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100 weltliche Reichsstände, unter letzteren 4 Kurfürstentümer und 0 größere Herzogtümer.
3. Der Bürgerstand und das Städtewesen.
A. Entstehung der Städte. Städtisches Leben entwickelte sich vor allem um Kirchen und Burgen herum. Im übrigen entstanden die deutschen Städte:
a) aus römischen Standlagern (Mainz, Köln, Trier, Augsburg u. ct.);
b) aus Bischofssitzen und Klöstern (Münster, Osnabrück, Paderborn, Bremen, Hamburg, Magdeburg, Würzburg, Fulda u. a.);
c) aus kaiserlichen und fürstlichen Burgen und Pfalzen (Nym-wegen, Aachen, Nürnberg, Goslar n. a.);
(1) ans Märkten, an Bergwerken und Flußübergängen (Erfurt, Freiberg u. a.);
e) aus germanisierten Wendenstädten uni) deutschen Kolonteen (Berlin, Breslau, Danzig, Thont, Elbing u. ct.).
Bei vielen Städten lassen sich die Entstehungsursachen nicht mehr angeben; bei manchen wirkten mehrere zusammen.
B. Bevölkerung. Dieselbe bestand a) aus den Burgmauuen und Kriegsleuten, die der Landesherr hineinwarf, b) aus freien Bauern und Kaufleuten, c) aus Hörigen, die gewöhnlich Handwerker waren. Einen mächtigen Zuwachs erhielt die Bevölkerung durch die Pfahlbürger, außer der Stadt lebende Lehnshörige, die sich in den Schutz der Stadt begaben.
C. Entwickelung der städtischen Gemeinwesen.
a) Anfänglich führten die Gerichtsbarkeit und Verwaltung die Grundherren, nämlich der König, ein Bischof, Abt, Herzog oder Graf. Ihr ständiger Vertreter war der Burgvogt (z. B. der Burggraf von Nürnberg)? War der Ort vollständig vom königlichen Gaugerichte befreit (Immunität), so wurde er Weichbild genannt.
b) Für Geld- und Waffenhilfe traten Kaiser und Grundherren den Städten gewisse Rechte und Handelsprivilegien ab.
c) Die Heranziehung der städtischen Einwohnerschaft zum Regimente der Stadt knüpft sich an die Beisitzer des Vvgtgerichts, die Schöffen, welche allmählich zu einem städtischen Ratskollegium werden und bald auch die Verwaltung leiten.
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fernte. Auf die Nachricht von diesen Unruhen verließ Luther die Wartburg und brachte durch seine Predigten die Bilderstürmer zur Ruhe.
b) Die Reichsritter. Die Reichsritter, welche durch häufige Erbteilungen, durch die Entwertung des Grundbesitzes, Luxus und Schwelgerei vielfach zu einem adligen Proletariat herab-gesunkeu waren und sich von der Teilnahme an den Reichsgeschäften ausgeschlossen sahen, suchten aus der religiösen Bewegung eigennützige Vorteile zu ziehen. Sie strebten nach
Macht und Besitz. An der Spitze der Unzufriedenen standen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Ersterer sagte dem Kurfürsten von Trier Fehde an, die aber für ihn unglücklich ablief. Er starb, während er auf seiner Burg Landstuhl belagert wurde. Hutteu, ein geistreicher Humanist und einer der kecksten Vorkämpfer für die neuen Jdeeen, starb nicht lange darauf arm und verlassen auf einer Insel im Züricher See.
c) Das Landvolk. Wie bei der niederen Ritterschaft, so vermischten sich in den unter dem Landvolke ausbrechenden Un-
ruhen soziale und politische Bestrebungen mit den religiösen. Seit der Einführung des römischen Rechtes waren manche Landes- und Gutsherren darauf bedacht gewesen, die freien
Bauern zu „Hörigen" zu machen. Die Bündnisse der Bauern hatten daher schon den Zweck der Befreiung von der Leibeigenschaft gehabt. Indem nun die Bauern Luthers Lehre von
evangelischer Freiheit auf ihre gesellschaftliche Lage übertrugen, legten sie in den sogenannten 12 Artikeln ihre Forderungen nieder und wandten sich vor allem gegen die reichen Abteien. Auch Ritter zogen sie auf ihre Seite (Götz von Berlichingen). Der Bauernaufstand bewegte sich auf zwei Schauplätzen:
1. In Franken schritt Truchseß von Waldburg als Anführer des schwäbischen Bundes gegen die Bauern ein und schlug sie in zwei Treffen;
2. in Thüringen waren sie von den Wiedertäufern aufgeregt worden, einer Sekte, die von Nikolaus Storch gegründet worden war und sich an dem Bilderstürme in Wittenberg beteiligt hatte. Der schwärmerische Thomas Münzer wiegelte die thüringischen Bauern aufs neue auf und
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ging der Wert des Edelmetalls und des Geldes zurck, während die Preise der Lebensbedrfnisse stiegen. Der Zinsfu sank von 10% im 14. auf 5 und 4/0 im 15. Jahrhundert. Der Wechsel wurde ein ge-wohnliches Zahlungsmittel. Angsbnrg entwickelte sich unter dem Einflsse der reichen gugger, die den Warenhandel ganz ausgaben und nur noch Geldgeschfte trieben, znm Mittelpunkt des Geldhandels. An vielen Orten entstanden Banken, die sich oft in den Hnden der Juden befanden, und es mehrten sich auch die Klagen der den weitverbreiteten Wucher.
(1. Die Folgen des wirtschaftlichen Aufschwunges. Der wirt-schaftliche Aufschwung brachte in den deutschen Stdten nicht blo Reichtum, ppigkeit und ein reiches knstlerisches und wissenschaftliches Leben hervor, sondern er vergrerte auch den Abstand zwischen arm lind reich und begnstigte die Bildung des Grokapitals. Um 1500 traten reiche Kaufleute, wie die Welser und Hchstetter in Augsburg, die Jmhos und Ebner in Nrnberg u. a., zu Handelsgesellschaften und Ringen" zusammen, durch welche die Preise knstlich in die Hhe getrieben und die wirtschaftlich Schwcheren ausgebeutet wurden. Auf diese Weise durchbrach der Kapitalismus" die genossenschaftliche Wirtschaft der Znfte. Viele Handwerksmeister gerieten in Abhngigkeit vom Grokapital. Reiche Zunftmeister und Kanflente wurden Unternehmer, die ihre Waren fabrikmig herstellen lieen. Da die Zahl der Meister-stellen beschrnkt war und das Meisterwerden von den Zunftmitgliedern erschwert wurde, konnten viele Gesellen nicht selbstndig werden. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts begannen sich auch diese nach dem Vorbilde der Meister zu Brderschaften zu vereinigen, die wie die Znfte ihre besonderen Satzungen und Gebruche hatten. Sie erhoben von ihren Mitgliedern Beitrge zur Untersttzung kranker und armer Genossen und hielten unter dem Vorsitz des Altgesellen" in ihren Herbergen" regelmige Zusammenknfte ab. Die soziale Bedentnng der Gesellen wuchs, als das Wandern der Handwerksburschen sich immer mehr verbreitete und dadurch eine Verbindung zwischen den Gesellenznften verschiedener Städte entstand. Sie erzwangen durch Arbeitseinstellung in vielen Orten die Erhhung des Lohnes und trugen nicht nur zur Vermehrung des stdtischen Proletariats bei, sondern ver-breiteten auch gegen Ende des Mittelalters die Umsturzideen in den unteren Bevlkerungsschichten.
e. Aussehen der Städte. Der Macht und dem Wohlstand der meisten sptmittelalterlichen Städte entsprach das uere Aussehen. Sie waren mit Wllen, Mauern und Warttrmen befestigt und glichen riesigen Burgen; denn sie muten iu den unruhigen Zeiten stets auf
Atzler, Qu u. L. I. S. 187.
Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder? Belagerung einer Stadt im 14- Jahrhundert.
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Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte.
Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten,
da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck.
c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens.
C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803
Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg,
Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben!
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Extrahierte Ortsnamen: Neapels Sddeutschland Stockach Baden Italien Genua Wieuer_Hof Englands Italien Rheintale Frankreich Alessandria Frankreich Frankreich Amiens Regensburg Reichsdeputations-Hauptschlu Mainz Mainz Wetzlar Deutschland Baden Hessen-Kassel Salzburg
~r
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Hrigen durch lngeren Aufenthalt in einer Stadt zu unabhngigen Leuten wrden. Aus den Burgmannen und den Grokanftenten entstand ein stdtischer Abel, die Patrizier ober Geschlechter, die nach und nach die Stadtverwaltung an sich brachten.
Die Straen der Städte waren eng und uugepflastert, die Huser gewhnlich noch aus Holz gebaut. Viele Brger hielten Khe und Schweine fr die Bedrfnisse des Hauses. Da manche Ritter, die fr einen Kreuzzug bares Geld brauchten, ihre Gter an die kapital-krftigen Städte verkauften oder verpfndeten, vergrerte sich deren Besitz. Der neubelebte Haudel steigerte den Reichtum der Städte, und damit wuchs ihre Selbstndigkeit. Von den geldbedrftigen Fürsten erwarben sie die Befreiung von Zllen, das Stapelrecht,*) Mnz- und Zollrecht und auch die Gerichtsbarkeit. Letztere wurde daun von dem Schultheien gebt, den der Rat whlte und der Kaiser mit dem Gerichtsbann belehnte. Diejenigen Städte, die auf diese Weise in ein unmittelbares Verhltnis zu Kaiser und Reich traten, nannte man Reichsstdte oder freie Städte. Das Gebiet, in welchem die Rechte der Stadt Geltung hatten, hie Weichbild. Whrend die kniglichen Pfalzstdte, wie Nrnberg, Frankfurt am Main, Ulm, von selbst zu Reichsstdten wurden, erlangten die bischflichen Städte die Reichsfreiheit meist erst nach blutigen Kmpfen. In vielen Stdteu, namentlich in denen des Nordens und Ostens, wahrte der Landesherr seine Hoheitsrechte; sie blieben Landstdte. Die Brger bildeten einen neuen Stand, und die Städte, die auf wirtschaftlichem Gebiet den Fürsten und dem Adel weit voraus waren, suchten durch Vereinigung zu Bndnissen auch politischen Einflu im Reiche zu gewinnen (vgl. S. 89). Infolge des Handels entwickelte sich in den Stdten zuerst die Geld Wirtschaft, und an Stelle der Naturalabgaben traten Steuern.
b. Handel und Gewerbe. Der Aufschwung, den der Handel durch die Kreuzzge gewauu, kam auch den deutschen Stdten zugute. Die Erzeugnisse des Morgenlandes wurden durch die Kaufleute der italienischen Seestdte Amalfi, Genua, Pisa, Venedig dem Welthandel zugefhrt. In diesen traten jetzt die deutschen Kaufleute ein, die bis dahin besonders Zwischenhandel getrieben hatten. Ein Haupthandelsweg lief von Venedig, das seit der Grndung des lateinischen
*) In den Stdten, die das Stapelrecht besaen, muten alle Frachten eine bestimmte Zeit und an bestimmten Orten den Brgern feilgeboten werden; die Weiterbefrderung der Waren war nur erlaubt, wenn sie unverkauft blieben. Dieses Recht brachte einzelnen Stdten groe Vorteile ein, war aber der Entwicklung des Handels sehr hinderlich.
Michael, Geschichte des deutschen Volkes seit dem 13. Jahrhundert bis zum Ausgange des Mittelalters: Die Entstehung der Geldwirtschaft in Deutsch-land. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 41.
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einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten.
Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes.
Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet.
Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser.
Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich Frankreich Bonvines Frankreich Deutschlands
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b. Zunftkmpfe. In den zahlreichen Kmpfen, in die zur Zeit der stndischen Gegenstze die Städte verwickelt wurden, spielten die Znfte meist die ausschlaggebende Rolle (vgl. Uhland: Die Schlacht bei Reutlingen). Darum begann sich das Selbstgefhl der allmhlich wohlhabend gewordenen Meister mchtig zu regen. Auch ntzten in vielen Stdten die Geschlechter ihre leitende Stellung aus, um sich zu bereichern und die Lasten auf andere abzuwlzen. Deshalb ver-langten die Znfte nach Teilnahme an der Verwaltung der stdtischen Republik. Da aber die Geschlechter an ihren Vorrechten festhielten, kam es im 14. Jahrhundert in vielen Stdten zu blutigen Zunft-kmpfen. In einzelnen Orten, wie Braunschweig (137480), Straburg (1332), Augsburg (1368), wurde die Herrschaft des aristokratischen Rates ganz vernichtet, während in anderen, wie in Nrnberg und Frankfurt a. M., die Geschlechter von den Znften gezwungen wrben, einige Handwerksmeister in den Rat aufzunehmen. In Breslau endete der Aufstand der Znfte (1418) mit einem blutigen Strafgericht (1420) und dem Verlust ihrer Vorrechte.
c. Der sptmittelalterliche Handel. Im 14. Jahrhundert blhte nicht nur das Erwerbsleben innerhalb der einzelnen stdtischen Wirtschaftsgebiete, sondern es gewann auch der Auenhandel bei dem Flei und Wagemut der deutschen Kanfleute einen groen Umfang. Whrend die Hanseaten (vgl. S. 122) bis ins 15. Jahrhundert den nordeuropischen Handel beherrschten, zogen die Kausleute der ober-deutschen Städte aus ihrer Verbindung mit Venedig und dem rasch emporblhenden Antwerpen reichen Gewinn. Von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts verfnffachte sich der Schiffs-verkehr auf dem Rhein. Nrnberg und Frankfurt a. M. wurden Haupt-Handelsstdte Europas, und die Frankfurter Messe entwickelte sich zum Mittelpunkte des Welthandels. Selbst die Ablenkung nach Westen, die der Handel durch die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien erfuhr (1498), frderte anfangs den sddeutschen Handel in hohem Mae. Die Welser und andere Augsburger Grokausleute grndeten in Lissabon eine Niederlassung, und ihre Schiffe beteiligten sich an den Fahrten der Portugiesen nach Ostindien, um die Erzeugnisse des alten Wunderlandes, namentlich die vielbegehrten Gewrze, zu holen.
Unter dem Einflsse des aufblhenden Handels nud Gewerbes begann die Geld Wirtschaft immer mehr die Naturalwirtschaft zu ver-drngen. Dazu kam, da die genossenschaftlich organisierten deutschen Bergleute in Bhmen, im Erzgebirge, in Tirol, Krnten, Krain und Steiermark groe Mengen von Gold und Silber gewannen. So lieferte allein das 1471 zu Schneeberg im Erzgebirge entdeckte Silberbergwerk in den ersten dreiig Jahren 325 000 Zentner Silber. Infolgedessen
Steinhausen, Der Kaufmann in der deutschen Vergangenheit. Leipzig 1899.
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gemacht (S. 76). Rasch sammelte er im östlichen Frankreich ein Heer und führte es im Frühjahr 1800 in kurzer Zeit., über den Großen St. Bernhard nach Italien. Hier schlug er die Österreicher bei Marengo. Da auch in Süddeutschland ein französisches fteer bei Hohenlinden (östlich von München) gesiegt hatte, sah sich Österreich 1801 zum Frieden von Lnneville (südöstlich von Nancy) genötigt. Das linke Rheinnfer. im ganzen 1150 Quadratmeilen, mit 4 Millionen Einwohnern blieb bei Frankreich, und die benachteiligten Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Güter und durch die Aufhebung von Reichsständen entschädigt werden.
England stellte im Frieden zu Amiens (1802) die Feindseligkeiten ein und gab alle eroberten französischen Kolonien mit Ausnahme von Ceylon und Trinidad zurück..
Der Reichsdeputations-Hauptschluß, 1803.
Das schwierige Werk der Entschädigung wurde auf dem Reichstage in Regeusburg durch dm Reichsdeputatious-Hauptschluß*) vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfürsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, seine weltliche Würde; doch verlor er Mainz und bekam dafür Regensburg, nebst Wetzlar und Aschaffenburg. Württemberg, Badeu, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfürstentümern erhoben. Die geistlichen Staaten (23 Bistümer und 19 Abteien mit rund 1700 Quadratmeilen Gebiet) wurden „säkularisiert", d. H. verweltlicht. Ferner verloren 46 Reichsstädte, die Reichsdörfer, die gräflichen und ritterschaftlicheu Gebiete, im ganzen 112 Staaten, ihre politische Selbständigkeit und wurden an die größeren Staaten verteilt. Preußen erhielt die Bistümer Paderborn. Hildesheim, die östliche Hälfte des Bistums Müuster, die in Thüringen liegenden Besitzungen des Erzbistums Mainz (Erfurt, das Erchsfeld), einige Reichsstädte und Abteien. Diese Erwerbungen waren ungefähr viermal so groß als die an Frankreich abgetretenen Besitzungen auf der liuken Rheinseite (S. 75). Auch Bayern, Württemberg und Baden wurden reich entschädigt, während Österreich leer ausging.
Die Gründung des Napoleouischeu Kaisertums.
Als Napoleon in den Besitz der höchsten Staatsgewalt gelangt war, begann er die traurigen Zustände zu bessern, in die Frankreich
L) Reichsdepntation hieß im alten Deutschen Reich ein Ausschuß, der
aus Vertretern der Kurfürsten, Fürsten und Reichsstädte bestand. Ihre Beschlüsse nannte inan „Hauptschlüsse". Diese erhielten durch Zustimmung des Reichstags und des Kaisers Gesetzeskraft.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Marengo Nancy Karl_von_Dalberg Karl Napoleon
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Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_( Friedrich Heinrich Friedrich_bei_Legnano Friedrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Alessandria Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Mailand Venedig Konstanz Sachsen Bayern Norddeutschland
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die Städte die Befreiung von Zllen, das Stapelrecht,* das Mnz- und Zollrecht und auch die Gerichtsbarkeit. Letztere wurde dann von dem Schultheien gebt, den der Rat whlte und der Kaiser mit dem Gerichtsbann belehnte. Diejenigen Städte, die auf diese Weise in ein unmittelbares Verhltnis zu Kaiser und Reich traten, nannte man Reichsstdte oder freie Städte. Das Gebiet, in welchem die Rechte der Stadt Geltung hatten, hie Weichbild. Whrend die kniglichen Pfalzstdte, wie Nrnberg. Frankfurt a. M., Ulm, von selbst zu Reichsstdten wurden, erlangten die bischflichen Städte, wie Worms. Speyer, Cln, die Reichsfreiheit meist erst nach blutigen Kmpfen. In vielen Stdten, namentlich in denen des Nordens und Ostens, wahrte der Landesherr seine Hoheitsrechte; sie blieben Landstdte. Die Brger bildeten einen neuen Stand, und die Städte, die auf wirtschaftlichem Gebiete den Fürsten und dem Adel weit voraus waren, suchten durch Vereinigung zu Bndnissen auch politischen Einflu im Reiche zu gewinnen (vgl. S. 95).
b. Handel und Gewerbe. Der Aufschwung, den der gesamte Handel durch die Kreuzzge gewann, kam auch den deutschen Stdten zugute. Die Erzeugnisse des Morgenlandes wurden durch die Kaufleute der italienischen Seestdte Amalfi. Pisa. Genua. Venedig dem Welthandel zugefhrt. An diesem beteiligten sich jetzt auch die deutschen Kaufleute, die bis dahin nur Zwischenhandel getrieben hatten. Ein Haupthandelsweg lief von Venedig, das seit der Grndung des lateinischen Kaiserreiches (1204) das stliche Mittelmeer beherrschte, der die Ostalpen nach Wien, von hier der Regensburg nach Nrnberg. Nrnberg war durch Handels-wege mit Leipzig und Frankfurt a. M. verbunden. Von den Alpen st raen ging die eine der den Brenner nach Innsbruck. Partenkirchen. Augsburg und Regensburg, die andere von Genua der Mailand und den Splgen ins Rheintal. Am Rheine blhten als Handelsstdte Straburg und Mainz empor, besonders aber Cln. da die Seeschiffe wegen ihres geringen Tiefganges bis dahin gelangen konnten. Die norddeutschen Städte brachten den Handel der Nord- und Ostseelnder an sich. Haupthandelspltze wurden jetzt die flandrischen Städte Gent und Brgge, wo sich die Land- und Seehandelswege trafen.
Je mehr sich infolge des Handels die Geldwirtschaft ent-wickelte, desto mehr hufte sich das Kapital in den Hnden
* In den Stdten, die das Stapelrecht besaen, muten alle Frachten eine bestimmte Zeit und an bestimmten Orten den Brgern feilgeboten werden; die Weiterbefrderung der Waren war nur erlaubt, wenn sie unverkauft blieben. Dieses Recht brachte einzelnen Stdten groe Vorteile, war aber der Entwicklung des Handels sehr hinderlich.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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