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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 277

1831 - Leipzig : Hinrichs
277 Hinterindien. Ostindische Inseln. 40,000 E. Residenz des Vicekönigs, Binnenhandel; so wie in Südanam Phu-Xuan (Hu6, Kchue oder Suchon, nach Rey aber Kigu« d. i. Königssitz oder Hofhaltung) 5m. im Umfang, Residenz des Kaisers mit 400 Pagoden, aus einer Insel des Fl. Huö, sehr fest nach vauban- schcn Regeln gebaut, 30,000 E. Die Handelsst. Hcan oder Huchan (bei den Chinesen Fai-Pho, Luron) an der M. des Han in die Luronbai, 15,000 E. mit dem einzigen guten Hafen des Landes. In Cambodja ist die Hst. Lu weck oder Cambodja am Maikiang, Baum- wollf. und die Handelsst. Saigon 180,000 E. In Laos ist die Hst. Hann ah (bei den Europäern Lan gione oder Lantschang). Als Schutzhcrrn erkennt den Kaiser von An am an der Staat von Cancar oder Pontiamo, mit dem Orte gl. N., wo der Hafen an der Küste, im Golf von Siam, unter Cambodja. §♦ !!♦ Die ostindischen Jnseltr. t) Die lakedivischen Inseln, 32 bewohnte Inseln, mit Kokos- Waldungen, unter kleinen Häuptlingen. Die merkwürdigste istlakondy. 2) Die maledivischen Inseln, ein Archipelagus von 1000 Inseln, mittelmäßig fruchtbar (Kokosnüsse und Kauris, eine Art kleiner Porzelanmuscheln, die statt Geldes gebraucht werden, Hauptprodukte) und nur auf 50 von 200,000 muhamcdanischcn Malaien bewohnt, unter einem Sultan (Raskan). Die größte Insel ist Maldiva oder Male. 3) Seilan oder Ceylon, 978 Hl M. groß, getrennt von Koro- mandcl durch die Palksftraße, aber auch durch viele Sandbänke, die Adamsbrücke, damit zusammenhangend. Unter ihren Bergen sind der 6680 F. hohe Adamsbcrg und der 5548f. hohe Ku li-Kandi auf einem 800—5000$. hohen Plateau, von dem nach allen Seiten Flüsse hinabströmen, unter denen der Mahawclli-Ganga (Melivagunga) und Kalani-Ganga (Muliwaddy) die größten sind. Produkte: der beste Zinimt, Tik- und Ebenholz, Reis, Zucker, Betel, Pfeffer, Manna, Kar- damomen, Kaffee, tropische Früchte, Tabak, Brotfrüchte, Schirmpalmcn; Gold, Silber, Blei, Zinn, Eisen, Quecksilber, Edelsteine (Hyacinthe und Zirkone nur hier), Sapphire, Amethyste, Turmaline, Topase; Elephanten (die geschätztesten in Asien), Affen, Pferde, Honigweiscr, Pcrlcnmuschcln bei Manaar, Kauris re. Die 826,000 Bewohner (zum. Theil von der buddhaistischcn Religion) sind zwei verschiedene Hauptvölker, die Wedas und Singalescn. Die Engländer haben hier 1815 die englische Ver- fassung mit den nöthigen Veränderungen eingeführt. Die St. Colombo Fest., Sitz des englischen Gouverneurs, 50,000e. akadcm. Ges., Rhede. P u n t o d c G a l e Hafen. T r i n k o n o m a l c an der M. des Mahawelli- Ganga, der hier einen vortrefflichen Hafen bildet, in welchem eine zahl- reiche Flotte zu allen Jahreszeiten sicher vor Anker liegen kann; daher der Hauptsammelplatz der engl. Flotten in Indien. 4) Die andamanischen Inseln ün Golf von Bengalen, reich an Schiffbau- und anderem Nutzholz, Baumwolle re.; besonders Groß- und Klein-Andaman; von der engl. Niederlassung wegen Ungcfundheit der Luft verlassen. Aus der Insel Barren ist ein 1800 F. hoher Vulkan, der zuweilen Steine von 3 —4 Tonnen Gewicht von sich schleudert. 5) Die nik ob arischen Inseln von Malaien bewohnt. Die wichtigsten sind: Nankaweri (Nancowry), Komortc mit gutem Hafen, Nikobar, Trinkuttc. 6, Die sundischcn Inseln, wovon Sumatra, Java, Bor- neo und Erleb es die größten sind.

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 280

1831 - Leipzig : Hinrichs
Ingwer, "Sinimt, schwarzen Pfeffer, Kamphcr, Oe! (aus Kokosnüssen und Kadfchang), Sago, Kakao, Brotfrüchte, Bananas, weifen Hanf, ,Betel, Arekapalmen, Farbe- und Ebenholz, Kafsia, Indigo, Adlcrholz, Pferde, Rindvieh, Büffel, Schweine, eßbare Vogelnester, Wachs, Seide, Schildkröten, Fische, Zibeth, Perlen, Goldsand, Eisen, Blei, Kupfer, Ambra, Schwefel, Salpeter, Ouecksilbcr rc. Von den 5 Millionen Ein- wohnern (den wilden ncgerartigen Bgalottcn, den weißen , etwas ge- bildeten Tagalen sbiffayern, Haraforas oder Alfuriern^, Malaien, Chi- nesen) sollen 2s Millionen den Spaniern gehorchen. Die wichtigste Insel ist Manila oder Luzon 2491 □ M. 2,463,000 E. mit der Hst. Ma- nila an einem großen Meerbusen, 140,000 E., Fest., Sitz des Gencral- capitains und eines kathol. Erzbischofs, Universität, Kanonengieß., Zucker- sted., Handel aus dem Hafen der St. Ca vite. Die südlichste und größte Insel ist Magindanao oder Mindanao, 1175 M. groß, Imill. E., hat mehrere Vulkane, und liefert Zimmt (der aber nicht genutzt wird), Reis, Kassia, Bauholz, Sago, Tabak, Gold, Perlen, Schwefel, Wachs rc. Unter den inländischen Fürsten ist der Sultan von Magindanao der wichtigste. Die Spanier besitzen einen Theil der Insel, wo die Fest. Samboangam im S. W. 2000 E. Auch gehören hier- her die Bissaucrinseln über 1000, von muhamedanischen Malaien und von Papuas oder Abtas bewohnt; die Babuyancn im N. von Manila, 5 große und einige kleinere Inseln, mit 2000 größtenteils christlichen Malaien; die Baschiinseln im N. der vorigen, 6 größere und einige geringere Inseln. 10) Die karolinischen oder ncuphilippinischen Inseln, auch Barnabas- und Andrcasarchipclagus, nebst den Pelew- (P ala o s-) Inseln, 158—1713' L. 7 —11° B. unter spanischer Ober- herrschaft, aber nicht besetzt. Die größte Karolineninsel ist Haaolcn; unter den Pelcwinseln ist die den Engländern abgetretene, aber nicht be- setzte O r u l o n g, mit der Residenz des Königs K u r ur ar a. 11) Die Marianen- oder Lazarus-, auch Ladroncn- oder Dicbesinseln, 162—164° L. 13 — 20" B., an der Zahl 14, werden auch zu den spanischen Besitzungen gerechnet, haben Ueberflusi an Rind- vieh, Pferden, wilden Schweinen, Hirschen, Fischen, Kokospalmen, Brotfrucht, Reis, Mais, Kakao, Zucker, Indigo, Baumwolle , Süd- früchten, Ananas rc. Nur 2 Inseln sind bewohnt. Auf Guaja n ist der Hauptort Agana oder S. Jgnacio de Agana 3118e. Hafen, Sitz des spanischen Statthalters, bisher Erfrischungsort der Gallionen. Aus der reizenden Insel Tinian haben sich seit kurzem wieder an 500 Australindicr niedergelassen. 12) Noch gehören zum indischen Archipel: die Christmas- oder Weihnachtsinsel im S. W. von Java, reich an Kokosnüssen und bewohnt; Diego Ravez im W. der Male Dive; Diego Rodri- gucz; Diego Garcia im S. W. der Male Dive, reich an Schild- kröten, ohnee.; Kerguclensland 49° 20' S. B. ohne Landthicrc, Amphibien und E., reich an Robben und Strandvögcln; Amsterdam .94° 25' L. 38° 42' S. B. auf der Ostseite mit einem 700 F. hohen Vulkan, auch ohne Landthiere, Amphibien und Insekten (außer Fliegen), und reich an Strandvögeln, Robben, Wal- und Seefischen, Seekrebscn, und andere Inseln. tz. 12. I a p a n. Lage, Größe. Das japanische Reich besieht aus unzähligen fruchtbaren und unfruchtbaren Inseln, Klippen und

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 282

1831 - Leipzig : Hinrichs
282 Asien. feuchter Himmel, Nebel, Regen und Stürme sind vorherrschend, so daß selbst im Sommer ganz heitere Tgge zu den Seltenheiten gehören, und im Winter fällt selbst zu Matsmai auf Jeffo, unter gleicher Breite mit Rom, das R. Thermometer bis 15° unter Null. Das angenehmste Klima haben die B o n i n - Inseln. Meerbusen, Seen, Flüsse. Aufnifon sind an der Ost- küste die Busen von Nambu, Schandai, Jeddo, Totomina, O wari und O sa ka; auf der Westküste die Busen von Oki und Sado und im N. die Bai zwischen Cap Sangar und Nambu. Die wichtigsten Flüffe sind: der Jedogawa, Abfluß des 20 M. langen Sees Oimo (Oitz), der durch ein Erdbeben entstanden sein soll, strömt S. W. in die Bai von Osaka; der Tenriu nach O. in die Bai von Owari; der Ojingawa in die Bai von Totomina, und in dieselbe der Fusijawa. Auf Kiusiu sind unter den Baien die von Satz uma und S im ab ara, unter den Flüssen der Kusnojawa am wichtigsten. Auf Jesso bildet die Vulkansbai mit der von Such telen die Halbinsel Matsmai; außerdem ist noch die Bai von Stroganow zu merken, in welche auch der bedeutendste Fluß der Insel mündet. Das Südende der Insel Sa galin bildet die große Bai An iw a zwischen den Vorgeb. Aniwa und Crillon. Ferner findet sich an der Ostküste die große Bai Patience zwischen dem gleich- namigen Cap und dem von S o i m o n o w. Produkte: Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Eisen, Schwe- fel, Diamanten, Porzelanerde, Zinnober, Steinkohlen, Naphta- und Mineralquellen, Firniß-, Kokos-, Papier-, Kampher-, Thecbäume, Obst, Südfrüchte, Wein, Senf, Baumwolle, Ta- bak, Reis und andere Getreidearten, Flachs, Hanf, Ingwer, schwarzer Pfeffer, Zucker, Indigo, Cedern, Fichten, Tannen, Cypressen, europäische Hausthiere, Büffetochsen, Woll- und an- dere Hühner, Fasanen, Schildkröten, Seidenraupen, Bienen, Perlenmuscheln, Fische, Korallen, Walfische rc. Die Einwohner, an 45 Mill., haben ihre eigene Sprache, und sind in Künsten und Wissenschaften weiter als alle Asiaten. Auf Nifon, Kiusiu, Siroco und Bonin sind die E. Japanesen, auf Iesso und dem südlichen Karafta Ainus, und auf dem nördlichen Karafta Mandschu. Hauptreligion ist die buddhaistische, mit zahlreichen Geistlichen und Klöstern; auch die Lehren des Sinto. (die ein einziges höchstes Wesen und eine Unsterblichkeit der Seele lehrt, und deren Ober- priester der Km-Rey oder Dairi ist) und des Cong-fut-se, so wie die Gestirne haben ihre Verehrer; die Ainus und Mandschu sind meistens Schamanen; Juden, Muhamedaner und Christen werden nicht geduldet. Die Fabriken liefern seidene, baumwollene und andere Zeuge, feines Porzelan, gute Eisen- und Stahl- arbeiten, vortreffliche lackirte Arbeiten, das schönste Papier aus

4. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 318

1831 - Leipzig : Hinrichs
318 Afrika. lassung und etwas südlicher das Vorgebirge Foulpoint; im W. die Bai St. Augustin. 5) Die maskarenischen Inseln, im O. von Mada- gaskar, nämlich Jsle Bourbon (sonst Maskarenhas, oder Reunion) gehört Frankreich, und Moritzinsel (Mauritius, Jsle de France) gehört England. Sie sind sehr gebirgig (aufjsle Bourbon der Gros Morne über 9000 F., les trois Salasfes 7600 F. hoch), vulkanisch und stark bewaldet, und liefern vorzüglich Tabak, Kaffee, Getreide, Mais, Baumwolle, Muskatennüsse, Gewürznelken, Zucker, Indigo, Zimmt- und Brotbaume, Kakaobohnen, Zuckerrohr; Rind- und Federvieh, Zie- gen, Schweine, Schafe rc. Auf der ersten Ii2lhm. 80,340 E. sind die Städte St. Denis und St. Paul; auf der zweiten 1124 □ M. 90,000 E. die Orte Port Louis, Port Bourbon und die neue St. Bourg Mähe an der M. des Fl. Aigrettes, mit Freihafen. Von der letzten hangen die Inseln Rodriguez, Diego Garcias, Praslinrc. ab. Ii. West afrikanische Inseln. 1) Die 3 Er fr i sch u n g s i n se l n (bis 1810 Tristan b'acunha), reich an Vögeln, Fischen, Robben rc., neuerlich auch mit Kaffee, Getreide, Zuckerrohr, Rindern, Schafen rc.; 60 Lh M. 25 E. 2) St. Helena, 2700 F. über der Meeresflache, nur aus Dasaltsaulen zusammengesetzt, 340 Seemeilen von der afrikani- schen und 400 von der amerikanischen Küste entfernt, 6^ E) M. 5000 E.; fruchtbar an Weizen, Orangen, Feigen, Granaten rc.; eine Besitzung der englisch - ostindischen Handelsgesellschaft, Lan- dungsplatz der englisch-ostindischen Seefahrer, und Niederlage kostbarer Waaren aus allen Landern. Der einzige Ort ist James Town mit einer einzigen Straße; Fort, Rhede. In der Nahe die Grabstätte Napoleon Bonaparte's (ff ö. Mai 1821). 3) Sk. Ascension oder Himmelfahrtsinsel, eine britische Insel, 5 □ 50?, 600 E., mit einem guten Hafen, und reich an Seefischen und Schildkröten, an Wasser und Gemüse, rnit dem Fort Cockburn. 4) Die Guineainseln im Meerbusen von Guinea; davon gehören den Spaniern die Prinzeninsel (mit der St. St. Anton 200 H.) und Annobon oder Bonannorc., reich an Maniok, Tabak, Reis, Baumfrüchten, Zuckerrohr rc. Die Insel Fernando del Po, seit 1827 von den Engländern besetzt, mit der Niederlassung Clarence Cove. Die portugies. Inseln haben l!9ff^M. und 20,000 E.; die Insel St. Thomas, reich an Fucker, Südfrüchten, Baumwolle, Wein rc., mit der St. P a- iioasan 3000 E. Citad., Hafen, Bischofssitz. 5) Die portugiesischen Inseln des grünen Vorgebtr-

5. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 320

1831 - Leipzig : Hinrichs
320 Afrika. Inseln. Lust, und nur Im Winter heftigen Stürmen ausgesetzt» Sie Liefern Getreide, Mais, Südfrüchte, Wein, Flachs, Hanf, Zucker, Gummi, Honig, Wachs, Alaun, Vieh, Fische, Austern, Muscheln rc. Die vornehmsten Inseln sind: 1) Lerceira mit der Hst. Angra 15,000 E. Sitz des Gouverneurs und Bischofs, mit einem geräumigen, fast gegen alle Winde gesicherten Hafen. Die Insel hat sich bis jetzt der Herrschaft Don Miguel's nicht unterworfen, sondern wird durch eine Regentschaft im Namen der Königin Maria da Gloria verwaltet. 2) San Miguel mit der Hst. Punta del Gado 13,000 E. Hafen, 3 Forts, Luch -, Wollen-, Hut-, Seidenst 3) Pico mit einem noch rauchenden, 7500 F. hohen Vulkan.

6. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 21

1893 - Leipzig : Hinrichs
Neu-Südwales. 21 als das Deutsche Reich ist, seit seiner Kolonisation genommen. — a) Die Oberflächenform wird vorwiegend bedingt durch die parallel mit dem Ostrande hinstreichenden Berglandschaften, welche sich in geringen Entfernungen vom Meere erhebe«, so- daß nur ein schmaler, ebener Rand die Küste besäumt. Das Bergland steigt aus der Ebene ganz plötzlich, oft mit über- rafchender Schroffheit steil auf und breitet sich zu Hochebenen aus, auf welche einzelne Gebirgszüge aufgesetzt sind. — t>) Die westliche oder östliche Lage, die Erhebung über dem Meeres- spiegel sind entscheidend für die klimatischen Verhältnisse der verschiedenen Gegenden von Neu-Südwales. Während Sydney das Klima von Neapel hat, im Sommer ein wenig heißer, im Winter ein wenig kühler, fällt Schnee auf dem hohen Tafel- lande von Kiandra einen großen Teil des Jahres hindurch, und während die Küstenebenen mit reichlichen und gut verteilten Niederschlägen bedacht sind, verstreichen im westlichen Innern oft viele Monate ohne nennenswerte Regenschauer. Im ganzen gleicht das Klima der Kolonie dem Südeuropas. — c) Die Viehzucht hehanptet hier eine Stellung, welche ihr den weitaus ersten Rang unter allen Erwerbszweigen anweist, welche Neu- Südwales auch in Bezng aus die Produktion von Wolle, Talg und Häuten als die erste unter allen australischen Besitzungen erscheinen läßt. Schon 1803 zeigte Macarthur den Londoner Maklern Muster australischer Wolle, die mit den feinsten europäischen Sorten wetteiferten; und bald konnte er sogar dar- thnn, daß Boden und Klima von Neu-Südwales „schlechte Vließe gut und gute besser mache." In kurzer Zeit wurde er mit zwei Goldmedaillen ausgezeichnet für „Wolle, gleich der besten sächsischen." 1813 überstiegen drei unternehmende Männer die hemmende Schranke einer wilden Bergkette und entdeckten jenseits derselben den Rand jener ausgedehnten Ebenen, worauf jetzt unermeßliche Schaf- und Rinderherden weiden. Aber nicht nur Wolle liefert Australien, sondern auch Fleisch. Seit den Erfindungen zur Erhaltung von Nahrungsmitteln durch den Gesriernngsprozeß werden jetzt große Mengen gefrorenen Fleisches regelmäßig nach England verladen. Es kommt in London in vollständig frischem Zustande auf den Markt; anch auf verschiedenen Orientdampfern wird es für den Bedarf der Passagiere regelmäßig mitgenommen. — Diese Verhältnisse geben uns einen Begriff von der herrlichen Zukunft, die dieser

7. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 22

1893 - Leipzig : Hinrichs
22 Neu-Südwales. Kolonie beschieden ist, wenn die Viehzucht erst zu voller Blüte gelangt. — 6) Für Ackerbau ist der Boden von Neu-Süd- Wales viel weniger geeignet. Dennoch ist die Ergiebigkeit des Bodens keine geringe. Der Dnrchschnittsertrag seiner Ernten steht erheblich über dem nller andern australischen Kolonien des Festlandes und weicht nur hinter Tasmaniens und Neuseelands reicheren Erträgnissen zurück. In den nördlichen Distrikten werden Zuckerrohr, Mais und Weizen gebaut, in den südlicheren Gerste, Hafer, Kartoffeln, Tabak. Auch die Weinkultur ist schon eine hervorragende in der Kolonie. Es giebt dort mehrere Gebiete mit den nötigen Bedingungen des Bodens, des Klimas und der Lage, um Wein genug für den Bedarf von ganz Europa zu produzieren. Im Jahr 1840 brachte man die ersten Pflanzen vom Rheine nach der Kolonie, und obwohl die Rebenzucht Zeit zu ihrer Vervollkommnung braucht, so sind doch die australischen Weine schon hochgeschätzt, besonders der von Albury am oberen Murray. Einen hohen Ruf genießt Neu-Südwales endlich durch die Vorzüglichkeit feiner Orangen, welche selbst die auserlesensten Früchte Siziliens an Wohl- geschmack übertreffen. Orangenhaine besäumen die Uferland- schafteu um Sydney und Paramatta; die schönsten Früchte er- zeugen indes die Inseln im untere« Laufe des Hunterstnfses. Gute Bäume tragen hier etwa 1000 Stück Orangen jährlich. Ein großer Teil derselben wird zu der durch die ganze Kolonie hin massenhaft verbrauchten, vortrefflichen Marmelade verarbeitet, ein anderer findet meist frisch seinen Weg nach den Nachbar- ländern. Der gesamte Frnchtexport bringt schon jetzt dem Lande gegen zwei Millionen Mark jährlich eiu. — (?) So wunderbar die Hilfsquellen hinsichtlich der Viehzucht und des Ackerbaues sind, ebenso großartig ist der Mineralreichtum, welcher der Kolonie eine große industrielle Zukunft sichert. Die Arbeit an der Oberfläche ist so vielfach und lohnend, daß es nicht überrascht, wenn die Bergleute noch nicht weit in das dnnkle Erdinnere vorgedrungen sind. Neben Silber, Zinn, Kupfer, Eisen ist es besonders das Gold, welches in Zukunft eine noch viel reichere Ausbeute liefern kann als bisher. Eine königliche Kommission, welche die Goldfelder der Kolonie unter- suchte, berichtet darüber wie folgt: „Die Hilfsquellen von Neu- Südwales werden sowohl nach ihren Goldschätzen als anderen Miueralreichtümern bedeutend unterschätzt. Wir haben eine

8. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 30

1893 - Leipzig : Hinrichs
30 Nordaustralien. des Torrensflusses, dessen Wasser man hier abgedämmt hat, wodurch eine schöne, für Bootsahrten, besonders das beliebte Wettrudern, geeignete Fläche geschaffen ist. Die Stadt ist dnrch- aus regelmäßig aus einer Hochfläche angelegt: im Zentrum ein großer, hübsch bepflanzter Platz und in regelmäßigen Entfernungen vier andere, ebenfalls nett angelegte und durch Denkmäler ge- schmückte Plätze. Rings um die Stadt ziehen sich sog. Park- lands, deren grüne Flächen die Tummelplätze der Kricketspieler und Schauplätze der Wettrenner sind. Die Zierde der Stadt und namentlich an Sonntagen der Lieblingsaufenthalt seiner Bewohner ist aber der Botanische Garten. Außer einer Anzahl hervorragender Gebäude wie Post, Rathaus. Universität, Irren- haus, weist die Stadt auch schon einige nennenswerte industrielle Etablissements auf. 17. Uordaustralien. a) Wert des Landes, b) Palmerston, a) Das Northern Territory, Nordterritorium, ist der Kolonie Südaustralien zugeteilt. Es ist bisher nur in der Nähe von Port Darwin und durch die Stationen an der Telegraphenlinie besiedelt. An der Alice Springs-Station haben sich auch einzelne Viehzüchter und zwei deutsche Missionäre niedergelassen. Ohne Zweifel ist hier aber viel fruchtbares, besonders für tropische Kulturen geeignetes Land, denn die mit dem Anbau von Baum- wolle, Zucker, Kaffee. Thee, Bananen u. a. gemachten Versuche haben sich vorzüglich bewährt. Die südaustralische Regierung hat die Ansiedelung des Gebietes, welche man 1864 begann, bisher ohne viel Erfolg angestrebt. In neuester Zeit hat sie die Kultur von Zuckerrohr durch eine auf die ersten 100 Tonnen Zucker gesetzte Prämie von 100000 Mark zu fördern gesucht. Dann wurde eine Gesellschaft mit 4000 Hektar Land beschenkt unter der Bedingung, daß 100000 Mark in Maschinen :c. veraus- gabt und innerhalb 6 Jahren 250 Tonnen marktfähigen Zuckers hergestellt würden. Überhaupt ist der Landerwerb in jeder Weise erleichtert worden. Indes hat das keine nennenswerten Niederlassungen zur Folge gehabt, vielmehr sind diese Erwerbungen meist Sache der Spekulation. Das einzige Produkt ist bisher Gold gewesen und jährlich werden 12 000 bis 15 000 Unzen exportiert. Auch hat man Kupfer, Zinn und Blei entdeckt.

9. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 44

1893 - Leipzig : Hinrichs
44 Salomonsinseln. Entdeckungsreise 1561 von Callao aus unternahm. Er hielt diese Inseln für außerordentlich goldreich, und ihrer vermuteten Schätze halber gab er der Gruppe mit Rücksicht auf die salo- manischen Ophirfahrten den Namen, welchen sie trägt. Die zahlreichen Inseln, unter denen sich sieben größere befinden, sind in zwei parallele Reihen geordnet. — b) Fast alle Inseln sind lang, schmal und hoch; einzelne Berge erheben sich zu an- sehnlicher Höhe. Dichter, in vollster Üppigkeit der Tropen wuchernder Urwald bedeckt das Land, das sicherlich fähig wäre, reiche Erträge zu liefern. Unter den prächtigen Waldbäumen finden wir Sandelholz. Ebenholz und Lignnm vitä; die Farn- bäume erreichen eine Höhe von 10—13 m. Das Klima gleicht in seiner Hitze und Feuchtigkeit ganz den heißesten Gegenden der Küste von Neuguinea. — c) Nach allem, was wir wissen, find die Bewohner ein geistig sehr begabter Menschenstamm. Ihre große Wildheit und Kriegslust hat sie daher desto gefähr- licher gemacht. In den, sämtlichen Melanesien! anhaftenden, Eigenschaften: Argwohn, Treulosigkeit und Hinterlist, übertreffen sie alle ihre Stammesgenossen. Daher haben sich Europäer erst spät entschlossen, hier Handelsverbindungen anzuknüpfen. Aus ihre Wohnungen verwenden sie viel Sorgfalt. Fast immer viereckig angelegt, sind die Hütten mit einem hohen Dach aus Palm- blättern oder Gras bedeckt, das weit über die Rohrwände vor- springt. Besondere Mühe verwenden sie auf ihre Gemeinde- Häuser, welche sie reich mit Malerei und Schnitzwerk verzieren und mit Schädeln behängen, ein Schmuck, der auch an den Häuseru der Häuptlinge nicht sehlt. In der Verfertigung ver- schiedener Gegenstände, wie zierlich mit Perlmutter ausgelegte Kästcheu aus Bambus u. a. bezeigen sie staunenswerte Ge- schicklichkeit und viel Geschmack. Und dennoch bestanden ihre Werkzeuge nur aus geschärften Steinen und Muscheln, ehe sie Eisen und Glas kennen lernten. Ihre Hauptwaffen sind Speere nebst Bogen und Pfeil. Auch haben sie hübsch geschnitzte Keulen, als Schutzwaffe den Schild aus Bambusrohr, häufig mit Schild- patt und Perlmutter fchön verziert. — Sie sind leidenschaftliche Menschenfresser.

10. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 46

1893 - Leipzig : Hinrichs
46 Die Neuen Hebriden. mit einer Wildheit geführt, welche die ihrer gewiß nicht milden Stammesgenossen noch weit hinter sich läßt. Der erschlagene Feind wird dann als beste Beute gefressen, wie denn überhaupt, die Vitiiusulaner ausgenommen, kein Volk der Menschenfresserei in solchemmaße ergeben ist wie gerade diese Leute. Viel Sorg- salt verwenden sie auf ihre Felder, und die Regelmäßigkeit und Ordnung der mit zierlichen Zäunen umgebenen Äcker wird von allen Reisenden gerühmt. Die Lage des weiblichen Geschlechts ist hart und drückend; die Frauen allein haben alle Arbeiten auf den Pflanzungen wie im Hause zu verrichten. Man kauft sie von den Angehörigen (3 Schweine sind ein gewöhnlicher Preis!) Die geistigen Anlagen der Bewohner sind keineswegs verächtliche; sie haben einfache Lieder gedichtet, welche sie in ganz hübschen Melodieen, begleitet von einer Art Flöte oder einer Trommel aus ausgehöhltem Holz singen. Als einen Vorsprung vor den übrigen Melanesien! und einen Beweis ihrer Befähigung für den Handel müssen wir es ansehen, daß sie eine Art Geld be- sitzen; dies hat begreiflicher Weise nur im Verkehr der Insulaner Wert. Den Europäern, welche hierher zuerst des Sandelholzes wegen kamen, verkaufen sie Lebensmittel, Arrowroot, Orangen, Schweine, Kokosnüsse und Baumwolle, und tauschen dagegen namentlich eiserne Geräte, Zenge, Tabak, den sie sehr lieben, und Feuergewehre ein. In diesem, besonders mit Handelsschiffen aus Sydney unterhaltenen Verkehr haben sie sich als ebenso ehrliche wie geschickte Kaufleute bewiesen. 6. Aeulmledonien. a) Lage und Größe, b) Bodengestalt, c) Klima, d) Vegetation, e) Fauna, f) Mineralschätze, g) Numea. a) Neukaledonien ist wie die meisten polynesischen Inseln mit einem Gürtel von Korallenbänken eingeschlossen, der sich jedoch in einer solchen Entfernung von der Küste hält, daß zwischen dieser und der Bank eine glatte Seefläche frei bleibt. Diese Bänke bilden unschätzbare Schutzdämme gegen die Wogen und Stürme des Ozeans. Einfahrten in das Binnenwasser sind gebildet durch Öffnungen in der Korallenmauer, welche gewöhn- lich den Flußmündungen gegenüber liegen, da sie durch Fluß- Wasserströmung enstanden sind, in welcher die auf reines
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TM Hauptwörter (200)200

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