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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 283

1910 - Düsseldorf : Bagel
283 art dem Staate nicht zu bringen, wohl aber führte die Unterdrückung der polnischen Wirren 1846 zum Erwerb von Krakau. Da kam das Jahr 1848 und nun krachte Oesterreich in allen Fugen. Die Böhmen empörten sich und verlangten die Wiederherstellung der Krone Wenzels. Lombardo-Venetien trennte sich ebenfalls, um sich mit Sardinien zu einem Königreich Italien zu vereinigen. Auch Ungarn wollte unter Kossuth unabhängig werden und schließlich brach selbst in der Hauptstadt Wien, nachdem schon am 13. März eine Volksbewegung Metternich gestürzt hatte, am 6. Oktober 1848 ein Aufstand aus, der geradezu auf eine Republik hinzielte. Arbeiter und eine Studentenlegion bildeten die bewaffnete Macht. Diese Erhebungen wurden freilich bald fast alle unterdrückt. Während der Kaiser sich anfangs nach Innsbruck und später nach Olmütz zurückzog, stellte Windischgrätz zuerst in Prag mit leichter Mühe die Ordnung wieder her. Darnach kam er nach Wien und nahm es am 30. Oktober mit Sturm. Robert Blum, ein Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, der zu den Empörern gekommen und Waffen getragen hatte, wurde bei der Gelegenheit gefangen und standrechtlich erschossen, eine Tat, die Oesterreich um die gute Meinung aller deutschen Demokraten brachte. Die Revolution in Deutsch-Oesterreich aber wurde doch auf diese Weise überwunden. Geradezu glänzend waren die Erfolge des alten Radetzky in Italien. Er schlug die Sarden am 25. Juli entscheidend bei Custoza und dann nochmals nach Ablauf des Waffenstillstandes am 24. März 1849 bei Novara. Auch das auf Inseln gebaute und befestigte Venedig konnte sich jetzt nur noch bis zum 22. August behaupten und Oesterreich gewann damit das ganze Lombardo-Venetien wieder. — Viel schwieriger aber war die Unterwerfung der Ungarn. Eine wertvolle Unterstützung freilich fand Windischgrätz durch Jellatschitsch, Banus von Kroatien. Aber beider Kräfte hätten für die rasche Bezwingung doch wohl nicht gereicht, wenn nicht eine russische Armee von 80 000 Mann den Ungarn in den Rücken gekommen wäre und Görgey bei Vilagos zur Unterwerfung genötigt hätte. So hatte das Herrscherhaus alle Länder wieder beisammen. Zur vollen Bezwingung führte der jugendliche Franz Josef, der seit dem 2. Dezember 1848 den Thron eingenommen,

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 120

1910 - Düsseldorf : Bagel
120 erfolgreich in weitere Kreise gebracht; ja, schon am 10. Oktober 1847 hatte eine vertrauliche Versammlung in Heppenheim erörtert, wie man die Wünsche zur Tat werden lasse. Man hoffte aber noch vertrauensselig, durch die Gewinnung der Mehrheiten in den Einzelkammern an das Ziel zu gelangen. Auch praktische Männer, wie Hansemann und Me wissen, die vom Vereinigten Preußischen Landtage herübergekommen waren, gaben sich dieser schönen Hoffnung hin, und wirklich hielt sich eine solche Anschauung bis in die sechziger Jahre, in denen zuerst Bismarck es unverhüllt aussprach, daß dazu „Blut und Eisen“ gehöre. Damals aber hielten auch praktische Männer Reden und mannhafte Beschlüsse für ausreichend. Von den Heppenheimern ging die Zusammenkunft aus, die am 5. März in Heidelberg tagte und das Vorparlament vorbereitete. Alle Männer, die Mitglieder gesetzgebender Versammlungen jetzt waren oder vordem es gewesen, sollten berufen werden. Versammlungsort am 30. März sollte die alte Krönungsstadt Frankfurt sein. In diesem Vorparlament war Oesterreich fast gar nicht vertreten, Preußen mäßig; die Masse kam aus dem südwestlichen Deutschland und stand deshalb stark unter dem Einfluß des benachbarten Frankreich. Die Revolution, welche am 13. März auch in Wien und am 18. März in Berlin siegreich gewesen, hatte in dem Südwesten Deutschlands fast gar keinen Widerstand gefunden. Ueberall waren „Märzministerien“ eingerichtet, die die „Märzerrungenschaften“ (Preßfreiheit, Versammlungsrecht, Volksbewaffnung usw.) zu wahren und zu mehren hatten; selbst das größere Bayern hatte der Stimmung nachgeben müssen; ja, der sonst um das Land hochverdiente König Ludwig I., der in seiner Begeisterung für eine schöne Tänzerin (Lola Montez) sein ganzes Ansehen verscherzt hatte, hatte sich schon am 20. März zum Niederlegen der Krone genötigt gesehen. Am stärksten aber war Baden von revolutionären Ideen ergriffen, und schon in dem Vorparlament machten Hecker und Struwe aus Mannheim den Versuch, eine deutsche Republik einzurichten. Als dies mißglückte, zogen sie nach der Schweiz und machten dann von Konstanz aus mit einigen hundert Freischärlern einen Einfall in Baden, der geradezu kindisch geleitet war. Vor dem möglichen Erscheinen von Soldaten zogen sie, die Schweizer Grenze immer im Auge

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 462

1829 - Leipzig : Hinrichs
462 Achter Zeitraum. (1817) die Spuren des in den spanischen Kolonieen erwachten Strcbens nach Unabhängigkeit vom Mutterlande. In Por- tugal selbst, wo man des brittischen Druckes unter dem ' Marschalle Bercssord müde war, leitete der General Freirc d'andrade (Mai 1817) den Plan, sein Vater- land von der Herrschaft der Britten zu befreien. Allein dieser Plan ward entdeckt, und mit der Hinrichtung des d'an- drade und zwölf seiner Verbündeten (18. Oct.) streng ge- ahndet. Demungcachtet dauerte die Erbitterung der portu- giesischen Großen gegen die Verwaltung Bercsfords im Stillen fort, der sich am 4. Apr. 1820 nach Brasilien einschiffte, als die in Spanien durchgeführte Revolution nicht ohne Rückwirkung auf Portugal blieb. Denn am 24. Aug. 1820 erfolgte der Aufstand eines Theil'es des portugiesischen Heeres gegen die Britten und für die Annahme einer neuen Ver- fassung zu Oporto, geleitet vom Obersten Sepulveda, und im Einverständnisse mit dem dortigen Bischoffe und den bürgerlichen Behörden. Es ward eine einstweilige Negierung eingesetzt, deren Präsident Antonio de Silva Pinto die Zusammcnbcrufung der portugiesischen Cortes, eine Verfassung für das Königreich, zugleich aber die treueste Anhänglichkeit an die Dynastie Braganza aussprach. Bei dem Vordringen dieser Heereömasse gegen Lissabon, erklärte sich die Hauptstadt gleichfalls für die neue Ordnung der Dinge. Die neue Verfassung, deren Grundlage die spanische bilden sollte, ward am 15. Scpt. 1820 zu Lissa- von beschworen, und von der daselbst eingesetzten einst- weiligen Negierung die Zusammcnbcrufung der Cortes be- schlossen. Dem am 10. Oct. aus Brasilien nach Portugal zurückgekchrten Marschalle Bercsford ward nicht zu landen »erstattet; er mußte sich nach England cinschiffen; auch ward der Versuch einer Gegenrevolution (Rov. 1820) zu Lissabon vereitelt. Der König Johann, zu Rio Janeiro von den Vorgängen zu Oporto und Lissabon benachrichtigt, ertheilte die Erlaubniß zur Zusammenberufung der Cortes; auch zeigte sich in Brasilien, besonders unter den daselbst anwesenden portugiesischen Truppen, eine der Veränderung im europäi- schen Stammlande günstige Stimmung. Am 28. Jan. 1821

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 496

1829 - Leipzig : Hinrichs
490 Achter Zeitraum. auözudehncn, als gefährlich für seinen Frieden und sein Sicherheit anschen würde. 181. Der Freistaat H a y 11. Die französische Revolution bewirkte eine große politische Gährung auf der Insel Domingo, so weit sie zu Frank- reich gehörte; denn der Nationalconvent Frankreichs sprach (1793) die F r e i h e i t d c r S ch w a r z e n^us. Im Frieden zu Basel zwischen Frankreich und Spanien (1795) ward der spanische Antheil der Insel an Frankreich abgetreten. Die weißen Bewohner der Insel wünschten, ihres Interesse wegen, die Fortdauer der Sklaverei, ob sie gleich, unter sich als Royalisten oder Republikaner uneinig, die Neger gegen einander selbst aufreizten. An die Spitze der Neger trat der Mulatte Toussaint-Louverture. Mit ihm unterhandelte (1801) der vom ersten Consul dahin geschickte General Leclerc, der ihn nach Frankreich abführen ließ, wo er (1803) im Gefängnisse starb. Die Sklaverei ward hcrgcstellt; allein die Neger standen auf, und verbanden sich mit den Farbigen, die gemeinschaftlich den alten Namen Haytcr annahmen, und am 1. Jan. 1804 die Unabhängig- keit der Insel, und Hayti als Freistaat aussprachcn. Der Neger Dcssalines vereinigte die einzelnen Partheicn; die Weißen und Franzosen wurden von der Insel vertrieben. Dcssalines nahm (8. Oct. 1804) als Ja co b 1 die Kaiserwürde an; unter ihm befehligten Petion und Christophe. Der letzte ward (26. Jul. 1805) zum Obcrgencralc des Heeres von Hayti und zum Befehlshaber der Kapstadt ernannt. Durch. Petions Ranke ward aber Dcssalines (16. Oct. 1806) ermordet, und der Neger Christophe von dem Volke und den Generalen (7. Febr. 1807) zum Präsidenten von Hayti ernannt. Beleidigt dadurch, kämpfte Petion gegen ihn, und bildete im südwestlichen Thcile der Insel einen eignen Freistaat, dessen Regierungssitz Port au Prènce, und dessen Verfassung der nordamerikanischen nach- gebildct war. Ihm folgte, nach seinem Tode (27. Marz 1818), der General Boy er als Präsident. — Im nordöstlichen

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 497

1829 - Leipzig : Hinrichs
497 Per Freistaat Hayti. Lhekle hingegen entstand eine c o n st i t u t i o n c l le M o n a r ch i e, als die neue Verfassung (der französischen vom I. 1804 nachgebildet) zu Cap Henri von dem versammelten Staats- rathe, mit Zuziehung der angesehensten Einwohner, cnt- rj. -n, am 26. März 1811 bekannt gemacht, und in der- selben Christophe, unter dem Namen Heinrich 1, mit der königlichen Würde, erblich in seiner Familie, be- kleidet ward. Heinrich nahm (4. Apr. 1811) diese Würde an, und regierte zu Cap Henri (sonst Cap Francois). Seit dieser Zeit standen Königreich und Freistaat auf derselben Insel einander feindlich gegen über; Heinrichs Versuche aber scheiterten, den republikanischen Theil mit dem Königreiche zu vereinigen. Ob nun gleich der von ihm regierte Lheil unter seiner Leitung im Innern beruhigt und nach außen ge- achtet zu werden schien; so brach doch (6. Oct. 1820) von den streng und karg behandelten Truppen eine Empörung gegen ihn aus, die, nachdem ihn auch seine Garde verlassen hatte, ihn zu dem Entschlüsse brachte, (8. Oct.) sich zu er- schießen. Man beabsichtigte, nach seinem Tode, eine neue republikanische Verfassung. Bevor man sich aber darüber vereinigt hatte)' erschien der Präsident Boy er in der Nähe der Hauptstadt. Da beschlossen (21. Nov. 1820) die Civil - und Militairbehörden derselben die Vereinigung mit demselben und die Anerkennung desselben als Präsidenten des ganzen vormaligen französischen Theiles der Insel, mit Annahme der im republikanischen Theile bestehenden Verfassung. Cap Henri erhielt den Namen: C a p H a y t i. Bald darauf ward auch der vormalige spanische Theil von Domingo damit vereiniget, und schon am 2. Fcbr. 1822 hielt Boyer seinen Einzug in der Stadt Domingo als lebenslänglicher Präsident von ganz Hayti. — Die zwischen Frank- reich und Hayti (1824) begonnenen Unterhandlungen wegen der von Hayti verlangten Anerkennung seiner Unabhängigkeit führten — nachdem England am 1. Jan. 1825 die Aner- kennung der Selbstständigkeit der vormaligen spanischen Kolo- nien ausgesprochen hatte — (17. Apr. 1825) zu der Erklä- rung des Königs Karl 10 von Frankreich, daß er die Selbst- ständigkeit und U n a b h ä n g i g k e i t d c s v o r m a l i g e n <pi)liy kl. 2l. 6te Aufl. 32

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 499

1829 - Leipzig : Hinrichs
f Dcr Bundesstaat Mexiko. 4^9 abhangigkcit erheben wollten, nur sollten sie sich aller Ver- bindung mit England enthalten; so begannen doch, ohne Rücksicht auf diese Erklärung, die spanischen Amerikaner den Kampf für ihre Unabhängigkeit mit den in ihrer Mitte noch vorhandenen altspanischen Behörden, welche zum Theile selbst zwischen dem Interesse der bourbonischcn und der napoleoni- schen Dynastie schwankten. 183. Der Bundcöstaat Mexiko. Unter allen spanischen Koloniccn des vierten Erdthcils war Mexiko, nach Bevölkerung, Reichthum und Ertrag für das europäische Stammland, die wichtigste. Dort er- richtet^, nach der Einsetzung der Napoleonischen Dynastie in Spanien, der Vicekönig Iturrigaray im August 1808 eine einstweilige Rcgierungöjunla, welche aus Europäern und Kreolen zusammengesetzt war. Dies beleidigte aber die Euro- päer, die ihn nach Europa einschiffen ließen. In Europa ernannte darauf die spanische Junta zu Cadix den Venegaö an seine Stelle. Gegen diesen leitete der Pfarrer Hidalgo (1810) einen Aufstand in Mexiko, der aber mit Hidalgo's Besiegung und Hinrichtung (1811) endigte. Sein Nach- folger, der Priester Mo re los, welcher, (1814) auf einem von ihm zusammenberufcncn Congrcffe, die Unabhängigkeit Mexiko's aussprach, ward, wie Hidalgo, besiegt und (1815) hingerichtet. Gleiches Schicksal hatte (1817) Mi na. — Glücklicher abu leitete (1821) der Oberst Augustin Itur- bide den Aufstand gegen die Royalisten. Mit ihm schloß zu Cordona (24. Aug. 1821) der von den spanischen Cortes ernannte Vicekönig Mexiko's Odonojo einen Vertrag ab, in welchem die Unabhängigkeit Mexiko'ö von Spa- nien anerkannt, auf den Thron dieses Reiches aber der König von Spanien, oder ein Prinz seines Hauses, doch unter der Bedingung, in Mexiko zu regieren, berufen ward. Eine niedergesetzte Junta ernannte, in Angemessenheit zu diesem Vertrage, eine einstweilige Regentschaft von fünf Personen für das Kaiserthum Mexiko, und den Jturbide zum Generalissimus der Land - und Seemacht (28. Sept. 32 *

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 500

1829 - Leipzig : Hinrichs
,* 500 Achter Zeitraum. 1821). Als aber die spanischen Cortes, bei ihrer engherzigen Ansicht für die Behandlung der Koloniecn, den Vertrag von Cordona verwarfen; so sprach ein Theil des mexikanischen Congrcsscs die Unabhängigkeit des Reiches von Spanien aus, und erhob am 18. Mai 1822 den Iturbide — Au- gustin 1 — zum erblichen Kaiser vonmexiko. Allein ein anderer Theil des Congreffes, welcher der monarchischen Regierungsform und dem schwachen Iturbide persönlich ab- geneigt war, erklärte (31. März 1823), geleitet von dem Generale Viktoria, Mexiko als Republik, und am 16. Dcc. 1823 als Bundesstaat, nachdem bereits früher (19. Apr. 1823) Iturbide auf seine Kaiserwürde verzichtet, und, nach einer ihm zugcsichcrten Pension, nach Italien sich cingeschifft hatte. An die Spitze des mexikanischen Bundes- staates, dessen neue V erfassung (4. Oct. 1824) der nord- amerikanischen nachgcbildet ward, trat der General Vittoria als Präsident, nachdem der — zur Wiederherstellung seiner vorigen Würde im Mai 1824 auf mexikanischem Boden ge- landete — Iturbide vom Congrcsse geächtet, gefangen ge- nommen und zu Padilla (19. Jul. 1824) erschossen worden war. Der mexikanische Bundesstaat, der in 20 Provinzen gegen 7 Millionen Menschen umschließt, trat mit Nordamerika und England zu Handelsverträgen zusammen, und wird von einem Congrcsse geleitet, an dessen Spitze dcc Präsident steht. 184. Der Bundesstaat Guatemala. Guatemala blieb in seinen Kolonialverhältnissen zu Spanien, nachdem bereits seine beiden Nachbarstaaten, Mexiko und Columbia, für unabhängig sich erklärt hatten. Erst am 24. Apr. 1821 folgte Guatemala, ohne einem der beiden Nachbarn sich anzuschließen. Der versammelte Congreß gab dem neuen Staate den Namen der vereinigten Pro- vinzen des Mittlern (Central-) Amerika, der aus fünf Provinzen mit ungefähr 2 Millionen Menschen Be- völkerung besteht. Seine Verfassung ist der mexikanischen nachgcbildet, und an der Spitze des Congrcsscs steht ein auf vier Jahre gewählter Präsident.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 503

1829 - Leipzig : Hinrichs
Chili. Peru. Bvllvia. 503 Unter dem Titel eines Direktors regiert I). Francia diesen Staat, wie ein Alleinherrscher, mit Festigkeit und Willkühr; doch gelang es ihm, Sicherheit und Ordnung im Innern zu behaupten, und jede» Versuch des Aufstandeö zurück zu ipeisen. 188. Chili. Peru. B o l i v i a. Früher, als Peru, trennte Chili sich von Spanien (1810). Der spanische Generalcapitain Carrasco mußte zu Santjago seine Würde niederlegcn, und der Congrcß von Ehili befahl die Abreise aller Spanier (1811), welche die neue Ordnung der Dinge nicht anerkannten. Doch bewirkten (1814) innere Unruhen die Herstellung der spanischen Herr- schaft durch den General Osorio. Da drang der General San Martin (1817) von Buenos Ayrcs aus nach Chili vor, und entschied in seinem Siege bei Maypo über die Spanier (5. Apr. 1818) das Schicksal Ehili's. — Darauf vereinigten sich die Heecesmasscn von Buenos Ayrcs und Chili zur Vertreibung der Spanier aus Peru. San Mar- tin hielt (8. Aug. 1621) seinen Einzug in Lima. Wegen neuerer innerer Gahrungen unter den beiden Hauptpartheicn der Spanischgesinnten und der Republikaner ging Bolivar mit einem c o l u m b i sch e n Heere nach Peru. Er übernahm, bis zur Beendigung des Kampfes, (10. März 1824) die Würde eines Diktators von Peru, und schlug (0. Aug.) beiiunin den royalistischen General Canterac. Den Haupt- sieg aber erfocht der columbische General Sucre (8. Dcc. 1824) bei Ayacucho über den Vicekönig Laserna. Seit dieser Zeit blieb Peru von den Spaniern befreit, und am 12. Febr. 1825 trat ein peruanischer Congrcß zusammen, welcher den Bolivar zum lebenslänglichen Protcctor er- nannte. Er nahm aber diese Würde nicht an, sondern be- hielt den Titel eines Diktators bei. Dcc Präsident Unare trat an die Spitze der Regierung von Peru, und der Di- rektor Freyre — auf Lebenszeit ernannt—• an die Spitze der Regierung von Chili. — Doch ermangeln noch beide Staaten der festen innern Gestaltung in für interpation”:!e Schulbu'!:' -rfcbungi Bril'r?ucj-i'w3ig Schulbuchbi’ojiothek

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 458

1829 - Leipzig : Hinrichs
/ 458 Achter Zeitraum. der Cortes in Kerker werfen, versprach aber selbst (am 24. Mai) der Diötion eine neue Verfassung zu geben. Dies unterblieb. Die Inquisition, die Tortur, die Jesuiten und die Mönchsorden wurden hergestellt; es er- folgten viele Landesverweisungen und Hinrichtungen; die Fi- nanzen waren zerrüttet; der Handel lag darnieder; dem Heere konnte kein Sold gezahlt werden. Wahrend dieser durchgreifenden politischen Vorgänge auf der pyrenäischen Halbinsel halten die spanischen Kolo- nicen auf dem Festlande Amcrika's sich allmahlig für selbstständig und unabhängig erklärt, und be- haupteten, auch nach der Herstellung dcs bourbonischen Hauses in Spanien, gegen die dorthin gesandten Truppen- masscn, die ausgesprochene politische Selbstständigkeit, wenn gleich Ferdinand ? alles aufbot, sie in die vorigen Kolo- nialverhältniffe zum Stammlande zurückzubringen. 165., Fortsetzung. Während so das spanische Amerika nach Freiheit strebte, in Spanien selbst aber eine große politische Gährung bestand, brach bei den Regimentern, welche auf der Insel Leon und zwischen Ladix, Granada und Sevilla cantonnirten, um nach Amerika eingeschifft zu werden, am 1. Jan. 1820 eine Re- volution *) aus, welche von dem Obersten Quiroga und dem Obristlieutenant Riego geleitet ward. Man verlangte die Herstellung der Verfassung der Cortes vom 19. März 1812. Vergeblich stellte der König diesen Massen ein Heer unter Frey re entgegen. Viele der königlichen *) (v. H ü g e l) Spanien und die Revolution. Leipz. 1821. 8. H. Meise l, Beiträge zur Geschichte der spanischen Revolution. Leipz. 1821. 8. de Pradt, de la révolution actuelle de l’Espagne et de ses suites. Paris, 1820. 8. Ernst Münch, die Schicksale der alten und neuen Cortes in Spa- nien. 2 Thle. Stnttg. 1824 n. 26. 8. Denkwürdigkeiten ans dem Le' en Ferdinands 7. Aus dem Engl, des Quin, übcrgetragen von Fr. Ritter. Stuttg. 1824. 8. \
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