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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

6. Vaterländische Geschichte - S. 65

1900 - Berlin : Nicolai
65 auf der Fiedel. Von ihnen lernte das Volk Text und Melodie; durch sie kamen auch die alten Sagen und Lieder ins Volk. — Als das Rittertum entartete, verlor auch der ritterliche Gesang seinen Wert. 8. Die geistlichen Ritterorden. Zum Schutze der Pilger hatten sich in Palästina drei geistliche Ritterorden gebildet, die sich außer den Mönchsgelübden Kampf gegen die Ungläubigen, Beschützung der Pilger, der Bedrängten, Witwen und Waisen, Pflege der Kranken zur Aufgabe setzten. Während der Orden der Johanniter vorzugsweise Italiener, der der Tempelherren Franzosen zu seinen Mitgliedern zählte, gehörten dem Orden der Deutschherren oder dem deutschen Ritterorden vor allem deutsche Ritter an. Äußerlich unterschieden sich die Ordensritter durch ihre Kleidung voneinander. Die Deutschherren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz. Der Ordensobere wurde Großmeister genannt. Die Mitglieder des Ordens zerfielen in Ritter, Geistliche und dienende Brüder. Durch Eroberung und Besiedelung des Landes an der Weichsel, am Pregel und Niemen machte er sich um unser Vaterland sehr verdient. 9. Verfall. Solange die Ritter Ehre und höfische Sitte hochhielten, waren die Burgen Stätten der Bildung. Die vielgerühmte Ritterlichkeit schwand aber mehr und mehr dahin. Die Verwilderung trat im Laufe des 13. Jahrhunderts ein. Viele Adlige gaben sich auch keine Mühe, ihre niedrige Gesinnung zu verheimlichen. Mit ihren Reisigen machten sie die Handelsstraßen unsicher. Bei dem Herannahen eines Warenzuges stürmten sie auf den Ruf des Wächters den Burgberg hinab, oder sie lauerten in der Dämmerung den Reisenden auf, beraubten sie, nahmen sie gefangen und gaben sie nur gegen ein hohes Lösegeld wieder frei. Oft brachen sie am hellen, lichten Tage ohne äußere Veranlassung in die benachbarten Dörfer ein, zündeten die Gehöfte an, trieben die Herden weg und quälten die Bauern auf jede Weise. Von den „vom Stegreife" lebenden Rittern galt das Wort: „Reiten und Rauben ist keine Schande, Das thun die Besten im Lande." In dem allseitigen Kriege, den bald die Landesherren und die Städte gegen die Raubritter eröffneten, wurden viele Burgen zerstört und ihre Bewohner getötet. Mit der Verwendung des Schießpulvers im Kriege und der Vervollkommnung der Geschütze sank der Rest der Raubburgen in Schutt und Asche. Hohmann, Vaterländische Geschichte. 5

7. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 110

1889 - Berlin : Nicolai
— 110 — schen Reiches Erzkämmerer und Kurfürst, und Herr Albrecht, Brüder, Awrkgrafeu von Brandenburg, Herzöge von Stettin, Pommern, der Kassnben und Wenden, Burggrafen von Nürnberg und Fürsten von Rügen, mit Zustimmung des ehrwürdigsten Vaters und Herrn in Christo, Herrn Dietrich, der h. Kirche von Lelms Bischof und vom Apostolischen Stuhle besonders bestellten alleinigen Kanzlers der erstehenden Universität zu Frankfurt, uns ohne unser Verdienst zum Rektoratsamte dieser Universität berufen, angenommen und eingesetzt haben, so daß wir auf das Begehren bereit find, dem Bedürfnisse zu entsprechen: so ersuchen wir, fordern auf und laden ein alle und jegliche Schüler und Lehrer der freien Künste, welche dieses öffentliche Ausschreiben lesen oder lesen hören werden und die Privilegien, Freiheiten und Beförderungen gedachter Universität irgendwie genießen wollen, daß sie hente und fernerhin an unserer gewöhnlichen Wohnstelle erscheinen und sich eintragen, immatrikulieren und, wenn sie es nötig habeu, in die Zahl der Studeuteu einschreiben und einreihen lassen, auf daß sie, wie hier in der Liste nach Alter und Zeit früher eingeschrieben, so keinem späteren an Reihenfolge und Platz in der Akademie nachstehen mögen. Gegeben im Jahre des Herrn 1506 am 10. Februar, unter dem gegenwärtig von uus benutzten Jnsiegel des genannten Vaters und Herrn in Christo, des Herrn Dietrich, Bischofs von Lebns. 85. Preis der Mark. Von Ulrich von Hutten, 1507. (Scherer, Deutschland im Siebe, Paderborn 1876, S. 57 f. Übersetzung aus dem Latein, von Münch.) Markland, unter dem trag sich bewegenden Bären gelegen, Läßt au lleppigkeit weit Gargaras') Trift hinter sich. Aepfel schenkt den Bewohnern der Herbst und saftige Birnen, Während der Sommer ihm reich spendet der Ernten Ertrag. Kaum verspürt es des Boreas2) Frost bei den pecheneu Fackclu, Wimmelt von Blüten, daraus Houig ihm fließet, im Lenz. Rechne dazu die Zucht der Ochseu, die hier wohl in lluzahl Grasen, wie kanm sie der Strand bietet des jouischeu Meers, Rüstige Pferd' auch besitzt es und lastengehärtete Esel; Zahllos zur Weide treibt Herdeu von Schafen der Hirt; Aber mehr noch des Guts: den Reichtum erhöhend durch Fische, Strömet die Oder hier breit durch das fröhliche Laud; Universität Leipzig, richtete mit Staupiz die Hochschule zu Witteuberg ein, als erster Rektor nach Frankfurt berufen, gest. 153 t. Die Universität zählte im ersten Jahre 900 Studenten, darunter Ulrich von Hutten; 1516 wurde sie wegen der Pest zeitweilig uach 'Kottbns verlegt. 1518 verteidigte au der Hochschule Tetzel seine Thesen; 1520 zählte sie wegen der Rivalität von Witteuberg kaum noch 100 Studeuteu. — 1811 wurde der Rest der Universität nach Breslau verlegt. 1) Landschaft am Berge Ida in Kleinasien. — 2) Nordwind.

8. Von Augustus bis zur Reformation - S. 56

1892 - Berlin : Nicolai
56 alles, was mohammedanisch war, ohne Schonung hin. Dann hielten sie einen feierlichen Dankgottesdienst ab. Zum Beherrscher des neuen christ- 1099 liehen Reiches wählten sie Gottfried von Bouillon; dieser nahm den Königstitel nicht au, sondern nannte sich „Beschützer des heiligen Grabes". Er 1100 besiegte ein türkisches Heer bei Askalon, starb aber schon (1100). Sein Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem. Auf ihn folgte Balduin Ii., sein Vetter. Templer und Johanniter. Unter Balduin Ii. gründeten französische Ritter einen mönchischen Ritterorden zur Pflege der Kranken und zum Schutze der Pilger gegen Räuber und sonstige Bedrücker. Außer daß sie die Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ablegten, verpflichteten sie sich auch zum Kampfe gegen die Ungläubigen. Der König gab ihnen Wohnung in der Nähe der Stelle, wo einst der Tempel Sa-lomous gestanden (daher hießen sie Templer; milites templi; templarii). Der erste Meister war Hugo de Payeus. Der Orden bestand aus waffentüchtigen Rittern; sie allein trugen den weißen Mantel mit dem roten Kreuze; eine mehr untergeordnete Stellung nahmen die Geistlichen ein; die unterste die Waffenknechte und sonstige Gehilfen. Maurus aus Amalsi hatte in Jerusalem eine christliche Niederlassung gegründet, aus der mehrere Klöster und ein Krankenhaus hervorgingen. In der Sorge für Kranke und Elende ging anfangs die Hauptthätigkeit der Ordensgenossen auf; Raimund Dupuis fügte die Pflicht des Kampfes gegen die Ungläubigen hinzu. So wurde daraus der Orden der „Johanniter", so genannt von dem heiligen Johannes, dem Barmherzigen, dem die Kapelle des Hospitals geweiht war. Die Johanniter trugen schwarze Mäntel mit einem weißen Kreuze, später während des Kampfes einen roten Leibrock. Beide Ordert erwarben im Morgen- wie im Abendlande ungeheure Güter und fürstliche Reichtümer. Leider währte die Blüte des christlichen Reiches Jerusalem nur kurze Zeit. Zwiespalt unter den Christen war eine Hauptursache des Unterganges.

9. Von Augustus bis zur Reformation - S. 53

1892 - Berlin : Nicolai
53 Martell durch seinen Sieg zwischen Tours und Poitiers. Die Eroberung von Konstantinopel gelang ihnen freilich noch nicht, wohl aber nahmen sie die Inseln um Italien in Besitz und nisteten sich auf Sizilien und in Unteritalien eiu. So mußte es zu einem gewaltigen Zusammenstoß zwischen Christentum und Islam kommen. Die Gefahr für die Christen im Osten wurde dringender, als die jugendfrischen Seldschuken an die Stelle der Araber traten. Das griechische Kaiserreich fühlte sich zu schwach, ihnen auf die Dauer zu widerstehen. Da wandte sich der Kaiser Michael an Gregor Vii. um Hilfe und stellte die Vereinigung beider katholischen Kirchen in Aussicht. Gregor ging mit voller Seele darauf ein; schon rief er Glaubensstreiter unter seine Fahne, aber der Kampf mit Heinrich nahm ihn zu fehr in Anspruch. Aber auch im christlichen Volke empfand man es als eine Schmach, daß das heilige Grab sich im Besitze der Ungläubigen befinde; es bedurfte nur einer Anregung, und Taufende waren bereit, es mit den Waffen zu befreien; denn ein gottgefälligeres Werk konnte nicht gedacht werden. Klagen über Klagen gelangten nach Europa über die Bedrückungen, welche die frommen Pilger erfahren, die da ausgezogen waren mit der Pilgertasche und dem Pilgerstabe, um an der heiligen Stätte zu beten, wo der Heiland gewandelt war, gelehrt und gelitten hatte. Da wandte sich der griechische Kaiser Alexius, von den Seldschuken hart bedrängt, an den Papst Urban Ii. um Hilfe. Urban Ii. und Peter v. Amiens. Urban war bereit, dem Rufe zu folgen. Auf der Synode zu Piaeeuza trugen griechische Gesandte ihre Klagen vor; dann hielt der Papst eine große Kirchenversammlung zu Clermont (Auvergne) ab und that dort den französischen König Philipp im eigenen Lande in den Bann. Große Btassen des Volkes strömten dort zusammen; um den Papst versammelten sich 14 Crzbischose, 225 Bischöse, 400 Äbte außer den übrigen Geistlichen und Laien. Die Versammlung mußte unter freiem Himmel abgehalten werden, weil kein geschlossener Raum die Menge faßte. Urban sprach zu ihr von der Entweihung der Kirche zu Jerusalem, von den Leiden der Pilger, von der Gefahr, welche der ganzen Christenheit durch die Türken drohte, und forderte alle auf, sich in den Dienst Christi, des höchsten Kriegsherrn, zu stellen, um das heilige Land zu befreien. Als er geendet hatte, erscholl aus tausend Kehlen: „Gott will es, Gott will es!" Scharenweis drängte das Volk heran, um das Kreuz zu empfangen, das, auf der rechten Schulter befestigt, den Kreuzfahrer kennzeichnete. Der Papst verkündete nun den Gottesfrieden und stellte das Eigentum der Kreuzfahrer unter den besonderen Schutz der Kirche. Als päpstlicher Bevollmächtigter sollte Bischof Ademar v. Puy den Zng begleiten. Das Kreuz wurde nun durch umherziehende Geistliche in den einzelnen Ländern gepredigt. Unter ihnen that sich besonders Peter der Einsiedler (Eremit) hervor durch seine feurige, eindringliche Beredsamkeit. Das arme

10. Von Augustus bis zur Reformation - S. 68

1892 - Berlin : Nicolai
68 zuge. In Deutschland wirkte für ihn Hermann v. Salza, der Hochmeister des deutschen Ordens. Im Hafen von Brindisi trafen die Truppen zusammen; und obgleich eine Seuche unter ihnen wütete, schiffte sich der Kaiser mit dem immer noch stattlichen Heere ein. Aber die Seuche folgte ihm auf das Meer und forderte zahlreiche Opfer. Auch Ludwig von Thüringen, 1227 der Gemahl der heiligen Elisabet, starb. Da kehrte der Kaiser um, und das Heer löste sich auf. Der Papst glaubte an eine ernstliche Absicht Friedrichs, sein Gelöbnis zu erfüllen, nicht, sondern sprach den Bann über ihn aus und machte ihn in einer leidenschaftlichen Sprache der Christenheit bekannt. Scharen von Bettelmönchen arbeiteten gegen den „ketzerischen Kaiser". Nun antwortete auch dieser in heftigen Schriften und zwang die Geistlichkeit, iu feiner Anwesenheit Messe zu lesen. So brach der alte Kampf Zwischen den beiden Gewalten mit voller Heftigkeit wieder ans. Die Römer zwangen Gregor zur Flucht. Friedrich rüstete nun den Kreuz- 1228 zng aufs neue und segelte 1228 nach Syrien ab. Obgleich der Papst jetzt das Unternehmen verbot und den Gläubigen untersagte, dem Gebannten zu gehorchen, erreichte der Kaiser durch kluge Unterhandlungen mehr als seine Vorgänger. Durch einen Vertrag brachte er Jerusalem, Bethlehem und die Küste in feine Gewalt und ließ sich darauf Zu Jerusalem zum Könige krönen. Da belegte der Patriarch von Jerusalem die heiligen Stätten mit dem Interdikte, weil der Gebannte sie betreten hatte. Friedrich kehrte nun heim und vertrieb die in Apulien eingefallenen päpstlichen Truppen („die Schlüsselsoldaten") mit Leichtigkeit. Der Papst mußte sich darauf zum Frieden bequemen und den Kaiser vom Banne lösen. (Friede zu St. Germauo 1230.) Empörung Heinrichs. Die Städte Oberitaliens zur Unterwerfung zu bringen, hinderte die Empörung, die Heinrich gegen den Vater anzettelte. Er erschien nicht auf dem angesagten Reichstage, unterwarf sich dann zwar, erhob sich aber von neuem, als Friedrich verschiedene seiner Maßregeln getadelt hatte. Aber er fand in Deutschland wenig Anklang, daher trat er mit den Lombarden in Verbindung. Als aber der Kaiser nun im Reiche erschien, stand ihm Heinrich so hilflos gegenüber, daß ihm nichts übrig blieb, als Unterwerfung. Er wurde in Apulien bis zu feinem Tode in strenger Haft gehalten. Um sich die Anhänglichkeit der Reichsfürsten zu sichern, gab Friedrich ihnen wichtige Rechte, das Münzrecht, die Gerichtsbarkeit; die Freiheit der Städte schränkte er zu ihren Gunsten ein. — Die Ketzerverfolgungen. Friedrich hatte ein Gesetz gegen die Ketzer gegeben. Nun erhob sich in Deutschland eine blutige Verfolgung gegen sie. Die Seele derselben wurde Magister Konrad von Marburg, indem er eifrig das Kreuz gegen sie predigte; die Dominikaner („die Hunde des Papstes") erregten das Volk. Die als Ketzer gebannten Stedinger Bauern wurden, nachdem auch gegen sie das Kreuz gepredigt war, trotz
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