei der Mündung der Rhone zusammen und hier herrschte eine ritterliche Herzlichkeit. Nach einem in Gent entstan- denen Aufruhr ließ Franz Carln den Antrag machen, den Weg durch seine Staaten zu nehmen. Carl nahm es an, unter der Bedingung, daß der Name Mailand nicht berührt werden würde, denn Franz hatte dieses immer im Auge, und überall, besonders in Fontainebleau (Fohngtähnblo) und in Paris wurde er ausgezeichnet ehrenvoll empfangen; dort blieb er 15, hier 6 Tage. Nachdem er den Aufruhr nach Gebühr gerügt, erhielt er eine Einladung nach Deutschland. Als er hier uu't Mißmuth theologischen Zänkereien zugehört hatte, die zu Nichts führten, begab er sich nach Algier, um hier den Barbarossa zu züchtigen. Allein er mußte einsehen lernen, wie sehr man fehle, wenn man einem Manne, wie Andreas Doria von Genua, nicht folge. Sturm, Regen und Alles war ihm entgegen und, verfolgt von Arabern und Mohren, mußte er nach großem Verluste unverrichter Dinge wieder umkehren. Eine von Ferdinand in Speier 1542 beantragte Hilfe zu einem Feldzuge nach Ungarn gegen die Türken fand Widerspruch, wurde aber

8. Theil 2 - S. 188

1880 - Stuttgart : Heitz
188 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. quicken. Da begegnete ihr der Landgraf; er fragte sie trotzig (was doch ganz gegen seine Art war), was sie in dem Korbe habe? Erschrocken wagte sie nicht die Wahrheit zu sagen und antwortete: „Blumen!" und als er mißtrauisch den Deckel aufhob, waren wirklich Blumen darin; es war ein Wunder geschehen, damit sie nicht Lügen gestraft würde. Als sie noch auf der Wartburg lebte, verschenkte sie oft von ihren Kleidungsstücken an arme Leute; aber siehe da, Engel ersetzten diesen Verlust sogleich und ihr Kleiderschrank wurde nicht leerer. Als sie einst zu Pfingsten nach der Kirche gehen wollte, sprach ein Bettler sie an. Um sich nicht aufzuhalten, gab sie ihm einen ihrer Handschuhe. Ein Ritter kaufte ihn dem Bettler ab, steckte ihn an seinen Helm und wurde dadurch in jedem Kampfe unverwundbar. Einmal hatte sie für das am Fuße der. Wartburg gestiftete Hospital eine Menge Töpfe, Tiegel, Schüsseln und Teller gekauft und sandte sie hinab. Unterwegs hatten die Träger die Ungeschicklichkeit, das zerbrechliche Geräth gegen einen Felsen zu stoßen, und glaubten, alles sei zertrümmert. Aber siehe! kein einziges Stück war zerbrochen. Einst kam ein Kranker nach der Wartburg und bat um ein Gericht Fische, zu denen er einen ganz besonderen Appetit habe. Da aber gerade keine auf der Burg waren, so sprach Elisabeth zu einer Magd: „Geh nach dem Brunnen unten am Berge, schöpfe mit dem Stalleimer Wasser und bringe es herauf!" Und siehe! das Wasser wimmelte von Fischen. Der Kranke aß davon und wurde von Stund an wieder gesund. — Theilte sie unter die Kranken Lebensmittel aus, und waren mehr Menschen da, als sie erwartet hatte, so vermehrten sich die Speisen unter ihren Händen so, daß alle gesättigt werden konnten. Wenn sie manchmal unter freiem Himmel betete und sich ein heftiger Regen ergoß, so blieben ihre Kleider ganz trocken, und wie oft wurden nicht Blinde, Taube und andere Kranke durch ihre Berührung gesund! 70. Franciscaner. — Dominicaner. — Inquisition. Ehe wir ganz die Zeit der edeln Hohenstaufen verlassen, muß hier noch einiger kirchlicher Einrichtungen erwähnt werden. Wie und wann die ersten Klöster entstanden, ist schon erzählt worden (siehe Abschnitt 49). Die meisten Mönche und Nonnen lebten

9. Theil 2 - S. 519

1806 - Leipzig : Hinrichs
Von Karl b. Frank, b. a. d. Entd. v. Amerika. 519 stark das Studium der ehrwürdigen Ueberrefte eines gebilde- ten Alterthums. Die aus den Zerren der Imperatoren herrührenden Institute in Italien gingen unter dem Andran- gs der Barbaren während der Herrschaft der Ostgochen und Langobarden ein; nur der Mönchsgeist ward genährt, da in den klösterlichen Cohvrten die Inhaber des päbstljchen Stuhles ihre rüstigsten Streiter fanden, und selbst die strenge Reformation de6 klösterlichen Lebens, wie sie zuerst Odo in seinem Kloster zu Clügny (930) einsührle, zu bald wieder verfiel. Von Spanien aus, wo damals die arabische Literatur ihre schönste Blühte trieb, kam ein neues wissenschaftliches Leben nach Frankreich- Aristoteles, den die Araber in Syrien kennen gelernt und dem sie willig gehuldigt harten, wurde itzt auch in den Klosterschulen, obgleich nicht so aus- schließend, betrieben, wie in der Folge. Da die Dia- lektik ihre Stelle unter den sieben freien Künsten während des Mittelalters behauptete, und die Philosophie, so wie olle Wissenschaften, blos von dem geistlichen Stande bearbei- tet wurde; so läßt es sich erklären, wie die Philosophie des Mittelalters ausschließend tm Dienste der Theolo- gie stand, und die Gewandtheit in Dialektik und Polemik zugleich den Ruf eines großen Philosophen bewirkte. Ob es nun gleich unter den scholastischen Philosophen in der That Männer von seltenen Fähigkeiten gab; so blieb doch ihr Anbau und ihreanwendung der Philosophie einseitig und beschränkt; denn abgerechnet, daß sie von dem wirklichen Leben völlig ge- trennt wurde, bestand sio größtentheils ln logischen Uebnngen, die nickt selten zur Sophistik führten und in Spielereien ausarteten. Schon Johann Scotus Erigena fl- 836), und noch

10. Fünfzehn Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 35

1891 - Düsseldorf : Bagel
2, Winfried (Bonifacius). 1. Missionare in Deutschland. Etwa 700 Jahre nach Christi Geburt kamen fromme Männer von England über das Meer nach Deutschland. Die Deutschen, welche westlich vom Rhein wohnten, waren damals schon Christen. Aber die übrigen Deutschen waren noch Heiden. Ihnen wollten jene Männer die frohe Botschaft von Jesus Christus auch verkündigen. Solche Männer, die in der Liebe Christi das thun, heifsen Missionare. Missionar sein bei den Deutschen war aber nichts Leichtes. Das Reisen war damals sehr beschwerlich und gefährlich. Fahren konnten die Leute nicht. Sie mussten immer zu Fuss gehen und alles selbst tragen. Der Weg ging meist durch Wälder, in denen Wölfe, Bären, Auerochsen und andere wilde Tiere hausten. Die alten Deutschen hielten fest an ihrem Heidentume und waren den Missionaren nicht freundlich gesinnt. Sie verweigerten ihnen die Aufnahme am häuslichen Herde, und die Missionare mussten deshalb häufig nachts unter freiem Himmel bleiben und sich von Beeren und anderen Waldfrüchten nähren. Aber sie scheuten keine Mühe und fürchteten sich nicht vor Gefahren. In die Gegend zwischen Düsseldorf und Duisburg kam damals Switbertus. Die schöne katholische Kirche in Kaiserswerth heisst nach ihm die Switbertuskirche. In derselben ruhen auch seine Gebeine. — Zu den Friesen, die von der Lippe bis zum Meere wohnten, kam Willibrod. Nach ihm heisst eine Kirche in Wesel die Willibrodi-ki r che. 2. Wie Winfried Missionar ward. Einer der frommen Männer, die als Missionare von England nach Deutschland kamen, war auch Winfried. Schon früh ging er ins Kloster und wurde Mönch. Als er 35 Jahre alt war, sprach er zu seinem Abte: „Ich muss zu den Deutschen und ihnen das Evangelium predigen.“ Unter Gebet und Thränen liess man ihn reisen; einige Klosterbrüder zogen mit ihm. Zuerst zog er zu den Friesen. Diese wollten aber von seiner Predigt nichts wissen. 3*
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