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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 218

1829 - Leipzig : Hinrichs
2i£ Sechster Zeitraum. der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach, scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann, zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. — Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie- drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da- gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim, uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er- mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7 (1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2 war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt, zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229) gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je- rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina *) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem. Biographie, Th. 3, S. r ff. (v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 251

1829 - Leipzig : Hinrichs
Byzantinisches Reich. 251 Wladislav von Polen, der, nach Matthias Corvinus Tode, zugleich den ungarischen Thron bestieg, und beide Reiche auf seinen Sohn Ludwig vererbte. Marq. Fr eher, antiqui rerum bohemicarum scripto- res. Hanov. 1602. Fol. Gelas.dobner, monumenta historicabohemiae nun- quam antehac edita. 6 \ oll. Prag. 1764—8o. 8. Franc. Pubitschka, chronologische Gesch. Böhmens unter den Slaven. 3 Thle. Leipz. u. Prag, 1770 ff. 4. Franz Mart. Pelzel, Gesch. der Böhmen, von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten. 2 Th. 3teaufl. Prag, 1782. 8. P. Stransky, Staat von Böhmen, berichtigt und ergänzt von Jgn. Cornova. 7 Thle. Prag, 1792ff. 8. Zul. Franz Schneller, Gesch. von Böhmen. 3 Bdchn. (auch Th. 18 der histor. Taschenbibl.) Dresd. 1827. 8. 99. Byzantinisches Reich. Unter den Regenten des immer tiefer sinkenden byzanti- nischen Reiches ward, gleichzeitig mit der Regierung Karls des Großen, die Regierung der Kaiserin Irene (781 ff.) nicht sowohl durch die Wiederherstellung des Bilderdienstes, als durch die Absicht des verwittweten bereits scchzigjahrigcn Karls merkwürdig, die Irene (802) zu heiralhen, und dadurch das oströmische Reich wieder mit dem abendländischen zu verbinden. Allein die byzantinischen Großen bewirkten eine Thronveränderung, durch welche Irene ins Kloster geschickt ward (802), und Niccphorus den Thron bestieg, welcher Karl den Großen (803) als Kaiser des Abendlandes aner- kannte. — Nur selten war unter den Nachfolgern des Nice- phorus ein Fürst, der sich durch gute Regcnteneigcnschaften und durch Sinn für die Wissenschaften auszcichncte. Immer litt das Reich bei dem Andrange roher asiatischer Völker- schaften gegen dasselbe. Mehr würde dasselbe seit der Zeit gewonnen haben, als der Feldherr Alexius Komnenus (1081) mit großen Talenten den Thron von Konftantinopel bestieg, wenn nicht die Kreuzzüge während seiner Regie- rung begonnen hätten, die unter den Regenten aus seinem Hause sortdaucrten. Durch das byzantinische Reich zogen

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 290

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 200 Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3 ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea- pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da- gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes, das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch- ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er- löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei- ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten. Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun- desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un- glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst- reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. — Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740) Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte. Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr, als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 315

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 315 £ ambrat)*) (1508) drohende Sturm ging, ohne die beab- sichtigte Thcilung desselben, vorüber, weil die Mitglieder der Koalition bald selbst uneinig wurden. Doch vermied Venedig seit dieser Zeit die Theilnahme an den europäischen Wclt- kämpfen, sank aber auch immer tiefer durch die innere feh- lerhafte aristokratische Staatsform. An die Pforte ver- lor der Freistaat (1570) Eypern und (1669) handln. Für diese Verluste sich zu entschädigen, schloß Venedig (1684) ein Bündniß mit Oestreich, Rußland und Polen gegen die Pforte, und gewann in, Frieden zu E arlowitz ( 1699) Mo rea und mehrere Platze in Dalmatien. Allein Morea, von den Türken plötzlich (1714) überfallen, mußte, nach der Erneuerung des Krieges, im Frieden zu Passarowitz (1718) wieder aufgegeben werden. — Je weniger von da an die fehlerhafte Verfassung des Freistaates zeitgemäß ver- bessert ward; desto schneller stürzte im Jahre 1797 dieser Staat selbst zusammen, der bei seiner Auflösung noch mehr als 2 Mill. Menschen Bevölkerung umschloß! Die Städte und Gebiete von Parma und Piacenza, vom Papste Paul 3 (aus dem Hause Farnese) für seinen natürlichen Sohn, Peter Aloysius Farnese, (1545) eigenmächtig zu Herzog th ümern erhoben, blieben beim Farnesischcn Hause bis zu dessen Erlöschen (1731), wo sie an den spanischen Infanten, Karl, kamen, den Sohn der zweiten Gemahlin Philipps 5 aus dem Hause Parma. Als aber nach dem polnischen Erbfolgekricge der Kaiser Karl 6 diesem Infanten Karl die Königreiche Neapel und S i c i- lien im Frieden von Wien (1735) überließ, behielt Karl 6 jene Herzogthümer selbst; allein seine Tochter, Maria There- sia , gab sie im A a ch n e r Frieden (1748), nach Beendi- gung des östreichischcn Erbfolgekricges, an den jüngsten spa- nischen Infanten Philipp, Bruder des Königs Karl von Neapel, welchem (1765) sein Sohn Ferdinand in der Negierung dieser Länder nachfolgte. *) du Bo*, histoire de la ligue faite à Cmnbray. 2 T. à'la Haye, 1710. 8.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 342

1829 - Leipzig : Hinrichs
342 Siebenter Zeitraum. Adolph Friedrichs, zur Thronfolge ig Schweden, ab- geschlossen. 127. Schweden unter Regenten auö dem Hause Hol- stein. Die Macht der Aristokratie und der Kampf zweier Haupt- parthcien im Reiche zog sich durch die ganze Regierung Adolph Friedrichs (1751 —1771) hindurch, und zeigte sich besonders in der Unthätigkcit, womit der Krieg gegen Preußen (1757—1762) geführt ward. Erst Gustav 3 (1771 —1792) wagte es, diese Macht durch die Gefangen- nchmung des Reichsfenats (19. Aug. 1772) zu brechen *), und die vormalige Gewalt des Königs durch die Erneuerung der Verfassung von 1680 herzuftcllcn. Während Rußland im Kriege mit den Türken beschäftigt war, griff er plötzlich (23. Fun. 1788) Rußland an, schloß aber, nach einigen blutigen Seegefechten, den Frieden zu Wcreta (14. Aug. 1790) auf den vorigen Besitzstand. Die lang verhaltene Er- bitterung des Adels gegen ihn zeigte sich auf dem Reichstage zu Gefle, wo er die Garantie der durch den Krieg ver- mehrten Nationalschulden durch die ihm günstigen übrigen drei Reichsstande bewirkte; allein am 16. März 1792 traf ihn auf einem Maskenbälle der Pistolenschuß des Mörders von Ankarström, wahrscheinlich eine Wirkung des viel- jährigen Hasses der aristokratischen Parthei. Er starb am 29. März 1792; ihm folgte sein Sohn Gustav 4, während dessen Minderjährigkeit bis 1796 sein Oheim, der Herzog Karl von Südcrmanland, die Regentschaft mit Weisheit und Umsicht führte, und die Neutralität Schwedens im französischen Rcvolutionskricge behauptete. — 128. Dänemark. Mit Christian 1 hatte (1448) das Haus Olden- burg den dänischen Thron bestiegen; doch eine drückende *) Karl Franz Sheridan, Gesch. der letzten Staatsvàderuug in Schweden. Ans dem Engl. Verl. r?8i. 6.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 325

1829 - Leipzig : Hinrichs
Portulak 325 dcckungen in Amerika zog bereits 1494 der Papst eine De- markationslinie, an welche sich aber die Handclsge- schaftigkcit der übrigen am atlantischen Meere gelegenen Völ- ker nicht kehrte. Der Portugiese de Cabral landete (1500) in Brasilien, und Amerigo Vespucci nahm (1501) davon Besitz. Magellan, der erste Wcltumsegler, ent- deckte bald darauf (1512) die Molucken, und (1520) die 'Straße, die seinen Namen führt. Doch schon unter Jo- hann 3 (1521 —1557), der ein Werkzeug der Jesuiten war, und noch mehr unter Johanns Enkel, Sebastian (1557— 1578), verfiel das Reich. Den lctztcrn vermochten die Jesuiten zu einem Kreuzzugc gegen die Mahomedaner in Afrika, wo, der Sage nach, Sebastian in der Schlacht bei Alcassac (4. Aug. 1578) blieb. Ihm folgte sein bejahrter Großoheim, der bisherige Kardinal Heinrich 3 (1578 —1580), mit welchem sein Haus erlosch. — Unter den drei Kronbcwerbcrn siegte Philipp 2 von Spanien, der Sohn der ältesten Schwester Johanns 3. Der Herzog Alba eroberte 0581) für Philipp 2 dieses König- reich , und Portugal stand zugleich mit Spanien von 1581 —1640 unter den ^Königen Philipp 2, 3 und 4 (in Portugal Philipp 1, 2 und 3). Obgleich die bisherige Verfassung in Portugal blieb; so waren doch die Portugiesen der spanischen Herrschaft abgeneigt, und die gegen Spanien empörten Niederländer bemächtigten sich, wäh- rend des Kampfes um ihre Unabhängigkeit, der reichen por- tugiesischen Koloniccn: der Niederlassung auf Ceylon, der Molucken, Malacca's, des Handels nach Japan, Brasiliens und mehrerer Besitzungen auf der Küste von Afrika. Am drückendsten fiel den Portugiesen die Staats- verwaltung des spanischen Ministers Olivarcz, der die por- tugiesischen Krondomaincn verkaufte, um jeder möglichen Los- reißung Portugals von Spanien zuvor zu kommen. Diese Gewaltthätigkciten führten die Revolution vom 1. Dec. 1640 herbei, welche den Herzog von Bra- ganz a, einen Abkömmling des Königs Emanuel in weib- licher Linie, auf den Thron brachte, der als Johann 4 das Reich bis 1056 regierte. Brasilien und Goa wurden

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 328

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. Länder an das Haus Habsburg, bis auf daö Herzogthum Bourgogne, welches Ludwig 11 als ein cröffnetes französi- sches Lehen einzog. Auf Maria folgte ihr Sohn, der Erz- herzog Philipp, und diesem (1506) sein minderjähriger Sohn, der nachmalige Kaiser Karl 5, der diesen Staat durch Utrecht, Ober-Psscl und Groningen vermehrte, und ihn als burgundisch e n Kreis dem reutschcn Reiche ein- verleibtc. Von ihm vererbte er auf seinen Sohn Philipp 2, gegen dessen drückende Negierung die an Freiheit und an den Schutz ihrer großen Vorrechte gewohnten Niederländer in einem Aufstande aufwogtcn, den selbst Alba's Tyrannei nicht zu beruhigen vermochte, und der vom Grafen Wil- helm von Oranien mit Klugheit in den nördlichen Pro- vinzen geleitet ward. Die durch die Kirchenvcrbesscrung be- wirkte Trennung zwischen den südlichen und nördlichen Pro- vinzen bewirkte (23. Jan. 1579) eine Separatunion der nördlichen Provinzen zu Utrecht, und, nach der Achtscrklärung Wilhelms von Oranien von Philipp 2, die völlige Losreißung (26. Zul. 1581) der vereinigten Staaten von Holland, Seeland, Utrecht, Fries- land, Brabant, Geldern, Flandern, Ober-Pssel, Me che ln und Zütphen von Spanien. Der lange Kampf gegen Spanien, während dessen die Niederländer der schönsten portugiesischen — damals zu Spanien gehörenden — Ko lo- meen sich bemächtigten, ward (1609) durch einen zwölsiährigen Waffenstillstand, und, nach der Erneuerung des Krieges, — gleichzeitig mit dem dreißigjährigen Kriege in Teutseh- land, — durch den Frieden zu Münster (l648) beendigt, in welchem Spanien die vereinigten Niederlande, welche nun auch von Teutschland als ein unabhängiger Staat getrennt wurden, als Freistaat anerkannte. Obgleich mehrere Prinzen aus dem Hause Oranien zu verschiedenen Zeiten als Statthalter an der Spitze der Geschäfte gestanden hatten; so rubtc doch, nach Wilhelms2 Tode (1650), während der Minderjährigkeit seines Sohnes, die Statthalterwürde 22 Jahre, in welcher Zeit, die großen niederländischen Sechclden Tro mp und Ru y tcr England und Portugal zittern machten, und das Vorgebirge der guten

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 351

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland bis auf Katharina 2. 351 von Garden, auf immer an Rußland. Nach dem Ab- schlüsse drescs Friedens rief der Senat, die Synode und daö Voll den Zar zum Kaiser von Rußland (172l) aus. Von der Pforte erwarb er Asow, und von Persien Der- beut. Ihm folgte, da er seinen gegen ihn gereiften Sohn Alexe! (1718) hatte enthaupten lassen, seine Wittwe Ka- tharina 1 (1725 —1727), unter welcher Men zi ko ff die Staatsangelegenheiten leitete. Doch dieser ward nach ihrem Tode gestürzt, als der fünfzehnjährige Sohn deö enthaupte- ten Alexei, Peter 2 (1727—1730), ein Schwächling, den Thron bestieg, der sich auöfchlicßend der Leitung feines Lieb- lings Dolgorucki überließ. Peter starb frühzeitig an den Pocken, und der Senat rief die Tochter Zwanö, Anna, die verwittwcte Herzogin von Kurland (1730 — 1740) auf den Thron, die ihren Liebling, den Grafen Biron, zum Herzoge von Kurland ernannte. Bei der Erledigung des polnischen Thrones (1733) unterstützte sic die Ansprüche des Churfürsten von Sachsen gegen Frankreich, und ihre Truppen eroberten, in Verbindung mit den Sachsen, Dan- zig (1734), wo der Gegcnkönig Stanislaus Lcfcknsky aus- genommen und geschützt worden war. — Siegreich kämpf- ten ihre Heere, in Verbindung mit Oestrekch, gegen die Pforte (1736 —1739) ; nur daß der übereilte Friede, welchen Ocst- reich mit der Pforte schloß, auch sie zum Frieden nöthigte, in welchem sie bloß das geschleifte A so vo behielt, die andern Eroberungen aber an die Pforte zurückgab. Nach ihrem Willen sollte ihr, nach ihrem Tode (1740), der Enkel ihrer Schwester, Iwan 3 (geb. 23. Aug. 1740) folgen, und wahrend dessen Minderjährigkeit der Herzog Biron die Regentschaft führen. Dieser ward aber be- reits am 7. Nov. 1740 von den Aeltern des jungen Kaisers, der Prinzessin Anna, vermählt mit Anton Ulrich von Braun schweig - Wo l f e n b ü t t e l, gestürzt und nach Sibi- rien abgcführt, worauf Anna die Regentschaft übernahm. Doch auch diese Familie unterlag einer Thronvcränderung, welche Lestocg, der Leibarzt der Prinzessin Elisabeth,
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