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1. Das Mittelalter - S. 120

1893 - Leipzig : Dürr
— 120 — durch das Adriatische Meer zu fahren imd, womöglich unerkannt, durch Deutschland zu reisen. Bei Venedig erlitt er Schiffbruch. Mit Mühe gerettet, durchwanderte er die östlichen Alpenländer und kam in die Nähe von Wien. Als er sich hier durch ein morgenländisches Goldstück verriet, wurde er auf Befehl des Herzogs Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn auf Schloß Trifels in der Pfalz in festen Gewahrsam brachte, um ihn als Pfand gegen Heinrich den Löwen und andere Feinde, die von England aus unterstützt wurden, zu gebrauchen. Er erpreßte wichtige Zugeständnisse von ihm und ließ ihn endlich für eine hohe Lösesumme frei. Die Erzählung, daß Richards Kerker unbekannt gewesen sei und daß ihn der Sänger Blonde! auf Burg Trifels entdeckt habe, indem er dort ein Lieblingslied seines Königs gesungen und aus dem Turme Antwort erhalten habe, ist eine Sage. 5. Die geistlichen Ritterorden. In den Kreuzzügen gelangten die geistlichen Ritterorden zu hoher Bedeutung. Die Mitglieder derselben unterstanden dem Mönchsgelübde; sie mußten ihren Vorgesetzten unbedingt gehorchen, besaßen kein persönliches Eigentum und durften nicht heiraten. Ihre Aufgabe war, die heiligen Orte gegen die Ungläubigen zu verteidigen und die Pilger zu schützen und zu pflegen. Die Aufgenommenen teilten sich in die Pflichten des Ordens, es gab unter ihnen Ritter, Priester und dienende Brüder. Drei solcher Orden waren gestiftet worden: die Johanniter, die Templer und die Deutsch ritte r. Sie unterschieden sich weniger in den inneren Einrichtungen als in Äußerlichkeiten und durch ihre Nationalität. Die Johanniter hatten ihren Mittel- und Sammelpunkt in dem Johanniterhospital zu Jerusalem. Dieses war während des ersten und zweiten Kreuzzuges von italienischen Kaufleuten gegründet worden. Sie trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuz. Die Templer hatten ihre Heimstätte auf dem Tempelplatze in Jerusalem. Ihr Orden war ebenfalls während der ersten Kreuzzüge von französischen Edelleuten ins Leben gerufen worden, man erkannte sie an dem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Den Orden der Deutschritter oder Deutschherren hatte Friedrich von Schwaben, der Sohn Barbarossas, kurz vor seinem Tode vor Acre geschaffen. Ihnen gehörte das Marienhospital in Jerusalem, das Bremer und Lübecker Kaufleute erbaut hatten. Ihre Kleidung war ein weißer Mantel mit schwarzem Krenz.

2. Das Mittelalter - S. 34

1893 - Leipzig : Dürr
— 34 — Milde bewogen und machte es zur Residenz. Die Langobarden eroberten Oberitalien außer dem östlichen Teile desselben (mit Ravenna und Venedig), und der Nordostküste (Ligurien), ja sie bemächtigten sich eines Teiles von Mittel- und Süditalien, nur das römische Gebiet, Neapel, Apulien und Calabrien verblieben den Oströmern. Der Übermut führte Alboiu zu einem gewaltsamen Ende. Er hatte sich aus dem Schädel des erschlagenen Schwiegervaters einen Trinkbecher machen lassen und zwaug Rosamunde bei einem Festmahle, daraus zu trinken. Dies mahnte die Tochter an die Pflicht der Blutrache. Sie gewann einen riesenstarken Langobarden für ihren Plan, und der Uuhold ermordete den Köuig iu dessen Schlafgemach. Rosamnnde floh, der Rache des erzürnten Volkes ausweichend, nach Ravenna und fand dort, von Verbrechen zu Verbrechen fortgerissen, einen schrecklichen Tod durch Gist. Die Langobarden aber behielten die Herrschaft in Italien. 13. Papst Gregor der Große. Mitten unter den Wirren und Schrecken der Völkerwanderung entwickelte sich die christliche Kirche aus ihren ersten Anfängen ungestört weiter zu einer weltumfassenden Macht; auch dies zeugt für die dem Christeutume innewohnende göttliche Kraft. Immer mehr Völker beugten sich vor der Lehre von der Erlösung, Sieger und Besiegte fanden sich zusammen unter dem Kreuze. Zwar schien es, als sollte das Wort Christi in dem Streite um theologische Begriffe untergehen, der im oströmischen Reiche fortdauerte, allein es ist nicht zu verkennen, daß selbst diese abstrakten dogmatischen Grübeleien dazu dienten, das Gebäude der christlichen Lehre gegen willkürliche Deutungen abzuschließen, denn ohne dieselben würde die Gefahr, daß die christliche Kirche sich in unzählige Sekten auslöste, nicht beseitigt worden sein. Eine der merkwürdigsten Erscheinungen der christlichen Begeisterung ist das Mönchswesen. Es ging von Ägypten aus, wo frühzeitig Einsiedler in gänzlicher Abgeschlossenheit von der Welt sich in Andachtsübungen versenkten und durch freiwillige Entbehrungen den Himmel zu verdienen suchten. Ein solcher ägyptischer Heiliger war Antonius, der im dritten Jahrhunderte lebte. Er sammelte zuerst Gleichgesinnte um sich und wurde, indem er so eine Einsiedlerkolonie gründete, der Stifter des Mönchswesens. Sein Schüler Pachomius gab dem Kloster eine bestimmte Einrichtung, den Mönchen eine feste Lebens- ordnung. Armut, uneheliches Leben und Gehorsam waren die Gelübde, welche der Eintretende ablegen mußte. Die seitdem gebräuchlichen Namen bedürfen einer Erklärung. „Mönch" ist ursprünglich ein griechisches Wort und bedeutet Einsiedler (lat. rnunachus pl. monachi), das

3. Das Mittelalter - S. 36

1893 - Leipzig : Dürr
Angelsachsen. Diese wilden Germanen hatten mit der römischen Kultur auch die christliche Kirche in Britannien ausgerottet. Gregor sandte den Abt Augustin mit 40 Mönchen dahin. Es war kein leichtes Werk, die rauhen Krieger, deren Sprache und Gewohnheiten so himmelweit von der römischen Bildung verschieden waren, für die neue Lehre 51t gewinnen. Aber die Ausdauer der Glaubensboten überwand alle Schwierigkeiten, und nach und nach wurden die Angelsachsen, die Schotten, die Iren die glaubenseifrigsten Völker, ans welchen viele Missionäre hervorgingen, die ihren heidnischen Volksgenossen auf dem Kontinente die katholischen Glaubenssätze verkündeten. 3. Me Mohammedaner. 1. Mohammed. Unterdessen entstand im Morgenlande eine tiefgehende religiöse Bewegung. In Arabien trat ein Religionsstifter auf, Namens Mohammed. Die Araber hatten sich bis dahin mit einer Natnrreligion begnügt, die hauptsächlich auf Sternendienst beruhte und allmählich in Götzendienst ausgeartet war. Zerspalten in viele Stämme, die zum Teil in beständiger Blntseindschaft lebten, und räumlich getrennt durch weite Wüstenstrecken, entbehrten sie überdies eines nationalen Zusammenhanges, und obgleich sie durch regen Handelsverkehr mit den benachbarten Völkern in Berührung kamen, so hatten sie doch ihre eigentümlichen naturwüchsigen Sitten und Anschauungen festgehalten. Als besonders heilig galt ihnen ein schwarzer Stein in der Kaaba (einem würfelförmigen Tempel) zu Mekka. Mau sagte, daß er vom Himmel gefallen fei, vielleicht war es ein Meteorstein. Vor der Abreise zogen die Karawanen in feierlicher Prozession um diesen Altar und erflehten den Segen der Götter. Der Stein lag noch an der Stelle, wo man ihn zuerst gesunden hatte, in einem Thale an der Grenze von Hedschas. Über demselben hatte man den Tempel erbaut, und um den geweihten Platz war die Stadt Mekka entstanden. Das Nationalheiligtum wurde von dem Geschlechte der Kuraischiten behütet; sie schützten den Tempel und leiteten den Gottesdienst, sie behaupteten ihre Würde als Schlüsselbewahrer, Pfleger der Pilger und Bannerträger. Ans diesem Geschlechte entstammte Mohammed. Frühzeitig verlor er Vater und Mutter durch den Tod, aber ein armer, rechtlicher Oheim nahm sich seiner an und erzog ihn. Zum Jüngling herangewachsen, trat er in die Dienste einer reichen Kaufmannswitwe Chadidscha; dadurch

4. Das Mittelalter - S. 129

1893 - Leipzig : Dürr
— 129 — Umkehr. Auf dem heiligen Stuhle saß damals Gregor Ix., ein Greis, aber voll rastlosen Eifers wie ein Jüngling. Er war so ergrimmt über das Scheitern des Kreuzzuges, daß er den Kaiser in den Bann that und nicht nur Italien, sondern auch Deutschland gegen ihn aufwiegelte. Aber auch Friedrich drohte mit Gewaltmaßregeln. Unbekümmert um den Bann und ohne den Papst zu fragen, unternahm er im folgenden Jahre den Kreuzzug von neuem. Nicht mit Waffengewalt, sondern durch geschickte Unterhandlungen mit dem Sultan Kamil von Ägypten gewann er das Gebiet von Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, sowie den Küstenstrich von Joppe bis Sidon und krönte sich selbst zum König von Jerusalem, obgleich der Patriarch im Auftrage des Papstes die Stadt mit dem Interdikt belegte. Über Brindisi kehrte er zurück. Rasch eroberte er die von den päpstlichen Truppen besetzten Gebiete Unteritaliens und wollte schon in den Kirchenstaat einrücken, als der Papst die Hand zum Frieden bot. 10. Die heilige Elisabeth. Unter den Fürsten, die Friedrich Ii. auf seinem ersten Kreuzzuge begleiteten, war der Landgraf Ludwig (der Heilige) von Thüringen. Auch er erkrankte, ging mit dem Kaiser in Otranto ans Laud und ist dort gestorben. Seine Gemahlin hat noch größere Berühmtheit erlangt, als er, jeder Deutsche kennt sie unter dem Namen der heiligen Elisabeth. Sie war die Tochter des Königs Andreas von Ungarn; schon als vierjähriges Kind hatte sie ihre südliche Heimat mit der Wartburg vertauschen müssen, damit sie dort für ihre künftige Bestimmung, die Gemahlin des jungen Landgrafen zu werden, die passende Erziehung genösse. Ihr Sinn war ganz dem religiösen Leben zugewandt, ihre Wohlthätigkeit gegen die Armen kannte keine Schranken, so daß Ludwig, der selbst ein überaus frommer Herr war, fürchtete, sie möchte zuletzt all ihren fürstlichen Reichtum in Almosen verwandeln. Bekannt und berühmt ist die schöne Wartburgsage, nach der die Brode, die sie in ihrer Schürze hinab zu den Armen trug, in Rosen verwandelt wurden, als ihr Gemahl sie dabei überraschte. Nach dem Tode des Landgrafen verließ sie die Wartburg und zog nach Marburg, um dort unter der Aufsicht ihres Beichtvaters, des Bischofs Konrad, einzig und allein frommen Werken zu leben. Der Bifchof war ein harter Eiferer im Dienste der Kirche. Er quälte sie mit Fasten, Bußen und Kasteiungen mehr als ihr zarter Körper ertragen konnte. Nach ihrem Tode (sie starb 1231) wurde sie kanonisiert, d. h. vom Papste zur Heiligen erhoben.

5. Das Mittelalter - S. 131

1893 - Leipzig : Dürr
— 131 — hören. Dadurch erlangten sie eine außerordentliche Gewalt und großen Einfluß bei den Fürsten und bei dem Volke. Gleichzeitig mit den Dominikanerklöstern erstand ein andrer Bettelorden, der von dem Italiener Franz von Assisi in Neapel gestiftete Orden der Franziskaner. Auch diese suchten ihre Ausgabe in der Bekehrung der Ketzer, verfuhren aber weniger gewaltsam als die Dominikaner. Die Franziskaner sind am bekanntesten unter den Namen Mi-noriten, Barfüßer, Kapuziuer. Bettelmönche finb außerdem noch die Augustiner, Karmeliter, Serviten. 11. Friedrich Ii. (Fortsetzung). Kaiser Friedrich Ii. war mehr Italiener als Deutscher, darum weilte er auch meist in Italien, mit der Regierung seines sicilianischeu Reiches beschäftigt. Deutschland überließ er feinem Sohue Heinrich. Im sonnigen Süden, im schönen Palermo, Hielt er mit orientalischer Pracht Hof; nicht nur kluge Italiener, auch weise Araber bildeten seine Umgebung. Hier gab es kaum noch einen Unterschied der Religionen; glanzende Feste, bei denen Gesang, Spiel und geistvolle Gespräche um den Preis rangen, bereinigten auserwählte Männer und Frauen zu einem lebensfrohen Kreise. Die deutschen Fürsten, die geistlichen fast mehr als die weltlichen, blieben dem fernen Kaiser treu, aber sie benutzten dessen Abwesenheit, um ihre Rechte zu vermehren. Der Kaiser belohnte ihre Ergebenheit, indem er ihren Wünschen entgegenkam. Er bestätigte ihnen die volle Gerichtsbarkeit, das Munzrecht, das Besestignngsrecht, und die Rechte der freien Städte schränkte er zu Gunsten der Bischöfe oder der benachbarten Grafen und Herren mehr und mehr ein. So wurden die Fürsten Landesherren. Es war gut, daß Friedrich ans die Hilfe der Fürsten rechnen konnte, denn schwere Kämpfe standen ihm bevor. Sein eigener Sohn Heinrich empörte sich gegen ihn. Deutschland war damals durch die ununterbrochenen Fehden und durch die Ketzerversolgungen innerlich zerrissen. Der junge König nahm sich gern der Unterdrückten an, der „Ketzer", der reichsfreien Städte, und grollte den Großen, den geistlichen und weltlichen, die der Kaiser begünstigte. Er trat in Verbindung mit den lombardischen Städten und stellte sich endlich (1235) in Boppard am Rhein an die Spitze eines Heeres, um seinem Vater Trotz zu bieten. Da erschien der Kaiser in Deutschland, die Fürsten scharten sich um ihn, und ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, war Heinrichs Sache verloren. Er wurde in Worms gefangen ge-

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

7. Geschichte der Reformation - S. XXIV

1834 - Leipzig : Dürr
Xxiv Inhaltöverzcichni ß. Verbot des Bibellesens. Erblehre. Untrüglichkeit der Kirche)." S. 62—72. tz. 17. Mönche und Nonnen. (Aegypten ihr Vaterland. Klöster. Benediktiner. Styliten. Flagellanten). S. 72 — 75. §. 18. Fortsetzung. Inquisition. (Cartheuser. Barfüßer Trap- pisten. Augustiner. Carmeliter. Dominicaner. Franziska- ner. Albigenservecfolgung. Greuel der Inquisition und ihrer Hinrichtungen). S. 76 — 79. §. 19. Seegensreiche Wirkungen des Christenthums — verdienst- volle Lehrer. (Eusebius. Chrysostomus. Augustinus. Ambro- sius. Hieronymus. Athanasius. Abt Bernhard von Clairvaux. Johann Tauler. Thomas von Kempis. Die Scholastiker). S. 80 — 84. §. 20. Die griechische Kirche. (Kaiser Iustinian. Sophienkir- che. Streitigkeiten. Constantinopel geht 1453 verloren. Be- kehrung der Russen. Der heilige Basilius). S. 85 —87. §, 21. Muhamed. (Sein Leben — seine Lehre — seine Nach- folger die Kalifen. Sarazenen — in Spanien und Portugal. Wechabitcn). S. 67 — 9ü. §. 22. Die Kreuzzüge. (Das Mittelalter. Peter von Amiens. Gottfried von Bouillon. Saladin. Das Ritterwesen. Faust- recht. Kaiser Rudolph von Habsburg. Johanniter-, Rhodi- ser- und Malteserorden. Deutsche Ritter. Tempelherren). S. 90 — 94. §. 23. Gegner der päpstlichen Macht. (Waldenser und Albigen- ser. Wiklesiten). S. 94 — 96. §. 24. Die Hussiten. (Johann Huß. Stiftung der Universität Leipzig. Cardinale. S. 97. Kaiser Wenzel und Siegmund. Concilium zu Costnitz. Huß schändlich verurtheilt und ver- brannt. Hieronymus von Prag ebenfalls. Hussitenkrieg. Calixtiner und Taboriten. Aiska und Procopius ihre Anfüh- rer. Concilium in Basel. Böhmische und mährische Brüder). S. 96 —101. §■. 25. Sinken der päpstlichen Macht bei ihrem scheinbaren Stei- gen. (Ursachen. Grobe Unwissenheit. Schauspiele aus der christlichen Geschichte genommen. Das Narrenfest. Schwel- gerei und Sittenlosigkeit in Rom und in den Klöstern. Geld-

8. Geschichte der Reformation - S. 33

1834 - Leipzig : Dürr
Das Verhalten der Christen in diesen Verfolgungen. 33 den Siebenschläfern, indem sieben Brüder im I. 2a0 in eine Höhle geflüchtet und dort sollen cingcschlafen, aber 44? erst wieder erwacht seyn. Unter den Kaisern Valerian (im 1.200) und noch mehr unter Diocletian (im 1.234), erging es den Christen sehr übel. Man verfolgte sie mit Feuer und Schwerd und besonders suchte sie der Statthalter Hierokles in Alexan- drien durch Spöttereien und Scheinwidersprüche in ihren hei- ligen Schriften lächerlich zu machen und ließ auch mehrere Chri- sten hinrichtcn. §. 7. Das Verhalten der Christen in diesen Verfolgungen. Die allermeisten Christen bekannten im größten Schmerze mit bewundernswürdiger Standhaftigkeit den Glauben an Iesum; dachten an ihn, der selbst so viel gelitten, und an die Belohnungen, die er Allen, welche beharreten bis ans Ende, verheißen hatte. Zahlreiche Jünglinge, Männer, Greise, Weiber und Kinder, Vornehme und Geringe, Gelehrte und Ungelehrte, in den verschiedensten Landern, waren gleich fest in dem Bekenntniß und viele Heiden wurden dadurch für das Christenthum gewonnen. Wie würden wohl jetzt die Christen in einer solchen Prüfung auöhalten? Viele berühmte christ- liche Lehrer kamen um. Z. V. Ignatius, Bischoff zu An- tiochien, wurde von den Löwen zerrissen; Polykarpus, Bi- schoff in Smyrna, noch ein Schüler und Freund der Apostel, wurde im I. 169 hingerichtet. Man verlangte, er solle Christum lästern. Da sprach er: „Ich diene ihm nun 86 Jahr und er hat mir noch nichts Böses erzeigt; wie sollte ich jetzt meinen König und Herrn lästern?" Er ließ sich ruhig zum Scheiterhaufen führen. Manche Christen scheinen frei- lich auch in ihrem Eifer gefehlt zu haben. Sie waren stolz auf den neuen Namen und zeigten zuweilen zu sehr ihre Ver- achtung des Heidenthums, beleidigten dadurch Freunde, Verwandte und Vorgesetzte; auch drängten sie sich nicht sel- ten vor, um den Ruhm der Märtyrer oder Zeugen der Wahr- heit zu erhalten, wo sie hätten ohne Bedenken schweigen

9. Geschichte der Reformation - S. 51

1834 - Leipzig : Dürr
des Christenthums. 51 (cíen recht verständig und ernstlich, sich mit einander zu ver- söhnen und nicht das Volk durch ärgerliches Streiten zu ver- wirren. Vergeblich! Der Sturm nahm vielmehr zu! Nach mehrern Concilie» oder Synoden, die gewöhnlich den Kaisern große Summen kosteten, und oft die Sache schlimmer mach- ten, wurde endlich im I. 525 zu Nicäa, wo Z18 Bischöffe waren, Arius verdammt und ein Glaubebenskenntniß festge- setzt mit der Bestimmung: Der Sohn ist von dem Vater geboren vor der Welt, nicht geschaffen, Gott aus Gott und hat gleiches Wesen mit dem Vater. —- Die meisten Arianer, durch Drohungen eingeschüchtert, unterschrieben dasbckennt- niß; Arius und noch zwei angesehene Bischöffe aber nicht und sie wurden verwiesen; ihre Anhänger aber hart verfolgt. Auf Alexander folgte Athanasius als Bischoff, der als Dia- conus mit in Nicäa gewesen war, sich hier zuerst als ein sehr streitbarer Mann ausgezeichnet hatte und nun diese Handel sehr rechthaberisch fortführte. Allein im Jahre 55o, da man dem Kaiser des Arius Lehren milder dargestellt hatte, wurde dieser zurück gerufen und der durch seine wilde Streit- sucht verhaßte unruhige Athanasius sogar verwiesen, aber auch wieder zurück geholt. Der Streit zwischen beiden Par- teien dauerte noch lange mit den heftigsten Verfolgungen fort, wobei bald die eine, bald die andre Partei unterlag, je nachdem vorzüglich die Kaiser für oder wider sie gewonnen waren. Es kam zu blutigen Auftritten, aber das arme Volk stritt mit, ohne an christlicher Bildung zu gewinnen, hier für diese, dort für jene Partei. Im I. 5lo wurde das ni- canische Glaubensbekenntniß von dem Kaiser Theodosius als das rechtgläubige (orthodoxe) feierlich bestätigt. Der Name Arianer verlor sich nach und nach. Was man aber das athanasianische Glaubensbekenntniß nennt, ist ein viel später untergeschobnes Werk, das weder in seinen Bestim- mungen der Trinität ganz biblisch, noch in seinem unchristli- chen Verdammen zu rechtfertigen ist. Ein lange dauernder Streit entstand, als Nestorius, Bischoff in Constantinopcl, den unschicklichen Ausdruck verwarf, daß man die Mutter Jesu eine Gottesgebärcrin nannte. Deßwegen hieß man den 4*

10. Geschichte der Reformation - S. 91

1834 - Leipzig : Dürr
Die Kreuzzüge. 91 sich auch das Vaterland Jesu und der Apostel den sogenann- ten Ungläubigen zu entreißen. Aber man meinte auch schon durch einen solchen häufig rohen Eifer, der oft in grausamen Fanatismus überging und die schauderhaftesten Ausschwei- fungen erzeugte, genug für die Verherrlichung des Erlösers gethan zu haben, und die geistliche Macht, statt die Christen über seine würdigste Verehrung aufzuklären, benutzte solche Züge zur Vermehrung ihres Gebiets und irdischer Vortheile. Die Kriegslust der damaligen Zeit, der Aberglaube, der in Wallfahrten und in solchen Unternehmungen ein Verdienst, Vergebung der Sünden und die Seligkeit zu erlangen hoffte, beförderte den Plan, Palästina zu erobern- Der Mönch Peter von Amiens in Frankreich kam iog5 von einer Wall- fahrt zurück und schilderte den dasigcn Zustand der Christen und Pilgrime sehr kläglich. Der Papst Urban Ii. hielt in Clermont eine Versammlung von Abgeordneten aus allen Gegenden, und er und Peter sprachen so eindringlich, daß alle Anwesende auf ihre Knie fielen und ausriefen: Gott will es. Ganz Europa gerieth in Bewegung, selbst Schaaren von Kindern wollten hinziehen, und der Papst versprach allen Kriegern Ablaß. Die Triebfedern waren sehr verschieden; bei vielen war es frommer, gutgemeinter Religionseifer; bei andern der Wunsch auf diese Weise Sündenerlaß und wohl gar noch himmlische Belohnungen zu erlangen; bei manchen Fürsten Ehrgeiz und Eroberungssucht, bei vielen Kriegern Lust zu Abenteuern und Beute. Im I. 1096 zog fast eine Million von Kriegern, die ein rothes Kreuz auf den Schul- tern hatten, auf verschiedenen Wegen fort und sie wollten einander in Constantinopel finden; allein der größte Theil kam durch Ausschweifungen und Krankheiten um, oder wurde von den Völkern erschlagen, durch deren Länder sie mit Rau- den und Plündern zogen. Nur Gottfried von Bouillon, Her- zog von Lothringen, ein edler, tapfrer Fürst, kam mit einem etwa 80,000 Mann starken, regelmäßigen Heere dort an, siegte glücklich, gründete das Königreich Jerusalem, wollte aber aus Demuth lieber Schutzhcrr als König heißen und traf manche gute Einrichtungen, starb aber schon im 1.1100.
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