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1. Theil 3 - S. 17

1880 - Stuttgart : Heitz
Karl V. Luther im päpstlichen Bann. 17 sich in alle Zeiten schicken. In Gesellschaft ist er lustig, scherzhaft, lebhaft und immer heiter, immer muntern und fröhlichen Gesichts, ob ihm die Widersacher noch so sehr drohen, daß man schwerlich denken kann, daß der Mann ohne Gott solche wichtige Dinge vornehme!" 85. Karl V., 1519—56. Alles dies geschah noch zu Lebzeiten des Kaisers Maximilian I. Aber 1519 starb er. Wen sollten die Deutschen nun zum Kaiser wählen? — Anfangs schwankten sie; denn zwei mächtige Fürsten bewarben sich um die hohe Ehre. Der eine war Maximilians Enkel, Karl I., seit 1516 König von Spanien,*) und der andere Franz I. von Frankreich, seit 1515. Schon hatten die Kurfürsten Lust, keinen von beiden, sondern lieber den ehrwürdigen Friedrich den Weisen zu wählen; dieser aber schlug die Ehre aus. „Wir brauchen einen mächtigen Kaiser," sprach er; „ich kenne aber keinen, der darin dem König von Spanien gleichkäme." Und so wurde denn dieser mächtige Herr, damals erst 19 Jahre alt, zum deutschen Kaiser gewählt. Als solchen nannte man ihn Karl V. Dieser Kaiser hatte gegen den Kurfürsten von Sachsen eine besondere Ehrfurcht und Dankbarkeit, und das war für Luther nachmals von großem Nutzen. Doctor Eck war nach Rom gereist und hatte da Lutheru so arg geschildert, daß endlich der Papst eine Bannbulle gegen Luther ausfertigte, die Eck, voll Freuden, mit derselben seinen Feind ganz zu Boden zu schmettern, mit nach Deutschland nahm und überall eilfertig bekannt machte! Es wurde darin befohlen, Luthers Schriften überall zu verbrennen, ihn selbst aber, wenn er nicht binnen 60 Tagen widerrufe, mit allen seinen Anhängern nach Rom zu schicken. Luther selbst verachtete den Bann, weil er wußte, daß er unter Gottes Schutz stehe. „Ich weiß," sprach er, „daß der, welcher im Himmel sitzt und von Ewigkeit her alle Dinge leitet, auch den Ansang, Fortgang und Ausgang dieser Sache vorausgesehen hat. Diesen Ausgang erwarte ich, und wie auch das Loos falle mich wird es nicht bewegen. Kein Baumblatt fällt ohne den Willen unsers Vaters auf die Erde; um wie viel weniger werden wir fallen, außer wenn er uns will fallen lassen." Im südlichen Deutschland, *) Er ist in dem Abschnitt „Hernandez Cortez" mehrmals genannt worden. Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 2

2. Fünfzehn Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 51

1891 - Düsseldorf : Bagel
51 4. Luther kommt nach Wittenberg. Der fromme Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, errichtete in Wittenberg eine Universität. Für diese Universität suchte er gelehrte und fromme Lehrer. Da ihm nun Martin Luther als solcher empfohlen wurde, berief ihn Friedrich der Weise 1508 nach Wittenberg. Hier mußte er die Studenten unterrichten, aber auch predigen und Beichte hören. Weil Luther in allen seinen Predigten sich genau nach der heiligen Schrift richtete, bekam er bald sehr viele Zuhörer. Alle wollten sich an den Predigten des frommen Mönches erbauen. Luther war recht froh über feine Arbeit, und auch der alte Hans Luther war sehr zufrieden mit seinem Sohne. — Doch bald kam über Luther eine schwere Zeit. 5« Die Ablatzkrämer. Im Jahre 1517 fuhren Kaufleute eigener Art durch Deutschland. Die Kaufleute saßen in schönen Wagen mit 3 Pferden bespannt. Drei Ritter ritten nebenher. Viele Diener begleiteten diese Wagen. Wer den Wagen und den ganzen Zug sah, mußte meinen, ein Fürst reise des Weges. Es war nicht so. Bettelmönche waren diese Kaufleute. Und was verkauften sie? Zettel, auf denen allerlei geschrieben stand. Ablaßzettel nannte man sie. Ein solcher Bettelmönch und Ablaßkrämer hieß Johann Tetzel. Er bereiste auch die Gegend von Wittenberg. Gar groß Gepränge machte er auf seinen Reisen. Nahte der Zug einer Stadt, dann geriet alles in Bewegung. Einer rief dem andern zu: „Die Gnade Gottes ist vor den Thoren!" Die Geistlichen, die Mönche, die Nonnen, die Lehrer mit ihren Schulkindern, der Stadtrat, die Handwerker mit ihren Fahnen, Männer und Frauen mit Kerzen in der Hand zogen hinaus, dem Ablaßverkäufer entgegen. Alle Glocken läuteten, Musik und rauchende Weihrauchgefäße waren an der Spitze des ganzen Zuges. Der große Zug ging dann in die größte und schönste Kirche. Auf einem Samt-kiffen trug man einen Brief vom Papste. Den Brief nannte man Bulle. Hinter der Bulle her gingen die Ablaßkrämer, sie trugen ein rotes Kreuz in der Hand. Die Orgel spielte, und Musik und Gesang ertönte, sobald der Zug in die Kirche einzog. In der Kirche angekommen, fing Tetzel an zu predigen. Und was predigte er? „Der Ablaß ist die größte Gabe Gottes! Das rote Kreuz ist so wirksam als das Kreuz Christi selbst! Der Ablaß kann die größte Sünde vergeben! Die Buße ist nicht mehr nötig! Die Toten können auch noch versöhnt werden! Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele ans dem Fegefeuer in den Himmel springt! Für 12 Groschen kannst du Vater ober Mutter aus dem Fegefeuer loskaufen." 4*
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