Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
4 Hindernisse der Verbreitung der Tiere,
hat in seinen goldglänzenden Zuckerfressern und Honigsaugern sehr
ähnliche Formen aufzuweisen, und diese Form wiederholt sich auf
mehreren Inseln des indischen Archipels. Dort erscheint bei mehreren
Arten die rote Farbe ebenso vorherrschend wie bei den afrikanischen
die grüne. Indien und die Inseln des australischen Archipels zeichnen
sich in ihren Vögeln durch wunderbare Federverzierungen aus, welche
sich sonst nirgends wiederfinden. Oder wo finden wir eine Gattung,
welche in dieser Hinsicht den Paradiesvögeln Neu-Guineas oder dem
Leierschwanze Neu-Hollands ähnlich wäre? Die Pfauen, die Gold-
und Silberfasanen, der Argusfasan, der Federbuschträger und die
schönen Stammrassen unserer Haushühner sind nur auf dem Kontinent
oder auf den Inseln Indiens zu finden, wie die Hokkos nur in Ame-
rika. Die schwarzen und weißen Kakadus sind nur den Molukken und
Neu-Holland eigen.
Daß also gewisse Familien auf gewisse, scharf begrenzte
Erdstriche und klimatische Verhältnisse beschränkt (wie z. B. die
zahnlosen Edentate und Monotremen nur dem Süden, meistens
Südamerika oder Neuholland, angehören) und nur wenig der-
breitungsfähig sind, während andere in einzelnen Arten fast auf
der ganzen Erde und in allen Klimaten sich finden, wie die
Hausmaus, Stubenfliege, braune Ratte, Hund, Katze, Hase,
Schwein u. m. a., ist uns bekannt; aber die Ursachen, welche
die Formen räumlich abgegrenzt haben, liegen, um uns der
Worte v. Humboldts zu bedienen, unter dem undurchdringlichen
Schleier, der unseren Augen alles verdeckt, was den Ansang
der Dinge und das erste Erscheinen organischen Lebens betrifft.
Iii. Hindernisse der Verbreitung der Tiere.
1. Der Mensch. Während kein sicheres Beispiel einer
in geschichtlicher Zeit verschwundenen, durch Menschenhand aus-
gerotteten Pflanze bekannt ist, muß der Mensch als der gefähr-
lichste Feind der Tierwelt angesehen werden. Er scheint dazu
berufen zu sein, das gestörte Gleichgewicht in der Tierwelt wieder
herzustellen. Man schließt nicht mit Unrecht auf eine große
Menge von Säugetieren eines Erdteiles, wenn darin eine große
Zahl von Raubtieren vorkommt, da das Gleichgewicht der Ge-
schöpfe genau gegen einander abgewogen ist. Der Mensch rottet
freilich manche dieser Raubtiere aus, aber er tritt an ihre Stelle
oder verscheucht auch wohl die friedlichen Tiere und stellt so
das gestörte Verhältnis wieder her oder büßt jene Störung mit
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
22 Charakter-Säugetiere Europas.
kommen nie in die Wälder herab. Sie sind etwas kleiner, aber
auch mutiger und wilder und ihr Fleisch ist schmackhafter als
das der Waldtiere, die tiefer Hausen und im Winter in die
Wälder und sogar zuweilen in tiefe Thäler hinabgehen. Doch
macht sie ihre Schnelligkeit und Behendigkeit nicht sicher; viel-
mehr ist die Gemse ein Sinnbild der Wachsamkeit: sie sieht sich
beim Weiden jeden Augenblick um, wittert nach allen Seiten,
giebt die geringste Gefahr durch ein lautes, durchdringendes
Pfeifen zu erkennen, worauf sie, wenn die Gefahr als eine
wirkliche sich zeigt, schnell die Flucht ergreift. Den Hals kann
sie fo strecken, daß sie, an einen Baum oder Felsen gelehnt,
2 m hoch reichen kann. Sie bedarf aber auch der Wachsamkeit;
denn auf der Erde, wie in den Lüften lauern zahlreiche Feinde
aus sie: dort Luchse, Bäreu und Wölfe, hier Adler und der
kühne Lämmergeier. Ihr gefährlichster Feind ist aber der
Mensch, der unablässig auch dieses friedliche und nützliche Tier
verfolgt, so gefährlich und mühsam auch seine Jagd ist.
Der Gemseujäger muß einen freien Kopf, ein gutes Gesicht und
sichere Füße haben; damit er über die steilsten Klippen, neben den
schrecklichsten Abgründen, über die überhangenden Abhänge gehen könne,
darf er vom Schwindel nichts wissen. Er muß sich gewöhnen, über
Eisfelder und Gletscher zu gehen, Sturm, Uugewitter und Kälte zu
ertragen. Mitten in der Nacht, oft schon am Abend, verläßt er, mit
einem langen, starken, unten mit Eisen beschlagenen Alpenstocke und
seiner guten, weittragenden Büchse, Pulver und Blei versehen, seine
Wohnung, und noch ehe die Sonne aufgeht, durchspäht er mit scharfem
Auge die höheren Gebirgsregioueu, beobachtet die Richtung des Windes
und geht gegen denselben, damit die Gemsen ihn nicht wittern. Als
Windzeichen bedient er sich eines Haares, welches er in die Luft hält.
Bemerkt er nun eine Gemse, so wartet er hinter einem Felsen oder
einem andern, ihm gelegenen Orte, bis das Tier sich von dem Weide-
platze zurückzieht und er es sicher aufs Korn nehmen kann. Da aber
die Gemse mit vorrückendem Tage immer aufwärts zieht, so sucht er
womöglich höher als sie zu kommen, so daß sie ihm zum Schusse
kommt. Sobald er die Hörner der Gemse gewahrt, schießt er. Da
aber die Gemse — ganz verschieden von dem zart organisierten Stein-
bocke — ein sehr zähes Leben hat und auch selbst bei starken Ver-
wnndungen sehr oft entkommt, so muß der Jäger gut zielen und Brust
oder Kopf zu treffen suchen; ^enn ein anderer Schuß bringt das Tier
schwerlich in seine Gewalt. Selbst auf drei Beiueu läuft sie noch davon,
und oft trifft man solche, denen die Knochen von selbst wieder zu-
sammengewachseu sind. — Ist aber nun die Gemse glücklich erlegt, so
beginnt neue Mühe und Gefahr für den Jäger, seine Beute in weg-
same Gegenden zu tragen. Zu dem Zwecke wird das Tier ausgeweidet,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
24 Charakter-Säugetiere Europas,
Symbol des Scharfblickes angesehen worden ist. Am Tage
sitzt er gewöhnlich auf einer Felsenspitze, sonnt sich und beobachtet
die Gegend; morgens und abends geht er auf Raub aus. Er
erschleicht feine Beute uach Art der meisten Katzen, im Gebüsche
oder hohem Grase versteckt; oder er liegt auf einem Aste an
Orten, wo das Wild, das er liebt, gewöhnlich vorbeigeht und
springt demselben plötzlich auf den Rücken, schlägt ihm die
spitzigen Krallen tief ins Genick, zerbeißt die Luftröhre, saugt
das Blut aus und frißt nur wenig von dem Fleische; das
übrige verscharrt er, frißt es aber nicht mehr, sobald es zu
faulen anfängt. Er ist das furchtbarste Raubtier Europas;
denn sein Blutdurst reizt ihn, mehr zu würgen, als er auf-
fressen kaun, so daß er in einer Nacht wohl bis 30 Schafe
tötet. Er lebt einsam und duldet nie andere Raubtiere in
seinem Reviere. Seine Jagd ist gefährlich, daher fängt man
ihn gewöhnlich in Tellereisen; doch dürfte die Zeit nicht mehr
fern sein, wo er nur noch dem Namen nach oder in Museen
in Enropa vorkommen wird.
6. Ähnliches kann von seiner Verwandten, der wilden
Kaize (Catus ferus), vorausgesagt werden. Sie wird gewöhn-
lich, jedoch keineswegs aus zureichenden Gründen, als die
Stammutter unserer Hauskatze angesehen, die sie um '/s an
Größe übertisst. Sie findet sich in den dichten Wäldern und
Sümpfen von ganz Europa, nur nicht im hohen Norden von
Skandinavien und Rußland, ist aber überall selten. Sie wohnt
in hohlen Bäumen, in Erd- und Felsenlöchern und im Schilfe
unzugänglicher Sümpfe, von wo aus sie besonders des Nachts
ihrem Raube nachgeht, der in Vögeln und kleinen Säugetieren
besteht, die sie, auf einem Baumaste lauernd, sehr geschickt im
Sprunge zu fangen weiß. Der Mensch, der nach ihrem schönen
Felle trachtet, ist ihr ärgster Feind, der sie in ihrer weiteren
Verbreitung täglich mehr beschränkt.
7. Glücklicher als die eben genannten, zu den charakte-
ristischen Tiereu Europas gehörenden Raubtiere, besteht der
Wolf (Canis lupus) den langen, blutigen Kampf mit dem
Menschen; denn aller Verfolgung zum Trotz findet er sich von
den Pyrenäen bis nach Lappland noch immer, oft scharenweise,
ganz in der Nähe der Kulturdistrikte, in welche er, vom Hunger
getrieben, besonders im Winter in mörderischen Streifzügen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
26 Charakter-Säugetiere Europas.
vorhanden, und die Nutzbarkeit seines Felles wiegt den Schaden,
den er stiftet, nicht auf.
9. Weit friedlicher und gutmütiger ist ein anderes Nagetier
Europas, das in nachbarlicher Eintracht neben den oben ge-
nannten Einwohnern der Hochalpen wohnt, das Murmeltier,
das der arme Savoyarde wegen seiner possierlichen Geberden —
es sitzt z. B. beim Fressen aus den Hinterbeinen und bringt die
Nahrung mit den Vorderfüßen in das Maul — als Spiel-
kanieraden in seine Gesellschaft gezogen hat. Es lebt familien-
weise und gräbt sich Höhlen: die für den Sommer bestimmten
gehen bis gegen 4 m bergeinwärts, haben nur eine kleine
Hauptgrube (Kessel) und kein Heu; die Winterwohnungen da-
gegen gehen 4—10 m einwärts und bis gegen 4 m tief unter
den Rasen. Der Kessel der letzteren ist bisweilen 2 m im
Durchmesser, der ganze Raum desselben aber so dicht mit Heu
ausgestopft, daß es die schlafenden Tiere — der größte Teil
ihres Lebens ist aber der Schlaf — vollkommen umhüllt. Da-
hin zieht sich bei eintretender Kälte die ganze Familie, welche
nie Vorrat einträgt, zurück, verstopft den Eingang ca. l m
lang mit Steinen und Erde, rollt sich zusammen in das Heu,
schließt die Augen und schläft, bis die Wärme der Frühlings-
sonne im Mai zu ihr hindurchdringt und sie aus ihrem festen
Winterschlafe weckt.
10. Ein ähnlicher Schläfer ist der Siebenschläfer (Vilch
Myoxus glis), ein Leckerbissen der alten Römer, welche für die
Zucht desselben eigene Gehege (G-liraria) einrichteten, um ihn
mit Eicheln, Buchnüssen und Kastanien förmlich zu mästen. Er
ist, wie seine Verwandten, die Haselmäuse, eiu uiedliches,
kleines Tier, dem Eichhörnchen ähnlich, doch nicht so beweglich
wie dieses. Er bewohnt die Laubhölzer von Ost- und Süd-
Europa, wo er während der Nacht seiner Nahrung, die, neben
vielen Nüssen und Sämereien, anch in kleinen Säugetieren und
Vögeln besteht, nachgeht und für den Winter, den er größten-
teils schlafend verbringt. Vorrat einsammelt. Während des
Winterschlafes ist der Siebenschläfer zusammengekugelt und kalt,
und man kann ihn wie einen Ball in die Höhe werfen und
wieder fangen, ohne daß er erwacht. Nur allzu strenge Kälte
oder eintretende Wärme erweckt ihn von Zeit zu Zeit, wo er
dann auch etwas von seinem Vorrate genießt, bald darauf aber
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
54 Charakter-Vögel Asiens.
er spreche und unterhalte sich mit ihnen. Seine Freude, seinen
Mut und seinen Sieg bezeugt er durch Krähen, womit er auch
den Anbruch des Tages verkündet. Wegen seiner Kühnheit und
Wachsamkeit ist der Hahn oftmals zu einem Sinnbilde kriegerischer
Tugenden gemacht worden: namentlich stellten ihn die alten
Griechen neben die Bildsäule des Mars und der Minerva, und
brauchten ihn zum Wahrzeichen aus den Schildern ihrer be-
rühmten Helden. — „Die Hennen sind lange nicht so gescheit,
wenigstens nicht so listig, als der Hahn; aber zum Rechtthun
und zur Erfüllung ihrer Naturpflichten sind sie gescheit genug.
All ihr Verstand ist Mutterliebe, und Mutterliebe hat all ihren
Verstand in sich aufgenommen. Nacht und Tag geben sie nur
feine Töne von sich, es sei denn, sie haben ein Ei gelegt;
dann aber thun sie solches der Welt laut genug kund. Nimmt
man der Henne, wie wir es thun, die Eier immer wieder weg,
so legt sie immer wieder von Tag zu Tag, immer hoffend, man
lasse sie ihr. Geschieht das. und hat sie eine Anzahl zusammen,
so fängt sie an zu brüten. Um die Jungen bekümmert sich der
Hahn gar nicht, fondern überläßt die Fürsorge und Erziehung
unbedingt der Mutter. Er darf es aber auch; denn diese sorgt
für sie treueu und sorgfältigen Herzens, und wie des Hahnes
Wachsamkeit zum Sprüchworte geworden, so der Gluckhenne
Mutterliebe. Christus selbst hielts nicht unter seiner Würde,
seine Liebe zu seinem großen Volke mit der Liebe einer Gluck-
Henne zu ihrem kleinen Volke zu vergleichen. Das Bild ist
eins der wohltuendsten und lieblichsten! Wie sie scharrt, wie
sie ruft, wie sie so zärtlichruft, wie sie den Jungen die Körnchen
und Würmchen zerbeißt und vor das Schnäbelchen legt, wie
sorglich sie stets auf sie sieht, wie sie zwischen ihnen steht und
um sie hergeht, wie sie warnt, wenn ein Raubvogel in der
Höhe dräuet! Die Jungen aber verstehen die Mutterstimme
wohl und laufen herbei, und sie verbirgt sie alle unter ihre
ausgebreiteten Flügel und macht sich zum sichernden Schild und
Gewölbe, an welchem der Raubschnabel des Tieres, das nicht
auf die Erde kommt, sondern nur im Fluge und Stoße eins
erhaschen will, vergeblich anprallt, weil die Federn elastisch sind.
Sie stellt sich vor sie auch gegen Hunde und Menschen. Alle
Jungen kennen sie, und sie kennt alle genau. Wenn mehrere
Gluckhennen neben einander weiden, und die eine ruft, so laufen
nur die ihrigen zu ihr; rufen beide von verschiedenen Seiten,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
32 Charakter-Vögel Europas.
fünf legt — weg, die für ein leckeres Gericht gehalten werden.
Das Äußere der Nester besteht aus Heu und Moos, was man
auch wohl an ihre Brutstellen hinbringt, um ihnen den Nest-
bau zu erleichtern und sie dadurch anzuziehen. Sobald die
Jungen aus den Eiern gekrochen sind, nimmt die Ente sie auf
den Rücken, schwimmt mit ihnen eine Strecke ins Wasser, taucht
dann unter und läßt so die Kleinen sich im Schwimmen ver-
suchen. Im Winter sammeln sie sich in ungeheueren Scharen
im offenen Meere und in den Buchten und sind ebenso scheu
und wild bei der Annäherung der Menschen oder anderer
Feinde, wie geschickt im Tauchen und ausdauernd im Fluge.
Das Nest einer Eiderente liefert gewöhnlich y6 oder y4 Pfund
gereinigter Dunen, von denen alljährlich ca. 2500 kg (im
Werte von 45,000 Mark) an den verschiedenen Brutplätzen ge-
sammelt werden. Was dem Spanier seine Merinos, das sind
dem armen Bewohner der kleinen Inseln des arktischen Europa
seine Eidervögel, deren Gabe auch er, wie jener die Wolle,
uicht für sich benutzt, — da er nicht in Federbetten schläft —
sondern tauschweise seinen reicheren europäischen Brüdern über-
läßt, daß sie im milderen Klima aus und in ihnen weich und
warm ruhen mögen.
6. Im direkten Gegensatze zu der friedlichen, nützlichen
Eidergans sorgt der nur auf den europäischen Alpen vor-
kommende Bartgeier (Lämmergeier), der gewaltige König des
Lustmeeres, der ebenbürtige Verwandte des über den höchsten
Spitzen der Anden Amerikas schwebenden Kondor, nur für sich
und seine Brut, ein Bild der scharfsichtigen, allergreifenden und
vernichtenden Selbstsucht unter der schönsten Maske. Denn der
Bartgeier ist der Raubvogel iu höchster Volleudung: ein aus-
gezeichneter Flieger und der mutigste und kräftigste Räuber
unter alle» seinen zahlreichen Genossen. Er steigt zu einer un-
geheuern Höhe hinaus und schwebt in ihr leicht und schwimmend
über den Gletschern umher, fähig, in kurzer Zeit viele Meilen
zurückzulegen und ein großes Revier abzusuchen. Da er auf
die Alpen, in denen es nur wenige ihm zur Nahrung dienende
Tiere giebt, angewiesen ist, so muß es ihm leicht sein, nnge-
messene Räume zu durchsegeln, um eine Mahlzeit für sich aus-
zufinden. Allein fein Flug ist nicht nur sehr leicht und ge-
wandt, sondern auch äußerst geschickt. Wenn sich ein anderer
Geier niederlassen will, schwebt er schraubenförmig und langsam
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Charakter-Säugetiere Asiens. 43
stimmt für einen hohen Grad von Gelehrigkeit und Klugheit,
die wohl der menschlichen Vernunft nnter allen tierischen Seelen-
kräften am nächsten steht, daß selbst der Zweifellustigste die
höhere Bedeutsamkeit dieses merkwürdigen Tieres abzuleugnen
nicht vermag.
5. Die Natur Südasiens, wie der Tropenländer überhaupt,
gefällt sich in Gegensätzen: während der massenhafte Elefant mit
feinen vier nnförmigen Beinsäulen mit der Erde verwachsen, und
die Schnelligkeit der Bewegung an ihm ein Wunder scheint,
schankelt sich das lustige Volk der Affen an vierhändenin
den höchsten Zweigen der Bäume, in den Blätterkronen der
fruchtreichen Palmen, und bedarf des Bodens nur eben als des
Trägers der Pflanzenwelt, auf welcher es mit den Vögeln des
Himmels seine Wohnung ausgeschlagen hat, und der es seine
Hauptnahrung verdankt; und während der Elefant seinen
Rüssel als Hand braucht, uutzt die ganze Familie der Meer-
katzen der neuen Welt den mit feinem Tastsinne versehenen
langen Schwanz zu gleicher Stellvertretung, wenn und wo
vier Hände nicht ausreichen. Nächst oder neben dem Elefanten
erregt unter den verschiedenen Geschlechtern der lebenden Wesen,
welche die Erde bewohnen, vielleicht keins ein so allgemeines
Interesse bei den Menschen des verschiedenartigsten Bildungs-
standes, der Wilden wie der Zivilisierten, als eben die zahl-
reiche Familie der Affen. Sie sind mit den Papageien
die Begleiter der Palmen in der alten und in der neuen Welt.
Ihre wahren und natürlichen Aufenthaltsorte sind die pfadlosen
Wälder, welche den Tropenländern einen so schönen Schmuck gewähren,
jenen Geschöpfen Nahrung geben und sie vor den glühenden Strahlen
der tropischen Sonne schützen. In der Mitte des Tages sind diese
Wälder mit der tierischen Welt gefüllt, die den stillen, ruhigen Schatten
sucht, und nur an jenen Stellen, wohin kein Sonnenstrahl dringt,
stören die gellenden Töne eines Papageis, oder die verwegenen Sprünge
eines Affen die allgemeine Ruhe. Sobald aber die sinkende Sonne
und die Abendluft die Kühlung herbeiführen, beginnen die Bewohner
jener großen Pflanzschule ihre täglichen Beschäftigungen von neuem,
und vor allen macht sich dann die Familie der Affen bemerklich. Die
Schüchternen unter ihnen erregen die Aufmerksamkeit des Beobachters
durch ihre Bemühungen, sich zu verstecken, während doch das Hervor-
gucken zahlreicher kleiner Köpfe mit glänzenden, forschenden Augen
aus dichtem Blättergeflechte es deutlich genug verrät, daß die Neu-
gierde die Furcht und Sorge für die Selbsterhaltung fast überwältigt.
Die Keckeren erzwingen die Beachtung auf andere Weise, indem sie
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
72 Charakter-Säugetiere Afrikas.
öfter und lieber von den Bäumen, vorzüglich Mimosen und
Akazien, und ihr langer Hals und hoher Bau scheint sie auf
diese Nahrung weit mehr hinzuweisen, als auf Gras, welches
sie nur mit Mühe würde abäsen können. Dabei dient ihr die
lange, schwarzblaue, harte und rauhe Zunge, welche sie 6 bis
8 Zoll über die Lippen herausstecken kann, fast als Hand, in-
dem sie die Blätter und Zweige der Bäume nicht mit den
Lippen faßt, sondern dieselben mit der Zunge ergreift und zum
Maule führt. Bald ist das Ende derselben hakenförmig ge-
bogen, bald spiralförmig um das Ende der Zweige gewunden,
welche auf diese Weise zwischen die Enden der Kinnladen ge-
zogen werden. Selbst Heuhalme faßt sie nur niit der Zunge.
— So strebt in diesem interessanten Tiere alles nach oben,
wozu auch seine stete Unruhe und seine Scheu, sich zu legen,
trefflich paßt. Es ist die Säule, der Obelisk im
großen Wunderbaue des Tierreiches, zierlich, schlank
und glatt, wie diese, nur, wie es die Natur der höhern or-
ganischen Welt verlangt, beweglich, und das im höchsten Grade.
6. Verglichen wir die Giraffe mit einem Obelisken, so
mag man beim Anblick des Dromedars an die Pyramiden
denken, in deren Nähe es so oft weidet und über welche hinaus,
in die Wüsten des nördlichen mittleren Afrikas, es die Menschen
und ihre Waren trägt, ein lebendes Schiff im weiten Sand-
meere. Wir haben das Kamel im allgemeinen bereits im Bilde
Asiens hinreichend geschildert, so daß wir hier nur das, was
das Dromedar speziell betrifft, ergänzend nachzuholen haben.
— Das Dromedar oder einhöckerige Kamel ist viel weiter ver-
breitet, als das Trampeltier, und zwar in ganz Nordafrika,
außerdem aber auch in Arabien, Indien und selbst in Persien
und dem südlichen Tnrkestan. Diese Art ist es eigentlich, welche
von der Natur für die heißen und dürren Sandebenen der
afrikanischen Wüsten geschaffen ist und ohne deren Hülfe diese
öden, fast von allen Pflanzen entblößten, von glühenden Winden
durchwehten Landstriche nicht bereist werden können. Doch kennt
man auch vom Dromedar mehrere Varietäten, welche nach ibrer
Größe und Stärke entweder mehr zum Tragen oder zum Reiten
sich eignen und abgerichtet werden. Die braune Varietät scheint
die gelehrigste und sanfteste zu fein.
Die Sättel, welche man den Dromedaren, die man zum
Reiten braucht, auflegt, sind in der Mitte hohl und haben an
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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74 Charakter-Vögel Afrikas.
können, besonders da er, außer in seinem Baue, auch in Schnellig-
keit und List seinem Vetter sehr ähnlich ist.
b. Vögel.
1. (Übersicht.) In seinen Vögeln ist Afrika weit weniger
scharf ausgeprägt, als in seinen Pflanzen und Säugetieren;
denn die meisten derselben hat es mit Europa, im Norden, und
mit Südasien und den übrigen Tropenländern, im Süden und
Westen, gemein. Namentlich dürfte die ganze Nordküste kaum
eine einzige Art aufzuweisen haben, welche nicht auch anderen
Ländern des mittelländischen Meeres zukäme. Eine große An-
zahl nordafrikanischer Vögel geht sogar bis Mitteldeutschland,
manche, wie z. B. der reiselustige braune Ibis (der Sichler)
und der große Silberreiher noch höher gegen Norden hinauf.
Die vorherrschenden Vögel des nördlichen Afrika sind die aus
der Ordnung der Wat- und Schwimmvögel, welche sich in sehr
mannigfaltigen Arten hier vorfinden. Reiher, Flamingos,
Kraniche, Strandreiter, Pelekane, Enten -u. s. w. erheben sich
in großen Schwärmen ans dem Schilfuser. Etwas weniger
zahlreich sind die Raubvögel in Nordafrika, mit Ausnahme der
Aasgeier, welche sich in den Küstenstädten und in ganz Ägypten
herdenweise angesiedelt haben. Stehende Singvögel hat das
waldarme nordafrikanische Küstenland nur wenige, und nur zur
Zeit des Zuges der nordischen Waldsäng^r, welche im Novem-
der über das Mittelmeer kommen und weiter nach Süden ziehen,
beginnt in den buschigen Schluchten des allerer Hügellandes
ein wunderliches Schnabelkonzert in den mannigfaltigsten Lauten.
Jenseits der Wüste ändert sich die Szene. Vor allen anderen
ziehen das Auge des Wanderers die Honigsauger mit metall-
glänzendem Gefieder auf sich, die in großer Zahl um die
Blumengrnppen der breitblätterigen Asklepias flattern und,
Edelsteinen gleich, in bunten Farben schimmern. In ebenso
üppiger Farbenpracht jagen die verschiedenen Arten von Bienen-
fressern scharenweise den Insekten nach. Hier ertönt von hohen
Bäumen herab das lärmende Geschrei einiger Papageienarten,
dort die schnalzende Stimme der sich stets hin und her bewegen-
den Glanzstaare, Liebliche kleine Finken, deren große Mannig-
faltigkeit wegen ihres kontrastierenden Farbentones doppelt auf-
fällt, suchen an den Pflanzenstengeln die reifen Samenkörner,
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Europa Mitteldeutschland Afrika Nordafrika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Säugetiere Asiens. 49
nicht stören in der dankbaren Anerkennung der großen und
wesentlichen Dienste, welche es der Menschheit leistet; denn was
wollten die Grenzbewohner der Wüsten und Steppen anfangen,
wie mit einander verkehren, wenn sie das Kamel nicht hätten?
Abgesehen davon, daß es das einzige Lasttier ist, welches durch
seine Stärke, Schnelligkeit und Ausdauer die kahlsten und
ödesten Gegenden der alten Welt bewohnbar macht, und einen
Verkehr über eine Schranke unterhält, welche sonst unüberschreit-
bar sein würde, giebt das Kamel jenen Völkern, wie das Renn-
tier dem Lappländer, Nahrung und Kleidung; denn die fette
Milch in ihren verschiedenen Formen, so wie das Fleisch be-
sonders der jüngeren Tiere, nährt ihre Familien, aus der Haut
werden Schuhe und Reitzeug, aus den Haaren Kleidungsstücke
und Zelte gemacht, und selbst der Mist desselben hat eine höhere
Bedeutung, indem er getrocknet in jenen holzarmen Gegenden
das gewöhnliche Brennmaterial liefert. So kann es nicht be-
fremden, daß der Wohlstand der Nationen in den genannten
Ländern hauptsächlich nach ihren Kamelherden berechnet wird,
und der Reichtum des einzelnen dort für unermeßlich gilt, wenn
man die Zahl seiner Kamele nicht kennt. Einige trockene
Blätter, einige stachlichte und dürre Kräuter stillen schon ihren
Hunger und sie bedürfen dabei, des glühenden Sandes und der
Hitze ungeachtet, nur alle 5—6 Tage Wasser, bei saftiger
Pflanzennahrung können sie es wochenlang entbehren. Ihr vor-
trefflicher Geruch wittert aber aus weiter Ferne die dürftige
Quelle im weiten Sandmeere; den Kopf hoch in die Luft haltend,
verdoppeln sie dann ihre Schritte, um bald das gewünschte Ziel
zu erreichen und den Durst löschen zu können, der gewöhnlich
ihre Herren noch mehr plagt als sie selbst. Auch die unserm
Auge so häßlich vorkommenden Höcker gehören mit zu den
wunderbaren Organen des merkwürdigen Tieres und vermehren
dessen Brauchbarkeit; denn sie sind Fettmagazine, welche die
überflüssigen Nahrungsstoffe, die zur Zeit einer reichlichen Weide
sich absondern, auf die Zeit der Not aufbewahren. Nach langen
Reisen sind daher diese Höcker klein, schlaff und fast hängend
kaum 2—3 kg schwer, füllen sich aber bei eintretender Ruhe
und reichlicher Nahrung bald wieder an und erhalten ihre vorige
Härte und Größe wieder und sind bis 15 kg schwer. Das
noch weiter verbreitete, aber etwas schwächer und kleinere ein-
höckerige Kamel oder Dromedar wird uns in Afrika be-
Buchholz, Tiergeographie. 2. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]