Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
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Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
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f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
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Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
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Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
154
erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187.
b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen.
c) Hauptdaten des Verlaufs.
1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich.
2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert.
3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr.
4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ.
d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83).
Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Leopold_V._von_Österreich Leopold_V. Richards Leopold Leopold Philipp Philipp August Richard_Löwenherz Leopold_von_Österreich Leopold Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Liberias Jerusalem Frankreich England Ungarn Asien Joppe Jerusalem
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Geschlecht (WdK): Jungen
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1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen
auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments.
1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen.
1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi-
schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier.
1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen.
1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum.
1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands.
1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung
Mailands.
1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen
(Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia.
1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und
Neapel und verspricht Burgund herauszugeben..
1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei
Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Georg) Franz_von_Sickingen Franz Florian_Geyer Wendel_Hipler Georg_Metzler Thomas_Münzer Thomas_Münzers Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karls Franzi_von_Frankreich Heinrich_Viii_von_England Heinrich Franz_I Franz Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Ludwigs Ferdinand Karls
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Geschlecht (WdK): Jungen
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1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer.
1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven.
1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535).
Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden
Theilen verbleibt was sie gerade haben.
1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach
Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg.
lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche.
1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England.
Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser.
1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe
zu beschicken.
1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts-
stadt, seine Bestattung zu Wittenberg.
1546-1547 Der schmalkaldische Krieg.
1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land-
graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Mathiesen Johann Johann_Bockold Johann Johann_Bockold_König Johann Karls Barbarossa Barbarossa Karls Franzi Franz_Sforza Franz Bünduiß_Franz_I Franz Karls Karls Calvin_Reformator Karls Franzi Heinrich_Viii Heinrich Crespy Martin_Luthers Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Karls Tunis Mailands Savoyens Karls Nizza Karls Asrica Algier Genf Karls England Frankreich Mailand Eisleben Wittenberg Burdeubach
140
Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge.
Legaten, der Graf Simon von Montfort, der nach der Graf-
schaft Toulouse lüstern war. Am schrecklichsten war das Schicksal
der Stadt Veziers (unweit des Meerbusens von Lyon), wo
auf Befehl des päpstlichen Legaten 7000 Menschen in einer
Kirche, in welche sie sich geflüchtet hatten, verbrannt und dann
die übrigen Einwohner, 20,000 an der Zahl, ermordet wurden,
und zwar um der Religion willen! Wer gefangen wurde, den
verbrannten die Katholiken, auch wenn er seine Ueberzeugung
widerrief. Der Krieg endete erst nach 24 Jahren, nachdem
Hunderttausende das Leben verloren hatten und das schöne
Süd-Frankreich zur Wüste geworden war. Montfort erlebte das
Ende des greulichen Krieges nicht; er wurde bei der Belagerung
von Toulouse durch einen Steinwurf getödtet. Die meisten
Albigenser waren erschlagen worden; die wenigen Geretteten
suchten in den Gebirgen Zuflucht. So endete einer der schänd-
lichsten Kriege, zu dem die Verkehrtheit religiöser Ansichten ge-
führt hatte. Ein schreckliches Denkmal aber hinterließ er in der
Stiftung des Jnquisitionsgerichtes, welches zur Aufspürung der
Ketzereien gegründet wurde. (Abschnitt 70.)
Bald nach Ludwigs Ix. Tode hörten die Züge nach Palä-
stina ganz auf; denn 21 Jahre daraus (1291) nahmen die Mu-
hamedaner die letzte Stadt, welche die Christen dort gehabt hat-
ten, Acre, ein, und überdies war der Eifer für die Eroberung
des heiligen Grabes ziemlich abgekühlt. Man kann annehmen,
daß diese Züge, aber freilich mit Unterbrechungen, etwa 200 Jahre^
d. i. von 1096—1291, gedauert haben. Sie sind nicht allein
als eine sonderbare Erscheinung der religiösen Schwärmerei merk-
würdig, sondern auch hohe Zeuguisse des Glaubenseifers jener
Zeiten, wo der Einzelne durch eine begeisternde Idee aus dem ge-
meinen Verlaufe des Lebens herausgerissen wurde und alle Mühen
und Gefahren, ja den Verlust des Lebens selbst nicht achtete.
Es ist wohl sehr natürlich, daß so große Bewegungen, wie
die Kreuzzüge waren, wichtige Folgen für Europa haben mußten.
Daß diese Folgen größtentheils segensreiche waren, läßt sich mit
Gewißheit erwarten, weil jene Züge durch die göttliche Vorsehung
herbeigeführt wurden; und wenn sie auch meist mit Unverstand
ausgeführt worden sind, so wissen wir doch, daß Gott auch die
Thorheiten der Menschen benutzt, um nützliche Erfolge herbeizu-
führen. Die bedeutendsten derselben waren folgende:
1) Der Geist des Ritterwesens wurde durch die
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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190 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Mönchsorden.
Da aber gerade keine auf der Burg waren, so sprach Elisabeth
zu einer Magd: „Geh nach dem Brunnen unten am Berge,
schöpfe mit deni Stalleimer Wasser und bringe es herauf!" Und
siehe! das Wasser wimmelte von Fischen. Der Kranke aß davon
und wurde von Stund an wieder gesund. — Theilte sie unter
die Kranken Lebensmittel aus, und waren mehr Menschen da,
als sie erwartet hatte, so vermehrten sich die Speisen unter ihren
Händen so, daß Alle gesättigt werden konnten. Wenn sie manch-
mal unter freiem Himmel betete und sich ein heftiger Regen er-
goß, so blieben ihre Kleider ganz trocken, und wie oft wurden
nicht Blinde, Taube und andere Kranke durch ihre Berührung
gesund!
70. Franciscaner. — Dominicaner. — Inquisition.
Ehe wir ganz die Zeit der edeln Hohenstaufen verlassen,
muß hier noch einiger kirchlicher Einrichtungen erwähnt werden.
Wie und wann die ersten Klöster entstanden, ist schon erzählt
worden (siehe Abschnitt 49). Die meisten Mönche und Nonnen
lebten nach den Vorschriften, die ein frommer Abt, Benedict,
im 6. Jahrhunderte seinen Mönchell gegeben hatte. Diese Vor-
schriften waren nicht allzu streng, und die Benedictinermönche
lebten recht glücklich. Ihre Klöster waren herrliche Gebäude,
meist in schönen Gegenden, aus Bergen gelegen, und wenn auch
die Mönche selbst kein Vermögen haben durften, so waren doch
oft die Klöster reich, und den Mönchen ging daher nichts ab.
Aber nach und nach entstanden andere, weit strengere Mönchs-
orden. Der strengste war der Kart häuseror den. Er hatte
seinen Namen von einer wilden Gegend bei Grenoble, die man
dort la Chartreuse oder die Karthanse nennt, und wo der Stif-
ter des Ordens, der heilige Bruno, das erste Kloster dieser Art
(1084) baute. Diese Leute hatten es gar schlimm; aber freilich
wollten sie es auch nicht besser haben. Sie mußten auf der blo-
ßen Erde schlafen, aßen nur sehr spärliche und ärmliche Kost,
mußten zu verschiedenen Malen des Tages, ja selbst in der Nacht,
auch wenn es noch so kalt war, in die Kirche, um die Gebete ab-
zusingen; oft und lange mußten sie fasten und selbst dann und
wann sich geißeln, um sich alle böse Gedanken zu vertreiben.
Dadurch glaubten sie Gott einen Gefallen zu thun und nun die
sichersten Ansprüche aus die ewige Seligkeit zu haben. Daß sich
nicht allzu Viele fanden, die Karthüuser werden wollten, läßt sich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth Stalleimer Benedict Bruno
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Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge.
Indessen waren fast drei Jahre nach dem Aufbruche Gott-
frieds aus seiner Heimath verflossen. Nun aber näherte man sich
unter unaufhörlichen Kämpfen der Stadt Jerusalem. Nach
langen abmattenden Märschen zogen sie eines Tages eine Anhöhe
hinauf, und die zuerst oben anlangten, erblickten plötzlich vor sich
die Zinnen von Jerusalem, das langersehnte Ziel so vieler Lei-
dens „Gott will es haben!" rufen die Glücklichen aus voller,
begeisterter Brust. Die unten noch sind, stürzen nun auch hin-
auf und weiden sich an dem köstlichen Anblicke. „Gott will es
haben!" tönt unaufhörlich, durch die Echos der Felsen verstärkt.
Die stürmische Freude ging bald in tiefe Rührung über. In
Thränen der Andacht gebadet sinken die bewaffneten Pilger auf
die Kniee nieder und küssen den heiligen Boden. Gern wären sie
in die Luft sich erhob und Niemand sich derselben zu nähern vermochte, trat ein
Priester ans und ries die Worte: „Wenn wirklich der allmächtige Gott mit die-
sem Manne von Angesicht zu Angesicht geredet und der heilige Andreas ihm
wachend die heilige Lanze gezeigt hat, dann gehe er unversehrt durch das
Feuer! War aber dieses Trug, dann verbrenne er mit der Lanze, welche er in
seinen Händen tragen wird!" Alle Anwesende riefen mit gebogenen Knieen:
„Amen!" Hierauf kniete Peter, nur mit einem kurzen Gewände bekleidet, vor
dem Bischof von Albara, rief laut Gott zum Zeugen an, daß nichts, was er
von den Erscheinungen der Apostel Peter und Andreas berichtet, von ihm er-
funden worden, flehte um die Vergebung seiner Sünden gegen Gott und seine
Nächsten, und bat den Bischof, alle übrigen Geistlichen und das ganze anwe-
sende Volk, für ihn ihre Gebete mit dem seinigen zu vereinen. Nachdem hierauf
der Bischof die heilige Lanze in seine Hände gelegt und ihn mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes gesegnet hatte, erhob er sich und ging langsamen Schrittes
durch die hochlodernde Flamme. Als Peter aus der Flamme wieder hervortrat,
ohne daß weder seine Kleidung noch das Gewand, welches die heilige Lanze um-
hüllte, versehrt schien, und laut rufend: „Gott hilf!" mit der Lanze dem Volke
den Segen gab, da jubelten Alle, welche der heiligen Lanze sich angenommen
hatten. Aber nach überstandenem Gottesgericht war die Verehrung des Volks
für Peter gefährlicher als das Gottesgericht selbst. Denn über den von der
Flamme schwer verwundeten Mann stürzte mit wüthender Frömmigkeit das
Volk her, riß ihn zu Boden, um seiner Kleider sich zu bemächtigen, und Einige
rissen Fleisch von den Gebeinen des neuen Heiligen. Raimund Pillez und
einige Ritter mußten mit bewaffneter Hand ihn befreien. Andere begnügten sich
damit, Feuerbrände und Kohlen von dem Scheiterhaufen mit sich zu nehmen,
und in wenigen Augenblicken war davon keine Spur mehr vorhanden. Die
Anhänger Raimunds sahen während des Gottesgerichts eine Menge Erschei-
nungen; Peter selbst wollte mitten in den Flammen mit dem Apostel Andreas
sich unterhalten haben. Aber er starb am zwölften Tage nach diesem Gottes-
gericht, sei es von den empfangenen Brandwunden, wie die Gegner der heiligen
Lanze behaupteten, oder in Folge der Mißhandlungen des Volks.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Andreas Peter Albara Apostel Peter Andreas Peter Peter Raimund_Pillez Raimunds Peter Apostel Andreas