Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 120

1893 - Leipzig : Dürr
— 120 — durch das Adriatische Meer zu fahren imd, womöglich unerkannt, durch Deutschland zu reisen. Bei Venedig erlitt er Schiffbruch. Mit Mühe gerettet, durchwanderte er die östlichen Alpenländer und kam in die Nähe von Wien. Als er sich hier durch ein morgenländisches Goldstück verriet, wurde er auf Befehl des Herzogs Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn auf Schloß Trifels in der Pfalz in festen Gewahrsam brachte, um ihn als Pfand gegen Heinrich den Löwen und andere Feinde, die von England aus unterstützt wurden, zu gebrauchen. Er erpreßte wichtige Zugeständnisse von ihm und ließ ihn endlich für eine hohe Lösesumme frei. Die Erzählung, daß Richards Kerker unbekannt gewesen sei und daß ihn der Sänger Blonde! auf Burg Trifels entdeckt habe, indem er dort ein Lieblingslied seines Königs gesungen und aus dem Turme Antwort erhalten habe, ist eine Sage. 5. Die geistlichen Ritterorden. In den Kreuzzügen gelangten die geistlichen Ritterorden zu hoher Bedeutung. Die Mitglieder derselben unterstanden dem Mönchsgelübde; sie mußten ihren Vorgesetzten unbedingt gehorchen, besaßen kein persönliches Eigentum und durften nicht heiraten. Ihre Aufgabe war, die heiligen Orte gegen die Ungläubigen zu verteidigen und die Pilger zu schützen und zu pflegen. Die Aufgenommenen teilten sich in die Pflichten des Ordens, es gab unter ihnen Ritter, Priester und dienende Brüder. Drei solcher Orden waren gestiftet worden: die Johanniter, die Templer und die Deutsch ritte r. Sie unterschieden sich weniger in den inneren Einrichtungen als in Äußerlichkeiten und durch ihre Nationalität. Die Johanniter hatten ihren Mittel- und Sammelpunkt in dem Johanniterhospital zu Jerusalem. Dieses war während des ersten und zweiten Kreuzzuges von italienischen Kaufleuten gegründet worden. Sie trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuz. Die Templer hatten ihre Heimstätte auf dem Tempelplatze in Jerusalem. Ihr Orden war ebenfalls während der ersten Kreuzzüge von französischen Edelleuten ins Leben gerufen worden, man erkannte sie an dem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Den Orden der Deutschritter oder Deutschherren hatte Friedrich von Schwaben, der Sohn Barbarossas, kurz vor seinem Tode vor Acre geschaffen. Ihnen gehörte das Marienhospital in Jerusalem, das Bremer und Lübecker Kaufleute erbaut hatten. Ihre Kleidung war ein weißer Mantel mit schwarzem Krenz.

2. Das Mittelalter - S. 36

1893 - Leipzig : Dürr
Angelsachsen. Diese wilden Germanen hatten mit der römischen Kultur auch die christliche Kirche in Britannien ausgerottet. Gregor sandte den Abt Augustin mit 40 Mönchen dahin. Es war kein leichtes Werk, die rauhen Krieger, deren Sprache und Gewohnheiten so himmelweit von der römischen Bildung verschieden waren, für die neue Lehre 51t gewinnen. Aber die Ausdauer der Glaubensboten überwand alle Schwierigkeiten, und nach und nach wurden die Angelsachsen, die Schotten, die Iren die glaubenseifrigsten Völker, ans welchen viele Missionäre hervorgingen, die ihren heidnischen Volksgenossen auf dem Kontinente die katholischen Glaubenssätze verkündeten. 3. Me Mohammedaner. 1. Mohammed. Unterdessen entstand im Morgenlande eine tiefgehende religiöse Bewegung. In Arabien trat ein Religionsstifter auf, Namens Mohammed. Die Araber hatten sich bis dahin mit einer Natnrreligion begnügt, die hauptsächlich auf Sternendienst beruhte und allmählich in Götzendienst ausgeartet war. Zerspalten in viele Stämme, die zum Teil in beständiger Blntseindschaft lebten, und räumlich getrennt durch weite Wüstenstrecken, entbehrten sie überdies eines nationalen Zusammenhanges, und obgleich sie durch regen Handelsverkehr mit den benachbarten Völkern in Berührung kamen, so hatten sie doch ihre eigentümlichen naturwüchsigen Sitten und Anschauungen festgehalten. Als besonders heilig galt ihnen ein schwarzer Stein in der Kaaba (einem würfelförmigen Tempel) zu Mekka. Mau sagte, daß er vom Himmel gefallen fei, vielleicht war es ein Meteorstein. Vor der Abreise zogen die Karawanen in feierlicher Prozession um diesen Altar und erflehten den Segen der Götter. Der Stein lag noch an der Stelle, wo man ihn zuerst gesunden hatte, in einem Thale an der Grenze von Hedschas. Über demselben hatte man den Tempel erbaut, und um den geweihten Platz war die Stadt Mekka entstanden. Das Nationalheiligtum wurde von dem Geschlechte der Kuraischiten behütet; sie schützten den Tempel und leiteten den Gottesdienst, sie behaupteten ihre Würde als Schlüsselbewahrer, Pfleger der Pilger und Bannerträger. Ans diesem Geschlechte entstammte Mohammed. Frühzeitig verlor er Vater und Mutter durch den Tod, aber ein armer, rechtlicher Oheim nahm sich seiner an und erzog ihn. Zum Jüngling herangewachsen, trat er in die Dienste einer reichen Kaufmannswitwe Chadidscha; dadurch

3. Das Mittelalter - S. 129

1893 - Leipzig : Dürr
— 129 — Umkehr. Auf dem heiligen Stuhle saß damals Gregor Ix., ein Greis, aber voll rastlosen Eifers wie ein Jüngling. Er war so ergrimmt über das Scheitern des Kreuzzuges, daß er den Kaiser in den Bann that und nicht nur Italien, sondern auch Deutschland gegen ihn aufwiegelte. Aber auch Friedrich drohte mit Gewaltmaßregeln. Unbekümmert um den Bann und ohne den Papst zu fragen, unternahm er im folgenden Jahre den Kreuzzug von neuem. Nicht mit Waffengewalt, sondern durch geschickte Unterhandlungen mit dem Sultan Kamil von Ägypten gewann er das Gebiet von Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, sowie den Küstenstrich von Joppe bis Sidon und krönte sich selbst zum König von Jerusalem, obgleich der Patriarch im Auftrage des Papstes die Stadt mit dem Interdikt belegte. Über Brindisi kehrte er zurück. Rasch eroberte er die von den päpstlichen Truppen besetzten Gebiete Unteritaliens und wollte schon in den Kirchenstaat einrücken, als der Papst die Hand zum Frieden bot. 10. Die heilige Elisabeth. Unter den Fürsten, die Friedrich Ii. auf seinem ersten Kreuzzuge begleiteten, war der Landgraf Ludwig (der Heilige) von Thüringen. Auch er erkrankte, ging mit dem Kaiser in Otranto ans Laud und ist dort gestorben. Seine Gemahlin hat noch größere Berühmtheit erlangt, als er, jeder Deutsche kennt sie unter dem Namen der heiligen Elisabeth. Sie war die Tochter des Königs Andreas von Ungarn; schon als vierjähriges Kind hatte sie ihre südliche Heimat mit der Wartburg vertauschen müssen, damit sie dort für ihre künftige Bestimmung, die Gemahlin des jungen Landgrafen zu werden, die passende Erziehung genösse. Ihr Sinn war ganz dem religiösen Leben zugewandt, ihre Wohlthätigkeit gegen die Armen kannte keine Schranken, so daß Ludwig, der selbst ein überaus frommer Herr war, fürchtete, sie möchte zuletzt all ihren fürstlichen Reichtum in Almosen verwandeln. Bekannt und berühmt ist die schöne Wartburgsage, nach der die Brode, die sie in ihrer Schürze hinab zu den Armen trug, in Rosen verwandelt wurden, als ihr Gemahl sie dabei überraschte. Nach dem Tode des Landgrafen verließ sie die Wartburg und zog nach Marburg, um dort unter der Aufsicht ihres Beichtvaters, des Bischofs Konrad, einzig und allein frommen Werken zu leben. Der Bifchof war ein harter Eiferer im Dienste der Kirche. Er quälte sie mit Fasten, Bußen und Kasteiungen mehr als ihr zarter Körper ertragen konnte. Nach ihrem Tode (sie starb 1231) wurde sie kanonisiert, d. h. vom Papste zur Heiligen erhoben.

4. Das Mittelalter - S. 131

1893 - Leipzig : Dürr
— 131 — hören. Dadurch erlangten sie eine außerordentliche Gewalt und großen Einfluß bei den Fürsten und bei dem Volke. Gleichzeitig mit den Dominikanerklöstern erstand ein andrer Bettelorden, der von dem Italiener Franz von Assisi in Neapel gestiftete Orden der Franziskaner. Auch diese suchten ihre Ausgabe in der Bekehrung der Ketzer, verfuhren aber weniger gewaltsam als die Dominikaner. Die Franziskaner sind am bekanntesten unter den Namen Mi-noriten, Barfüßer, Kapuziuer. Bettelmönche finb außerdem noch die Augustiner, Karmeliter, Serviten. 11. Friedrich Ii. (Fortsetzung). Kaiser Friedrich Ii. war mehr Italiener als Deutscher, darum weilte er auch meist in Italien, mit der Regierung seines sicilianischeu Reiches beschäftigt. Deutschland überließ er feinem Sohue Heinrich. Im sonnigen Süden, im schönen Palermo, Hielt er mit orientalischer Pracht Hof; nicht nur kluge Italiener, auch weise Araber bildeten seine Umgebung. Hier gab es kaum noch einen Unterschied der Religionen; glanzende Feste, bei denen Gesang, Spiel und geistvolle Gespräche um den Preis rangen, bereinigten auserwählte Männer und Frauen zu einem lebensfrohen Kreise. Die deutschen Fürsten, die geistlichen fast mehr als die weltlichen, blieben dem fernen Kaiser treu, aber sie benutzten dessen Abwesenheit, um ihre Rechte zu vermehren. Der Kaiser belohnte ihre Ergebenheit, indem er ihren Wünschen entgegenkam. Er bestätigte ihnen die volle Gerichtsbarkeit, das Munzrecht, das Besestignngsrecht, und die Rechte der freien Städte schränkte er zu Gunsten der Bischöfe oder der benachbarten Grafen und Herren mehr und mehr ein. So wurden die Fürsten Landesherren. Es war gut, daß Friedrich ans die Hilfe der Fürsten rechnen konnte, denn schwere Kämpfe standen ihm bevor. Sein eigener Sohn Heinrich empörte sich gegen ihn. Deutschland war damals durch die ununterbrochenen Fehden und durch die Ketzerversolgungen innerlich zerrissen. Der junge König nahm sich gern der Unterdrückten an, der „Ketzer", der reichsfreien Städte, und grollte den Großen, den geistlichen und weltlichen, die der Kaiser begünstigte. Er trat in Verbindung mit den lombardischen Städten und stellte sich endlich (1235) in Boppard am Rhein an die Spitze eines Heeres, um seinem Vater Trotz zu bieten. Da erschien der Kaiser in Deutschland, die Fürsten scharten sich um ihn, und ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, war Heinrichs Sache verloren. Er wurde in Worms gefangen ge-

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 11

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 11 setzt wird, die verschiedenen Zeitrechnungen, welche sich bei den einzelnen Völkern vorfinden, gegen ein- ander auszugleichen. Die wichtigsten geschichtlichen Zeitrechnungen (aerae) sind: а) nach Zähren der Welt (nach den heiligen Urkunden der Hebräer— schwierig und zum Theile unsicher"). Sil- berschlag setzte die Geburt Zesu ins Zahr der Welt 4200; Frank und Gat Lerer ins Z. d. W. 4181. d) nach Zähren vor und nach Christi Geburt. Sie ist, so weit sie rückwärts mit den beglaubigtsten Zeitrech- nungen (der Olympiaden, der Zahre von Erbauung Noms, und der hebräischen Zahrbücher) ausgeglichen werden kann, die einfachste und anwendbarste. c) nach Olympiaden. Die erste Olympiade 776zahre vor Christus. б) von Noms Erbauung (nach verschiedenen Bestim- mungen; gewöhnlich 753 Zahre vor Christus). e) die aera Seleuciclarum; — beginnt mit dem 1. Oct. 312 vor Christus. 1) nach der Hegira (Flucht Muhamcds); —• beginnt mit dem 16. Zuly 622 nach Chr. , g) die französisch-republikanische Zeitrechnung; — begann am 21. Sept. 1792, und hörte auf mit dem 31. Dec. 1805. (Der julianische Kalenderchat seinen Namen von den Berechnungen durch Sosigenes unter Zulius Cäsar, 47 Zahre vor Christus. Er ist noch gewöhn- lich in der griechischen Kirche, und unterscheidet sich gegenwärtig durch 12 Tage von dem gregoria- nischen Kalender, welchen Papst Gregor 13 im Zahre 1582 einführte, den aber die Protestanten erst im Zahre 1700 annahmcn.) Zur Literatur der Zeitrechnung gehören: los. Scaliger, de emendatione temporum. Paris 1583> Fol. N. E. l629- Thesaurus temporum. Paris 16o6. Fol. N. E. 167k

7. Geschichte der Reformation - S. XXIV

1834 - Leipzig : Dürr
Xxiv Inhaltöverzcichni ß. Verbot des Bibellesens. Erblehre. Untrüglichkeit der Kirche)." S. 62—72. tz. 17. Mönche und Nonnen. (Aegypten ihr Vaterland. Klöster. Benediktiner. Styliten. Flagellanten). S. 72 — 75. §. 18. Fortsetzung. Inquisition. (Cartheuser. Barfüßer Trap- pisten. Augustiner. Carmeliter. Dominicaner. Franziska- ner. Albigenservecfolgung. Greuel der Inquisition und ihrer Hinrichtungen). S. 76 — 79. §. 19. Seegensreiche Wirkungen des Christenthums — verdienst- volle Lehrer. (Eusebius. Chrysostomus. Augustinus. Ambro- sius. Hieronymus. Athanasius. Abt Bernhard von Clairvaux. Johann Tauler. Thomas von Kempis. Die Scholastiker). S. 80 — 84. §. 20. Die griechische Kirche. (Kaiser Iustinian. Sophienkir- che. Streitigkeiten. Constantinopel geht 1453 verloren. Be- kehrung der Russen. Der heilige Basilius). S. 85 —87. §, 21. Muhamed. (Sein Leben — seine Lehre — seine Nach- folger die Kalifen. Sarazenen — in Spanien und Portugal. Wechabitcn). S. 67 — 9ü. §. 22. Die Kreuzzüge. (Das Mittelalter. Peter von Amiens. Gottfried von Bouillon. Saladin. Das Ritterwesen. Faust- recht. Kaiser Rudolph von Habsburg. Johanniter-, Rhodi- ser- und Malteserorden. Deutsche Ritter. Tempelherren). S. 90 — 94. §. 23. Gegner der päpstlichen Macht. (Waldenser und Albigen- ser. Wiklesiten). S. 94 — 96. §. 24. Die Hussiten. (Johann Huß. Stiftung der Universität Leipzig. Cardinale. S. 97. Kaiser Wenzel und Siegmund. Concilium zu Costnitz. Huß schändlich verurtheilt und ver- brannt. Hieronymus von Prag ebenfalls. Hussitenkrieg. Calixtiner und Taboriten. Aiska und Procopius ihre Anfüh- rer. Concilium in Basel. Böhmische und mährische Brüder). S. 96 —101. §■. 25. Sinken der päpstlichen Macht bei ihrem scheinbaren Stei- gen. (Ursachen. Grobe Unwissenheit. Schauspiele aus der christlichen Geschichte genommen. Das Narrenfest. Schwel- gerei und Sittenlosigkeit in Rom und in den Klöstern. Geld-

8. Geschichte der Reformation - S. 3

1834 - Leipzig : Dürr
~1 Einleitung. 3 unserer nach allen Selten so bewegungsvollen Zeit bedarf) Um das Ganze, das nun schon einen Zeitraun von mehr a!s acht- zehnhundert Jahren in sich schließt, besser zu überschauen, wird diese Geschichte in mehre Perioden (Zeiträume) cingetheilt, deren wir hier, wo wir uns besonders in der reichhaltigen Geschichte von der Reformation auf das Allernothwcndigste, zum Verstandniß der Kirchenverbesserung Unentbehrlichste beschranken, nur drei annehmen, die bei einigen der wich- tigsten Ereignisse ihre Ruhepunkte finden. I. Erster Zeitraum. Von der Erscheinung Jesu auf der Erde und der Gründung des Christenthums bis um das Jahr 5oo, wo mit Constantinus dem Großen zuerst ein christlicher Kaiser regiert und das Christenthum an- fangt die herrschende Religion in dem großen römischen Reiche zu werden. Ii. Zweiter Zeitraum vom Jahr ooo*— 153 7 r wo das Christenthum sich mit vielem Segen weiter verbreitet, wo aber auch vorzüglich da, wo es zuerst blühete, trau- rige Streitigkeiten und Trennungen entstehen, Jrrthü- mcr und Mißbrauche überhand nehmen und wo beson- ders ein Lehrer sich über die andern zu einer höchst furchtbaren Macht erhebt, weswegen eine Kirchenver- besserung höchst nothwendig wird. Iii. Von der Reformation 1617 bis auf unsere Zeiten.

9. Geschichte der Reformation - S. 91

1834 - Leipzig : Dürr
Die Kreuzzüge. 91 sich auch das Vaterland Jesu und der Apostel den sogenann- ten Ungläubigen zu entreißen. Aber man meinte auch schon durch einen solchen häufig rohen Eifer, der oft in grausamen Fanatismus überging und die schauderhaftesten Ausschwei- fungen erzeugte, genug für die Verherrlichung des Erlösers gethan zu haben, und die geistliche Macht, statt die Christen über seine würdigste Verehrung aufzuklären, benutzte solche Züge zur Vermehrung ihres Gebiets und irdischer Vortheile. Die Kriegslust der damaligen Zeit, der Aberglaube, der in Wallfahrten und in solchen Unternehmungen ein Verdienst, Vergebung der Sünden und die Seligkeit zu erlangen hoffte, beförderte den Plan, Palästina zu erobern- Der Mönch Peter von Amiens in Frankreich kam iog5 von einer Wall- fahrt zurück und schilderte den dasigcn Zustand der Christen und Pilgrime sehr kläglich. Der Papst Urban Ii. hielt in Clermont eine Versammlung von Abgeordneten aus allen Gegenden, und er und Peter sprachen so eindringlich, daß alle Anwesende auf ihre Knie fielen und ausriefen: Gott will es. Ganz Europa gerieth in Bewegung, selbst Schaaren von Kindern wollten hinziehen, und der Papst versprach allen Kriegern Ablaß. Die Triebfedern waren sehr verschieden; bei vielen war es frommer, gutgemeinter Religionseifer; bei andern der Wunsch auf diese Weise Sündenerlaß und wohl gar noch himmlische Belohnungen zu erlangen; bei manchen Fürsten Ehrgeiz und Eroberungssucht, bei vielen Kriegern Lust zu Abenteuern und Beute. Im I. 1096 zog fast eine Million von Kriegern, die ein rothes Kreuz auf den Schul- tern hatten, auf verschiedenen Wegen fort und sie wollten einander in Constantinopel finden; allein der größte Theil kam durch Ausschweifungen und Krankheiten um, oder wurde von den Völkern erschlagen, durch deren Länder sie mit Rau- den und Plündern zogen. Nur Gottfried von Bouillon, Her- zog von Lothringen, ein edler, tapfrer Fürst, kam mit einem etwa 80,000 Mann starken, regelmäßigen Heere dort an, siegte glücklich, gründete das Königreich Jerusalem, wollte aber aus Demuth lieber Schutzhcrr als König heißen und traf manche gute Einrichtungen, starb aber schon im 1.1100.

10. Geschichte der Reformation - S. 122

1834 - Leipzig : Dürr
122 Der Anfang der Reformation. er nicht wieder kommen sollte. „Ich beschwöre dich, lieber Bruder, sprach er, las; nicht ab zu lehren und bei der Wahr- heit zu verharren. Arbeite unterdessen zugleich für mich, weil ich nicht hier seyn kann. Du kannst es noch besser ma- chen. Darum ist auch nicht viel Schade um mich; bleibst du doch da. An dir hat der Herr einen noch gelehrteren Strei- ter." In Begleitung des kaiserlichen Herolds, der ihm einen Geleitsbrief überbrachte, mit einem Sachwalter und einigen Gelehrten reifete er den 4. April ab. Seine Reise war ein Triumphzug; wo er hin kam, wollte Jedermann den merk- würdigen Mann sehen, der sich vor keiner geistlichen und weltlichen Macht fürchtete. Er sähe mit Lächeln die Bann- bulle an, die hier und da angeschlagen war, und als man ihn warnte, er möchte sich vor Worms hüten, sprach er: „Und wenn die Feinde ein Feuer machten, das zwischen Worms und Wittenberg bis an den Himmel reichte, so will ich doch, weil ich gefordert worden, erscheinen im Namen des Herrn und Christum bekennen, denn er lebet noch." „Und wenn so viel Teufel zu Worms waren," sagte er noch vor seinem Einzuge, „als Ziegel auf den Dächern, noch wollte ich hinein." Selbst Spalatin warnte ihn; aber er zog ge- trost am >6. April i52i in Worms ein; viele tausend Men- schen waren ihm zu Pferde und zu Fuße entgegen gereiset, und man suchte mehr ihn, als den Kaiser zu sehen. Schon am i?. April 1621 Nachmittags 4uhr mußte er vor der Reichs- versammlung erscheinen. Man mußte ihn wegen des Ge- dränges der Menschen, die ihn sehen wollten, durch ver- borgne Gänge aufs Rathhaus führen. Als er hineintrat, klopfte ihm Georg Freundsberg, ein ehrwürdiger grauer Kriegsheld, auf die Schulter und sagte: „Mönchlein! Mönch- lein! du gehest jetzt einen Gang, dergleichen ich und mancher Oberste nicht gcthan haben, in der ernstesten Schlacht. Bist du rechter Meinung, und deiner Sache gewiß, so scy nur getrost und fahre in Gottes Namen fort, Gott wird dich nicht verlassen." So trösteten ihn, der sich selbst vorher durch ein kräftiges Gebet gestärkt hatte, viele andre Mitglieder des Reichs. Es waren zugegen der Kaiser, sein Bruder
   bis 10 von 110 weiter»  »»
110 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 110 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 65
1 187
2 76
3 87
4 368
5 359
6 360
7 490
8 17
9 62
10 610
11 319
12 132
13 20
14 62
15 204
16 149
17 102
18 46
19 76
20 74
21 191
22 175
23 61
24 151
25 86
26 61
27 110
28 138
29 47
30 182
31 264
32 85
33 148
34 285
35 25
36 133
37 1053
38 225
39 144
40 94
41 702
42 193
43 119
44 13
45 589
46 144
47 67
48 53
49 181

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 27
2 2
3 38
4 10
5 4
6 8
7 45
8 35
9 62
10 8
11 3
12 2
13 14
14 2
15 3
16 60
17 535
18 16
19 6
20 50
21 7
22 0
23 33
24 3
25 123
26 174
27 1
28 3
29 0
30 13
31 0
32 31
33 11
34 12
35 10
36 33
37 62
38 7
39 50
40 7
41 76
42 25
43 154
44 8
45 166
46 53
47 1
48 0
49 1
50 1
51 0
52 182
53 9
54 9
55 0
56 106
57 4
58 170
59 6
60 11
61 5
62 10
63 3
64 9
65 42
66 31
67 43
68 81
69 420
70 1
71 51
72 45
73 27
74 26
75 13
76 24
77 46
78 25
79 3
80 4
81 4
82 18
83 20
84 4
85 16
86 231
87 28
88 11
89 30
90 535
91 7
92 348
93 0
94 119
95 19
96 17
97 13
98 196
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 2
3 1
4 36
5 1
6 0
7 0
8 3
9 1
10 0
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 4
17 0
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 10
27 0
28 0
29 1
30 0
31 2
32 0
33 13
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 3
40 14
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 2
47 0
48 13
49 2
50 3
51 6
52 2
53 0
54 3
55 7
56 0
57 3
58 30
59 10
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 4
69 0
70 0
71 1
72 5
73 0
74 6
75 0
76 0
77 7
78 0
79 0
80 3
81 13
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 5
89 1
90 0
91 4
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 4
98 3
99 1
100 25
101 0
102 9
103 4
104 0
105 0
106 11
107 0
108 0
109 1
110 4
111 1
112 0
113 0
114 0
115 1
116 1
117 0
118 2
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 2
127 11
128 4
129 0
130 0
131 3
132 1
133 0
134 0
135 0
136 13
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 1
143 8
144 0
145 2
146 1
147 1
148 3
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 2
155 6
156 1
157 0
158 2
159 1
160 0
161 14
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 4
168 1
169 2
170 0
171 0
172 1
173 9
174 0
175 15
176 1
177 14
178 2
179 6
180 0
181 0
182 6
183 5
184 8
185 0
186 4
187 15
188 1
189 0
190 0
191 1
192 3
193 0
194 8
195 2
196 4
197 5
198 0
199 3