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1. Teil 2 - S. 87

1882 - Leipzig : Brandstetter
Deutsche Mystik im 14. Jahrhundert. 87 sie aus, „bin ich wieder hier?" Und nun empfing der Meister ihre Belehrung, alle Herrlichkeit Gottes schloß sich vor ihm auf und wie man dazu gelangen könne, lind sie redete soviel von Gott, daß ihr Beichtvater immerzu sprach: „Liebe Tochter, rede weiter." Und sie sagte ihm soviel von der Größe Gottes und von der Allmacht Gottes und von der Vorsehung Gottes, daß er von Sinnen kam und daß man ihn in eine heimliche Zelle tragen mußte und er da lange lag, ehe er wieder zu sich kam. „Tochter," sprach er, „gelobt sei Gott, der dich erschuf! Du hast mir den Weg gezeigt zu meiner ewigen Seligkeit. Nun flehe ich um der Liebe willen, die Gott für dich hat, hilf mir mit Worten und mit Werken, daß ich ein Bleiben da gewinne, wo ich jetzo bin." Sie aber erwiderte, das könne nicht geschehen, er sei noch nicht reif dazu, er würde rasend werden, wenn er es erzwingen wollte. Wie mußte einem Laien zu Mute werden, wenn er diese Erzählung las oder hörte. Der gelehrte Meister Eckard, der Stolz seines Ordens, der zu Paris die ganze theologische Bildung seiner Zeit eingesogen, der setzt sich selbst herab gegenüber einer einfachen Frau, die nichts aufzuweisen hat, als ihre unendliche, unaussprechliche Sehnsucht imch^ dem Höchsten, ihr nnbezwingliches Verlangen nach der Seligkeit, dem sie alles opfert. Also es war denkbar, daß ein Laie durch eigene Kraft und durch die Gnade Gottes einen Zustand der Vollkommenheit erreichte, um den ihn die gelehrtesten Geistlichen beneiden mußten. So kam denn dies noch hinzu zu den Geißlerfahrten, zu dem Ketzer-wesen: ein starker religiöser Drang der Laien, ein leidenschaftliches Aufwärtsstreben zu Gott, eilt schmerzliches Ringen nach der Seligkeit, aber ohne besondere Zeremonien, wie bei den Geißlern, ohne Empörung gegen die Kirche, wie bei den Ketzern. Es bildet sich am Oberrhein aus Laien und Geistlichen eine stille Gemeinde der Frommen und Gottergebenen, welche die wunderbarsten Erscheinungen darbietet. Man führt ein Leben, wie man es in den Legenden der Heiligen beschrieben fand. Strenge asketische Übungen werden vorgenommen, man sucht mit der Zurückziehung von allem Sinnlichen Ernst zu machen, man bemüht sich, überirdische Träume und Visionen zu haben. Diese sind niemals schreckhaft und ungeheuerlich, sie haben stets etwas Mildes, Anmutiges und Sanftes. In das religiöse Leben kommt ein neuer Zug der Innigkeit und ein Zug der Hingebung an die abstrakte Gedankenwelt. Die frommen Kreise treten mit einander in Beziehung, bestärken sich gegenseitig, tauschen ihre Erfahrungen aus, teilen sich in sorgfältiger Aufzeichnung Träume und Visionen mit, verbreiten erbauliche Schriften unter einander: alles ungefähr so, wie es in der pietistifcheu Gesellschaft des 18. Jahrhunderts üblich war. Sie nannten sich „Gottesfrennde", mit einem Ausdruck, den Eckard von solchen gebraucht hatte, die zur Vereinigung mit Gott durchgedrungen seien. Diesen Zustand der Selbstenttäuschung und der „Ver-

2. Teil 2 - S. 90

1882 - Leipzig : Brandstetter
90 Deutsche Mystik im 14. Jahrhundert. hüllen: die Habsucht und Nachsicht der Beichtväter, die Feigheit der Prediger, die Fahrlässigkeit der Bischöfe, die Weltlust der Domherren, die Unkeuschheit der Priester und Mönche. Solche Bnß- und Rügepredigten waren damals noch etwas Nenes. Taulers erste derartige Rede brachte in der Stadt die größte Aufregung hervor. Die Dominikaner waren entrüstet, wollten ihn an einen andern Ort versetzen, und nur der Dazwischenruft der Bürger hatte er es zu danken, daß er überhaupt noch predigen durfte. Ähnliche Äußerungen des Unmuts über die Geistlichkeit, über die Verderbnis von Papst, Kardinälen und Bischöfen finden sich auch in dem Hauptwerke des Kaufmanns und Wechslers Rnlmann Merswm (geb. 1308, gest. 1382) zu Straßburg. Rulmann Merswin ist eine Art deutscher Daute, freilich in sehr verkleinertein Maßstabe. Sein Buch „von den neun Felsen" schildert in der Form einer Vision die neun Stufen, auf denen man zur Pforte des Himmels gelangt. Die Felsen werden immer herrlicher, der Bewohner immer weniger. Auf dem obersten Felsen weilt nur die geringe Zahl der wahren Gottesfreunde. Noch wenigeren aber ist es vergönnt, einen Blick in das innerste Wesen der Gottheit, in den „Ursprung" zu thun. Kaum ohne Lächeln kann man bei Rnlmann den naiven Bericht über die „große ehrwürdige Schule" lesen, worin der heilige Geist der Schulmeister ist. Wie die Seele des Menschen hineintritt, sieht sie, daß die Schule voll vou Zetteln liegt, auf denen die höchsten Wahrheiten verzeichnet stehen. Bei diesem Anblick wird sie überaus froh und gierig und springt voll Freuden unter die Zettel und wälzt sich darin um und um, bis daß sie voll der höchsten Wahrheiten wird. Rnlmann Merswin gehörte zu den Vertrautesten des Gottesfreuu-des im Oberlande und war ihm unbedingt gehorsam. Im Jahre 1367 kaufte er auf desseu Veranlassung ein altes, verfallenes Kloster auf dem grünen Wörth, eiuer Insel der Jll, und ließ es wieder herstellen. Er übergab es den Johannitern unter der Bedingung, daß stets ein Laie die Oberaufsicht führen müsse und daß jederzeit wohlhabende Laien darin Aufnahme fänden. Rulmann selbst zog sich hier in ein beschauliches Lebeu zurück und blieb in ununterbrochener brieflicher Verbindung mit dem Gottesfrennde im Oberlande. Als aber Rulmann gestorben war, bemühten sich die Bewohuer des Johauuiterhauses vergeblich, de» Zusammenhang mit ihm ausrecht zu erhalten. Boten wurden ausgefaudt, ihn aufzusuchen; er trat ans dem Dnnkel nicht mehr hervor. Damit verschwindet auch für uns jede Spur des merkwürdigen Ge-heimbnndes, der es bei großen Absichten zu wirklich eingreifenden Thaten nicht hat bringen können.

3. Teil 2 - S. 98

1882 - Leipzig : Brandstetter
98 Frauenbildung im Mittelalter. zu haben, was ihm nur dadurch gelingen konnte, daß er in seinen eigenen Liedern ein unübertroffenes Muster hinstellte. Übrigens darf nicht übersehen werden, daß die lateinischen Lieder erst nach und nach ihren Platz in der evangelischen Kirche ganz verloren haben. In Hamburg z. B. sind Lieder, wie „Puer natus in Bethlehem“ oder der Grabgesang „Ecce quomodo moritur justus“ noch bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gesungen worden. }5. ^rauenbildung im Mittelalter. (Nach: Fr. Kösterus, Frauenbildung im Mittelalter. Würzburg, 1877. S. 4 — 32. Alb. Richter, Zur Geschichte der häuslichen Erziehung in Deutschland. Cornelia, Bd. 10. S. 132 — 145. C. M. Engelhardt, Herrad von Landsperg. Stuttgart, 1818. S. 62 — 75.) Schon in den frühesten Zeiten des Mittelalters, mehr aber noch in dessen späteren Perioden, gab es eine verhältnismäßig beträchtliche Anzahl wohlunterrichteter Frauen. Vor allem mußten jene Jungfrauen, welche die Ordensgelübde abzulegen beabsichtigten, zuvor ein gewisses Maß von Kenntnissen sich aneignen, um dem Chorgebet, dem Kirchengesang, der Betrachtung und geistlichen Lesung, welche in allen Klosterregeln vorgeschrieben waren, obliegen zu können. Sie mußten wenigstens lesen können. In dem Statutenbuch des Frauenklosters Niederprüm (gestiftet 1190) wird verordnet: „ Die Schwestern sollen sich ans der Bibliothek Bücher zum Lesen geben lassen, jedesmal nur eins, nicht mehr; dieses sollen sie aber ganz der Ordnung nach, nicht hier und dort ein wenig, studieren. Einzelne Stellen, die besonders zur Belehrung und Erbauung geeignet sind, dürfen sie sich herausschreiben. Bei den gemeinschaftlichen Lefungen sollen die Schwestern den Schleier zurücklegen, damit man fehen kann, ob sie aufmerken, nicht etwa schlafen." Den Klosteroberen lag es ob, über die Befolgung solcher Bestimmungen zu wachen. Der ersten Äbtissin von Gandersheim, Hathumoda, wird nachgerühmt, sie habe nicht bloß selbst fleißig gelesen, sondern auch eine Vorliebe für jene Mitschwestern gehegt, welche Gleiches gethan; Nachlässige habe sie, wofern sie Talent an ihnen wahrgenommen, weniger durch Freundlichkeit, als durch Strenge dazu genötigt. Vielen Äbtissinnen wird nachgerühmt, daß sie sich der in den Klöstern befindlichen Schulen mit besonderer Hingebung angenommen. Auch weltliche Fürstinnen kümmerten sich um die Fortschritte der Aspirantinnen des Ordensstandes. Noch wenige Monate vor ihrem Tode besuchte Mathilde, die fromme Witwe Heinrichs I., das von ihr gestiftete Kloster Nordhausen, um sich während einer mehrmonatlichen Anwesenheit zu überzeugen, ob gute Zucht geübt und guter Unterricht erteilt werde: „war es doch ihre Gewohnheit, in die Schulen zu gehen, um nachzuschauen, was jeder Einzelne treibe, da es ihr größtes Vergnügen war, jemand in der Bildung fortschreiten zu fehen."

4. Teil 2 - S. 97

1882 - Leipzig : Brandstetter
Bibel, Predigt und Kirchenlied im 15. Jahrhundert. 97 Derselbe Verfasser erzählt an anderer Stelle: „An unseres Herrn Himmelfahrt geht der Propst (von Neuwerk) mit dem Konvente in das Feld hinaus, alle in seidene Kutten gehüllt und den Leib in Gold- und Silberwerk; vor sich her läßt er einen seidenen Sessel tragen mit seidenem Teppich und seidenem Kissen gedeckt, den die Träger während des Tragens hoch empor über ihr Haupt halten. Wenn sie nun an den bestimmten Ort gelangt sind, so setzt der Propst sich darauf, und alle Brüder stehen zu den Seiten vor ihm mit Kreuzen und Fahnen. Dann kommt ihm in jenes Feld die ganze Stadt entgegen, und die Brüder und Geistlichen singen: Salve festa dies, Victimae paschali und ähnliches, worauf das Volk immer nach jeder einzelnen Strophe durch Absiugung passender Gesänge und deutscher Lieder antwortet. Dann erhebt sich der Propst und folgt der Prozession und hinter ihm alles Volk bis in die Kirche." Ein anderes Zeugnis für den Gebrauch deutscher religiöser Volkslieder findet sich in der Reisebeschreibung: „Wie ich, Jost Artus, gezogen bin mit andern ins heilige Land und was ich sah und erfuhr auf dieser Pilgerfahrt." Jost Artus, der Barbier und Lautenschlager, erzählt nämlich auch, was er auf feiner Pilgerfahrt, die er 1483 nach Jerusalem unternahm, nebst seinen Gefährten gesungen habe. Wie sie sich der Stadt Venedig näherten: „Aber wir waren alle heiter und froh und sangen: In gotes namen raren wir Und sind in diesem schiffe hier u. s. w. Und später an der Küste von Palästina: „Da segelten wir weiter mit frohem Herzen und erblickten endlich das heilige Land. Da fangen wir mit frohem Mnte und heller Stimme: Sei uns gegrüßt Du heiliges lant, Wo unser Christ Sein leiden vant. Da wir nun dem Lande nahe waren und demselben zusteuerten, sangen wir fröhlich: In gotes namen varen wir Und nahen uns dem Hafen." Im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts, im Jahre 1492, beschloß die Synode zu Schwerin: „Auch setzen wir fest und befehlen, daß jeder Priester unseres Sprengels, wenn er das Amt der Messe gesungen hat, Gloria in excelsis, das Credo . . . singen soll; oder es sollen die Geistlichen ein anderes Responsorinm oder ein deutsches Lied statt der oben angeführten singen." Hat also Luther in dem Dichten deutscher geistlicher Lieder schon manchen Vorgänger gehabt, so bleibt ihm doch das unzweifelhaft große Verdienst, dem deutschen Liede den ihm gebührenden Platz in der Kirche erkämpft Richter, Bilder a. d. dtsch. Kulturgesch. Ii. 7

5. Das Mittelalter - S. 249

1877 - Leipzig : Brandstetter
249 rich Vi aus. Dieser hielt den stolzen Engländer auf der Burg Trifels in strenger Haft, aus Rache, weil er früher die unruhigen Srcüraner gegen ihn unterstützt hatte. . Ueber die Nachricht von Richard's Gefangennehmung empfand Keiner größere Freude, als Philipp August von Frankreich. Sogleich fiel er über dessen englische Besitzungen in Frankreich her. Auch unterstützte er Rr-chard's nichtswürdigen Bruder Johann, der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, Johann ohne Land genannt wurde. Aber der größte Theil der Engländer verabscheute Johann und sehnte sich nach Richard zurück. Mau wußte in England noch gar nicht, wo sich eigentlich der König befände. Schon mehrere Monate schmachtete Richard in schmählicher Gefangenschaft; aber ein Freund der Dichtkunst, goß er jetzt seinen Schmerz in Liedern aus, und dadurch machte er sich seinen Freunden kenntlich. Die Volkssage hat seine Abenteuer und Schicksale romantisch ausgeschmückt. Als es — so erzählt eine alte Sage — noch unbekannt war, in welchem Schlosse man den hohen Gefangenen festgenommen habe, zog Blondel, sein Lieblingssänger, aus, um den Herrn aufzusuchen. Er kommt bis Oesterreich. Dort hört er, daß auf dem Schlosse Dürrenstein ein vornehmer Gefangener sei, aber jeder Zutritt werde verweigert. „Das ist Richard/' denkt der Sänger in seinem Herzen; er setzt sich in der Nähe des Schlosses nieder und stimmt ein Lied an, das er einst gemeinschaftlich mit seinem König gedichtet hat. Richard lauscht den Tönen und als der Sänger innehält, fingt er die andere Hälfte des Liedes weiter. Da ist Blondel hoch erfreut, er meldet die Kunde nach England und das Lösegeld wird zusammengebracht. Der habsüchtige Kaiser verlangt 100,000 Mark Silber (1 Million Thaler) und das treue Volk sendet sie ihm. 6. Die Ritterorden. Schon vor den Kreuzzügen, im Jahre 1048, hatten sich mehrere Kaufleute aus Amalfi in Unteritalien zusammengethan, um die Pilger, welche oft krank und hülflos in Jerusalem ankamen, zu unterstützen. Sie baueten zu diesem Zwecke in der Nähe des heiligen Grabes ein Kloster mit einem Hospitale, in welchem kranke und hülflose Pilger unentgeltlich verpflegt werden sollten. Als Schutzpatron dieser frommen und nützlichen Stiftung wurde der heilige Johannes dertäufer gewählt. Darum hießen die Ordensbrüder Johanniter, auch wohlh osp italbr üder. Ihr Name ward in der ganzen Christenheit berühmt, und damit sich immer mehrere zu dem frommen Dienste finden möchten, schenkten ihnen manche wohlhabende Christen des Abendlandes Geldsummen und vermachten ihnen liegende Güter, um so zur Bekämpfung der Ungläubigen ein frommes Werk zu stiften, auch wenn sie nicht in's heilige Land ziehen konnten. Nach der Eroberung von Jerusalem theilten sich die Ordensbrüder in drei Klassen: Ritter, Geistliche und dienende Brüder. Während die Geistlichen den Gottesdienst besorgten und die dienenden Brüder pflegend am Krankenlager der Pilger faßen, bestiegen die rüstigen Ritter das Roß, um

6. Das Mittelalter - S. 239

1877 - Leipzig : Brandstetter
239 War schon durch diese Verheißungen ein Strahl von Hoffnung in den Gemüthern der entmuthigtenkreuzfahrer aufgegangen, so mußten sich noch weit glänzendere Wirkungen erwarten lassen, wenn eine Reliqme zu Tage gefördert werden konnte, die Kampf und ^ieg bedeutete. Als eine solche Reliquie mußte man die heilige Lanze betrachten, womit der römische Soldat Longinus einst die Seite des Heilandes durchbohrt hatte. Sollte sie aber das leisten, was von ihr zu erwarten war, so mußte ihre Aecht-heit durch göttliche Aussprüche bewährt und selbst ihre Auffindung als Werk himmlischer Offenbarung betrachtet werden können. Graf Raimund von Toulouse war die Seele dieses Unternehmens. Eines Tages trat ein Priester aus Raimund's Gefolge, Namens Peter Bartholomäus, öffentlich zu ihm und dem Bischof Ademar und meldete Folgendes: Zu wiederholten Malen habe ihm der Apostel Andreas aufgetragen, die heilige Lanze, die in Antiochien und zwar in der Peterskirche nicht weit vom Hochaltar vergraben liege, den Kreuzfahrern und zuerst dem Grafen Raimund, dem sie Gott zugedacht, zu übergeben. „Nach der Eroberung Antiochiens," sagte Peter Bartholomäus, „habe ich aus Besorgniß, man möchte mir als einem unbedeutenden Manne keinen Glauben schenken, die empfangene Offenbarung verschwiegen. Nun aber ist mir der Apostel Andreas noch drei Mal erschienen und das dritte Mal hat er mich unter harten Drohungen zum Aufsuchen der heiligen Lanze aufgefordert." Als Bartholomäus seine Rede geendet hatte, erklärte der fromme Bischof Ademar dessen Angabe für nichtiges Geschwätz; allein Graf Raimund hielt sie für wahr, alle wundergläubigeu Kreuzfahrer traten ihm bei und im Rathe der Fürsten wurde das Ausgraben der heiligen Lanze beschlossen. Am 14. Juni des Jahres 1098 ging Peter Bartholomäus mit zwölf Männern, unter denen sich auch Graf Raimund und dessen Kaplan befanden, in die Peterskirche. Alle Zuschauer wurden hinausgetrieben und vom Morgen bis zum Abend wurde gegraben. Umsonst! Da begannen Einige an der Auffindung des erwarteten Siegeszeichens zu zweifeln, selbst Graf Raimund entfernte sich und an die Stelle der ermüdeten Arbeiter traten neue. Hierauf sprang Peter Bartholomäus mit bloßen Füßen, nur mit einem Hemde begleitet, in die Grube und beschwor die Anwesenden, eifrig zu Gott zu beten, daß er den Seinigen die heilige Lanze zur Stärkung und zum Siege verleihen möge. Nun, da die Anwesenden im Gebet versunken und von der Abenddämmerung umflossen sind, bringt Peter eine Lanzenspitze hervor. Kaum zeigt er dieselbe, so ergreift sie Raimund's Kaplan und küßt sie mit einer Lebhaftigkeit, die alle Andern mit Inbrunst entzündet. Ein lautes Jauchzen entsteht; wonnetrunken strömt die Menge herbei, küßt mit Freudenthränen das Unterpfand der göttlichen Gnade und singt mit dankbarem Entzücken: „Herr Gott, dich loben wir 1" ^ Darauf wird die Lanze in kostbaren Purpur gewickelt, mit Gold und Silber umgeben und Graf Raimund zu ihrem Träger bestimmt.

7. Das Mittelalter - S. 99

1877 - Leipzig : Brandstetter
99 voll heiliger Lust gen Osten. In Osten aber war ein unermeßlicher, strahlender Lichtglanz, welcher den Thron Gottes verhüllte. Da trat er hin vor den Lichtglanz, von Johannes und Petrus geleitet, und eine Stimme redete aus demselben zu ihm. Und wie die Stimme zu reden anhob, da schwiegen die Seligen und sanken still anbetend auf die Kniee nieder. Die Stimme aber sprach also zu Ansgar: „Gehe hin, und mit dem Kranze des Märtyrerthums wirst du zu mir zurückkehren I" Darauf stieg er zur Erde hinab. Anfangs war er traurig, daß er den Himmel verlassen sollte. Dann aber tröstete er sich mit der Verheißung, daß er ja doch wieder einmal dahin zurückkehren sollte. Die Apostel gingen schweigend neben ihm her. Aber sie blickten auf ihn mit einem Blick voll zärtlicher Liebe, wie wenn eine Mutier ihr einziges Kind erblickt. Solche Traumgesichte befestigten immer mehr Ansgar's Entschluß, als Prediger des Evangeliums zu den Heiden zu gehen. Aber zu so schwierigem Werk bedurfte er erst noch längerer Vorbereitung und Ausrüstung; er war noch zu jung und unerfahren. Darum ließ Gott erst einen andern Ruf an ihn ergehen. In dem Kloster zu Corbie befanden sich nämlich viele Sachsen, welche von Karl dem Großen dorthin gesendet worden waren, um in dem christlichen Glauben unterwiesen zu werden. Sie waren mehrentheils in den Mönchsstand übergetreten. Der fromme Kaiser Ludwig, Karl's des Großen Sohn und Nachfolger, gestattete ihnen die Rückkehr in ihre Heimath und bauete für sie ein prächtiges Kloster an der Weser. Weil nun das Kloster von den Mönchen aus Corbie bevölkert wurde, so wurde es Neu-Corbie oder Corvey genannt. Corvey wurde mit einer Klosterschule verbunden und zu einer Missionsstätte bestimmt, von welcher aus christliche Bildung sich immer tiefer und weiter unter dem Sachsenvolke verbreiten sollte. Ansgar aber ward zum Vorsteher der Klosterschule zu Corvey ernannt. Im Jahre 822 ging Ansgar, ein einundzwanzigjähriger Jüngling, an den Ort seiner Bestimmung ab. Vier Jahre verweilte er zu Corvey unter mancherlei Mühen und Prüfungen. Die Gegend, jetzt überaus reizend, war damals arm und wüst, und in den Herzen der kaum bezwungenen Sachsen war der alte Haß gegen die Franken wie gegen das Christenthum noch nicht ganz erstickt. Hierdurch wurde für Ansgar das ihm übertragene Amt eines Predigers doppelt schwer. Aber er erfüllte seine Pflichten mit einer so unermüdeten Treue und Hingebung, wie sie nur aus der reinsten Liebe zu Gott hervorkommen kann. Gottes Segen ruhte darum auch auf seinem Wirken und mit wachsender Freude und Theilnahme gewahrten die Brüder des Klosters die reifenden Früchte von Ansgar's begeistertem Streben. 3. Da geschah es, daß der dänische Fürst Harald mit einem großen Gefolge am kaiserlichen Hofe zu Ingelheim bei Mainz erschien. Er war durch innere Unruhen aus seiner Heimath vertrieben worden und suchte 7*

8. Das Mittelalter - S. 236

1877 - Leipzig : Brandstetter
236 Bischöfe, den er zu seinem Legaten auf dem Zuge ernannte, ein rothes ^rcm-^Dn wollenem Zeuge aus die Schulter heftete, drängten sich Alle, Geistliche uni) iaiett, herzu, um sich ein Kreuz auf ihr Gewand nähen zu lasten. Daher der Name „Kreuzfahrer". In größter Aufregung eilten Alle nach Hause, um sich zu rüsten. Der Ritter träumte schon von seinen Heldenthaten und den unermeßlichen Schätzen auf Erden und im Himmel. Der leibeigene, hartgedrückte Bauer verließ fremden Pflug und Egge, um sich in einem andern Welttheile die A-eiheit und den Himmel zu erkämpfen. Alle Schuldner sollten von ihrer Schuld keine Zinsen bezahlen, so lange sie im heiligen Lande wären. Für die Zurückbleibenden sollte väterlich gesorgt werden; Geld und Gut wollte die Kirche m Verwahrung nehmen und den Zurückkehrenden wieder erstatten. 2. Nicht wenig half im nördlichen Frankreich ein begeisterter Einsiedler, Peter von Amiens, die allgemeine Begeisterung mehren. Dieser, ein hageres kleines Männchen, aber voll Feuer und Beredsamkeit, durchzog im groben Pilgergewand, mit einem Strick umgürtet, das Kruzifix in der Hand und auf einem Esel reitend, das Land und schilderte mit glühenden Farben die Noth der Christen im heiligen Lande, und wer ihn hörte, war auch mit Begeisterung erfüllt, Gut und Blut für die Sache Gottes zu opfern*) Der Zug sollte den 15. August 1096 nach vollbrachter Ernte ansangen. Allein schon im Frühling dieses Jahres erschien Peter an der Spitze von 15,000 Menschen, meist Italienern und Franzosen, und wie er weiter zog, vergrößerte sich der Haufen immer mehr, so daß er ihn theilen mußte; er übergab darum eine Hälste einem französischen Ritter, Waltervonhabenichts, so genannt wegen seiner Dürftigkeit. Doch diese Schaaren zogen ohne Lebensmittel und Bekleidung, wie Feinde und Räuber daher. Die Reichthümer der Juden reizten ihre Habsucht; da schworen sie in roher Wuth: „Verflucht ist dies Volk, das den Heiland gekreuzigt hat! Darum Rache an den Juden für Christi Blut!" Und sie erschlugen die Juden in Deutschland, wo sie dieselben fanden. Als sie jedoch weiter nach Osten vordrangen, wurden die Ungarn, Bulgaren und Griechen über ihre Plünderungen so erbittert, daß sie über die Kreuzfahrer herfielen, einen großen Theil derselben niederhieben und ihnen all' ihr Gepäck wegnahmen. Endlich gelangten Peter und Walter nach Konstantinopel und baten hier um Lebensmittel und Beistand. Der Kaiser ließ sie geschwind über die Meerenge nach Kleinasien übersetzen, um des losen Gesindels nur ledig zu werden. Dort geriethen sie unter einander selbst in Zwist, mordeten sich selbst und wurden bei ihren Plünderungen von den *) Bisher ward allgemein angenommen, Peter von Amiens habe nach einer Wallfahrt zum heiligen Grabe durch feine Beredtsamkeit den Papst Urban Ii. zur Ausschreibung eines Kreuzzuges bestimmt und schon vor der Kirchcnversammlung zu Kler-raont das Kreuz gepredigt; das Verdienst gebührt aber allein dem Papste und von Peter von Amiens ist erwiesen, daß er erst mit dem Kreuzheere nach Jerusalem gelangt ist.

9. Das Mittelalter - S. 250

1877 - Leipzig : Brandstetter
mit dem Schwerte in der Hand die Wallfahrer gegen die überall an den Wegen auflauernden Sarazenen zu schützen. Ihre Ordenstracht war ein schwarzer, mit einem achtspitzigen weißen Kreuze bezeichneter Mantel. Lange behauptete sich dieser Orden durch die Eintracht und Tapferkeit gegen die mohammedanischen Waffen. Als aber das heilige Land an die Türken verloren ging, flohen sie nach der Insel Rhodus an der Südwest-küste von Kleinasien, und als sie auch hier von den Feinden vertrieben wurden, gingen sie nach der kleinen Felseninsel Malta. Darum haben sie auch den Namen Rhodiser und Malteser Ritter geführt. Der Orden der Tempelherren entstand nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 1118 und war ganz kriegerisch. Er wurde von acht französischen Rittern gestiftet, die sich zu dem Zwecke vereinigten, die Pilger durch Palästina zu geleiten und sie mit gewaffneter Hand gegen die Anfälle der Ungläubigen zu schützen. Ihren Namen erhielten sie von dem Platze, auf welchem einst der Tempel Salomonis gestanden hatte; dieser Platz wurde ihnen vom König Balduin eingeräumt. Der Papst verlieh ihnen den Vorzug, als Sinnbild ihres blutigen Berufs ein rothes Kreuz auf ihren weißen Mantel zu heften. Ungewöhnlich schnell stieg das Ansehen dieses Ordens, der größtenteils aus Franzosen bestand, und er gewann durch reiche Mitglieder und fromme Vermächtnisse beträchtliche Reichthümer. Die meisten ihrer Güter hatten die Tempelherren in Frankreich und der große Reichthum reizte die Habsucht der französischen Könige zum Verderben dieses Ordens. Im Jahre 1307 ließ der heimtückische König von Frankreich, Philipp Iv. (der Schöne), alle Tempelherren in seinem Reich ergreifen und in hartes Gefängniß werfen. Er legte ihnen die unerhörtesten Verbrechen zur Last, an die sie gar nicht gedacht hatten, und er ließ sie auf die schrecklichste Weise foltern, damit sie solche Geständnisse machen sollten, wie er sie wünschte. Manche wurden sogar lebendig verbrannt. Dann wurde auf der Kirchenversammlung zu Vienne im Jahr 1312 der Orden vom Papst für aufgehoben erklärt und der Reichthum desselben fiel dem Könige zu. Auch der d e u t s ch e oder Marianer-Ritterordenhat seine Entstehung den Kreuzzügen zu verdanken. Er wurde 72 Jahre später, im Jahre 1190, von Deutschen gegründet. Die Mitglieder desselben mußten Deutsche sein, und sie verpflichteten sich, wie die beiden vorher genannten Orden, zu den gewöhnlichen Klostergelübden des Gehorsams, der Ehelos i g k e i t und der A r m u t H. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Nach dem Verluste des heiligen Landes wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem Großmeister, Hermann von Salza, im Jahre 1229 von den Polen gegen die Preußen zu Hülfe gerufen. Dreiundfünfzig Jahre führten sie mit diesem damals noch heidnischen Volke schwere Kriege. Endlich eroberten sie das Land und zwangen die Bewohner, die christliche Religion anzunehmen. Marienburg wurde im Jahre 1309 die Residenz des Hochmeisters. Im 16ten Jahrhundert (1523) ging ihr Hochmeister, der Markgraf Albrecht von Brandenburg, sammt den meisten Ordensgliedern zur lutherischen Religion über,

10. Das Mittelalter - S. 120

1877 - Leipzig : Brandstetter
120 bilde kam und sobald diese ihn in die Halle treten sah, faßte sie die Söhne Theodorichs und seiner Buhlerinnen an der Hand und führte sie dem heiligen Kolumban entgegen. Dieser sprach: „Was sollen die Kinder für unsere Unterredung?" und die Königin Brunhilde erwiederte ihm: „Es lind die Kinder des Königs und ich habe sie dir entgegengebracht, daß du sie segnen mögest." Aber Kolumban antwortete: „Nimmermehr werde ich sie segnen, denn es sind die Söhne der Buhlerinnen und nicht berufen, aus dem fränkischen Königsthrone zu sitzen." Erzürnt ließ die Königin die Kinder sogleich wegbringen und auch Kolumban ging von dannen. Als der fromme Mann die Schwelle des Palastes überschritt, ertönte ein gewaltiger Donnerschlag; aber das machte die Königin nicht irre, vielmehr verbot sie zugleich den Umwohnern des Klosters, worin der heilige Kolumban wohnte, daß keiner von ihnen die Mönche bei sich aufnehmen, noch ihnen sonst irgend eine Unterstützung geben sollte; aber Kolumban ging zu ihnen und ermahnte sie, daß sie durch die Drohungen der Königin sich nicht möchten abschrecken lassen. Der König Theodorich erfuhr auch das Verbot seiner Großmutter und schickte den Mönchen köstliche Speisen und Vorrath in Menge. Als Kolumban dies sah und erfuhr, daß es vom Könige käme, sprach er: „Fort damit, denn es ziemt uns nicht, die Gaben Derer zu genießen, welche den Dienern Gottes das Obdach versagen." Auf diese Worte hin zerschlugen die Mönche des heiligen Kolumban die Schüsseln und die Geräthe; die Diener des Königs aber standen bestürzt und kehrten zu ihrem Herrn zurück, um ihm das Geschehene zu verkünden. Theodorich ward betroffen, er trat zu seiner Großmutter und sie beschlossen, den Kolumban aus dem Land zu vertreiben. Dies geschah und Kolumban wanderte nach Italien und gründete dort das berühmte Kloster Bobbio. In damaliger Zeit waren die Geistlichen fast die einzige Schutzwehr des Volkes gegen den Eigenwillen der Herrscher. 3. Die fränkischen Hausrneier an Statt der schwachen Könige. 1. Pipin von Heristal. Während die Könige aus Chlodwigs Stamm immer schwächer und träger wurden, erhoben sich ihre Hausmeier zu immer größerer Macht. Dem mannhaften Pipin aber war es vorbehalten, das Ansehen dieses Amtes und seines Hauses für immer zu befestigen. Im Jahre 687 gewann er die Herrschaft über das ganze östliche Frankenreich. Im westlichen Frankenreich (Neustrien) herrschte jener Thcodorich, welcher die Kirchen plünderte und die Unterthanen drückte. Viele von den Beraubten flohen zu Pipin, und dieser schickte Boten zu Theodorich, welche den König baten, er möchte doch die Flüchtlinge wieder bei sich aufnehmen. Aber die Ant-
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