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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 117

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 117 - sein. Zu gebildeten, gesitteten und frommen Menschen muß die heran- wachsende Jugend erzogen werden. Das zu erreichen, ist die Aufgabe der Herren Lehrer und Herren Pfarrer. Damit die Kinder wohl unter- richtet und gut erzogen werden können, hat die Stadt Gütersloh eine ganze Zahl von Schulen errichten lassen, in denen sie von ihren Lehrern zu klugen, braven und frommen Menschen herangebildet werden sollen. Jedes Kind muß die Schule vom 6. bis 14. Lebensjahre besuchen. Die allgemeine Schule heißt Volks- oder Bürgerschule. Es gibt in Güters- loh ll evangelische und 2 katholische Volksschulen und 1 jüdische Volks- schule. In der Seminarübungsschule unterrichten die Lehrseminaristcn, in den Volksschulen Lehrer und Lehrerinnen. Der Leiter einer Volksschule ist der Rektor oder der Hauptlehrer. Gütersloh hat eine Höhere Mädchen- schule. Sie wird von Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahre besucht. Nach der Schulzeit müssen alle Jünglinge, die Kaufmann werden wollen oder ein Handwerk erlernen, noch bis zum 18. Lebensjahre eine Schule besuchen. Auch die Söhne der Landleute besuchen eine Schule, in der sie über ihre ländliche Arbeit näher belehrt werden. Diese Schulen heißen die kauf- mänuische, die gewerbliche und die ländliche Fortbildungsschule. Wo sind sie? Die Knaben, die Oberlehrer, Arzt, Richter, Pastor werden wollen, besuchen das Gymnasium. Sie tragen auf den einzelnen Klassen ver- schiedenfarbige Mützen. Wer Lehrer werden will, muß drei Jahre die Präparaudenaustalt und drei Jahre das Seminar besuchen. Die Schüler der Präparandenanstalt heißen Präparanden, die des Seminars Seminaristen. Der Leiter des Gymnasiums ist der Gymnasialdirektor. Die Lehrer des Gymnasiums heißen Oberlehrer. Der Leiter des Seminars und der Präparandenanstalt ist der Seminardirektor, die Lehrer des Seminars sind die Seminarlehrer. Die Volksschulen, die Töchterschule und die Fortbildungsschulen sind städtische Einrichtungen, das Gymnasium ist eine Privatanstalt (erklären!), das Lehrer-Seminar ist eine staatliche Einrichtung. Es heißt darum: Königliches Lehrer-Seminar. Vom 12. bis 14. Lebensjahre besuchen die Schüler den Konfirmanden- Unterricht. Der Pfarrer erteilt ihn im Konfirmandensaale. Sonntäglich besuchen die Konfirmanden den Gottesdienst. Mit der Einsegnung werden sie in die christliche Gemeinde aufgenommen und dürfen zum ersten Male am heiligen Abendmahle teilnehmen. Die christliche Gemeinde versammelt sich jeden Sonntag und Feiertag im Gotteshause, das sie erbaut hat. Im Gotteshause oder in der Kirche dient sie ihrem Gott. Der Pfarrer leitet den Gottesdienst, er betet und ermahnt die Gemeinde in der Predigt zu einem Gott wohlgefälligen und christlichen Leben. Wir haben in Gütersloh zwei evangelische Kirchen für die evangelische Gemeinde, die Apoftelkirche und die Auferstehungskirche. An jeder Kirche amtieren 2 Pfarrer. Wie heißen sie? Die Evangelischen heißen auch Protestanten. Es gibt in Gütersloh auch Katholiken, ihre Kirche ist die katholische Kirche oder die Pankratiuskirche. Die Juden haben ein Gotteshaus in der Göbenstraße; es ist die Synagoge.

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 62

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 62 - der Friebe, bot er feinen Untertanen nach den groen, whrenb der Dauer der inneren und ueren Kriege von ihnen erlittenen Verluste wieber verschafft hatte aus Anla der vorgeblichen reformierten Religion gestrt wrbe, wie es unter den Regierungen der Könige, feiner Vorgnger geschehen war, wollte durch fein zu Nantes im Monat April 1598 gegebenes Ebikt das Verhalten regeln, welches gegen die von der besagten Religion beobachtet werben sollte, die Orte bestimmen, in benen sie bieselbe sollten ausben knnen, auerorbentliche Richter einsetzen, um ihnen Recht zu sprechen, und enblich sogar durch besondere Artikel fr alles das sorgen, wa$ er fr ntig hielt, um die Ruhe in feinem Knigreiche zu erhalten, und um die Abneigung zu verringern, die zwischen benen von der einen und von der anberen Religion bestand, bamit er besser imstanbe wre, seinem festen Vorsatze gem an der Wiebervereinigung berer mit der Kirche zu arbeiten die sich so leichtfertig von ihr entfernt hatten. Nachdem hierauf dargelegt worden ist, da diese angebliche Absicht des Knigs weder wahrend seiner eigenen, noch während der Regierung seines Nachfolgers hatte ausaeiubrt werden knnen, fhrt der Erla folgendermaen fort: Jetzt enblich hat Gott in feiner Gnade gefgt, ba unsere Völker einer vollkommenen Ruhe genieen, und ba wir selbst, nicht mehr mit der Sorge beschftigt, sie gegen unsere Feinde zu schtzen, tiefe Waffenruhe ausnutzen konnten, die wir durch unser Entgegenkommen erleichtert haben, um mit ganzem gleie zu erforschen, wie wir die Absicht der Könige, unseres besagten Grovaters und unseres Vaters, in die wir seit unserer Thronbesteigung eingetreten sinb, zum guten Ende führen knnten. So sehen wir nun jetzt mit dem gerechten Danke, den wir Gott schulbig sinb, ba unsere Sorgen das vorgesteckte Ziel erreicht haben, ba ja der bessere und grere Teil unserer Untertanen von der besagten vorgeblichen reformierten Religion die katholische angenommen hat. Weil benn nun die, erhalb die Ausfhrung des Edikts von Nantes und alles dessen, was zu Gunsten der besagten vorgeblichen reformierten Religion angeordnet worden ist, den Nutzen verloren hat, so haben wir geurteilt, da wir nichts Besseres tun knnten, . . . als das besagte Edikt von Nantes . . . vollstndig aufzuheben. 1. Tun zu wissen, da wir aus diesen und anderen hinzukommenden uns bewegenben Ursachen und aus unserer sicheren Erkenntnis, kniglichen Allgewalt und Macht durch bieses gegenwrtige, bestnbige und untoiberrusliche Ebikt unterdrckt und aufgehoben haben, unterbrcken und aufheben das Ebikt des Knigs, unseres besagten Grovaters, gegeben zu Nantes im Monat April 1598, in feiner ganzen Ausbehnung ... Und infolgebeffen wollen wir und gefllt es uns, ba alle Tempel berer von der besagten vorgeblichen reformierten Religion ... unverzglich zerstrt werben. 2. Verbieten unseren besagten Untertanen von der vorgeblichen reformierten Religion, sich noch ferner zu versammeln, um den Gottesdienst nach der besagten Religion an irgenb einem Orte ober in einem Privathause, unter welchem Vor toanbe es auch sein knnte, zu halten..... 4. Befehlen ernstlich allen Predigern der besagten vorgeblichen reformierten Religion, die sich nicht bekehren und die katholische, apostolische und rmische Religion annehmen wollen, vierzehn Tage nach der Verffentlichung unseres gegenwrtigen Ebiktes unser Knigreich und die Lnber unserer Botmigkeit zu verlassen . . . bei Strafe der Galeeren.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

4. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 40

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
40 ein rhmliches Zeugnis von den umfassenden, hochfliegenden Plnen des Kurfrsten ab. Die gesteigerten Staatseinnahmen ermglichten ihm, durch Werbungen sein stehendes Heer, dessen tchtige Ausbildung ihm sehr am Herzen lag, zu vergrern. Bei seinem Tode zhlte es 28000 Mann. Seine Ratgeber und Helfer waren dabei der General Otto von Sparr, der Grnder des brandenburgischen Geschtzwesens, und der Feldmarschall Georg von Dersflinger, der Schpfer der brandenburgischen Reiterei. Auch sorgte der Kurfürst fr Kunst und Wissenschaft. Er errichtete Schulen und grndete fr die westlichen Provinzen die Universitt zu Duisburg. In Berlin wurde die Bibliothek angelegt. Bei allen diesen Bemhungen fr Ackerbau, Gewerbe und Handel, Wissenschaft und Kunst hals ihm als einsichtiger Ratgeber der Oberprsident Otto von Schwerin. Das meiste und beste that aber der Kurfürst, gleichsam die Seele des Staates, selber. Unter seiner Regierung brachen auch die Streitigkeiten zwischen den Lutheranern und Reformierten mit neuer Heftigkeit aus. Die Geistlichen beider Parteien feindeten sich ffentlich auf den Kanzeln an, so da der Kurfürst, um dies gehssige Treiben zu unterdrcken, die Geist-lichen, wenn sie nicht vom Amte entfernt werden wollten, in einem Revers versprechen lie, alle Znkereien in den Predigten zu vermeiden. Der lutherische Geistliche und bekannte Liederdichter Paul Gerhardt an St. Nikolai in Berlin weigerte sich aber, einen solchen Revers auszustellen, und legte deshalb, obgleich er auch ohne Revers bleiben konnte, sein Amt in Berlin nieder (1667). 4. Die Trkenkriege sterreichs. Die Trken und die Ungarn. Seit die Trken Konstantinopel (1453) erobert und nach der Schlacht bei Mohacz (1526) Ungarn mit seiner Hauptstadt Osen-Pest schwer heimgesucht hatten, waren sie im Osten die gefhrlichsten Nachbarn des Reichs, im besonderen sterreichs, geworden. Ferdinand, Karls V. Bruder, hatte durch seine Gemahlin Anna die Knigs-krne von Ungarn erworben; um sich aber in diesem Knigreiche vor den Trken behaupten zu knnen, mute er ihnen Tribut zahlen. Whrend der Reformation schwebte Deutschland in bestndiger Trkengefahr, ja Soliman der Groe fate sogar den Plan, das ganze Abendland zu unterwerfen, scheiterte aber an Karls V. Klugheit und starkem Widerstande und Zrinys heldenmtiger Verteidigung Sigeths. Whrend des dreiig-jhrigen Krieges untersttzten die Trken Bethlen Gabor und nach

5. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 96

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
96 die Zahl der Ritter so groß, da man sie nach ihrer Nationalitt in sieben Zungen teilte. Der Orden der Tempelherren entstand 1118 ans einer Verbrderung von neun franzsischen Rittern. Zu den drei Mnchsgelbden Armut, Keuschheit und Gehorsam fgten sie als viertes Schutz den Pilgern und Kampf den Unglubigen. Weil ihnen das vierte Gelbde besonders wichtig war, nahmen sie neben den Rittern viele Kriegsleute in Sold und stellten zu Zeiten ganze Kriegsheere auf, wodurch ihre Macht und ihr Ansehen bedeutend wuchs. König Balduin Ii. rumte ihnen den Flgel seines Palastes zur Wohnung ein, wo einst der Tempel Solomons gestanden hatte, daher der Name Tempelherren. Ihr Ordenskleid war ein weier Mantel mit einem roten Kreuze. Der zweite Kreuzzug. 11471149. Die seldschukischeu Trken hatten der die Fatimiden wieder Vorteile errungen und im Jahre 1144 das Frstentum Edessa, die Vormauer von Jerusalem, erobert. Die Nachricht hiervon entflammte den Glaubenseiser besonders in Frankreich von neuem. Der berhmte Abt Bernhard von Clairvaux (f. u.) hatte sich trotz seines gebrechlichen Krpers der Kreuzpredigt unterzogen und gewann den franzsischen König Ludwig Ve wie Konrad Iii. von Deutschland fr den zweiten Kreuzzug. Aber gerade die Teilnahme zweier aufeinander eifer-schtigen Fürsten und Völker vereitelte jedes einmtige Vorgehen sowohl den Seldschuken wie den mitrauischen Ostrmern gegenber, und so ver-lief die glnzend begonnene Unternehmung in klglicher Weise. Nach ver-geblicher Belagerung von Damaskus kehrten die Heere nnverrichteter Sache in die Heimat zurck. Der dritte Kreuzzug. 11891192. Neue Gefahren brachte den Christen die Bildung eines groen feldschukifchen Reiches durch Nurredin von Damaskus, der nach Beseitigung der Fatimiden auch gypten eroberte. Zwar zerfiel nach seinem Tode sein Reich wieder, aber bald gelang es dem klugen und milden Kurden Saladin, der sich selbst zum Sultan von gypten gemacht hatte, ein Reich von gleichem Umfange herzustellen. Nach seinem Siege bei Hittin am See Genezareth der das christliche Heer (1187), in dem der König von Jerusalem und viele Edle, dazu das heilige Kreuz^ in seine Hnde gefallen war, mute sich auch Jerusalem der Gnade des Siegers ergeben. Wieder erschollen im Abendlande von Rom aus die Rufe um Hlfe fr die bedrngten Glaubensbrder im heiligen Lande, und nicht nur die Könige von Frankreich und England, sondern auch der Kaiser Friedrich Barbarossa gelobten einen Kreuzzug. Friedrich Barbarossa,

6. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 78

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
78 nun der Papst die Entweihung der heiligen Sttten in Jerusalem, die Leiden der morgenlndischen Christen und der Pilger, die Gefahren, welche die ganze Christenheit durch den Islam bedrohten, lebhaft schilderte, als er alle aufforderte, sich in den Dienst Christi zu stellen, um das heilige Grab zu befreien, und Vergebung der Snden und Gnade bei Gott den Streitern verhie, da blieb kein Auge trocken, und es erscholl der ein-stimmige Zuruf: Gott will es! Scharenweise drngte das Volk heran, kniete vor dem Papste nieder und bat um dessen Erlaubnis und Segen zum Zuge, jedem lie der Papst ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heften. Eine Heerfahrt, ein Kreuzzug gegen die Trken wurde beschlossen, und allen anwesenden zahlreichen Geistlichen gab der Papst den Auftrag, in ihren Sprengeln das Kreuz zu predigen. Ganz Frankreich und Italien gerieten in Bewegung. Einer der eifrigsten Kreuzprediger war der Ein-siedler Peter von Amiens, der im heiligen Lande gewesen war, die Mihandlung der Christen gesehen und selbst erfahren hatte und sie mit den lebhaftesten Farben schilderte. berall wurde er als ein Bote Gottes betrachtet. Abgezehrt und bleich, mit tiefliegenden Augen, barfu und mit entbltem Scheitel, in Lumpen gehllt, einen Strick um die Lenden und ein Kreuz in der Hand, zog er, auf einem Esel sitzend, einher. Er predigte in Kirchen und auf der Heerstrae, und seine hinreiende Beredsamkeit regte alle Gemter auf. Der erste Kreuzzug. Nachdem zahlreiche, schlecht bewaffnete Haufen niederen Volkes unter dem Ritter Walter ohne Habe und dem Einsiedler Peter von Amiens teils unterwegs auf dem Marsche in Ungarn, teils in Kleinasien durch Entbehrungen und das Schwert der Seldfchnken zu Grunde gegangen waren, machten sich im Sommer 1096 die eigentlichen Heere mit 300 000 Streitern auf den Weg. Der Kern des Heeres bestand aus der lothringischen, sdfranzsischen, normannisch-franzsischen und normnnisch-italienischen Ritterschaft und wurde gefhrt von Gott-fried von Bouillon, dem Herzoge von Niederlothringen, seinen Brdern Balduin und Enstach, Raimund von Toulouse, Bosmund von Tarent und seinem Neffen Tarieret) u. ct., dem Bischof Adhemar von Puy hatte der Papst als seinem Bevollmchtigten die Oberleitung bertragen. Auf verschiedenen Wegen ziehend, vereinigten sich die einzelnen Heere im Frh-jhr 1097 vor Konstantinopel. Nachdem sie dem Kaiser Alexius fr alle knftigen Eroberungen den Lehnseid hatten leisten mssen, setzten sie auf griechischen Schiffen der den Bosporus und begannen den Durchzug durch Klemaften. Die seldschukische Hauptstadt Nica ergab sich den Griechen. Die

7. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 161

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
stimmte Schranken ziehen sollte, geloben mssen, kein fremdes Kriegsvolk ins Reich zu führen, ohne Zustimmung der Kurfrsten weder Bndnisse mit fremden Mchten abzuschlieen noch auswrtige Kriege zu führen, keinen Reichstag auerhalb Deutschlands zu berufen, in Reichsgeschften keine andere Sprache als die deutsche oder lateinische anzuwenden, die stndischen Rechte zu achten, das Reichsregiment wiederherzustellen u. s. w. In ganz Deutschland begrte man das junge edle Blut von sterreich" mit freudigen Erwartungen. Aber so wenig der in Gent ge-borene, in den Niederlanden und in Spanien erzogene Kaiser die deutsche Sprache beherrschte, so wenig verstand er die deutsche Art zu wrdigen. Fr die deutschen Bestrebungen zur Besserung der kirchlichen und staatlichen Zustnde zeigte er weder Verstndnis noch Teilnahme. Ihn beschftigten andere Plne, er wollte die Weltmacht des mittelalterlichen Kaiser-* tums wieder aufrichten und sich zum unbeschrnkten Herrscher machen; Frankreich sollte gedemtigt und die Trken aus Europa verjagt werden. Der Reichstag zu Worms. Im Jahre 1521 berief Karl V. die 1521 deutschen Fürsten und hohen Geistlichen zu einem Reichstage nach Worms. Hier sollten neben den weltlichen Angelegenheiten auch die kirchlichen ge-ordnet werden, denn der Papst drngte den Kaiser, zu dem der Luther verhngten Banne auch die Reichsacht hinzuzufgen. So wurde auch Luther vor den Reichstag geladen, damit er sich vor Kaiser und Reich wegen seiner Lehre verantworte. Sein Kurfürst Friedrich der Weise erwirkte ihm freies Geleit, und der Reichsherold Kaspar Sturm wurde gesandt, ihn zu begleiten. Vielfach riet man Luther mit dem Hinweis auf Hus ab, die Reise zu unternehmen. Aber er war entschlossen, der Vorladung zu folgen, und wenn sie gleich ein Feuer machten, das zwischen Witten-berg und Worms bis gen Himmel reichte." berall, wohin er kam, scharte sich das Volk zusammen, den khnen Mann zu sehen, und vielerorts predigte er. Ungeheuer war der Zudrang, als er am 16. April in seiner Mnchskutte auf offenem Wagen, den ihm der Rat der Stadt Wittenberg geliehen hatte, in Worms einzog. Noch kurz vor der Stadt Worms hatte ihn sein Freund Spalatin, der Hofprediger Friedrichs des Weisen, zum Umkehren bewegen wollen, aber Luther blieb in seinem Gottvertrauen un-erschttert. Gleich am folgenden Tage wurde er vor die Versammlung geladen. Wegen der auerordentlichen Volksmenge, die sogar die Dcher besetzt hatte, um ihn zu sehen, fhrte man ihn durch Grten und Hinterhuser nach dem Rathause, wo der Reichstag abgehalten wurde. Vor dem Versamm- Hcinze, Die Geschichte. H. 11

8. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 171

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
171 war Karl V. durch auswrtige Kriege so in Anspruch genommen, da der Protestantismus Gelegenheit fand, sich weiter auszudehnen. So wurden der Herzog Ulrich von Wrttemberg fr die Reformation gewonnen (1534), das albertinische Sachsen und Kurbrandenburg (1539), wo Kurfürst Joachim Ii. eine neue Kirchenordnung einfhrte. Pommern, An-halt, Baden-Durlach, Pfalz-Neubnrg und Zweibrcken, endlich auch die Kurpfalz (1545) wurden protestantisch; in allen Reichsstdten, in denen die Brgerschaft die Entscheidung in der Hand hatten, wie in Nrnberg, Regensburg, Augsburg, Frankfurt a- M. u. a., siegte das evangelische Bekenntnis. Selbst Paderborn, Kln, Wien, ja fast alle sterreichischen Lande neigten sich der Reformation zu. Auerhalb Deutschlands fand sie besonders in den skandinavischen Lndern, in Dnemark, Schweden und Norwegen, Verbreitung; auch in Livland, Kurland, zum Teil in Polen, Ungarn und Siebenbrgen gewann Luthers Lehre viel Anhang. Karl V. kmpfte whrenddessen gegen die Trken, unternahm einen glcklichen Zug nach Tunis gegen die von den Trken untersttzten See-ruber, denen er 20000 Christensklaven entri, während ein anderer Zug gegen die Seeruber in Algier miglckte. Zwei neue Kriege des Knigs Franz I. von Frankreich fhrten endlich zum Frieden von Crespy (1544), in dem Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtete. Der Protestantismus hatte jetzt den Hhepunkt seiner Macht erreicht. Whrend seiner auswrtigen Kriegen hatte Karl keine Gelegenheit zum be-waffneten Einschreiten gegen die Protestanten gefunden, er mochte diese auch nicht reizen, sich auf die Seite seiner Gegner zu werfen, er hatte vielmehr durch Religionsgesprche (1541 zu Regensburg) die Einigung herbeizufhren gesucht; als aber nun nach Beendigung seines Krieges mit Franz I. die Protestanten sich weigerten, das auf seine Veranlassung berufene Tridentiner Konzil zu besuchen, war er entschlossen, mit Waffengewalt die Protestanten niederzuwerfen. Vor Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 zu Eisleben, wohin ihn die Grafen von Mansfeld gerufen hatten, um eine Erbstreitigkeit unter ihnen zu schlichtend) In der Schlokirche zu Wittenberg wurde er bestattet. 4> Der schmalkaldische Krieg. 154647. Indem Kaiser Karl V. erstrebte, die kirchliche Einheit wieder herzu-stellen, wollte er zugleich die kaiserliche Macht der die Frstengewalt *) Ein Brief des Justus Jonas der Luthers Tod.

9. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 180

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
180 Der Bergbau und das Httenwesen wurden in ergiebigster Weise getrieben. der das glckliche und reiche Leben, das sich in den deutschen Landen jetzt allenthalben regte, entwirst uns Mnster in seiner Kosmographie" ein liebliches Bild. Von dem Gebirg herab, dessen heilende Kruter sie (die Kosmographie) namhaft macht, fhrt sie uns die Flsse entlang durch die Landschaften, von unzhligen Drfern und wohlgelegenen Schlssern erfllt, mit Buchen und Eichen umzunt, nach den Bergen, wo der Wein focht,' nach der Ebene, wo die Kornhren so hoch wachsen, da sie dem Reiter ans den Kopf reichen, zu den gesunden Brunnen, den heien Quellen; sie erffnet uns Deutschland wie eine Sommerlandschaft mit den bunten Streifen ihrer Feldfrchte, der und der von geschftigen Hnden angebaut; aber, was mehr ist, von einem treuherzigen, in seinen Sitten und dem Ruhme alter Tugend verharrenden tapfern Volke bewohnt." Das reformatorische Prinzip der freien Forschung" schien auch den Wissenschaften neue Bahnen zu ffnen; doch entwickelten sich nur die Mathematik und die Astronomie durch Nicolaus Kopernikus 14731541), und Johann Kepler (15711631) in freier und be-deutsamer Weise. 7. Reformation und Gegenreformation auerhalb Deutschlands. Die Werkzeuge der Gegenreformation waren die Inquisition und der Jesuitenorden. Unter der Inquisition sind aus dem Mittelalter stammende Glaubensgerichte zu verstehen, die vornehmlich in Spanien unter Ferdinand dem Katholischen und Jsabella bereits zahlreiche Opfer gefordert hatten, als sie auch in Rom im Jahre 1542 vom Papste Paul eingerichtet wurde, um alle Ketzerei zu unterdrcken und mit der Wurzel auszurotten. Sie durfte jeden der Ketzerei Verdchtigen ohne Rck-ficht auf Stand und Wrde einkerkern und nach Befund der Schuld sogar am Leben strafen und seine Gter einziehen. Der Jesuitenorden wurde durch Jgnaz von Loyola, einem spanischen Ritter, der anfangs Offizier und spter in den geistlichen Stand getreten war, gestiftet und vom Papste 1540 besttigt. Streng militrisch eingerichtet, war er dem Papste zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet. uerliche Kennzeichen in der Tracht und eine feststehende klsterliche Ord-nung wurde bei ihm nicht eingefhrt. Die Leitung des in allen Lndern verbreiteten Ordens lag in den Hnden des Ordensgenerals, der die Provinzialen, die Hupter der einzelnen Provinzen (Arbeitsbezirke der Jesuiten), und die brigen Beamten anstellte. Unter den Provinzialen standen die Superioren der Novizenhuser und die Rektoren der Kollegien.

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*
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