Politische Geographie. 2!)
schenanbeter (Anhänger des Dalai - Lama und Manko - Kapak,
die geschriebene Religionsbücher besitzen), Schamanen (die einen
unsichtbaren Gott, wenigstens Priester und Zauberer anbeten), Bil-
deranbeter; 2) in Anbeter Eines Gottes: a) Juden;
I») Christen, aa) lateinische oder abendländische: Katholiken, Lu-
theraner, Reformirte, Englisch - Reformirte; Waldenser, Hussiten,
böhmische Brüder, Mennoniten, Quäker, Herrnhuter, Methodisten;
Unitarier oder Antitrinitarier (Socinianer), Arminianer, Arianer;
bl)j griechische oder morgenländische: <x) rechtgläubige, Melchiten:
Russen mit Kosaken, Roskolniken oderstarowerzi, Griechen; ß) Ne-
storianer ( Thomaschristen), Monophysiten (Jakobiten, Kopten,
Armenier), Maroniten, Filipponen oder Lippowaner; c) M u ha-
medan er, Sunniten und Schiiten (Wahabiten, Drusen). Der Vor-
steher der muhamedanischen Religion heißt Mufti; der lamaischen
Dalai-Lama und Bogdo-Lama. In der katholischen Kirche
sind die Häupter: Papst, Kardinäle, Patriarchen, Pri-
maten, Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Aebtisfinnen,
Pröpste rc. Einige dieser Würden findet man auch m protestan-
tischen Ländern (wo auch Bischöfe, Superintendenten rc.) und in der
griechischen Kirche. — Die Kultur einer Nation gründet sich
vorzüglich auf ihr Studium der Wissenschaften und Künste, auf
ihre Lehranstalten und andere zur Verbreitung nützlicher und an-
genehmer Kenntnisse bestimmte Einrichtungen. — Mas die G e-
werbe betrifft, so beschäftigen sich die Bewohner des platten Lan-
des vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, und d:ie Bewohner
der Städte vornehmlich mit Handwerken, Künsten, M anufakturen,
Handel. Werden diese Gewerbe fast allgemein in einem Lande
oder in einer Stadt getrieben, so wird dies Handels- oder
Fabrikenland, Handels- oder Fabrikstadt genannt, und
liegt diese am Meere, so heißt sie Seestadt. Der-Handel stem-
pelt alle Produkte zur Waare, und ist immer nur Tausch der
Waare gegen Waare oder-Geld; dieses letzte ist «entweder bloß
Rechnungs- oder Papiergeld, oder klingende Münze. Der Handel
wird :n den in- und ausländischen, den Activ- und Passiv-, den
Eigen- und Transits- (Speditions-) Handel eingetheilt, und durch
die Schifffahrt auf Meeren, Flüssen, Kanälen, die Posten, Ban-
ken, Handels- und Versicherungs- (Assecuranz-) Gesellschaften und
Messen befördert.
h. 4. Zu den allgemeinen Staatseinrichtungen gehören end-
lich auch die Regierungs form, die Einkünfte und die
Kriegsverfassung.
h. 5. Die Regierungs form ist monarchisch, wenn
die höchste Staatsgewalt in den Händen eines Einzigen ist, er
heiße Kaiser, König, Großherzog, Herzog rc. Wenn der Regent
an keine Gesetze gebunden ist, und nach Willkür über das Leben,
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
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Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
147
f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
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Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
157
Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
206
nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
154
erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187.
b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen.
c) Hauptdaten des Verlaufs.
1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich.
2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert.
3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr.
4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ.
d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83).
Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Leopold_V._von_Österreich Leopold_V. Richards Leopold Leopold Philipp Philipp August Richard_Löwenherz Leopold_von_Österreich Leopold Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Liberias Jerusalem Frankreich England Ungarn Asien Joppe Jerusalem
256
außerhalb des Reichsoerbandes stand, so wurde Brandenburg durch die Vereinigung mit demselben ein europäischer Staat. Der Kursürst von Brandenburg konnte als Herzog von Preußen in der europäischen Politik selbständig auftreten. Preußen selbst erhielt durch die Vereinigung mit Brandenburg einen Stützpunkt gegen Polen.
2. Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit, 1609 — 1614 (1666). (Siehe S. 223.) Durch denselben kam Brandenburg in den Besitz der am Rhein gelegenen Länder Kleve, Mark und Ravensberg.
Bedeutung. Mit dem Erwerbe dieses westlichen Besitzes übernahm Brandenburg die Bewachung der Rheingrenze.
Beide Gebietserweiterungen unter Johann Sigmund schrieben den folgenden Fürsten die künftige Politik vor, nämlich durch Erwerbung der Mittelglieder eine geschlossene Macht im norddeutschen Tieslande zu bilden.
Anhang.
Vorgeschichte Preußens.
1. Land und Bewohner. Als älteste Bewohner Preußens, d. h. des Ostseelandes zwischen der Weichselmündung und dem Kurischen Haff, werden die Esthen (Ästner) genannt. Später wich dieser Name der Bezeichnung Prnzzen oder Preußen. Dieselben zersielen in 11 Stämme (Gaue), deren Ursprung auf 12 Brüder zurückgeführt wird, von denen einer vertrieben wurde. Die Namen einiger Gaue sind noch heute erhalten (Pomefanien, Samland, Warmien [Gmnland]). Den Mittelpunkt der Gaue bildete ein heiliger Hain, ein Oberpriester und ein Kriegsführer. Die Preußen trieben Ackerbau, Viehzucht, Handel, Schiffahrt, auch einige Gewerbe. Sie zeichneten sich durch geistige Gewandtheit, Emsigkeit und Sittlichkeit aus.
2. Die ersten Bekehrungsversuche. Die Preußen haben lange ihren heidnischen Glauben und ihre Freiheit bewahrt. Die ersten Missionsversuche waren erfolglos.
a) Der Prager Erzbischof Adalbert predigte mit Erfolg bei Danzig, fand aber 997 in der Nähe des späteren Königsberg den Märtyrertod.
b) Wenige Jahre darauf wurde der Mönch Bruno von Ouerfurt von den heidnischen Preußen ermordet. Die Stadt Braunsberg ist nach ihm benannt.
c) Nach zwei Jahrhunderten nahm der Cisterciensermönch Christian
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sigmund Johann Bruno_von_Ouerfurt
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
110
1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen
auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments.
1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen.
1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi-
schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier.
1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen.
1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum.
1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands.
1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung
Mailands.
1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen
(Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia.
1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und
Neapel und verspricht Burgund herauszugeben..
1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei
Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Georg) Franz_von_Sickingen Franz Florian_Geyer Wendel_Hipler Georg_Metzler Thomas_Münzer Thomas_Münzers Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karls Franzi_von_Frankreich Heinrich_Viii_von_England Heinrich Franz_I Franz Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Ludwigs Ferdinand Karls
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
112
1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer.
1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven.
1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535).
Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden
Theilen verbleibt was sie gerade haben.
1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach
Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg.
lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche.
1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England.
Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser.
1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe
zu beschicken.
1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts-
stadt, seine Bestattung zu Wittenberg.
1546-1547 Der schmalkaldische Krieg.
1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land-
graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Mathiesen Johann Johann_Bockold Johann Johann_Bockold_König Johann Karls Barbarossa Barbarossa Karls Franzi Franz_Sforza Franz Bünduiß_Franz_I Franz Karls Karls Calvin_Reformator Karls Franzi Heinrich_Viii Heinrich Crespy Martin_Luthers Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Karls Tunis Mailands Savoyens Karls Nizza Karls Asrica Algier Genf Karls England Frankreich Mailand Eisleben Wittenberg Burdeubach
Das Kreisamt Wittenberg. 15
Arbeit an den Festungswerken, außer daß im Mai 1809,
nachdem der Major von Schill am i Mai mit 5—600
Husaren und Jäaern die Stadt vergeblich zu überrumpeln
gesucht hatte, der Wall ausgebessert und mit Kanonen beseht
wurde. Doch wurden bereits im Jun. >8 9 alle hier im
Depot befindliche Merallkanonen nach Magdeburg geführt.
Zur schnellen Blüthe Wittenbergs trug nicht allein bei,
daß die Stadt Residenz war, sondern daß hier auch im
Jahre 1502 von Friedrich dem Weisen eine Universität
begründet wurde, welche, durch die von ihr ausgehende
Kirchenverbesserung, alle ihre teutsche Schwestern in
der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts an Celebrität über,
traf. Mehrere tausend Jünglinge des Jn> und Auslan.
des studirten damals in Wittenberg, und beförderten den
Wohlstand der Stadt. Ob nun gleich die Frequenz der
Universität, nach der Anlegung mehrerer anderer Univerl'taten
tn benachbarten Staaten und nach der gegen das Ende des
achtzehnten Jahrhunderts besonders bemerkbaren Abnahme
der Lust zum Studieren, bedeutend sich verminderte; und
obgleich der Krieg im Herbste 1806, durch starke Pequartke«
rung der Professoren und durch Hinwegetlen vieler studwen.
den Jünglinge, nachtheiiig auf die Universität wirkte; so
kann man doch die Frequenz derselben im Jahre 1809
zwischen 300 — 400 Stu wenden berechnen. (Vom 1 Mai
1805 — 30 Apr. ijo6 wurden 13; vom 1 Mai
1806 — 30 Apr. 1s07 wurden 102; vom , Mai
1807 — 30 Apr. 1808 wurden 77; — und vom
i Mai 1808 — 30 Apr. 1809 wurden ny tnfm*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Schill Wittenbergs Friedrich Friedrich