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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 218

1829 - Leipzig : Hinrichs
2i£ Sechster Zeitraum. der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach, scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann, zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. — Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie- drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da- gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim, uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er- mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7 (1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2 war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt, zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229) gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je- rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina *) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem. Biographie, Th. 3, S. r ff. (v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 236

1829 - Leipzig : Hinrichs
236 Sechster Zeitraum, mählung des Dauphins mit Maria, der einzigen Erbin des schönen burgundischcn Staates, wodurch diese Lander (zu welchen damals auch die spätere Republik der vereinigten Nie- derlande gehörte, und um welche bis auf die Friedensschlüsse von Lüneville und Paris so vieles Blut zwischen Frankreich, Spanien, Teutschland und Oestrcich geflossen ist) ohne Schwcrtschlag mit Frankreich vereinigt worden waren. — Da- gegen vermahlte sich Karl 8 (1483 —1498) mit Anna, der Erbin des Herzogtums Bretagne. 90. Spanien. Seit die Araber (711) in Spanien mehrere einzelne Reiche gestiftet und die Westgothen in die nördlichen Pro- vinzen gedrückt hatten, dauerte der Kampf zwischen beiden Völkern ununterbrochen fort; so lange aber als das Haus der Ommijadcn in Cordova, dem mächtigsten spanischen Khalifate, blühte, war die Macht der Araber überwiegend. Die Khalifen von Cordova waren schon seit 756 beinahe völlig unabhängig von dem Khalifen von Bagdad; unter ihnen ward das arabische Spanien durch Ackerbau und Kunstfleisi, durch reichen Handelsverkehr, und durch die Blüthc der Wissenschaften kräftig empor gehoben. Denn selbst christliche Europäer studirtcn (seit 961) auf der arabischen Hochschule zu Cordova, und die arabische Cnltur warf damais van Spanien aus ihren Wiederschcin auf Frankreich, Italien, Teutschland und England. *). — Nach dem Erlöschen der Familie Ommijah sank aber die Macht des Khalifats von Cordova, weil die Statthalter der einzelnen arabisch-spanischen Provinzen sich unabhängig zu machen suchten. Das gctheiltc Interesse dieser kleinen Re- genten erleichterte die Siege des christlichen Königs von Ka- stilien, Alphons6. Sich gegen diesen zu behaupten, rief der Khalif von Cordova einen frischen rohen mohamcdanischen Stamm, die Morabcthuns (Moraviden), aus Afrika *) Joseph Anton Condc, Geschichte der Herrschaft der Mauren in Spanien. Aus dem Spa«, v. Ä. Rutschm a nu. 3 Thle. Karlör. 1824 tt. 25. 8.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 251

1829 - Leipzig : Hinrichs
Byzantinisches Reich. 251 Wladislav von Polen, der, nach Matthias Corvinus Tode, zugleich den ungarischen Thron bestieg, und beide Reiche auf seinen Sohn Ludwig vererbte. Marq. Fr eher, antiqui rerum bohemicarum scripto- res. Hanov. 1602. Fol. Gelas.dobner, monumenta historicabohemiae nun- quam antehac edita. 6 \ oll. Prag. 1764—8o. 8. Franc. Pubitschka, chronologische Gesch. Böhmens unter den Slaven. 3 Thle. Leipz. u. Prag, 1770 ff. 4. Franz Mart. Pelzel, Gesch. der Böhmen, von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten. 2 Th. 3teaufl. Prag, 1782. 8. P. Stransky, Staat von Böhmen, berichtigt und ergänzt von Jgn. Cornova. 7 Thle. Prag, 1792ff. 8. Zul. Franz Schneller, Gesch. von Böhmen. 3 Bdchn. (auch Th. 18 der histor. Taschenbibl.) Dresd. 1827. 8. 99. Byzantinisches Reich. Unter den Regenten des immer tiefer sinkenden byzanti- nischen Reiches ward, gleichzeitig mit der Regierung Karls des Großen, die Regierung der Kaiserin Irene (781 ff.) nicht sowohl durch die Wiederherstellung des Bilderdienstes, als durch die Absicht des verwittweten bereits scchzigjahrigcn Karls merkwürdig, die Irene (802) zu heiralhen, und dadurch das oströmische Reich wieder mit dem abendländischen zu verbinden. Allein die byzantinischen Großen bewirkten eine Thronveränderung, durch welche Irene ins Kloster geschickt ward (802), und Niccphorus den Thron bestieg, welcher Karl den Großen (803) als Kaiser des Abendlandes aner- kannte. — Nur selten war unter den Nachfolgern des Nice- phorus ein Fürst, der sich durch gute Regcnteneigcnschaften und durch Sinn für die Wissenschaften auszcichncte. Immer litt das Reich bei dem Andrange roher asiatischer Völker- schaften gegen dasselbe. Mehr würde dasselbe seit der Zeit gewonnen haben, als der Feldherr Alexius Komnenus (1081) mit großen Talenten den Thron von Konftantinopel bestieg, wenn nicht die Kreuzzüge während seiner Regie- rung begonnen hätten, die unter den Regenten aus seinem Hause sortdaucrten. Durch das byzantinische Reich zogen

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 290

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 200 Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3 ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea- pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da- gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes, das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch- ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er- löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei- ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten. Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun- desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un- glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst- reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. — Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740) Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte. Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr, als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 294

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 294 Oct. 1744) nach München zurückkehren konnte, wo er aber bald darauf (20. Jan. 1745) starb. Sein Sohn, Maxi- milian Joseph, schloß, nach der Schlacht bei P fa f- fenhofen (15. Apr. 1745), den Frieden zu Füßen mit Oestrcich (22. Apr. 1745), worin er sich atter Ansprüche auf die östrcichischen Lander begab, die pragmatische Sanction anerkannte, und dem Großherzoge Franz Stephan die bayri- sche Stimme zur Kaiserwahl zusicherte. Kurz vor Karls 7 Tode halte Georg 2 gegen die Frank- furter Union zu Warschau (8. Jan. 1745) ein mächtiges Ge- gcnbündniß vermittelt, an welchem Oestrcich, Großbritan- nien, die Niederlande und Sachsen Antheil nahmen. Bald darauf (18. Mai 1745) traten Oestrcich und Sachsen zu Leipzig noch zu einem besondern Bündnisse zusammen, nach welchem dem Könige von Preußen Schlesien und Glatz wie- der entrissen, dieser gefährliche Nachbar auf engere Grenzen zurück'gcbracht, und Sachsen, nach den Umständen, durch Magdeburg, oder Cottbus rc. entschädigt werden sollte. Allein Friedrich besiegte die Ocstrcicher und Sachsen bei Hohenfriedbcrg (4. Zun. 1745), und, nachdem er von neuem in Böhmen eingefallen war, den Prinzen Karl von Lothringen bei Sorr (30. Sept. 1745). Doch führte erst der Sieg der Preußen unter Leopold von Dessau über die Sachsen (unter Rutowsky) bei Kcsselsdorf (15. Dec. 1745), an welcher Schlacht Karl von Lothringen, ob er gleich in der Nähe stand, keinen Antheil nahm, den Frieden zu Dresden (25. Dec. 1745) mit Oestrcich und Sachsen herbei, in welchem Friedrich die schlesischen Erwerbungen be- hielt, Franz den 1, der am 15. Sept. 1745 zum Kaiser gewählt worden war, a(s Kaiser anerkannte, und von Sächsin 1 Million Thaler bekam. Ward gleich durch diesen Frieden der zweite schlesische Krieg beendigt; so dauerte doch noch in den Niederlanden, Teutschland und Italien der Erbfolgckricg fort. In den Niederlanden siegte Moritz von Sachsen über die Verbündeten unter Eumbcrland bei Fontcnoi (11. Mai 1745) , über Karl von Lothringen bei Naucoux (11. Oct. 1746) , und bei L a w fe l d (2. Jul. 1747) über die Engländer,

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 315

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 315 £ ambrat)*) (1508) drohende Sturm ging, ohne die beab- sichtigte Thcilung desselben, vorüber, weil die Mitglieder der Koalition bald selbst uneinig wurden. Doch vermied Venedig seit dieser Zeit die Theilnahme an den europäischen Wclt- kämpfen, sank aber auch immer tiefer durch die innere feh- lerhafte aristokratische Staatsform. An die Pforte ver- lor der Freistaat (1570) Eypern und (1669) handln. Für diese Verluste sich zu entschädigen, schloß Venedig (1684) ein Bündniß mit Oestreich, Rußland und Polen gegen die Pforte, und gewann in, Frieden zu E arlowitz ( 1699) Mo rea und mehrere Platze in Dalmatien. Allein Morea, von den Türken plötzlich (1714) überfallen, mußte, nach der Erneuerung des Krieges, im Frieden zu Passarowitz (1718) wieder aufgegeben werden. — Je weniger von da an die fehlerhafte Verfassung des Freistaates zeitgemäß ver- bessert ward; desto schneller stürzte im Jahre 1797 dieser Staat selbst zusammen, der bei seiner Auflösung noch mehr als 2 Mill. Menschen Bevölkerung umschloß! Die Städte und Gebiete von Parma und Piacenza, vom Papste Paul 3 (aus dem Hause Farnese) für seinen natürlichen Sohn, Peter Aloysius Farnese, (1545) eigenmächtig zu Herzog th ümern erhoben, blieben beim Farnesischcn Hause bis zu dessen Erlöschen (1731), wo sie an den spanischen Infanten, Karl, kamen, den Sohn der zweiten Gemahlin Philipps 5 aus dem Hause Parma. Als aber nach dem polnischen Erbfolgekricge der Kaiser Karl 6 diesem Infanten Karl die Königreiche Neapel und S i c i- lien im Frieden von Wien (1735) überließ, behielt Karl 6 jene Herzogthümer selbst; allein seine Tochter, Maria There- sia , gab sie im A a ch n e r Frieden (1748), nach Beendi- gung des östreichischcn Erbfolgekricges, an den jüngsten spa- nischen Infanten Philipp, Bruder des Königs Karl von Neapel, welchem (1765) sein Sohn Ferdinand in der Negierung dieser Länder nachfolgte. *) du Bo*, histoire de la ligue faite à Cmnbray. 2 T. à'la Haye, 1710. 8.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 342

1829 - Leipzig : Hinrichs
342 Siebenter Zeitraum. Adolph Friedrichs, zur Thronfolge ig Schweden, ab- geschlossen. 127. Schweden unter Regenten auö dem Hause Hol- stein. Die Macht der Aristokratie und der Kampf zweier Haupt- parthcien im Reiche zog sich durch die ganze Regierung Adolph Friedrichs (1751 —1771) hindurch, und zeigte sich besonders in der Unthätigkcit, womit der Krieg gegen Preußen (1757—1762) geführt ward. Erst Gustav 3 (1771 —1792) wagte es, diese Macht durch die Gefangen- nchmung des Reichsfenats (19. Aug. 1772) zu brechen *), und die vormalige Gewalt des Königs durch die Erneuerung der Verfassung von 1680 herzuftcllcn. Während Rußland im Kriege mit den Türken beschäftigt war, griff er plötzlich (23. Fun. 1788) Rußland an, schloß aber, nach einigen blutigen Seegefechten, den Frieden zu Wcreta (14. Aug. 1790) auf den vorigen Besitzstand. Die lang verhaltene Er- bitterung des Adels gegen ihn zeigte sich auf dem Reichstage zu Gefle, wo er die Garantie der durch den Krieg ver- mehrten Nationalschulden durch die ihm günstigen übrigen drei Reichsstande bewirkte; allein am 16. März 1792 traf ihn auf einem Maskenbälle der Pistolenschuß des Mörders von Ankarström, wahrscheinlich eine Wirkung des viel- jährigen Hasses der aristokratischen Parthei. Er starb am 29. März 1792; ihm folgte sein Sohn Gustav 4, während dessen Minderjährigkeit bis 1796 sein Oheim, der Herzog Karl von Südcrmanland, die Regentschaft mit Weisheit und Umsicht führte, und die Neutralität Schwedens im französischen Rcvolutionskricge behauptete. — 128. Dänemark. Mit Christian 1 hatte (1448) das Haus Olden- burg den dänischen Thron bestiegen; doch eine drückende *) Karl Franz Sheridan, Gesch. der letzten Staatsvàderuug in Schweden. Ans dem Engl. Verl. r?8i. 6.

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 325

1829 - Leipzig : Hinrichs
Portulak 325 dcckungen in Amerika zog bereits 1494 der Papst eine De- markationslinie, an welche sich aber die Handclsge- schaftigkcit der übrigen am atlantischen Meere gelegenen Völ- ker nicht kehrte. Der Portugiese de Cabral landete (1500) in Brasilien, und Amerigo Vespucci nahm (1501) davon Besitz. Magellan, der erste Wcltumsegler, ent- deckte bald darauf (1512) die Molucken, und (1520) die 'Straße, die seinen Namen führt. Doch schon unter Jo- hann 3 (1521 —1557), der ein Werkzeug der Jesuiten war, und noch mehr unter Johanns Enkel, Sebastian (1557— 1578), verfiel das Reich. Den lctztcrn vermochten die Jesuiten zu einem Kreuzzugc gegen die Mahomedaner in Afrika, wo, der Sage nach, Sebastian in der Schlacht bei Alcassac (4. Aug. 1578) blieb. Ihm folgte sein bejahrter Großoheim, der bisherige Kardinal Heinrich 3 (1578 —1580), mit welchem sein Haus erlosch. — Unter den drei Kronbcwerbcrn siegte Philipp 2 von Spanien, der Sohn der ältesten Schwester Johanns 3. Der Herzog Alba eroberte 0581) für Philipp 2 dieses König- reich , und Portugal stand zugleich mit Spanien von 1581 —1640 unter den ^Königen Philipp 2, 3 und 4 (in Portugal Philipp 1, 2 und 3). Obgleich die bisherige Verfassung in Portugal blieb; so waren doch die Portugiesen der spanischen Herrschaft abgeneigt, und die gegen Spanien empörten Niederländer bemächtigten sich, wäh- rend des Kampfes um ihre Unabhängigkeit, der reichen por- tugiesischen Koloniccn: der Niederlassung auf Ceylon, der Molucken, Malacca's, des Handels nach Japan, Brasiliens und mehrerer Besitzungen auf der Küste von Afrika. Am drückendsten fiel den Portugiesen die Staats- verwaltung des spanischen Ministers Olivarcz, der die por- tugiesischen Krondomaincn verkaufte, um jeder möglichen Los- reißung Portugals von Spanien zuvor zu kommen. Diese Gewaltthätigkciten führten die Revolution vom 1. Dec. 1640 herbei, welche den Herzog von Bra- ganz a, einen Abkömmling des Königs Emanuel in weib- licher Linie, auf den Thron brachte, der als Johann 4 das Reich bis 1056 regierte. Brasilien und Goa wurden
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