Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Anfang der Kirchenverbcfferung. 2« >3
chen Fortschritte der Franzosen in Italien aufhalten wollte.
In dem letzten Kampfe verweigerte ihm die Republik Vene-
dig (1508) den Durchmarsch mit bewaffneten Truppen, und
der Papst Julius 2, der ebenfalls kein teutschcs Heer in
Italien zu sehen wünschte, bewilligte (8. Febr. 1508), daß
Maximilian den Titel eines erwählten römischen
Kaisers annahm, welchen nach ihm die folgenden Regen-
ten Teutschlands sogleich nach der Wahl führten.
Franc. Guicciardini, istoria chlalia. 2voll. Vene-
zia, 1738. Fol. (4t. 1775.4.) (reichtvon i4g2-i53a.)
Leop. Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen
Völker von i4g4—i535. Th. i. Berl. i8a4. 8.
D. H. Hegewisch, Geschichte der Regierung Maximilians r.
3 Thle. Hamb. u. Kiel, 1782 f. 8:
103.
Anfang der Kirchcnvcrbesserung.
Nächst der Entdeckung Amerika's, wirkte kein Ereigniß
des scchszchntcn Jahrhunderts so mächtig auf das innere
Volksleben der europäischen Menschheit, so wie auch auf die
äußern Verhältnisse der teutschcn Staaten und der euro-
päischen Reiche im Allgemeinen und Großen ein, als der
Anfang der Kirchen Verbesserung, der noch in die letz-
ten Negierungsjahre des Kaisers Maximilian gehört. Sie
ging von der, von dem Churfürsten von Sachsen Friedrich
dem Weisen (1302) neugestifteten, Universität Witten-
berg aus, und begann damit, daß sich der Professor der
Theologie I). Luther*) durch einen öffentlichen Anschlag
(31. Oct. 1517) gegen den Unfug des Ab laß kram es er-
klärte, welchen vorzüglich der Dominicaner Tezel auö Leip-
zig in der Nähe von Wittenberg trieb , ein Subcollectcur des
Churfürsten Albrccht von Mainz; denn dieser Churfürsi hatte,
gegen die Hälfte des Ertrages, den ganzen Ablaßhandel in
Teutschland von dem Papste gepachtet.
Die Zeit der religiösen Erleuchtung war gekommen, und
kein Bannstrahl, keine Achtserklärung, kein Concilien- und
*) Schröckh, Luthers Leben, in s. Lebensbeschr. berühmter Gelehrten,
N. A. r Thle. Leipz. 1790. 8. (im Th. 1, S. 69 ff.)
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Extrahierte Personennamen: Julius Maximilian Maximilian Guicciardini D._H._Hegewisch Maximilians Maximilian Maximilian Friedrich
147
f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
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Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
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Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
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erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187.
b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen.
c) Hauptdaten des Verlaufs.
1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich.
2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert.
3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr.
4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ.
d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83).
Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Leopold_V._von_Österreich Leopold_V. Richards Leopold Leopold Philipp Philipp August Richard_Löwenherz Leopold_von_Österreich Leopold Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Liberias Jerusalem Frankreich England Ungarn Asien Joppe Jerusalem
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Den Namen erhielt der neu entdeckte Erdteil von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der mehrere Reisen in Amerika machte und diese auch beschrieb. Durch die berseeischen Entdeckungen wurde der Welthandel vorwiegend Seehandel und ging deshalb von den Deutschen und Italienern, welche bisher fast ausschlielich die Waren des Morgen-landes den brigen Bewohnern Europas vermittelt hatten, auf die am atlantischen Ozean wohnenden seefahrenden Völker der.
Durch den erweiterten Vlkerverkehr und die Anwendung der Er-findungen wurden die vernderten Kulturzustnde geschaffen, welche im Zusammenwirken mit religisen Verhltnissen die Geschichte der Neuzeit begrndeten.
Das Reformationszeitalter.
Von dem Auftreten Luthers bis zum westflischen Frieden 15171648.# Die Reformation in Deutschland.
37. Kirchliche und politische Zustnde vor der Reformation. Auftreten Luthers.
1. Schon seit Jahrhunderten war die Notwendigkeit einer Re-fonnation der Kirche von aufgeklrten Mnnern empfunden worden. Menschensatzungen, durch die man die Lehre Christi entstellt hatte, wurden als bindende Vorschriften des Glaubens gewaltsam aufrecht erhalten und die Widersacher dem Scheiterhaufen berliefert. Dazu war die Kirche verweltlicht und das Leben vieler hheren und niederen Geistlichen ein rgernis fr die Christenheit. Als endlich im Ausgange des Mittelalters der Ruf nach Reformen nicht mehr unterdrckt werden konnte, wurden zwar Konzilien berufen, doch vermochten sie nicht die so sehnschtig erwarteten Verbesserungen an Haupt und Gliedern" der Kirche zu verwirklichen. Die Unzufriedenheit mit den religisen Zustnden wuchs, als der Humanismus, d. i. die Beschftigung mit den neu aufgelebten klassischen Wissenschaften, vielen hervorragenden Gelehrten die Veranlassung gab, ihre Sprachkenntnisse auch zum Stu-Munt der heiligen Schrift in der Ursprache zu verwerten. Man gelangte so zu religisen Ansichten, die von den herrschenden sich bedeutend
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Deutschland Luthers
79
7. Fernere Kriege Karls V. Inzwischen hatte der Kaiser 1535 einen glcklichen Zug gegen den Seeruberstaat Tunis aus-gefhrt. Der Sultan Soliman jedoch, gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat, schlo ein Bndnis mit Frankreich und verheerte Ungarn. Franz I. begann nun seinen dritten Krieg gegen Karl V., doch bewog der Papst Paul Iii. die Gegner bald zu einem Waffen-stillstand, um sie gegen die Trken zu einigen. Als nach einem zweiten aber milungenen Zug Karls gegen Algier, damit auch hier das Meer von den Piraten gesubert wrde, Franz I. den vierten Krieg gegen den Kaiser unternahm, drang dieser mit groer Heeresmacht und im Bunde mit Heinrich Viii. von England bis nahe vor Paris und zwang den hart bedrngten franzsischen König zu dem Frieden von Crspy (bei Laon) 1544. Die auswrtigen Kriege waren hiermit beendigt. Franz I. verzichtete auf Mailand und be-hielt Burgund.
8. Luther, seit 1525 mit einer ehemaligen Nonne, Katharina von Bora, vermhlt, hatte in den oft bitter sich gestaltenden Streitig-keiten zwischen den Anhngern der alten und der neuen Lehre doch stets zum Gehorsam gegen den Kaiser ermahnt. Er erlebte auch den Aus-bruch des Religionskrieges nicht mehr, der sich schon vorbereitete. Um einen Streit unter den Grafen von Mansfeld zu schlichten, reiste er im Januar 1546 nach Eisleben und starb hier am 18. Februar. Seine Leiche wurde nach Wittenberg gebracht.
Als Karl V. den Papst Paul Iii. endlich zu der Erffnung eines allgemeinen Konzils zu Trient 1545 bestimmte, weigerten sich die Protestanten, dasselbe zu beschicken, weil es unter dem Einflu des Papstes stand. Da hierdurch eine friedliche Ausgleichung unmg-lich wurde, beschlo der Kaiser die kirchliche Einheit mit den Waffen zu erzwingen.
39. Der schmalkaldische Krieg.
Anerkennung der Deformation.
1. Bevor der Kaiser die Feindseligkeiten erffnete, schlo er heimlich einen Bund mit dem Papste, der Truppen und Geldunter-sttzung zusagte. Darauf gewann er als wichtigsten Mitkmpfer den jungen und ehrgeizigen Herzog Moritz von Sachsen (albertinische
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Karls_V. Soliman Franz_I. Karl_V. Karl_V. Karls Franz_I. Heinrich_Viii Heinrich Crspy Franz_I. Luther Katharina_von_Bora Karl_V. Karl_V. Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Frankreich Ungarn Karls Algier England Paris Laon Mailand Burgund Mansfeld Eisleben Wittenberg
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Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder Balduin, Herzog Robert von der Normandie, die Grafen Robert von Flandern und Raimund von Toulouse, Fürst Boemund von Tarent und sein Neffe Tankred von Apulien. Das Heer bestand aus beinah 300,000 Streitern, die auf verschiedenen Wegen zu Wasser und zu Lande in Konstantinopel anlangten. In Kleinasien wurde Nica belagert und genommen, dann durch die Schlacht bei Dorylum der Weg nach dem Sden gebahnt. Nun begann der Zug durch die phrygische Wste, in welcher das Heer durch Hitze und Wassermangel furchtbar zu leiden hatte. Indes Balduin mit Truppen nach Ed essa ging, das eine christliche Grafschaft wurde, belagerten die Kreuzfahrer acht Monate lang Antiochia in Syrien. 1098 wurde die Stadt von den Christen erobert, doch erlitten diese durch die Einschlieung der Mohammedaner groe Not, bis ein glcklicher Ausfall (Auffinden der heiligen Lanze) das Belagerungsheer in die Flucht schlug. In Antiochia ward Boemund Fürst, Raimund spter in Tripolis. Als man sich Jerusalem nherte, waren von den Kreuzfahrern nur noch 20,000 Waffenfhige brig. Dennoch wurde die heilige Stadt nach mhevoller Belagerung am s15. Juli 1099 durch einen zweitgigen Sturm. von den Christen genommen. Ein entsetzliches Blutbad folgte dem Siege. Nach dem Tode Gottfrieds von Bouillon, der sich demtig mit dem Titel Beschtzer des heiligen Grabes" begngte, folgte sein Bruder Balduin als König von Jerusalem.
2. Der Bestand des neugegrndeten Knigreiches, der Kolonie des Abendlandes", konnte von keiner Dauer sein, da es rings von mohammedanischen Fürsten umgeben war und die Christen ihre Ver-strkungen aus dem fernen Europa erhielten, wo bald die Begeisterung abnahm. Da sich trotzdem die christliche Herrschaft lngere Zeit im Morgenlande behauptete, ist vornehmlich den in den Kreuzzgen ge-grndeten geistlichen Ritterorden zu danken. Neben den drei Mnchs-gelbden war diesen Brderschaften der Kampf gegen die Unglubigen und der Schutz der Pilger geboten. An der Spitze jedes Ordens stand ein Gromeister oder Hochmeister. Die einzelnen Orden waren: 1) der Johanniterorden (schwarzer Mantel mit weiem Kreuz). Nach dem Verluste Jerusalems gingen die Johanniter nach Rhodus (Rhodiserritter), dann, von hier durch die Trken vertrieben, 1530 nach Malta (Malteserritter).. 2) Der Templerorden (weier Mantel mit rotem Kreuz) gelangte bald zu groen Reichtmern. Als die Templer
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Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273.
75
Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende.
51. Der Ausgang der Arenniige.
Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht.
52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen.
Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters.
1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ludwig_Ix Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Innocenz_Iii Innocenz Dominikus Franz_von_Assisi Franz
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Frankreich Palstina Tunis
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125.
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um an den heiligen Sttten zu beten und Bue zu tun. Diese Wallfahrten hatten auch nach der Eroberung Palstinas durch die Araber im siebenten Jahrhundert ungestrt fortgedauert. Seitdem jedoch die seldschulischen Trken sich des Landes bemchtigt hatten (seit 1073), war das anders geworden; die Christen wurden nicht mehr wie bisher geduldet, sondern verfolgt, mihandelt und in die Sklaverei ge-schleppt, die heiligen Sttten geplndert, Wallfahrten unmglich gemacht. Die Kunde hiervon erweckte berall im Abendlande groe Trauer und das Verlangen, die Sttten, wo Christus gelebt und gelitten hatte, und besonders das heilige Grab den Hnden der Unglubigen zu entreien. Untersttzt wurde diese Bewegung von dem abendlndischen Rittertum, das, von der religisen Begeisterung mitergriffen, zugleich auch von Aben-teuer- und Beutelust getrieben, seine Waffen dem Dienst der Kirche weihte, und dem Papsttum, das sich von den Kreuzzgen eine bedeutende Erweiterung seiner Macht versprach. Die uere Veranlassung gab ein Gesuch des griechischen Kaisers Alexios an den Papst Urban Ii. um Hilfe gegen die Seldschulen, die die griechische Herrschaft in Kleinasien bedrohten.
Urb tut Ii. berief eine Kirchenversammlung nach Clermont (in der Auvergne) 1095, wo nach der berzeugenden Rede des Papstes von der versammelten Menge mit dem Rufe Gott will es!" der Kreuzzug be-schlssen wurde.
2. Die miglckten Vorversuche. Die hier geweckte Begeisterung wurde im Volke durch die feurigen Kreuzpredigten des Einsiedlers Peter von Amiens, der selbst am heiligen Grabe gewesen war, weiter ver-breitet. Bald sammelten sich ungeordnete Haufen aus den untern Volks-klaffen, darunter auch viel Gesindel, und brachen unter der Fhrung Peters und eines Ritters Walther von Saint-Saveir (dervolks-muud hat aus diesem Namen Senzavoir = ohne Habe gemacht, daher der Name Walther von Habenichts) nach dem Osten auf, kamen aber meist schon auf dem Marsche in Ungarn und Bulgarien um, der Rest wurde in Kleinasien niedergemacht.
3. Der Zng des Hauptheeres. Nachdem alle Rstungen vollendet waren, brachen im Sommer 1096 auch die eigentlichen Kreuzheere der Fürsten und Ritter auf. Sehr wenige deutsche Fürsten zogen mit, die meisten waren Franzosen und italienische Normannen. Die namhaftesten Fhrer waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothriugen, und sein Bruder Balduin, Herzog Robert von der
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Extrahierte Personennamen: Christus Urban Peter_von_Amiens Peters Gottfried_von_Bouillon Balduin Robert