Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 218

1829 - Leipzig : Hinrichs
2i£ Sechster Zeitraum. der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach, scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann, zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. — Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie- drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da- gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim, uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er- mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7 (1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2 war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt, zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229) gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je- rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina *) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem. Biographie, Th. 3, S. r ff. (v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 216

1829 - Leipzig : Hinrichs
216 Sechster Zeitraum. Leopolds von Oestrcich Bruder, Heinrich, der sich mit Heinrichs des Stolzen Wittwe vermählte. Mit Klugheit vermied Konrad 3 die Einmischung in die italienischen Streitigkeiten zwischen den Päpsten, Normännern und Römern; nur der Versuchung, einen Krcuzzug zu unter- nehmen, konnte er nicht widerstehen. — Ec starb zwei Jahre nach der Rückkehr aus Palästina (1152). Ihm folgte auf dem tcutschcn Throne der Sohn seines Bruders, der Herzog Friedrich von Schwaben *) (1152 —1190). Ein fester, nur bisweilen harter, Charakter be- zeichnete die Regierung Friedrichs!. Auf seinem Zuge nach Italien (1154) vereinigte Friedrich, nach dem Ausspruche der italienischen Rcchtslehrer, viele der ehemaligen königlichen Güter, deren sich in den Zeiten der Unordnung die lombar- dischen Vasallen bemächtiget hatten, wieder mit der Krone, erregte aber dadurch die Unzufriedenheit der Lombarden **). Im Jahre 1155 ließ er sich vom Papste Hadrian 4 zum Kaiser krönen; allein die Besiegung des Königs Roger von Sicilien, der seit 1137 das ganze untere Ita- lien (Neapel) erobert hatte, gelang ihm nicht. — Dem Herzoge Hcinri ch d e m L ö w en von Sachsen, dessen Un- terstützung und Tapferkeit er zum Theile seine Siege in Ita- lien verdankte, gab er (1156) Bayern, das dessen Vater besessen hatte, wieder zurück, wogegen er die Markgrafschaft Oestrcich, die bisher zu Bayern gehörte, zu einem un- mittelbaren, von Bayern getrennten, Herzogthume erhob. Durch Heinrichs Unterstützung gelang dem Kaiser die Besiegung der Lombarden, und die Eroberung Mailands (1162). Kaum aber war der Kaiser nach Teutschland zurück; so wogte auch in den lombardischen Städten der Sinn der *) Fr. v. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit. 6 Th. Leipz. 1823 ff. 8. **) Joh. Voigt, Gesch. des Lombardenbundes und seines Kampfes mit Kaiser Friedrich 1. Königsb. 1818. 8. — Heinr. Leo, Entwickelung der Verfassung der lombardischen Städte bis zu der Ankunft Kaiser Friedrichs: in Italien. Hamb. 1824. 8. Fr. Kortüm, Kaiser Friedrich 1 mit seinen Freunden und Feinden. Aarau, :3i8. 8.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 202

1829 - Leipzig : Hinrichs
202 Sechster Seilraum. Ein neuer Empörungsversuch des Berengar führte Otto 1 wieder nach Italien, wo er (961) vom Erzbischoffe von Mailand zum Könige von Italien, und (2. Fcbr. 062) vom Papste Johann 12 in Nom zum Kaiser gekrönt ward. Seit dieser Zeit ging zwar, durch die Verbindung Ita- liens mir Teutschland unter Einem Regenten, ein Schimmer italienischer Eultur auf Teutschland über; allein Teutschland verlor auch in den Kämpfen über Italien seine edelsten Jünglinge, und Teutschlands -Entwickelung und Schicksal hätte eine ganz andere Richtung, und der römische Bischoff auf die tcutschen Angelegenheiten nie einen so groß- ßen Einfluß erhalten, wenn Otto diese Verbindung mit Ita- lien, wo man die Tcutschen haßte und fürchtete, vermieden halte. — Otto's Licblingswunsch, seinen Sohn und Nach- folgcr, Otto 2, mit der griechischen Prinzessin Theo- phania vermählt zu sehen, ward noch vor seinem Tode erfüllt. — Die Regierung von Otto 2 (973 — 983) verfloß unter Stürmen in Teutschland und Italien. Er mußte streng gegen seinen Vetter, den gegen ihn empörten Herzog Heinrich von Bayern, verfahren; doch war es Willkühr, daß er seinem Vetter Otto von Schwaben auch noch (978) das mächtige Hcrzogthum Bayern verlieh, der dadurch zum Be- sitze zweier großen Lehen gelangte. — Mit Frankreich zerfiel Otto wegen Lothringen, und drang bis Paris vor, dessen Vorstädte er verbrannte. — In Italien suchte er seine Macht dadurch fester zu begründen, daß er die Grie- chen aus dem Uebcrreste des Ezarchats in Apulien und Cala- bricn verdrängen wollte. Diese riefen aber (981) die Araber von Sicilien zu Hülfe, und so ward Otto von beiden Völ- kern in Calabrien (13. Jul. 982) gänzlich geschlagen. Nur mit Mühe konnte er sich von der Gefangenschaft retten. Doch hatte die Nachricht von seiner Niederlage so viel Theilnahme erweckt, daß man auf einem Reichstage zu Verona, wo sein dreijähriger Sohn zum Nachfolger erwählt ward, beschloß, die Griechen und Araber anzugreifen, und selbst Sicilien zu erobern. Der frühzeitige Tod Otto's 2 ^7. Dec. 983) brachte die Regentschaft, während Otto's 3 Minderjährigkeit, erst in i

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 158

1888 - Habelschwerdt : Franke
158 auf Italien richten zu können, das der Mittelpunkt seiner Macht werden sollte. Den Erzbischof Engelbert von Köln bestellte er zum Reichsverweser. Dann trat er seinen Römerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220), wofür er die Freiheiten der Kirche bestätigte und einen Kreuzzug gelobte. Zerwürfnisse mit dem Papste. Schon jetzt entwickelten sich zwischen Kaiser und Papst Differenzen a) wegen Übertragung der sizilischen Krone auf seinen Sohn Heinrich (nach einein Vertrage mit Innocenz Iii. sollten Sizilien und Deutschland nie vereinigt werden); b) wegen der mehrmaligen Ausschiebung des Kreuzzuges. Der friedliche Honorius Iii. nahm aber die Thatsache der Personalunion Siziliens und Deutschlands hin, mit nur seinen Lieblingsplan, einen neuen Kreuzzug, ausgeführt zu sehen. 2. Der 5. Kreuzzug, 1228—29. Nach dem vergeblichen 4. Kreuzzuge bewegte die Idee der Wiedergewinnung der heiligen Länder noch immer die Gemüter; dies zeigte sich a) in der beispiellosen Erscheinung des sogenannten Kinderkreuzzuges, 1212 (große Scharen von Knaben glaubten das Unternehmen wagen zu können und fanden meist einen elenden Untergang), b) in der zwecklosen Kreuzfahrt des Königs Andreas Ii. von Ungarn, 1217. Auch von Friedrich Ii. erwartete man einen neuen Kreuzzug. Der Kaiser hatte ihu bereits dem Papste versprochen und erhielt einen neuen Antrieb durch seine Vermählung mit der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem. Er unternahm endlich von Brundisinm ans die Kreuzfahrt, kehrte aber, erkrankt, zurück und wurde vom Papste Gregor Ix., dem Nachfolger des Honorius, der die Krankheit für Verstellung hielt, in den Bann gethan. Im Jahre 1228 trat er zum zweiteumale den Zug au, doch nicht, um als Sieger, souderu als geschickter Diplomat das heilige Grab zu erwerben. Er schloß einen Vertrag mit dem Sultan Kantel von Ägypten, wonach Jerusalem und die Straßen nach Joppe und Akkon den Christen überlassen wurden. 3. Aussöhnung mit deni Papste, 1230. Nach seiner Rückkehr kam zwischen dem Kaiser und den: Papste zu St. Germauo 1230 ein Friede zu stände, woraus die Aufhebung des Bannes erfolgte. 4. Ordnung des Königreichs Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich auf die Hebung seines unteritalischen Reiches.

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 181

1888 - Habelschwerdt : Franke
181 der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende. 3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400. Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos. Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt. 1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken. a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396. b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten. 2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg. A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe: a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 205

1888 - Habelschwerdt : Franke
205 Habsburgischen Hauses. Die Kriege drehten sich besonders um Burgund, aus das Maximilian nicht dauernd Verzicht geleistet, um Mailand, welches eben erst Franz I. erobert hatte (siehe S. 188), Neapel und Navarra, wo Frankreich seinen Einfluß geltend machen wollte. a) Erster Krieg, 1521—1526. Die Franzosen fielen in Italien ein, wurden aber von den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg vertrieben. Der mächtigste Vasall des französischen Königs, Karl von Bourbon, tritt zu den Kaiserlichen über. Zwar scheitert der Einsall der letzteren in der Provence an dem Widerstände des Landvolkes, aber bei einem neuen Vordringen in der Lombardei werden die Franzosen bei Pavia 1525 völlig geschlagen. Franz geriet in Gefangenschaft und mußte im Frieden zu Madrid, 1526, eidlich auf Mailand und Neapel Verzicht leisten und Burgund herauszugeben versprechen. b) Zweiter Krieg, 1527—29. Das Glück des Kaisers veranlaßte eine Änderung in der Parteistellung der Mächte. Der Papst Klemens Vii., Heinrich Viii. von England, Venedig, Mailand und Florenz traten aus die Seite Franz' I. und schlossen gegen den Kaiser die Ligue von Cognac. Der Kaiser begünstigte daher in Deutschland, dem Papste zum Trotze, die Reformation. Die schlecht bezahlten kaiserlichen Truppen drangen in Italien vor, erstürmten und plünderten gegen den Willen des Kaisers Rom. Neapel aber, das von den Franzosen und einer genuesischen Flotte eingeschlossen war, konnten sie nicht einnehmen, bis der genuesische Admiral Andreas Doria ans die Seite der Kaiserlichen übertrat. Im „Damenfrieden" zu Kambray verzichtete Franz I. auf Mailand, behielt aber Burgund. Mailand erhielt Franz Sforza, Genua Andreas Doria. c) Dritter Krieg, 1536—38. Das Ableben des kinderlosen Franz Sforza veranlaßte Franz I., seine Ansprüche auf Mailand zu erneuern und zu dem Zwecke mit den Türken in Verbindung zu treten. Aber der Papst Paul Iii. vermittelte den Waffenstillstand zu Nizza, nach welchem jeder das besetzte Gebiet behalten sollte. (1) Vierter Krieg, 1542—44. Noch einmal machte Franz I. den Versuch, die alten Ansprüche geltend zu machen, als eine Expedition des Kaisers nach Algier mißlungen war. Aber Karl drang mit dem ihm verbündeten Heinrich Viii. von England in Frankreich vor, eine Teilung Frankreichs als gemeinsames Ziel ins Auge fassend. Franz ging auf den Frieden von Krespy ein, in dem im wesentlichen der frühere Zustand bestätigt wurde. B. Die Kämpfe gegen die Seeräuber. a) Zug nach Tunis, 1535. Ehaireddin Barbarossa, ein kühner Seeräuber, hatte an der Nordküste Afrikas einen mächtigen Piratenstaat gegründet und sich in die Dienste des mächtigen Sultans Soliman Ii. gestellt. An der Spitze der türkischen Flotte beunruhigte er die Küsten Spaniens und Italiens und schleppte viele Christen in die Sklaverei. Karl unter-
   bis 10 von 201 weiter»  »»
201 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 201 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 47
1 137
2 57
3 59
4 261
5 194
6 321
7 352
8 15
9 40
10 441
11 288
12 111
13 11
14 52
15 180
16 106
17 92
18 28
19 50
20 71
21 131
22 155
23 58
24 124
25 67
26 51
27 62
28 75
29 25
30 160
31 244
32 85
33 77
34 250
35 23
36 84
37 699
38 170
39 92
40 81
41 602
42 146
43 84
44 12
45 413
46 116
47 44
48 41
49 133

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 36
2 2
3 45
4 12
5 3
6 6
7 113
8 54
9 112
10 9
11 3
12 1
13 17
14 3
15 5
16 106
17 367
18 15
19 6
20 103
21 10
22 0
23 65
24 3
25 88
26 60
27 1
28 4
29 10
30 20
31 0
32 12
33 49
34 10
35 4
36 30
37 99
38 13
39 37
40 9
41 105
42 20
43 131
44 8
45 76
46 38
47 1
48 1
49 1
50 1
51 3
52 62
53 17
54 6
55 0
56 537
57 7
58 103
59 14
60 15
61 4
62 10
63 9
64 9
65 67
66 30
67 154
68 124
69 227
70 1
71 46
72 41
73 32
74 61
75 12
76 23
77 24
78 26
79 4
80 5
81 6
82 23
83 181
84 3
85 17
86 128
87 14
88 19
89 54
90 249
91 5
92 219
93 1
94 63
95 17
96 85
97 16
98 245
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 2
3 0
4 43
5 4
6 1
7 1
8 2
9 5
10 6
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 55
17 0
18 3
19 16
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 15
27 0
28 0
29 2
30 0
31 3
32 0
33 21
34 0
35 0
36 1
37 0
38 1
39 4
40 9
41 1
42 0
43 1
44 0
45 0
46 2
47 0
48 24
49 4
50 3
51 1
52 3
53 1
54 10
55 7
56 0
57 5
58 15
59 22
60 1
61 0
62 2
63 1
64 12
65 0
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 3
72 5
73 0
74 6
75 2
76 0
77 23
78 0
79 0
80 16
81 17
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 12
89 1
90 0
91 4
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 15
98 8
99 0
100 24
101 0
102 7
103 7
104 0
105 0
106 7
107 0
108 0
109 1
110 3
111 1
112 2
113 0
114 0
115 2
116 0
117 0
118 4
119 0
120 0
121 1
122 1
123 1
124 4
125 1
126 4
127 15
128 29
129 1
130 0
131 6
132 33
133 0
134 1
135 0
136 12
137 0
138 1
139 0
140 1
141 0
142 3
143 9
144 1
145 2
146 5
147 1
148 8
149 1
150 0
151 2
152 3
153 0
154 2
155 7
156 3
157 5
158 56
159 1
160 0
161 6
162 0
163 0
164 0
165 5
166 9
167 3
168 1
169 2
170 1
171 39
172 1
173 9
174 0
175 12
176 2
177 20
178 2
179 3
180 1
181 0
182 16
183 6
184 6
185 0
186 7
187 8
188 2
189 0
190 0
191 10
192 3
193 0
194 6
195 2
196 0
197 34
198 0
199 1