Karl V. und Franz I. I 36—44.
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Erbfeind des Reiches: denn es war ringsum von habsburgischem
□ Gebiet umschlossen, m
Sobald Franz frei war und wieder auf französischem Boden stand, brach er den Frieden: „Jetzt bin ich wieder König!" rief er aus, aufs Pferd steigend; der Papst trat auf seine Seite, in der Hoffnung, Italien von der Fremdherrschaft zu befreien. Mit einem Schlage sah sich der Kaiser von Frankreich und dem Papst, von Mailand und Venedig, aber auch von den Türken angefallen, die jetzt seine Grenznachbarn waren.
3. Nun brauchte er auch die Lutherischen. Unter dem Vorsitz Ferdinands gab der Reichstag zu Speier den Ständen anheim, 1526 in Sachen des Glaubens solle jeder es vorläufig so halten, wie
er es ,,gegen Gott und Kaiserliche Majestät" verantworten könne. Alsbald entstanden unter Luthers und Melanchthons Mitwirkung in Kursachsen und in der Landgrafschaft Hessen wie in andern Ländern lutherische Landeskirchen, deren Bischöfe die Landesherren waren.
Auch oberdeutsche Reichsstädte führten die Reformation ein. Das Vermögen der aufgehobenen Klöster wurde hauptsächlich zur Errichtung von Volksschulen verwendet.
In hellen Hausen strömten jetzt die Deutschen, vorab die Lutherischen, dem Kaiser zu, um ihn am Papste zu rächen.
* *Den Führer Jörg Frundsberg jedoch erregte eine Meuterei so schwer, daß er als todkranker Mann heimkehren nutzte. Ein französischer Großer, Karl von Bourbon, der von seinem König abgefallen war, führte die Kaiserlichen Volker, Deutsche und Spanier, vor Rom.
Sie stürmten die ewige Stadt und füllten sie mit Mord und 23er-
□ Wüstung. □
4. Der siegreiche Kaiser aber ließ auf dem zweiten Speierer Reichstag die neue Lehre wieder verbieten. Da überreichten die lutherischen Fürsten eine Rechtsverwahrung, einen „Protest": in Glaubenssachen könne nicht die Mehrheit, nur die persönliche Überzeugung entscheiden. Davon nannte man sie Protestanten. Als nun aber der Sultan Soliman im Vertrauen auf die Uneinigkeit der Deutschen mit „Rennen und Brennen" vor Wien erschien, leisteten sie Hilfe gemäß ihrer Pflicht, die ihnen Martin Luther in zwei Schriften eindringlich vorstellte.
Kaum war wieder Friede, da eilte Karl von Bologna, wo der Papst ihm die Römerkrone aufs Haupt setzte, nach Augsburg auf den
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Die Reformationszeit.
Sie verwarfen Kirche und Gottesdienst, die Kindertaufe und alle Gesetze und Gebräuche, die nicht in der Bibel vorgeschrieben seien. Das heiligste Buch war ihnen die Offenbarung Johannis. Bei eifrigem Bibellesen und der Predigt „erweckter" Brüder wollten sie freie, fromme Gemeinden bilden. Ein Bäcker aus Harlem, dann der Schneider Johann von Leyden waren ihre Führer.
Sie vertrieben Katholiken und Protestanten aus der Stadt, zogen ihr Vermögen ein, verwüsteten Kirchen, verbrannten Bücher und alte Urkunden, führten Gütergemeinschaft und Vielweiberei ein. Nach sechzehnmonatiger Belagerung wurde das „Königreich Jerusalem" von dem Bischof von Münster mit Hilfe anderer Fürsten zerstört, □ seine Häupter martervoll hingerichtet.□
4. Karls V. Kriege und die Augsburger Konfession.
1. Seitdem die Kriege mit England aufgehört hatten, suchten die Franzosen in Italien Fuß zu fassen. Ihr jugendlicher König Franz I. nahm Mailand und die Lombardei ein; in der Absicht, dieses deutsche Lehen zurückzuerobern, hatte Karl V. den Wormser Reichstag berufen. Ritter und Söldner aus den Ländern beider Monarchen zogen über die Alpen.
Trotz Karls feindseliger Haltung gegen Luther eilten die deutschen Bauernsöhne unter seine Fahnen und zogen unter Georg von Frundsberg auf bisher unbegangenem Pfad über die Alpen: zwei Landsknechte gingen vor und hinter ihm, durch eine Lanze, die sie an beiden Enden hielten, den dicken Herrn vor dem Absturz bewahrend. Als Franz Pavia umschloß, stürmten die Kaiserlichen, Deutsche und Spanier, sein Lager. In zwei Morgenstunden war das stattliche Heer vernichtet, Franz gefangen. „Alles ist verloren, nur die Ehre nicht," schrieb er seiner Mutter.
2. Als der junge König von Ungarn und Böhmen in einer großen Türkenschlacht siel, gewann sein Schwager, Karls V. Bruder Ferdinand, Böhmen und einen Teil Ungarns: mit Spanien, den Niederlanden, Mailand und Unteritalien, der deutschen Kaiserkrone und den amerikanischen Ländern, die eben jetzt erobert wurden, besaßen die Habsburger ein Reich, darin die Sonne nicht unterging.
* O Diese ungeheure Ausdehnung der habsburgischen Macht verwickelte Deutschland in die großen Welthändel und machte es zum Schauplatz jahrhundertelanger Völkerkämpfe; Frankreich wurde der
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem England Italien Mailand Ungarn Ungarns Spanien Mailand Unteritalien Deutschland Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
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1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen
auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments.
1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen.
1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi-
schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier.
1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen.
1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum.
1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands.
1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung
Mailands.
1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen
(Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia.
1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und
Neapel und verspricht Burgund herauszugeben..
1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei
Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
112
1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer.
1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven.
1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535).
Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden
Theilen verbleibt was sie gerade haben.
1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach
Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg.
lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche.
1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England.
Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser.
1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe
zu beschicken.
1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts-
stadt, seine Bestattung zu Wittenberg.
1546-1547 Der schmalkaldische Krieg.
1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land-
graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Karls Tunis Mailands Savoyens Karls Nizza Karls Asrica Algier Genf Karls England Frankreich Mailand Eisleben Wittenberg Burdeubach
681
Noch kommen, indeß der König im Ueberflusse lebe. Sie wurde auf
öffentlichem Markte enthauptet. Endlich drangen die Belagerer ein,
geführt von zwei Bürgern, die ihnen zwei Stellen zeigten, wo die
Stadt leicht erstiegen werden konnte, und der größere Theil der Ein-
wohner, worunter auch Nottmann, wurde niedergehauen. Der König,
Johann von Leyden, sein Henker Knipperdolling, eigentlich ein Fleischer,
und sein Minister Krechting wurden gefangen und 1536 grausam hin-
gerichtet. Man zwickte sie mit eisernen Zangen zu Tode und hieng ihre
Körper in eisernen Käfigen auf. Diese Wiedertäufer sind mit denen
des heutigen Tages, die sehr friedlich leben, nicht zu verwechseln. Den
Namen, griechisch Anabaptisten, haben sie daher, weil sie, die Taufe
der Kinder für Nichts achtend, die Erwachsenen noch einmal taufen.
In Tunis in Afrika war der Dey oder Fürst durch einen Thron-
räuber, Barbarossa, verdrängt worden. Carl erschien und setzte ihn
wieder ein, erlangte aber dadurch, daß 20,000 Christensclaven frei
wurden (1535). Im folgenden Jahre wurde der Schmalkaldische Bund
um 10 Jahre verlängert. .
Nachdem Carl in Neapel einen prächtigen Einzug und in Nom
eine leidenschaftliche Rede in spanischer Sprache gegen Franz I. gehalten,
siel er 1536 in Frankreich ein. Doch er belagerte Marseille vergeblich
und mußte sich schimpflich zurückziehen. Beide Fürsten. kamen nach
Nizza. Da aber Carl Franz l. nicht sehen wollte, so wurde Alles
durch den Pabst vermittelt. Wenige Wochen nachher aber kam man in
Aiguesmortes (Ägümort) bei der Mündung der Rhone zusammen und
hier herrschte eine ritterliche Herzlichkeit. Nach einem in Gent entstan-
denen Aufruhr ließ Franz Carln den Antrag machen, den Weg durch
seine Staaten zu nehmen. Carl nahm es an, unter der Bedingung,
daß der Name Mailand nicht berührt werden würde, denn Franz
hatte dieses immer im Auge, und überall, besonders in Fontainebleau
(Fohngtähnblo) und in Paris wurde er ausgezeichnet ehrenvoll empfangen;
dort blieb er 15, hier 6 Tage. Nachdem er den Aufruhr nach Gebühr
gerügt, erhielt er eine Einladung nach Deutschland. Als er hier
uu't Mißmuth theologischen Zänkereien zugehört hatte, die zu Nichts
führten, begab er sich nach Algier, um hier den Barbarossa zu züchtigen.
Allein er mußte einsehen lernen, wie sehr man fehle, wenn man einem
Manne, wie Andreas Doria von Genua, nicht folge. Sturm, Regen
und Alles war ihm entgegen und, verfolgt von Arabern und Mohren,
mußte er nach großem Verluste unverrichter Dinge wieder umkehren.
Eine von Ferdinand in Speier 1542 beantragte Hilfe zu einem
Feldzuge nach Ungarn gegen die Türken fand Widerspruch, wurde aber
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Extrahierte Ortsnamen: Tunis Afrika Neapel Frankreich Nizza Gent Mailand Fontainebleau Paris Deutschland Algier Ungarn
Nr. 1.
Nr. 2 a.
Nr. 2 b.
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1594
'Harlingen
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Sbrüssel; .
1566o/^\üthch
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Jt; 1578- \
oarras '-x Can]
cs,;
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[aris
Äufsere Geschichte der Reformation.
1552 Passauer Vertrag. Vorläufig Friede und Freilassung der gefangenen Fürsten.
1555 Augsburg: Endgültiger Religionsfriede.
1. Nur die Lutheraner erhalten die freie Religionsübung.
2. „Cuius regio, eius religio.“ (Recht der Auswanderung gewährt.) — Für geistliche Besitzungen wird
3. das Reservatum ecclesiasticum verlangt, aber evan-gelischerseits nicht zugestanden.
Der Freilieitstrieg der Niederlande 1567/1609.
Philpp Ii. (1555/1598), König von Spanien und den Nebenländern, aber nicht römischer Kaiser, will nach dem Frieden mit Frankreich (1559 Chateau-Cambresis) die Niederlande 1. von Deutschland trennen und 2. katholisieren.
A. Ausgangspunkte:
1. Die Entfernung der Truppen 1559 gefordert und 1561 zugestanden.
2. Abberufung Granvellas verlangt. — 1564 gewährt.
3. Beseitigung der 3 Erzbistümer (Utrecht, Hecheln, Cambray) und der 15 Bistümer endgültig abgelehnt.
4. Die Proklamation des Tridentinums (1545/63) führt zum Compromifs von Breda (1565) und dieser
1566 zum Aufzug der Adeligen in Brüssel; infolge davon demonstriert das Volk in seiner Weise und zerstört 400 Kirchen und Kapellen.
B. Dagegen antwortet Philipp ebenfalls mit Ge-
walt und sendet 1567/73 Alba. Sein Mittel Härte und Strenge.
1. Rat der Unruhen, Führer beseitigt. — Egmont und Hoorn hingerichtet.
2. Besteuerungen (1 %, 5 %, 10 %). Water-geusen. (1572 Brielle, 1573 Middelburg genommen.)
1573/76 Requesens. Milde und Ordnung.
1574 Er siegt auf der Mooker Heide, kämpft aber unglücklich vor Leiden 1575 (Universität).
1576/78 Don Juan d’Austria. Diplomatische Mittel.
1576 Genter Pacifikation: Politische Fx*ei-heiten und Entfernung der Truppen erstrebt.
1577 Don Juan erkennt die Pacifikation an, steigert aber dadurch den religiösen Gegensatz der nördlichen Provinzen.
1578 Auch die Niederlage bei Gembloux entmutigt Wilhelm von Oranien nicht.
1578/1592 Alexander Farnese. Feldherrntalent.
1579 Utrechter Union.
1581 Formeller Abfall der 7 nördlichen Provinzen (s. Karte, Groningen erst 1594).
1584 Wilhelm von Oranien in Delft ermordet, aber ersetzt durch Moritz von Oranien. — (1583 Neufs genommen u. Truchsefs’scher Krieg beendet.) —
1585 Antwerpen fällt, aber es kommt
1586 Leicester und als
1587 Maria Stuart hingerichtet wird,
1588 sendet Philipp Ii. gegen England die Armada.
B. Umschwung.
1. Zersplitterung der spanischen Kräfte nach 3 Seiten. England, Holland, Frankreich. (Krieg der 3 Heinriche.)
2. Alexander Farnese f 1592-
Letzter Versuch Philipps zur Erhaltung der Niederlande durch Übertragung derselben an eine Secundogenitur. (Erzherzog Albrecht von Österreich und die Infantin Klara Isabella.) 1600 Der Sieg der Niederländer bei Nieuwpoort und ihr verzweifelter Widerstand in Ostende führt 1609 zum Waffenstillstand und 1648 zum endgültigen Verzicht Spaniens.
C. Spaniens Rückgang. — Hollands Aufschwung.
1. politisch: siehe den 30jährigen Krieg und Ludwig Xiv.
2. merkantil: Ostindische Compagnie 1602.
3. wissenschaftlich: Leiden.
4. künstlerisch: Rubens, Rembrandt u. a.
5. kirchlich: Reges kirchliches Leben, auch Sektenbildung und Verfolgung (Arminianer).
Karls V. Kriege mit dem Anslande.
Das Verhalten Karls V. zur Reformation ist wesentlich heeinüufst durch die auswärtigen Kriege (mit Franz I. von Frankreich und mit den Mohammedanern).
A. Frankreich, jetzt einig und groß, will nicht die Umklammerung durch die Habsburger ertragen. Durch die Kaiserwahl Karls V. 1519 ist diese Lage noch unerträglicher geworden.
Besondere Forderungen: Karl V. verlangt Burgund (1477) und Mailand (1515). — Franz I. dagegen Neapel (1504) und Navarra (1512).
B. Der eigentliche Kampf bewegt sich um das Herzogtum Mailand. — Das Kriegsglück wechselt ununterbrochen.
1» Krieg 1521/1525.
1521 u. 1522. Pescara und Colonna gehen vor, vertreiben Lautrec aus Mailand 19/11 21 und verdrängen ihn auch nach dem Siege bei Bicocca (27/4 22) aus dem Herzogtum Mailand.
1523 Beide weichen zurück vor Bonnivet, der Mailand an-' greift, doch können sie
1524 durch Schärtlin von Burtenbach und Bourbon verstärkt, wieder vergehen und nach dem Siege an der Sesia (Bayard) bis in die Provence Vordringen. jünuvsk ■
1525 Die Kaiserlichen, durch Krankheiten geschwächt, weichen vor Franz zurück bis Pavia, wo sie, durch neue Verstärkungen von Frundsberg und Bourbon gekräftigt, dem König Franz Sieg und Freiheit rauben.
C. 1526 Im Frieden zu Madrid werden Karl die streitigen Länder
zugestanden. Dagegen die heilige Ligue von Cambray.
2. Krieg 1527/1529.
A. Rache an dem Papst, dem Haupte der heiligen Ligue — Geldnot.
B. 1527 Karl von Bourbon macht von Piacenza aus einen
Plünderungszug nach Rom und stirbt beim Sturm. — Frundsberg, gegen den gemeutert wurde, war schon vor dem Angriff auf diese Stadt am Schlage gestorben.
1528 Zur Vergeltung ziehen die Franzosen unter Lautrec von Marseille nach Neapel, müssen aber die Landbelagerung wegen der Pest und die Einschlielsung auf dem Wasser wegen des Abfalles von Andreas Doria aufgeben.
C. Damenfriede zu Cambray. Burgund verbleibt bei Franz. Mailand vom Kaiser an Franz Sforza. Dem Kaiser 2 Mill. Kronen für Auslieferung der Söhne des französ. Königs. —
1535 Karl V., der den Johannitern gegen die Verpflichtung, die Ungläubigen zu bekämpfen, Malta gegeben hatte, wird in einen Krieg gegen den Korsaren Chaireddin Barbarossa in Tunis verwickelt. — 20 000 gefangene Christen befreit. -- Franz Sforza f.
3. Krieg 1536/1538.
A. Franz verlangt das durch den Tod Sforzas freigewordene Mailand.
B. Die Kaiserlichen gehen vor bis Marseille, müssen aber das verödete Land (Montmorency) wieder verlassen und weichen über Piemont zurück, das Franz besetzt und fest hält.
C. Zehnjähriger Waffenstillstand. Franz behält Piemont.
1541 Vergeblicher Zug Karls V. nach Algier.
4. Krieg 1542/1544.
A. Franzens vereitelte Hoffnungen auf Mailand.
B. Nachdem Wilhelm von Cleve (Geldernsche Erbschaft) vom Kaiser 1543 bezwungen und die Reformation aufgegeben hat, geht dieser tief in Frankreich hinein und kommt fast bis Paris, doch gelangt sein Bundesgenosse Heinrich Viii. von England nicht über Boulogne hinaus.
C. Friede von Crespy: Mailand für einen Sohn Franz I. in Aussicht gestellt.
Nunmehr hat Karl V. die Möglichkeit, ungestört in Deutschland die Reformationsfrage zu erledigen. (Siehe den Sehmalkaldischen Krieg.)
A. Entwicklung der Reformation bis zur ersten Anerkennung.
1517 Luthers Thesen gegen den Mifsbrauch des Ablasses.
1519 Leipziger Disputation. (Luther wird sich des Gegensatzes zu der Autorität des Papstes und der Konzilien bewufst). — Das Zwiegespräch führt zum Bann 1520 und zur
1521 Acht in Worms. Luthers Lehre trotzdem im Reiche aufgenommen von Rittern, Bauern, Städten und Fürsten.
1523 Landstuhl. Bewegung der Ritter niedergeschlagen.
1525 Königshofen u. Frankenhausen. Bauernaufstand unterdrückt. Die Fürsten aber (Kurf. Sachsen, Preußen u. a.) wenden sich der Reformation zu und bringen dieselbe zur Anerkennung. Desgl. die Reichsstädte.
1527 Ausdehnung der Reformation über die Grenzen Deutschlands hinaus. (Schweden, Dänemark und Norwegen.)
1529 Religionsgespräch in Marburg. Vergeblicher Versuch einer Verständigung Luth.ers mit Zwingli und den Schweizern. Reichstag zu Speier verbietet weitere Ausbreitung. (Cambray: Friede mit Frankreich.)
1530 Reichstag zu Augsburg: (Confessio — Confutatio — Apologia) Rückkehr zur kathol. Kirche binnen 1 Jahre!
1531 Ausführung dieses Beschlusses durch die Stiftung des Schmalkaldener Bundes und durch die Türkennot verhindert.
1532 Nürnberger Religionsfriede.
B. Weitere Ausbreitung der Reformation.
1534 Württemberg und viele Reichsstädte.
1535 Münster. Die mafslose Bewegung wird gemeinsam niedergeschlagen.
1536 Pommern; ebenso
1539 Herzogtum Sachsen und Brandenburg.
1543 Cleve und Köln.
1545 Braunschweig. — Diese letzten Reformationen, dazu die Weigerung der Protestanten, das Konzil in Trident zu besuchen, führt zur
C. Gewaltsamen Auseinandersetzung.
I. Kaiser im Vorteil. — Schmalkaldischer Krieg 1546/47.
a) Bei Donauwörth verschanztes Lager der drei zögernden Gruppen der Schmalkaldener:
1. Die unmittelbar bedrohten Südwestdeutschen, deren Führer Schärtlin von Burtenbach die „Ehrenbürger Klause“ zeitig sperren will.
2. Der energische, allezeit schlagfertige Landgraf Philipp von Hessen dringt ebenfalls mit seinen Vorschlägen, den Kaiser anzugreifen, nicht durch.
3. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, lange zögernd, kehrt endlich nach Hause, sobald Herzog Moritz von Sachsen seine Kurlande überfällt.
Ihr Gegner Karl V. bekommt inzwischen Unterstützung aus Italien und
b) sprengt die unentschlossenen Schmalkaldener.
1. Die Südwestdeutschen, einzeln uberwunden, werden zu Geldstrafen und Abbitte gezwungen.
2. Johann Friedrich, gefangen bei Mühlberg 1547, mufs die Kurwürde an Moritz von Sachsen abtreten.
3. Philipp von Hessen in Halle gefangen genommen.
1548 Augsburger' Interim (Laienkelch und Priesterehe
zugestanden) vom Kaiser diktiert.
Ii. Kaiser im Nachteil.
1551 Magdeburg und Bremen lehnen das Interim ab. — Moritz, mit der Exekution gegen Magdeburg beauftragt, verbindet sich mit demselben, mit Albrecht von Kulmbach und Heinrich von Frankreich --gegen den Kaiser. (Metz, Toul, Verdun.)
Schmalkaldischer Krieg 1546/47.
Berlin
Der Kaiser rückt seine festen Lager immer näher an die Gegner und bezwingt sie dann einzeln.
f
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Extrahierte Personennamen: Abberufung_Granvellas Cambray Philipp Philipp Wilhelm Alexander_Farnese Alexander Wilhelm Moritz_von_Oranien Maria_Stuart Maria Philipp_Ii Philipp Alexander_Farnese Alexander Philipps Albrecht_von_Österreich Albrecht Klara_Isabella. C._Spaniens_Rückgang Ludwig_Xiv Ludwig Rembrandt Karls_V. Karls_V. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls_V. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Franz Franz Franz_Sieg Franz Karl Karl Cambray Karl_von_Bourbon Karl Andreas_Doria C._Damenfriede Cambray Franz Franz Franz_Sforza Franz Karl_V. Karl_V. Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Franz_Sforza Franz Franz Franz Franz Franz C. Franz Franz Karls_V. A._Franzens Wilhelm Cleve Heinrich_Viii Heinrich C._Friede_von_Crespy Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Luthers Cambray Donauwörth Führer_Schärtlin_von_Burtenbach Philipp_von_Hessen Philipp Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Albrecht_von_Kulmbach Albrecht Heinrich_von_Frankreich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Plauen Coburg Frankfurt
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TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Luthers Donauwörth Führer_Schärtlin_von_Burtenbach Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friedrich
von_Sachsen Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Albrecht_von
Kulmbach Albrecht Heinrich_von_Frankreich Heinrich Scbmallamischer Ferdinand Ferdinand Karls_V. Karls_V. Karls Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls_V. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Franz Franz Franz_Sieg Franz Karl Karl Karl_von_Bourbon Karl Andreas_Doria C._Damenfriede Franz Franz Franz_Sforza Franz Karl_V. Karl_V. Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Franz
Sforza Franz Franz Franz Franz Franz C. Franz Franz Karls_V. A. Franzens Wilhelm Cleve Heinrich_Vni Heinrich C. Friede_von_Crespy Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Schiller Alexanders Calloo C. Antwerpens Philipp_Ii Philipp Abberufung_Granvellas Philipp Philipp Wilhelm Alexander_Farnese Alexander Wilhelm Moritz_von_Oranien Maria_Stuart Maria Alexander_Farnese Alexander Philipps Albrecht_von_Öster- Albrecht Klara_Isabella. Ludwig_Xiv Ludwig Rembrandt
Extrahierte Ortsnamen: Worms Luthers Frankenhausen Sachsen Deutschlands Schweden Norwegen Marburg Luthers Cambrai Frankreich Sachsen Brandenburg Italien Mühlberg Wittenberg Magdeburg Magdeburg Verdun M^nach Parma Karls Frankreich Karls Burgund Mailand Neapel Navarra Mailand Pescara Mailand Bicocca Mailand Mailand Burtenbach Sesia Pavia Frundsberg Madrid Piacenza Rom Frundsberg Mindelheim Roms Parma Marseille Neapel Cambrai Mailand Malta Tunis Mailand Mailand Marseille Karls Algier Mailand Frankreich Paris England Boulogne Mailand Alexanders Gent Amsterdam Rotterdam Niederlande Spanien Frankreich Niederlande Deutschland Utrecht Mecheln Cambrai Breda Brüssel Groningen Delft England Holland Frankreich Nieupoort Spaniens Spaniens Hollands