Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
283
art dem Staate nicht zu bringen, wohl aber führte die Unterdrückung der polnischen Wirren 1846 zum Erwerb von Krakau.
Da kam das Jahr 1848 und nun krachte Oesterreich in allen Fugen. Die Böhmen empörten sich und verlangten die Wiederherstellung der Krone Wenzels. Lombardo-Venetien trennte sich ebenfalls, um sich mit Sardinien zu einem Königreich Italien zu vereinigen. Auch Ungarn wollte unter Kossuth unabhängig werden und schließlich brach selbst in der Hauptstadt Wien, nachdem schon am 13. März eine Volksbewegung Metternich gestürzt hatte, am 6. Oktober 1848 ein Aufstand aus, der geradezu auf eine Republik hinzielte. Arbeiter und eine Studentenlegion bildeten die bewaffnete Macht.
Diese Erhebungen wurden freilich bald fast alle unterdrückt.
Während der Kaiser sich anfangs nach Innsbruck und später nach Olmütz zurückzog, stellte Windischgrätz zuerst in Prag mit leichter Mühe die Ordnung wieder her. Darnach kam er nach Wien und nahm es am 30. Oktober mit Sturm. Robert Blum, ein Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, der zu den Empörern gekommen und Waffen getragen hatte, wurde bei der Gelegenheit gefangen und standrechtlich erschossen, eine Tat, die Oesterreich um die gute Meinung aller deutschen Demokraten brachte. Die Revolution in Deutsch-Oesterreich aber wurde doch auf diese Weise überwunden. Geradezu glänzend waren die Erfolge des alten Radetzky in Italien. Er schlug die Sarden am 25. Juli entscheidend bei Custoza und dann nochmals nach Ablauf des Waffenstillstandes am 24. März 1849 bei Novara. Auch das auf Inseln gebaute und befestigte Venedig konnte sich jetzt nur noch bis zum 22. August behaupten und Oesterreich gewann damit das ganze Lombardo-Venetien wieder. — Viel schwieriger aber war die Unterwerfung der Ungarn. Eine wertvolle Unterstützung freilich fand Windischgrätz durch Jellatschitsch, Banus von Kroatien. Aber beider Kräfte hätten für die rasche Bezwingung doch wohl nicht gereicht, wenn nicht eine russische Armee von 80 000 Mann den Ungarn in den Rücken gekommen wäre und Görgey bei Vilagos zur Unterwerfung genötigt hätte.
So hatte das Herrscherhaus alle Länder wieder beisammen. Zur vollen Bezwingung führte der jugendliche Franz Josef, der seit dem 2. Dezember 1848 den Thron eingenommen,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Metternich Robert_Blum Radetzky August Franz_Josef Franz
Extrahierte Ortsnamen: Krakau Oesterreich Wenzels Sardinien Italien Wien Olmütz Prag Wien Oesterreich Deutsch-Oesterreich Italien Custoza Oesterreich Ungarn Kroatien Ungarn
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
280
K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens.
2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers
Krieg rc.)
107.
Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis
zum spanischen Erb folge kriege.
Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein
Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein
Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu
vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung
ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent
(1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg
verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres
neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der
Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der
kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg-
reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg
Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an
der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu
einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der
Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an-
erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über-
lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn
Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu
diesem nachthciligen Vertrage bestimmen.
Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank-
reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König
Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode
seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa-
nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665
in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder-
ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum
Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß
einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig,
wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch
die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben
beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Schillers Ferdinands Leopold Leopold Leopold Leopold Johann Michael_Abaffi Gotthard Leopolds Ludwig Philipps Philipps Ludwig_bloß Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Rußland unter Karharirra 2.
353
132.
Rußland unter Katharina 2.
Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha-
rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche
Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche
Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei-
fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem-
jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's,
welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat.
Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von
Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre
Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende
des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski,
brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch
ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit
in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf-
lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei-
lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken
ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin-
den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte
an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut-
sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem
die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem
Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und
diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt
ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege
bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er-
klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be-
schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779),
dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des
nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu-
tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr-
schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß-
land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien,
welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat.
Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu
Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be-
fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte
Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Katharina Peter
Extrahierte Ortsnamen: Katha-
rina Polen Englands Kathari Cherson Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Türkei und Griechenland.
487
europäischen Hauptmächte, besonders aber Großbritannien,
wegen seiner Handelshcrrschast im Mittelmcere und an den
Lüsten Asiens, waren für die Erhaltung der Selbstständigkeit
und Integrität der Staaten der Pforte thatig.
178.
Fortsetzung.
Allein wahrend der Verhandlungen auf dem Congreffe zu
Laybach und gleichzeitig mit dem Vordringen des östrcichischen
Heeres gegen Neapel, erhob sich (Marz 1821) ein längst vor-
reitcter Aufstand der Griechen gegen die Herrschaft der
Pforte, thcils in der Moldau und Walachei, theils in
Morea, theils auf den griechischen Inseln. Schon
seit dem Wiener Eongrcsse bestand unter dem Namen He-
täria eine Verbindung junger Griechen, zunächst auf ihre
Ausbildung im Auslände berechnet, die aber bald einen po-
litischen Eharactcr annahm. Die Mitglieder derselben folgten
mit Begeisterung dem Aufrufe des Fürsten Alexander Ppsi-
lanti, der bis dahin als General in russischen Diensten
stand, und (7. März) die Befreiung der Moldau und Walachei
von den Türken aussprach. Gleichzeitig erklärten Morea und
die griechischen Inseln sich für unabhängig. Doch kaum
war diese Nachricht nach Laybach gekommen, als die Con-
grcßmächte nachdrücklich dagegen sich erklärten, so wie auch
auf dem Congreffe zu Verona (1822) die Abgesandten der
Griechen zurückgewicsen wurden.
Im Anfänge des Kampfes erlitten die Griechen, auf
ihre eigenen Kräfte beschrankt, in den beiden Fürstcnthümern
bedeutende Niederlagen von den Türken; so siegte Iussuff
Pascha (13. Mai) bei G ala cz; die sogenannte heilige Schaar,
unter ihrem heldcnmüthigcn Anführer Iordaki, ward (19.
Iun.) bei Nimnik aufgcriebcn, und nach dem Abfalle der
Albanescr und Walachcn sah Ppsilanti zur Flucht auf öst-
reichischcs Gebiet sich gcnöthigt. Er ward auf Befehl der
Negierung nach der Festung Munkatsch gebracht. (Er starb
1828, bald nach erhaltener Freiheit, an der Wassersucht.) Die
Türken besetzten Bucharcst und die beiden Fürstenthümer
von neuem; wilde asiiatischc Horden strömten dahin, weil die
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Ppsi- Alexander Iussuff
Pascha
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
346
Siebenter Zeitraum.
Mémoires de Michel Oginsky sur la Pologne et les
Polonais depuis 1788 jusqu’à la fin de 1816. 3 T.
Paris, 1826. 8. (Teursch, 2 Thle. Leipz. 1827. 8.)
130.
Ungarn.
Der große König Matthias Corvinus (1-1490)
hatte sein Reich Ungarn zu einem neuen Kraftgcfühle erhoben.
Ihm folgte, nach einem frühern zwischen beiden Königen ab-
geschlossenen Vertrage, der schwache König W l a d i s l a v
von Böhmen (1490 —1516), und diesem sein Sohn Lud-
wig 2 (1516—1526). Ludwig 2 erstickte aber, nach der
gegen die Türken verlornen Schlacht bei M 0 h a c z (29.
Aug. 1526), auf der Flucht in einem Sumpfe. Ob nun
gleich durch die Wahl des einen Theiles der Ungarn die
Krone auf seinen Schwager, Ferdinand von O e st r c i ch,
überging; so wählte doch die dem östrcichischen Hause abge-
neigte Parlhei den Fürsten von Siebenbürgen, Johann
von Zapolya, zum Könige, und dieser ward von dem Sul-
tane So ly man unterstützt. Der wilde Kampf zwischen
Oestrcich und dem siegreichen Solyman verheerte Ungarn bis
zum Jahre 1546, wo Ferdinand an Solyman alles überließ,
was dieser erobert hatte, und einen jährlichen Tribut von
30,000 Ducatcn entrichtete. Zwar bestand dies entehrende
Verhältnis; nur kurze Zeit; es dauerten aber doch die Kriege
zwischen Ungarn und der Pforte so lange fort, bis die Macht
der letztem allmahlig schwacher ward. Auch im Innern selbst
hatten die ungarischen Könige an den Fürsten von Sieben-
bürgen mächtige Gegner, bis cs endlich Leopold demi
(1687) gelang, daß die Ungarn auf dem Reichstage zu Preß-
bürg ihrem Wahlrechte entsagten, und Ungarn ein ö streich i-
sches Erdreich, so wie der Fürst von Siebenbürgen öst-
reich! sch er Vasall ward. Siegreich und mit Erweiterun-
gen seiner Macht und seiner Grenzen trat Ungarn in den
beiden Friudens sch lussen zu Earlowitz (1699), und
zu Passarowitz (1718) auk dem Kampfe mit der Pforte;
denn Belgrad, ein Theil von Scrvien, Tcmeswar und die
Walachei -eis an den Fluß Aluta kamen an Ungarn. Als
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Michel_Oginsky Matthias_Corvinus Ludwig Ludwig Ferdinand Johann
von_Zapolya Johann Ferdinand_an_Solyman Ferdinand Leopold Leopold
147
f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
157
Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
206
nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
350
er an verschiedenen Orten vergeblich Heilung suchte. Darum übertrug er am 7. Oktober 1858 seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste der Tod den König von seinen Leiden.
Die Bedeutung der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. liegt darin, daß unter ihm der Übergang vom ständisch vertretenen zum konstitutionellen Staate stattfand. Wenn dieser Übergang sich verhältnismäßig leicht und schnell vollzog, so ist die Ursache davon nicht znm geringsten in dem friedliebenden, edlen, hohen Charakter des Königs zu suchen.
Aokgen der französischen Februarrevolution in andern Ländern.
Wie in Preußen und Deutschland, so äußerte auch in Österreich, Ungarn und Italien die französische Revolution ihre Rückwirkung. Es brachen überall blutige Ausstände aus. Die Niederwerfung derselben war nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Angelegenheiten; denn Österreich erhielt dadurch freie Hand, Preußen die moralische Niederlage von Olmütz zu bereiten (siehe S. 347).
a) Österreich. Hier strebten die unter dem Hause Habsburg vereinigten Stämme nach größerer Selbständigkeit; auch die Lombardei und Ve-netien hatten sich erhoben. In Wien verlangte das Volk eine konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit. Der König gewährte das Verlangte und berief nach Wien eine konstituierende Nationalversammlung. Metternich, der sein rückschrittliches System auf einmal zertrümmert sah, dankte ab und floh nach England. Die Slaven waren mit den Bewilligungen aber noch nicht zufrieden und beriefen einen Kongreß nach Prag. Hier kam es zu einem Aufstande, der mit Kanonen überwältigt wurde. Auch Wien, wo in einein Pöbelaufstande der Kriegsminister ermordet worden war, mußte mit Gewalt unterworfen werden. Da dankte der Kaiser Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Franz Joseph ab, 2. Dezember 1848.
b) Ungarn. Die Ungarn waren von dem Journalisten Ludwig Kossuth aufgewiegelt worden und verlangten die Unabhängigkeit von Österreich. Der Kaiser bewilligte ihnen einen Reichstag und die Vereinigung der ungarischen Nebenländer (Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) mit Ungarn. Dagegen erhoben sich aber die Südslaven unter dem Banus Jellachich von Kroatien, während der ungarische Reichstag die Anerkennung Franz Josephs verweigerte, so lange er nicht als König von Ungarn gefrönt fei. Der österreichische General Windischgrätz konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Sie trotzten der Gewalt und wählten Kossuth zum Präsidenten. Da erhielt Österreich von Rußland
' Hilfe. Der tapfere ungarische Feldherr Görgei mußte sich zurückziehen und die Waffen strecken. Die neue Verfassung wurde wieder aufgehoben. Kossuth und andere Führer hatten sich geflüchtet.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Metternich Ferdinand Franz_Joseph Franz Ludwig_Kossuth Ludwig Franz_Josephs Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Italien Wien Wien England Prag Wien Ungarn Kroatien Ungarn Kroatien Ungarn Ungarn