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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 181

1882 - Berlin : Habel
181 der wichtigsten Ereignisse in Europa unter der Regierung Friedrichs Iii. war die Eroberung Konstantinopels durch die osmauischen Türken. Dieselben hatten bereits seit 1321 Züge nach Europa unternommen, schon einmal im Jahre 1337 Konstantinopel bedroht, und sich endlich seit 1357 dauernd in Europa festgesetzt. Nach der Eroberung Adrianopels, das sie zu ihrer Hauptstadt machten, durch Murad I. im Jahre 1361 breiteten sie sich stetig aus. Unter Bajasid I. belagerten sie von^l381 bis 1388 Konstantinopel abermals, drangen bis nach Steyrmark vor und schlugen König Sigismund von Ungarn (den nachmaligen Kaiser) 1396 bei Nikopolis. Nachdem sie ihre 13% Kriegszüge, von Osten her durch den Tartarenherrscher Timur Lenk bedrängt, eine Zeitlang unterbrochen hatten, traten sie unter Mohammed Ii. abermals erobernd aus. Derselbe belagerte Konstantinopel 1453 mit 200000 Mann und 400 Schiffen, nahm 1453 die Stadt mit Sturm und machte somit dem griechischen Kaiser-iinrte, welches zuletzt nur noch aus die Hauptstadt mit ihrer nächsten Umgebung beschränkt gewesen war, ein Ende. Der letztekaiser, Konstantinxi.(Paläologos), siel tapferkämpsend. Unthätig sah Friedrich Iii. dem zu; zwar versuchte er aus Andringen des Papstes endlich einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen zustande zu bringen, aber die Begeisterung sür solche war längst erloschen, es wurde nichts daraus. Mit dem Sturze des griechischen Reiches traten die Os-manen als große Macht in die europäische Staatensamilie, wenn auch als verhaßte Eindringlinge, ein. Bis zum Ende des siebenzehnten Jahrhunderts blieben sie eine drohende Gesahr nicht nur für den Bestand der Nachbarreiche, sondern auch sür die christliche Religion und die abendländische Bildung überhaupt. c) Friedrichs Iii. Händel mit den Eidgenossen. Nach dem Aussterben der Toggenburger stritten sich um deren Grafschaft die Züricher und die Schwyzer. Da die Mehrzahl der Eidgenossen aus Seite der Schwyzer stand (seit jener Zeit dehnte sich der Parteinahme Schwyzer aus,, die übrigen Eidgenossen aus), so verband sich Zürich mit Österreich, das sich zur Wiedereroberung der habsburgischen Hausgüter anschickte. Als aber die Züricher von den Eidgenossen am Flüßchen Sil geschlagen worden waren, erschienen ans Friedrichs Iii. und der schwäbischen und elsässischen Großen Veranlassung aus Frankreich die mordlustigen Scharen der Armagnaken (nach dem Grafen von Armagnac, einem französischen Rottenführer im englifch-französifchen Kriege so genannt; der deutsche Volkswitz nannte sie „Arme Gecken"). Von diesem Raubgesindel befreiten sich jedoch die Eidgenossen am 26sten August 1444 durch den rühm-1444 reichen Sieg bei St. Jakob an der Birs, der bald darauf

2. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 186

1882 - Berlin : Habel
186 denen jeder einen Kreishauptmann an der Spitze haben sollte. Die zehn Kreise waren 1. der österreichische (Österreich, Steyrmark, Krain, Kärnten, Tirol, Oberelsaß); 2. der bürg und ische (Holland, Seeland, Brabant, Na-mür, Luxemburg, Flandern, Limburg, Hennegau u. s. w.) 3. der westfälische (Oldenburg, Ostfriesland, Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Verden, Lüttich, Jülich, Kleve, Mark u. s. w.); 4. der niederrheinische oder Kurkreis (Kurpfalz und die drei geistlichen Kurfürstentümer); 5. der oberrheinische (Lothringen, Unterelsaß, Worms, Speier, Nassau, Hessen, Fulda u. s. m.); 6. der schwäbische (Wirtemberg, Baden, Augsburg, Ottiugen u. s. w.); 7. der bairische (Baiern, Salzburg, Regensburg, Freising, Oberpfalz, Neuburg u. f. w.); 8. der fränkische (Würzbnrg, Bamberg, Ansbach, Baireuth, Eichstedt, Henneberg u. s. w.); 9. der obersächsische (Kursachsen, Thüringen, Meißen, Kurbrandenburg, Pommern, Anhalt, Mansfeld u. s. w.); 10. der niedersächsische (Mecklenburg, Holstein, Breinen, Magdeburg, Halberstadt, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim u. s. w.); Nicht mit eingeschlossen in diese Teilung war Böhmen mit seinen Nebenländern, (Schlesien, Mähren und die Lausitzen) und die Lande der Eidgenossen. Mit der Herstellung eines Reichsrates als einer Art ständigen Reichsregimentes, bei welchem der Kaiser nur den Vorsitz führen sollte (ausgeführt auf dem Reichstage zu Augs-i5oo bürg 1500), war Maximilian weniger einverstanden, da derselbe seine Macht beschränkte. Es ist deshalb der Reichsrat auch niemals recht ins Leben getreten. Ebenso kam die allgemeine Reichskopfsteuer (der sogenannte gemeine Pfennig) nicht oder doch nur sehr unvollkommen zur Ausführung. d) Losreißuug der Eid genossen von Deutschland. Zu dem Schweizerbund der acht alten Orte waren seit 1481 noch Freiburg und Solothurn getreten und bis zum Jahre 1513 schlossen sich noch Basel, Schasfhansen und Appenzell an (nunmehr „Bund der 13 Orte"). Die Eidgenossen verharrten auch unter Maximilian in ihrer Sonderstellung zum Reiche. Mißtrauisch gegen alles, was von Österreich ausging, wiesen sie jedes Ansinnen, zu den Reichslasten (gemeiner Pfennig und Mannschaften zu den Türkenkriegen) beizutragen, beharrlich zurück, auch weigerten sie sich von den obersten Reichsgerichten

3. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 95

1882 - Berlin : Habel
verstand sich Bretislaw dazu, auf einem Reichstage zu Regenz-burg huldigend zu erscheinen. Doch beließ ihm der König das den Polen entrissene Schlesien. Seitdem blieb Bretislaw treu. Kasimir bekannte sich als Heinrichs Lehnsmann, legte den von Boleslaw Chrobry angemaßten Königstitel ab und durste nach Polen zurückkehren, wo er unter mancherlei Kämpfen seine und der christlichen Kirche Herrschaft wiederherstellte. b) Heinrichs Kämpfe gegen Ungarn 1042—1053. Jn Ungarn war Stephan der Heilige 1038 gestorben. Es folgte ihm sein Schwestersohn Peter, der Sohn eines vmetianischen Dogen. Gegen diesen, der sich bald verhaßt machte, wählten die ungarischen Großen Stephans Schwager Aba. Als Peter nach Deutschland zu Heinrich geflohen war, fiel jener verheerend in die Ostmark und Mähren ein. Da zog der König im Jahre 1042 gegen Ungarn, eroberte Heim-1042 bürg und Preß bürg und schlug König Aba in zwei Treffen. Er hatte anfangs den Plan, Peter aus den Thron zurückzuführen, doch ließ er sich nach einem zweiten Zuge gegen Aba auf dessen demütiges Bitten bewegen, ihm die Krone zu belassen, dafür mußte derselbe das Land bis zur March und Leitha abtreten (1043). Doch schon im folgenden Jahre 1043 machte Aba neue Rüstungen. Da bot Heinrich abermals die Baiern und Böhmen aus und schlug 1044 die Ungarn trotz 1044 ihrer Übermacht jenseits der Raab bei Mensö (unweit Raab). Nun ward Peter wieder aus den Thron gesetzt und bekannte sich zu Stuhlweißenburg, als König Heinrich 1045 dahin kam, 1045 als deutschen Lehnsmann; dasür durfte er eine deutsche Abteilung zu seinem Schutze in Ungarn zurückbehalten. Aba ward von Peter gefangen genommen und hingerichtet. Indessen schon im Jahre 1046 erfolgte ein nationaler 1046 Rückschlag. Die Magyaren vertrieben die Deutschen, fielen wieder in das Heidentum zurück, blendeten Peter und erhoben einen verbannten Großneffen Stephans, Andreas, auf den Thron. Derselbe war jedoch Christ und stellte das Christentum bald wieder her, auch erbot er sich gegen Heinrich Zins zu zahlen. Nichtsdestoweniger ließ der König im Jahre 1050 1050 den Krieg gegen ihn eröffnen. Derselbe verlies auch anfangs günstig, indem die Feinde verschiedene Male durch die Baiern von Heim bürg zurückgeschlagen wurden, doch wendete sich im darauffolgenden Jahre das Glück auf die Seite der Ungarn. Als nämlich die Herzoge von Böhmen und Kärnten 1051 aus Heinrichs Befehl am nördlichen Donauufer vor-1051 rückten, geriet das Heer in Not und Mangel und mußte den Rückzug antreten. Nicht mehr Glück hatte Heinrich im Jahre 1053, wo er ohne Ersolg Preßburg belagerte. Papst 1053

4. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 132

1871 - Berlin : Habel
1709 Abermaliger großer Sieg Eugens und Marlboroughs über Villars bei Malplaquet. Ludwigs Friebensanerbie-tungen werden zurückgewiesen. 1711 Karl wird nach dem Tode seines Bruders Josef I deutscher Kaiser. Zurückberufung Marlboroughs in Folge des Sturzes des Wighministeriums in England. 1713 Friede zu Utrecht. Spanien behält Philipp, die spani- schen Nebenlande (Neapel, Sardinien, Niederlande, Mailand) erhält Oesterreich. 1714 Der Kaiser und das Reich treten dem Utrechter Frieden zu Rasta dt resp. zu Baden in der Schweiz bei. 1715 Tod Ludwigs Xiv, es folgt ihm sein Urenkel Ludwig Xv. 1715 -1774 Ludwig Xv, der sittenlose Phi lipp von Orleans wäh- rend seiner Minderjährigkeit Regent. Sinnlosigkeit, Verschwendung, Willkührherrschaft, Sinken der französischen Waffenehre im siebenjährigen Kriege. 1774-1792 Ludwig Xvi, Gemahl der österreichischen Marie Antoinette. Deutschland. 1658-1705 Leopold I (Sohn Ferdinands Iii) Kaiser. 1661-1664 Erster Türkenkrieg wegen einer streitigen Fürstenwahl in Siebenbürgen. 1664 Sieg des kaiserlichen Feldherrn Montecuculi über den Vezier Achmed Köprili bei St. Gotthard an der Raab; zwanzigjähriger Waffenstillstand. 1682-1699 Zweiter Türkenkrieg. 1682 Der ungarische Magnat Emmerich Tököly ruft die Türken herbei, dieselben brechen unter Kara Mustapha in Ungarn ein. 1683 Belagerung und tapfere Vertheidigung Wiens (Rüiuger von Stahremberg), die Türken vor Wien geschlagen (Johann Sobieski von Polen, Karl von Lothringen). 1684 Wisse grab und Weizen ) 1685 Neuhänsel ! von den Deutschen unterkarl 1686 Ofen l von Lothringen erobert.

5. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 82

1871 - Berlin : Habel
82 1031 von Konrad besiegt und zur Herausgabe von Bautzen genöthigt. 1032 Tod Rudolfs Iii von Burgund. Konrad tritt die burgnndische Erbschaft an findet aber einen Gegner in ^Odo von Champagne. 1034 Vollendung der Unterwerfung Burgunds. 1037 Zweiter Zug Konrads über die Alpen. 1036-1038 Streitigkeiten zwischen Heribert, Erzbischof von Mailand, und dem niedern Adel (Valvafsoren). Die constitutio de feudis. 1038 Belehnung des Normannenführers Rainulf mit Aversa. 1039 Tod Konrads Ii zu Utrecht. /Qvv 1039-1056 Heinrich Iii. v- 1040-1041 Heinrichs Kampfe wegen Polens. Er zwingt Bre- tislaw von Böhmen zum Verzicht auf Polen, das er an sich gerissen. Bretislaw von Böhmen und Casimir von Polen Vasallen des deutschen Kaisers. 1042-1053 Kämpfe gegen Ungarn. 1044 Heinrich schlägt die Ungarn bei Menfö, setzt den rechtmäßigen König Peter gegen den Prätendenten Aba als seinen Vasallen auf den Thron. 1050-1053 Unglückliche Kämpfe der Deutschen gegen die Magyaren. Ungarn wird vollständig un abhän gia.^., 1046-1047 Erster Zug Heinrichs über die Alpen;' Suidger von B amberg (Clemens Ii) Pabst. Heinrichs Kaiserkrönung und Belehnung des Normannen Drogo mit Apulien. 1047-1049 Empörung Herzog Gottfrieds des Bärtigen von Ober- lothringen im Bunde mit den Grafen Balduiu von Flandern und Dietrich v on H ollaud. Unterdrückung des Aufstandes nach hartem Kampfe. . 1055 Zweiter Zug Heinrichs über die Alpen. Weg- sührung der Gemahlin Gottfrieds des Bärtigen Beatrix (Wittwe des Markgrafen Bonifacius von Tuscieu) und deren Tochter Mathilde als Geiseln nach Deutschland. 1056 Plötzlicher Tod Heinrichs zu Bodfeld im Harze. 1056-U06 Heinrich iv. : X- , 1056-1065 Reichsverwes'erschaft der Kaiserin-Mutter Agnes, hierauf Erzbischofs Hanno von Wi/Wund Erzbischofs Adalbert von Bremen. fv., , dv ctwj . Kn

6. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 133

1871 - Berlin : Habel
133 1687 Vollständige Niederlage des Großveziers So lim an Pascha durch Karl von Lothringen bei Mohacz. 1687-1690 Großvezier Mnstapha Köprili hemmt die Fortschritte der österreichischen Waffen. 1691 Entscheidende Niederlage der Türken durch Ludwig von Baden bei Salankemen (Tod Mustapha Köprilis). 1695 Sultan Mustapha Ii stellt sich selbst an die Spitze des Heeres, die türkische Flotte besiegt die der (mit dem Kaiser verbündeten) Venetianer und kämpft glücklich gegen den Zaren Peter I von Rußland. 1697 Großer Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen über die Türken bei Zenta. 1699 Friede von Carlowitz (auf 25 Jahre), der Kaiser erhält ganz Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien, Venedig erhält Morea und Dalmatien. 1692 Hannover erhält die (neunte) Kurwürde. 1697 Friedrich August I von Sachsen wird als August Ii nach Sobieskis Tode König von Polen. 1701 Friedrich Iii Kurfürst von Brandenburg als Frie- drich I König von Preußen. 1705 - 1711 Josef I (Sohn Leopolds I) Kaiser. Ueber den spanischen Erbfolgekrieg s. S. 131 f. 1711 -1740 Karl Vi (Brnder Leopolds I) Kaiser. 1713 Durch die pragmatische Sanction setzt Karl Vi seine Tochter Maria Theresia zur Erbin der habsburgischen Ländermasse ein. 1714-1718 Krieg des Kaisers und der Venetianer gegen die Türken. 1716 Prinz Eugen besiegt die Türken bei Peterwardein und 1717 bei Belgrad. 1718 Friede von Passarowitz, Oesterreich erlangt Theile von Serbien, Kroatien, Bosnien und der Wallachei. 1718 Quadrupelallianz zwischen dem Kaiser, England, Frankreich'und Holland zur Aufrechterhaltung des Utrechter Friedens. Spanien giebt das von ihm wieder- I

7. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 22

1880 - Berlin : Habel
in seiner festen Burg Land stuhl bei Kaiserslautern im April 1523 belagert und während der Beschießung schwer verwundet. Er starb den 7. Mai in den Händen seiner Feinde Noch in demselben Jahre endete auch, flüchtig und verlassen, Ulrich .von Hutten aus der Insel Usnan im Züricher See. 1524-1525 2. Der Kauernkrreg 1524—1525. a. Ursache der Bauernaufstände. Die Reichsgesetzgebung hatte gerade den Bauernstand gänzlich vernachlässigt. In Hörigkeit versunken und durch Steuern der geistlichen und weltlichen Grundherren bedrückt, führte der Bauer ein erbarmungswürdiges Dasein. Das Beispiel der Schweizer welche sich gegen den Adel und die Landsknechte des Kaisers die Freiheit errungen hatten, gab das Beispiel Gleiches zu versuchen. Dazu kam, daß durch die meist dem Bauernstande entnommenen Landsknechte das Gesühl der Kraft desselben 1476-1514 mächtig geweckt worden war. So brachen seit 1476—1514 schon hier und da in Süddeutschland Erhebungen der ländlichen Bevölkerung los (z. B. 1502 die Bauernempörung im Rheinlande, nach ihrem Wahrzeichen der Bundschuh genannt; 1514 in Mrtemberg derbnnd des armen Konrad (u.s.w.), welche ohne Abhilse der Beschwerden erdrückt wurden. — Die kirchliche Bewegung mit ihren geistigen Freiheitsideeen mußte natürlich dieser Gärung in der Bauernschaft Vorschub leisten. Schwarmgeister, wie der wiedertäuserisch gesinnte Thomas Münzer (früher Prediger zu Allstädt in Thüringen) und Karl stadt (von Wittenberg nach Orlamünde gegangen, später [nach abermaligem furgen Aufenthalte in Wittenberg] in Ostsriesland und der Schweiz wirkend, gestorben 1541 als Professor und Prediger in Basel) regten das Volk auf und suchten es in wilden religiös-politischen Fanatismus zu versetzen. Auch der vertriebene Herzog Ulrich von Wirtemberg suchte von der Schweiz aus das Feuer zu schüren, in der Hoffnung, bei einem Aufstande fein Land wiederzuerlangen. So brach 1524 im Sommer 1524 der Aufruhr in Oberschwaben (besonders in der Landgrafschaft Stichlingen) in hellen Flammen los und erlangte bald eine nicht geahnte Verbreitung. d. Verlauf des Krieges in Süddeutschlanld. 1525 Im Anfang des Jahres 1525 hatte sich der Bauernaufstand bereits in dem ganzen Striche zwischen Bodensee und Donau verbreitet. Nach Osten hin wurden Baiern, Tirol und Salzburg von ihm ergriffen, im Westen dehnte er sich auf den Elfaß, Lothringen, nach dem Rhein und dem Main hin aus. Auch viele Städte (Heilbronn, Fulda, Frankfurt u. s. w.) beteiligten sich. In zwölf Artikeln politisch-socialen Inhaltes verlangten die Aufständischen Verbesserung ihrer Lage (z. B.

8. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 74

1880 - Berlin : Habel
74 die Hauptlehren des Calvinismus verworfen wurden, ärger als je. Der Übertritt Kaiser Maximilians Ii. zum Protestantismus, den die Anhänger desselben erwartet hatten, erfolgte nicht. Im Gegenteil, mit der Zeit überwog bei ihm das habsburgische Hausinteresse mehr und mehr die großen Fragen der Nation. Er gab mit Rücksicht auf Spanien und fortwährend vom Papste bestürmt den Gedanken an eine nationale Kirche Deutschlands ans, um die Ansprüche seines Hauses auf außerdeutsche Länder sestznhalten. Er lenkte also wieder in jene Habsburgische Staatskunst ein, welche mit dem Siege der katholischen Kirche die Größe des österreichischen Hauses verknüpft wähnte. b) Innere und äußerekämpfe unter Maximilian Ii. Der deutsche Landfriede ward unter Maximilian Ii. gestört durch die sogenannten Grnmbachschen Händel. Der fränkische Ritter Wilhelm von Gr n mb ach nämlich glaubte sich vom Bischof von Würzburg Melchior von Zobel in seinem Besitztum benachteiligt. Er wurde vom Reichskammergerickt in seinen Ansprüchen unterstützt, konnte aber den Vollzug Der gerichtlichen Urteile nicht erlangen. Da verschaffte er sich selbst Recht. Nachdem bereits 1558 der Bischof auf offener Straße ermordet worden, eine That, welche 1563 man Grumbach zur Last legte, fiel dieser 1563 in das Bistum ein und brandschatzte Würzburg. Der Reichsacht verfallen, fand er Hilfe und Schutz bei dem Herzog Johann Friedrich dem Mittleren von Gotha, dem Sohne des abgesetzten Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, der mit feiner Unterstützung die verlorene Kurwürde wieder an sein Hans zu bringen hoffte. Infolge dessen ward auch über den Herzog die Reichsacht ausgesprochen und Kurfürst August von Sachsen mit dem Vollzug derselben vom Kaiser beauftragt. Nach der Belagerung und Eroberung Gothas im I. 1567 1567 wanderte der unglückliche Johann Friedrich in lebenslängliche Gefangenschaft nach Wienerisch-Neustadt, während Grumbach durch Henkershand starb. Die Grnmbachschen Händel waren gewissermaßen der letzte Ausbruch des mittelalterlichen Faustrechtes. Nach außen hin hatte Maximilian Ii. ebenfalls mit den Türken zu kämpfen. Kurz nach feinem Regierungsantritt und trotz des unter Ferdinand I. abgeschlossenen Waffenstillstandes 1566 brach im Jahre 1566 der alte Soliman Ii. mit einem ungeheuren Heere in Ungarn ein. Aber seine Scharen zerschellten an der vom Grasen Niklas Zriny tapfer verteidigten kleinen Festung Szigeth (an der Dran, südwestlich von Ofen),

9. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 176

1880 - Berlin : Habel
176 ßischen Hilfstruppen zu, der sich zur Freude Friedrich Wilhelms aus das vorteilhafteste über den Prinzen aussprach. 1734 Als ein Zeichen der Gunst seines Vaters erhielt Friedrich 1734 von diesem die Herrschaft Rnppin und das Schloß Rheinsberg geschenkt. Hier lebte er nun ganz seinen Neigungen. Eifrig ergab er sich dem Studium der Kriegswiffenschaften. Seine Erholungsstunden vollbrachte er im Kreise heiterer Gesellschafter und geistreicher Männer bei Musik und Lektüre großer Dichter und Schriftsteller. In seiner nächsten Umgebung besanden sich Männer wie Fouquet, Jordan und andere Gelehrte und die Komponisten Graun und Benda. Mit auswärtigen Gelehrten, besonders mit dem von ihm bewunderten Voltaire, stand er fortwährend in Briefwechsel. Mehrere Schriften Friedrichs erhielten in der ländlichen Ruhe Rheinsbergs ihr Dasein, so sein „Europäisches Staatensystem" und sein „Antimacchiavel, ou essai critique sur le Prince de Macchiavel“, in welchem er im Gegensatz zu dem bekannten Werke des Italieners Macchiavelli den Gedanken durchführte, daß Hauptzweck einer guten Regierung das Volkswohl und die Gerechtigkeit sein müsse. Überhaupt bildete sid) Friedrich hier in jeder Beziehung auf feinen hohen Beruf vor. Seinen Vater begleitete er häufig auf Reisen, um den Zustand und die Tüchtigkeit der versd)iedenen Regimenter zu untersuchen. So fand in den letzten Lebensjahren Friedrich Wilhelms I. das beste und innigste Verhältnis zwischen diesem und seinem Sohne statt. I. Die ?mei ersten schlesischen Kriege ttttfr der 1740-1748 österreichische Grvfolgekrrieg 1740—1748. Aussterben der Habsburger. Kaiser Karl Vi. (1711—1740) war der letzte der Habsburger. Er hatte auch nach dem Frieden von Rastadt nicht unbedeutende Kriege geführt, so in den Jahren von 1716—1718 gegen die Türken, in welchem Prinz Eugen dieselben in den ruhntmdjen Schlachten bei Peterwardein (1716) und bei Belgrad (1717) schlug und 1718 den Frieden von Passarowitz (in Serbien) erzwang, durch welchen Österreich in den Besitz des Banates, eines Teiles von Serbien, von Kroatien und der kleinen Walad)ei gelangte*); freilief) gingen diese Erwerbungen nach einem späteren Türkenkriege 1737—1739 wieder verloren. — Während dieses Türkenkrieges harte Philipp V. von *) Venedig, in diesem Kriege die Bundesgenossin Österreichs, erhielt für das 1715 an die Türken verlorene Morea Dalmatien.

10. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 160

1880 - Berlin : Habel
160 neue Plane gegen den Zaren. Aber die Unterhändler desselben wußten den Sultan gegen den König einzunehmen. Der Seraskier von Bender erhielt den Auftrag, den lästigen Gast zur Abreise zu nötigen. In der Besorgnis, seinen Feinden überliefert zu werden, weigerte sich Karl, seinen Aufenthaltsort Warniza bei Bender zu verlassen, und verteidigte sich mit der Waffe in der Hand gegen eiu ganzes türkisches Heer. Gefangen genommen, brachte man ihn nach Demotika bei Adrianopel. Von hier aus entschloß er sich endlich nach der Heimat zurückzukehren, nachdem er vernommen, der schwedische^ Reichs rat unterhandle mit Rußland und Polen wegen des Friedens. Unerkannt und als Kurier verkleidet l unter dem Namen Karl Frisch) reiste er Tag und Nacht quer durch 1714 Ungarn und Deutschland und erschien den Ilten November 1714 nachts 1 Uhr ermattet und entstellt vor den Thoren von Stralsund. 1714-1718 d) Karls Xii. weitere Kämpfe und Ende 1714— 1718. Da Karl nach seiner Rückkehr die Wiederauslieferung von Stettin ohne Entschädigung von Preußen verlangte, so trat auch dieses nun offeu auf die Seite seiner Feinde, denen sich auch noch Hannover (Georg I. von England) anschloß, welches den Dänen die eroberten Herzogtümer Bremen und Verden abgekauft hatte. Dennoch dachte der König in seinem 1715 Starrsinn nicht an Frieden, obwohl im I. 1715 Stralsund nach tapferer Verteidigung, welche Karl selbst leitete, in die Hände der Preußen, Hannoveraner urtd Russen fiel und auch Wismar und Rügen von den Verbündeten erobert wurden, so daß die schwedische Macht auf das Stammland beschränkt ward. Trotz seiner üblen Lage entwarf er mit seinem Minister, dem geistreichen Baron von Görtz, neue Plane. Er wollte Peter den Großen durch Abtretung von Land auf feine Seite ziehen, sich des dänischen Norwegens bemächtigen und von dort aus in Schottland landen, um Georg I. zu vertreiben. Schon war Peter I. gewonnen, mit dessen Bevollmächtigten man auf Aland unterhandelte, und Karl selbst brach in Norwegen ein und belagerte die Festung Friedrichshall, als 1718 er hier den 3osten November 1718 in den Laufgräben, wahrscheinlich durch eilte schwedische Kugel getroffen, erschossen ward. Karl Xii. hatte große Tugenden; Tapferkeit, Festigkeit und Gerechtigkeitsliebe zeichneten ihn aus; seine Lebensweise war über Gebühr einfach und er teilte alle Beschwerden des Krieges mit dem gemeinsten seiner Soldaten. Große Plane für das Seewesen, den Gewerbfleiß und den Handel beschäftigen ihn in den letzten Jahren seines Lebens. Dabei sind aber seine Fehler nicht zu übersehen; durch seine Herrschsucht
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