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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 225

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland von Karl 4 bis Sigismund. 225 der Lau sitzen mit Böhmen, und durch den Ankauf der Mark Brandenburg. Wcnceslaus *), Karls ältester Sohn, folgte ihm (1378) in Tcutschland und Böhmen; ein willkührlicher und launenhafter Regent, unter welchem Tcutschland wieder in die Greuel des Faustrechts zurückficl, den seine eignen Unterthanen gefangen nahmen, wahrend sein jüngerer Bruder Sigis- mund, der durch Heirath König von Ungarn wurde, sein gefährlichster Gegner war. Wegen seiner Unthatigkeit in den Angelegenheiten des Reiches erklärten ihn (1400) die Teutschcn des Thrones verlustig, und wählten Ruprecht von der Pfalz, und, nach dessen Tode, Wenzels Bruder Sigismund (1410) zum teutfchen Könige. Doch ward diesem in Jobst von Mahren ein Gegenkönig ausgestellt, der aber bereits 1411 starb. Wenzel selbst genehmigte dar- auf die Wahl seines Bruders, doch mit Vorbehalt des könig- lichen Titels, und lebte noch bis zum Jahre 1419. Sigismund (1411 —1437) besaß, bei größerer Tätig- keit, eben so viele Fehler, wie sein Bruder; er war unbe- ständig, launenhaft, eigennützig und verschwenderisch. Unter ihm ward (1414) das Concilium von Kostnitz wegen der längst als dringend anerkannten Nothwendigkeit einer allgemeinen Verbesserung der Mangel und Gebrechen in der christlichen Kirche eröffnet; allein die Verurthcilung des ftei- müthigen Huß, welcher Wicliffs Lehren in Tcutschland verbreitet hatte, zum Feuertode (1415), ward der Anfang eines furchtbaren, von Böhmen ausgehenden und ganzteutsch- land verwüstenden, Krieges, des Hussitenkrieges **), in welchem sich Ziska und Procopius als Feldherren der Böhmen auszeichneten. Durch den in diesem Kriege allge- meiner gewordenen Gebrauch des Schießpulvers verän- *) Franz Mark. Pelzel, Lebensgeschîchte des rom. und bohm. Kônigs Wenceslaus. 2 Thle. Prag, 1788 s. 8. **) Aach. Theobald, Historie von dem Hussitenkriege. 3thle. âteaufl. Nürnb. 1624. 4. Jacq. Lenfant, histoire de la guerre des Hussites et du Con- cile de Basle. Amst. 1731. 4. — Teutsch Vvn Hirsch. 4th. Presb. 178a f. 8. Vvllh kl. W. 6te Au fl. 15

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 209

1829 - Leipzig : Hinrichs
Kreuzzüge. 209 Verwandter der Gräfin cinzog. — Kurz vor Heinrichs Tode ward zwischen ihm und Calixt 2 (1122) der langwierige 3 n- veftiturstreit durch die Wormser Concordate dahin beendigt: daß jeder Bischoff ohne Mitwirkung des Kaisers frei gewählt, sodann nach der Wahl, von dem Kaiser ver- mittelst des Scepters (nicht mehr, wie sonst, durch Ring und Stab) mit den Regalien belehnt werden, und darauf die päpstliche Bestätigung erhalten sollte. Allein schon unter Heinrichs Nachfolger ward die kaiserliche Belehnung des Bischoffs erst nach der päpstlichen Bestätigung vollzogen, und sank dadurch zur bloßen Ceremonie herab, während der päpstliche Einftuß auf die höhere Geistlichkeit in Tcutschland an Umfang und Nachdruck gewann. Gust. Adolph Harald Stenze l, Gesch. Teutschlands unter den fränkischen Kaisern. 2 Thle. Leipz. 1827 f. 8. 80. K r e u z z ü g e. Bongars, Gesta Dei per Francos. 2 T. Llano v. l6l’l. Fol. Noch in Heinrichs 4 Negierung gehört der Anfang der sogenannten Kreuzzüge, an welchen der kriegerische Geist der Ritterschaft unter den germanischen Völkern eben so vielen Antheil hatte, als die religiöse Stimmung jener Zeit. Denn so viel auch die letztere dazu Mitwirken mochte; so suchten doch die durch das Faustrecht in fortwährenden Kämpfen lebenden Ritter eine neue kriegerische Beschäftigung, seit der germanische Boden durch das Lehnssystem größentheils vertheilt und das vormalige Verhältniß der einzelnen Stände und Volksklasscn, .durch die höhersteigende Bevölke- rung und den Wohlstand der aufblühendcn Städte, sehr ver- ändert worden war. Da leiteten (1095) der Schwärmer Peter von Amiens, und der Papst U r b a n 2 den Blick der abendländischen Christenheit auf den Osten. Seit Jahrhunderten schon hatte der'byzantinische Kaiser'p a ta- sti ña an die Mahomedanec verloren; seit Jahrhunderten bereits war der christliche Aberglaube zum heiligen Grabe gewandert, um daselbst Erlaß seiner Sünden zu finden; als, seit dem Ende des eilften Jahrhunderts, bei'der Nachricht Püuv kl. 22. 6te Aust. ' 14

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 266

1829 - Leipzig : Hinrichs
~l(i-6 Siebentem Zeitraum. durch eine Bulle mit dem Banne belegt, der aber am 10. Dcc. 1520 diese päpstliche Bulle und das canonische Recht zu Wittenberg verbrannt hatte. Der männlichgcsinnte Luther erklärte (l8. Apr. 1521) vor dem Kaiser, daß er nicht eher widerrufen könne, als bis er seiner Zrrthümer überführt sey, und ward darauf (8. Mai) nebst seinen An- hängern von dem Kaiser mit der Reichsacht belegt. — Doch beschäftigten vier, nach kurzen Zwischenräumen er- neuerte, Kriege mit Frankreich, dessen König Franz 1 ein persönlicher Nebenbuhler des Kaisers war, Karl den 5 in Italien und den Niederlanden. Gleichzeitig bedurfte bei den Türken kriegen Karls Bruder, Ferdinand, der neue König von Ungarn, der Unterstützung der Tcutschcn, wahrend welcher Zeit die Kirchcnvcrbcsserung, sich immer weiter in Teutschland und in den benachbarten Landern ausbreitcte, obgleich die katholische Parlhci bereits eine mächtige Oppo- sition gegen die neue Lehre bildete, und in der Folge der (1540) ncucntstandcnc Zesuiterordcn * **)) der gefährlichste Gegner des Protestantismus ward. Da traten auch die pro- testantischen Fürsten zu einem Bündnisse zu Torgau (1526) zusammen, an dessen Spitze der neue Churfürst von Sachsen, Johann d c r B c st a n d i g c, und der L a n d- grafphilipp von Hesscn standen. Den Namen Pro- testanten erhielten aber die Evangelischen wegen ihrer Protestation gegen den für ihre Sache nachtheiligen Reichstagsabschicd zu Speyer (1529). — Von Bologna aus, wo der Papst Karl den 5 zum Kaiser krönte, berief dieser die tcutschen Stände zum Reichstage nach Augsburg. Hier durften die Protestanten (25. Zun. 1530) ein von Melanthon in 28 Capitcln verfertigtes Bckennt- niß ihres Glaubens, das man in der Folge die augsbur- gische Confcssion nannte, öffentlich übergeben und *) Pet. Phil. Wolf, allgemeine Gesch. der Jesuiten. 4thle. Leipzig, 1789 ff. 8. N. A. i8o5. Spittler, über die Geschichte und Verfassung des Jcsuiterordens; herausg. (aus der tcutschen Encyklopadr'e) von L. Leipz. 1817. 8. **) Ernst Sal. Cyprian, Historie der Augsburgifchen Confefston. -te Aufl. Gotha, 1720. 4.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 272

1829 - Leipzig : Hinrichs
272 Siebenter Zeitraum. men, Schlesien und die Lau fitzen abtrcten mußte. Doch hatte noch vorher (11. Jul. 1609) Rudolphs) den Utraquisten in Böhmen in dem Majestätsbriefc die Frei- heit der Neligionsübung, die Universität Prag, und das Recht, neue Kirchen und Schulen anzulcgcn, zugesichert. — Unter seines Nachfolgers Matthias Regierung brach aber in Böhmen (1618) über die Verletzung dieses Majestätsbriefes ein innerer Krieg aus, als die königliche Negierung dem Abte von Braunau die von den Utraquisten neugebaute Kirche zu Braunau zusprach, und der Erzbischoff von Prag die Kirche zu Kloster-Grab niederreißen ließ. Die Böhmen bildeten, unter der Leitung des Grafen Thurn, einen Ausschuß zur Verwaltung des Landes, vertrieben die Jesuiten, erhielten den Beitritt der Schlesier und Lausitzer zu ihrer Sache, und die Zusendung eines Hülfsheeres unter dem Grafen von Mansfeld von der U n i o n. In diesem be- - denklichen Zeitpuncte, wo Böhmen, - Schlesien und die Lausitz sich gegen das Haus Oeftrcich empört hatten, starb (20. März 1619) der Kaiser Matthias, der seinem Vetter Ferdi- nand von Stcyermark schon 1617 die Nachfolge in seinen gesammten Staaten zugesichert hatte. Hiob Ludolfs, allgemeine Schaubühne der Welt, oder Be/ schreibung der vornehmsten Weltgeschichte, vom Anfänge des i/ten Jahrhunderts, sonderlich in dem teutschen Reiche. 5 Thle. 2te Aust, (von 1601 — i683.) Franks, am M. 1716— 3i. Fol. Tliealrum europaeum. 22 Voll, (von 1617 —1718.) Frkf. i635|f. Fol. (von Abelin angefangen, von Schle/ der, Mart. Meyer, Schneider u. Ä. fortgesetzt.) 106. Teutschland unter Ferdinand 2 bis zum west- p h ä lische n Frieden. F e r d i n a n d 2 *) **), ein Zögling der Jesuiten, brachte einen finstern und verschlossenen Character auf den Thron. *) I. 23orott, der vom Kaiser Rudolph2 den Protestanten in Böh- men ertheilte Majestatsbrief vom I. 1609, aus einer böhmischen Urkunde übers. Görlitz, 1803. 8. **) Franz Chstph. Grafvon Khevenhiller, Annales Ferdinande!.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 267

1829 - Leipzig : Hinrichs
Karl 5. 2<)7 vorlesen. Die dagegen von den Katholiken entworfene Refu- tation, gegen welche von Seiten der Protestanten die (von dem Kaiser nicht angenommene) Apologie ihrer Kon- fession gerichtet war, liest bereits ahnen, was der Reichs- tagsabschied bestätigte, dast man ihnen noch eine kurze Frist (bis zum 15. Apr. 1531) als Beden^it bewilligen wollte, zur katholischen Kirche zurück zu kehren. Bald darauf ward, doch mit Widerspruch der prote- stantischen Stande, Karls Bruder, Ferdinand — der König von Ungarn und Böhmen — zum römischen Kö- nige (1531) gewählt, worauf sich jene zu Schmalkalden (27. Fcbr. 1531) zu einem Defensivbündnisse vereinigten, welches, wegen der Bedrohung Ungarns von den Türken, für das Haus Ocstreich noch mehr Gewicht erhielt, weil der Kaiser, um sich der Unterstützung der Protestanten gegen die Türken zu versichern, den sogenannten ersten Reli- gionsfrieden (23. Jul. 1532) Unterzeichnete, nach welchem, bis zu dem Aussprüche eines allgemeinen Conciliums, jedem teutschen Neichsstande völlige Gewissensfreiheit zuge- sichert ward. Neue Unruhen in Teutschland, wohin, nach der Unter- drückung des Bauernkrieges^) mit Münzers Hin- richtung (1525), die stürmischen Bewegungen der Wieder- täufer in Münster^* **)), die bedenklichen Absichten des katholi- schen Herzogs Heinrich von Braunschweig gegen die Prote- stanten , und die kriegerischen Maasrcgeln der beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes, des Churfürsten Johann Friedrich von Sachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen gegen diesen Herzog, so wie die sächsischen Versuche, das Stift Naumburg (1541) durch allmähligcs Ausstcrben seines Capitels zu sacularisircn, und die Hinneigung des Churfürsten und Erzbischoffs Herrmann von Köln zur *) Geo. Sartorius, Versuch einer Gcsch. des teutschen Bauernkrieges. Berlin, 1795. 8. **) Aug. Ludw. Schlözer, Gesch. des Schneiderkönigs Jan von Leyden. Gött. 1784. 12. H. Jochmus, Geschichte der Kirchenreformation zu Münster und ihres Unterganges durch die Wiedertäufer. Münster, >826. 6.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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