Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 268

1904 - Habelschwerdt : Franke
268 16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen. Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln. 3. Kriege. A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere. 17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien. d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat. Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg. Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet. c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei. bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in -

2. Theil 3 - S. 273

1880 - Stuttgart : Heitz
Peter der Große. 273 und wurde in ein Kloster bei Moskau verwiesen, wo sie unter dem Namen Susanns den Schleier nahm. Iwan behielt den Czarentitel, an der Regierung hatte er keinen Antheil mehr; er starb 1696. Peter war nun alleiniger Czar und Selbstherrscher. Am 9. September 1689 hielt er seinen feierlichen Einzug in den Kreml. Rasch ging er nun an die Durchführung der von den ersten Romanows eingeleiteten Umwandlung Rußlands zu einem europäischen Staate. Einst ging er, 19 Jahre alt, in einem Dorfe bei Moskau durch einen Speicher, in welchem altes Hausgeräth aufbewahrt wurde. Da fiel ihm ein Boot in die Augen. „Warum ist das anders gebaut," fragte er gleich, „als die Schiffe, die ich auf der Moskwa sehe?" — „Es ist ein englisches Boot," antwortete man ihm, „und sowohl zum Rudern als zum Segeln zu gebrauchen." — „Das möchte ich sehen," rief Peter; „ist denn niemand da, der es regieren könnte?" — Man sagte ihm, vielleicht verstände es ein alter holländischer Tischler, Karsten Brand, der ehemals Schiffszimmermann gewesen sei. Er wurde gerufen, setzte das Boot wieder in Stand und fuhr dann vor den Augen des erstaunten Ezaren den Strom hinab und hinauf. Nun trat Peter selbst ans Steuer und das Wasser war von jetzt an sein Element. Bald war ihm der Fluß, bald ein großer Teich zu enge; das Schiff mußte in einen See gebracht werden. Diesem Schiffe folgten bald mehrere, die der alte Brand ihm bauen mußte. „ Könnte ich doch nur einmal ein Seeschiff sehen!" rief Peter sehnsüchtig aus. Rußland hatte aber damals noch kein Land an der Ostsee und am schwarzen Meere: das weiße Meer war das einzige, wo Peter seine Sehnsucht stillen konnte; dorthin reiste er. Er kam nach Archangel. Wie schlug ihm das Herz, als das weite Meer mit vielen holländischen Schiffen vor seinen trunkenen Blicken dalag! In der Tracht eines holländischen Schiffers befuhr er selbst die See und munterte die Holländer auf, recht bald wieder zu kommen. Als er zum zweiten Male in Archangel war, überfiel ihn mitten auf dem Meere ein Sturm. Die Gefahr war so groß, daß alle Schiffer beteten und ihr Ende erwarteten. Nur Peter war unerschrocken, sah auf den Steuermann und wollte diesem Vorschriften geben, wis er lenken müsse. Dieser aber wurde ungeduldig. „Geh mir vom Leibe!" fuhr er den Czar an; „ich muß wissen, wie man steuern soll; ich weiß das besser als du!" Und wirklich brachte er auch das Schiff glücklich an das Ufer. Hier aber fiel er vor dem Czar aus die Kniee und bat ihn wegen seiner Grobheit um Verzeihung. Weltgeschichte für Töchter. Hi. 16. Aufl. 18

3. Theil 3 - S. 285

1880 - Stuttgart : Heitz
Erbauung von St. Petersburg. 285 schwedische Armee bei ihm vorbeigefluthet, so machte er sich gleich darüber her, oben in Jngermannland eine neue Stadt zu bauen. St. Petersburg wurde sie genannt und sollte die Hauptstadt seines Reichs werden. Wenn Peter einmal etwas unternahm, dann wurde es auch mit allem Eifer betrieben, und so wurden auch jetzt viele Tausend Bauern, wovon manche 2—300 Meilen weit her waren, zusammengetrieben, und mußten graben und schanzen. Aber zum Unglück war weder für hinlängliche Lebensmittel noch für Handwerkszeug gesorgt. Da fehlte es an Schaufeln, Hacken und Brettern, und Schubkarren kannten die Russen noch gar nicht einmal. Zwanzigtausend mußten täglich arbeiten und die Erde in den Schößen ihrer Röcke herbeitragen. Viele Tausend Menschen gingen dabei zu Grunde, der Bau aber machte reißende fortschritte. Nachdem binnen vier Monaten die Wälle und Gräben vollendet waren, ging es an den Häuserbau. Freilich waren es nur hölzerne Hütten; wer sollte darin wohnen? — Da ließ sich der Fürst Meuschikow hier nieder, und schon seine vielen Hofbedienten nahmen viele Häuser ein. Auch blieben manche der Arbeiter, die sehr weit nach Hause hatten, lieber gleich hier und bauten sich an. Zufällig kam ein holländisches Schiff mit reicher Ladung an. Peter war darüber so erfreut, daß er ihm entgegenfuhr und es selbst in den Hafen lootsete. Dann gab er dem Schiffer ein Gastmahl. Wie wunderte sich der Mattn, als er hörte, der mit am Tische saß und den er bisher für einen Lootsen gehalten hatte, sei der Czar! Wie geschwind flog seine Mütze vom Kopfe herunter! Peter kaufte ihm einen großen Theil seiner Ladung ab; bald war das Schiff leer, und der Schiffer wurde obendrein reich beschenkt entlassen. Vergnügt kam er nach Holland zurück und bald mehrten sich die Schiffe im Hafen von Petersburg, die alle eben so freundlich ausgenommen wurden. Das lockte wieder viele Kaufleute hin und so wurde die Stadt immer größer. Freilich mußten sich auch viele russische Große da nieder- • lassen, weil der Czar es so haben wollte. Das geschah 1703. Ein recht schöner Zug muß noch hier von Peter erzählt werden, ein Gegenstück zu Tilly's Betragen in Magdeburg. Die Stadt Narwa, dieselbe, wo Karl die große Schlacht gewonnen hatte, wurde vom Czar wieder belagert. Sie war schwach; aber der schwedische Commandant wollte sie durchaus nicht übergeben. Da ließ Peter zur Mittagszeit, als die Schweden tafelten, stürmen und gewann die Festung. Vorher aber hatte er streng verboten.

4. Einjährig, enthaltend 36 Geschichtsbilder nebst kulturgeschichtlichen Zusätzen - S. 56

1868 - Berlin : Nicolai
56 siegte er 80,000 Russen mit 8000 Schweden bei Narwa 1700 und setzte endlich den König von Polen ab. Unterdeß Karl aber in Sachsen war, nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz und gründete dort an der Newa 1703 die Stadt Petersburg, welches die neue Hauptstadt von Rußland wurde. 6. Karl Xii. wollte zwar Petern die Ostseeländer wieder entreißen, aber er verlor die große Schlacht bei Pultawa i. I. 1709, welche Peter gewann. Karl floh nach der Türkei und überredete den Sultan zum Kriege gegen die Russen. Darauf zog ein großes Türkenheer aus und schloß Petern sammt seinem Heere ein. In dieser Noth rettete ihn Katharina, — eine ehemalige Bauerstochter, die später Peters Gemahlin wurde —, indem sie den türkischen General mit Gold und Juwelen bestach, so daß er Petern frei ließ. Von den Türken gewann Rußland noch die Stadt Asow am schwarzen Meer, so daß es dann an drei Meere grenzte. Peter nahm den Titel Kaiser aller Reußen an, in der Geschichte aber wird er mit Recht der Große genannt. 8. 5. Friedrich der Große. 1740—1786. 1. Der Sohn des großen Kurfürsten machte sich 1701 zum Könige und nannte sich Friedrich I. von Preußen. Ihm folgte Friedrich Wilhelm I., der große Solvatenfreund, welcher der Vater Friedrich des Großen war. Er wollte aus dem Sohne nur einen tüchtigen Soldaten bilden. Daher bestanden Friedrich's Spielsachen schon aus kleinen Kanonen, Flinten und Säbeln, und er mußte, 8 Jahre alt, exerciren und im schlimmsten Wetter Wache stehen. 2. Der Prinz aber las lieber französische Bücher, dichtete Verse und blies die Flöte. Darüber war der König sehr zornig und sagte: Der Fritz ist ein Querpfeifer, es wird nichts aus ihm! Dabei behandelte er ihn so strenge, daß Friedrich darüber in Verzweiflung gerieth und den Entschluß faßte, heimlich nach England zu entfliehen. Aber der König hatte davon erfahren. Als der Kronprinz in einer Nacht eben das Pferd besteigen und forteilen wollte, wurde er festgenommen. Der König war außer sich vor

5. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 47

1903 - Berlin : Nicolai
47 der Schweden so bestürzt, daß er demütig um Frieden bat. (1700.) Hierauf wandte sich Karl gegen die Russen, welche die Stadt Narwa in Esthland bedrängten. Auch hier siegte sein Mut und die Tüchtigkeit seiner Schweden. Mit seinem kleinen Heere warf er die ihm an Zahl weit überlegenen Russen in die Flucht. Peter soll geäußert haben: „Ich weiß Wohl, die Schweden werden uns noch manchmal schlagen, aber wir lernen durch sie." Die Folge lehrte, wie recht er hatte. — Jetzt ging Karl auf seinen dritten Gegner, den König August den Starken von Polen, los und ruhte nicht eher, als bis er ihn aus seinem Lande verjagt hatte. Jahrelang zog er in Polen umher, siel dann in Sachsen ein und zwang August zum Frieden, in dem dieser auf Polen verzichten mußte. Unterdes hatte sich Peter an der Ostsee festgesetzt und dort die Erbauung der neuen Hauptstadt begonnen, die nach ihm Petersburg genannt wurde. Aber statt sich hierher oder gegen Moskau zu wenden, ließ sich Karl von dem Kosakenhäuptling Mazeppa bereden, in Südrußland einzufallen. Allein hier angekommen, fand Karl sich bitter getäuscht, indem die meisten Kosaken ihren Beistand verweigerten. Dazu kam, daß sein General, der ihm ans Kurland nachzog, von den Russen total geschlagen war. So wurde auch Karl von den viermal stärkeren Russen bei Pultawa (am Dujepr) gänzlich besiegt. Fast sein ganzes Heer wurde gefangen genommen. Mit dem Rest rettete er sich zu den Türken. Karl in der Türkei. Bei den Türken, die ihn freundlich aufnahmen, blieb Karl fünf Jahre; er war unablässig bemüht, den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland aufzustacheln. In Bender (am Dujestr) baute er sich ein festes Haus und wartete die günstige Zeit ab. Einmal gelang es ihm auch, den türkischen Statthalter zu bewegen, gegen Peter zu Felde zu ziehen. Dieser wurde am Pruth von den Türken eingeschlossen und war in Gefahr, mit seinem ganzen Heere gefangen zu werden. Aber die Kaiserin Katharina bestach den Statthalter und rettete so Peter und sein Heer. Trotzdem gab Karl seinen Plan nicht auf und blieb eigensinnig in der Türkei. Vergebens forderte der Sultan ihn auf, sein Land zu verlassen. Endlich stürmten die Türken sein Haus, das er tapfer verteidigte, und nahmen ihn gefangen. Aber trotzig blieb er in der Türkei. Endlich, als er erfahren 1709

6. Nicolaisches Realienbuch - S. 193

1906 - Berlin : Nicolai
193 «genannt, die mit Schnee und Eis bedeckt' sind. Das Gebirge ist infolge der tiefen Onertäler, Sümpfe und Moore äußerst unwegsam und nnr spärlich be- völkert. Nur an drei Stellen wird es von Eisenbahnen überschritten. An der Westküste finden sich überall oft meilenlange Buchten (Fjords), vom Meere ausgefüllte Gebirgs- und Flußtäler (Kristiania-, Lardangei und^Dront- h^imer. Mord). Ihnen sind nicht selten felsige Inseln (Schären)" vor- gelagert, die Zwar die Schiffahrt erschweren (Lotse), aber das Land gegen Sturm und Wellen schützen, z. B. die Losol-Inseln. 2. Bewässerung. Nach W. können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln, die in großartigen Wasserfällen ins Meer stürzen. Dagegen strömen größere Flüsse wie Glommen, Klar-, Göta- und Dal-Elf nach S. und So. Sie ffnd wasserreich, aber"wegen dere^offerfälle und Dtromschnellen meist nur im Unterlauf schiffbar. — Groß ist die Zahl der Seen, von denen der Wenep-. Wetter- und Mälar-Cee die bedeutendsten sind. Durch den Götakanal. der unter Umgehung der Trollhätta-Fälle deu Wener- und Wettersee mit der Ostsee verbindet, wird zwischen den wichtigsten Handelsstädten Stockholm und Goftenbyrg ein lebhafter Handel vermittelt. Klima und Erzeugnisse. Da der Golfstrom die Westküste Nor- wegens bespült, frieren die Buchten bis zum Nordkap nicht zu. Da ferner wie Täler der Fjorde vor den rauhen Nordostwinden geschützt sind, ist der Boden über den Polarkreis hinaus für Gerste und Kartoffeln anbaufähig. Bis Drontheim gedeiht sogar Obst, Flachs, Hanf und Tabak. Sehr ertrag- reich ist der Fang von Heringen, Schellfischen und Kabeljauen in beu Fjorden. — Schweden dagegen hat Landklima, so daß im Winter die Häfen längere Zeit mit Eis bedeckt sind und der Schiffsverkehr unterbrochen wird. Die Gebirgshänge Mittelschwedens tragen ungeheure Wälder, deren Holz mannigfache Verwendung findet (Papier-, Streichholzfabrikation, Tischlerei). Fn den südlichen Stnfenländern wird Kupfer (F alnn). Blei, Silber und gutes 'Eisen (Jda&Mjmm) gefunden liefern Granitarten. Da aber das Land arm an Kohlen ist, kann sich die Fabrik- und Gewerbe- tätigkeit nur im S entwickeln (Schiffsbau, Streichholzfabrikation). Neben dem Ackerbau gestatten besonders in Schweden die Bergweiden eine lohnende Vieh- zucht, welche im N. wertvolle Renntiere liefert. 4. Die durchweg protestantischen Bewohner Schwedens und Norwegens gehören zu den Germanen und reden eine dem Plattdeutschen verwandte Sprache. Nur im N. finden sich 50 C00 Finnen. In beiden Ländern steht die Volksbildung auf einer sehr hohen Stufe. Die Kinder der zerstreut wohnen- den Landbevölkerung erhalten Unterricht durch Wanderlehrer. 5. Schwedens Hauptstadt, Stockholm, liegt zwischen dem Mülar-See und dem Meere und ist ähnlich wie Venedig aus vielen Inseln erbaut. Hier wie in 'Ghlb^.Lg wird ein lebhafter Ausfuhrhandel mit Eisen und Holz betrieben. Durch seine Wetterwarte ist Haparanda bekannt. 6. Im Königreich Norwegen ist Kristiania die Hauptstadt. An der Westküste ist Bergen der Mittelpunkt des Fischhandels, Hammerfest der nördlichste Handewafen der Erde. Die Norweger sind durch die Lage und Ncalienbuch. 23

7. Nicolaisches Realienbuch - S. 193

1906 - Berlin : Nicolai
193 genannt, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das Gebirge ist infolge der tiefen Onertäler, Sümpfe und Moore äußerst unwegsam und nur spärlich be- völkert. Nnr an drei Stellen wird es von Eisenbahnen überschritten. An der Westküste finden sich überall oft meilenlange Buchten (Fjords), vom Meere ansgefüllte Gebirgs- und Flnßtäler (Kristiania-, Hardanger und Dront- heimer Fjord). Ihnen sind nicht selten felsige Inseln (Schären) vor- gelagert, die Zwar die Schiffahrt erschweren (Lotse), aber das Land gegen Sturm und Wellen schützen, z. B. die Losot-Inseln. 2. Bewässerung. Nach W. können sich nnr kurze Küstenflüsse entwickeln, die in großartigen Wasserfällen ins Meer stürzen. Dagegen strömen größere Flüsse wie Glommen, Klar-, Göta- und Dal-Elf nach S. und So. Sie sind wasserreich, aber wegen der Wasserfälle und Stromschnellen meist nnr im Unterlauf schiffbar. — Groß ist die Zahl der Seen, von denen der Mener-, Wetter- und Mälar-See die bedeutendsten sind. Durch den Göta kan a l, der unter Umgehung der Trollhätta-Fälle den Mener- und Wettersee mit der Ostsee verbindet, wird zwischen den wichtigsten Handelsstädten Stockholm und Gotenbnrg ein lebhafter Handel vermittelt. 3. Klima und Erzeugnisse. Da der Golfstrom die Westküste Nor- wegens bespült, frieren die Buchten bis zum Nordkap nicht zu. Da ferner die Täler der Fjorde vor den rauhen Nordostwinden geschützt sind, ist der Boden über den Polarkreis hinaus für Gerste und Kartoffeln anbaufähig. Bis Drontheim gedeiht sogar Obst, Flachs, Hanf und Tabak. Sehr ertrag- reich ist der Fang von Heringen, Schellfischen und Kabeljauen in den Fjorden. — Schweden dagegen hat Landklima, so daß im Winter die Häfen längere Zeit mit Eis bedeckt sind und der Schiffsverkehr unterbrochen wird. Die Gebirgshänge Mittelschwedens tragen ungeheure Wälder, deren Holz mannigfache Verwendung findet (Papier-, Streichholzfabrikation, Tischlerei). In den südlichen Stnfenländern wird Kupfer (Falun), Blei, Silber und gutes Eisen (Dannemora) gefunden. Zahlreiche Steinbrüche liefern Granitarten. Da aber das Land arm an Kohlen ist, kann sich die Fabrik- und Gewerbe- tätigkeit nur im S entwickeln (Schiffsbau, Streichholzfabrikation). Neben dem Ackerbau gestatten besonders in Schweden die Bergweiden eine lohnende Vieh- zucht, welche im N. wertvolle Renntiere liefert. 4. Die durchweg protestantischen Bewohner Schwedens und Norwegens gehören zu den Germanen und reden eine dem Plattdeutschen verwandte Sprache. Nnr im N. finden sich 50 000 Lappen und Finnen. In beiden Ländern steht die Volksbildung ans einer sehr hohen Stufe. Die Kinder der zerstreut wohnen- den Landbevölkerung erhalten Unterricht durch Wanderlehrer. 5. Schwedens Hauptstadt, Stockholm, liegt zwischen dem Mälar-See und dem Meere und ist ähnlich wie Venedig auf vielen Inseln erbaut. Hier wie in Gö teborg wird ein lebhafter Ausfuhrhandel mit Eisen und Holz betrieben. Durch seine Wetterwarte ist Haparanda bekannt. 6. Im Königreich Norwegen ist Kristiania die Hauptstadt. An der Westküste ist Bergen der Mittelpunkt des Fischhandels, Hammerfest der nördlichste Handelshafen der Erde. Die Norweger sind durch die Lage und Realienbuch. 1z

8. Nicolaisches Realienbuch - S. 193

1906 - Berlin : Nicolai
193 genannt, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Tas Gebirge ist infolge der tiefen Onertäler, Sümpfe und Moore äußerst unwegsam und nur spärlich be- völkert. Nur an drei Stellen wird es von Eisenbahnen überschritten. An der Westküste finden sich überall oft meilenlange Buchten (Fjords), vom Meere ausgefüllte Gebirgs- und Flußtäler (Kristiania-, Hardanger und Dront- heimer Fjord). Ihnen find nicht selten felsige Inseln (Schären) vor- gelagert, die zwar die Schiffahrt erschweren (Lotse), aber das Land gegen Sturm und Wellen schützen, z. B. die Lofot-Jnseln. 2. Bewässerung. Nach W. können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln, die in großartigen Wasserfällen ins Meer stürzen. Dagegen strömen größere Flüsse wie Glommen, Klar-, Göta- und Dal-Elf nach S. und So. Sie sind wasserreich, aber wegen der Wasserfälle und Stromschnellen meist nur im Unterlauf schiffbar. — Groß ist die Zahl der Seen, von denen der Wener-, Wetter- und Mälar-See die bedeutendsten sind. Durch den Götakanal, der unter Umgehung der Trollhätta-Fälle den Wener- und Wettersee mit der Ostsee verbindet, wird zwischen den wichtigsten Handelsstädten Stockholm und Gotenburg ein lebhafter Handel vermittelt. 3. Klima und Erzeugnisse. Da der Golfstrom die Westküste Nor- wegens bespült, frieren die Buchten bis zum Nordkap nicht zu. Da ferner die Täler der Fjorde vor den rauhen Nordostwinden geschützt sind, ist der Boden über den Polarkreis hinaus für Gerste und Kartoffeln anbaufähig. Bis Drontheim gedeiht sogar Obst, Flachs, Hans und Tabak. Sehr ertrag- reich ist der Fang von Heringen, Schellfischen und Kabeljauen in den Fjorden. — Schweden dagegen hat Landklima, so daß im Winter die Häfen längere Zeit mit Eis bedeckt sind und der Schiffsverkehr unterbrochen wird. Tie Gebirgshänge Mittelschwedens tragen ungeheure Wälder, deren Holz mannigfache Verwendung findet (Papier-, Streichholzfabrikation, Tischlerei). In den südlichen Stufenländern wird Kupfer (Falnn), Blei, Silber und gutes Eisen (Dannemora) gesundem Zahlreiche Steinbrüche liefern Granitarten. Da aber das Land arm an Kohlen ist, kann sich die Fabrik- und Gewerbe- tätigkeit nur im S entwickeln (Schiffsbau, Streichholzfabrikation). Neben dem Ackerbau gestatten besonders in Schweden die Bergweiden eine lohnende Vieh- zucht, welche im N. wertvolle Renntiere liefert. 4. Die durchweg protestantischen Bewohner Schwedens und Norwegens gehören zu den Germanen und reden eine dem Plattdeutschen verwandte Sprache. Nur im N. finden sich 50 000 Lappen und Finnen. In beiden Ländern steht die Volksbildung ans einer sehr hohen Stufe. Die Kinder der zerstreut wohnen- den Landbevölkerung erhalten Unterricht durch Wanderlehrer. 5. Schwedens Hauptstadt, Stockholm, liegt zwischen dem Mälar-See und dem Meere und ist ähnlich wie Venedig aus vielen Inseln erbaut. Hier wie in Göteborg wird ein lebhafter Ausfuhrhandel mit Eisen und Holz betrieben. Durch seine Wetterwarte ist Haparanda bekannt. 6. Im Königreich Norwegen ist Kristiania die Hauptstadt. An der Westküste ist Bergen der Mittelpunkt des Fischhandels, Hammerfest der nördlichste Handelshafen der Erde. Tie Norweger sind durch die Lage und Nealienbuch. 13
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 0
5 2
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 2
38 3
39 0
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 0
3 1
4 9
5 0
6 0
7 1
8 1
9 10
10 0
11 6
12 0
13 0
14 0
15 3
16 5
17 9
18 0
19 3
20 11
21 5
22 0
23 7
24 0
25 3
26 0
27 0
28 5
29 2
30 1
31 0
32 1
33 0
34 18
35 0
36 0
37 1
38 3
39 3
40 4
41 4
42 1
43 7
44 1
45 4
46 3
47 5
48 14
49 0
50 11
51 2
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 2
59 1
60 0
61 3
62 6
63 1
64 0
65 2
66 0
67 3
68 2
69 2
70 14
71 2
72 0
73 0
74 2
75 0
76 1
77 1
78 47
79 5
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 3
89 0
90 0
91 4
92 13
93 0
94 5
95 9
96 0
97 4
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 5
2 42
3 5
4 64
5 4
6 5
7 2
8 3
9 25
10 18
11 10
12 22
13 4
14 0
15 1
16 81
17 0
18 10
19 27
20 1
21 7
22 0
23 5
24 3
25 6
26 16
27 4
28 4
29 3
30 4
31 7
32 2
33 69
34 43
35 0
36 2
37 7
38 2
39 7
40 12
41 6
42 9
43 8
44 4
45 1
46 14
47 5
48 62
49 12
50 18
51 11
52 6
53 1
54 29
55 14
56 3
57 8
58 4
59 120
60 3
61 6
62 5
63 1
64 14
65 17
66 1
67 6
68 4
69 7
70 0
71 13
72 6
73 4
74 3
75 11
76 1
77 17
78 5
79 12
80 18
81 85
82 2
83 4
84 18
85 0
86 6
87 8
88 98
89 3
90 0
91 13
92 11
93 1
94 2
95 2
96 3
97 23
98 1
99 0
100 57
101 14
102 28
103 19
104 1
105 3
106 6
107 2
108 2
109 6
110 2
111 3
112 17
113 8
114 3
115 0
116 12
117 7
118 6
119 10
120 4
121 31
122 18
123 3
124 11
125 7
126 18
127 10
128 72
129 70
130 0
131 26
132 24
133 5
134 3
135 8
136 19
137 5
138 2
139 3
140 12
141 0
142 24
143 32
144 0
145 9
146 3
147 3
148 19
149 1
150 17
151 3
152 14
153 4
154 2
155 27
156 25
157 16
158 62
159 4
160 15
161 9
162 0
163 6
164 3
165 3
166 14
167 14
168 1
169 8
170 2
171 73
172 3
173 16
174 1
175 37
176 12
177 36
178 2
179 16
180 3
181 4
182 39
183 18
184 22
185 5
186 13
187 2
188 8
189 5
190 22
191 11
192 11
193 5
194 1
195 11
196 5
197 32
198 6
199 15