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1. Bd. 2 - S. 31

1854 - Leipzig : Engelmann
31 Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. Hussitischen Ketzerei nicht ganz untergegangen und nährte in dem gemei- nen Mann, dem die hohen Stolgebühren oft wehe thaten, wahrend er in Zeiten der Trübsal umsonst sich um Hülfe und Trost an den gleichgültigen Seelsorger wandte, den Geist der Opposition. 1>) Martin Luth er (geb. 10. Nov. 1483. ch 18. Febr. 1346). §. 450. Martin Luther wurde geboren zu Eisleben am 10. Nov. 1483. Sein Vater war ein ehrsamer Bergmann aus einem Bauerngeschlecht in Möhra, der spater nach Mansfeld übersiedelte. Hier in der gesunden Bergluft des Thü- ringer Waldes wuchs Luther unter strenger Zucht heran. Da ihn sein Vater zum Studium der Rechtswissenschaft bestimmt hatte, so wurde er in seinem 15. Jahre auf die Schule zu Eisenach gebracht und besuchte dann die Universität Erfurt. Vier Jahre lag er hier den Studien mit allem Fleiße ob, als ihn angstvolle Sorge um das Heil seiner Seele, der plötzliche Tod eines Freundes und eigne Lebensgefahr bei einem schweren Gewitter zu dem Entschluß brachten, in das Kloster zu gehen. Noch einmal ergötzte er sich mit seinen Freunden bei heiterm Gesang, Saitenspiel und Wein, und schloß sich dann in die stille Zelle eines Au- gustiner-Klosters in Erfurt ein. Hier unterzog ec sich gewissenhaft allen Pflich- ten und Dienstleistungen eines Bettelmönchs, aber weder die Erniedrigung und Selbstentsagung, noch das fleißige Studium der Scholastiker vermochten den Trübsinn seiner Seele und das angstvolle Ringen der Creatur nach einer Ver- einigung mit ihrem Schöpfer zu lindern; das thatenlose Leben in der einsamen Klause begünstigte seinen Hang zum Grübeln und erhöhte seine Schwermuth und sein Seelenleiden, bis es endlich in dem Glauben, daß der Mensch nicht durch seine Werke, sondern durch den Glauben an die Barmherzigkeit Gottes in Christo selig werde, Beruhigung fand. Durch die Empfehlung des Ordensvorstehers Staupitz, der sich Luthers Ver- trauen gewonnen und ihn durch Trost und Führung aufgerichtet hatte, kam er 1508 nach Wittenberg, um aus der von Kurfürst Friedrich dem Weisen neugegründeten Universität theologische Vorlesungen zu halten. »In diesem seiner kräftigen Natur entsprechenden Wirkungskreis entfaltete er alsbald die größte Thatigkeit; er wartete seines Amts als Prediger und Seelsorger, er bekümmerte sich um die Angelegenheiten seines Klosters, für das er 1511 eine Reise nach Rom unternahm, er hielt Vorlesungen und befaßte sich mit wisienschaftlichen Arbeiten, die theils die Auslegung der heiligen Schrift, theils die Bekämpfung der Scholastik und der Werkheiligkeit zum Zweck hatten. §. 451. Die 95 Th eses. Um diese Zeit ließ Kurfürst Albrecht von Mainz im Auftrag Leo's X. zum Bau der Peterskirche einen Ablaß feil die- ten, worin dem Käufer Vergebung der Sünden, Wiedererlangung der Gnade Gottes und Befreiung von den Strafen des Fcgfeuers zugesichert war. Albrecht, der die Hälfte des Gewinns zog, bediente sich dazu in Sachsen des Dominikaners Tetzel, welcher so frech zu Werke ging, daß Luther, der da- durch die wahre Buße und das Ansehn des Beichtstuhls gefährdet sah, sich getrieben fühlte am Vorabend vor Allerheiligen 1517 an der Schloßkirche zu Wittenberg 95 Sätze (Theses) anzuschlagen, mit dem Erbie-

2. Bd. 2 - S. 45

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. 45 er nunmehr ein glückliches Familienleben, das seiner Natur so sehr zusagte. Die Kraft und das heitere Gottvertrauen wurde weder durch die wiederholten Krank- heitsanfalle noch durch die ärmlichen Verhältnisse gebrochen oder getrübt. — Nicht minder thärig war Melanchthon. Als durch die Kirchenvisita- tion, die der Kurfürst von Sachsen in seinem ganzen Lande anstellen ließ, der mangelhafte Zustand der Religion zu Tage kam, verfaßte Melanchthon im Ein- vernehmen mit Luther ein Visitationsbüchlein, worin die evangelischen Pfarrer in der Einrichtung des Gottesdienstes, in der Leitung der Seelsorge und des Volksunterrichts unterwiesen wurden. Kam dadurch Einheit in die evange- lische Kirchen or dnung, so legten Luther's beide Katechismen (der größere für die Geistlichen, der kleinere für die Jugend) den Grund zu einem gleichför- migen G l a u b e n s b e ken n tn iß und zu einem durchgreifenden Religionsunterricht. §. 467. Fortgang der Reformation. Mit der Ausbildung der Kirchenlehre hielt die räumliche Ausbreitung der Reformation gleichen Schritt. Bis zum Jahr 1530 hatte das evangelische Kirchenwesen von Kursachsen aus Eingang gefunden in H eff en (wo in Marburg die erste evangelische Universität errichtet wurde), in dem branden- burgischen Markgrafthum in Franken (Ansbach, Bayreuth u. a. O.); in Braunschweig-Lüneburg; in Ostfriesland und Schleswig-Holstein; in verschiedenen Fürstenthümern Schlesiens (obschon dieses Land als böhmisches Lehn un- ter Oestreichs Oberhoheit stand). Im Dome zu Königsberg verkündete am Christtag 1523 der Bischof von Samland selbst die große Freude, daß der Heiland seinem Volke von Neuem geboren sei und der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrccht von Brandenburg, sagte sich, auf Luthers Rath, vom Reich und der Kirche los und stellte sich unter Polens Oberhoheit. Die Lehnsverbindung war jedoch eine sehr lose. Das Land, das durch deutsche Hände angebaut und cultivirt worden, wo deutscher Fleiß, „die Wälder gelichtet und die Wildniß in lachende Fluren verwandelt," dessen Burgen, Städte und Dörfer von deutschen Einwanderern erbaut worden, behielt seine selbständige Verfassung, sein eigenes Recht; „es zahlte keine Abgaben an Polen, es durste kein Kontingent zu den Kriegen der Republik Polen stellen, die deutsche Sprache blieb Landessprache." Sorgfältig wurde die deutsche Nationalität in Preußen gehütet (§. 446). Aehnliches geschah in Liev- land durch Plettenberg, Großmeister des Schwertordens, und etwas später in Kurland durch Kettler. Den größten Eifer aber für die neue Lehre zeigten die Reichsstädte vom baltischen Meere und der Nordsee bis zur Grenze der Schweiz. Magdeburg und das kunstsinnige, gebildete Nürnberg machten den Anfang; ihrem Beispiele folgten unter Bugenhagens Einfluß Hamburg, Bremen und Lübeck, sodann B r a un sch w ei g, Rostock, Goslar, die Städte von P ommern u. a., im Süden Strasburg, Ulm u. a. Wo die neue Kirchensorm Eingang fand, wurden die zum Theil verlassenen Klöster meistens aufgelöst (säcularisirt), die Mönche und Nonnen der Welt zurückgegcben und entweder zu geeigneten Geschäften verwendet oder durch Leib- renten gegen Mangel geschützt, das Klostervermö gen ward theils zur Verbesserung von Pfarrstellen und zur Gründung von Schulanstalten, Hospitälern u. dgl. benutzt, theils fiel es den Fürsten und Edelleuten anheim. Die Bisch öfe mußten ihre weltliche Macht an den Landessürsten abgeben; wo die bischöfliche Würde in den evangelijchcn Landen be- stehen blieb, wurde sie in eine kirchliche Aufsichtsbehörde umgewandelt. §. 468. Die Unterschiede. Die Hauptunterschiede der evangelischen Lehre von der römisch-katholischen, wie sic sich während dieser und der folgenden Zeit ausgebildet haben, sind: 1) Glaubenslehre: Nur die Heilige Schrift nach freier Forschung und Erklärung ist Quelle des Glaubens; alle auf Tr ad it io n und K irch e nvä t ern beruhenden kirch- lichen Satzungen, so wie alle Concilienbeschlüsse, die nicht mit den klaren Worten der Bibel

3. Bd. 2 - S. 103

1854 - Leipzig : Engelmann
103 Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths. setzte den Kampf mit den Portugiesen und Spaniern mit Erfolg fort. Im Anfang des 17. Jahrhunderts faßten die Niederländer festen Fuß aufamboina, einer der Motuk- kischon Inseln, und behaupteten sich dort (nicht ohne Härte und Grausamkeit) gegen die Engländer und Portugiesen mit solchem Glück, daß in Kurzem der ganze Handel mit Gewürznelken in ihre Gewalt kam. Mittelpunkt ihres ostindischenhandels wurde das neugegründete B a tav ia auf der Insel Java; auch Ceylon und M al a c c a wurden den Portugiesen entrissen und durch Eroberung von Negapatnam, Cochin u. a. O. brach- ten sie um die Mitte des 17. Jahrh. den einträglichen Psefferhandcl an sich. Durch die beim Wiederausbruch des Kriegs mit Spanien gegründete Westindische Compagnie machten sie Eroberungen in Brasilien (die jedoch durch Selbstsucht und Zwietracht bald wieder verloren gingen) und legten Colonien an der neuentdeckten Hudsonsbay an. Auf dem Cap gründeten sic eine Ackerbaucolonie. Aber die unmenschliche Härte, womit sie ihren Alleinhandel (Monopol) zu befestigen suchten, machte sie allenthalben verhaßt. Ihre Handelsgrundsätze waren nicht minder von Gewinnsucht geleitet, wie die der Spa- nier und Portugiesen. In den nördlichen Gewässern erwarben sie den Häring- und Wallsischfang und durch Trockenlegung inländischer Seen und Moräste gewannen sie urbares Land zu Schasweiden nud Hanfbau, was den innern Betrieb bedeutend be- förderte. So schuf die Freiheit und Unabhängigkeit, die in den Bewohnern Rührigkert und Selbstvertrauen weckte, das unscheinbare Land zu einem blühenden Staate um. Nur Schade! daß Gewinnsucht und ein kleinlicher Handels- und Krämergeist die höhern Inter- essen allmählich zurückdrängte und eine engherzige Politik herbeisührte. §. 531. D i e Dordrechter Synode 1618. Kaum war der von Oldenbarneveld und der republikanischen Partei begünstigte, von dem Statthalter Moritz vonoranien lange hintertriebene W a ffe n st i l l st a n d init Spa- nien abgeschlossen, so gerieth die niederländische Republik durch einen Religions- streit in die größte Aufregung. Armin ius (st 1609), Prof, in Leyden, ein Anhänger der Ansichten Zwingli's, strebte nach einer nähern Verbindung von Kirche und Staat und suchte Calvins strenge Lehre von der Gnaden wähl nach dem natürlichen Gefühle der Freiheit zu mildern. Seine Meinung ward von den Republikanern der Provinz Holland, besonders dem wackern Oldenbar- neveld und dem gelehrten Hugo de Groot (Grotius), Pensionär (An- walt) von Rotterdam, angenommen. „Bildung und Duldsamkeit, Handelsrück- sichten und Weltverkehr, der politische Grundsatz, daß die Kirche unter der Staatsgewalt stehen müsse, zog das Patriziat auf diese Seite." Dagegen verfocht Armins Amtsgenosse Gomarus den Calvinismus sowohl in der Lehre von der Gnadenwahl (Prädestination) als in der Scheidung der demokratisch eingerich- teten Kirche von der Staatsgewalt. Zu seiner Ansicht bekannte sich die Mehrheit der großentheils in Genf gebildeten Geistlichen und des von ihnen geleiteten Volks, und auch der Statthalter schloß sich ihnen an, weniger aus Ueberzeugung, als aus Haß gegen die Republikaner, die seinem Streben nach ausgedehnterer Gewalt entgegen waren. Umsonst baten die bedrängten Arminianer in einer denständen vonholland überreichten Vorstellung (Remonstranz, daher Re- rrstonstranten) um Glaubensfreiheit; die mächtige Partei der Gomaristen bekämpfte ihre Eingabe durch eine Gegenschrift (C o n t r a r em o nstranz, daher Contra re monstranten) und setzte die Bedrückung fort, was die von Olden- barneveld geleiteten Holländischen Stände bewog, die verfolgten Arminianer in einigen Orten durch eine Wache beschützen zu lassen. Dies erklärte der Statt- halter für einen Eingriff in seine Rechte und ließ daher auf der Dordrechter Synode, wo der theologische Streit entschieden werden sollte, Oldenbarne- veld, Hugo Grotius und zwei andere Häupter der Gegenpartei verhaften 1620 1621 1618

4. Bd. 2 - S. 174

1854 - Leipzig : Engelmann
174 23. Juli 1637. Das siebenzehnte Jahrhundert. von Canterbury bestieg, und durch neue Consecrirung der Paulskirche, durch Ausschmückung mehrerer Kathedralen mit Altären, Bildern und Ornamenten, durch Einführung neuer, der römischen Kirche sich anschließenden Ceremonien beim Gottesdienst die Gerüchte von einer beabsichtigten Wiedereinführung des Katho- licismus zu begründen schien, erregte die Aufregung des für seine bürgerliche und kirchliche Freiheit besorgten Volks einen sehr hohen Grad. Die geheime Neigung der Stuarts für den Katholicismus und der Einfluß der katholischen Königin, in deren Umgebung man nur Katholiken oder Convertirten sah und die durch Priester und heimliche Jesuiten von verdächtigem Streben mit dem römischen Hof ver- kehrte, vergrößerte das Mißtrauen des Volks. — Puritanische Prediger, die von dem zelotischen Prälaten unbarmherzig von ihren Stellen vertrieben und dem Elende preis gegeben wurden, zogen im Lande umher und reizten durch fanatische Reden die erhitzten Gemüther noch mehr aus. tz. 594. Schottland. Karl merkte nicht, daß sein Thron auf einem gahrenden Vulkan stehe, bis das glaubenseifrige Schottland die Fahne der Empörung aufpflanzte. Auch hier sollte die von Jakod unvollständig begründete bischöfliche Juris- diction, mit der hohen Eommission im Gefolge, die demokratischen Synoden und Presbyterien ersetzten, ein neues geistliches Gesetzbuch der legislativen Macht der Kirchenversammlung ein Ende machen, das allgemeine Gebetbuch die freien und kühnen Predigten der Geistlichen verhindern und eine hierarchische Rangordnung den Stolz der Gleichheit brechen und Ehrgeiz, Egoismus und menschliche Schwa- chen unter den Predigern wecken. Als in der Domkirche zu Edinburg der erste Gottesdienst nach dem neuen Ritus statt fand, entstand ein Tumult gegen die Errichtung des „Baaldienstes." Die Menge schrie: „Papst! Antichrist! steinigt ihn!" warf Stühle nach dem Geistlichen und trieb ihn hinaus. Unter Fasten und Beten wurde der alte Bund (Covenant) zur Beschützung der reinen Re- ligion und Kirche gegen papistifche Irrlehren und Verderbnisse erneuert. Eine, ohne Zuthun der Regierung gebildete Volksvertretung (die vier Ta- feln) leitete die Sache der bewaffneten Nation. Der Episcopat und alle von den Stuarts eingeführten hierarchischen Einrichtungen wurden von der wider des Königs Gebot in Glasgow tagenden General-Synode unter dem Vorsitz des kühnen Henderson mit einemmale umgestoßen. — Da beschloß Karl Krieg; und um das dazu nöthige Geld zu erhalten, berief er nach elfjähriger Unterbrechung wieder ein Parlament ein. Als aber das Unterhaus, statt die verlangten Subsidien zu bewilligen, in laute Klagen ausbrach gegen den Despotismus iy Kirche und Staat, erfolgte eine abermalige Auflösung und die Verhaftung der kühnsten Redner in demselben Augenblick, als die Schot- ten mit Heeresmacht die englische Grenze überschritten. Umsonst suchte der König Hülfe bei dem Adel, — das Oberhaus wagte nicht, dem drohenden Verlangen des Volkes nach einem freien Parlament hindernd in den Weg zu treten; es stimmte in den allgemeinen Ruf der Nation ein. Und als nun

5. Bd. 1 - S. 448

1854 - Leipzig : Engelmann
448 Das Mittelalter. Geheimlehren, ihre Weihen und Grade, ihre geheimen Orgien und ihre Missionäre, welche Prsselyten machten und mehrentheils auch für politische Zwecke arbeiteten. Die Laien nannte man Resiks, die Eingeweihten Fedai's, die Lehrer und Missionäre Dai's." Zu den ismaelitischen Secten gehörten die Karamathier, die von Hakem bis auf unsere Zeit im Libanon lebenden Drusen, die Nosairis und die von Obeidallah in Afrika gestiftete Secte der Fatimiden. Am bekanntesten aber machte sich der von Hassan den Sabah ge- stiftete Orden der Assassinen (§. 308). §.302. Peter von Amiens. Schon seit dem 4. Jahrhundert war die Sitte herrschend geworden, zum Heil der Seele und zur Büßung eines sündhaften Lebens Wallfahrten nach Palästina zu unternehmen, um an der Stelle, die man für Christi Grab hielt, und die darum von Helena mit einem prächtigen Gewölbe und einer Kirche versehen worden war, zu beten. Je mehr die religiösen Ideen die Herrschaft über die Gemüther der Menschen erlangten, desto häufiger wurden die Pilgerfahrten, zumal als um das Jahr 1000 der Glaube Eingang fand, daß das jüngste Gericht und die Wiederkehr Jesu nahe seien. So lange die handeltreibenden Araber (§. 260.) im Besitze des Landes waren, durften die Pilger, gegen Entrich- tung einer Steuer ungehindert kommen und gehen; als aber Syrien und Palästina von den Seldschukkischen Türken (§§. 265. 301.) erobert wurde, erlitten sowohl die eingeborenen Christen als die Wallfahrer harte Drangsale. Die Klagen über Mißhandlung, Mord und Raub wurden immer lauter, so daß schon Gregor Vii. mit dem Gedanken umging, sich des Religionseifers des Abendlandes zur Befreiung der heiligen Stätte zu bedienen. Sein Kampf mit dem Kaiser hinderte die Ausführung. Da trat ein von Jerusalem heimkehrender Pilger, Peter der Einsiedler von Amiens, vor Urbanil-, schilderte ihm die Leiden der Christen im Morgen- lande, und erhielt den Auftrag, in Stadt und Land umherzuziehen und die Gemüther für das große Unternehmen einer Befreiung des heiligen Landes aus den Händen der Ungläubigen vorzubereiten. Wunderbar war die Be- wegung, die die feurigberedten Schilderungen des phantasiereichen Pilgers in allen Ländern, besonders in Frankreich, und unter allen Ständen hervor- riefen. Sein abgehärmtes Gesicht, sein dürftiges mit einem Strick umgür- tetes Gewand gaben seinen Worten Nachdruck. Als daher der Papst in einer auf der weiten Ebene von Clermont, im südlichen Frankreich, abgehaltenen ross. Versammlung, der viele Bischöfe, Herren und eine zahllose Menge Volks romanischer Zunge aus allen Ständen beiwohnten, das Abendland wider das Morgenland unter die Waffen rief, und seine feurige Rede mit der Er- mahnung schloß: „daß Jeder sich selbst verläugne und sein Kreuz auf sich nehme, damit er Christum gewinne," so ertönte aus allen Kehlen der Ruf: „Gott will es!" und Tausende knieten nieder und begehrten sogleich in die Zahl der heiligen Streiter ausgenommen zu werden. Sie hefteten sich ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter, woher die zum gemeinsamen Unterneh- men zusammengetretene neue Verbrüderung den Namen Kreuzfahrer erhielt.

6. Bd. 1 - S. 451

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 451 tigte. Aus dieser Lage rettete sie die nach der Angabe eines Priesters in der Peterskirche entdeckte heilige Lanze, deren Auffindung die ausgehunger- ten, halbnackten Kreuzfahrer in solche Begeisterung versetzte, daß sie bei einem Ausfall das übermüthige Heer der Belagerer in die Flucht schlugen und sich den Weg nach Jerusalem öffneten. Der Glaube an die Aechtheit der Lanze schwand jedoch bald, als der Priester Peter an den Folgen des ihm aufgelegten Gottesurtheils starb. Das Gottesgericht und Peters Ausgang. „Am Nachmittage des stillen Freitags-, nachdem Peter durch Fasten sich vorbereitet, wurden zwei Scheiterhaufen von trocknen Oelbäumen, vierzehn Fuß hoch, und durch einen Zwischenraum von einem Fuße getrennt, erbaut. Um diesen Scheiterhaufen schloß das Heer der Wallbrüder, vierzig Lau- send Bewaffnete an der Zahl, einen Kreis, in welchem alle Geistliche sich befanden, mit ent- blößten Füßen, und in priesterlicher Kleidung. Als das Feuer so heftig brannte, daß die Flamme bis dreißig Fuß in die Luft sich erhob, und niemand demselben sich zu nähern ver- mochte, trat ein Priester auf, und rief die Worte: „Wenn wirklich der allmächtige Gott mit diesem Manne von Angesicht zu Angesicht geredet, und der heiligeandreas ihm wachend die heilige Lanze gezeigt hat, dann gehe er unversehrt durch das Feuer. War aber dieses Trug, dann verbrenne er mit der Lanze, welche er in seinen Händen tragen wird." Alle Anwesende riefen mit gebogenen Knieen: Amen. Alsdann kniete Peter, nur mit einem kur- zen Gewände bekleidet vor den Bischof von Albara und ries laut Gott zum Zeugen an, daß nichts was er von der Apostel Peter und Andreas Erscheinungen berichtet, von ihm er- funden worden, flehte um die Vergebung seiner Sünden gegen Gott und seinen Nächsten, und bat den Bischof, alle übrigen Geistlichen, und das ganze anwesende Volk für ihn ihr Gebet mit dem seinigen zu vereinigen. Nachdem hierauf der Bischof die heilige Lanze in seine Hände gelegt, und mit dem Zeichen des Kreuzes ihn gesegnet hatte, erhob er sich, und ging langsamen Schrittes durch die hochlodcrnde Flamme. Als Peter aus der Flamme wie- der hervortrat, ohne daß weder seine Kleidung, noch das Gewand, welches die Lanze um- hüllte, versehrt schien, und laut rufend : „Gott hilf" mit der Lanze dem Volke den Segen gab, da jubelten alle, welche der heiligen Lanze sich angenommen. Aber nach überstande- nem Gottesgericht war die Verehrung des Volkes für Petern gefährlicher, als das Gottes- gericht selbst. Denn über den von der Flamme schwer verwundeten Mann stürzte mit wüthender Frömmigkeit das Volk her, riß ihn zu Boden, um seiner Kleider sich zu bemäch- tigen, und einige rissen Fleisch von den Gebeinen des armen Heiligen. Raimund Pilcz und einige Ritter mußten mit bewaffneter Hand ihn befreien. Andere begnügten sich damit, Feuerbrände und Kohlen von dem Scheiterhaufen mit sich zu nehmen, und in wenigen Augenblicken war davon keine Spur mehr vorhanden. Die Anhänger von Raimund sahen während des Gottesgerichts eine Menge Erscheinungen, Peter selbst wollte mitten in den Flammen mit dem Apostel Andreas sich unterredet haben. Aber er starb am zwölften Tage nach diesem Gottesgericht, fei es von den empfangenen Brandwunden, wie die Gegner der heiligen Lanze behaupteten, oder von den Folgen der Mishandlung des Volks. Dafür wa- ren alle andern Fürsten und Ritter von der Unechtheit der Lanze überzeugt, nur die Pro- venzalcn nicht, welche fortfuhren sie vor ihrem Heere mit derselben Verehrung zu tragen, zum Gespötte der übrigen Wallbrüder. tz. 306. Jerusalem. Nunmehr zwang das Heer die hadernden Für- sten, die das hohe Ziel über selbstsüchtigen Zwecken aus dem Auge verloren, zum schleunigen Aufbruch. Ihr Weg führte zwischen der Meeresküste und dem Libanon hin. Als sie um Pfingsten über Ramla uno Emaus die Anhöhe 29* 1099

7. Bd. 1 - S. 499

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 499 Gepränge, mit Hosbeamtcn und Dienstmannen gleich den weltlichen Regenten, und angesehene Standesherren, Grafen und Barone erschienen als bischöfliche Lehnsleute und Besitzer von Erb- und Ehrenämtern. §. 340. Im siebenten und achten Jahrhundert hatte sich im Morgenlande eine Religionspartei, Paulicianer (Manichäer), von den Ansichten der herrschenden Kirche losgesagt und als Secte ausgeschieden. Blutige Verfolgun- gen führten Viele von ihnen durch Bulgarien und Jllyrien nach verschiede- nen Gegenden des Abendlandes, wo sie unter dem Namen Katharer (= Pu- ritaner, daher Ketzer), weil sie sich als eine auserwahlte Schaar von Heili- gen betrachteten und auf eine Reinigung oder Vereinfachung der Kirche in Glau- den, Cultus und Verfassung hinstrebten, unter allem Druck sich erhielten. — In Streben und Zweck verwandt mit den Katharern, aber reiner in Wandel und frei von Schwärmereien, war die im Abendlande entstandene Secte der Wal- denser, die lange unbeachtet in den stillen Thälern der obern Apenninen gelebt hatten, bis P et ru s Wa l d u s, ein reicher Kaufmann aus Lyon, der seine Güter den Armen vertheilte, im 12. Jahrhundert ihren Ansichten größere Ausbildung und weitere Verbreitung gab. Der Macht, dem Luxus und der Verweltlichung des Klerus stellten die Waldenser die Lehre von der apostolischen Einfachheit und Armuth entgegen, verwarfen die Autorität des Papstes, bestritten die durch die Scholastiker (§. 322.) ausgebildeten Satzungen vom Opfer der Messe, von der Ohrenbeichte, der Substanzverwandlung u. A., nahmen nur zwei Sacra- mente, Taufe und A b en d m ah l, an und betrachteten die heilige Schrift als einzige Quelle des Glaubens. tz. 341. Die Albigenserkriege. In dem Maße, als diehierarchie die Einheit der Kirche durch Zwang festzuhalten suchte und die individuelle Freiheit des Denkens und Glaubens beschrankte, fanden die Grundsätze der beiden Secten, Katharer und Wald enser, größere Verbreitung. Der Süden von Frankreich, die Provence und Languedoc, wo unter einem schö- nen, sonnenreichen Himmel sich ein wohlhabender Bürgerstand gebildet hatte, wo freie Institutionen und republikanische Städteverwaltung Selbständigkeit in Thun und Denken erzeugten, wo die Reste griechischer und römischer Cul- tur, verbunden mit germanischem und spanisch-arabischem Wesen, eine eigen- thümliche Bildung und eine Fülle heiterer Dichtung und praktischer Wissen- schaft hervorgebracht, wo die heitere proven Malische Poesie der Trou- badours ihre Laune und ihren satirischen Muthwillen an Bischöfen und Priestern ausließ, war der Sitz dieser unter dem gemeinschaftlichen Namen Albigenser (von der Stadt Alby) zusammengefaßten Secten. Gegen sie und ihren Schützer, den reichen Grafen Raymund Vi. von Toulouse, ließ Innocenz Iii. (nachdem seine Aufforderung zur Rückkehr in den Schooß der Kirche erfolglos geblieben und ein päpstlicher Legat seinen Tod durch Mör- derhand gefunden) von den Cisterciensermönchen das Kreuz predigen und verlieh Rapmunds Güter dem harten Grafen Simon von Montfort. Sofort zogen Schaaren wilder Krieger, vor denen fanatische Mönche mit dem Kreuz einherschritten, in das blühende Land, zerstörten die reichen Städte, die prunkenden Paläste, die stolzen Burgen, mordeten Schuldige 32*

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 199

1847 - Leipzig : Engelmann
Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 199 fen rief, und seine feurige Rede mit der Ermahnung schloß: ,,daß Je- der sich selbst verläugne und sein Kreuz auf sich nehme, damit er Christum gewinne," so ertönte aus allen Kehlen der Ruf: ,,Gott will es!" und Tausende knieten nieder und begehrten sogleich in die Zahl der heiligen Streiter aufgenommen zu werden. Sie hefteten sich ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter, woher die zum gemeinsamen Un- ternehmen zusammengetretene neue Verbrüderung den Namen Kreuz- fahrer erhielt. Völliger Ablaß der Sünden und ewiger Lohn im Himmel wurde den Ziehenden verheißen. §. 275. Eine mächtige Begeisterung erfaßte alle Gemüther; kein Stand, kein Alter, kein Geschlecht wollte zurückbleiben; der Landmann eilte vom Pflug weg, der Hirte von seiner Heerde, Ehegatten trennten sich, Eltern verließen ihre Kinder, Greise, Knaben und Weiber folgten dem Ungestüm der Bewegung, Mönche und Nonnen entliefen ihren Zellen; ein neuer Geist war über Europa gekommen, eine neue Völ- kerwanderung brach aus, nur mit verschiedenem Streben und mit geän- derter Richtung; wo die religiöse Begeisterung nicht mächtig genug wirkte, da half Lust zu Abenteuern und Ritterthaten, oder Hoffnung auf Kronen, Herrschaften und Schätze. Die Rüstungen der Fürsten und Edlen dauerten den Aufgeregten zu lange, daher zogen schon mit dem Beginn des Frühlings ungeordnete und schlecht bewehrte Schaa- ren, unter der Leitung Peters von Amiens und eines französischen Ritters, Walther ohne Habe, durch Deutschland und Ungarn gen Konstantinopel. Als man ihnen in Bulgarien die Lebensmittel ver- weigerte, erstürmten sie Belgrad und füllten das Land mit Raub und Mord. Da sielen die Einwohner über sie her und erschlugen sie zu Tausenden. Die Uebrigen mit den Führern erreichten Konstantinopel, wurden nach Klein-Asien übergesetzt, fanden aber dort bis auf Wenige ihren Untergang durch die Seldschucken. Nicht besser erging es den ungeordneten Schaaren, die nach einer blutigen Judenverfolgung in den rheinischen Städten (Straßburg, Worms, Mainz u. a.) unter der Leitung des Priesters Gottschalk und des Grafen Emiko von Leiningen ausgezogen waren. §. 276. Hunderttausend Menschen waren bereits umgekommen, als der hochsinnige Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen, mit seinen Brüdern (Balduin und Eustathius) und einer großen Zahl wohlgerüsteter Ritter (darunter der tapfere Graf Robert von Flandern) auf demselben Wege gen Konstantinopel zog, indeß Graf Hugo von Vermandois, der Bruder des Königs von Frankreich, und der normännische Fürst Boemund aus Unteritalien (§.261) mit seinem 1096.

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 231

1847 - Leipzig : Engelmann
Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 231 Lehre von der apostolischen Einfachheit und Armuth entgegen, verwarfen die Autorität des Papstes, bestritten die durch die Sch olastiker (§.293) ausgebildeten Satzungen vom Opfer der Messe, von der Ohrenbeichte, der Substanzverwandlung u. a. und nahmen nur zwei Sakramente, Taufe und Ab end mal, an. §. 312. Die Albigenserkriege. In dem Maße, als die Hierarchie die Einheit der Kirche festzuhalten suchte, und die indivi- duelle Freiheit des Denkens und Glaubens beschränkte, fanden die Grundsätze der beiden Sekten, Katharer und Waldenser, größere Verbreitung. Der Süden von Frankreich, die Provence und Languedoc, wo unter einem schönen, sonnenreichen Himmel sich ein wohlhabender Bürgerstand gebildet hatte, wo freie Institutionen Selbständigkeit in Thun und Denken erzeugten, wo die heitere provenyalische Poesie der Troubadours ihre Laune und ihren satirischen Muthwillen an Bischöfen und Priestern ausließ, war der Sitz dieser, unter dem ge- meinschaftlichen Namen Albigenser svon der Stadt Alby) zusammen- gefaßten Sekten. Gegen sie und ihren Schützer, den reichen Grafen Ray mund Vi. von Toulouse, ließ Innocenz Iii. (nachdem seine Aufforderung zur Rückkehr in den Schooß der Kirche erfolglos geblie- den) von den Ciftercienscrmönchen das Kreuz predigen und ver- lieh Raymuds Güter dem harten Grafen von Montfort. Sofort zogen Schaaren wilder Krieger, vor denen fanatische Mönche mit dem Kreuz einherschritten, in das blühende Land, zerstörten die reichen Städte, die prunkenden Paläste, die stolzen Burgen, mordeten Schul- dige und Unschuldige, ließen Scheiterhaufen lodern und füllten Alles mit Verwüstung, Mord und Raub. Raymund widerstand lange sei- nen Gegnern, als aber nach Montforts Tod Ludwig Viii. von Frank- reich, von unedler Ländergier getrieben, den Kampf wider die Ketzer übernahm, da beugte sich der Graf und trat in einem Frieden den größten Theil seiner Besitzungen an Frankreich ab. Aber der 20 jährige verheerende Krieg hatte die schöne Cultur des südlichen Frankreichs ver- nichtet, das Land in eine Wüste verwandelt und den heitern Gesang der Troubadours für immer zum Schweigen gebracht. — Wenige Jahre nachher wurde auch die tapfere Bauernrepublik der Stedinger an der Hunte, deren Widerstand gegen die Eingriffe der geistlichen und weltlichen Fürsten in ihre alten Freiheiten und Rechte für Ketzerei er- klärt ward, auf Veranlassung der Bischöfe von Bremen, Ratzeburg u. a. mit einem Vernichtungskrieg heimgesucht. An der Spitze dieses Kreuzheers stand der Graf von Oldenburg. Strenge Ketzerge- setze und die Uebertragung der Inquisitions-Gerichte an den 1205 1226 1232

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 339

1847 - Leipzig : Engelmann
Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. 339 verletzt, das Asylrecht hemmte die Handhabung der städtischen Justiz und Polizei, die Klöster und vielen Feiertage begünstigten Bettelei und Vagabundenleben, dem der ehrsame Bürgerstand vor Allem gram war — kein Wunder also, daß die Volksliteratur, die damals in den Städten blühte, ihre Angriffe und ihren Spott gegen Mönche und Geistliche richtete und hierin mit dem Streben der Humanisten zusam- mentraf. — Noch war in Sachsen und den Nachbarländern der Same der Hussi tischen Ketzerei nicht ganz untergegangen, und nährte in dem gemeinen Mann, dem die hohen Stolgebühren oft wehe thaten, während er in Zeiten der Trübsal umsonst sich um Hülfe und Trost an den gleichgültigen Seelsorger wandte, den Geist der Opposition. li) »r. Martin Luther. §. 418. Martin Luther wurde geboren zu Eis leben am 10. Nov. 1480. Sein Vater war ein ehrsamer Bergmann aus einem Bauernge- schlecht in Möhra, der später nach Mansfeld übersiedelte. Hier in der gesunden Bcrglnft des Thüringer Waldes wuchs Luther unter strenger Zucht heran. Da ihn sein Vater zum Studium der Rechtswissenschaft bestimmt hatte, so wurde er in seinem 15. Jahre auf die Schule zu Eisenach ge- bracht und besuchte dann die Universität Erfurt. Vier Jahre lag er hier den Studien mit allem Fleiße ob, als ihn angstvolle Sorge um daö Heil seiner Seele, der plötzliche Tod eines Freundes und eigne Lebensge- fahr bei einem schweren Gewitter zu dem Entschluß brachten, in das Kloster zu gehen. Noch einmal ergötzte er sich mit seinen Freunden bei heiterm Gesang , Saitenspiel und Wein, und schloß sich dann in die stille Zelle eines Augustiner-Klosters in Erfurt ein. Hier unterzog er sich gewissen- haft allen Pflichten und Dienstleistungen eines Bettelmönchö, aber weder diese Erniedrigung und Selbstentsagung, noch das fleißige Studium der Scholastiker vermochten den Trübsinn seiner Seele und das angstvolle Ringen der Creatur nach einer Vereinigung mit ihrem Schöpfer zu lin- dern ; daö thatenlose Leben in der einsamen Klause begünstigte seinen Hang zum Grübeln und erhöhte seine Schwcrmuth und sein Seelenleiden, bis es endlich in dem Glauben, daß der Mensch nicht durch seine Werke, sondern durch den Glauben an die Barmherzigkeit Gottes in Christo selig werde, Beruhigung fand. Durch die Empfeh- lung des Ordensvorstehers Staupitz, der sich Luthers Vertrauen gewon- nen und ihn durch Trost und Führung aufgerichtet hatte, kam er 1508 nach Wittenberg, um auf der von Kurfürst Friedrich dem Weisen ncugcgründetcn Universität theologische Vorlesungen zu halten. In diesem seiner kräftigen Natur entsprechenden Wirkungskreis entfaltete er alsbald die größte Thätigkeit; er wartete seines Amts als Prediger und Seelsorger, er bekümmerte sich um die Angelegenheiten seines Klosters, für das er 1511 eine Reise nach Rom unternahm, er hielt Vorlesungen und befaßte sich mit wissenschaftlichen Arbeiten, die theils die Auslegung der heiligen 22*
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