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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Tcutschland von Karl 4 bis Sigismund. 225
der Lau sitzen mit Böhmen, und durch den Ankauf der
Mark Brandenburg.
Wcnceslaus *), Karls ältester Sohn, folgte ihm
(1378) in Tcutschland und Böhmen; ein willkührlicher und
launenhafter Regent, unter welchem Tcutschland wieder in die
Greuel des Faustrechts zurückficl, den seine eignen Unterthanen
gefangen nahmen, wahrend sein jüngerer Bruder Sigis-
mund, der durch Heirath König von Ungarn wurde,
sein gefährlichster Gegner war. Wegen seiner Unthatigkeit in
den Angelegenheiten des Reiches erklärten ihn (1400) die
Teutschcn des Thrones verlustig, und wählten Ruprecht
von der Pfalz, und, nach dessen Tode, Wenzels Bruder
Sigismund (1410) zum teutfchen Könige. Doch ward
diesem in Jobst von Mahren ein Gegenkönig ausgestellt,
der aber bereits 1411 starb. Wenzel selbst genehmigte dar-
auf die Wahl seines Bruders, doch mit Vorbehalt des könig-
lichen Titels, und lebte noch bis zum Jahre 1419.
Sigismund (1411 —1437) besaß, bei größerer Tätig-
keit, eben so viele Fehler, wie sein Bruder; er war unbe-
ständig, launenhaft, eigennützig und verschwenderisch. Unter
ihm ward (1414) das Concilium von Kostnitz wegen
der längst als dringend anerkannten Nothwendigkeit einer
allgemeinen Verbesserung der Mangel und Gebrechen in der
christlichen Kirche eröffnet; allein die Verurthcilung des ftei-
müthigen Huß, welcher Wicliffs Lehren in Tcutschland
verbreitet hatte, zum Feuertode (1415), ward der Anfang
eines furchtbaren, von Böhmen ausgehenden und ganzteutsch-
land verwüstenden, Krieges, des Hussitenkrieges **),
in welchem sich Ziska und Procopius als Feldherren der
Böhmen auszeichneten. Durch den in diesem Kriege allge-
meiner gewordenen Gebrauch des Schießpulvers verän-
*) Franz Mark. Pelzel, Lebensgeschîchte des rom. und bohm. Kônigs
Wenceslaus. 2 Thle. Prag, 1788 s. 8.
**) Aach. Theobald, Historie von dem Hussitenkriege. 3thle. âteaufl.
Nürnb. 1624. 4.
Jacq. Lenfant, histoire de la guerre des Hussites et du Con-
cile de Basle. Amst. 1731. 4. — Teutsch Vvn Hirsch. 4th.
Presb. 178a f. 8.
Vvllh kl. W. 6te Au fl.
15
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Sigismund Karls Heirath Sigismund_( Jobst_von_Mahren Wenzel Sigismund_( Ziska Franz_Mark Franz Kônigs
Wenceslaus Theobald Jacq
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Karls Ungarn Wenzels Prag
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Geschlecht (WdK): Jungen
Kreuzzüge.
209
Verwandter der Gräfin cinzog. — Kurz vor Heinrichs Tode
ward zwischen ihm und Calixt 2 (1122) der langwierige 3 n-
veftiturstreit durch die Wormser Concordate dahin
beendigt: daß jeder Bischoff ohne Mitwirkung des Kaisers
frei gewählt, sodann nach der Wahl, von dem Kaiser ver-
mittelst des Scepters (nicht mehr, wie sonst, durch
Ring und Stab) mit den Regalien belehnt werden, und
darauf die päpstliche Bestätigung erhalten sollte. Allein schon
unter Heinrichs Nachfolger ward die kaiserliche Belehnung
des Bischoffs erst nach der päpstlichen Bestätigung
vollzogen, und sank dadurch zur bloßen Ceremonie herab,
während der päpstliche Einftuß auf die höhere Geistlichkeit
in Tcutschland an Umfang und Nachdruck gewann.
Gust. Adolph Harald Stenze l, Gesch. Teutschlands unter den
fränkischen Kaisern. 2 Thle. Leipz. 1827 f. 8.
80.
K r e u z z ü g e.
Bongars, Gesta Dei per Francos. 2 T. Llano v. l6l’l. Fol.
Noch in Heinrichs 4 Negierung gehört der Anfang der
sogenannten Kreuzzüge, an welchen der kriegerische Geist
der Ritterschaft unter den germanischen Völkern eben so vielen
Antheil hatte, als die religiöse Stimmung jener Zeit. Denn
so viel auch die letztere dazu Mitwirken mochte; so suchten
doch die durch das Faustrecht in fortwährenden Kämpfen
lebenden Ritter eine neue kriegerische Beschäftigung, seit
der germanische Boden durch das Lehnssystem größentheils
vertheilt und das vormalige Verhältniß der einzelnen
Stände und Volksklasscn, .durch die höhersteigende Bevölke-
rung und den Wohlstand der aufblühendcn Städte, sehr ver-
ändert worden war. Da leiteten (1095) der Schwärmer
Peter von Amiens, und der Papst U r b a n 2 den Blick
der abendländischen Christenheit auf den Osten. Seit
Jahrhunderten schon hatte der'byzantinische Kaiser'p a ta-
sti ña an die Mahomedanec verloren; seit Jahrhunderten
bereits war der christliche Aberglaube zum heiligen Grabe
gewandert, um daselbst Erlaß seiner Sünden zu finden; als,
seit dem Ende des eilften Jahrhunderts, bei'der Nachricht
Püuv kl. 22. 6te Aust. ' 14
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
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Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
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~l(i-6 Siebentem Zeitraum.
durch eine Bulle mit dem Banne belegt, der aber am 10.
Dcc. 1520 diese päpstliche Bulle und das canonische Recht
zu Wittenberg verbrannt hatte. Der männlichgcsinnte
Luther erklärte (l8. Apr. 1521) vor dem Kaiser, daß er
nicht eher widerrufen könne, als bis er seiner Zrrthümer
überführt sey, und ward darauf (8. Mai) nebst seinen An-
hängern von dem Kaiser mit der Reichsacht belegt. —
Doch beschäftigten vier, nach kurzen Zwischenräumen er-
neuerte, Kriege mit Frankreich, dessen König Franz 1 ein
persönlicher Nebenbuhler des Kaisers war, Karl den 5 in
Italien und den Niederlanden. Gleichzeitig bedurfte bei den
Türken kriegen Karls Bruder, Ferdinand, der neue
König von Ungarn, der Unterstützung der Tcutschcn, wahrend
welcher Zeit die Kirchcnvcrbcsserung, sich immer weiter in
Teutschland und in den benachbarten Landern ausbreitcte,
obgleich die katholische Parlhci bereits eine mächtige Oppo-
sition gegen die neue Lehre bildete, und in der Folge der
(1540) ncucntstandcnc Zesuiterordcn * **)) der gefährlichste
Gegner des Protestantismus ward. Da traten auch die pro-
testantischen Fürsten zu einem Bündnisse zu Torgau (1526)
zusammen, an dessen Spitze der neue Churfürst von
Sachsen, Johann d c r B c st a n d i g c, und der L a n d-
grafphilipp von Hesscn standen. Den Namen Pro-
testanten erhielten aber die Evangelischen wegen ihrer
Protestation gegen den für ihre Sache nachtheiligen
Reichstagsabschicd zu Speyer (1529). — Von
Bologna aus, wo der Papst Karl den 5 zum Kaiser krönte,
berief dieser die tcutschen Stände zum Reichstage nach
Augsburg. Hier durften die Protestanten (25. Zun. 1530)
ein von Melanthon in 28 Capitcln verfertigtes Bckennt-
niß ihres Glaubens, das man in der Folge die augsbur-
gische Confcssion nannte, öffentlich übergeben und
*) Pet. Phil. Wolf, allgemeine Gesch. der Jesuiten. 4thle. Leipzig,
1789 ff. 8. N. A. i8o5.
Spittler, über die Geschichte und Verfassung des Jcsuiterordens;
herausg. (aus der tcutschen Encyklopadr'e) von L. Leipz. 1817. 8.
**) Ernst Sal. Cyprian, Historie der Augsburgifchen Confefston. -te
Aufl. Gotha, 1720. 4.
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Extrahierte Personennamen: Franz_1 Franz Karl Karl Karls Ferdinand Ferdinand Johann Johann Karl Karl Spittler L._Leipz Ernst Cyprian
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Frankreich Italien Niederlanden Karls Ungarn Teutschland Torgau Sachsen Speyer Bologna Augsburg Leipzig Gotha
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Geschlecht (WdK): Jungen
272
Siebenter Zeitraum.
men, Schlesien und die Lau fitzen abtrcten mußte.
Doch hatte noch vorher (11. Jul. 1609) Rudolphs) den
Utraquisten in Böhmen in dem Majestätsbriefc die Frei-
heit der Neligionsübung, die Universität Prag, und das
Recht, neue Kirchen und Schulen anzulcgcn, zugesichert. —
Unter seines Nachfolgers Matthias Regierung brach aber in
Böhmen (1618) über die Verletzung dieses Majestätsbriefes
ein innerer Krieg aus, als die königliche Negierung dem
Abte von Braunau die von den Utraquisten neugebaute
Kirche zu Braunau zusprach, und der Erzbischoff von Prag
die Kirche zu Kloster-Grab niederreißen ließ. Die Böhmen
bildeten, unter der Leitung des Grafen Thurn, einen
Ausschuß zur Verwaltung des Landes, vertrieben die Jesuiten,
erhielten den Beitritt der Schlesier und Lausitzer zu
ihrer Sache, und die Zusendung eines Hülfsheeres unter
dem Grafen von Mansfeld von der U n i o n. In diesem be-
- denklichen Zeitpuncte, wo Böhmen, - Schlesien und die Lausitz
sich gegen das Haus Oeftrcich empört hatten, starb (20. März
1619) der Kaiser Matthias, der seinem Vetter Ferdi-
nand von Stcyermark schon 1617 die Nachfolge in
seinen gesammten Staaten zugesichert hatte.
Hiob Ludolfs, allgemeine Schaubühne der Welt, oder Be/
schreibung der vornehmsten Weltgeschichte, vom Anfänge
des i/ten Jahrhunderts, sonderlich in dem teutschen Reiche.
5 Thle. 2te Aust, (von 1601 — i683.) Franks, am M.
1716— 3i. Fol.
Tliealrum europaeum. 22 Voll, (von 1617 —1718.)
Frkf. i635|f. Fol. (von Abelin angefangen, von Schle/
der, Mart. Meyer, Schneider u. Ä. fortgesetzt.)
106.
Teutschland unter Ferdinand 2 bis zum west-
p h ä lische n Frieden.
F e r d i n a n d 2 *) **), ein Zögling der Jesuiten, brachte
einen finstern und verschlossenen Character auf den Thron.
*) I. 23orott, der vom Kaiser Rudolph2 den Protestanten in Böh-
men ertheilte Majestatsbrief vom I. 1609, aus einer böhmischen
Urkunde übers. Görlitz, 1803. 8.
**) Franz Chstph. Grafvon Khevenhiller, Annales Ferdinande!.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Regierung Matthias Hiob_Ludolfs Franks Frkf Meyer Schneider Ferdinand Franz_Chstph Franz
Extrahierte Ortsnamen: Braunau Braunau Mansfeld Haus_Oeftrcich M.
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Einleitung.
11
setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen,
welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein-
ander auszugleichen.
Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae)
sind:
а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden
der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil-
berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt
4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181.
d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist,
so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech-
nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung
Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen
werden kann, die einfachste und anwendbarste.
c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre
vor Christus.
б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim-
mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus).
e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct.
312 vor Christus.
1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit
dem 16. Zuly 622 nach Chr. ,
g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; —
begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem
31. Dec. 1805.
(Der julianische Kalenderchat seinen Namen von
den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius
Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn-
lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich
gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria-
nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im
Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten
erst im Zahre 1700 annahmcn.)
Zur Literatur der Zeitrechnung gehören:
los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583>
Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6.
Fol. N. E. 167k
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Frank Christus Christus Christus Cäsar Christus Gregor Gregor
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Karl 5.
2<)7
vorlesen. Die dagegen von den Katholiken entworfene Refu-
tation, gegen welche von Seiten der Protestanten die (von
dem Kaiser nicht angenommene) Apologie ihrer Kon-
fession gerichtet war, liest bereits ahnen, was der Reichs-
tagsabschied bestätigte, dast man ihnen noch eine kurze Frist
(bis zum 15. Apr. 1531) als Beden^it bewilligen wollte,
zur katholischen Kirche zurück zu kehren.
Bald darauf ward, doch mit Widerspruch der prote-
stantischen Stande, Karls Bruder, Ferdinand — der
König von Ungarn und Böhmen — zum römischen Kö-
nige (1531) gewählt, worauf sich jene zu Schmalkalden
(27. Fcbr. 1531) zu einem Defensivbündnisse vereinigten,
welches, wegen der Bedrohung Ungarns von den Türken,
für das Haus Ocstreich noch mehr Gewicht erhielt, weil
der Kaiser, um sich der Unterstützung der Protestanten gegen
die Türken zu versichern, den sogenannten ersten Reli-
gionsfrieden (23. Jul. 1532) Unterzeichnete, nach welchem,
bis zu dem Aussprüche eines allgemeinen Conciliums,
jedem teutschen Neichsstande völlige Gewissensfreiheit zuge-
sichert ward.
Neue Unruhen in Teutschland, wohin, nach der Unter-
drückung des Bauernkrieges^) mit Münzers Hin-
richtung (1525), die stürmischen Bewegungen der Wieder-
täufer in Münster^* **)), die bedenklichen Absichten des katholi-
schen Herzogs Heinrich von Braunschweig gegen die Prote-
stanten , und die kriegerischen Maasrcgeln der beiden Häupter
des schmalkaldischen Bundes, des Churfürsten Johann
Friedrich von Sachsen und des Landgrafen Philipp von
Hessen gegen diesen Herzog, so wie die sächsischen Versuche,
das Stift Naumburg (1541) durch allmähligcs Ausstcrben
seines Capitels zu sacularisircn, und die Hinneigung des
Churfürsten und Erzbischoffs Herrmann von Köln zur
*) Geo. Sartorius, Versuch einer Gcsch. des teutschen Bauernkrieges.
Berlin, 1795. 8.
**) Aug. Ludw. Schlözer, Gesch. des Schneiderkönigs Jan von Leyden.
Gött. 1784. 12.
H. Jochmus, Geschichte der Kirchenreformation zu Münster und
ihres Unterganges durch die Wiedertäufer. Münster, >826. 6.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls Ferdinand_— Ferdinand Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann
Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von
Hessen Philipp Herrmann_von_Köln Sartorius Jan_von_Leyden H._Jochmus
Extrahierte Ortsnamen: Karls Ungarn Haus_Ocstreich Teutschland Naumburg Berlin
147
f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
157
Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt