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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
2i£
Sechster Zeitraum.
der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron
in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den
Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach
Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des
sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach,
scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann,
zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach
Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne
den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. —
Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie-
drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines
Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden
war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt
Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da-
gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem
Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim,
uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er-
mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von
Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom
Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn
Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in
F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö
Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7
(1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte
ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu
veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die
Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2
war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt,
zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem
Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229)
gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der
Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten
Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je-
rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina
*) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem.
Biographie, Th. 3, S. r ff.
(v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Otto Heinrichs Heinrichs Otto_von
Wittelsbach Otto Otto Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_2_Jerusalem Friedrich Matth Schröckh Friedrich Friedrich Friedrich_2._Zrillich Friedrich
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
236
Sechster Zeitraum,
mählung des Dauphins mit Maria, der einzigen Erbin
des schönen burgundischcn Staates, wodurch diese Lander (zu
welchen damals auch die spätere Republik der vereinigten Nie-
derlande gehörte, und um welche bis auf die Friedensschlüsse
von Lüneville und Paris so vieles Blut zwischen Frankreich,
Spanien, Teutschland und Oestrcich geflossen ist) ohne
Schwcrtschlag mit Frankreich vereinigt worden waren. — Da-
gegen vermahlte sich Karl 8 (1483 —1498) mit Anna,
der Erbin des Herzogtums Bretagne.
90.
Spanien.
Seit die Araber (711) in Spanien mehrere einzelne
Reiche gestiftet und die Westgothen in die nördlichen Pro-
vinzen gedrückt hatten, dauerte der Kampf zwischen beiden
Völkern ununterbrochen fort; so lange aber als das Haus
der Ommijadcn in Cordova, dem mächtigsten spanischen
Khalifate, blühte, war die Macht der Araber überwiegend.
Die Khalifen von Cordova waren schon seit 756 beinahe
völlig unabhängig von dem Khalifen von Bagdad; unter ihnen
ward das arabische Spanien durch Ackerbau und Kunstfleisi,
durch reichen Handelsverkehr, und durch die Blüthc der
Wissenschaften kräftig empor gehoben. Denn selbst christliche
Europäer studirtcn (seit 961) auf der arabischen Hochschule
zu Cordova, und die arabische Cnltur warf damais van
Spanien aus ihren Wiederschcin auf Frankreich, Italien,
Teutschland und England. *). —
Nach dem Erlöschen der Familie Ommijah sank aber
die Macht des Khalifats von Cordova, weil die Statthalter
der einzelnen arabisch-spanischen Provinzen sich unabhängig
zu machen suchten. Das gctheiltc Interesse dieser kleinen Re-
genten erleichterte die Siege des christlichen Königs von Ka-
stilien, Alphons6. Sich gegen diesen zu behaupten, rief
der Khalif von Cordova einen frischen rohen mohamcdanischen
Stamm, die Morabcthuns (Moraviden), aus Afrika
*) Joseph Anton Condc, Geschichte der Herrschaft der Mauren in
Spanien. Aus dem Spa«, v. Ä. Rutschm a nu. 3 Thle. Karlör.
1824 tt. 25. 8.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maria Karl Karl Anna Cordova Ommijah Cordova Cordova Joseph_Anton_Condc
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Spanien Teutschland Frankreich Spanien Spanien Cordova Bagdad Spanien Spanien Frankreich Italien England Afrika Spanien
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Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
280
K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens.
2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers
Krieg rc.)
107.
Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis
zum spanischen Erb folge kriege.
Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein
Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein
Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu
vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung
ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent
(1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg
verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres
neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der
Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der
kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg-
reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg
Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an
der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu
einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der
Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an-
erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über-
lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn
Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu
diesem nachthciligen Vertrage bestimmen.
Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank-
reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König
Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode
seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa-
nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665
in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder-
ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum
Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß
einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig,
wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch
die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben
beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Schillers Ferdinands Leopold Leopold Leopold Leopold Johann Michael_Abaffi Gotthard Leopolds Ludwig Philipps Philipps Ludwig_bloß Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl
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Geschlecht (WdK): Jungen
Byzantinisches Reich. 251
Wladislav von Polen, der, nach Matthias Corvinus
Tode, zugleich den ungarischen Thron bestieg, und beide
Reiche auf seinen Sohn Ludwig vererbte.
Marq. Fr eher, antiqui rerum bohemicarum scripto-
res. Hanov. 1602. Fol.
Gelas.dobner, monumenta historicabohemiae nun-
quam antehac edita. 6 \ oll. Prag. 1764—8o. 8.
Franc. Pubitschka, chronologische Gesch. Böhmens unter
den Slaven. 3 Thle. Leipz. u. Prag, 1770 ff. 4.
Franz Mart. Pelzel, Gesch. der Böhmen, von den ältesten
bis auf die neuesten Zeiten. 2 Th. 3teaufl. Prag, 1782. 8.
P. Stransky, Staat von Böhmen, berichtigt und ergänzt
von Jgn. Cornova. 7 Thle. Prag, 1792ff. 8.
Zul. Franz Schneller, Gesch. von Böhmen. 3 Bdchn. (auch
Th. 18 der histor. Taschenbibl.) Dresd. 1827. 8.
99.
Byzantinisches Reich.
Unter den Regenten des immer tiefer sinkenden byzanti-
nischen Reiches ward, gleichzeitig mit der Regierung Karls
des Großen, die Regierung der Kaiserin Irene (781 ff.) nicht
sowohl durch die Wiederherstellung des Bilderdienstes,
als durch die Absicht des verwittweten bereits scchzigjahrigcn
Karls merkwürdig, die Irene (802) zu heiralhen, und
dadurch das oströmische Reich wieder mit dem abendländischen
zu verbinden. Allein die byzantinischen Großen bewirkten eine
Thronveränderung, durch welche Irene ins Kloster geschickt
ward (802), und Niccphorus den Thron bestieg, welcher
Karl den Großen (803) als Kaiser des Abendlandes aner-
kannte. — Nur selten war unter den Nachfolgern des Nice-
phorus ein Fürst, der sich durch gute Regcnteneigcnschaften
und durch Sinn für die Wissenschaften auszcichncte. Immer
litt das Reich bei dem Andrange roher asiatischer Völker-
schaften gegen dasselbe. Mehr würde dasselbe seit der Zeit
gewonnen haben, als der Feldherr Alexius Komnenus
(1081) mit großen Talenten den Thron von Konftantinopel
bestieg, wenn nicht die Kreuzzüge während seiner Regie-
rung begonnen hätten, die unter den Regenten aus seinem
Hause sortdaucrten. Durch das byzantinische Reich zogen
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Corvinus Ludwig Ludwig Pubitschka Franz_Mart Franz P._Stransky Cornova Franz_Schneller Franz Karls Irene Karls Irene_( Karl Karl Alexius_Komnenus
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Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
200
Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den
Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte
erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3
ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea-
pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da-
gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer
brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur
zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen
Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes,
das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von
den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem
alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt
rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung
männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch-
ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er-
löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen
seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei-
ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten.
Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun-
desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un-
glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu
Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst-
reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. —
Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740)
Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten
auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in
der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft
seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes
mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat
n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte.
Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein
Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der
Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende
Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen
teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals
Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die
Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr,
als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Spanien Karl Karl_6, Karl Maria_Theresia Maria Theresia Joseph Karl_6 Karl Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrichs
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Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
294
Oct. 1744) nach München zurückkehren konnte, wo er aber
bald darauf (20. Jan. 1745) starb. Sein Sohn, Maxi-
milian Joseph, schloß, nach der Schlacht bei P fa f-
fenhofen (15. Apr. 1745), den Frieden zu Füßen mit
Oestrcich (22. Apr. 1745), worin er sich atter Ansprüche auf
die östrcichischen Lander begab, die pragmatische Sanction
anerkannte, und dem Großherzoge Franz Stephan die bayri-
sche Stimme zur Kaiserwahl zusicherte.
Kurz vor Karls 7 Tode halte Georg 2 gegen die Frank-
furter Union zu Warschau (8. Jan. 1745) ein mächtiges Ge-
gcnbündniß vermittelt, an welchem Oestrcich, Großbritan-
nien, die Niederlande und Sachsen Antheil nahmen. Bald
darauf (18. Mai 1745) traten Oestrcich und Sachsen zu
Leipzig noch zu einem besondern Bündnisse zusammen, nach
welchem dem Könige von Preußen Schlesien und Glatz wie-
der entrissen, dieser gefährliche Nachbar auf engere Grenzen
zurück'gcbracht, und Sachsen, nach den Umständen, durch
Magdeburg, oder Cottbus rc. entschädigt werden sollte.
Allein Friedrich besiegte die Ocstrcicher und Sachsen bei
Hohenfriedbcrg (4. Zun. 1745), und, nachdem er von
neuem in Böhmen eingefallen war, den Prinzen Karl von
Lothringen bei Sorr (30. Sept. 1745). Doch führte erst
der Sieg der Preußen unter Leopold von Dessau über die
Sachsen (unter Rutowsky) bei Kcsselsdorf (15. Dec.
1745), an welcher Schlacht Karl von Lothringen, ob er
gleich in der Nähe stand, keinen Antheil nahm, den Frieden
zu Dresden (25. Dec. 1745) mit Oestrcich und Sachsen
herbei, in welchem Friedrich die schlesischen Erwerbungen be-
hielt, Franz den 1, der am 15. Sept. 1745 zum Kaiser
gewählt worden war, a(s Kaiser anerkannte, und von
Sächsin 1 Million Thaler bekam.
Ward gleich durch diesen Frieden der zweite schlesische
Krieg beendigt; so dauerte doch noch in den Niederlanden,
Teutschland und Italien der Erbfolgckricg fort.
In den Niederlanden siegte Moritz von Sachsen über
die Verbündeten unter Eumbcrland bei Fontcnoi (11. Mai
1745) , über Karl von Lothringen bei Naucoux (11. Oct.
1746) , und bei L a w fe l d (2. Jul. 1747) über die Engländer,
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Extrahierte Personennamen: Joseph Franz_Stephan Franz Karls Georg Glatz Friedrich Friedrich Karl_von
Lothringen Karl Leopold_von_Dessau Leopold Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Franz Franz Moritz_von_Sachsen Karl_von_Lothringen Karl
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
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Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
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Geschlecht (WdK): Jungen
Italien.
315
£ ambrat)*) (1508) drohende Sturm ging, ohne die beab-
sichtigte Thcilung desselben, vorüber, weil die Mitglieder der
Koalition bald selbst uneinig wurden. Doch vermied Venedig
seit dieser Zeit die Theilnahme an den europäischen Wclt-
kämpfen, sank aber auch immer tiefer durch die innere feh-
lerhafte aristokratische Staatsform. An die Pforte ver-
lor der Freistaat (1570) Eypern und (1669) handln.
Für diese Verluste sich zu entschädigen, schloß Venedig (1684)
ein Bündniß mit Oestreich, Rußland und Polen gegen die
Pforte, und gewann in, Frieden zu E arlowitz ( 1699)
Mo rea und mehrere Platze in Dalmatien. Allein Morea,
von den Türken plötzlich (1714) überfallen, mußte, nach der
Erneuerung des Krieges, im Frieden zu Passarowitz
(1718) wieder aufgegeben werden. — Je weniger von da
an die fehlerhafte Verfassung des Freistaates zeitgemäß ver-
bessert ward; desto schneller stürzte im Jahre 1797 dieser
Staat selbst zusammen, der bei seiner Auflösung noch mehr
als 2 Mill. Menschen Bevölkerung umschloß!
Die Städte und Gebiete von Parma und Piacenza,
vom Papste Paul 3 (aus dem Hause Farnese) für seinen
natürlichen Sohn, Peter Aloysius Farnese, (1545)
eigenmächtig zu Herzog th ümern erhoben, blieben beim
Farnesischcn Hause bis zu dessen Erlöschen (1731), wo sie
an den spanischen Infanten, Karl, kamen, den Sohn der
zweiten Gemahlin Philipps 5 aus dem Hause Parma. Als
aber nach dem polnischen Erbfolgekricge der Kaiser Karl 6
diesem Infanten Karl die Königreiche Neapel und S i c i-
lien im Frieden von Wien (1735) überließ, behielt Karl 6
jene Herzogthümer selbst; allein seine Tochter, Maria There-
sia , gab sie im A a ch n e r Frieden (1748), nach Beendi-
gung des östreichischcn Erbfolgekricges, an den jüngsten spa-
nischen Infanten Philipp, Bruder des Königs Karl von
Neapel, welchem (1765) sein Sohn Ferdinand in der
Negierung dieser Länder nachfolgte.
*) du Bo*, histoire de la ligue faite à Cmnbray. 2 T. à'la Haye,
1710. 8.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Morea Peter_Aloysius_Farnese Karl Karl Philipps Philipps Karl Karl Karl Karl Karl_6
jene_Herzogthümer Karl Maria_There- Maria Philipp Philipp Karl_von
Neapel Karl Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Italien Dalmatien Piacenza Parma Neapel Wien Cmnbray
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342 Siebenter Zeitraum.
Adolph Friedrichs, zur Thronfolge ig Schweden, ab-
geschlossen.
127.
Schweden unter Regenten auö dem Hause Hol-
stein.
Die Macht der Aristokratie und der Kampf zweier Haupt-
parthcien im Reiche zog sich durch die ganze Regierung
Adolph Friedrichs (1751 —1771) hindurch, und zeigte
sich besonders in der Unthätigkcit, womit der Krieg gegen
Preußen (1757—1762) geführt ward. Erst Gustav 3
(1771 —1792) wagte es, diese Macht durch die Gefangen-
nchmung des Reichsfenats (19. Aug. 1772) zu brechen *),
und die vormalige Gewalt des Königs durch die Erneuerung
der Verfassung von 1680 herzuftcllcn. Während Rußland
im Kriege mit den Türken beschäftigt war, griff er plötzlich
(23. Fun. 1788) Rußland an, schloß aber, nach einigen
blutigen Seegefechten, den Frieden zu Wcreta (14. Aug.
1790) auf den vorigen Besitzstand. Die lang verhaltene Er-
bitterung des Adels gegen ihn zeigte sich auf dem Reichstage
zu Gefle, wo er die Garantie der durch den Krieg ver-
mehrten Nationalschulden durch die ihm günstigen übrigen
drei Reichsstande bewirkte; allein am 16. März 1792 traf
ihn auf einem Maskenbälle der Pistolenschuß des Mörders
von Ankarström, wahrscheinlich eine Wirkung des viel-
jährigen Hasses der aristokratischen Parthei.
Er starb am 29. März 1792; ihm folgte sein Sohn
Gustav 4, während dessen Minderjährigkeit bis 1796 sein
Oheim, der Herzog Karl von Südcrmanland, die
Regentschaft mit Weisheit und Umsicht führte, und die
Neutralität Schwedens im französischen Rcvolutionskricge
behauptete. —
128.
Dänemark.
Mit Christian 1 hatte (1448) das Haus Olden-
burg den dänischen Thron bestiegen; doch eine drückende
*) Karl Franz Sheridan, Gesch. der letzten Staatsvàderuug in
Schweden. Ans dem Engl. Verl. r?8i. 6.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Adolph_Friedrichs Friedrichs Adolph_Friedrichs Friedrichs Gustav Gustav Gustav Gustav Karl_von_Südcrmanland Karl Christian Karl_Franz_Sheridan Karl Franz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Portulak
325
dcckungen in Amerika zog bereits 1494 der Papst eine De-
markationslinie, an welche sich aber die Handclsge-
schaftigkcit der übrigen am atlantischen Meere gelegenen Völ-
ker nicht kehrte. Der Portugiese de Cabral landete (1500)
in Brasilien, und Amerigo Vespucci nahm (1501)
davon Besitz. Magellan, der erste Wcltumsegler, ent-
deckte bald darauf (1512) die Molucken, und (1520) die
'Straße, die seinen Namen führt. Doch schon unter Jo-
hann 3 (1521 —1557), der ein Werkzeug der Jesuiten war,
und noch mehr unter Johanns Enkel, Sebastian (1557—
1578), verfiel das Reich. Den lctztcrn vermochten die Jesuiten
zu einem Kreuzzugc gegen die Mahomedaner in Afrika, wo,
der Sage nach, Sebastian in der Schlacht bei Alcassac
(4. Aug. 1578) blieb. Ihm folgte sein bejahrter Großoheim,
der bisherige Kardinal Heinrich 3 (1578 —1580), mit
welchem sein Haus erlosch. —
Unter den drei Kronbcwerbcrn siegte Philipp 2 von
Spanien, der Sohn der ältesten Schwester Johanns 3. Der
Herzog Alba eroberte 0581) für Philipp 2 dieses König-
reich , und Portugal stand zugleich mit Spanien
von 1581 —1640 unter den ^Königen Philipp 2, 3
und 4 (in Portugal Philipp 1, 2 und 3). Obgleich die
bisherige Verfassung in Portugal blieb; so waren doch die
Portugiesen der spanischen Herrschaft abgeneigt, und die
gegen Spanien empörten Niederländer bemächtigten sich, wäh-
rend des Kampfes um ihre Unabhängigkeit, der reichen por-
tugiesischen Koloniccn: der Niederlassung auf Ceylon, der
Molucken, Malacca's, des Handels nach Japan,
Brasiliens und mehrerer Besitzungen auf der Küste von
Afrika. Am drückendsten fiel den Portugiesen die Staats-
verwaltung des spanischen Ministers Olivarcz, der die por-
tugiesischen Krondomaincn verkaufte, um jeder möglichen Los-
reißung Portugals von Spanien zuvor zu kommen.
Diese Gewaltthätigkciten führten die Revolution
vom 1. Dec. 1640 herbei, welche den Herzog von Bra-
ganz a, einen Abkömmling des Königs Emanuel in weib-
licher Linie, auf den Thron brachte, der als Johann 4 das
Reich bis 1056 regierte. Brasilien und Goa wurden
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Cabral Johanns Johanns Sebastian_( Sebastian Heinrich Heinrich Philipp Philipp Johanns Johanns Philipp Philipp Philipp Emanuel Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Afrika Spanien Portugal Spanien Portugal_Philipp Portugal Spanien Ceylon Japan Brasiliens Afrika Spanien