Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
110
1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen
auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments.
1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen.
1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi-
schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier.
1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen.
1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum.
1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands.
1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung
Mailands.
1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen
(Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia.
1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und
Neapel und verspricht Burgund herauszugeben..
1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei
Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Georg) Franz_von_Sickingen Franz Florian_Geyer Wendel_Hipler Georg_Metzler Thomas_Münzer Thomas_Münzers Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karls Franzi_von_Frankreich Heinrich_Viii_von_England Heinrich Franz_I Franz Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Ludwigs Ferdinand Karls
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
112
1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer.
1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven.
1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535).
Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden
Theilen verbleibt was sie gerade haben.
1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach
Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg.
lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche.
1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England.
Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser.
1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe
zu beschicken.
1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts-
stadt, seine Bestattung zu Wittenberg.
1546-1547 Der schmalkaldische Krieg.
1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land-
graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Mathiesen Johann Johann_Bockold Johann Johann_Bockold_König Johann Karls Barbarossa Barbarossa Karls Franzi Franz_Sforza Franz Bünduiß_Franz_I Franz Karls Karls Calvin_Reformator Karls Franzi Heinrich_Viii Heinrich Crespy Martin_Luthers Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Karls Tunis Mailands Savoyens Karls Nizza Karls Asrica Algier Genf Karls England Frankreich Mailand Eisleben Wittenberg Burdeubach
Kreuzzüge. 413
Ankunft des, nach des Kaisers Friedrichs i Tode von dessen
Sohne, dem Herzoge Friedrich angeführten, teutschen Hee-
res vor Acre beförderte die Gründung dieses neuen Ordens,
welchen der Bruder des Herzogs, derkaiserheinrich 6 und
der Papst Cölestin 3 bestätigten. Dieser neue militärische
Orden nahm blos teutsche Ritter in seine Mitte auf; besaß
das teutsche Haus oder das Hospital der heil. Maria
zu Jerusalem (daher der Name der Ritter: Marlaner),
und wollte in sich die beiden Zwecke des Johanniter, und
Tempelherrnordens, die Verpflegung der Armen und Kran-
ken und den Kampf gegen die Saracenen, gemeinschaftlich
vereinigen. Sein erster, im Feldlager vor Acre gewählter,
Meister war Heinrich von Walpot; das Abzeichen des
Ordens war ein schwarzer Rock und ein weißer Mantel
mit schwarzem Kreuze. Daß aber dieser Orden bald so
mächtig und einflußreich wurde, verdankte er seinem ausge-
zeichneten Hochmeister, dem Thüringer Herrmann von
Salza, der (seit 1220) zwanzig Jahre an der Spitze dessel-
den stand. Verdrängt aus Palästina nach Venedig, ward
dieser Orden (1226) zur Bekehrung der heidnischen Völker
an der Ostsee gerufen. Nach einem drei und fünfzigjähri-
gen Kampfe hatte er die Preußen vertilgt und ihr Land
sich unterworfen, das nun nach germanischer Sitte
vrganistrt ward. Die Städte und Schlösser Thorn, Kulm,
Marienwerder und Elbing wurden jetzt begründet.
Er mußte dieses Land im Zeitalter der Reformation (1525)
verlassen, als dasselbe von seinem damaligen Hochmeister
Albrecht aus dem Hause Brandenburg in ein welt-
liches, von Polen lehnbares, Herzogthum verwandelt ward.
Seit dieser Zeit war der Sitz desselben zu Mergentheim,
bis er innerhalb des Rheinbundes vom Kaiser Napoleon
am 24 April 1809 gänzlich aufgehoben, und das Land, das
kr , besaß, den Souverainen zugetheilt wurde, in deren Staa-
ten dasselbe lag.
Obgleich diese Orden in den neuesten Zeiten sich über-
lebt hatten und zum Theile dem Geiste des Zeitalters un-
terlagen; so waren sie doch in den Tagen ihrer Stiftung
bvn großer Wichtigkeit. Ging die Begründung aller dieser
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Cölestin Maria Heinrich_von_Walpot Heinrich Thüringer_Herrmann_von
Salza Albrecht Albrecht Napoleon
496 Sechste Periode.
und meistens durch die hier gezogenen Männer, hoben sich
die Schulen zu St. Gallen unter dem Abte Grimald, zu
Reichenau unter Walafried Strabo, zu Weißen-
burg unter Otfried, zu Corvey unter Ansgar, und
|u Prüm unter Regino. Die angelegten Klosterbibliothe-
ken beschäftigten, besonders in der Folgezeit, freilich mehr die
Hände, als die Köpfe. — Unter wilden Stürmen, veranlaßt
durch Normänner, Slaven und Ungarn, wurden diese Keime
einer bessern Literatur zerstört, bevor sie noch zu Früchten rei-
fen konnten; auch hinderten das Faustrccht und der Raufgeisi
der teutschen Nation in diesen Zeiten die Entwickelung des
noch unmündigen Geschmacks.
In Italien und in Frankreich konnten die Wissen-
schaften so wenig, wie in Teutschland, während mehrerer Iahr-
' Hunderte zu einer freiern Gestalt und Form sich emporheben;
Unwissenheit und blinder Religionseifcr hinderten gleich stark
das Studium der ehrwürdigen Ueberreste eines gebildeten
Alterthums. Die aus den Zeiten der Imperatoren herrühren-
den Institute in Italien gingen ein unter dem Andränge der
Barbaren, besonders während der Herrschaft der Langobar-
den; nur der Mönchsgeist ward genährt, weil in den klö-
sterlichen Cohortcn die Inhaber des päpstlichen Stuhles ihre
rüstigsten Streiter fanden, und selbst die strenge Reformation
des klösterlichen Lebens, wie sie zuerst Odo in seinem Kloster
zu Clügny (9zo) einführte, zu bald wieder verfiel.
388.
Philosophie und Theologie.
Von Spanien aus, wo damals die arabische Literatur
ihre schönste Blüthe trieb, kam ein neues wissenschaftliches
Leben nach Frankreich. Aristoteles, den die Araber in
Syrien kennen gelernt und dem sie willig gehuldigt hatten,
wurde schon damals in den Klosterschulen, doch noch nicht so
ausschließend, wie in der Folge, betrieben. Da die Dialek-
tik ihre Stelle unter den sieben freien Künsten während des
Mittelalters behauptete, und die Philosophie, so wie alle Wis-
senschaften, blos von dem geistlichen Stande bearbeitet wur-
de; so läßt es sich erklären, wie die Philosophie des Mit-
telalters
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Walafried_Strabo Otfried Ansgar Aristoteles
Extrahierte Ortsnamen: Reichenau Corvey Ungarn Italien Frankreich Teutschland Italien Spanien Frankreich Syrien
228
Sechster Ae irraum.
Späterhin wurden auch sie in den Strudel fortgerissen; nur
die übrigen noch nicht einmal in der Kultur bis zum Hel-
denalter vorgerückten nördlichen Völkerschaften Europa's,
und die Spanier, welche in ihrem eignen Vaterlande mit
den Arabern hinreichend beschäftigt waren, nahmen an den
ganzen Zügen im Laufe zweier Jahrhunderte den geringsten
Antheil.
An der Spitze eines Schwarmes von ungefähr 1.5,000
Menschen, die nichts zu verlieren hatten, die ohne Zucht
und Ordnung zusammengelaufen und auf der Reise bis auf
40,000 Mann angewachsen waren, eröffnete Peter von
Amiens seinen Zug; doch war ihm bereits mit einer regel-
losen Masse Walther von Perejo, und, nach dessen Tode
in Bulgarien, der Neffe desselben, Walther mit dem
Beinamen der H a b e n i ch t s (saus avoir), vorangegangen.
Längs der Donau walzte sich diese Masse durchs südliche
Teutschland und Ungarn. Ein teutscher Priester aus den
Rhsingegenden, Gott sch all, zog seinem Freunde Peter
mit einer Horde von ungefähr t 2,000 Menschen nach, und
ein anderer Priester, Volkmar, stand an der Spitze eines
gleich starken Haufens, den er in Sachsen und Thüringen
zusammengetrieben hatte, und durch Böhmen nach Ungarn
führte. Am Rheine warf sich in dieser Zeit der Graf Emich
von Leiningen, zufolge einer vorgegebenen Offenbahrung,
auf'die Juden, um an diesen die Schmach des Kreuzes
Christi zu rächen, und der Erzbischoff Ruthard von Main;
ward willig der Theilnehmcr an diesen Ermordungsscenen
der Juden. Eine allgemeine Jagd auf die Juden, gleich
stark von der Habsucht, wie von der Unduldsamkeit und dem
zügellosen Religionseifer eingegeben, war die Folge dieser
Greuel in den Rheingegenden, welche der Kaiser Heinrich 4
zwar mißbilligte, aber nicht hindern konnte.
Viele von den ersten nach Palästina bestimmten Massen,
welche man zusammen auf 200,000 Menschen berechnete,
kamen nur bis nach Ungarn und zu den Bulgaren, wo sie
entweder Hunger und Elend, oder die Bewaffnung der Ein-
gebohrncn aufrieb, welche keinen Grund einsahen, ein
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Peter_von
Amiens Walther_von_Perejo Walther Peter Volkmar Emich
von_Leiningen Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Hel- Bulgarien Donau Ungarn Sachsen Ungarn Rheine Christi Main Rheingegenden Palästina Ungarn
Kreuz,zuge.
253
ihre Verbindungen aufnahmen und noch nie einen Teutschen
zu ihrem Meister gewählt hatten. Die Ankunft des, nach
des Kaisers Friedrichs 1 Tode, von dessen Sohne, dem Her-,
zöge Friedrich angeführten, teutschen Heeres vor Acre beför-
derte die Gründung dieses neuen Ordens, welchen der Bru-
der des Herzogs, der Kaiser Heinrich 6 und der Papst
Cölestin 3 bestätigten. Dieser neue kriegerische Orden
nahm blos teutsche Ritter in seine Mitte auf; besaß
das teutsche Haus oder das Hospital der heil. Maria
zu Jerusalem (daher der Name der Ritter: Mari an er),
und wollte in sich die beiden Zwecke des Johanniter- und
Tempclherrnordens, die Verpflegung der Armen und Kran-
ken und den Kampf gegen die Saracenen gemeinschaftlich
vereinigen. Sein erster, im Feldlager vor Acre gewählter,
Meister war Heinrich von Walpot; das Abzeichen des
Ordens war ein schwarzer Rock und ein weißer Mantel mit
schwarzem Kreuze. Daß aber dieser Orden bald so mächtig
und einflußreich ward, verdankte er seinem ausgezeichneten
Hochmeister, dem Thüringer H e r m a n n von Salza, der
(seit 1220) zwanzig Jahre an der Spitze desselben stand.
Verdrängt aus Palästina nach Venedig, ward dieser Orden
(1226) zur Bekehrung der heidnischen Völker an der Ostsee
gerufen. Nach einem drei und fünfzigjährigen Kampfe hatte
er die Preußen vertilgt und ihr Land sich unterwor-
fen, das nun nach teutscher Sitte eingerichtet ward.
Die Städte und Schlösser Thor», Kulm, Marien-
werder und Elbing wurden damals begründet. Er mußte
aber dieses Land im Zeitalter der Kirchenverbesserung (1525)
verlassen, als dasselbe von seinem damaligen Hochmeister
Albrecht aus d e m H a u se B r a n d e n b u r g in ein welt-
liches, von Polen lehnbares, Herzogthum verwandelt ward.
Seit dieser Zeit war der Sitz desselben zu Mergentheim,
bis er innerhalb des damals bestehenden Rheinbundes von
Napoleon am 24 April 1869 gänzlich aufgehoben, und
das Land, das er besaß, den Souverainen zugetheilt ward,
in deren Staaten dasselbe lag.
Obgleich diese Orden in den neuesten Zeiten sich über-
lebt hatten und zum Theile dem Geiste des Zeitalters un-
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich_6 Heinrich Cölestin Maria Heinrich_von_Walpot Heinrich Salza Albrecht Albrecht Napoleon
38
Siebenter Zeitraum.
ernannte damals für Amerika zwei Vicekönige, einen für
Merito (1540), und einen (1542) für Peru, welche an
der Spitze der ganzen Civil- und Militairgewalt standen,
und denen die Gouverneure und Ca pi tan es der ein-
zelnen Provinzen untergeordnet waren.
416.
Politische Gestaltung des sp a n i sch e n Amerika.
Nachdem Meri ko und Peru erobert waren, diese
beiden einzigen Reiche, welche in Amerika sich zu einer
selbstständigen Staatsform gebildet hatten, blieben unzäh-
lige einzelne, mehr oder weniger starke Völkerschaften im
Innern des südlichen und nördlichen Festlandes übrig, welche
zum Theile noch bis jetzt nicht bezwungen worden sind.
Dennoch drang das Kreuz weiter zu ihnen vor, als das
Schwert; durch Missionen wurden mehrere derselben seit
den letzten drei Jahrhunderten civilisirt und für die Annahme
des Christenthums gewonnen. Außer vielen Bisthümern
mit ihren Capiteln, entstanden in den unterworfenen Lan-
dern Erzbisthümer zu Meri ko, Lima, Caraccas
Santa Fe di Vogata und Guatimala, und (1551)
Universitäten zu Meri ko und Lima. Die Errich-
tung der Klöster hing mit der ursprünglichen Bestimmung
der Bettelorden (späterhin der Jesuiten) zur Bekehrung der
Indianer zusammen; und die Inquisition konnte Pro-
vinzen nicht fehlen, über welche Philipp 2 regierte!
Durch die Unterordnung aller Angelegenheiten Ameri-
ka' s unter den hohen Rath von Indien, der seine völlige
Einrichtung im Jahre 1542 erhielt, und durch die strenge
Nachbildung der europäischen Justiz- und Kirchenverfassung
in den amerikanischen Provinzen und Kolonieen, gewannen
jene Lander den Charakter europäischer Staatsformen. Un-
ter dem Volke selbst aber, das dort zusammentraf, erhielt
steh eine sorgfältige Grenzscheide der Abstammung und selbst
der politischen Verschiedenheit. Die Weißen waren als
Sieger in Amerika erschienen; die F a r b i g e n und Schwa r-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Caraccas Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Peru Amerika Peru Amerika Lima Lima Indien Amerika Schwa
218
dke Ordensritter auch durch Waffenthaten sich aus.
Nach dem Untergänge der christlichen Herrschaft in
Palästina ging der Orden nach der Insel Cypern,
wurde eine, den Muhammedanern furchtbare Seemacht,
eroberte (I. ize«-) die Insel Rhodus, nach deren
Verluste (1522) Kaiser Karl V ihnen Malta im mit-
telländischen Meere (1530) einräumte, das sie gegen
die Türken mit herrlichem Heldenmuthe verkheidigten.
Ihr Ordenszeichcn war ein weißes Kreuz auf schwarzem
Kleide. — Nicht lange nach der Errichtung des
Johanniter - Ordens, entstand (inz) der Orden
dertempelherrn, welcher den Nahmen von seinem
ersten Wohnsitze in Jerusalem, der auf der Stelle des
ehemahligcn Tempels Salomo's lag, erhielt. Die
Ritter dieses Ordens übernahmen die Pflicht, zum
Beßten der Pilger für die Sicherheit der Straßen zu
sorgen. Sie zeichneten sich während der Kreuzzüge vor
allen andern durch Heldenmuth aus, machten sich aber
schon früh durch Uebermuth und üppiges Leben verhaßt,
und je reicher der Orden wurde, desto mehr verlor sich
sein guter Ruf. Diese Reichrhümer reizten endlich den
König von Frankreich, Philipp Iv., sich mit dem
Papste zur Zerstörung der Tempelherrn zu verbinden.
Der Großmeister de,s Ordens und mehre Ritter wurden
(1312) grausam verbrannt, und der Orden ward
durch'einen Ausspruch des Papstes aufgehoben. Das
Ordenszeichen war ein rothes Kreuz auf weißem Ge-
wände. — Achtungswürdig in seinem Ursprünge und
Fortgange war der Orden der teutschen Ritter,
welcher aus einem, für teutsche Pilger und Kranke
gestifteten, Gasthause und aus einer ähnlichen Stif-
tung Bremischer und Lübeckischer Kaufleute während der
Belagerung von Ptolemais (1190) entstand. Dieser
Orden hatte, schon vor dem Verluste der morgenlän-
dischen Eroberungen, sichere Besitzungen Ln Europa
erworben, wohin er sich zurück ziehen konnte. Im
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V Karl Philipp_Iv. Philipp_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Cypern Malta Jerusalem Frankreich Europa
118 Fünfte Periode.
Werbfleißes und des Handels zu dämmern begann, konnte
der Glaubenszwang nicht langer besiehe«, der die Vernunft
jn ewige Fesseln legen sollte. Der bessere Geist eines jungem
Zeitalters zeigte bald seinen hohem Einfluß; der Bannstrahl
der Papste blieb ohne Wirkung, und Fürsten und Völker
faßten richtigere Begriffe über das Verhaltniß der Kirche
zum Staate. Hauptsächlich war die Milderung der
Leibeigenschaft ein Hauptgewinn für die niedern Stan-
de, die nun zu einem bessern menschlichen Daseyn gelang-
ten.
Der in den Zeiten der Kreuzzüge geweckte Rittergeist
bewirkte im zwölften Jahrhunderte die Stiftung dreier
Ritterorden: des Tempel Herr Nordens, des Johan-
niterordens und des teutschen Ordens. Obgleich
die ursprüngliche Bestimmung der beiden letzter» nicht mili-
tärisch, sondern die Verpflegung kranker und verlassener Pil-
geimme war; so wurden doch auch diese beiden, wie der
Oroen der Tempelherren, bald Institute, deren Mitglieder
sich durch Tapferkeit im Kampfe mit den Ungläubigen aus-
zeichnen sollten. Der Orden der Tempelherren erhielt
seinen Namen von seinem ersten Wohnsitze in der Nahe des
Tempels Salomonis zu Jerusalem. Er stritt mit ausge-
zeichnetem Muthe gegen die Saracenen, und bekam, nach-
dem Palästina für die Christen verloren ging, ansehnliche
Besitzungen in den europäischen Landern, bis er im Jahre
ig 14, hauptsächlich durch die Feindschaft des Königs Phi-
lipp von Frankreich gegen denselben, vertilgt wurde. —
Der I 0 hanniter 0 rden, nach dem Hospitale Johannis
des Täufers zu Jerusalem, in welchem er die Pilgrime ver-
pflegen sollte, genannt, zog, nach dem Verluste von Palä-
stina, zuerst nach Cypern; von da nachrhodus. Durch
die Osmanen von hier (152») vertrieben, wies ihm Kaiser
Karl 5 im Jahre die Insel Maltha zum Wohnsitze
an, von welcher Insel er auch den Namen Maltheser-
erden führte. Von dieser Insel ward er aber 1798 von
den Franzosen verdrängt; die Insel selbst ging 1802 durch
Kapitulation an die Engländer über. — Der teutsche
Orden endlich, der auch in Palästina gestiftet wurde, er-
hielt von dem Herzoge Friedrich von Schwaben, aus dem
Hohenstauftschcn Geschlechte, seine m i l i t ä r i sch e Einrichtung.
Verdrängt aus Palästina, ward er im dreizehnten Jahr-
hunderte zur Bekehrung der heidnischen Völker an der Ostsee
gebraucht. Er erkämpfte sich in Preußen feste Wohnsitze,
und behauptete sich im Besitze dieses Landes, bis, im Zeit--
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Johannis Karl Karl Friedrich_von_Schwaben Friedrich
681
Noch kommen, indeß der König im Ueberflusse lebe. Sie wurde auf
öffentlichem Markte enthauptet. Endlich drangen die Belagerer ein,
geführt von zwei Bürgern, die ihnen zwei Stellen zeigten, wo die
Stadt leicht erstiegen werden konnte, und der größere Theil der Ein-
wohner, worunter auch Nottmann, wurde niedergehauen. Der König,
Johann von Leyden, sein Henker Knipperdolling, eigentlich ein Fleischer,
und sein Minister Krechting wurden gefangen und 1536 grausam hin-
gerichtet. Man zwickte sie mit eisernen Zangen zu Tode und hieng ihre
Körper in eisernen Käfigen auf. Diese Wiedertäufer sind mit denen
des heutigen Tages, die sehr friedlich leben, nicht zu verwechseln. Den
Namen, griechisch Anabaptisten, haben sie daher, weil sie, die Taufe
der Kinder für Nichts achtend, die Erwachsenen noch einmal taufen.
In Tunis in Afrika war der Dey oder Fürst durch einen Thron-
räuber, Barbarossa, verdrängt worden. Carl erschien und setzte ihn
wieder ein, erlangte aber dadurch, daß 20,000 Christensclaven frei
wurden (1535). Im folgenden Jahre wurde der Schmalkaldische Bund
um 10 Jahre verlängert. .
Nachdem Carl in Neapel einen prächtigen Einzug und in Nom
eine leidenschaftliche Rede in spanischer Sprache gegen Franz I. gehalten,
siel er 1536 in Frankreich ein. Doch er belagerte Marseille vergeblich
und mußte sich schimpflich zurückziehen. Beide Fürsten. kamen nach
Nizza. Da aber Carl Franz l. nicht sehen wollte, so wurde Alles
durch den Pabst vermittelt. Wenige Wochen nachher aber kam man in
Aiguesmortes (Ägümort) bei der Mündung der Rhone zusammen und
hier herrschte eine ritterliche Herzlichkeit. Nach einem in Gent entstan-
denen Aufruhr ließ Franz Carln den Antrag machen, den Weg durch
seine Staaten zu nehmen. Carl nahm es an, unter der Bedingung,
daß der Name Mailand nicht berührt werden würde, denn Franz
hatte dieses immer im Auge, und überall, besonders in Fontainebleau
(Fohngtähnblo) und in Paris wurde er ausgezeichnet ehrenvoll empfangen;
dort blieb er 15, hier 6 Tage. Nachdem er den Aufruhr nach Gebühr
gerügt, erhielt er eine Einladung nach Deutschland. Als er hier
uu't Mißmuth theologischen Zänkereien zugehört hatte, die zu Nichts
führten, begab er sich nach Algier, um hier den Barbarossa zu züchtigen.
Allein er mußte einsehen lernen, wie sehr man fehle, wenn man einem
Manne, wie Andreas Doria von Genua, nicht folge. Sturm, Regen
und Alles war ihm entgegen und, verfolgt von Arabern und Mohren,
mußte er nach großem Verluste unverrichter Dinge wieder umkehren.
Eine von Ferdinand in Speier 1542 beantragte Hilfe zu einem
Feldzuge nach Ungarn gegen die Türken fand Widerspruch, wurde aber
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Leyden Johann Barbarossa Barbarossa Carl Carl Franz_I. Carl_Franz_l Franz Franz_Carln Franz Carl Franz Franz Barbarossa Barbarossa Andreas_Doria_von_Genua Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Afrika Neapel Frankreich Nizza Gent Mailand Fontainebleau Paris Deutschland Algier Ungarn