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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 38

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 38 was mit der Lehre der Kirche in Widerspruch steht. Der Papst hrte von dieser Angelegenheit und lie die Stze prfen; 41 wurden als irrig bezeichnet. Luther sollte innerhalb zweier Monate, seine falschen Behauptungen widerrufen. Er tat das nicht, sondern verbrannte ffentlich das ppstliche Schreiben (Bulle) und trennte sich vllig von der katholischen Kirche. Er verwarf auch den Vorrang des Papstes, schaffte die Fasttage und die Festtage der Heiligen, sowie die hl. Messe ab und behielt von den hl. Sakramenten nur Taufe und Abendmahl bei. Luther fand viele Anhnger seiner Lehre, die sich fchnell in mehreren Lndern verbreitete, In Brandenburg trat Elisabeth, die Gemahlin des Kurfrsten Joachim, heimlich zur neuen Lehre der; auch lie sie ohne Vorwifsen des Vaters ihre Kinder in der lutherischen Religion unterrichten. Der Kurfürst - selbst aber blieb katholisch, und feine Shne muten ihm vor feinem Tode versprechen, sich von der alten Lehre nicht zu trennen. Doch war er dnldfam gegen die Anhnger der Lehre Luthers; keinen lie er seines Glaubens wegen verfolgen. Die Wiedertufer. Zu jener Zeit entstand in Thringen die Sekte der Wiedertufer, so genannt, weil ihr Stifter Thomas Mnz er die Wiedertaufe der Erwachsenen einfhrte. Aus Thringen vertrieben, tauchten die Anhnger dieser Sekte in Mnster i. W. wieder ans. Sie rissen die Verwaltung dieser Stadt an sich und grndeten hier das Reich teiott". Ihr König war der Schneider Johann Bockel shn aus Lehden in Holland. Mit ihm verband sich ein Bcker Matthiesen aus Hartem und ein Tuchhndler Knip perdlling aus Mnster. Die grlichsten Schandtaten wurden verbt. Die Wiedertufer plnderten Kirchen und Klster, zerschlugen Bilder und Statuen, verbrannten Bcher und wert-volle Handschriften und trugen die Trme der Kirchen ab; sogar die Viel-weiberei wnrde eingefhrt. Wer sich ihren Vorschriften widersetzte, wurde ffentlich hingerichtet. Endlich eroberte der Bifchof von Mnster nach langer Belageruug die Stadt, in welcher Hungersnot und Krankheiten schon lngere Zeit in frchterlicher Weise wteten. Die Hauptanfhrer wurden ergriffen und hingerichtet. Ihre Leiber hing man in eisernen Kfigen hoch oben an dem Lamberti-Kirchturme auf. Joachim Ii., Kektor. Dieser Kurfürst schlo mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erb vertrag. Nach diesem sollten die drei Gebiete beim Aussterben des herzoglichen Stammes an Brandenburg fallen. König Friedrich Ii. grndete auf diesen Vertrag seine Ansprche auf Schlesien. Ein Verwandter Joachims war der Herzog von Preußen. Er besa sein Herzogtum aber nicht als freies Eigentum: es war vielmehr ein Lehen des Knigs von Polen. Von diesem erlangte Joachim die Mit belehnung der Preußen. Starb in der Folge die herzogliche Familie in Preußen ans, so kam auch dieses Land an Brandenburg. Im Jahre 1539 trat Joachim und mit ihm der grte Teil seines Volkes zur evangelischen Kirche der. Unter seiner Regierung wurden Eisenhmmer, Webereien und Papier-mhten in der Mark errichtet. )ohann Sigismund erwarb das Herzogtum Kleve in der Rhein-Provinz und die Grafschaften Mark und Ravensberg in Westfalen. Im Jahre 1618 erhielt er nach dem Tode des letzten Herzogs Preußen. Die Bewohner dieses Landes waren frher Heiden. Die ersten Be-kehrungsversnche bei ihnen machte der Bischof Adalbert von Prag. Er

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 123

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
/' (/ 7 7 0 4 o V 123 ihn wieder auf, angeregt durch den frommen Einsiedler Peter von Amiens. Dieser hatte den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen in Jerusalem mit eigenen Augen gesehen, schilderte seine Erfahrungen in begeisterten Worten dem heiligen Vater mit) erhielt von ihm den Austrag, einen Kreuzzug gegen die Unglubigen zu predigeu. In Piacvuza in Italien und zu Clermont in Frank-reich hielt der Papst Kirchenversammlungen ab (1095), und als er in letzterem Orte vor einer unabsehbaren Menge die Leiden der morgen-lndischen Christen in zndenden Worten darstellte, wurden alle von heiliger Begeisterung ergriffen, und alle riefen: Gott will es!" Gott will es!" wurde zum Losungsworte, und Tausende lieen sich ein rotes Kreuz aus die rechte Schulter heften, um als Kreuzfahrer an dem groen Kampfe der christlichen Welt gegen den Mohammedanismus teil-zunehmen. , Den eilten trieb die" Begeisterung fr die heilige Sache, den andern das Mitleid mit den bedrckten Glaubensbr.dern im Morgenlande; Ritter, besonders die Normannen, wollten tfjreit Tatendurst befriedigen oder eine alte Schuld shnen, Hrige ihre Freiheit, Verschuldete Befreiung von ihrer Schulden-last erlaugeu.^ Manche, die nichts zu verlieren hatten, trieb die Aben-teurer- und Vernderungslust, um mit eigenen Angen zu schauen, was ihnen Pilger von dem Zander des mrchenhaften Morgenlandes erzhlt hatten/ Anch die Hoffnung auf reiche Beute hat manchen nach dein Morgenlande gezogen. 2. Der Kreuzzug. Schon im Frhjahre 1096 brach eine kampfbegierige, bnntgemischte Menge unter der Fhrung Peter von Amiens und des Ritters Walter von Habenichts1) nach dem gelobten Lande auf; ein groer Teil kam auf dem Wege durch Ungarn und Bulgarien um, andere gelangten bis Kleinafien, wo sie das Schwert der Trken dahinraffte. Ein Haufe gemeinen Volkes fiel erst der die Inden am Oberrhein her und zog dann weiter nach Ungarn, wo die meisten wegen ihrer Rubereien von den ausgebrachten Bauern erschlagen wurden. Im Sommer 1096 setzte sich das Hanpthecr in Bewegung; ein Oberanshrer sehlte, jedes Volk hatte seinen eigenen Fürsten. Die her-vorragendsteu unter ihnen waren Gottfried von Bouillon, der Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder Balduiu, der Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse und ') Walter von Saint Savair.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 260

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
260 Holland, wie der nrdliche Teil der Niederlande gewhnlich genannt wird, gelangte bald zu hoher Blte und erwarb sich in den neu entdeck-ten Lndern reiche Kolonien; im Jahre 1606 entdeckten hollndische See-sahrer das Festland von Australien. Holland war eine Zeitlang der erste Handelsstaat, und Amsterdam wurde eine ganz bedeutende Han-delsstadt. In der Landwirtschast, im Gartenbau und in der Viehzucht wurde Holland mustergltig. Auch auf dem Gebiete der Wissenschast und Kunst haben die Hollnder Bedeutendes geleistet, und Rubens'kreuzabnahme" und Rembraudts Staalmeesters" ge-hren zu den herrlichsten Sckpsuugen aus dem Gebiete der Malerei. Fnfter Die Nachfolger Karls V. bis zum Westflischen Frieden. 1556-1648. Ferdinand I. und leimmhttr Ii. 1. Ferdinand T. (15561564) war ein edler Fürst mit Vorzug-licher Bildung; er liebte Kunst und Wissenschaft und stiftete zu Innsbruck eine Universitt. Obgleich er der katholischen Religion von Herzen zu-getan war, zeigte er doch gegen Andersglubige religise Duldung, und durch Milde und Nachgiebigkeit hoffte er zwischen Katholiken und Pro-testeinten eine dauernde Verstndigung herbeifhren zu knnen. Bhmen und Uugaru, von dem er aber nach einem unglcklichen Kriege einen groen Teil an die Trken abtreten mute, vereinigte er dauernd mit sterreich. Nach dem Tode seines Bruders wurde er Erbe der reichen sterreichischen Lnder. 2. Maximilian Ii. (15641576) war ein hochbegabter Fürst und ein eifriger Frderer von Kunst und Wissenschaft. Gegen die Anhnger der Augsburger Konsession war er noch nachgiebiger und duldsamer als sein Vorgnger, so da man glaubte, er wrde selber zu der neuen Lehre bertreten, wenn ihn nicht Rcksichten auf seine katholischen Verwandten abhielten. Unter seiner Regierung brachen die Trken wieder in Ungarn ein und drangen bis zur Festuug Szigeth vor, wo ihre Kraft gebrochen wurde und ihr Anfhrer, der tapfere Sultan Soliman, starb. Einen Monat lang verteidigte der Gras Nikolaus Zriny auf das heldenmtigste die kleine, aber starke Festung. Als die Schar seiner Tapferen

4. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 28

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
28 eine reine Republik, deren ausbende Gewalt in den Hnden der Generalstaaten lag. Holland gelangte bald nach der Trennung zu hoher Blte. Eine Zeitlang mar es der erste Handelsstaat, nachdem es den Spaniern und Portugiesen viele ostindische Besitzungen entrissen hatte; den Kern derselben bildete die Insel Java mit der neu-gegrndeten Stadt Batavia. 1606 entdeckten hollndische Seefahrer das Festland von Australien. In der Landmirtschaft, im Gartenbau und in der Viehzucht mar Holland vorbildlich. Die neue Universitt Leyden rnurde eine hervorragende Sttte der Wissen-schaft, und auch in der Kunst rnurde Bedeutendes geleistet. 8. Die Nachfolger Karls V. (15561648). Ferdinand I. (15561564). Der Bruder Karls V., der Erbe von Bhmen und Ungarn, mar ein edler Fürst mit vorzg-l ich er Bildung. Obgleich er der katholischen Religion von Herzen zugetan mar, zeigte er doch gegen Andersglubige religise Duldung: durch Milde und Nachgiebigkeit hoffte er zmischen Katholiken und Protestanten eine dauernde Verstndigung herbeifhren zu knnen. Maximilian Ii. (15641576) mar gegen die Anhnger der Augsburger Konfession noch nachgiebiger und duldsamer als sein Vorgnger, so da man glaubte, er mrbe selber zur neuen Lehre bertreten, metin ihn nicht Rcksichten auf seine katholischen Ver-mandten abhielten. Unter seiner Regierung brachen im Jahre 1566 die Trken wieder in Ungarn ein und drangen bis zur Festung Szigeth vor, mo ihre Kraft durch den Heldenmut des Grafen Zriny gebrochen wurde und der tapfere Sultan Soliman starb. Die Trken zogen sich zmar zurck, blieben aber Herren ihrer ungarischen Besitzungen. Als bald darauf Venedig und Spanien auf Betreiben des Papstes eine Flotte gegen die Trken ausgerstet hatten, mrbe die trkische Seemacht 1571 bei Lepnto am Korinthischen Meerbusen durch den jugendlichen spanischen Prinzen Johann von Oesterreich, einen Sohn Karls V., bis zur Vernichtung geschlagen. Rudolf Ii. (15761612) mar ein schmchlicher, unentschlossener Herrscher, der zu Schmermut und Grbeleien neigte und sich gern mit Sternbeuterei und alchimistischen Studien beschftigte; an seinem Hofe lebten die bekannten Astronomen Kepler und Tycho de Brahe. Die Besorgung der Regierungsgeschfte berlie er seinen Rten.

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 6

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Christentum schon längst verbreitet und das Volk an mildere Sitten gewöhnt war, zog der Markgraf Ansiedler ins Land. Diese fleißigen und geschickten Leute verbreiteten deutsche Sprache und deutsche Sitten; sie machten öde Strecken urbar, entwässerten Sümpfe, deichten Flüsse ein und bauten Städte und Dörfer (Berlin, Spandau, Stendal it. s. w.). Auch manches neue Gewerbe und manche Kunstgeschicklichkeit brachten sie mit in die Marken, so die Tuchweberei und den Backsteinbau. Die Wenden folgten dem anregenden Beispiele der deutschen Ansiedler, ahmten deren Sitten nach und verschmolzen durch Heirat mit jenen zu einem deutschen Volke. — Auch die wendischen Adligen nahmen bald deutsche Sprache und deutsches Wesen an. b. Christentum. Albrecht war vor allem darauf bedacht, das Christentum in den erworbenen Ländern einzuführen. In dieser Absicht zog er die Johanniter und Tempelherren, welche er auf einer Wallfahrt nach dem gelobten Lande kennen gelernt hatte, ins Land; sie sollten die Marken gegen die heidnischen Nachbarn schützen und deutsche, christliche Gesittung verbreiten helfen. Mönche, Prämonstratenser A) und Cistercienfer2), die Albrecht aus deutschen Gegenden berief, vereinigten Ökonomie mit geistlicher Thätigkeit; sie entwässerten sumpfige Gegenden, rodeten Wälder aus und förderten den Obstbau. Sie vergaßen dabei aber auch ihre Hauptaufgabe nicht, das Evangelium zu verkünden, um .die Nacht des Heidentums zu verscheuchen. Bald entstanden Klöster und Kirchen in allen Teilen des Landes, und Havelberg und Brandenburg erhielten wieder Bischöse. Albrecht hat im- Havellande das Christentum für alle Zeit eingeführt, das Land der deutschen Bildung zugänglich gemacht und für das deutsche Reich gewonnen. „Heinrich de ßeuto’ und Albrech de Bar, Dartho Frederik met dem roden Haar (Barbarossa), Dat warn dree Herren, De künden de Welt verkehren." (Altes Volkslied.) Albrechts Dachfolgcr. 1168-1320. Albrechts Nachfolger setzten das begonnene Werk im Geiste und Sinne des Begründers fort. Otto I. folgte im Jahre 1168 seinem Vater in der Regierung, der sich zwei Jahre vor seinem Tode nach Ballenstädt zurückzog, wo er 1170 starb und beigesetzt wnrde. *) Der Orden der Prämonstratenser wurde 1120 von Norbert von Gennep aus Xanten gestiftet. Sein erstes Kloster gründete er im Walde von Coucy bei Rheims in einem feuchten Wiesenthale (pre rnontre = angezeigte Wiese). *) Der Orden der Cistercienfer, ein Zweig des Benediktinerordens, ist 1098 vom Hl. Robert, dem Einsiedler, zu Citeaux bei Dijon gestiftet.

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 25

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 25 — Diesen Vertrag erklärte der Kaiser Ferdinand I. (1556—1564) als König von Böhmen für null und nichtig, weil der Herzog Friedrich Ii. als Vasall der Krone Böhmens die böhmische Lehnshoheit über die schlesischen Herzogtümer nicht berücksichtigt hatte; Friedrich Ii. war aber zum Abschlüsse des Vertrages berechtigt; denn der Böhmenkönig Wladislaus V. hatte den Herzögen das Recht zuerkannt, für den Todesfall endgültig über ihre Länder zu verfügen, und auch König Ferdinand I. hatte dieses Recht bei seinem Regierungsantritte bestätigt. Joachim protestierte gegen die Einsprache Ferdinands und gab die Vertragsurkunde nicht heraus. — Als 1675 die herzogliche Linie in Schlesien ausstarb, zog Österreich die erledigten Herzogtümer ein. — Friedrich Ii. von Preußen gründete auf den Vertrag vom Jahre 1537 seine Ansprüche auf Schlesien und erklärte an Maria Theresia den Krieg. b. Die Belehnung mit dem Herzogtum Preußen. (1569.) Noch erfolgreicher für das Haus Brandenburg war die Belehnung mit dem Herzogtum Preußen, welche Joachim im Jahre 1569 ebenfalls unter Mitwirkung feines Kanzlers Lamprecht Distelmeier von dem Könige Sigismund Ii. August von Polen, dem Bruder feiner zweiten Gemahlin, erhielt. Joachim führte seitdem den Titel Herzog von Preußen, ließ sich von den preußischen Ständen huldigen und erhob feinen tüchtigen Kanzler in den Ritterstand. Von großer Bedeutung war es für Brandenburg, daß es Joachim gelang, zwei seiner Söhne zu Erzbischöfen von Magdeburg zu machen, von denen der letztere zur evangelischen Kirche übertrat. So wurde die Erwerbung Magdeburgs eingeleitet, in dessen Besitz Brandenburg aber erst später gelangte. Übertritt zur lutherischen Kirche. 1539. Jm Jahre 1539 empfing Joachim in der Schloßkirche zu Spandau aus den Händen des Bifchofs Matthias von Jagow das Abendmahl unter beiden Gestalten und trat somit zur Lehre Luthers über. Seinem Beispiele folgten tags darauf der Magistrat und die Bürgerschaft von Berlin und bald alle Bewohner der Mark. Nur die Kurfürstin Hedwig blieb dem alten Glauben treu. In der Kirchenordnung vom Jahre 1540 wurde von den Ceremonien der katholischen Kirche vieles beibehalten; Klöster und geistliche Stellen aber wurden aufgehoben und deren Einkünfte dem Staate überwiesen oder dem Adel geschenkt. Nur ein geringer Teil wurde zum Bau von Schulen und Kirchen und zu Prediger- und Lehrerbefoldnngen verwertet. Als die Bischöfe von Havelberg, Brandenburg und Lebus zur lutherischen Lehre übertraten, fielen die gleichnamigen Bistümer ebenfalls an Brandenburg. Sorge für das !Vaub. Für das Wohl des Landes, und zur Verschönerung feiner Hauptstadt that der Kursürst viel. Alte Jagd-und Lustschlösser ließ er ausbessern und mit prachtvollen Gemälden und Geräten ausstatten. Das Schloß zu Berlin wurde neuerbautx), desgleichen ein Zeughaus und ein eigenes Gebäude für das Kammerge- x) Berlin-Kölln wurde 1548 Residenz und blieb es seitdem.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 263

1829 - Leipzig : Hinrichs
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3 chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte. In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene- dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß Maximilian den Titel eines erwählten römischen Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen- ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten. Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene- zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.) Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8. D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r. 3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8: 103. Anfang der Kirchcnvcrbesserung. Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro- päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz- ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten- berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag (31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er- klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip- zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte, gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in Teutschland von dem Papste gepachtet. Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und *) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten, N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)

8. Die neuere Zeit - S. 37

1872 - Paderborn : Schöningh
— 37 — nähme, während die alten Waldstätte dem katholischen Glauben treu blieben. Zwischen den katholischen und protestantischen Kantonen entbrannte bald ein förmlicher Krieg, welcher nicht bloss durch den religiösen Gegensatz, sondern auch durch den Plan Zwinglis die Vorherrschaft der Urkantone zu brechen hervorgerufen wurde. Die Anhänger Zwinglis wurden in der Schlacht bei Cappel 1531 geschlagen; er selber fiel im Kampfe. Seine Lehre breitete sich von der Schweiz bald auch in das südliche Deutschland aus. Mehr Anhänger als Zwingli fand der durch Kenntnisse und Gedankentiefe ausgezeichnete Johann Calvin*) aus Noyon in der Picardie (1509—64). Er gab in Basel seine berühmten „Institutiones religionis Christianae“ heraus, welche er mit einer schönen lateinischen Vorrede dem französischen Könige Franz I. widmete. Später liess er sich in Genf nieder, sammelte hier viele Anhänger um sich, musste aber von einer Gegenpartei bedrängt nach Strassburg flüchten. Nach dreijähriger Verbannung kehrte er nach Genf zurück und gründete in der Stadt eine eigenthümliche theokratische Regierungsform mit demokratischer Grundlage. Vergehen gegen die bürgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Widerspruch gegen seinen Lehrbegriff selbst mit dem Tode geahndet. Der spanische Arzt Michael Servedo wurde wegen einer abweichenden Auffassung der Trinitätslehre hingerichtet. Calvins Reformationswerk setzte sein Schüler Theodor Beza fort. Seine Lehre, welche sich nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden verbreitete, erhielt durch den Heidelberger Katechismus, welchen der Kurfürst Friedrich Iii. von der Pfalz ausarbeiten liess (1563), eine der Lutherischen ähnliche Fassung. 2. Frankreich. Von Genf, wo Calvin seine Lehre in französischer Sprache vortrug, verbreiteten vornehme Franzosen, welche dort ihre Studien betrieben hatten, die neuen Ansichten bei ihrer Rückkehr in die Heimath. Anfangs, unter Franz I. und Heinrich Ii., war die Zahl der Protestanten noch gering, aber unter seinen schwachen Nachfolgern Franz Ii. und Karl Ix. drang die Lehre Calvins aus dem Kreise der Gebildeten und *) Kampschulte, Johann Calvin. Bd. 1. 1869.

9. Das Mittelalter - S. 168

1881 - Paderborn : Schöningh
— 168 -~ 1208 von dem gottbegeisterten Franz von Assisi gegründeten Franziskaner- oder Minoritenorden die Bestätigung. Beide Orden setzten sich zum Zwecke durch Predigt, Religionsunterricht und Anleitung zu einem bussfertigen Leben besonders auf das niedere Volk zu wirken. Der Dominikanerorden fand bald ein ergiebiges Feld seiner Thätigkeit in den Kriegen gegen die Waldenser und Albigenser. Die Sekte der Waldenser, von Petrus Waldus (Valdes) 1170 zu Lyon gestiftet, wandte ihre Angriffe vorzugsweise gegen den äussern Besitzstand der Kirche, während die Albigenser (nach der Stadt Albi, ihrem Hauptsitze, benannt) jeden äussern Gottesdienst und die ganze äusserliche Erscheinung der Kirche verwarfen und durch ihre Verachtung göttlicher und menschlicher Gesetze für Staat und Kirche gefährlich waren. Innocenz beauftragte daher den Cistercienser- und den Dominikanerorden, durch Ermahnungen, Religionsgespräche und nötigenfalls durch Strafen zur Ausrottung der Ketzerei zu wirken. Da alle friedlichen Mittel bei den vom Grafen Raimund Vi. von Toulouse kräftig unterstützten Ketzern sich als unwirksam erwiesen, so wurde auf Betrieb des Papstes ein Kreuzzug gegen sie gepredigt, und der französische König Philipp August schickte ein Kreuzheer unter Anführung des thatkräftigen, aber habsüchtigen Grafen Simon von Montfort gegen sie. Aber erst nach einem zwanzigjährigen, überaus greuelvollen Kriege (1209—29), welcher das ehemals blühende Land, den Sitz der Troubadourpoesie, auf viele Jahre hin verwüstete, wurde die Irrlehre unterdrückt. Auf dem 4. Lateranconcil zu Born 1215 erhielt Graf Raimund seine Besitzungen in der Provence zurück, musste aber auf seine übrigen Güter verzichten. Freilich eroberte er den grössten Teil derselben wieder, aber sein Sohn Raimund Vii. büsste im Kriege gegen Ludwig Viii. und Ix. das Gewonnene wieder ein und musste in einem Frieden 1229 seine Besitzungen zum grössten Teil an die Krone Frankreich und die Kirche abtreten. Um die Irrlehre für immer auszurotten, gründete Gregor Ix. 1229 zu Toulouse und an anderen Orten Inquisitionstribunale, deren Beisitzer hauptsächlich dem Dominikanerorden angehörten. Diese zogen die der Ketzerei Bezichtigten zur Untersuchung und überlieferten die als schuldig Befundenen dem Arme der weltlichen Gerechtigkeit. Namentlich seit im J. 1252 den weltlichen Richtern die Anwendung der Folter zur Erpressung von Aussagen gestattet war, trieben bei den Anklagen auch Habsucht und andere unlautere Beweggründe ihr Spiel. Die Inquisition bestand, von der Staatsregierung unterstützt, in Frankreich bis 1772.

10. Das Mittelalter - S. 147

1881 - Paderborn : Schöningh
— 147 festen Edessa, in dessen Besitze sich nach seiner Ermordung sein Sohn Nureddin zu behaupten wusste.1) Der Verlust dieses festen Bollwerks der christlichen Herrschaft entflammte die syrischen Christen, die Pullanen, zu neuer Begeisterung und richtete auch im Abendlande wieder die Aufmerksamkeit auf das heilige Land. Hier wusste besonders der Abt Bernhard von Clairvaux den Eifer anzufachen. Bernhard von Clairvaux,*) 1091 zu Fontaines bei Dijon aus adeligem Geschlechte geboren, trat in seinem 22. Jahre in das Cister-cienserkloster Citeaux bei Chalons an der Saone, welches durch ihn bald so berühmt wurde, dass wegen grossen Zudrangs bald ein neues Kloster zu Clairvaux (Clara vallis, Dep. Aube) gegründet werden musste. Hier wurde Bernhard Abt und hier entfaltete er nicht nur für das Kloster, sondern auch auf dem Gebiete der Wissenschaft und des politischen Lebens eine solche Thätigkeit, dass kein wichtiges Unternehmen im Staate und in der Kirche ohne seine Teilnahme ausgeführt wurde. Nach seinem Rate richteten sich Könige und Fürsten, und er galt fast als das Orakel seiner Zeit. In dem Wahlstreite zwischen den Päpsten Innocenz Ii. und Anaclet Ii. entschied er für ersteren und legte dadurch das drohende Schisma bei. Sein Kloster Clairvaux gelangte durch ihn zu solchem Ansehen, dass davon hundert Schwesteranstalten in Frankreich und Deutschland ausgingen. Im Aufträge des Papstes Eugen Iii. predigte der heil. Bernhard das Kreuz. Seine feurige Beredsamkeit, sein flammendes Auge, seine ganze hinreissende Persönlichkeit, der durch vieles Fasten und ascetische Übungen der Stempel tiefer Frömmigkeit aufgedrückt war, begeisterten auf der Versammlung zu Vezelay (Dep. Yonne) die Zuhörer so, dass der französische König Ludwig Vii., welcher kurz vorher in einem ungerechten Kriege gegen den Grafen von Blois eine Kirche hatte verbrennen lassen und diesen Frevel durch einen Kreuzzug büssen wollte, so wie auch seine Gemahlin Eleonore und viele Ritter und Volk das Kreuz nahmen. So gross war der Zudrang der Teilnehmer, dass die vom Papste übersandten Kreuze nicht ausreichten und der heil. Bernhard seinen eigenen Mantel zerschneiden musste. Auch nach Deutschland verbreitete sich die Begeisterung, machte sich aber anfangs nur durch eine Judenverfolgung Luft. Als indes *) B. Kugler, Bohemund und Tancred, 1862, sucht nachzuweisen, dass der 2. Kreuzzug hauptsächlich wegen der bedrängten Lage Antiochiens notwendig gewesen sei. 2) Neander, Der h. Bernhard und sein Zeitalter. 1830, 10*
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