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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 173

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Theodos. isobc bis z. Untergänge d. abend!. Reiches. 173 cien ein, und die Ostgothen dehnten sich in Pannonien von Wien bis Belgrad aus. Nach Attila's Tode glaubte der elende Valentinian3 keine Gefahr mehr befürchten zu dürfen, und stieß selbst (454) dem tapfern Aktivs das Schwert in die Brust. Doch als Valcntinian die Gemahlin eines römischen Sena- tors entehrte, ward er (455) ermordet. Gegen den neuen Kaiser Maximus erschien der von Valentinians Wittwe nach Italien gerufene Genfer ich an der Mündung der Li- der, und Maximus ward nach einer dreimonatlichen Ne- gierung , auf der Straße von seinen eigenen Soldaten ge- tödtet. Rom öffnete dem Gen sec ich die Lhore ohne Wi- derstand, der dcßhalb auch nur mit der Plünderung sich zu begnügen versprach. Vierzehn Tage und Nächte (15 — 29. Iun. 455) dauerte diese völlige Plünderung der Haupt- stadt der Welt. Auf der Rückkehr der Vandalen nach Afrika ging aber das einzige Schiff von Genscrichs Flotte unter, auf welchem sich die geraubten Kunstschätze befanden. — Dis zur völligen Auflösung des römischen Westreichs folgten neun unbedeutende Regenten in demselben schnell auf einander. Der Anführer der im römischen Solde stehen- den Ausländer, der Svcve Nie im er, stieß (450) den Avi- tuö vom Throne, auf welchen er (457) den Majocian erhob, den er aber nach vier Jahren (461) rödtcn ließ, und an seiner Stelle den Libius Severus ernannte. Nach dessen Tode (465) blieb der Thron zwei Jahre lang unbe- setzt, wahrend welcher Zeit Nie im er, doch ohne den könig- lichen Titel, allein herrschte, bis von Konstantinopcl aus, wo man die Ansprüche auf die Ernennung oder Bestätigung der Regenten des Westreichs nicht aufgab, der dortige Patricier Anthcmiuö vom Kaiser Leo, doch mit Einwilli- gung des Ricimcr, zum abendländischen Kaiser (467) ernannt ward. Anthemius und Ricimer starben im Jahre 472. —. Nun ward der Schwiegersohn des letzten Valentinians, Anicius Olybriuö, zum Augustus ernannt, der aber (472) nach drei Monaten starb, worauf Glycerius zu Ravenna den Purpur nahm, doch ohne in Konstantinopel anerkannt zu werden. Hier ward vielmehr Julius Nepos

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 152

1829 - Leipzig : Hinrichs
Vierter Zeitrau m> Von Octavians (Augusts) Alleinherrschaft bis zur Auflösung des römischen Westreichs; vom Jahre 3o vor Christus bis 476 nach Christus» (Ein Zeitraum von L06 Jahren.) 56. Octavian als Alleinherrscher. (Q.uellen für die ersten 200 Jahre: Dio C^ssius. -Tacitus Annalen (vom Tiber bis Vespasian). Sue- ton (bis Domitian). Vellejus Paterculus.) ^§0 wenig auch Octavian an überwiegender geistiger Kraft die Vergleichung mit Sulla, Pompejus und Cäsar aushält; so hatte doch das Glück ihn an die Spitze des weltbeherrschenden Noms geführt, und im römischen Reiche herrschte, nach so Ungeheuern und blutigen Zerstörungen, die Sehnsucht nach Nutze und Sicherheit des Eigenthums allgemein. War bis zu seiner Alleinherrschaft sein Charakter und sein Betragen nicht selten höchst zweideutig; so muß doch seine Staatsver- waltung, seit er Alleinherrscher war, als zweckmäßig und wohlthätig anerkannt werden. Vielleicht aus Besorgniß eines ähnlichen Schicksals, wie den Cäsar traf, nahm er die höch- sten Würden des Staates nur einzeln, gewöhnlich nur auf fünf oder zehn Jahre, und jedesmal nach einigem Weigern auf dringendes Bitten des Senats an, der ihm (27) den Bei- namen Augustus gab, weil Octavian den Dictatortitel ab- lehnte. Unter ihm blieben alle republikanischen Aemtcr, doch nur dem Namen nach; er ließ die republikanischen Formen,

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 156

1829 - Leipzig : Hinrichs
156 Vierter Zeitraum. Zeitfolge, seit dem Anfänge der Reformation bis auf die neueste Zeit. Braunschw. 1823. 8. I. Aug. Starck, Gesch. der christl. Kirche des ersten Jahr/ Hunderts. 3 Thle. Berl. 1779 ff. 8. Wern. Karl Ludw. Ziegler, Versuch einer pragmatischen Ge/ schichte der kirchlichen Verfassungsformen in den ersten sechs Jahrhunderten. Leipz. 1798. 8. Gtlo. Jac. Planck, Geschichte der christlich /kirchlichen Ge/ sellschaftsverfassung. 5 Thle. (der 4te in 2 Abtheil.) Han/ nover, i8o3 ss. 8. Chstph. M e i n e r s, Beitrag zur Gesch. der Denkart der ersten Jahrhunderte nach C. Geburt. Leipz. 1782. 8. Tycho Rothe, Wirkung des Christenthums auf den Zustand der Völker in Europa. Aus dem Dänischen. 4 Theile. Kopenh. 1775 ff. 6. * * • Karl Fr. Staudlin, Geschichte und Literatur der Kirchen/ geschichte. Nach dessen Tode herausgeg. von I. T. Hem/ sen. Hannover, 1827. 8. 58. Von Tiber bis Nero. Auf den August folgte sein Stiefsohn Tiber (14 — 37 n. C.); ein hinterlistiger, finsterer, blutdürstiger Charakter. Auch er ließ, wie sein Vorgänger, noch einen Schatten der republikanischen Form; allein Männer von Geist wurden aus den öffentlichen Acmtern verdrängt, damit seine Schmeichler sie erhalten konnten. Um, bei seinem grenzenlosen Mißtrauen, seine Person ficher zu stellen, dehnte er die vom August ge- gebene lex iulia maiestatis gegen alle, welche die Majestät des römischen Volkes verletzen würden, auf die Majestät seiner Person aus, und elende Delatoren waren die Werkzeuge, daß nicht nur die rechtschaffensten und thätigsten, sondern auch die reichsten Männer aufgeopfert wurden. Je mehr damals die Hoffnungen der Römer auf dem Germanicus, dem Besieger der Cherusker, Marscr und Catten ruhten; desto eifersüchtiger war Tiber gegen ihn, der ihn nach dem Osten sandte, wo er (19 n. C.) zu Antiochien am Gift starb. Des Tibers eigener Sohn, Drusus, focht mit Erfolg gegen die Teutschen an der Donau, er starb aber am Gift, das ihm der allmächtige Günstling des Tibers,

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

10. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 110

1871 - Berlin : Habel
110 1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments. 1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen. 1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi- schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier. 1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen. 1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum. 1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands. 1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung Mailands. 1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen (Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia. 1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund herauszugeben.. 1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
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