Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

2. Die Neuzeit - S. 35

1905 - Bamberg : Buchner
35 Zriny ohne Untersttzung. Sziget fiel erst nach dem Tode seines heldenmtigen Verteidigers in die Hnde der Trken Der von Solimans Nachfolger (Selim Ii.) geschlossene Friede belie die Trken im Besitz des grten Teils von Ungarn und in der Oberherrschaft der das Frstentum Siebenbrgen, während der Kaiser fr West- und Nordungarn den Tribut weiter bezahlte. Zehn Jahre nach der Erhebung des Markgrafen Albrecht unternahm der frnkische Ritter Grumbach eine Fehde gegen das Bistum Wrzburg (1563); r verfiel deshalb samt seinem Beschtzer, dem Herzog Johann Friedrich Il von Sachsen-Gotha, der Reichsacht, und dieser letzte Bruch des Landfriedens wurde hart bestraft: Grumbach wurde hingerichtet, der Herzog zu lebenslnglicher Haft ver-urteilt (1567). Auf den Reichstagen unter Maximilian begannen die religisen Streitigkeiten wieder; die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten stieg gegen Ende von Maximilians Regierung, als nach der Verffentlichung der Tridentiner Beschlsse einzelne geistliche Fürsten mit Hilfe der Jesuiten ihre Gebiete gegen den Protestantis-mus abschlssen, während andererseits die Protestanten tu einzelnen geistlichen Herrschaften die Wahl von Bischfen (Administratoren") ihres Bekenntnisses durch berwiegend protestantische Kapitel durchsetzten, beides in Widerspruch mit den Bestim-mungen des Augsburger Religionsfriedens; bergt. S. 30. Auch wirkten die Religions-kriege in Frankreich und der Freiheitskampf der Niederlnder auf Deutschland ein. 14. Bildung und Hhepunkt der spanischen Weltmacht. 1. Durch die Vermhlung Ferdinands von Aragon mit Jsa-Bella von Kastilien (1469) wurde die Vereinigung Spaniens herbeige-fhrt. Die Machtstellung dieses Landes wurde unter den katholischen Maje-stten"2 noch vermehrt a) durch die Bildung einer festen monarchischen Gewalt, b) durch die Beseitigung des letzten Restes maurischer Herrschast (1492 Eroberung von Granada), c) durch die Berseeischen Entdeckungen und Eroberungen: 1492 Bis 1504, 1513 (151921, 1532), d) durch die Eroberung Unteritaliens (1504) und des sdlich der Pyrenen gelegenen Teils von Navarra (1512), e) durch die Erwerbung der Niederlande und der Franche Eomt (1496 Vermhlung der Erbin Spaniens Johanna mit Phi-lipp, dem Erben von Burgund). 1 Vergl. Krners Trauerspiel Zriny". Zu derselben Zeit verteidigten die Johanniter unter ihrem Gromeister La Valette die Insel Malta mit Erfolg gegen die Trken. 2 Katholischer König" war Ehrentitel des spanischen, Allerchristlichster König" des franzsischen, Apostolischer König" des ungarischen Knigs.

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 42

1909 - Bamberg : Buchner
M/s ---------------- zugleich) an katholische Prinzen zu vergeben1 und den Hfen Jesuiten als Beicht-otiter zu empfehlen. Auch babnrch, ba sie namentlich in Bayern und sterreich die Gelehrten- und Hochschulen in die Hand bekamen, beherrschten die Jesuiten die leitenben Kreise, und balb sah sich der Protestantismus in biesen Sembern durch die Prop ctg anbei'ber Jesuiten in die Verteidigungsstellung gebrngt. Aus bett Angreifern wrben Verfolgte. Aber auch in dem fast ganz evangelischen Mittel-bentschlanb, so im Gebiet von Fulba und auf dem Eichsfelb, gelang es mit Hilfe der Jesuiten dem Abt von Fulba und dem Erzbischos von Mainz, bett Bestimmungen des Augsburger Neligionssriebens zum Trotz den alten Glauben wieber einzufhren (15/3/74). Das waren bse Vorzeichen fr die unter sich uneius ge-roorbettett Protestanten:' 5. Von ueren Ereignissen unter Maximilians Ii. Regierung ist ein abermaliger Trkenkrieg zu nennen, der letzte, den Sultan Soliman (1566) unternahm. Denn er starb, whrenb er Szigeth belagerte. Nach der Einnahme Szigeths (Zriny) zogen die Trken mit der Leiche ihres Sultans ab, und Maximilian schlo unter denselben Bedingungen wie sein Vater Ferdinand Frieden (1568). Als batttt im Jahre 1576 abermals eine Trkenhilfe ntig wrbe, erklrten sich die Protestanten mit Ausnahme Sachsens nur dann zu einer solchen bereit, wenn der geistliche Vorbehalt ausgehoben werbe. Doch brangen sie barn.it nicht durch. Kaiser Maximilian Ii. aber starb barber (12. Oktober 1576). Kapitel 81. Rudolf Ii. (15761612.) Matthias. (16121619.) 1. Rubolf Ii. war ein gelehrter Trumer. Namentlich hatte er alchy-tttistische Liebhabereien, und um bett Lauf der Gestirne kmmerte er sich weit mehr als um den Gang der Politik. Sein Hofastronom war feit 1601 Johann Kepler (geb. zu Weilberstabt i. I. 1571), ein Protestant, hervorgegangen aus dem Stift zu Tbingen, der groe Verbesserer des Kopernikanischen Sonnensystems. 1582 (Jene Zeit beschftigte sich berhaupt vielfach mit der Astronomie; sie hat auch die Kalenberreform gebracht. Papst Gregor Xiii. befahl, ba man in allen rmisch-katholischen Lnbern nach dem 4. Oktober 1582 sofort den 15. Oktober zu schreiben habe, bannt babnrch die int Lauf der Jahre durch den Julia-nifchen Kalenber entsiembette Differenz zwischen Kalenber- und Sonnenjahr fr immer ausgehoben werbe. Zu bemselbett Zweck befahl er auch den Ausfall des Schaltjahrs am Ende eines Jahrhnnberts. Seltsamerweise nahmen die prote- 1 Dies bewog sogar mit der Zeit verschiedene Prinzen aus protestantischen Husern wieder katholisch zu werden. 308 Zr J 7***^ yw . : ,-.V ' X xs- / ". X. Z

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. X

1909 - Bamberg : Buchner
X Inhaltsbersicht. Seite Libertt". 5. Eroberung Konstantinopels. Niedergang der Reichsgewalt. Friedrich verliert seine Erblnder bis auf Obersterreich. 6. Maximilian wird rmischer König. Maximilian der Erbe von Burgund. Maximilian der Wiedervereiniger der Habsburgischen Erblnder. Kapitel 75. Maximilian I. der letzte Ritter.........128 1. Das Bundesfrstentum. Der Schwbische Bund. Reichsverfassungsvorschlge. Kreiseinteilung. 2. Maximilians Persnlichkeit. 3. Reichskammergericht. Reichssteuer. 4. Die Franzosen in Italien. Lostrennung der Schweiz. 5. Das Reichsregiment. 6. Die Enkel Maxi-milians. Maximilians Rmerzug. 7. Die Liga von Cambrai. Der Verlust von Mailand. Maximilians Tod. 8. Die Grnde fr die Mi-erfolge Friedrichs Iii. und Maximilians. 9. Die bergangszeit vom 15. ins 16. Jahrhundert. Ix. Die Vorboten der |teu;eit.....................135 Kapitel 76. Die sozialen Zustnde in Deutschland am Ende des Mittelalters.......................135 1. Die Städte. 2. Die Ritter. 3. Die Bauern. 4. Bauernaufstnde. 5. Zukunftstrume. Kapitel 77. Das geistige Leben im Zeitalter der Renaissance unter Friedrich Iii. und Maximilian 1...........141 1. Geographische Interessen und Entdeckungsfahrten. - Die Portugiesen ut Afrika und Indien. 2. Kolumbus und die Entdeckung von Amerika. Die erste Erdumsegelung durch Magalhaes. Die Konquistadoren Eortez und Pizarro. Ppstliches Schiedsgericht. 3. Astronomische Entdeckungen. Das Weltgebude des Kopernikus. 4. Humanistische Studien. Die Wiederbelebung des klassischen Altertums. 5. Der Humanismus in Italien. 6, Der Humanismus in Deutschland. 7. Die Erfindung der Buchdrucker-fnft. lteste Drucke. Kapitel 78. Die kirchlichen Zustnde im Zeitalter der Renaissance. Luther...................149 l. Volk und Klerus. 2. Geldwirtschaft der Kurie. Ablahandel. 3. Der Ruf nach Reformation an Haupt und Gliedern. 4. Luthers Herkunft und Bildungsgang. 5. Luthers Glaubensleben. 6, Luthers Rechtfertigungslehre. Luthers Berufung an die Universitt Wittenberg. Luther und Tetzel. 7. Luther auf dem Reichstag zu Augsburg. %ie Disputation von Leipzig. Luther der Ketzerei" berfhrt. Sein Bruch mit der Kirche. Berichtigung: Im Ii. Teil (Quarta) S. 38, Kap. 19, 6 3. Schln streiche Syphax; denn Syphax starb als rmischer Staatsgefangener zu Tibur am Arno (j. Tivoli 25 km stl. von Rom). 118

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 120

1909 - Bamberg : Buchner
120 Mittlere Geschichte, Stck angelegt und dann Stck um Stck wieder abgenommen unter dsteren Verwnschungsformeln. Hierauf ward ihm die hohe, mit Flmmchen und Teufeln bemalte Ketzermtze aufgesetzt mit der lateinischen Inschrift: Dies ist der Exzketzer." Und mit den Worten: Wir bergeben deine Seele dem Teufel" (wogegen er: Und ich dem gndigen Herrn Jesu Christo") wurde er abgefhrt nach dem Kirchhof. Dort verbrannte man vor seinen Augen seine Bcher und hatte ihm einen Scheiterhaufen errichtet. Hns bestieg ihn, ward an den Pfahl gebunden und verbrannt. Seine Asche warfen sie in den Rhein. So geht durch die Geschichte ein Blut- und Opfergesetz. Die groen Umwandlungen im Leben der Völker vollziehen sich fast nie ohne Opfer und Mrtyrertnm. Auch das Jahrhundert, das auf Hus folgte, und die groe Umwandlung, die es mit der Weltanschauung des Mittelalters vornahm, beweist dies. Doch ging dieser Umwandlung im groen zunchst xiue solche im kleinen voraus, die Revolution in Bhmen. 8. In Bhmen verbreitete die Rauchwolke, die der Konstanz auf-gestiegen war, dunkeln Grimm und um so festeren Glauben an die Predigt des Hingerichteten. Sigismund sollte dies bald genug erfahren. An Martini 1417 hatte das Konzil den Kardinal Colnna als Martin V. zum Papst gewhlt. Dieser hatte vorgeschlagen, wie jede Nation auf dem Konzil je eine Stimme gehabt habe (frher hatte man nach Kpfen ab-gestimmt), so wolle er auch mit jeder Nation einzeln verhandeln nach ihren besonderen Wnschen und Bruchen, Bedrfnissen und Anschauungen. Damit waren eigentlich stillschweigend die Nationalkirchen" anerkannt. Auf der andern Seite aber begegnete Martin mit seinem Vorschlag auch einem praktisch fhlbaren Wunsch. Die Konzilsmitglieder tagten nun schon das vierte Jahr in Konstanz. Dies wurde nachgerade sehr kostspielig, und alle 1418 wollten nach Hause. Also vertagte der Papst im Einverstndnis mit allen das Konzil, und mit feierlichem Geprnge zog er im Jahre 1418 davon, Kaiser Sigismund aber kehrte nach Ungarn zurck, wohin ihn ein Trken-einsall rief1 Vorher hatte er noch seinen treuen Berater, den Burg- 1 Die Trken (d. i. Ruber) oder, wie sie sich selbst nennen, die Osmnen (d. i. Leute des Osman), ein berittenes Hirtenvolk, hatten, von den Mongolen im Rcken bedrngt, nach der Mitte des 13. Jahrhunderts ihre heimatlichen Sitze in den Steppen stlich vom Kaspi- und Aralsee verlassen, das Nordufer des Kaspisees umritten und dann dem Westufer des Sees entlang der die Strae von Derbent den Weg nach Kleinasien eingeschlagen, das sie schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts eben unter Osman vollstndig erobert hatten, da die Macht der frheren Herren Kleinasiens, der uns aus den Kreuzzgen bekannten, den Trken stammverwandten Seldschnkken, von den Mongolen gestrzt worden war. Im Jahr 1355 sodann standen die Trken in Galllpolis am Hellespont, also mit einem Fue schon in Enropa. Bald war 228

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

10. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 110

1871 - Berlin : Habel
110 1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments. 1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen. 1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi- schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier. 1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen. 1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum. 1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands. 1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung Mailands. 1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen (Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia. 1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund herauszugeben.. 1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
   bis 10 von 72 weiter»  »»
72 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 72 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 90
1 110
2 73
3 70
4 286
5 247
6 356
7 383
8 23
9 68
10 542
11 280
12 108
13 16
14 57
15 192
16 124
17 104
18 29
19 110
20 145
21 62
22 158
23 117
24 130
25 73
26 69
27 72
28 90
29 44
30 174
31 286
32 409
33 100
34 303
35 38
36 93
37 848
38 178
39 103
40 98
41 697
42 187
43 129
44 21
45 400
46 142
47 51
48 43
49 148

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 2
3 25
4 9
5 3
6 6
7 42
8 33
9 87
10 8
11 3
12 1
13 12
14 2
15 3
16 37
17 236
18 12
19 4
20 42
21 5
22 0
23 21
24 3
25 82
26 62
27 1
28 0
29 0
30 10
31 0
32 7
33 11
34 6
35 5
36 21
37 50
38 2
39 19
40 8
41 65
42 12
43 110
44 6
45 70
46 43
47 1
48 0
49 1
50 1
51 0
52 57
53 9
54 7
55 0
56 96
57 4
58 134
59 9
60 11
61 4
62 9
63 3
64 8
65 39
66 17
67 37
68 59
69 249
70 1
71 33
72 39
73 40
74 16
75 8
76 20
77 19
78 18
79 3
80 4
81 4
82 11
83 18
84 2
85 14
86 164
87 12
88 6
89 26
90 334
91 4
92 151
93 0
94 48
95 15
96 27
97 11
98 101
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 27
5 1
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 6
17 0
18 1
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 2
29 0
30 0
31 1
32 0
33 8
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 14
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 0
48 8
49 1
50 2
51 1
52 1
53 0
54 3
55 7
56 0
57 3
58 15
59 9
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 4
69 1
70 0
71 0
72 4
73 0
74 3
75 1
76 1
77 3
78 0
79 0
80 1
81 7
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 6
89 1
90 0
91 3
92 8
93 0
94 0
95 0
96 0
97 3
98 4
99 1
100 12
101 0
102 3
103 4
104 0
105 0
106 9
107 0
108 0
109 1
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 1
116 0
117 0
118 2
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 7
128 4
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 1
135 0
136 6
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 4
144 0
145 1
146 1
147 0
148 3
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 3
156 2
157 0
158 2
159 1
160 0
161 8
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 2
169 2
170 0
171 0
172 0
173 2
174 0
175 3
176 0
177 10
178 2
179 2
180 0
181 1
182 3
183 3
184 6
185 1
186 4
187 7
188 1
189 0
190 0
191 2
192 2
193 0
194 11
195 2
196 1
197 5
198 0
199 0