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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 29

1831 - Leipzig : Hinrichs
Politische Geographie. 2!) schenanbeter (Anhänger des Dalai - Lama und Manko - Kapak, die geschriebene Religionsbücher besitzen), Schamanen (die einen unsichtbaren Gott, wenigstens Priester und Zauberer anbeten), Bil- deranbeter; 2) in Anbeter Eines Gottes: a) Juden; I») Christen, aa) lateinische oder abendländische: Katholiken, Lu- theraner, Reformirte, Englisch - Reformirte; Waldenser, Hussiten, böhmische Brüder, Mennoniten, Quäker, Herrnhuter, Methodisten; Unitarier oder Antitrinitarier (Socinianer), Arminianer, Arianer; bl)j griechische oder morgenländische: <x) rechtgläubige, Melchiten: Russen mit Kosaken, Roskolniken oderstarowerzi, Griechen; ß) Ne- storianer ( Thomaschristen), Monophysiten (Jakobiten, Kopten, Armenier), Maroniten, Filipponen oder Lippowaner; c) M u ha- medan er, Sunniten und Schiiten (Wahabiten, Drusen). Der Vor- steher der muhamedanischen Religion heißt Mufti; der lamaischen Dalai-Lama und Bogdo-Lama. In der katholischen Kirche sind die Häupter: Papst, Kardinäle, Patriarchen, Pri- maten, Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Aebtisfinnen, Pröpste rc. Einige dieser Würden findet man auch m protestan- tischen Ländern (wo auch Bischöfe, Superintendenten rc.) und in der griechischen Kirche. — Die Kultur einer Nation gründet sich vorzüglich auf ihr Studium der Wissenschaften und Künste, auf ihre Lehranstalten und andere zur Verbreitung nützlicher und an- genehmer Kenntnisse bestimmte Einrichtungen. — Mas die G e- werbe betrifft, so beschäftigen sich die Bewohner des platten Lan- des vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, und d:ie Bewohner der Städte vornehmlich mit Handwerken, Künsten, M anufakturen, Handel. Werden diese Gewerbe fast allgemein in einem Lande oder in einer Stadt getrieben, so wird dies Handels- oder Fabrikenland, Handels- oder Fabrikstadt genannt, und liegt diese am Meere, so heißt sie Seestadt. Der-Handel stem- pelt alle Produkte zur Waare, und ist immer nur Tausch der Waare gegen Waare oder-Geld; dieses letzte ist «entweder bloß Rechnungs- oder Papiergeld, oder klingende Münze. Der Handel wird :n den in- und ausländischen, den Activ- und Passiv-, den Eigen- und Transits- (Speditions-) Handel eingetheilt, und durch die Schifffahrt auf Meeren, Flüssen, Kanälen, die Posten, Ban- ken, Handels- und Versicherungs- (Assecuranz-) Gesellschaften und Messen befördert. h. 4. Zu den allgemeinen Staatseinrichtungen gehören end- lich auch die Regierungs form, die Einkünfte und die Kriegsverfassung. h. 5. Die Regierungs form ist monarchisch, wenn die höchste Staatsgewalt in den Händen eines Einzigen ist, er heiße Kaiser, König, Großherzog, Herzog rc. Wenn der Regent an keine Gesetze gebunden ist, und nach Willkür über das Leben,

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 39

1895 - Straßburg : Heitz
39 § 13. Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits- Anttcllten. A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten. Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken (ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0); 34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch 3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon- sessionslose (ca. s>,3 o/o). Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren. Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus. Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm und das Direktorium in Straßburg. - Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek- tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas, Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein, Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien. Die Reformierten sind in fünf Konsistorial- kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch, Mülhausen und Metz). Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 88

1910 - Düsseldorf : Bagel
Geistlichen, statt der Modefräcke den kleidsamen Luthermantel als Amtstracht anzulegen und erstrebte dann, durch eine neue Agende eine Einheit des Kultus zu erreichen. Nach allerlei Verbesserungen wurde sie 1830 allgemein angenommen. Den rheinischen Gemeinden, in denen die eine Presbyterialverfassung begeht enden Reformierten die Mehrzahl bildeten, gewährte er sogar eine Synodalverfassung, die dem Laienelement einen erheblichen Anteil an der Verwaltung zuwies. (1835) Ein Ausfluß seiner evangelischen Gesinnung war auch die Aufnahme von 500 Zillertalern, die Tirol der lutherischen Konfession halber verlassen mußten. Sie wurden 1837 bei Erdmannsdorf in Schlesien angesiedelt und gediehen hier gerade so gut, wie die Salzburger, die 100 Jahre früher von Friedrich W ilhelm I. in Ostpreußen eine neue Heimat erhalten hatten. So ausgesprochen evangelisch Friedrich Wilhelm Iii. aber auch war, so legte er doch den größten Wert darauf, auch mit der katholischen Kirche in geordnete und freundliche Beziehungen zu kommen. Und hier gelang die Verständigung mit Rom, wenn auch nicht schnell, so doch leicht und zur vollsten beiderseitigen Befriedigung. Preußens Vertreter war der Geschichtsforscher Niebuhr, dessen Persönlichkeit die Verhandlungen in Rom leicht machte. Seine (und Altensteins) Geschicklichkeit zeigte sich auch darin, daß er nur äußere Fragen, nämlich die Abgrenzung und Ausstattung der Bistümer, zum Gegenstand der Verhandlungen machte, und da diese Ausstattung auf das glänzendste ausfiel,*) konnte der Papst in seiner Bulle de salute ammarum seiner Freude Ausdruck geben, daß seinen Wünschen so wunderbar (mirifice) entgegengekommen sei. Die Teilung wurde in der Art vollzogen, daß im Westen drei Suffragan-Bischöfe (von Trier, Münster, Paderborn) dem Erzbischof von Köln untergeordnet sein sollten. Im Osten kamen ebenfalls auf die vereinigten Erzbistümer Posen-Gnesen drei Bistümer, Kulm, Breslau und Ermeland, doch sollten die beiden letzten unmittelbar unter dem Papste stehen. Der Breslauer, dessen Bezirk besonders bedeutend war und weit in das Oesterreichische hineinreichte, erhielt den Namen eines Fürstbischofs. Die Wahl der Bischöfe *) Preußen gab für die neuen Bistümer Köln und Trier 92 000 Taler, während Napoleon für die etwa gleich großen Bistümer Trier und Aachen nur 53000 Francs hatte anweisen lassen.

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 89

1910 - Düsseldorf : Bagel
durch das Domkapitel sollte im Osten wie bisher unter entscheidender Mitwirkung der Krone stattfinden. Im Westen war ihr Einfluß etwas geringer, doch mußte sich das Domkapitel vor der Wahl dessen versichern, daß sein Kandidat dem Könige genehm sei. (persona grata) Demgemäß konnte dieser jeden unbequemen Bewerber zeitig ausschließen. — So hatten sich die obersten Gewalten leicht geeinigt. Eine andere Frage war es, ob die Verständigung im wirklichen Leben ebenso glatt sich machen werde. Leider sollte dies nicht der Fall sein; denn schon bald stießen hier in den Vertretern der Staatsgewalt und den Führern der katholischen Kirche die Gegensätze gradezu feindlich aufeinander. Es war begreiflich, daß die westlichen Bistümer, welche bis 1803 reichsunmittelbar gewesen, den Verlust der Landeshoheit noch nicht verschmerzt hatten. Nun waren sie einem protestantischen Landesherrn untergeben. Politisch und kirchlich fühlte man sich deshalb unbehaglich. Dem Unmut gab aber deutlichen Ausdruck der Generalvikar Clemens August von Droste-Vischering in Münster. Ihm und seinen Gesinnungsgenossen war die Begründung der Bonner Hochschule w^enig willkommen, namentlich aber, daß den nationalen Bestrebungen innerhalb der katholischen Kirche die katholisch-theologische Fakultät in Bonn sich tatkräftig anschloß. Führer der letzteren war der aus Münster herübergekommene Hermes. Wie Wessenberg in Konstanz, wollte Hermes in Bonn die Lehren der katholischen Kirche mit dem Ergebnis der modernen Philosophie und den Ansprüchen des Vaterlandes in Einklang bringen. Der streitbare Generalvikar in Münster veranlaßte aber ein Verbot an die jungen Theologen, die Bonner Hochschule bezw. das katholische Konvikt zu besuchen, eine Anordnung, die schon deshalb nicht durchzuführen war, weil die Staatsbehörde (Vincke) als Antwort die Münstersche Hochschule schließen ließ. Neue Nahrung erhielt der Streit, als die Frage wegen der gemischten Ehen entbrannte. Das preußische Landrecht bestimmte, daß für die Konfession der Kinder die des Vaters maßgebend sei, die katholische Kirche beanspruchte indes, daß alle Kinder aus gemischten Ehen katholisch werden müßten. Daß der preußische Staat, der auch jetzt noch in der Mehrzahl von Evangelischen bewohnt wturde, hier nicht alles der ändern Partei zugeben dürfe,

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 272

1829 - Leipzig : Hinrichs
272 Siebenter Zeitraum. men, Schlesien und die Lau fitzen abtrcten mußte. Doch hatte noch vorher (11. Jul. 1609) Rudolphs) den Utraquisten in Böhmen in dem Majestätsbriefc die Frei- heit der Neligionsübung, die Universität Prag, und das Recht, neue Kirchen und Schulen anzulcgcn, zugesichert. — Unter seines Nachfolgers Matthias Regierung brach aber in Böhmen (1618) über die Verletzung dieses Majestätsbriefes ein innerer Krieg aus, als die königliche Negierung dem Abte von Braunau die von den Utraquisten neugebaute Kirche zu Braunau zusprach, und der Erzbischoff von Prag die Kirche zu Kloster-Grab niederreißen ließ. Die Böhmen bildeten, unter der Leitung des Grafen Thurn, einen Ausschuß zur Verwaltung des Landes, vertrieben die Jesuiten, erhielten den Beitritt der Schlesier und Lausitzer zu ihrer Sache, und die Zusendung eines Hülfsheeres unter dem Grafen von Mansfeld von der U n i o n. In diesem be- - denklichen Zeitpuncte, wo Böhmen, - Schlesien und die Lausitz sich gegen das Haus Oeftrcich empört hatten, starb (20. März 1619) der Kaiser Matthias, der seinem Vetter Ferdi- nand von Stcyermark schon 1617 die Nachfolge in seinen gesammten Staaten zugesichert hatte. Hiob Ludolfs, allgemeine Schaubühne der Welt, oder Be/ schreibung der vornehmsten Weltgeschichte, vom Anfänge des i/ten Jahrhunderts, sonderlich in dem teutschen Reiche. 5 Thle. 2te Aust, (von 1601 — i683.) Franks, am M. 1716— 3i. Fol. Tliealrum europaeum. 22 Voll, (von 1617 —1718.) Frkf. i635|f. Fol. (von Abelin angefangen, von Schle/ der, Mart. Meyer, Schneider u. Ä. fortgesetzt.) 106. Teutschland unter Ferdinand 2 bis zum west- p h ä lische n Frieden. F e r d i n a n d 2 *) **), ein Zögling der Jesuiten, brachte einen finstern und verschlossenen Character auf den Thron. *) I. 23orott, der vom Kaiser Rudolph2 den Protestanten in Böh- men ertheilte Majestatsbrief vom I. 1609, aus einer böhmischen Urkunde übers. Görlitz, 1803. 8. **) Franz Chstph. Grafvon Khevenhiller, Annales Ferdinande!.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 331

1829 - Leipzig : Hinrichs
England bis auf das Haus Stuart. 331 nach vollzogener neuer Vermählung, mit dem Banne belegte, die englische Kirche von dem Papste trennte, das Mönchs- thum abscliaffte, die Klöster einzog, und sich, als denn höch- sten geistlichen und weltlichen Oberhaupte des Staates, den Suprematseid leisten ließ, ob er gleich selbst die Grund- sätze der Kirchenverbefferung mit Heftigkeit verfolgte. Im Jahre 1542 legte er sich den Titel eines Königs von Ir- land *) bei. Ihm folgte sein Sohn Eduards (1547 —1553), während dessen Negierung, unter des Erzbischoffs Cran- mers weiser Leitung, gcrcinigkere religiöse Begriffe, verbun- den mit Duldung gegen Andersdenkende, in England sich verbreiteten. — Eduard hatte in seinem Testamente der Enkelin der jüngern Schwester Heinrichs 6, der edlen Jo- hanna Gray, die Nachfolge bestimmt, und seine Schwe- ster Maria von der aragonischen Prinzessin vom Throne ausgcschloffcn. Di'tffe ward aber von dem Heere und der Stadt London (1553) als Königin anerkannt. Unter ihr blutete die Johanna Gray mit ihrer ganzen Familie auf dem Schaffote, und Tausende sielen als Opfer der blinden An- hänglichkeit der Königin am Kathollcismus; unter diesen selbst (1556) der ehrwürdige Eranmer. Im Jahre 1554 vermahlte sie sich mit dem Erzherzoge Philipp, dem sein Vater, Karl 5, Spanien (1556) abtrat; sie hinterstest ihm aber bei ihrem Tode (1558) keinen Erben, und ihre Halb- schwester, Elisabeth, (1558 — 1603) bestieg den englischen Thron. Bei vielen weiblichen Schwachen und individuellen Eigenheiten begründete Elisabeth doch die nachfolgende Größe Englands während ihrer weisen Regierung. Sie ließ, wie ihr Vater, sich den Suprematseid schwören. Unter ihr bil- dete sich der Unterschied zwischen der hohen K i r ch c (den Episkopalen) und den Presbyterianern weiter aus, von welchen die erste manches von dem katholischen Eultus beibehielt, die letztern aber die Grundsätze der Kirchcnverbes- serung auch auf politische Gleichheit anwandten. Je mehr *) D. H. Hegewisch, Ueücrstcht der irländischen Geschichte. Altona, iso6. 6.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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