Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 56

1899 - Breslau : Handel
56 Brandenburg unter Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. Unduldsamkeit war dem Kurfürsten in tiefster Seele zuwider. Um den Frieden zwischen den beiden Bekenntnissen herzustellen, verlangte er von den Geistlichen die Ausstellung eines Reverses, durch den sie sich zur Vermeidung aller gehässigen Zänkereien in ihren Predigten verpflichteten. Einzelne Geistliche weigerten sich jedoch. Unter ihnen befand sich der durch seine Kirchenlieder bekannte Dichter Paul Gerhardt. Er wirkte als Prediger an einer lutherischen Kirche Berlins und erfreute sich sowohl wegen seiner Dichtungen als auch infolge feines Eifers in der Seelsorge allgemeiner Liebe und Achtung. Da er sich dem Verlangen des Kurfürsten nicht fügte, wurde er seiner Stellung enthoben. Die Fürbitte seiner Gemeinde erwirkte ihm jedoch die Begnadigung. Der Kurfürst erließ ihm den Revers, sprach aber die Erwartung aus, daß Gerhardt sich wenigstens nach dem Sinne seiner Forderungen richten würde. Derselbe glaubte dies jedoch mit der Freiheit des Predigtamtes nicht in Einklang bringen zu können und gab freiwillig seine Stellung auf. In Lübben fand er einen neuen Wirkungskreis. Viele seiner Dichtungen gehören jetzt noch zu den beliebtesten Kirchenliedern der Protestanten. Die kurfürstliche Familie. Kurfnrstin Luise Henriette. Gustav Adolf hatte eine Vermählung seines Neffen Friedrich Wilhelm mit seiner einzigen Tochter und Erbin Christine geplant. Durch die Vereinigung des schwedischen und branden-burgischen Besitzes wäre die Ostsee thatsächlich ein schwedisches Meer geworden. Der Große Kurfürst nahm nach seinem Regierungsantritt den Plan wieder auf. Derselbe scheiterte aber an dem Widerstreben der eigensinnigen und launischen Königin. Für Brandenburg war das gewiß ein Glück, denn es blieb hierdurch vor dem Geschick bewahrt, ein Nebenland Schwedens zu werden. Der Kurfürst wählte hierauf die Prinzessin Luise Henriette von Dräniert, die älteste Tochter des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich, zur Gemahlin und vermählte sich 1646 mit ihr. Politische Vorteile brachte ihm die Heirat nicht, noch weniger einen Zuwachs an Land und Leuten, aber sie gab ihm ein sicher begründetes Familienglück. Luise Henriette war eine Fürstin voll Geist, Gemüt und Artptut und ihrem Gemahl in treuer Liebe zugethan. Ihr Lieblingsaufenthalt in der Mark war das Schloß Bützow, ein Geschenk ihres Gemahls, das nach ihrer Familie Oranienburg genannt wurde. Das zum Schlosse gehörige Landgut bewirtschaftete sie in mustergültiger Weise. Aus ihren Ersparnissen gründete sie daselbst ein Waisenhaus. Ihrem Gemahl war die Kurfürstin eine weise Beraterin; sie begleitete ihn auf seinen Reisen, sogar auf den Feldzügen. Den Unterthanen wurde sie gar oft eine milde Fürsprecherin. Von ihrer Frömmigkeit und zugleich von ihrer poetischen Begabung giebt das von ihr herrührende geistliche Lied: „Jesus, meine Zuversicht" Zeugnis. Leider besaß diese edle Fürstin keine feste Gesundheit. Zu früh für den Kurfürsten und das Land starb sie 1667 in ihrem 40. Lebensjahre. Oft, wenn Sorgen

7. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 6

1894 - Breslau : Handel
reiche Leute konnten sie erwerben. Ein Deutscher, Namens Johann Gutenberg, hat die Kunst erfunden, Bücher zu drucken. Er schnitt Buchstaben auf Stäbchen aus; diese setzte er zu Wörtern zusammen und druckte sie ab. Nun wurden die Bücher billiger. Auch Bürger und Bauern konnten solche kaufen. Daher wurden die Leute klüger. — Bei den Fahrten auf dem Meere brauchte man schon die Magnetnadel als Wegweiser. Deshalb unternahmen die Seefahrer auch größere Reisen. Auf einer solchen Fahrt entdeckte im Jahre 1492 Christoph Kolumbus Amerika. Aus Amerika kamen neue Pflanzen zu uns, z. B. der Tabak und die Kartoffel. Auch viel Gold und Silber fanden dort die Leute. Daher entstand ein lebhafter Seeverkehr mit dem neuen Erdteil. Kurfürst Joachim L, 1499—1535. Ein wichtiger Kurfürst am Ende des Mittelalters war Joachim I. Er war erst 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Aber weil er schon sehr klug und gebildet war, übernahm er selbst die Regierung. Die Raubritter indes meinten, jetzt könnten sie wieder die Bauern und Kaufleute ausplündern. Der junge Kurfürst aber übte Gerechtigkeit und ließ viele hinrichten. Da wollten ihn die Ritter toten. Einer-schrieb sogar an die Thür seines Schlafzimmers: „Jochimkett, bitte dich, weitn wir dich kriegen, hängen wir dich." Er ließ aber in seiner Strenge nicht nach. Die Kirchcntrcnnung. Zur Zeit Joachims I. begann die Kirchentrennung. Von Sachsen ging dieselbe aus. Am 31. Oktober 1517 schlug der Mönch Dr. Martin Luther 95 Sätze an einer Kirche zu Wittenberg an. Sie handelten zumeist vom Ablaß. Der Papst erklärte viele derselben für falsch. Bald trat Luther noch anderen Lehren der Kirche entgegen. Deshalb wurde er aus ihr ausgeschlossen. Man nennt seine Lehre die evangelische; denn er ließ nur das Evangelium und nicht die mündliche Überlieferung gelten. Joachim I. war ein Gegner der neuen Lehre. Trotzdem verbreitete sie sich im Lande. Auch seine Gemahlin bekannte sich zu ihr. Diese Uneinigkeit machte ihm vielen Kummer. Joachim Ii., 1535—1571. Er führte Luthers Lehre im Lande ein; denn das Volk wünschte es. Mit einem schlesischen Herzog schloß er einen Vertrag. Darin wurde bestimmt, daß einige schlesische Länder in den Besitz dev Hohenzollern kommen sollten, wenn die Herzöge in Schlesien aus- sterben würden. Johann Sigismund, 1608—1619. Derselbe vergrößerte das Kurfürstentum Brandenburg tun wichtige Länder. Im Westen erwarb er Teile der Rheinprovinz und von Westfalen. Sie hießen Kleve, Mark und Ravensberg und sielen ihm

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 144

1897 - Breslau : Handel
144 C. Aus der deutschen Geschichte. König Friedrich Wilhelm Iv. erneuerte den Johanniterorden unter zeitgemäßen Veränderungen. Evangelische Edelleute mit einem preußischen Prinzen als Herrenmeister an der Spitze gehören jetzt zu demselben. Sonnenburg bei Küstrin ist ihr Versammlungsort. Der Orden errichtet Krankenhäuser und sorgt in denselben für die Verpflegung armer Kranken. — Gleiche Zwecke verfolgt der aus katholischen Edelleuten bestehende Malteserorden. Der Templerorden, a) Gründung des Ordens. Der Orden der Tempelherren wurde von neun französischen Rittern begründet, die 1118 zu einer Vereinigung zusammentraten, um die Pilger auf den Wallfahrten durchs heilige Land gegen die Überfälle der Türken zu schützen. Der König von Jerusalem räumte ihnen einen Teil seines Palastes zur Wohnung ein. Da dieselbe sich in der Nähe der Stätte des Salomonischen Tempels befand, erhielten die Ordensritter den Namen Templer oder Tempelherren. Ein weißer Mantel mit achtspitzigem roten Kreuze war ihr Ordenskleid. Die Einrichtungen des Ordens waren ähnlich wie bei den Johannitern. b) Blüte und Aufhebung des Ordens. Der hl. Bernhard von Clairvaux wirkte mit Eifer und Erfolg für die Ausbreitung des Templerordens. Besonders in Frankreich gelangte derselbe zu ausgedehnten Besitzungen und bedeutenden Reichtümern. Nach dem Verluste des hl. Landes nahm der letzte Großmeister Jakob von Molay*) im Tempel, einem dem Orden gehörigen Palaste in Paris, seine Residenz. Der Reichtum des Ordens erweckte demselben viele Neider und erregte besonders die Habsucht des französischen Königs Philipp Iv. Gestützt auf Verirrungen einzelner in Wohlleben und Lasterhaftigkeit versunkenen Ordensritter, erhob er gegen den gesamten Orden schwere Anklagen und ließ alle Tempelherren in Frankreich gefangen nehmen. Die Folter erpreßte einigen Ordensmitgliedern Aussagen, die jene Anklagen bestätigten. Auf Drängen des Königs hob der Papst 1312 den Orden auf dem allgemeinen Konzil zu Vienne**) auf. Den letzten Großmeister und viele Ritter ließ der König auf einer Insel der Seine***) bei langsamem Feuer verbrennen. Die in Frankreich gelegenen Güter des Ordens nahm er in Besitz. Der deutsche Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge hatte ein frommer Deutscher in Jerusalem ein Hospital zur Pflege kranker Pilger aus Deutschland begründet. Die hl. Jungfrau Maria war die Schutz-patronin der Bruderschaft, die dasselbe leitete. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin begaben sich die Brüder des Marienhospitals in das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. Kaufleute aus Bremen und Lübeck errichteten dort aus Schisfsfegeln Zelte, in denen jene die kranken Pilger aus dem Heere Friedrichs von Schwaben verpflegten. Ihr edler Eifer gefiel dem Hohenstaufen gar wohl, besonders da er sah, daß die *) Sprich: rnolä. **) Sprich: wiänn. ***) Sprich: ßän.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 213

1897 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 213 das Land starb sie 1667 in ihrem 40. Lebensjahre. Oft, wenn Sorgen ihn bedrückten, rief er aus: „O Luise, Luise, wie sehr vermisse ich dich und deinen Rat!" Paul Gerhardt. „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun!" sprach der Große Kurfürst, als er die ihm angebotene polnische Königskrone ablehnte, deren Annahme seinen Übertritt zum Katholizismus gefordert hätte. Die Worte beweisen, daß er ein treuer Anhänger seines Bekenntnisses war. Mit tiefer, ungeheuchelter Frömmigkeit vereinigte sich in ihm aber auch Duldung gegen Andersgläubige. Seinen Zeitgenossen war dieselbe allerdings fremd. Zwischen Lutherischen und Reformierten herrschten beständige Zänkereien. Die Geistlichen der beiden Konfessionen scheuten sich nicht, auf der Kanzel gegen einander zu schmähen. Solche Unduldsamkeit war dem Kurfürsten in tiefster Seele zuwider. Um den Frieden zwischen den beiden Bekenntnissen herzustellen, verlangte er von den Geistlichen die Ausstellung eines Reverses, durch den sie sich zur Vermeidung aller gehässigen Zänkereien in ihren Predigten verpflichteten. Einzelne Geistliche weigerten sich jedoch. Unter ihnen befand sich der durch seine Kirchenlieder bekannte Dichter Paul Gerhardt. Er wirkte als Prediger an einer lutherischen Kirche Berlins und erfreute sich sowohl wegen seiner Dichtungen als auch infolge seines Eifers in der Seelsorge allgemeiner Liebe und Achtung. Da er sich dem Verlangen des Kurfürsten nicht fügte, wurde er seiner Stellung enthoben. Die Fürbitte seiner Gemeinde erwirkte ihm jedoch die Begnadigung. Der Kurfürst erließ ihm den Revers, sprach aber die Erwartung aus, daß Gerhardt sich wenigstens nach dem Sinne seiner Forderungen richten würde. Derselbe glaubte dies jedoch mit der Freiheit des Predigtamtes nicht in Einklang bringen zu können und gab freiwillig seine Stellung auf. In Lübben, das damals dem Herzoge von Sachsen-Merseburg gehörte, fand er einen neuen Wirkungskreis. Viele seiner Dichtungen gehören jetzt noch zu den beliebtesten Kirchenliedern der Protestanten. Das Testament des Großen Kurfürsten (1686). Die 1679 begonnene Hinneigung der brandenburgischen Politik zu Frankreich war nicht von Dauer. Es empörte deu allezeit „gut reichisch" gesinnten Kurfürsten, daß Ludwig Xiv. mitten im Frieden 1681 Straßburg befehle und blühende Landstriche an der Westgrenze des Reiches als Dependenzen (abhängige Gebiete) der ihm in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Länder reunierte (wiedervereinigte, nämlich mit den letzteren). Die Aufhebung des Ediktes von Nantes bewog ihn sodann, sich wiederum dem Kaiser zu nähern. Dieser bedurfte seiner Kriegshilfe gegen die Türken. Letztere hatten 1683 Wien belagert, das unter dem Grafen Rüdiger von Starhemberg jedoch tapfer verteidigt und durch ein polnisch-deutsches Heer unter dem Polenkönig Johann Sobieski und dem Herzog Karl von Lothringen rechtzeitig entsetzt wurde. Friedrich Wilhelm war in zweiter Ehe mit der verwitweten Herzogin Dorothea von Lüneburg-Celle, einer geborenen Prinzessin von Holstein, vermählt. Sie war ihm während seiner häufig wiederkehrenden rheumatischen Leiden eine hingebende Pflegerin. Hingegen bestand zwischen ihr und ihrem Stiefsohn, dem Kurprinzen Friedrich, kein gutes Einvernehmen, weshalb sich derselbe zeitweise sogar vom Hofe fern hielt.

10. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 6

1913 - Breslau : Handel
besuchte er die Kirche des heiligeu Grabes. An der Kirchtür wurde er uou der Geistlichkeit begrüßt. Dann nahm er an der Einweihung einer Kirche teil, welche die Erlöserkirche heißt. Am nächsten Tage besuchte er bett Ölberg, wo das Leiden Christi begonnen hat, und das Städtchen Bethlehem, wo der Heiland in einer Krippe geboren worden ist. Die Kaiserin stattete auch den Waisenhäusern und Schule» einen Besuch ab. Erst noch 5 Tagen nahm dos Kaiserpaar Abschied vou der heiligen Stadt. Bei der Abreise riefen die Leute den heimischen Grus;: „Gott möge den Kaiser segnen und ihm ein langes Leben schenken!" Schon vorher hatte der Kaiser in Jerusalem den Platz erworben, auf welchem das Haus steht, iu dein die heilige Maria die letzten Tage ihres Lebens zugebracht hat. Diesen Platz schenkte er den katholischen Christen unseres Vaterloudes. Die deutschen Katholiken sind dem Kaiser dafür dankbar und haben auf dem Platze eine Kirche erbaut. Des Kaisers Gemahlin. Die Gemahlin des Kaisers, unsere Kaiserin, heißt Auguste Viktoria. Ihren Geburtstag feiert sie am 22. Oktober.
   bis 10 von 70 weiter»  »»
70 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 70 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 45
1 102
2 127
3 133
4 329
5 262
6 326
7 356
8 23
9 43
10 592
11 256
12 183
13 19
14 43
15 185
16 130
17 92
18 26
19 57
20 50
21 39
22 145
23 44
24 137
25 113
26 120
27 70
28 184
29 45
30 161
31 278
32 66
33 188
34 364
35 56
36 108
37 847
38 174
39 190
40 89
41 635
42 167
43 84
44 8
45 396
46 136
47 481
48 36
49 130

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 10
2 2
3 25
4 10
5 3
6 6
7 35
8 28
9 48
10 9
11 3
12 1
13 6
14 2
15 3
16 36
17 218
18 12
19 4
20 34
21 3
22 0
23 20
24 3
25 66
26 59
27 1
28 0
29 0
30 8
31 0
32 7
33 11
34 6
35 4
36 19
37 54
38 7
39 20
40 7
41 53
42 11
43 77
44 6
45 67
46 38
47 1
48 0
49 1
50 1
51 0
52 50
53 9
54 6
55 0
56 68
57 4
58 112
59 8
60 8
61 2
62 9
63 2
64 9
65 30
66 16
67 38
68 58
69 231
70 1
71 36
72 30
73 24
74 15
75 7
76 18
77 16
78 18
79 3
80 4
81 4
82 11
83 15
84 2
85 18
86 136
87 16
88 4
89 27
90 269
91 4
92 140
93 0
94 46
95 15
96 16
97 11
98 96
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 30
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 4
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 9
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 15
41 0
42 0
43 1
44 1
45 0
46 1
47 0
48 8
49 1
50 2
51 1
52 1
53 0
54 2
55 6
56 0
57 4
58 9
59 6
60 0
61 4
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 2
75 1
76 0
77 4
78 0
79 0
80 0
81 7
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 5
89 1
90 0
91 1
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 4
98 3
99 0
100 13
101 1
102 2
103 4
104 0
105 0
106 10
107 0
108 0
109 1
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 1
116 0
117 0
118 2
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 7
128 5
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 4
144 0
145 1
146 1
147 1
148 1
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 3
156 1
157 3
158 3
159 1
160 0
161 8
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 1
168 1
169 1
170 0
171 1
172 0
173 5
174 0
175 4
176 1
177 12
178 2
179 2
180 0
181 0
182 3
183 1
184 6
185 0
186 4
187 6
188 1
189 0
190 0
191 2
192 2
193 0
194 8
195 2
196 0
197 5
198 0
199 1