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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 121

1888 - Habelschwerdt : Franke
121 klagte eines falschen Eides nicht fähig sei, das Gottesurteil, welches auf der Anschauung beruhte, daß Gott den Unschuldigen unterstützen werde, und die Zeugen. Strafen. Verbrechen gegen die Religion, den König und den öffentlichen Frieden wurden mit dem Tode bestraft; alle übrigen Vergehen konnten mit Geld gesühnt werden. Gesetzbücher. Nach den Wanderungen wurden die mündlich überlieferten Gesetze auch schriftlich aufgezeichnet, z. B. bei den Franken, Westgoten, Langobarden, Angelsachsen. Ein auf Grundlage des römischen Rechtes verfaßtes Gesetzbuch war das Edictum Theodorici. — Das kanonische Recht entwickelte sich, da die Geistlichen Immunität besaßen, selbständig neben dem germanischen. Ausbreitung des ßhristenlums im Abendlands. Die Germanen wurden zuerst in Gallien und Britannien, wo sich unter der römischen Herrschaft Christengemeinden gebildet hatten, mit dem Christentume bekannt. Dem innern Deutschland wurde das Evangelium nicht von der verweltlichten fränkischen Kirche, sondern von Britannien, besonders von Irland, der „Insel der Heiligen," aus, gebracht. 1. Papst Gregor I., 590—604. Dieser auch als Kirchenfürst hervorragende Papst sandte den Benediktinerabt Augustinus mit 40 Mönchen nach England zur Bekehrung der Angelsachsen, die ihnen und ihren Nachfolgern binnen 80 Jahren gelang. 2. Irische Missionäre. Kolumban predigte im Wasgau und am Bodensee, sein Schüler Gallus gründete das Kloster St. Gallen, Kilian wirkte in Thüringen und Ostfranken, Fridolin am Bodensee. Ihre Wirksamkeit fällt ins 7. Jahrhundert. 3. Angelsächsische Glaubensboten. Ihre Thätigkeit war mehr einheitlich und durch den engeren Anschluß an Rom von größerer Bedeutung. a) Willibrord bekehrte die Friesen. b) Bonifacins. Er ist der eigentliche „Apostel der Deutschen." Sein ursprünglicher Name ist Winfrid, seine Heimat Kyrton in Wessex. Vom Papste mit der Mission in Deutschland betraut, predigte er zuerst bei den Friesen, setzte dann seine Mission bei den Hessen fort und fällte bei Geismar die dem Donar geheiligte Eiche. Nach seiner 3. Romreise gründete er das Kloster Fulda und ordnete als Erzbischof von Mainz und Primas von

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 122

1888 - Habelschwerdt : Franke
Deutschland die kirchlichen Verhältnisse Deutschlands im Einvernehmen mit den Päpsten. Durch Anlehnung an die Pipiniden suchte er seinen kirchlichen Schöpfungen einen politischen Rückhalt zu geben. Er starb 754 den Martertod. 4. Die Klöster. Als Gründer des Klosterlebens ist der ägyptische Einsiedler Antonius (f 356) anzusehen. Im Abendlande erhielt es einen gewissen Aufschwung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cassino gründete, von dem zahlreiche andere Klöster ausgingen, welche die Benediktiner-Regel annahmen. Außer der Bedeutung für die Mission haben die Klöster besonders folgende Verdienste: a) sie waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehrmeister im Acker- und Gartenbau; b) sie gewährten den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach; c) die Mönche waren die Erzieher und Seelsorger des Volkes; ä) sie pflegten die Litteratur, Wissenschaft und Kunst (Abschreiben der litterarischen Schätze, Verbreitung durch Unterricht); e) viele Städte sind aus den Klöstern hervorgegangen. In späterer Zeit wurden die Klöster besonders eine Stütze der päpstlichen Macht. Der Orient. 1. Das oströmische Reich. Dasselbe hielt sich nach dem Untergange Westroms noch ein Jahrtausend. Die Ursache davon ist in der nicht geringen Zahl kluger und starker Herrscher zu suchen. Der bedeutendste Kaiser des 6. Jahrhunderts ist Justinian, 527—565. Er wußte mit sicherem Blicke tüchtige Männer, wie die Feldherren Belisar und Narses und den Rechtsgelehrten Tribonian, in seinen Dienst zu ziehen. A. Seine Kriege. a) Im Kriege gegen die Neu-Perser, deren mächtiger König Chosroes Nuschir-wan von den Ostgoten aufgereizt worden war, wurde die Ostgrenze geschützt. b) Krieg gegen die Vandalen (Siehe S. 112). c) Krieg gegen die Ostgoten (Siehe S. 115). B. Die Staatsverwaltung. a) Besonders wandte er sein Augenmerk der Rechtspflege zu. Durch den Rechtsgelehrten Tribonian veranstaltete er eine Gesetzsammlung, das Corpus Juris, die Hauptquelle des römischen Rechts.

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 32

1904 - Habelschwerdt : Franke
32 Whrend der Vlkerwanderung hatten sich zwar die Goten, Burgunder, Langobarden und Vaudaleu dem Christentum zugewendet, aber die Irrlehre des Arius angenommen. Dadurch waren sie zu Feinden der rmischen Kirche geworden. Die Mehrzahl jener Germanen ging in Mutigen Kmpfen zugrunde; ein Teil trat spter zur katholischen Kirche der, und durch Chlodowech wurden ihr die Franken zugefhrt. ^ 5m siebenten Jahrhundert kam das Christentum durch Missionre der irisch - schottischen Nationcilkirche auch in die inneren Gegenden Deutschlands. So predigte Fridolin am oberen Rhein und grndete das Kloster Sckingen. Kolumban und Gallus lehrten am Bodensee, wo das Kloster St. Gallen entstand. Kilian, der Apostel Thringens, grndete das Kloster Wrzburg. Bayern wurde durch frnkische Glaubensboten, unter denen sich besonders Emmeran und Rupert auszeichneten, bekehrt. Unterdessen waren auch die Angelsachsen fr das Christen-tum gewonnen worden. Papst Gregor I. sandte zu ihnen den Abt Augustinus mit 40 Mnchen (596); die nengegrndete Kirche blieb in enger Verbindung mit Rom, und es entstanden Klster, in denen die Wissenschaften besonders gepflegt wurden. Bald folgten angelschsische Priester der Spur ihrer irischen Vorgnger und verbreiteten bei den Deutschen mit dem Evangelium auch die Verehrung des hl. Petrus. Der hervorragendste angelschsische Missionr und eigentliche Apostel der Deutschen" ist Winfrid oder, wie sein spterer Name lautet, Bonifatius*). Er begrndete in Thringen, Hessen und Friesland das Christentum. Bonifatins wurde vom Papste zum Erzbischos der neubekehrten Lnder ernannt und ermchtigt, Bischfe einzusetzen. Karlmann bertrug ihm die schwierige Aufgabe, die frnkische Kirche, die schon der 100 Bistmer und viele Klster zhlte, aber ganz ver-weltlicht war, neu zu ordnen. Der eifrige Kirchenfrst hielt mit den frnkischen Bischfen eine Synode ab; er fhrte unter vielen Kmpfen eine strengere Kirchenzucht und die Unterordnung der Geistlichen und Klster unter die Bischfe ein. Als Erzbischof von Mainz grndete Bonifatius die Bistmer Buraburg (bei Fritzlar), Eichsttt, Erfurt und Wrzburg und das Kloster Fulda. Im Auftrage des Bayernherzogs hatte er auch die Bistmer Passau, Freising, Salzburg und Regensburg neugeordnet. Das zum Fraukeureich gehrige Deutschland wurde durch Bonifatius eine rmische Kirchenprovinz. So legte er den Grnnd *) Der viel umstrittene Name Bonifatius bedeutet nach Professor Nrn-berger liomo boni fati, einen Mann von gutem Geschick" und lt sich mit Wohlfahrt" bersetzen. Willibald, Leben des hl. Bonifatius: Der Tod des hl. Bonifatius. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 17. Prinz I. Nr. 22.

9. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 18

1882 - Berlin : Habel
18 Zweiter Abschnitt. Ausdehnung und Verfassung der christlichen Kirche in den ersten Jahrhunderten. I. Kampf trofr Sieg des Christentums gegen das Heidentum. Das Christentum war von der Vorsehung dazu ausersehen, die alte hellenisch-römische Weltbildung zu überwinden und im Verein mit dem Germanentum auf den von den Schlacken gereinigten Trümmern der alten eine neue Kultur aufzubauen. Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. Geb. ward die christliche Lehre bis nach Hispanien gepredigt und im zweiten Jahrhundert hatte sie zahllose Anhänger in allen Provinzen. a) Hindernisse der Ausbreitung. Das Christentum hatte sehr wesentliche Schwierigkeiten zu überwinden; der Hauptsache nach waren die Hemmnisse seiner Verbreitung folgende: Erstens die grausamen und blutigen Christen-Verfolgungen. Die christliche Religion, von den Juden bei den sonst duldsamen Römern verfchwärzt, ward als sogenannte religio illicita in ihrer Ausübung von der Staatsgewalt verboten. Ihre Anhänger wurden als angebliche Aufrührer und Gottesleugner (weil sie keinen sinnlich dargestellten Gott verehrten) verfolgt. Man unterscheidet im ganzen zehn große Christenversolgungen, deren erste unter Nero, die letzte unter Diocletian stattfand. Zweitens die strenge Sitte der Christen, welche den in übermäßigen Luxus und Sittenlosigkeit versunkenen Griechen, Römern und Asiaten wenig behagte. Drittens der jüdische Ursprung. „Das Judentum, verhaßt und verachtet, wie bereits bei den Ägyptern und den übrigen morgenläudischeu Völkern (dum Assyrios penes Me-dosque et Persas Oriens fuit, despectissima pars servientium. Tac.), fo auch bei den sonst aufgeklärten Griechen und Römern wegen der gesonderten Lebensweise und der ihnen fremdartigen Charaktereigentümlichkeiten feiner Anhänger gab aus eben diefem Grunde die Veranlassung, daß die heidnische Bevölkerung nur mit einem starken Vorurteil an das als jüdische Lehre aufgefaßte Christentum herantrat. Viertens die fortwährenden Streitigkeiten unter den Lehrern der verschiedenen christlichen Sekten, welche sich zum Vergnügen der Heiden gegenseitig verketzerten und verfolgten.

10. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 19

1882 - Berlin : Habel
19 b) Förderungsmittel. Dagegen ward die Ausbreitung der christlichen Lehre durch wesentliche Mittel gefördert, diese waren: Erstens ihre innere Wahrheit, welche sie trotz aller Hindernisse schließlich dennoch zum Siege verhelsen mußte und tierhalf. Zweitens das Martyrium vieler Tausender, welche lieber den qualvollsten Tod erlitten, als von ihrem Glauben ließen und dadurch den noch nicht Bekehrten den Beweis lieferten, daß sie für etwas wahrhaft Heiliges und Unsterbliches starben. Daher die Erscheinung, daß die Zahl der Anhänger der christlichen Lehre nach jeder Verfolgung größer war als zuvor, während das Heidentum, als seine Ausübung später verboten ward, keine Märtyrer hervorbrachte. Drittens die Ausdehnung und Einheit des römischen Weltreiches. Durch dieselbe ward es möglich, daß sich die christliche Lehre rasch auch durch die entferntesten weil dennoch in innigster Verbindung zu einander stehenden Provinzen verbreiten konnte; besonders fördernd in dieser Beziehung wirkten die römischen Legionen, Beamten und Kaufleute. Viertens der Gebrauch des Griechischen als Weltsprache, wodurch die Verbreitung der in dieser Sprache geschriebenen Schriften des Neuen Testamentes unqemein ae-fördert ward. ä Fünftens die Nichtigkeit und der Verfall der heidnischen Religionen. Der Glaube an die Götter war der den Aufgeklärten jener Zeit durch die philosophischen Systeme längst erschüttert. Durch die Vermengung der alten Volksreligionen war die Haltlosigkeit und Fadheit des Heidentums nur noch greller zu Tage getreten. Daher eine geistige Leere bei den tiefer angelegten Naturen und ein Sehnen nach einem rettenden Heil. So wuchs die Zahl der Bekenner des Christentums. Schon am Anfangs des dritten Jahrhunderts unter Septimius Severus gab es Christen am kaiserlichen Hofe (Mutter des Kaisers). Im Jahre 311 gab Kaiser Galerius auf dem 311 Sterbebette die erste Duldungsverordnung und im sogenannten Mailänder Edikt ward den Christen im Jahre 313 auch 313 durch Konstantin d. Gr. im ganzen Reiche Duldung zugestanden. Der letzte Kampf zwischen Licinius und Konstantin war gewissermaßen zugleich ein Ringen zwischen Heiden- und Christen-tunt. Der Sieg des letzteren und die Erhebung der christlichen Religion zur Staatsreligion machte den Christen-Verfolgungen ein Ende, bereitete aber auch dem auf heidnischer Grundlage auferbauten römischen Weltreiche den Untergang vor. 2*
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