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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 103

1896 - Leipzig : Voigtländer
103 dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, das sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, den die Hauptgebude der Burg umgeben: der Bergfried (mit dem Burg-verlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburg und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuzzge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die ein-zelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus; von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. Malta. b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cypern, wurde aber bald darauf, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt und seiner reichen Besitzungen in Frankreich beraubt; mehrere seiner Mitglieder, [darunter der Gromeister, wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. c. Der Deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzuge) durch Friedrich von Schwaben gestiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Re-gierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritterordens gegen die wilden heidnischen Preußen an, die an der unteren Weichsel und Meine! wohnten. So fand dort der deutsche Ritterorden ein neues Feld seiner Thtigkeit. Neben dem neuen Stand der Ritter bildete sich gleichzeitig noch ein anderer neuer Stand: der Brgerstand in den Stdten. Dieser Stand entwickelte sich am frhesten in den groen Bischofstdten am Rhein und im

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
2. Kirchenbau im heidnischen Lande. Die ersten Glaubensboten kamen mit wenig zahlreicher Begleitung nach Deutschland. Sie vertrauten dem Beistande ihres Gottes und bebten auch vor dem Lose des Mrtyrers nicht zurck. War es ihnen gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte und sammelten hier die kleine Schar ihrer Anhnger zum Gebete. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen, brachte sie im Triumphzuge in das Land und sing jetzt an, der der neuen Ruhesttte des Schutzheiligen ein mchtiges Gottes-haus zu errichten. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder erklrt seinem greisen Abte oder Bischfe den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schutzpatrons mit sicherer Hand in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der selbst dem neuen Glauben sich zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Laienbruder, der im Dienste der Klosterleute den Wald beseitigt und gerodetes Land" schafft. Trotzig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, der Sasse, am Grtel, die Anhnger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegen die Bauleute. Ihr Trotz wird ihnen nicht helfen; die Zukunft gehrt den Fremdlingen. Die Knaben drngen sich heran an den Bildhauer; sie werden bald die Schule des Klosters besuchen; sind sie herangewachsen, so nehmen sie das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster und wohnen sicher und glcklich unter dem Krummstabe.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 52

1895 - Leipzig : Voigtländer
52 schlag erhoben. Die Ritterburgen, meist auf Berghhen, hatten als Hauptbestandteile den hohen Wartturm (Vergfrit), das Herrenhaus (Palas) und das Frauenhaus (Kemenate). Der Weg in die B u r g fhrt zunchst zu dem Burggraben. der diesen fhrt die Zugbrcke, welche aufgezogen oder herabgelassen werden kann. Die Zugbrcke fhrt zu dem ueren Burgthor, welches sich in einem Thorturm oder zwischen zwei Trmen be-findet. Der Durchgang kann durch das Fallgatter versperrt werden. An diesen Thor-turnt (oder ihrer mehrere) schliet sich zu beiden Seiten die uere Umfassungsmauer (der Zingel), die am oberen Rande mit Zinnen versehen und von Strecke zu Strecke durch Mauertrme verstrkt ist. Aus dem ueren Burgthor gelangt man in den ueren Hof: den Zwinger, welcher sich zwischen der ueren und inneren Ringmauer befindet und namentlich zu Waffenbungen diente. Aus dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, welches sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, welchen die Haupt-gebude der Burg umgeben: der Bergfrit (mit dem Burgverlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburz (Taf. Vii, 5) und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuz zge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die in Palstina gestifteten drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein G r o m e i st e r oder Hoch-meister vor. Die einzelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Auer den Rittern gehrten zum Orden auch Priester und dienende Brder, welche die Kranken pflegten. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus (Rhodiferritter); von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. (1530) Malta (Malteser). b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinenhauptfitz nach Cypern, wurde aber bald daraus, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt, seiner reichen Besitzungen in Frank-reich beraubt, und mehrere seiner Mitglieder (darunter der Gromeister Jakob von Molay) wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen ver-brannt (1314).

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
2. Kirchenbau im heidnischen Lande. Die ersten Glaubensboten kamen mit wenig zahlreicher Begleitung nach Deutschland. Sie vertrauten dem Beistande ihres Gottes und bebten auch vor dem Lose des Mrtyrers nicht zurck. War es ihnen gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte und sammelten hier die kleine Schar ihrer Anhnger zum Gebete. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen, brachte sie im Triumphzuge in das Land und fing jetzt an, der der neuen Ruhesttte des Schutzheiligen ein mchtiges Gottes-haus zu errichten. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder erklrt seinem greisen Abte oder Bischfe den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schutzpatrons mit sicherer Hand in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der selbst dem neuen Glauben sich zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Laienbruder, der im Dienste der Klosterleute den Wald beseitigt und gerodetes Land" schafft. Trotzig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, der Sasse, am Grtel, die Anhnger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegen die Bauleute. Ihr Trotz wird ihnen nicht helfen; die Zukunft gehrt den Fremdlingen. Die Knaben drngen sich heran an den Bildhauer; sie werden bald die Schale des Klosters besuchen; sind sie herangewachsen, so nehmen sie das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster und wohnen sicher und glcklich unter dem Krummstabe.

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 135

1891 - Leipzig : Voigtländer
135 stifteten drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Die Mit-glieder derselben legten auer den drei Mnchsgelbden (Armut, Ehe-losigkeit, Gehorsam) noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Ver-teidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein Gromeister oder Hochmeister vor. Die einzelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus Unteritalien hatten schon vor den Kreuzzgen ein Hospital zur Pflege kranker christlicher Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach ihrem Schutzpatron Johannes dem Tufer Johanniter nannten. Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Nach dem Verluste Palstinas eroberten die Johanniter die Insel Rho-dus, weshalb sie auch Rhodiserritter genannt wurden, und vonrhodus durch die Trken vertrieben, erhielten sie (von Kaiser Karlv.) 1530 Malta, wo der Orden (der Malteser) bis 1798 seinen Sitz hatte. b. Die Tempelherren. ein Orden aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden und nach ihrer Wohnung an der Stelle des ehe-maligen salomonischen Tempels benannt, trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Ordenverlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinen Hauptsitz nach Cy-perrt, wurde aber bald daraus(1312), aus Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, der nach ihren Reichtmern trachtete, vom Papste als aufgehoben erklrt, seiner Besitzungen in Frankreich beraubt, und auf Philipps Befehl eine Anzahl seiner Mitglieder (auch der Gromeister Jakob von Molay) wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. e. Der deutsche Orden (Deutschherren), 1190 bei der Belagerung von Akkon (im 3. Kreuzzug) durch Friedrich von Schwaben ge-stiftet, hatte zum Ordenskleide einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Akkon war sein erster Hauptsitz, nach dessen Fall Venedig. Whrend der Regierung Kaiser Friedrichs Ii. rief ein polnischer Herzog (Konrad von Masovien) die Hilfe des deutschen Ritter-ordens gegen die wilden, heidnischen Preußen an, welche an der unteren Weichsel und Memel wohnten. Der Hochmeister Her-mannvonsalza sandte (1227) ei,nen Teil seiner Ritter (unter Hermann von Balk), denen bald ein greres Heer folgte. Die Preußen wurden nach 50jhrigem Kampfe unterworfen und zum Christentum bekehrt. Von da an verbreitete sich deutsche Kultur in dem Lande, und es erhoben sich neue deutsche Städte (wie: Kulm, Thorn, Elbing, Knigsberg). 1309 wurde der Sitz des

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 58

1907 - Leipzig : Voigtländer
58 lag es sehr am herzen, die Einigkeit und Ordnung in der Kirche wieder-herzustellen. Er bewirkte, da eine groe Kirchenversammlung zu Konstanz (am Bodensee) zusammentrat. Sie war von vielen Bischfen, bten und Priestern wie auch von weltlichen Fürsten und Herren aus fast allen Lndern (Europas besucht. Einmal sollen sogar 115000 Fremde und 30000 Pferde gezhlt worden sein - die gewhnliche Zahl der Anwesenden betrug 80 000. Das Konzil machte der Spaltung ein Ende, indem es einen neuen Papst einsetzte. der hu verhngte es eine strenge Strafe. Dieser war vor die Versammlung geladen worden, um sich wegen seiner Lehre zu verantworten. Seine Meinungen wurden fr ketzerisch erklrt; da er sich weigerte, sie zu widerrufen, wurde er zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Man zog ihm seine Priester-Kleidung aus, lie ihn hinaus vor die Stadt führen und dort verbrennen. 3m folgenden Jahre starb an demselben rte, wo hu verbrannt worden war, auch sein Freund und Anhnger Hieronymus von Prag den Feuertod. 3. Der Hussitenkrieg. Das schreckliche Schicksal dieser beiden brachte ihre Anhnger in Bhmen, die sich hussiten nannten, in furchtbare Hufregung. Sie gelobten einander, fr Hussens Lehre Gut und Leben zu lassen. Doli (Erbitterung erhoben sie sich gegen die Geistlichen und Mnche und ergriffen selbst gegen den Kaiser die Idaffen. So entstand der hussitenkrieg, der 16 Jahre lang mit wilder Wut gefhrt wurde. Wiederholt zog der Kaiser mit Heeresmacht gegen die hussiten - aber sie schlugen unter ihrem khnen Anfhrer Ziska alle Angriffe siegreich zurck. Bald wagte kein Feind mehr, Bhmen zu betreten. Da fielen sie in die benachbarten Lnder ein, plnderten und verbreiteten Schrecken weit umher. Allmhlich jedoch wurden sie unter sich selbst uneinig, und damit mar ihre Kraft gebrochen. Dem Kaiser gelang es, eine ihrer Parteien fr sich zu gewinnen und durch sie die brigen zu berwltigen. Aus den wilden hussiten ging die friedliche Gemeinde der Bhmischen Brder hervor, die unter mancher Bedrngnis ihre Lehre noch Jahrhunderte hindurch bewahrte. 30. Das 5chiepulver. 1. Das frhere Kriegswesen. Das frhere Kriegswesen war von dem heutigen sehr verschieden, denn man kannte noch nicht die Feuerwaffen, die jetzt die Schlachten entscheiden. Man kmpfte

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 65

1907 - Leipzig : Voigtländer
33. Die Reformation. 55 lassungen. Die (Eingeborenen aber, die Indianer, wie man sie nannte, wurden von den habschtigen, grausamen Europern zu den hrtesten Arbeiten in den Bergwerken und Pflanzungen angehalten, vergebens suchte der edle Priester Las Easas ihr tos zu erleichtern. (Er kam auf den Gedanken, statt der schwchlichen Indianer die Krftigeren Neger aus Afrika zur Arbeit zu empfehlen. Sein Vorschlag wurde beachtet. Doch nun entstand ein schndlicher Handel mit Negersklaven, der der 300 Jahre betrieben wurde. 33. Die Reformation. 1. Das verlangen nach einer Erneuerung der Kirche. 3m taufe der Zeit waren in die christliche Kirche mancherlei Mibruche eingedrungen, und viele sehnten sich nach # einer Reformation, d. h. einer (Erneuerung der Kirche. Dies schwere Werk wurde von dem deutschen Mnche Martin Luther in Angriff genommen. 2. Martin Luther wurde am 10. November 1483 in (Eisleben am harz geboren. Sein Dater, ein schlichter Bergmann, lie ihn zuerst in Mansfeld, sodann in Magdeburg und endlich in Eisenach die Schule besuchen. In der Fremde mute der Knabe vor den Tren der Brger sein Brot ersingen. In Eisenach gewann er durch seinen Gesang die Zuneigung der Patrizierfrau Ursula (Totta; sie nahm ihn an ihren Tisch und verschaffte ihm noch andre Freitische. Als er 18 Jahre alt war, ging er auf die Universitt zu (Erfurt; er sollte nach dem Willen feines Vaters die Hechte studieren. Da fand er in der Universittsbibliothek eine Bibel, in der er eifrig las. Krankheit und der pltzliche Tod eines Freundes machten ihn ernst. Ein Blitzstrahl, der neben ihm in die Erde fuhr, trieb ihn zu dem Entschlu, ein Mnch zu werden. So trat er in das Augustinerkloster zu (Erfurt ein. Er tat dort willig niedrige Dienste und bte sich hufig im Fasten und Nachtwachen, gewann aber dadurch nicht die Gewiheit, da Gott ihm gndig sei. (Erst als er sich in die Bibel und die Schriften der Kirchenlehre vertiefte, wurde er ruhig. Da er sich groes Wissen erworben hatte, berief ihn sein Landesherr, Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, als Lehrer an die neubegrndete Universitt zu Wittenberg (1508). Luther erlangte dort die Wrde eines Doktors der heiligen Schrift und gewann als Lehrer und Prediger Ansehen. flnr, Lehrbuch d. Gesch. f. hh. Mdchenschulen. Vorstufe. 5

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 40

1907 - Leipzig : Voigtländer
40 19. Der erste lireuzzug. 7. Heinrichs Iv. Ende. Bald darauf starb der alte Kaiser vor Gram. Jahre mute die Leiche des Gebannten an einem unge- weihten Orte der der Erde stehen. Dann erst wurde der Bann aufgehoben und der Kaiser feierlich im Dome zu Speyer bestattet. Mit seinem Sohne Heinrich V. starb das Geschlecht der frnkischen Kaiser aus. 19. Der erste Ureuzzug. 1. Die Not der Pilger in Jerusalem. Schon in frher Zeit mar es Sitte, pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, mo der Heiland gelebt und gelitten hatte. Besonders hufig wurden solche Reisen, die man auch Wallfahrten nannte, seit der Seit Konstantins, des ersten christlichen Kaisers. Dieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut; auch seine Mutter Helena, die noch in hohem Riter nach Palstina gepilgert mar, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. von nun an mar Jerusalem nie leer von pilgern. Ruch als die Rraber das Land in Besitz genommen hatten, dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen murden in ihren Rndachtbungen nicht gestrt. Erst als die rohen Trken Jerusalem eroberten, nderte sich das. Die Christen murden nun grausam mihandelt, die heiligen Orte entmeiht und geplndert. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurck und erzhlten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Rmtens. Keiner verstand die Hot so ergreifend zu schildern als der franzsische Einsiedler Peter von Rmiens. Ruf einer Wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, melche die Trken verbten. Er begab sich nach Horn und stellte dem Papste diese Drangsale vor Rgen. Der Papst sprach zu ihm: Erzhle berall, mas du gesehen und gehrt hast, und rufe die Christen auf, Jerusalem den Trken zu entreien." Da zog Peter in grobem, mollenem Mnchsrock, einen Strick um den Leib, barfu und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, menn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge. Das Volk aber sah in dem bleichen, abgezehrten Pilger, dessen Rgen mie Feuer glnzten, einen von Gott gesandten Boten. Rlle herzen murden ergriffen von der Macht seiner Idorte; allenthalben regte sich ein glhender Eifer, zum Kampfe gegen die Unglubigen auszuziehen.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 106

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 106 - hieß Rbt, d. H. Vater. Die Begeisterung für diese Lebensart griff mächtig um sich. Menschen aus allen ständen verließen die Welt und suchten die Klöster auf. Selbst Frauen folgten dem Beispiel der Mönche, und so entstanden außer den Männerklöstern auch Frauenoder Nonnenklöster. 5. Der Einfluß -es ttlosterrvesens. 3mrbendiande wurde dasmönch-undklosterwesenfrühzeitig nachgeahmt. hierübtebesonders Benedikt, der Rbt eines italienischen Klosters, großen Einfluß aus seine weitere Entwicklung. Er stellte eine bestimmte Hegel auf, nach der jeder Mönch sich bei seiner Rufnahme durch ein heiliges Gelübde verpflichtete, lebenslang dem Kloster anzugehören und den Oberen unbedingten Gehorsam zu leisten. Rußer Gebet und Fasten wurde den Mönchen durch Benedikt auch Handarbeit, R&erbau, (Erziehung der Jugend und Beschäftigung mit den Wissenschaften zur Pflicht gemacht-Bedrängten und verfolgten sollten dieklöster als Zufluchtstätten dienert. Diese Rnordnungen wirkten sehr segensreich. Wälder wurden durch Mönche gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet, öde Steppen in blühende Gefilde umgewandelt. Hohe Völker erhielten durch sie die Keime einer hohem Gesittung, vor allem wurde durch sie das Christentum weiter ausgebreitet und in den Gemütern befestigt. Denn aus ihren stille" Zellen ging eine große Schar frommer Glaubensboten hervor, die unter steten Gefahren und Beschwerden das Evangelium zu den Heiden trugen und mit aufopferungsvoller Liebe für ihre Bekehrung wirkten. Lange Zeit hindurch waren die Klöster die einzigen Stätten, wo die Wissenschaften gepflegt wurden, und was von herrlichen Schriften aus dem Ritertum auf uns gekommen ist, das hat uns größtenteils die Sorgfalt der Mönche aufbewahrt. 49. Teilung und Ende des römischen Reiches. (Einer der Nachfolger Konstantins, der Kaiser Theodoslus, teilte (395) das Reich unter seine beiden Söhne. Diese Teilung blieb bestehen; es gab hinfort ein weströmisches oder abendländisches und ein oströmisches oder byzantinisches Heich, jedes mit eignen Kaisern. Ihre Schicksale waren verschieden: das oströmische (griechische) Kaiserreich mit der Hauptstadt Konstantinopel (Byzanz) bestand noch ein ganzes Jahrtausend, bis es endlich von den Türken erobert wurde, das weströmische Heich aber mit der Hauptstadt Rom fand schon 476 im Sturm der Völkerwanderung seinen Untergang, und deutsch? Völker traten das Erbe des römischen Staates an.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 42 — christlichen Kaisers. Vieser hatte in Jerusalem die prachtvolle heilige Grabeskirche erbaut, und seine Mutter Helena, die noch in hohem Alter nach Palästina gepilgert war, hatte dort an mehreren Orten Kirchen und Kapellen gestiftet. Don nun an war Jerusalem nie leer von pilgern. Huch als die straber das Land in Besitz genommen hatten (Hr. 8), dauerten die Wallfahrten fort, und die Christen wurden in ihren Rndachtübungen nicht gestört. Erst als die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das. Die Christen wurden schnöde mißhandelt, die heiligen (Drte entweiht und geplündert, wehklagend kamen die Pilger nach (Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Rtntetts. Keiner verstand diese Not so feurig Zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Hmiens. Huf einer wallfahrt nach Jerusalem hatte er selbst die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Nun zog er in grobem wollenen Mönchsrock, einen Strick um den £eib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge: „Huf, ihr Christen, der Heiland ruft euch! Ich selbst habe in Jerusalem gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Stätte der Weheruf erscholl: Rettet, ach rettet uns! Und ihr wollt noch zaudern, ihr wollt nicht hören auf die Stimme des Herrn?" Die Wirkung dieser predigt war gewaltig. Das Volk sah in dem bleichen abgezehrten Pilger, dessen Rügen wie Feuer glänzten, einen von (Bott gesandten Boten. Rlle herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glühender Eifer, zum Kampfe gegen die Ungläubigen auszuziehen. 3. Oie Mrchenversammlung zu (Tlermont. Zugleich berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt Tlermont in Frankreich (1095). (Eine zahllose Menge Volkes strömte dort zusammen, und Peter wiederholte seine Schilderungen vom Elende der (Thristen in flammender Rebe. Dann sprach der Papst: „Ihr wisset, geliebtefte Brüder, wie das £anb der Verheißung in die Hände der Ungläubigen gefallen ist. Huf, meine (beliebtesten, waffnet euch! Ein jeglicher umgürte feine senden mit dem Schwerte. Lasset uns ausziehen, und der Herr wird mit uns sein. Wir verkünden allen, die die Idaffen wider die Ungläubigen ergreifen, vollkommenen Rblaß der Sünden, und denen, die im heiligen Streite fallen werden, verheißen wir den £ohn des ewigen Lebens." So ermahnte der Papst, und alles
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