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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 281

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281 gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un- terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo- pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran- denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung, ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach- drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe- gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen; nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen. Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein- verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest- reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang, mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12. Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen ' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 294

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 294 Oct. 1744) nach München zurückkehren konnte, wo er aber bald darauf (20. Jan. 1745) starb. Sein Sohn, Maxi- milian Joseph, schloß, nach der Schlacht bei P fa f- fenhofen (15. Apr. 1745), den Frieden zu Füßen mit Oestrcich (22. Apr. 1745), worin er sich atter Ansprüche auf die östrcichischen Lander begab, die pragmatische Sanction anerkannte, und dem Großherzoge Franz Stephan die bayri- sche Stimme zur Kaiserwahl zusicherte. Kurz vor Karls 7 Tode halte Georg 2 gegen die Frank- furter Union zu Warschau (8. Jan. 1745) ein mächtiges Ge- gcnbündniß vermittelt, an welchem Oestrcich, Großbritan- nien, die Niederlande und Sachsen Antheil nahmen. Bald darauf (18. Mai 1745) traten Oestrcich und Sachsen zu Leipzig noch zu einem besondern Bündnisse zusammen, nach welchem dem Könige von Preußen Schlesien und Glatz wie- der entrissen, dieser gefährliche Nachbar auf engere Grenzen zurück'gcbracht, und Sachsen, nach den Umständen, durch Magdeburg, oder Cottbus rc. entschädigt werden sollte. Allein Friedrich besiegte die Ocstrcicher und Sachsen bei Hohenfriedbcrg (4. Zun. 1745), und, nachdem er von neuem in Böhmen eingefallen war, den Prinzen Karl von Lothringen bei Sorr (30. Sept. 1745). Doch führte erst der Sieg der Preußen unter Leopold von Dessau über die Sachsen (unter Rutowsky) bei Kcsselsdorf (15. Dec. 1745), an welcher Schlacht Karl von Lothringen, ob er gleich in der Nähe stand, keinen Antheil nahm, den Frieden zu Dresden (25. Dec. 1745) mit Oestrcich und Sachsen herbei, in welchem Friedrich die schlesischen Erwerbungen be- hielt, Franz den 1, der am 15. Sept. 1745 zum Kaiser gewählt worden war, a(s Kaiser anerkannte, und von Sächsin 1 Million Thaler bekam. Ward gleich durch diesen Frieden der zweite schlesische Krieg beendigt; so dauerte doch noch in den Niederlanden, Teutschland und Italien der Erbfolgckricg fort. In den Niederlanden siegte Moritz von Sachsen über die Verbündeten unter Eumbcrland bei Fontcnoi (11. Mai 1745) , über Karl von Lothringen bei Naucoux (11. Oct. 1746) , und bei L a w fe l d (2. Jul. 1747) über die Engländer,

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 338

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 336 gefangen genommen. Im Jahre 1778 trat Fkan kr eick- öffentlich auf die Seite derprovinzen gegen England, und Spanien (1779) schloß sich diesem Bündnisse an. Wenn denn nun auch in diesem Seekriege Gibraltar nicht von den Franzosen und Spaniern erobert, und der franzö- sische Angriff auf Jamaica vereitelt ward; so siegte doch (1781) de Grasse bei Martinique über die brittische Flotte, und in Virgl'nien mußte sich der eingeschlossene General Cornwallis mit 7000 Mann (19. Oct. 1781) den Ameri- kanern ergeben. Darauf erkannte England im Pariser Frieden (3. Sept. 1783) d i e U n a b h a n g ig k e i t d c r 13 Provinzen an, die, nach dem Bundesvcrtrage vorn 18. Sept. 1787, von einem Congresse regiert werden, der in zwei Kammern, die Kammer der Senatoren und der Reprä- sentanten, zerfallt, und an dessen Spitze ein auf4iahr gewahlterprasident steht (W a s h i n g t o n bis 1797), Edm. Durke, Jahrbücher der neuern Geschichte der engl. Pflanzungen in Nordamerika seit dem Jahre i]55. 4thle. Aus dem Engl. Danzig, 1777 ff. 8. Dan. Ramsay, Gesch. der amerikanischen Revolution, aus den Acten des Congresses. 4 Thle. Aus dem Engl. Berl. 1794 ff. 8. I). L. Warden, a statistical, political and historical account of the united states of North-America, from the period of their first tolonization to the present day. 3 Voll. Ediub. 1819* 8. John Bristed, the resources of the united states of America. Newyork, 1818. 8. 126. Schweden u n t c r R e g e n t e n aus dem Hau sc Wasa. Schweden stand zwar zur Zeit der Entdeckung von Ame- rika noch , in Angemessenheit zur calmarischen Union, unter den Königen von Dänemark; allein schon lange wogte der Haß der Schweden gegen die Danen in blutigen Kämpfen auf. Endlich ward (1523) der aus der dänischen Gefangenschaft entflohene Gustav Wasa *) von den Schweden z u m K ö- *) Olauscelsus, Gesch. Königs Gustav 1. -Thle. Aus dem Schweb. Kopenh. und Leipz. 1749. 8.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 478

1829 - Leipzig : Hinrichs
478 Achter Zeitraum. und Frankreich, die Insel Seeland (Aug. 1807) an, und steckten Kopenhagen (Scpt.) in Brand, nachdem man ihnen die Auslieferung der dänischen Flotte und die Ucber- gabe des Arsenals und der Festung Kroncnburg verweigert hatte *). Nach jener Zerstörung der Hauptstadt schloß aber der Gouverneur derselben, Peymann/ in Abwesenheit des Kronprinzen eine Kapitulation (7. Sept.) mit den Britten, in welcher doch die Flotte ausgclicfert werden mußte. — Dar- auf verband sich Dänemark mit Frankreich näher, und er- klärte an England und an Schweden, den Bundesge- nossen Englands, (Nov. 1807) den Krieg. Mit Schwc- d e n ward aber, nachdem der Prinz Christian August den schwedischen Angriff auf Norwegen zurückgeschlagen und die Absetzung Gustavs 4 das politische System Schwedens verändert hatte, der Friede (10. Dec. 1809) auf den vori- gen Besitzstand abgeschlossen. Nur mit England dauerte der Kriegszustand fort, und Dänemarks Bündniß mit Frank- reich, — veranlaßt durch die ihm gemachte Zumuthung, Norwegen, gegen anderweitige Entschädigung, an Schwe- den abzutreten, — führte dasselbe auch zum Kriege gegen Schweden und Rußland (Aug. 1813). Doch nach der Völkerschlacht bei Leipzig nöthigte der Kronprinz von Schwe- den, der siegreich über Holstein und Schleswig sich ausbrci- tete, den König Friedrichs, im Frieden zu Kiel (14. Jan. 1814) Norwegen an Schweden, Helgoland an England abzutretcn, und 10,000 Mann gegen Frankreich zu stellen, wogegen Dänemark die Kolonieen von England zurück und Schwedisch-Pommcrn mit Rügen von Schweden abgetreten erhielt. Mit Rußland ward am 8. Febr. 1814, mit Preußen am 25. Aug. der Friede unterzeichnet; allein über Schwedisch-Pommcrn ward am 4. Jun. 1815 zwischen Dänemark und Preußen ein Vertrag zu Wien abgeschlossen, nach welchem Preußen Schwedisch-Pommern übernahm, und an Dänemark den ihm von Hannover abgetretenen Theil des H e rz o g t h u m ö L a u e n b u rg überließ, welcher darauf mit Holstein verbunden ward. •) (Münter,) Seeland km Sommer 1807. Germ. 1808. 8.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 269

1888 - Habelschwerdt : Franke
269 Kaiser eine Abänderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufständischen aufs neue unter dem Grafen Töckely, der auch mit Ludwig Xiv. und den Türken in Verbindung trat. B. Der Krieg. Der Sultan ließ ein Heer von 200000 Mann unter dem Großvezier Kara Mustapha gegen Wien vorrücken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grafen Rüdiger von Starhemberg mehrere Stürme aus, bis der Polenkönig Johann Sobieski ein polnisch-sächsisches Heer heranführte, das die Türken auf dem Kahlenberge bei Wien schlug, 1683. Die verbündeten Heere der Österreicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn vor, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Salankemcn und Zeuta. Im Frieden zu Karlowitz mußten die Türken Siebenbürgen und den Landstrich zwischen Donau und Theiß abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben Zeit hatten die Venetianer Morea, die Russen Asow den Türken entrissen. (1) Der pfälzische Krieg, 1687—1697, siehe S. 264. e) Der spanische Krfokgekrieg, 1701- 1714, siehe S. 264 n f. 3. Stalidesrrhöhuligkn deutscher Fürsten. a) Das Haus Hannover (Welfen) erhielt eine neue Kurwürde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfürstenkollegium hatten, 1692. b) Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Poleu, 1697. c) Der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. Ii. Joseph I., 1705—1711. Seine Regierung fällt in die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, für den sein Tod eine neue Wendung herbeiführte. Iii. Karl Vi., 1711—40. 1. 8er Friede ju Utrecht und fmatt. Derselbe beendigte den spanischen Erbsolgekrieg (siehe S. 266). 2. Krieg gegen die Türken, 1714—18. Als die Türken den Ver-

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 275

1888 - Habelschwerdt : Franke
275 zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft. A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701. 1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten. a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt. b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen. e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten. 2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel 18*
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