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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 173

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Theodos. isobc bis z. Untergänge d. abend!. Reiches. 173 cien ein, und die Ostgothen dehnten sich in Pannonien von Wien bis Belgrad aus. Nach Attila's Tode glaubte der elende Valentinian3 keine Gefahr mehr befürchten zu dürfen, und stieß selbst (454) dem tapfern Aktivs das Schwert in die Brust. Doch als Valcntinian die Gemahlin eines römischen Sena- tors entehrte, ward er (455) ermordet. Gegen den neuen Kaiser Maximus erschien der von Valentinians Wittwe nach Italien gerufene Genfer ich an der Mündung der Li- der, und Maximus ward nach einer dreimonatlichen Ne- gierung , auf der Straße von seinen eigenen Soldaten ge- tödtet. Rom öffnete dem Gen sec ich die Lhore ohne Wi- derstand, der dcßhalb auch nur mit der Plünderung sich zu begnügen versprach. Vierzehn Tage und Nächte (15 — 29. Iun. 455) dauerte diese völlige Plünderung der Haupt- stadt der Welt. Auf der Rückkehr der Vandalen nach Afrika ging aber das einzige Schiff von Genscrichs Flotte unter, auf welchem sich die geraubten Kunstschätze befanden. — Dis zur völligen Auflösung des römischen Westreichs folgten neun unbedeutende Regenten in demselben schnell auf einander. Der Anführer der im römischen Solde stehen- den Ausländer, der Svcve Nie im er, stieß (450) den Avi- tuö vom Throne, auf welchen er (457) den Majocian erhob, den er aber nach vier Jahren (461) rödtcn ließ, und an seiner Stelle den Libius Severus ernannte. Nach dessen Tode (465) blieb der Thron zwei Jahre lang unbe- setzt, wahrend welcher Zeit Nie im er, doch ohne den könig- lichen Titel, allein herrschte, bis von Konstantinopcl aus, wo man die Ansprüche auf die Ernennung oder Bestätigung der Regenten des Westreichs nicht aufgab, der dortige Patricier Anthcmiuö vom Kaiser Leo, doch mit Einwilli- gung des Ricimcr, zum abendländischen Kaiser (467) ernannt ward. Anthemius und Ricimer starben im Jahre 472. —. Nun ward der Schwiegersohn des letzten Valentinians, Anicius Olybriuö, zum Augustus ernannt, der aber (472) nach drei Monaten starb, worauf Glycerius zu Ravenna den Purpur nahm, doch ohne in Konstantinopel anerkannt zu werden. Hier ward vielmehr Julius Nepos

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 91

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 91 Die älteste italienische C u l t u r findet sich bei den E t r u s- kern, eine Eultur, die auf diesem Boden allmählkg entstan- den, und den Etruskern eigenthümlich gewesen zu seyn scheint, obgleich die Etrusker selbst eine Mischung iberischer, altgalli- schcr und pelasgischer Stamme waren. Sie ging allmählig, unter verschiedenen politischen Verhältnissen, auf Rom über. Sagen von beständigen Kriegen zwischen den kleinen Völ- kerschaften und Staaten Italiens haben sich aus dem Mythen- alter derselben erhalten. Die Kriege in Latium, die angeb- liche Ankunft des Aeneas mit seinen Trojanern, die gute Aufnahme, die er beim Könige Latinus von Latium gefunden haben soll, der ihn mit seiner Tochter Lavinia vermählte, worauf ihm Aeneas ganz Latium bezwingen half, und dann dessen Nachfolger ward, obgleich sein Sohn Askanius, der Stifter von Alba longa (ums Jahr 1150 v. E.), wohin er die Hauptstadt verlegte, eine Zeitlang den Etruskern zins- bar werden mußte, gehören in dieses Mythenalter. Selbst auf der Stiftung Noms, einer Kolonie von Alba longa (ums Jahr753 v. C.), angeblich durch die Zwillingsbrüder Romu- lus und Nemus, aus der Nachkommenschaft des Askanius, begründet, die mit einer Horde wehrhafter Männer zwischen die Kolonie des Evander an der Tiber sich eindrängtcn, so wie auf dem ganzen (245 Jahre langen) Zeiträume der römi- schen Könige ruht das Dunkel desmythenaltcrs, mit vielen Lücken und Sagen von sehr verschiedenartigem Inhalte. Aus diesem Mythenalter treten nur folgende Ereignisse als die wichtigsten hervor: Nom gehörte, sogleich seit seinem Entstehen durch Kolonisten von Alba longa, zum Städtebunde der La- teiner, und trat, nach langen Kämpfen und erst nach der Zerstörung von Alba longa, an die Spitze, dieses Bundes. Die Grundlage der Verfassung Noms beruhte auf dem Unterschiede der P a t r i c i e r und Plebejer, auf der Elien- tel, auf einem sehr alten (auf den Romulus zurückgeführten) religiösen Cultus, der die Pricsterherrschaft von sich ausschloß, weil die Priester keine besondere Kaste im Volke bildeten, auf der kriegerischen Tapferkeit der Bürger, und im Privatleben auf der Strenge der väterlichen Ge- walt. Die Könige galten nur so viel, als fle durch ihre

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 171

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Theodos. Tode bis z. Untergänge d. abendl. Reiches. I /!. Freilich hatte Stilico während dieser Kämpfe die Nhein- grenze von Truppen entblößen und Gallien den Einfallen der Ausländer preis geben müssen. So brachen die Van- dalen, ein Thcil der Alanen, und die Sveven (407) aus ihren bisherigen Wohnsitzen auf, und zogen gemein- schaftlich nach Gallien, von wo sie sich nach Spanien wandten. Dort blieben sie, bis Alarichs Nachfolger, Adolph, (442) mit den Westgothen in Spanien ankam, worauf die Vandalen und die mir ihnen vermischten Alanen nach Afrika übergingen, während nur die Stämme der Sveven in Spanien zurückbliebcn. Dem Schwarme der Vandalen, Alanen und Sveven folgten andere Völker- schaften nach Gallien, von denen sich die Burgunder in Südgallicn, Helvetica und Savoyen festfetzten und dort ein Reich stifteten, so daß nur im Mittlern Gallien ein kleiner Landstrich für Rom übrig blieb. Die allgemeine Unordnung im weströmischen Reiche ward durch die Hinrichtung des Stilico (20. August 408) vollendet, den eine Hostab.alc stürzte. Noch in demselben Jahre fiel A l a r i ch in Italien ein, ließ R a v c n n a, wo- hin sich der kraftlose Honorius geftüchtct hatte, links liegen, und zog unmittelbar gegen Rom, das er bei der dritten Ankunft daselbst (24. Aug. 410) eroberte und plündern ließ. Der Tod übereilte ihn in Unteritalien, worauf sein Schwa- ger und Nachfolger, Adolph, das erschöpfte Italien mit seiner Beute verließ (412) und nach Gallien und Spanien zog, wo er das westgothischc Reich stiftete, das sich von der Loire und Rhone über die Pyrenäen bis Lusitanicn erstreckte. Honorius, der alle westliche Provinzen seines Rei- ches verloren hatte, starb 223. Der Gcheimschreiber Jo- hannes, begünstigt von den Soldaten, bemächtigte sich zwar des Thrones, ward aber (425) von dem byzantini- schen Kaiser Theodosius 2 besiegt, und der Schwestcr- sohn des Honorius, der sechsjährige Valentinian 3 (423 — 455), unter der Vormundschaft seiner Mutter auf den Thron erhoben. Nur der Feldherr Asitiuö, ein Mann, der, bei vieler Arglist, altremische Tapferkeit und Umsicht

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 202

1829 - Leipzig : Hinrichs
202 Sechster Seilraum. Ein neuer Empörungsversuch des Berengar führte Otto 1 wieder nach Italien, wo er (961) vom Erzbischoffe von Mailand zum Könige von Italien, und (2. Fcbr. 062) vom Papste Johann 12 in Nom zum Kaiser gekrönt ward. Seit dieser Zeit ging zwar, durch die Verbindung Ita- liens mir Teutschland unter Einem Regenten, ein Schimmer italienischer Eultur auf Teutschland über; allein Teutschland verlor auch in den Kämpfen über Italien seine edelsten Jünglinge, und Teutschlands -Entwickelung und Schicksal hätte eine ganz andere Richtung, und der römische Bischoff auf die tcutschen Angelegenheiten nie einen so groß- ßen Einfluß erhalten, wenn Otto diese Verbindung mit Ita- lien, wo man die Tcutschen haßte und fürchtete, vermieden halte. — Otto's Licblingswunsch, seinen Sohn und Nach- folgcr, Otto 2, mit der griechischen Prinzessin Theo- phania vermählt zu sehen, ward noch vor seinem Tode erfüllt. — Die Regierung von Otto 2 (973 — 983) verfloß unter Stürmen in Teutschland und Italien. Er mußte streng gegen seinen Vetter, den gegen ihn empörten Herzog Heinrich von Bayern, verfahren; doch war es Willkühr, daß er seinem Vetter Otto von Schwaben auch noch (978) das mächtige Hcrzogthum Bayern verlieh, der dadurch zum Be- sitze zweier großen Lehen gelangte. — Mit Frankreich zerfiel Otto wegen Lothringen, und drang bis Paris vor, dessen Vorstädte er verbrannte. — In Italien suchte er seine Macht dadurch fester zu begründen, daß er die Grie- chen aus dem Uebcrreste des Ezarchats in Apulien und Cala- bricn verdrängen wollte. Diese riefen aber (981) die Araber von Sicilien zu Hülfe, und so ward Otto von beiden Völ- kern in Calabrien (13. Jul. 982) gänzlich geschlagen. Nur mit Mühe konnte er sich von der Gefangenschaft retten. Doch hatte die Nachricht von seiner Niederlage so viel Theilnahme erweckt, daß man auf einem Reichstage zu Verona, wo sein dreijähriger Sohn zum Nachfolger erwählt ward, beschloß, die Griechen und Araber anzugreifen, und selbst Sicilien zu erobern. Der frühzeitige Tod Otto's 2 ^7. Dec. 983) brachte die Regentschaft, während Otto's 3 Minderjährigkeit, erst in i

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 59

1888 - Habelschwerdt : Franke
59 Erste Periode. Die Königsherrschaft, 753—509* Die Gründung Uorns. 1. Die Sage. Askauius, der Sohn des aus Troja entflohenen Äueas, gründete die Stadt Alba Longa, deren 13. König zwei Söhne, Nnmitor und Anmlins, hinterließ. Amnlins stieß seinen Bruder vom Throne und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin. Diese gebar von Mars Zwillinge, Romnlns und Remus, welche von Amulius am Tiber ausgesetzt, aber von einem Hirten erzogen wurden. Als sie erwachsen waren, setzten sie ihren Großvater Nnmitor wieder als König ein und gründeten nun auf dem palatiuischeu Hügel eine Stadt. Dieselbe wurde nach Romulus benannt, nachdem dieser seinen Bruder Remus erschlagen hatte. 2. Historisches. Rom ist eine latinische Ansiedelung und in unbekannter Zeit gegründet worden, wahrscheinlich indem zuerst ein hochgelegener Ort befestigt wurde, worauf am Fuße Niederlassungen entstanden. Jedenfalls sind für die Gründung kriegerische und Hau-delszwecke maßgebend gewesen. Die ersten 4 Könige. Auch die römische Königsgeschichte ist sagenhaft. (Erst nach dem gallischen Brande betreten wir in der römischen Geschichte festen geschichtlichen Boden.) 1. Nomulus. Er eröffnete auf dem Kapitoliuus ein Asyl für flüchtige Sklaven und Verbrecher. Da aber die benachbarten Gemeinden das Konnubium verweigerten, lud er sie zu feierlichen Spielen ein, wobei die römischen Jünglinge die fremden Jungfrauen raubten. Die Folge davon war ein Krieg mit den Sabinern, dessen Ausgaug die Verschmelzung der Sabiner mit den Römern zu einem Volke und die Einsetzung eines Doppelkönigtums war (Romulus und der Sabiner Titus Tatius). 2. Numa Pompilius. Sem Hauptstreben war, das verwilderte Volk durch religiöse Satzungen zu einem friedlicheren Leben zu gewöhnen. Daher schreibt ihm die Sage die Einrichtung des Religionswesens zu. a) Allgemeiner Charakter der Religion der Körner. Den Römern erscheinen die Götter, entgegen der griechischen Auffassung, mehr als höhere, geistige

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 63

1888 - Habelschwerdt : Franke
3. Der militärische Zweck. Jede Centurie zerfiel in zwei Abteilungen:' die Jüngeren, welche im Felde dienten, und die Älteren, welche die Stadt verteidigen mußten. Die Ausrüstung der Heerhaufen nahm mit dem Vermögen ab. 7. Tarquinius Superbus. Derselbe führte eine absolute Herrschaft ohne Befragung des Senats und hielt das Volk durch Frondienste nieder. Er vollendete den Jupitertempel und den Bau der Kloaken. Die latinischen Städte brachte er in Abhängigkeit von Rom. Während der Belagerung der Stadt Ardea veranlaßte die Entehrung der Lukretia durch seinen Sohn Sextus eine Empörung, die mit dem Sturze der Tarquinier endigte, 509. Resultat der Königsherrschaft. Rom hat seine Herrschaft gegen die Angriffe der angrenzenden Völker (Sabiner, Vejenter) gesichert, ist der Vorort Latiums geworden und hat auch an der Küste eine solche Bedeutung erlangt, daß es bereits mit Karthago auf gleichem Fuße unterhandeln konnte. Zweite Periode. Die Zeit der Republik, 50t)—30 v. Chr. Erster Abschnitt. Dis }n\n Deginne der punifehen Kriege, 509—264. Die neue Werfaffung und die Kriege mit Karquinius. 1. Die Verfassungsänderung. Nach der Vertreibung der Tar-quinter gingen die Befugnisse des Königs auf zwei jährlich neu gewählte Beamte über, welche Konsuln hießen. Das Priesteramt wurde indes von ihren Gewalten abgezweigt. Die Wahl der Konsuln geschah in den Centuriatkomitien. Ihre Abzeichen waren die 12 Liktoren. Die ersten Konsuln waren L. Junius Brutus und L. Tarquinius Kollatinus. (Im übrigen wurde die servianische Verfassung wieder hergestellt.) Der Diktator. In Zeiten der Not, in denen Schnelligkeit und Einheitlichkeit des Handelns notwendig war, wurde statt der beiden Konsuln ein Diktator mit unumschränkter und unverantwortlicher Gewalt, aber nur auf die Dauer von 6 Monaten gewählt. Ihm zur Seite stand der Reiteroberst (magister equitum).

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 60

1888 - Habelschwerdt : Franke
60 Wesen, weshalb sie ein tiefes religiöses Gefühl zu erwecken imstande waren. b) Die Hauptgottheiten. A. Licht- und Himmelsgottheiten. 1. Janus, der alte Stammesgott der Römer, der Gott des Ein- und Ausganges und des Ansanges. 2. Jupiter, oberster Staatsgott, der Lenker der physischen und Wächter der sittlichen Weltordnung. 3. Juno, Schutzherrin des weiblichen Geschlechtes, Patronin der Ehen und Familien. 4. Diana, anfangs Hüterin des Familienlebens, später Göttin der Jagd. 5. Minerva, Schutzgöttin aller häuslichen Verrichtungen, sowie der Künste und Wissenschaften. 6. Quirinus, Beschützer des vereinigten Volkes. B. Gottheiten des irdischen Naturlebens. 1. Mars, der Gott des Todes, daher auch vorzüglich der Kriegsgott. 2. Ceres, die Göttin der Saatfrüchte; Liber, der Gott des Weines; Saturnus, der Gott der Baumkultur. 3. Vesta, die Göttin des Herdfeuers, die Begründerin des Hausstandes. 4. Vulkanus, der Gott des zerstörenden Feuers. 5. Neptunus, der Gott der See. 6. Merkurius, der Gott des Handels und Wandels. Als Genien, götterähnliche Schutzgeister, wurden verehrt: die Penaten, Laren und Manen. c) Die priestertümer. Sie versahen den Dienst einzelner Gottheiten. 1. Die Flamines leiteten den Kult des Jupiter, Mars und Quirinus. 2. Die vestalischen Jungfrauen unterhielten das heilige Stadtseuer. 3. Die Salier bewachten den heiligen Schild des Mars. 4. Die Ackerbrüder brachten der Ceres jährliche Opfer dar. d) Die Priesterkollegien. Sie wachten über die Traditionen des Kultus. 1. Die Pontifices (eig. „Brückenbauer," da sie für die Erhaltung der Tiberbrücke sorgten) hatten die Aussicht über den gesamten Kultus und das geistliche Recht, stellten auch den Kalender fest. 2. Die Augurn erforschten den Willen der Götter. 3. Die Fetialen bewachten die Staatsverträge. 3. Tullus Hostilius, ein kriegsliebenber Fürst. Unter ihm brach ein Krieg mit der Stadt Alba Longa ans, der durch den Zweikampf von Drillingsbrüdern, den Horatiern und Knriatiern, entfchieben würde. Alba wurde zerstört. 4. Ankus Marcius. Er war friebltebenb. Jnbes die Latiner erhoben Krieg, wurden aber besiegt und auf dem Aventinus angesiebelt. Daburch soll die Plebs begrünbet worben sein. Ankus legte auch den Seehasen Ostia an. Die attrömische Merfassrmg. 1. Die Geschlechter und Kurien. Das römische Volk entstand
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