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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 110

1871 - Berlin : Habel
110 1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments. 1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen. 1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi- schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier. 1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen. 1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum. 1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands. 1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung Mailands. 1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen (Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia. 1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund herauszugeben.. 1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.

2. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 112

1871 - Berlin : Habel
112 1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer. 1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven. 1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535). Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence. 1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden Theilen verbleibt was sie gerade haben. 1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg. lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche. 1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England. Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser. 1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe zu beschicken. 1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts- stadt, seine Bestattung zu Wittenberg. 1546-1547 Der schmalkaldische Krieg. 1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land- graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.

3. Bd. 2 - S. 253

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Kreuz,zuge. 253 ihre Verbindungen aufnahmen und noch nie einen Teutschen zu ihrem Meister gewählt hatten. Die Ankunft des, nach des Kaisers Friedrichs 1 Tode, von dessen Sohne, dem Her-, zöge Friedrich angeführten, teutschen Heeres vor Acre beför- derte die Gründung dieses neuen Ordens, welchen der Bru- der des Herzogs, der Kaiser Heinrich 6 und der Papst Cölestin 3 bestätigten. Dieser neue kriegerische Orden nahm blos teutsche Ritter in seine Mitte auf; besaß das teutsche Haus oder das Hospital der heil. Maria zu Jerusalem (daher der Name der Ritter: Mari an er), und wollte in sich die beiden Zwecke des Johanniter- und Tempclherrnordens, die Verpflegung der Armen und Kran- ken und den Kampf gegen die Saracenen gemeinschaftlich vereinigen. Sein erster, im Feldlager vor Acre gewählter, Meister war Heinrich von Walpot; das Abzeichen des Ordens war ein schwarzer Rock und ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Daß aber dieser Orden bald so mächtig und einflußreich ward, verdankte er seinem ausgezeichneten Hochmeister, dem Thüringer H e r m a n n von Salza, der (seit 1220) zwanzig Jahre an der Spitze desselben stand. Verdrängt aus Palästina nach Venedig, ward dieser Orden (1226) zur Bekehrung der heidnischen Völker an der Ostsee gerufen. Nach einem drei und fünfzigjährigen Kampfe hatte er die Preußen vertilgt und ihr Land sich unterwor- fen, das nun nach teutscher Sitte eingerichtet ward. Die Städte und Schlösser Thor», Kulm, Marien- werder und Elbing wurden damals begründet. Er mußte aber dieses Land im Zeitalter der Kirchenverbesserung (1525) verlassen, als dasselbe von seinem damaligen Hochmeister Albrecht aus d e m H a u se B r a n d e n b u r g in ein welt- liches, von Polen lehnbares, Herzogthum verwandelt ward. Seit dieser Zeit war der Sitz desselben zu Mergentheim, bis er innerhalb des damals bestehenden Rheinbundes von Napoleon am 24 April 1869 gänzlich aufgehoben, und das Land, das er besaß, den Souverainen zugetheilt ward, in deren Staaten dasselbe lag. Obgleich diese Orden in den neuesten Zeiten sich über- lebt hatten und zum Theile dem Geiste des Zeitalters un-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 539

1839 - Wesel : Bagel
589 seinem Thurme in die Stadt. Das Gemetzel auf den Straßen und in den Häusern war fürchterlich ; kein Alter, kein Geschlecht wurde geschont. In Omars Moschee wateten die Sieger im Blut. Die ganze Juden- gemeinde wurde in ihrer Synagoge oder ihrem Versammlungsbanse verbrannt. Wonnetrunken blickten die christlichen Krieger auf die gefallenen Opfer, die zur Ehre Christi geschlachtet worden waren, und knieten andächtig betend an der heiligen Stätte nieder. (15ten Juli 1099.) Der schrecklichste von allen Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn! Die Fürsten und das Heer riefen Gottfried zum Könige von Jerusalem aus. Doch bescheiden nahm er diesen Titel nicht an, sondern begnügte sich damit, Beschützer des heiligen Grabes zu heißen, mit der Aeußerung, es zieme sich nicht für ihn, da eine goldene Krone zu tragen, wo der Herr unter einer Dornenkrone geblutet habe. Aber schon ein Jahr darauf starb er und Balduin nahm nun den Königs- titel an. Durch die Schlacht auf den Ebenen von Ascalon, in welcher Gottfried das 400,000 Mann starke Heer des Sultans von Aegypten schlug, war man Herr des ganzen gelobten Landes geworden. Seine Leiche wurde auf dem Calvarienberge neben dem Grabe des Erlösers beigesetzt. Der italienische Dichter Tasso hat ihm durch sein schönes Gedicht „das befreite Jerusalem" ein würdiges Denkmal gesetzt. 88. Der heilige Pernhard aosn - nss) und Abälard und Heloise. So groß Gregor Vii. unter den Päbsten war, so sehr leuchtete Bernhard unter den Mönchen hervor. Mit vieler Geistesstärke verband er schnelle Auffassungsgabe, einen festen Willen, tiefe Beredsamkeit und strenge Sitten. Er war in Burgund geboren und wurde 1115 Abt des Klosters Clairvaux (Klärwo) bei Langres in der Champagne (Schahmpanghj'). Aeußeren Glanz und Titel verschmähend, wollte er nicht höher erhoben werden, sondern blieb Abt seines Klosters, das er sein liebes Jerusalem nannte, äußerte aber von da aus seine Ein- wirkung auf die Geistlichkeit, da seine Stimme hei den kirchlichen

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 541

1839 - Wesel : Bagel
ô4i noch immer von àer zahlreichen Menge von Schülern umgeben. Aber sein Elend und seine Beschimpfung tief fühlend, verließ er Paris,,eilte den dunkeln Wäldern der Champagne zu und führte Ln einer von Baumäften geflochtenen Hütte ein Einsiedlerleben. Kaum hatten seine Schüler seinen Aufenthalt erfahren, als sie zu ihm strömten, und er Mußte unter den Bäumen seine Vorlesungen halten. Sie errichteten sich Hütten neben der seinigen, legten Geld zusammen und erbauten ihm ein Kloster, das er Paraklet (Tröster) nannte. Da die Mönche von St. Gildas ihn zu ihrem Abt wählten und er die Wahl annahm, so fand Heloise, bisher Priorin des Kloster Argenteuil, eine geschickte Gelegenheit zur Aenderung ihres Aufenthalts. Sie zog nun im Paraklet ein und suchte Abälard, den sie immer gleich aufrichtig liebte, auf alle Weise aufzurichten, was ihre rührenden Briefe an ihn beweisen. Nachdem sie einmal lange Nichts von ihm gehört hatte, weil er, nir- gends sich vertragend, aus St. Gildas entwichen war, so bekam sie sein Leben in die Hände, von ihm selbst geschrieben. Auf jeder Seite fand sie Ausdrücke, welche seinen Menschenhaß bewiesen. Sie schrieb an ihn und suchte ihn umzustimmen; allein vergebens: ihre zärtlichen Briefe wurden mit kalter Hochachtung beantwortet. Um diese Zeit besuchte Bernhard Heloisens Kloster. Obgleich Feind Abälards, nöthigte ihm doch die in dem Kloster herrschende Zucht und Ordnung, welche durch Abälard begründet worden war, der ihr die Regeln zugesandt hatte, Achtung ab, und nur ein einziges Wort in der Regel Abälards wuède von ihm getadelt. Heloise setzte ihn von dem vornehmen Besuche in Kenntniß, vermeinend, es werde ihn freuen, dieses zu vernehmen, und fügte, ohne etwas Arges zu vermuthen, die gemachte Ausstellung bei. Abälard jedoch, sich höchlich beleidigt findend, fiel über Bernhard her und deckte ihm Neuerungen und Ketzereien auf. Der Beleidigte aber berief eine Kirchenversammlung und Abälard hätte vielleicht als Ketzer auf dem Scheiterhaufen geendet, wenn nicht der Pabst die ärgerliche Geschichte niedergeschlagen hätte. Erbittert verließ er die Versammlung, in der seine Schriften verdammt worden waren. Nun wanderte er nach Clugny (Klünüh), wo er gut aufgenommen wurde und einige Jahre in Schwermuth hinbrachte. Die gutmüthigen Mönche brachten ihn von da nach St. Marcell, wo eine reinere Luft herrschte, von der sie sich Besserung für den von Gemüthskrankheit befallenen Bruder versprachen; allein er starb bald darauf. (1142.) Als der Abt selbst Heloisen seinen Tod gemeldet, ließ sie ihm den oft geäußerten Wunsch ihres Geliebten ausdrücken, im Paraklet zu ruhen. Er selbst begleitete Nachts die Leiche dahin, hielt ihm die Leichenrede

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 681

1839 - Wesel : Bagel
681 Noch kommen, indeß der König im Ueberflusse lebe. Sie wurde auf öffentlichem Markte enthauptet. Endlich drangen die Belagerer ein, geführt von zwei Bürgern, die ihnen zwei Stellen zeigten, wo die Stadt leicht erstiegen werden konnte, und der größere Theil der Ein- wohner, worunter auch Nottmann, wurde niedergehauen. Der König, Johann von Leyden, sein Henker Knipperdolling, eigentlich ein Fleischer, und sein Minister Krechting wurden gefangen und 1536 grausam hin- gerichtet. Man zwickte sie mit eisernen Zangen zu Tode und hieng ihre Körper in eisernen Käfigen auf. Diese Wiedertäufer sind mit denen des heutigen Tages, die sehr friedlich leben, nicht zu verwechseln. Den Namen, griechisch Anabaptisten, haben sie daher, weil sie, die Taufe der Kinder für Nichts achtend, die Erwachsenen noch einmal taufen. In Tunis in Afrika war der Dey oder Fürst durch einen Thron- räuber, Barbarossa, verdrängt worden. Carl erschien und setzte ihn wieder ein, erlangte aber dadurch, daß 20,000 Christensclaven frei wurden (1535). Im folgenden Jahre wurde der Schmalkaldische Bund um 10 Jahre verlängert. . Nachdem Carl in Neapel einen prächtigen Einzug und in Nom eine leidenschaftliche Rede in spanischer Sprache gegen Franz I. gehalten, siel er 1536 in Frankreich ein. Doch er belagerte Marseille vergeblich und mußte sich schimpflich zurückziehen. Beide Fürsten. kamen nach Nizza. Da aber Carl Franz l. nicht sehen wollte, so wurde Alles durch den Pabst vermittelt. Wenige Wochen nachher aber kam man in Aiguesmortes (Ägümort) bei der Mündung der Rhone zusammen und hier herrschte eine ritterliche Herzlichkeit. Nach einem in Gent entstan- denen Aufruhr ließ Franz Carln den Antrag machen, den Weg durch seine Staaten zu nehmen. Carl nahm es an, unter der Bedingung, daß der Name Mailand nicht berührt werden würde, denn Franz hatte dieses immer im Auge, und überall, besonders in Fontainebleau (Fohngtähnblo) und in Paris wurde er ausgezeichnet ehrenvoll empfangen; dort blieb er 15, hier 6 Tage. Nachdem er den Aufruhr nach Gebühr gerügt, erhielt er eine Einladung nach Deutschland. Als er hier uu't Mißmuth theologischen Zänkereien zugehört hatte, die zu Nichts führten, begab er sich nach Algier, um hier den Barbarossa zu züchtigen. Allein er mußte einsehen lernen, wie sehr man fehle, wenn man einem Manne, wie Andreas Doria von Genua, nicht folge. Sturm, Regen und Alles war ihm entgegen und, verfolgt von Arabern und Mohren, mußte er nach großem Verluste unverrichter Dinge wieder umkehren. Eine von Ferdinand in Speier 1542 beantragte Hilfe zu einem Feldzuge nach Ungarn gegen die Türken fand Widerspruch, wurde aber

7. Theil 2 - S. 246

1880 - Stuttgart : Heitz
246 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. ein, sondern ging ihnen noch mit seinem Beispiele voran. Kirchen und Klöster wurden zerstört, die Mönche gemißhandelt und gefangengesetzt oder weggejagt, und die Güter der katholischen Edelleute verwüstet. Die hussitischen Heerhaufen bestanden aus zusammengelaufenem Gesindel, das mit Sensen, Dreschflegeln und Morgensternen bewaffnet war und mehr aus Raubsucht als aus Liebe für Huß und seine Lehre jene Waffen ergriffen hatte. Es war kein Wunder, daß auch die Katholiken sich da, wo sie die Stärkeren waren, zu Grausamkeiten hinreißen ließen. So stürzten die Bergleute in Kuttenberg alle Hnssiten, die ihnen in die Hände fielen — über 1600 — theils lebendig, theils ermordet, in die tiefen Schachte hinab. Ziska nahm dafür überall fürchterliche Rache; ja, nachdem er auch noch sein gesundes Auge verloren hatte, indem bei der Belagerung einer Stadt ein Pfeil in einen Baum fuhr, unter dem er stand, und einige Splitter losriß, von denen einer das Auge verwundete, schien er noch wüthender geworden zu sein. Nur ein Beispiel. Als er einst seinen Kriegsleuten einen Nachtmarsch anbefahl und es so finster war, daß man nicht um sich sehen konnte, murrten sie, und meinten, weil er nichts mehr sehen könnte, so glaube er wohl, sie bedürften auch kein Licht zum Marschiren. „Was redet ihr doch!" antwortete er, „dort drüben linker Hand muß eine Stadt liegen; reiten Einige von euch hin und zündet sie an; dann werdet ihr gleich sehen können." Es geschah, und so verbrannte die unglückliche Stadt, blos damit die wilde Schaar besser sehen möchte. Endlich rückte Sigismund mit einem Heere vor Prag und belagerte die Stadt. Aber gleich war auch Ziska da und besetzte einen ziemlich steilen Berg im Osten der Stadt, nahe bei derselben. Von hier wollte der Kaiser ihn vertreiben, wurde aber vollkommen geschlagen. Davon heißt der Berg noch heute der Ziskaberg. Sigismund zog nun wieder ab, nachdem seine Soldaten noch vorher alle Dörfer umher angezündet und die Weiber und Kinder ins Feuer geworfen hatten. Dafür steckten die Prager 16 Gefangene in eben so viele ausgepichte Fässer und zündeten diese vor den Augen der Kaiserlichen an; und Ziska ließ einmal eine Kirche, in welche sich wehrlose Menschen vor seiner Grausamkeit geflüchtet hatten, mit allen darin Befindlichen verbrennen. Zu solchen Greueln mußte unsere Religion, welche Liebe, Milde und Duldung lehrt, den Vorwand geben! Kaum war Sigismund abgezogen, so zerfielen die Hussiteu

8. Fünfzehn Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 53

1891 - Düsseldorf : Bagel
53 Worms ab. Er befahl Luther, auf diesen Reichstag zukommen und seine Lehre dort zu verteidigen. Er versprach ihm auch, ihn durch eine starke Wache sicher nach Worms und wieder zurück nach Wittenberg bringen zu lassen, damit ihm auf dem Wege kein Leid geschähe. Viele rieten Luther ab und sagten: „Gehe nicht hin; es geht dir wie dem Huß!" (Huß hatte auch wie Luther gelehrt, ihn hatte man verbrannt.) Luther aber sprach: „Und wenn zwischen Wittenberg und Worms ein Feuer wäre, das bis in den Himmel reichte, so wollte ich doch im Namen des Herrn erscheinen!" Luther zog denn auch hin. Vor Worms machte man ihn noch bange; aber er antwortete: „Nach Worms bin ich berufen, nach Worms muß ich ziehen. Und wenn so viel Teufel in Worms waren, als Ziegel ans den Dächern, so wollte ich doch hinein." Am Tage nach der Ankunft mußte er schon in den Reichstag kommen. In dem großen Reichstagsfaale waren um den Kaiser Karl versammelt 90 Fürsten, an 30 Bischöfe und 7 Gesandte fremder Mächte, im ganzen 204 Personen, dann noch gegen 5000 Zuhörer. Auf einem Umwege durch Gärten und Häuser mußte Luther zum Reichstagssaale gelangen, so groß war auf den Straßen das Volksgedränge. Als Luther in den Saal trat, zeigte man ihm seine Bücher und sprach: „Hast du die Bücher geschrieben? Willst du widerrufen, was darin steht?" Luther antwortete: „Die Bücher habe ich geschrieben. Ob ich aber widerrufen kann, darüber bitte ich mir Bedenkzeit aus, weil es das Gewissen und den Glauben betrifft." Luther bekam einen Tag Bedenkzeit. Die Nacht über blieb Luther im innigsten Gebet und sah nochmals feine Bücher durch, ob sie auch mit der H. Schrift übereinstimmten. Am folgenden Tage wurde er wieder in den Saal geführt. Er stand nun abermals vor dem Kaiser. „Gieb eine kurze und runde Antwort!" befahl man ihm. „Willst du widerrufen oder nicht?" Da sprach Luther: „Weil kaiserliche Majestät und fürstliche Gnaden eine schlichte, richtige Antwort begehren, so will ich eine geben, die weder Hörner noch Zähne hoben soll. Nämlich also: Es sei denn, daß mir mit Zeugnissen der h. Schrift ober mit klaren und hellen Grünben bewiesen wirb, daß ich geirrt habe, so kann und will ich nichts widerrufen. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen." Die Versammlung war ganz bewegt. Der Kaiser sagte: „Der Mönch redet unerschrocken und mit großem Mute."

9. Karten und Skizzen aus der vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Nr. 1. Nr. 2 a. Nr. 2 b. ’ittenberg-. '^B;5 47 \ 'ühlfterg 54/4 47\ Frankenh^usön. Vweimar senach Schmal] Plauen Bl V f\ /^T. Hil dbu/gftausen( V., 0 Coburg }" Kaden 34 Frankfurt Rhein Irms 21 llandstjrhm vo.23--. Königshofen Amberg J Oberjpfalz X\Xis „v Lauffien ^ Hrz.ij Stuf»; Wurtteml Strafsburi Landshut .ugsburg jbellinzona /y'z^7xiu~ Rhone B\eocca_. w i Y O u §( Mailand Verona Turin Parma 'Genua Spezzia Florenz ’arseille Toulon aingen 1594 'Harlingen iwolle. trecht v3579> ovqsnabfiick Zgl °Breda^^C®oj ?Z! - 1565 . bantwerp^Ii Y p •' 1585/ jf"’ \omecheln f Sbrüssel; . 1566o/^\üthch y^^trembloux Jt; 1578- \ oarras '-x Can] cs,; luxemburgj [aris Äufsere Geschichte der Reformation. 1552 Passauer Vertrag. Vorläufig Friede und Freilassung der gefangenen Fürsten. 1555 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede. 1. Nur die Lutheraner erhalten die freie Religionsübung. 2. „Cuius regio, eius religio.“ (Recht der Auswanderung gewährt.) — Für geistliche Besitzungen wird 3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, aber evan-gelischerseits nicht zugestanden. Der Freilieitstrieg der Niederlande 1567/1609. Philpp Ii. (1555/1598), König von Spanien und den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 Chateau-Cambresis) die Niederlande 1. von Deutschland trennen und 2. katholisieren. A. Ausgangspunkte: 1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert und 1561 zugestanden. 2. Abberufung Granvellas verlangt. — 1564 gewährt. 3. Beseitigung der 3 Erzbistümer (Utrecht, Hecheln, Cambray) und der 15 Bistümer endgültig abgelehnt. 4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) führt zum Compromifs von Breda (1565) und dieser 1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; infolge davon demonstriert das Volk in seiner Weise und zerstört 400 Kirchen und Kapellen. B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Ge- walt und sendet 1567/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge. 1. Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — Egmont und Hoorn hingerichtet. 2. Besteuerungen (1 %, 5 %, 10 %). Water-geusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg genommen.) 1573/76 Requesens. Milde und Ordnung. 1574 Er siegt auf der Mooker Heide, kämpft aber unglücklich vor Leiden 1575 (Universität). 1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische Mittel. 1576 Genter Pacifikation: Politische Fx*ei-heiten und Entfernung der Truppen erstrebt. 1577 Don Juan erkennt die Pacifikation an, steigert aber dadurch den religiösen Gegensatz der nördlichen Provinzen. 1578 Auch die Niederlage bei Gembloux entmutigt Wilhelm von Oranien nicht. 1578/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent. 1579 Utrechter Union. 1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594). 1584 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — (1583 Neufs genommen u. Truchsefs’scher Krieg beendet.) — 1585 Antwerpen fällt, aber es kommt 1586 Leicester und als 1587 Maria Stuart hingerichtet wird, 1588 sendet Philipp Ii. gegen England die Armada. B. Umschwung. 1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach 3 Seiten. England, Holland, Frankreich. (Krieg der 3 Heinriche.) 2. Alexander Farnese f 1592- Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der Niederlande durch Übertragung derselben an eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von Österreich und die Infantin Klara Isabella.) 1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieuwpoort und ihr verzweifelter Widerstand in Ostende führt 1609 zum Waffenstillstand und 1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens. C. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung. 1. politisch: siehe den 30jährigen Krieg und Ludwig Xiv. 2. merkantil: Ostindische Compagnie 1602. 3. wissenschaftlich: Leiden. 4. künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a. 5. kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch Sektenbildung und Verfolgung (Arminianer). Karls V. Kriege mit dem Anslande. Das Verhalten Karls V. zur Reformation ist wesentlich heeinüufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von Frankreich und mit den Mohammedanern). A. Frankreich, jetzt einig und groß, will nicht die Umklammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträglicher geworden. Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) und Navarra (1512). B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen. 1» Krieg 1521/1525. 1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem Herzogtum Mailand. 1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand an-' greift, doch können sie 1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, wieder vergehen und nach dem Siege an der Sesia (Bayard) bis in die Provence Vordringen. jünuvsk ■ 1525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch neue Verstärkungen von Frundsberg und Bourbon gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben. C. 1526 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cambray. 2. Krieg 1527/1529. A. Rache an dem Papst, dem Haupte der heiligen Ligue — Geldnot. B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen Plünderungszug nach Rom und stirbt beim Sturm. — Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon vor dem Angriff auf diese Stadt am Schlage gestorben. 1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung wegen der Pest und die Einschlielsung auf dem Wasser wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben. C. Damenfriede zu Cambray. Burgund verbleibt bei Franz. Mailand vom Kaiser an Franz Sforza. Dem Kaiser 2 Mill. Kronen für Auslieferung der Söhne des französ. Königs. — 1535 Karl V., der den Johannitern gegen die Verpflichtung, die Ungläubigen zu bekämpfen, Malta gegeben hatte, wird in einen Krieg gegen den Korsaren Chaireddin Barbarossa in Tunis verwickelt. — 20 000 gefangene Christen befreit. -- Franz Sforza f. 3. Krieg 1536/1538. A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene Mailand. B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das verödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält. C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont. 1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier. 4. Krieg 1542/1544. A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand. B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) vom Kaiser 1543 bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich Viii. von England nicht über Boulogne hinaus. C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in Aussicht gestellt. Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in Deutschland die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe den Sehmalkaldischen Krieg.) A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung. 1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses. 1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegensatzes zu der Autorität des Papstes und der Konzilien bewufst). — Das Zwiegespräch führt zum Bann 1520 und zur 1521 Acht in Worms. Luthers Lehre trotzdem im Reiche aufgenommen von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten. 1523 Landstuhl. Bewegung der Ritter niedergeschlagen. 1525 Königshofen u. Frankenhausen. Bauernaufstand unterdrückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preußen u. a.) wenden sich der Reformation zu und bringen dieselbe zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte. 1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutschlands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.) 1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch einer Verständigung Luth.ers mit Zwingli und den Schweizern. Reichstag zu Speier verbietet weitere Ausbreitung. (Cambray: Friede mit Frankreich.) 1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — Apologia) Rückkehr zur kathol. Kirche binnen 1 Jahre! 1531 Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot verhindert. 1532 Nürnberger Religionsfriede. B. Weitere Ausbreitung der Reformation. 1534 Württemberg und viele Reichsstädte. 1535 Münster. Die mafslose Bewegung wird gemeinsam niedergeschlagen. 1536 Pommern; ebenso 1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg. 1543 Cleve und Köln. 1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen, dazu die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident zu besuchen, führt zur C. Gewaltsamen Auseinandersetzung. I. Kaiser im Vorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47. a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der drei zögernden Gruppen der Schmalkaldener: 1. Die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, deren Führer Schärtlin von Burtenbach die „Ehrenbürger Klause“ zeitig sperren will. 2. Der energische, allezeit schlagfertige Landgraf Philipp von Hessen dringt ebenfalls mit seinen Vorschlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch. 3. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, lange zögernd, kehrt endlich nach Hause, sobald Herzog Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt. Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unterstützung aus Italien und b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener. 1. Die Südwestdeutschen, einzeln uberwunden, werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen. 2. Johann Friedrich, gefangen bei Mühlberg 1547, mufs die Kurwürde an Moritz von Sachsen abtreten. 3. Philipp von Hessen in Halle gefangen genommen. 1548 Augsburger' Interim (Laienkelch und Priesterehe zugestanden) vom Kaiser diktiert. Ii. Kaiser im Nachteil. 1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauftragt, verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulmbach und Heinrich von Frankreich --gegen den Kaiser. (Metz, Toul, Verdun.) Schmalkaldischer Krieg 1546/47. Berlin Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die Gegner und bezwingt sie dann einzeln. f

10. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1900 - Düsseldorf : Bagel
Äufsere Geschichte der Reformation. A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung. 1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses. 1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegen- satzes zu der Autorität des Papstes und der Kon- zilien bewufst). — Das Zwiegespräch führt 1520 zum Bann und 1521 in Worms zur Ächtung Luthers. Trotzdem wird seine Lehre im Reiche aufgenommen und zwar von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten. 1523 Landstuhl; Bewegung der Ritter niedergeschlagen. 1525 Königshofen u. Frankenhausen; Bauernaufstand unter- drückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preußen u. a.) wenden sich der Reformation zu und bringen sie auch zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte. 1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutschlands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.) 1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch einer Verständigung Luthers mit Zwingli und den Schweizern. Der Reichstag zu Speier verbietet wei- tere Ausbreitung. (Cambrai: Friede mit Frankreich.) 1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — Apologia.) Rückkehr zur kath. Kirche binnen 1 Jahre! 1531 Die Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot verhindert. 1532 Nürnberger Religionsfriede. B. Weitere Ausbreitung der Reformation. 1534 Württemberg und viele Reichsstädte. 1535 Münster. Die mafslose Bewegung in dieser Stadt wird von katholischen und evangelischen Fürsten gemeinsam niedergeschlagen. 1586 Pommern; ebenso 1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg, 1543 Cleve und Köln. Endlich auch 1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen’ dazu die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident zu besuchen, führen zur C. Gewaltsamen Auseinandersetzung. I. Kaiser im Yorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47. a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der 3 zögern- den Gruppen der Schmalkaldener. Es sind: 1. die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, deren Führer Schärtlin von Burtenbach die „Ehrenberger Klause“ zeitig sperren will; 2. der energische, allzeit schlagfertige Landgraf Philipp von Hessen, der ebenfalls mit seinen Vor- schlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch- dfingt; 3. der lange zögernde Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen. Dieser kehrt endlich nach Hause, als Herzog Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt. Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unter- stützung aus Italien und b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener. 1. Die Südwestdeutschen, einzeln überwunden, werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen. 2. Johann Friedrich, bei Mühlberg 1547 gefangen, mufs die Kur und Wittenberg an Moritz abtreten. 3. Philipp von Hessen in Halle in Haft genommen. 1548 Augsburger Interim, das einstweilig den Laien- kelch und die Priesterehe zugesteht, wird vom Kaiser angeordnet. Ii. Kaiser im Nachteil. 1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauf- tragt, verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulmbach und Heinrich von Frankreich gegen den Kaiser. (Metz, Toul, Verdun.) Scbmallamischer Krieg 1546/47. Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die Gegner und bezwingt sie dann einzeln. Münster 1535c Braunschweig 1545 f '..Weimar Y M^nach ^'kjuft 1 ^af&rg '\ . , } / r\ yschmalkaldemv J ! n » v- Hi ]db urgiiausén [ \ °Koburg f V, J ww Bayreuth©^; --, 1 \ Obärw ^_¡Sp* % ^ M Herzogtum iqiiim Vlisstb Liefkenshoel m*/ obergen op Zoom ^ o * K osanvliot .'9pstabroeck _ Mi Q Ili* A3 obrügge •£> _ O Parma vssa»^Äa”‘ä wf. i)" 1552 Passauer Vertrag. Vorläufiger Friede und Frei- lassung der gefangenen Fürsten. 1565 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede. 1. Die Lutheraner, (aber nur diese,) erhalten die freie Religionsübung. 2. „Cuius regio, eius-religio.“ (Recht der Aus- wanderung gewährt.) — Für geistliche Be- sitzungen wird 3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, evan- gelischerseits allerdings nicht zugestanden, aber von Ferdinand doch verfügt. Karls V. Kriege mit dem Auslände. Das Verhalten Karls Y. zur Reformation ist wesentlich beein- flufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von Frankreich und mit den Mohammedanern). A. Frankreich, jetzt einig und groß, will nicht die Umklammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträglicher geworden. Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) u. Navarra (1512). B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen. 1. Krieg 1521/1525. 1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem Herzogtum Mailand. 1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand angreift, doch können sie 1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, wieder Vorgehen und nach dem Siege an der Sesia (Bayard) bis in die Provence Vordringen. T525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch neue Ver- stärkungen von Frundsberg und Bourbon gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben. C. 1626 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cognac. 2. Krieg 1527/1529. A. Rache an dem Papste, dem Haupte der heiligen Ligue. — Geldnot. B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen Plünderungs- zug nach Rom und stirbt beim Sturm. — Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon vor dem Angriff auf diese Stadt vom Schlage getroffen und nach seinem Schlosse Mindelheim zurückgebracht, wo er nach einiger Zeit starb. — Wüste Plünderung Roms. N Stekene St. Nicolas0 Sreno Borcht Lilli Ordara Antwerpen £ Herenl^als Rupelmonde. fsaftingen v£ v. d. Spaniern vorher genommen, v. d. Holländern wieder genommen. Kanal von Parma gebaut. f № S i Willebrot^k/ Scheide 'endermonde \ /L J * Aalst £ i's e /y M. Filvoorden Löwenc Brüssel1 1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung wegen der Pest und die Einschliefsung auf dem Wasser wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben. C. Damenfriede zu Cambrai. Burgund verbleibt bei Franz. Mailand vom Kaiser an Franz Sforza, Dem Kaiser 2 Millionen Kronen für die Auslieferung der Söhne des französischen Königs. — 1535 Karl V., der den Johannitern für den Kampf mit den Un- gläubigen Malta gegeben hatte, wird selber in einen Krieg mit dem Korsaren Chaireddin Barbarossa in Tunis ver- wickelt. — 20 000 gefangene Christen befreit. — Franz Sforza j. Also Mailand wieder zu vergeben. 3. Krieg 1536/1588. A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene Mailand. B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das ver- ödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält. C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont. 1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier. 4. Krieg 1542/1544. A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand. B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) 1543 vom Kaiser bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich Vni. von England nicht über Boulogne hinaus. C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in Aussicht gestellt. Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in Deutsch- land die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe den Schmal- kaldischen Krieg.) Die Belagerung Antwerpens 1584/85. (n. Schiller.) A. Die glänzendste Waffentat Alexanders von Parma ist die Ein- nahme Antwerpens. B. Das eigentl. Mittel war Aushunge- rung, indem zunächst nach dem Lande zu, namentlich die Schelde hinauf, die Stadt von jeder Zufuhr abgesperrt wurde und dann, unter Benutzung einer neuen, direkten Wasserstrafse von Gent her, das- selbe auch die Schelde abwärts ge- schah. Die Flufssperre wurde hier bei Calloo vermittelst einer Brücke bewirkt. Als der Versuch der Ant- werpener, unter dem Schutze des Forts Lillo durch Öffnung des Cowensteinschen Dammes eine neue, mehr östliche Meeresverbin- dung zu schaffen, ebenfalls mifs- glückt war, mufste die hart be- drängte Feste fallen. C. Antwerpens Einnahme veranlaßt zunächst die Verlegung d. Handels nach Amsterdam und Rotterdam, dann aber mittelbar auch das Ein- greifen des Auslandes und damit die glückliche Wendung d. Krieges. Der Freiheitskrieg der Niederlande 1567/1609. Philipp Ii. (1555/1598), König von Spanien und den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 Chateau-Cam- bresis) die Niederlande 1. von Deutschland trennen und 2. katholisieren. A. Ausgangspunkte : 1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert und 1561 zugestanden. 2. Abberufung Granvellas verlangt. —1564 gewährt. 3. Beseitigung der drei Erzbistümer (Utrecht, Mecheln, Cambrai) und der 15 Bistümer end- gültig abgelehnt. 4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) führt zum Kompromifs von Breda (1565) und dieser 1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; dadurch erregt, macht das Volk in seiner Weise Kund- gebungen und zerstört 400 Kirchen u. Kapellen. B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Gewalt und sendet 1667/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge. L Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — Egmont und Hoorn hingerichtet. 2. Besteuerungen (l°/o, 5°/o, 100/»)- Watergeusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg befreit.) 1573/76 Requesens. Milde und Ordnung. 1574 Er siegt auf der Mooker Heide, kämpft aber 1575 unglücklich vor Leyden. (Universität) 1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische Mittel. 1576 Genter Pazifikation : Politische Freiheiten und Entfernung der Truppen erstrebt. 1577 Don Juan erkennt die Pazifikation an, steigert aber dadurch den religiösen Gegen- satz der nördlichen Provinzen. 1578 Auch die Niederlage bei Gembloux ent- mutigt Wilhelm von Oranien nicht. 1678/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent. 1579 Utrechter Union. 1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594). 1684 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — (1583 Neufs genommen und Truchsefs’scher Krieg beendet.) — 1585 Antwerpen fällt, aber es kommt 1586 Leicester, und als 1587 Maria Stuart hingerichtet wird, 1588 bringt die Entsendung der Armada gegen England- weitere Erleichterung. Umschwung. . 1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach drei Seiten. England, Holland, Frankreich. (Krieg der drei Heinriche.) 2. Alexander Farnese f 1592. Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der Nieder- lande durch Übertragung der Regierung an eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von Öster- reich und die Infantin Klara Isabella.) 1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieupoort und ihr verzweifelter Widerstand in Ostende führt 1609 zum Waffenstillstand und 1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung: 1. Politisch: siehe den 30jährigen Krieg und Ludwig Xiv. 2. Kaufmännisch: Ostindische Kompanie 1602. 3. Wissenschaftlich: Leyden. 4. Künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a. 5. Kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch Sekten- bildung und Verfolgung. (Arminianer.)
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