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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 139

1909 - Bamberg : Buchner
Die sozialen Zustnde in Deutschland am Ende des Mittelalters. 139 ausgewuchert. Die Folge war eine weitverbreitete antisemitische oder juden-feindliche Bewegung, und ihre Folge die Vertreibung der Juden aus Sachsen (1432); aus Bayern (1450); aus Wrzburg dem Bistum (1470). Und wer half den Bauern? Niemand. Wer fhlte wenigstens mit ihnen? Vereinzelte Dichter, Gelehrte und Pfarrer. Den tatschlichen Verfall des Bauernstandes hintanzuhalten, wre Sache des Reiches gewesen. Aber nicht einmal das erreichten die Kurfrsten, da ihrem Verlangen, die Raubritter sollten doch wenigstens veranlat werden, die Ackerleute und Weinbauern während ihrer Feldarbeit in Ruhe zu lassen, stattgegeben wurde, was uns einfach unglaublich klingt. Aber leider war es so. Wenn also der Bauer schlielich in seiner Verzweiflung auf den Gedanken kam: hilf dir selbst, so hilft dir Gott, so knnen wir ihm das nicht verargen und blo bedauern, da diese Selbsthilfe der Bauern, wie sie noch vor dem blutigen Bauern-krieg von 1525 durch Emprungen in zwanzig verschiedenen Teilen des Reichs zum Ausdruck kam, im groen und ganzen ergebnislos fr die armen, unter-drckten Bauern verlaufen ist. Daraus erklrt sich auch die wirklich viehische Wut, womit dann die Bauern im eigentlichen Bauernkrieg zu Werke gingen, was ihnen hinwiederum die Untersttzung der Gutgesinnten raubte und ihre Sache vereitelte. 'Wre aber der Notstand der Bauern ein selbstverschuldeter gewesen, die Folge eines bertriebenen Aufwands und unmiger Ansprche, so htten sie wohl kaum den Mut zur Selbsthilfe gefunden. Denn wo sich der deutsche Bauer im allgemeinen wohl fhlt und ihm in seiner Lage kein allzu harter Druck widerfhrt, da ist er geordnet und geduldig und macht keine Revolution. Weil uns aber gerade aus. dem 15. Jahrhundert eine Reihe von Aufstnden aus den verschiedensten Gegenden des Reichs gemeldet werden, so ist dies der schlagende Beweis dafr, da die Bauern tatschlich zur Selbsthilfe gegen unerhrte Unterdrckung und Aussaugung greifen muten. Nicht blo gegen die Juden, sondern gegen ihre Grundherrschaften schlugen sie los. So die Appenzeller, Vorarlberger, Tiroler, Allguer, Hauen-steinet (im sdlichen Schwarzwald) und Rottweiler Bauern. Es folgten die der Abteien Kempten und Ochsenhausen; 1461 standen die Bauern im Piuzgau und Brixenertal; 1476 die des Taubergrundes; 1492 die im Lechtal und in Friesland; 1493 die am Oberrhein, und 1514 die im Remstal auf. 4. Von diesen Aufstnden find die bemerkenswertesten die vom Jahre 1476, 1493 und 1514. Im Jahre 1476 trat in der Gegend von Wrzburg ein armer Hirtenjunge auf, man nannte ihn den Pauker von Niklashausen, weil er an der Kirchweih die Pauke schlug. Dieser er-klrte, die Jungfrau Maria sei ihm erschienen und habe ihn einen Zustand 247

2. Hessische Geschichte - S. 97

1897 - Gießen : Ricker
— 97 — germanischer Verfassung war das Mainzer Obererzstift in Centen eingeteilt und danach die Centkompagnien gebildet. Alle dienstfähige Mannschaft vom 18. bis 50. Lebensjahre wurde herangezogen. Die Offiziere mußten gediente Leute sein. Für die zu Haufe bleibende Mannschaft waren Sammelplätze bestimmt, wohin sie sich bei Annäherung des Feindes auf ein Zeichen durch die Kirchenglocken begeben mußten. Anfangs August 1799 standen 70 Kompagnieen marschfertig. Am 31. war der ganze Landsturm in Aschaffenburg eingetroffen. Von hier aus drang man rasch gegen Frankfurt und Mainz vor. Alle Landsturm-Abteilungen waren von dem besten Geiste und edeler Aufopferungsfreudigkeit für das bedrohte Vaterland erfüllt, wie dies folgendes Landsturmlied*) ausdrückt: „Auf, Brüder, auf! zum Kampfe auf! Es ruft uns heilige Pflicht. Zum Kampfe auf! zum Siege auf! Seid Deutsche, säumet nicht! Auf, auf, die Pflicht für's Vaterland Entflamme euren Mut. Eilt, rettet es mit starker Hand Und rächt der Brüder Blut. O Vaterland! wir sind bereit, Es zittre nun der Feind; Dcnn gegen ihn zum Kampf und Streit Hat uns dein Ruf vereint. Zerstören soll kein Franke mehr Der Deutschen schöne Flur, Die Deutschen steh'n zur Gegenwehr Und Deutsche siegen nur. Der Deutsche schlägt den Übermut Der Franken-Nation. Am Deutschen scheitert ihre Wut, Der Deutsche kennt sie schon. Bewaffnet steht er nun im Feld, Für Gott und Vaterland, War jeder nicht von je ein Held, Der solchem Zwecke stand? Wir stehen fest, unwandelbar Und schwören hier vereint Voll Mut ant Vaterlandsaltar Den Untergang dem Feind. Den Untergang dem Feind, der kühn Der Menschheit Recht verletzt, Tod und Verderben über ihn, Sein Ziel sei ihm gesetzt. Die Rache fordert Volk und Gott Und jedes Heiligtum, Mit jedem trieb der Franke Spott, Vertilgen ihn, bringt Ruhm. Neig', stolzes Frankreich! neige dich, Wenn Deutschland sich erhebt, Des Hermanns Geist ganz sichtbarlich Nun über Deutschland schwebt. Auf Brüder auf! zum Kampfe auf! Es ruft uns heil'ge Pflicht Zum Kampfe auf! zum Siege auf! Seid Deutsche, säumet nicht." Die Heppenheimer Landsturmmänner erhoben sich gleichfalls gegen die heranziehenden Franzosen. Dieselben wurden von der Bergstraße weg in die Festung Mainz zurückgedrängt und hier in Schach gehalten. Im Oktober 1799 rückten die Franzosen von Mainz aus gegen den Main hin vor. Am 5. Oktober entspann sich zwischen ihnen und dem Mainzer Landsturm bei den Städtchen Höchst am Main ein Gefecht. Auf beiden Seiten wurde heftig gekämpft; nur der überlegenen fran- *) Mainzer Landsturm-Almanach 1800. Bergtzr, Hessen. 7

3. Theil 4 - S. 132

1880 - Stuttgart : Heitz
132 Neueste Geschichte. 2. Periode. Griechenland. unmündigen Sohn hatte abtreten müssen, kam nach Europa herüber, besiegte mit Unterstützung Frankreichs und Englands nach einem zweijährigen Kriege seinen Bruder und zwang ihn zur Flucht (1834). Pedro stellte die Verfassung wieder her, starb aber bald darauf und hinterließ seiner Tochter den Thron. 127. Die Befreiung Griechenlands. Viel größere Aufmerksamkeit und Theilnahme, als alle diese Verfassungskämpfe, erregte aber in ganz Europa das heldeumüthige Ringen des kleinen Griechenlands gegen die Herrschaft der Türken, welche fast schon vierhundert Jahre auf einem Theil der christlichen Bevölkerung Europas lastete, deren Ende aber nun hereinzubrechen schien. Schon seit langer Zeit war in Griechenland in einzelnen Gemüthern die Sehnsucht nach der Befreiung und nach der Gründung eines selbständigen Reichs entstanden und durch weitverzweigte Genossenschaften wurde dieser Gedanke im Volke allmählich verbreitet. Rußland, welches um diese Pläne wußte, ermunterte dieselben insgeheim theils wegen der religiösen Verwandtschaft der Rüssen mit den Griechen, theils und besonders in der Hoffnung, seine eigene Macht durch die Schwächung der Türkei zu erweitern. Als sich nun mehrere Statthalter des türkischen Sultans ungestraft für unabhängig erklärt hatten, fanden sich die Häupter der griechischen Verschwörung zum Ausstand er-muthigt, und ein Edelmann aus der Moldau, welcher bisher in russischen Diensten gestanden, Alexander Apsilanti, rief die Hellenen im ganzen türkischen Reich auf, das Joch der Osmanen abzuschütteln, indem er ihnen russische Hülfe in Aussicht stellte. Ueberall, in Morea (dem alten Peloponnes), in Livadien (Hellas), in Thessalien und auf den ionischen Inseln leistete man seinem Ruf Folge, und in kurzem stand Apsilanti an der Spitze einer bedeutenden Kriegsschaar, die heilige Schaar genannt. Die Türken traten mit der größten Wuth und Grausamkeit gegen die Empörer auf, wo sie derselben Herr wurden; besonders aber wütheten sie mit blutigem Racheschwert auch gegen die unschuldige griechische Bevölkerung in Constantinopel und an andern Orten. Der griechische Patriarch wurde am Ostertage mit seinen Priestern gewaltsam vom Altar gerissen und an den Pforten der Kirche aufgehängt, die griechischen Familien wurden hingemordet oder mußten als Bettler fliehen. Nun brach zwar Rußland den Ver-

4. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 80

1887 - Bamberg : Buchner
80 Ii. Geschichte und Verfassungskunde. sanken in Staub. — Wie sturmbewegt das Leben des kriegerischen bürsten, so friedvoll war sein Ende. Er starb im 79. Lebensjahre in Ingolstadt, wohin er kurz vorher zum Besuche gekommen war, schmerz- los, ohne Keue über die Vergangenheit, ohne Trauer über das Ende, ohne Furcht vor der Ewigkeit. (§. 66 nach Heigei.) Der Sohn und Nachfolger Maximilians, Kurfürst Ferdinand Maria, ein wohlwollender Friedensfürst, suchte aus allen Kräften die Verwüstung des Landes, welche die 30 Blutjahre herbeigeführt hatten, zu beseitigen, den Ackerbau wieder zu beleben und den Gewerben empor zu helfen. §. 67. Ihm folgte sein kriegerischer Sohn Max Emanuel. Als Bundesgenosse des Kaisers kämpfte er siegreich gegen die Türken und erstürmte 1688 den Schlüssel zum türkischen Reiche, die Festung Belgrad. §. 68. Der blaue König, Seht ihr des Feindes Banner weh'n, die Banner blau und weiss? Und rings herum die Mannen steh’n im enggeschloss’nen Kreis? Seht ihr den Heldenjüngling dort, die Rüstung blau und weiss? Er reifst die Schar im Sturme fort und holt des Sieges Preis! Die Erde bebt, der Donner brüllt; der König ruft darein. Er ist in blaues Kleid gehüllt; sagt nur, wer mag es sein? Die Fahne fasst des Königs Hand, er stürzt von Wall zu Wall —; er flieget über Glut und Brand im lauten Donnerschall! Und nach ihm wie die Meeresflut, viel hundert an der Zahl. Er flammt sie an mit hohem Mut, der Hort im blauen Stahl! Und Mauern stürzen; —wankt er nicht der blaue König? — Kühn schaut er dem Tod in’s Angesicht mit stolzem Heldensinn 1 Und auf der Feste Mauern ruft der König: Stürmt heran! Er bahnet über Schutt und Kluft des Sieges blut’ge Bahn. Der blaue König zückt das Schwert und glänzt im Mittagsstrahl. Dort steht er, wie ein Gott verklärt, auf seines Sieges Mal 1 Wer ist der blaue König, sprecht, so fragt der Muselmann, „„Eristaus Wittelsbachs Geschlecht, der siegesfrohe Khan!““ Es beugt der Mond dem blauen Hort sich mit dem Silberkranz. Es lebt sein Name fort und fort, ein Stern im goldnen Glanz! (A. Bussel.) §. 69. Später wurde Max Emanuel in den spanischen Erb- folgekrieg verwickelt. — Der kinderlose König Karl Ii. setzte den Sohn des Kurfürsten Max Emanuel, den Prinzen Joseph Ferdinand, zum Erben der spanischen Länder ein; allein der Prinz starb bald nach- her. Nach dem Tode Karls (1700) machte nun sowohl Frankreich, als auch Österreich Ansprüche auf den spanischen Thron, und es kam zwi- schen beiden Mächten zu einem Kriege, der erst 1715 endete. Der Kur- fürst von Bayern stand auf Frankreichs Seite. Er kämpfte anfangs mit Glück gegen die österreichische Macht. In der Schlacht bei Höchstädt und Blindheim aber erlitt das französisch-bayerische Heer eine furchtbare Niederlage.
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