Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Tier-Geographie - S. 15

1893 - Leipzig : Hinrichs
Bedeutung der Tierwelt für die Menschheit. 15 B. Wilde Were. 1. Die Pelztiere. Um der Pelztiere, hauptsächlich des Zobels willen ist Sibirien in einem Zeiträume von 60 Jahren (1578—1638) von den Russen durchzogen und erobert worden. Der Fang der Seeotter, des köstlichsten aller Pelztiere, führte sie von dort nach Amerika bis nach Kalifornien hinab und veranlaßte die Gründung von Kolonien. — Wesentlich des Biberfanges wegen ist in Nordamerika jener eigentümliche Handels- und Jägerstaat der Hudsonsbaigesellschaft (1670) ge- gründet. 2. Der Elefant wird in Afrika und auch Asien seines Elfenbeins wegen gejagt. Der Europäer ist zu diesem Zwecke tief in das Innere dieses Erdteiles vorgedrungen. 3. Der ozeanische Fischfang ist von großer Bedeutung für die Entwickelung geographischer Kenntnisse und politischer Gestaltungen geworden: Auf dem Fange des Heringes und dem Handel damit beruhte zum Teil der Wohlstand der Hansa, und um das Recht des Heringsfanges an den schottischen und englischen Küsten hat Holland, dessen Handelsblüte mit dem Heringshandel begann, schwere Kriege geführt. Des Kabeljau- fanges wegen haben skandinavische Ansiedler die Küste Nor- wegens bis zum Nordkap besetzt und die lappische Urbevölkerung zurückgedrängt, so daß wir hier jenseits des Polarkreises noch eine Stadt mit einer gelehrten Schule finden. Der Stockfisch- Handel führte ferner die deutschen Kausleute der Hansa nach Bergen in Norwegen, wo sie um die Erhaltung ihrer Handels- Privilegien blutige Kämpfe geführt haben. Wie der Herings- fang die Schule der holländischen Seeleute und die Basis von Hollands maritimer Entwickeluug wurde, so ist der Stock- fisch fang für die Entwickelung Englands von der größten Be- dentnng gewesen. Vorher waren die Franzosen ebenfalls durch den Stockfischfang von Neufundland aus hinüber nach Kanada geführt worden. Der Wal fisch fang und die Robbenschlägerei haben eine Verknüpfung der fernsten Erdteile mit Europa bewirkt. Sie haben die Europäer hinein in die arktischen Regionen geführt und Kriege zwischen England und Holland veranlaßt.

2. Tier-Geographie - S. 11

1893 - Leipzig : Hinrichs
Bedeutung der Tierwelt für die Natur. 11 B. Bedeutung der Tierwelt. I. Für die Natur. Das Tierreich trägt viel weniger zur Zerstörung und Er- Haltung der Erdoberfläche bei als das Pflanzenreich. Viel wichtiger aber ist i. die Vermehrung der Erdmasse durch die niedere Tierwelt. Große Werkmeister siud besonders die Korallentiere. „Auf dem Rücken unterseeischer Gebirge bauen Milliarden dieser geselligen Polypen ihr gemeinschaftliches Gerüst, indem sie kalkige Skelette aussondern. Jedes dieser kurzlebigen Tiere läßt im Tode einen solchen fast unzerstörbaren Rest zurück. So er- zeugen diese Tiere den Stoff zu den großartigsten Felsbildungen, besonders in den lichtlosen Tiefen des Ozeans zwischen den Wendekreisen. Skelette reihen sich an Skelette, bis endlich das Riff die Oberfläche des Meeres erreicht und dort die Grenze seines Wachstumes findet. Fest steht das Hans der Polypen mitten in dem Ungestüm der Wogen, welche der Ozean der- geblich gegen die steinernen Mauern wälzt. Der Wellenschlag muß vielmehr das begonnene Werk vollenden helfen, indem er Seegras, Gerolle und Sand in die Poren des zarten Geflechtes treibt und dasselbe zu einer festen Masse verdichtet. Der Kalk- sand, der durch Zerreibung jener tierischen Schalen entstand, bietet dem strandenden, keimenden Pflanzensamen einen schnell treibenden Boden dar. Von fernen Landen bringen die Meeres- strömungen ganze Baumstämme herbei, und mit ihnen landen als erste Bewohner Insekten, Amphibien u. s. w. Noch ehe die Bäume sich zum grünen Kranze vereinigen, ertönt hier der Gesang der Vögel; verirrte Landtiere nehmen ihre Zuflucht zu den Gebüschen, und ganz spät, nachdem die Schöpfung längst geschehen, findet auch der Mensch sich ein und nennt sich Herr und Besitzer dieser Welt. Unzählige Inseln und weite Küsten- striche, die Tausenden von Menschen zum Wohnsitze dienen, er- heben sich auf den Bauwerken dieser Polypen. Ja, große Strecken unseres eigenen Erdteiles haben keinen anderen Ur-

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 320

1831 - Leipzig : Hinrichs
320 Afrika. Inseln. Lust, und nur Im Winter heftigen Stürmen ausgesetzt» Sie Liefern Getreide, Mais, Südfrüchte, Wein, Flachs, Hanf, Zucker, Gummi, Honig, Wachs, Alaun, Vieh, Fische, Austern, Muscheln rc. Die vornehmsten Inseln sind: 1) Lerceira mit der Hst. Angra 15,000 E. Sitz des Gouverneurs und Bischofs, mit einem geräumigen, fast gegen alle Winde gesicherten Hafen. Die Insel hat sich bis jetzt der Herrschaft Don Miguel's nicht unterworfen, sondern wird durch eine Regentschaft im Namen der Königin Maria da Gloria verwaltet. 2) San Miguel mit der Hst. Punta del Gado 13,000 E. Hafen, 3 Forts, Luch -, Wollen-, Hut-, Seidenst 3) Pico mit einem noch rauchenden, 7500 F. hohen Vulkan.

4. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 24

1893 - Leipzig : Hinrichs
24 Sydney, „die Königin des Südens." der aus, „meinen Lesern die überwältigende Schönheit des Hafens von Sydney zu schildern. Ich habe nichts Lieblicheres gesehen. Weder Neapel noch Rio oder Lissabon besitzen eine solche Fülle von Reizen, als sich hier vereinigt findet." Für den von der See Kommenden ist der Anblick ein besonders überraschender. Wenn das Schiff in den tiesblauen, stillen Wasserspiegel dieses besten aller australischen Häsen gleitet, so breitet sich ein Panorama aus, das an Herrlichkeit die schönsten Gegenden der Erde überbietet. Tiese, schmale Buchten dringen ins Land, langgestreckte, zackige Landzungen springen in die sanft sich hebende Flut, deren ruhige Glätte zahlreiche Schiffe und Boote durchfurchen. — c) Die Stadt selbst hat nicht den Charakter amerikanischer Städte, auch nicht einen solchen, wie wir ihn bei anderen australischen Städten finden. Sydney ist nicht mit der Eintönigkeit gebaut, welche das Verfolgen mathe- matischer Regelmäßigkeit mit sich bringt; es gleicht in seiner Anlage mehr einer älteren europäischen Stadt ohne die dort unvermeidlichen engen Straßen. Die Pracht und Gediegenheit seiner Bauten, solcher wie der Palast des Gouverneurs, das Parlameutsgebäude, die Post würden den schönsten Hauptstädten Europas zur Ehre und Zierde gereichen. Seine öffentlichen Gärten, recht eigentlich im Herzen der Stadt gelegen, nament- lich aber der Botanische Garten am Strande des Meeres, sind von außerordentlicher Schönheit; hier finden wir die Vegetation aller Zonen in ihren charakeristischen Vertretern versammelt. Weiter hinaus in den Vorstädten wandern wir durch Straßen reizender Villen umrankt von blumigen Gewinden inmitten lieb- licher Gärten, oder vorüber an den anspruchsvolleren Villen reicher Kaufleute und Wollbarone, die sich von ihren Equipagen oder Jachten allabendlich in diese glückliche Zurückgezogenheit tragen lassen. — d) Als die Hauptstadt der Kolonie schließt Sydney alle für die Verwaltung nötigen Zentralstellen ein. Es ist Sitz des Gouverneurs, der Ministerien, des Parlaments, eines deutschen General-Konsuls sowie der Konsulate verschiede- ner anderer Länder. Hier sorgen eine Handelskammer, eine Börse und elf Banken für die Bedürfnisse des Handels, eine Universität, höhere Schulen, Museen und Bibliotheken (mit 70 Ooobänden) für die geistigen, zahlreiche wohlthätige Anstalten für die leiblichen Bedürfnisse der Bewohner. Dabei kann sich die Stadt schon einer recht tüchtigen Gewerbthätigkeit rühmen.

5. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 46

1893 - Leipzig : Hinrichs
46 Die Neuen Hebriden. mit einer Wildheit geführt, welche die ihrer gewiß nicht milden Stammesgenossen noch weit hinter sich läßt. Der erschlagene Feind wird dann als beste Beute gefressen, wie denn überhaupt, die Vitiiusulaner ausgenommen, kein Volk der Menschenfresserei in solchemmaße ergeben ist wie gerade diese Leute. Viel Sorg- salt verwenden sie auf ihre Felder, und die Regelmäßigkeit und Ordnung der mit zierlichen Zäunen umgebenen Äcker wird von allen Reisenden gerühmt. Die Lage des weiblichen Geschlechts ist hart und drückend; die Frauen allein haben alle Arbeiten auf den Pflanzungen wie im Hause zu verrichten. Man kauft sie von den Angehörigen (3 Schweine sind ein gewöhnlicher Preis!) Die geistigen Anlagen der Bewohner sind keineswegs verächtliche; sie haben einfache Lieder gedichtet, welche sie in ganz hübschen Melodieen, begleitet von einer Art Flöte oder einer Trommel aus ausgehöhltem Holz singen. Als einen Vorsprung vor den übrigen Melanesien! und einen Beweis ihrer Befähigung für den Handel müssen wir es ansehen, daß sie eine Art Geld be- sitzen; dies hat begreiflicher Weise nur im Verkehr der Insulaner Wert. Den Europäern, welche hierher zuerst des Sandelholzes wegen kamen, verkaufen sie Lebensmittel, Arrowroot, Orangen, Schweine, Kokosnüsse und Baumwolle, und tauschen dagegen namentlich eiserne Geräte, Zenge, Tabak, den sie sehr lieben, und Feuergewehre ein. In diesem, besonders mit Handelsschiffen aus Sydney unterhaltenen Verkehr haben sie sich als ebenso ehrliche wie geschickte Kaufleute bewiesen. 6. Aeulmledonien. a) Lage und Größe, b) Bodengestalt, c) Klima, d) Vegetation, e) Fauna, f) Mineralschätze, g) Numea. a) Neukaledonien ist wie die meisten polynesischen Inseln mit einem Gürtel von Korallenbänken eingeschlossen, der sich jedoch in einer solchen Entfernung von der Küste hält, daß zwischen dieser und der Bank eine glatte Seefläche frei bleibt. Diese Bänke bilden unschätzbare Schutzdämme gegen die Wogen und Stürme des Ozeans. Einfahrten in das Binnenwasser sind gebildet durch Öffnungen in der Korallenmauer, welche gewöhn- lich den Flußmündungen gegenüber liegen, da sie durch Fluß- Wasserströmung enstanden sind, in welcher die auf reines

6. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 59

1893 - Leipzig : Hinrichs
Die Viti-Jnseln, 59 wichtigste Insel der ganzen Gruppe. Sie ist durchaus gebirgig, nur an wenigen Stellen befinden sich kleinere Ebenen, eine größere allein an der Mündung des bedeutendsten Flusses der ganzen Gruppe, welcher sich in vier größeren Armen, ein um- fangreiches Delta bildend, ins Meer ergießt. An seiner Mün- dnng bei Rewa, einem großen Dorfe, dessen Namen der Fluß auch selber führt, hat er eine Breite, wie die Themse bei Lon- don. Die Insel ist sehr fruchtbar und, seitdem Suva an der S.o.-Küste zur Hauptstadt des ganzen Archipels erklärt worden ist, gewinnt sie immer mehr und mehr an Bedeutung. Suva hat den Vorteil, in seiner Umgebung genügenden Raum für die Entfaltung einer großen Stadt zu gewähren. Augenblicklich in- des zählt die Bevölkerung wenig über 200 Seelen; eine große Zuckermühle und ein bedeutendes englisches Handelshaus machen den Ort zu einem wichtigen. Die rechtwinklig angelegten, teilweis auch schon makadamisierten Straßen werden von wenigen einfachen Regierungsgebäuden, von einigen Läden, zwei Wirts- Häusern, einem Zollhaus, einem Hospital und ein paar Wohn- Häusern gebildet. — k) Endlich sei noch die kleine Insel Ovalau erwähnt, bisher die am meisten genannte von allen, weil sich auf ihr der weitaus wichtigste Ort der Gruppe und der Zentral- Punkt ihres ganzen Handels befindet. Levnka liegt an der O.-Seite der Jnfel, gerade gegenüber von zwei Öffnungen in dem Korallenriff, welches die ganze Insel umzieht. An dem schmalen Strande entlang und am Fuß der Berge, welche, Plötz- lieh aufsteigend und nur mit den höchsten Felskanten aus der reichen tropischen Pflanzendecke herausragend, als prächtiger Hintergrund zu dem lieblichen Bilde dienen, ziehen sich in lan- ger Reihe weißgetünchte Häuser bis zum S.-Ende der Bai. Landungsbrücken und Werften sind überall vor den zahlreichen Warenhäusern gebaut, acht Wirtshäuser und eiue Menge von Läden sind neben einander verstreut, zwei Banken unterhalten hier Kommanditen, andere Finanz- und Versicherungsgesellschaften bestehen in großer Zahl, ebenso eine Handelskammer, ein Verein der Pflanzer, ein Hospital, ein Handwerkerverein mit Bibliothek von 2500 Bänden. Es erscheinen vier Zeitungen, darunter eine in der Sprache der Eingeborenen. Hier haben auch drei Konsuln, für das Deutsche Reich, für die Vereinigten Staaten und für Italien, ihren Sitz. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 600 beläuft, sind ein wunderbares Gemisch von Nationali-

7. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 75

1893 - Leipzig : Hinrichs
Die Gesellschafts-Jnseln. 75 derselben bildet. Von den Bergen herab strömen aus den Schluch- ten eine Menge wasserreiche Bäche, welche zuerst als wilbe Ge- Wässer das enge Thal füllen und tosend über Abhänge und Felsblöcke stürzen, später als muntere Flüßchen sich zu der stillen Lagune schlängeln, die das umsäumeube Korallenriff von der schäumenden Branbung abschließt. Thal und Gebirgshang bebeckt sich unter dem Einfluß der reichlichen atmosphärischen Nieberschläge überall mit dichtem Walb ober, wo ein Baum nicht mehr Wurzel schlagen kann, boch mit Gesträuchen und Farnen. — c) Die Insel Tahiti, von Cook Otaheiti ge- nannt, der Mittelpunkt der französischen Besitzungen im östlichen Ozeanien, besteht aus zwei nahezu kreisrunben Teilen: beide mit eiuanber verbunben bnrch einen 2200 in breiten Isthmus, der sich an einer Stelle zu seiner größten Höhe von 14 m über den Meeresspiegel erhebt. Ein nur schmaler Saum ebenen Landes hebt sich aus den steilen, von mächtigen Riffen einge- faßten Lagunen zu einem plötzlich aufsteigenden, wild zerrissenen Gebirgslande, welches den weitaus größten Teil der beiden Jnselhälsten erfüllt. Eine längst erstorbene vulkanische Thätig- keit hat hier die Erdschichten zu ansehnlichen Höhen aufgetürmt. Zwei Gipfel bilden mit einer Anzahl niedrigerer Piks das Diadem, eine wunderbar schöne, der Ilmwaldung eines alten Kraters nicht unähnliche Bergformation. Strahlenförmig gehen von diesem Bergkranze nach allen Richtungen Grate aus, die, aus der Form kleiner Hochebenen sich allmählich verengernd und zuspitzend, endlich zur Küstenebene abstürzen. Dazwischen kleine Schmalthäler, von munteren Gebirgsbächen durchrauscht, welche, der steilen Felswand enger Schluchten entsprungen, in schäumenden Wasserfällen durch die üppige Vegetation zur Lagune eilen. Den schönsten dieser Katarakte finden wir nicht weit von der Hauptstadt Papez'ti.^) Hoch oben auf dem Kamm des Hügels schmiegen sich duftende Rosen um die verfallenen Wälle des letzten Bollwerkes der Tahitier, welches nach tapferem Kampf seiner Verteidiger durch Verrat in die Hände der i) Man stelle sich den Staubbach der Schweiz in vergrößertem Maßstabe vor, denke sich dazu einen Hintergrund von Bergen in reichstem Pflanzenschmuck, sowie eine Fülle von Palmen und breit- blättrigen Bananen und ein dichtes Netzwerk von Schlingpflanzen und Farnkräutern, so wird man sich ungefähr einen Begriff von der wunderbaren Schönheit des Wasserfalles von Faataua machen können.

8. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 33

1893 - Leipzig : Hinrichs
Tasmama. 33 Anzahl im N. und S.o. vorliegender Inseln und Inselgruppen. — a) Die Form der Halbinsel läßt sich mit einem dreieckigen, nach unten abgestumpften Schilde oder mit einem Herzen ver- gleichen. Von N. nach S. gemessen beträgt die größte Länge 270 km, die größte Breite von O. nach W. 250 Km. Die Insel ist also nahzn so groß als Ceylon, Irland oder Baiern ohne die Pfalz. Die Küstenumrisse verlaufen zwar ziemlich einförmig, doch sind die meist felsigen und steil emporragenden Ränder oft tief eingeschnitten. Nicht mit Unrecht schildert man Tasmanien als ein Netzwerk von Gebirgsrücken, zwischen welche kleine Thäler und Ebenen eingeschlossen sind. Mit feinen zahl- reichen Bergseen als Geburtsstätten seiner Flüsse hat es demnach ein wahrhaft alpines Gepräge. Die Flüsse tragen einen an- deren Charakter als jene des Anstralkontinents. Durch Quellen und stets gefüllte Gebirgsseen genährt, rauschen sie in nnge- schwächter Wassersülle das ganze Jahr hindurch im tiefen Bett durch mächtige Wälder und herrliche Wiesen, zuweilen in schäumendem Fall von Stufe zu Stufe springend zu dem schmalen Mündnngsbnsen, in den sich ihr Lauf fern vom Meere in der Regel erweitert. Dadurch erlauben die allermeisten der sehr zahlreichen Flüsse, welche sich nach allen Richtungen in die umliegenden Meere ergießen, den Küstenfahrern einfrt weiten Zugaug zum Innern. — b) Von den beiden vorspringen- den Ecken im N.o. und N.w. laufen zwei parallele Insel- reihen dem australischen Festlande zu. Die Inseln im O. sind rauh und bergig, seit langer Zeit bewohnt von Robbenschlägern und Jägern, welche namentlich den zahlreichen Möven ihres Thranes wegen nachstellen. Die ehemals sehr zahlreichen Wale sind aus der Baßstraße gänzlich vertrieben. Die westlich ge- legene große Kings^Jnsel hat sich durch zahlreiche Schiffbrüche, bei welchen fast immer der größte Teil der Mannschaften und Passagiere den Tod an den von furchtbarer Brandung gepeitsch- ten, felsigen Küsten fand, eine tranrige Berühmtheit erworben; doch sichern Leuchtfeuer jetzt einigermaßen diese gefährliche Gegend. Wer an einem klaren Tage von der Höhe des Lencht- tnrmes am Kap Wilson, der Südspitze des australischen Fest- landes, nach Tasmanien hinüberschaut, der wird sich beim Anblick der vielen kleinen, überall aus der Baßstraße empor- tauchenden, Felskuppen des Eindruckes nicht erwehren können, daß er hier die Überbleibsel versunkener Laudmasseu vor sich Buchholz, Australien und Polynesien. 2. Aufl. 3

9. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 90

1893 - Leipzig : Hinrichs
90 Grönland alpinen Küste ist der Franz Josephs - Ford. Derselbe er- streckt sich als eine tiesblaue Meeresbucht, von hochragenden, oft senkrecht abfallenden Felswänden eingefaßt, tief in das Innere hinein. Schneebedeckte Kuppen und Zacken von 2—3000 m, so links die Payerfpitze und im Hintergrunde des Fjordes die Petermannsspitze, steigen rings um ihn empor; große Gletscher endigen in ihm und senden ihre gewaltigen Erzeugnisse, die Eisberge, von hier hinaus ins Meer. — d) Einen wesent- lich anderen Charakter zeigt die Westküste. Sie besteht aus einer ununterbrochenen Reihe von Fjorden, die fast alle die Neigung besitzen, sich gabelförmig zu teilen, gleichsam eine Delta zu bilden, dessen Arme oft Eilande und Klippen umfangen. Die letzte europäische Ansiedelung ist Upernavik, auf einer kleinen Insel erbaut. Ihre Lage ist keine günstige, die kalten Winde der Baffinsbai erniedrigen die Lufttemperatur. Die Gneisfelsen des Users sind kaum von Vegetation bedeckt. Bis spät in den Hochsommer erfüllen Schneewehen die Thalmulden. Etwa eine Viertelmeile vom Hafen entfernt erheben sich die Häuser und Hütten, 22 an der Zahl, von etwa 60 Personen bewohnt. Mit dem 76. Grad nimmt auch die Westküste den hocharktischen Charakter an, da nun das Binneneis, mit ungeheuren Fronten die See erreichend, Eisberge abzusetzen beginnt. Der größte unter den Binneneisarmen, der Humboldt-Gletscher, mißt an seiner Mündung 90 km in der Breite, auch der Tyndallgletscher hat ähnliche Größenverhältnisse. 3. Spitzbergen. a) Entdeckungsgeschichte, b) Klima, c) Bodengestalt, d) Flora, e) Fauna. a) Unter dem 35.° ö. L. und zwischen dem 76.-80." n. Br. liegt Spitzbergen, eine Gruppe von drei größeren und einer Anzahl kleinerer Inseln. Die Entdeckung derselben fällt in das Ende des 16. Jahrhunderts. Um diese Zeit versuchte der nieder- ländische Unternehmungsgeist, einen Seeweg ausfindig zu machen, der durch das Eis des Nordens zu den glühenden Gestaden des Indus hinführen möchte. Der große Seefahrer Willem Barents, bis zum 76," vorgedrungen, gelangte zu größeren Inseln, denen er wegen der auffallend nadelhaft zugespitzten Form ihrer Berggipfel den Namen Spitzbergen gab. Die einzige

10. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 76

1893 - Leipzig : Hinrichs
76 Die Gesellschafts-Jnseln. Franzosen fiel. Dieser 430 m über dem Meere liegende Punkt, der die ganze Insel beherrscht, ist jetzt von französischen Truppen besetzt. Der Boden von Tahiti, steinig und hart auf dem Gipfel der Berge, besteht in den Thälern und am Meeres- strande aus einer starken Humusdecke, welche jede Bedingung für tropische Kulturen bietet. Dieser, das Meer besäumende Landstreifen ist flach und zuweilen sehr schmal. In diesem Strandgürtel wohnen fast alle Insulaner, jetzt meist zu kleinen Dörfern vereint, die freilich, da sie aus niedrigen, luftigen Hütten bestehen, inmitten der üppigen Vegetation fast völlig verschwinden. — d) Papeiti (b. h. Wassersack) ist die Haupt- stobt des ehemaligen tahitischen Staates und Resibenz des Königs Pomare wie des Gouverneurs der französischen Besitz- ungen, eines deutschen, englischen, nordamerikanischen und chile- nischen Konsuls. Hier laufen alle Handelsverbindungen zu- sammen. Deuuoch ist Papeiti nach europäischen Begriffen nur ein großes Dorf, aber ein solches, das eine Tropennatur mit allen ihr znr Gebote stehenden Reizen ausgestattet hat. Für den von der See Kommenden ist der Anblick ein wahrhaft über- wältigenber. Man meint, ein Feenlanb zu betreten. Herrliche Magnolien, gelber und scharlachroter Hibiscus spiegeln sich in dem klaren Wasser; samtartiger Rasen erstreckt sich bis zur Bucht: an beiden Seiten der hellen Lanbstraße liegen, fast versteckt in der Blunienfülle der niedlichen Gärten, Reihen kleiner hölzerner Häuscheu. Männer und Frauen sind mit den buntfarbigsten Gewändern bekleidet und mit Blumen geschmückt; auf dem Grase lagern wahre Berge von Früchten, bestimmt als Ladung für die am Hafeu ankernden Schiffe, und im Hintergrund der ent- zückend schönen Landschaft erheben sich anmutige, mit reichem Pflanzenwuchs bedeckte Hügelreihen. Die Stadt ist vollkommen regelmäßig angelegt. Die parallel laufenden und einander recht- winklig schneidenden Straßen führen hochtönende Namen wie Rue de Rivoli. Rue de Paris u. a. Große Alleen von Brot- frucht- und Apfelsinenbänmen verdecken etwaige Mängel, wölben sich zu einem dichten Laubdach, und mit erfrischendem Hauch wehen die Seewinde durch diese luftigen Tunnels. Am Strande entlang, parallel mit dem Napoleonskai, feinen Werften und Warenlagern, ziehen sich die Wohnungen der Kaufleute, das Hospital, der Justizpalast. Ein weitläufiges Gebäude mitten im Hasen enthält die Bäckerei und Magazine für die französische
   bis 10 von 200 weiter»  »»
200 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 200 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 55
1 82
2 68
3 61
4 230
5 221
6 324
7 404
8 18
9 41
10 490
11 273
12 104
13 15
14 57
15 191
16 149
17 98
18 30
19 96
20 71
21 36
22 164
23 63
24 137
25 63
26 48
27 63
28 86
29 27
30 187
31 244
32 92
33 84
34 252
35 28
36 97
37 782
38 194
39 93
40 81
41 608
42 140
43 88
44 13
45 379
46 114
47 46
48 36
49 152

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 92
1 20
2 7
3 58
4 46
5 8
6 17
7 28
8 38
9 60
10 27
11 29
12 45
13 12
14 10
15 135
16 87
17 258
18 18
19 18
20 34
21 115
22 3
23 53
24 14
25 70
26 57
27 13
28 249
29 6
30 9
31 7
32 20
33 18
34 24
35 5
36 62
37 41
38 8
39 23
40 27
41 57
42 30
43 81
44 13
45 75
46 46
47 30
48 169
49 28
50 51
51 5
52 51
53 14
54 20
55 10
56 64
57 14
58 97
59 17
60 16
61 18
62 79
63 5
64 89
65 25
66 20
67 34
68 56
69 217
70 69
71 33
72 40
73 25
74 53
75 14
76 61
77 59
78 26
79 48
80 29
81 18
82 21
83 10
84 35
85 15
86 117
87 20
88 4
89 38
90 240
91 18
92 241
93 4
94 60
95 29
96 18
97 26
98 127
99 17

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 8
3 1
4 27
5 1
6 18
7 1
8 0
9 1
10 0
11 6
12 10
13 1
14 0
15 0
16 5
17 0
18 1
19 5
20 2
21 0
22 0
23 0
24 12
25 9
26 6
27 0
28 3
29 0
30 0
31 4
32 7
33 12
34 46
35 0
36 3
37 1
38 0
39 4
40 9
41 0
42 0
43 5
44 0
45 2
46 3
47 3
48 9
49 2
50 6
51 4
52 4
53 0
54 2
55 5
56 0
57 3
58 12
59 19
60 1
61 0
62 1
63 1
64 1
65 1
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 4
75 3
76 11
77 2
78 3
79 1
80 0
81 35
82 1
83 10
84 5
85 1
86 13
87 1
88 3
89 9
90 0
91 2
92 5
93 0
94 1
95 7
96 0
97 3
98 4
99 0
100 18
101 12
102 7
103 14
104 9
105 0
106 9
107 3
108 1
109 12
110 3
111 1
112 0
113 6
114 2
115 3
116 1
117 3
118 2
119 29
120 0
121 3
122 2
123 0
124 7
125 4
126 5
127 9
128 6
129 54
130 0
131 10
132 0
133 0
134 0
135 3
136 10
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 9
143 5
144 0
145 3
146 1
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 11
153 0
154 2
155 4
156 1
157 2
158 2
159 1
160 13
161 8
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 0
168 4
169 1
170 0
171 1
172 0
173 7
174 1
175 15
176 0
177 15
178 8
179 4
180 1
181 0
182 3
183 8
184 56
185 1
186 5
187 6
188 2
189 2
190 2
191 1
192 2
193 10
194 7
195 8
196 3
197 5
198 0
199 0