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1. Das Mittelalter - S. 144

1896 - Bamberg : Buchner
- 144 5. Schsisch-niederrheinische Frstenverschwrung -Gefangennahme des Knigs Richard Lwenherz. Die Haltung des Kaisers in einem Ltticher Bischofsstreite veranlate die ohnehin wirtschaftlich auf England angewiesenen mittel- und niederrheinischen Fürsten, sich den Welsen und deren Bundesgenossen, den Englndern, anzuschlieen. Schon griff der Aufstand nach Mitteldeutschland der; Landgraf Hermann von Thringen (ein eifriger Frderer des Minnesangs, aber auch einer der politisch unzuver-lssigsten Fürsten jener Zeit), und der König von Bhmen schlssen sich dem-selben an. Da gab die Gefangennahme des dem Kaiser durch sein Bndnis mit Tankred und Heinrich dem Lwen verfeindeten Knigs Richard Lwenherz von England ein erwnschtes Faustpfand. Indem der Kaiser mit der Auslieferung des Englnders an dessen Todfeind, den König Philipp Ii. Augustus von Frankreich, drohte, erzwang er den Frieden mit den nieder-rheinischen Gegnern sowohl wie mit Heinrich dem Lwen und wute berdies dem König von England nicht blo ein schweres Lsegeld, sondern auch An-erkennnng der kaiserlichen Lehensherrlichkeit abzuringen. Noch ein anderes Ereignis wirkte vershnend zwischen Stcinsern und Welsen, nmlich die Vermhlung des ltesten Sohnes Heinrichs des Lwen. Heinrichs des Langen, mit Agnes, der Tochter des stansischen Pfalzgrafen Konrad, der Base Kaiser Heinrichs Vi. Konrad war (nach dem Tode Hermanns von Stahleck) von seinem Stiefbruder Friedrich Barbarossa mit der lothringischen Pfalzgrafschaft belehnt worden und hatte mit derselben einen groen Teil des reichen salischen Erbes am Rhein und an der Lahn vereinigt (Pfalzgrafschaft bei Rhein). Heinrich der Lwe entsagte fortan dem Gedanken an Wiedergewinnung seiner ehemaligen Stellung (t 1195 zu Brauuschweig, beigesetzt im St. Blasiusdom). ^.Eroberung des Knigreiches Sizilien Lahmlegung der Kurie. Nunmehr erreichte Heinrich auf einer zweiten italienischen Heerfahrt (1194) die rasche Unterwerfung Unteritaliens und Siziliens und setzte sich in den Besitz des normannischen Schatzes (150 Maultierlad. uugeul). Auch Mittel- und Oberitalien brachte er in ein noch engeres Verhltnis zum Reiche, als es unter Friedrich I. bestanden hatte, durch einen Bund mit Genua und Pisa beherrschte er berdies die See. Im Norden und Sden von der kaiserlichen Machtsphre umschlossen, sah sich die Kurie vllig matt gesetzt. Heinrich verfuhr gegen die sizilischen Aufstndischen anfangs milde, aber wieder-holte Verschwrungen verleiteten ihn zu den rgsten Grausamkeiten. Die Ruhe des Todes herrschte fortan in den Landen". 7. Universalreich und Erbmonarchie des Kaisers Tod. Heinrichs Plne gingen weiter, er wollte die Oberherrschaft des Kaiser-tnms der die Christenheit zur Wahrheit machen. Noch lebte der Ge-danke an eine kaiserliche Weltherrschaft in den Anschauungen der Zeit, und

2. Das Mittelalter - S. 94

1896 - Bamberg : Buchner
94 italienischen Verhltnisse. Italien suchte sich Konrad Ii. dadurch zu sichern, da er die italienischen Bistmer mit deutschen Geistlichen besetzte und die italienischen Laienfrsten mit deutschen Frstenhusern in Verbindung brachte. Dieser kaiserlichen Politik arbeitete Erzbischof Aribert von Mai-l a n d, welcher eine fast unabhngige kirchliche und weltliche Stellung einnahm, entgegen. Auf seinem zweiten italienischen Zuge untersttzte daher Konrad Ii. gegen Aribert und die diesem verbndeten groen Lehenstrger (Kapitne) die gedrckten kleinen Lehenstrger' (Valvasallen, Aftervasallen); doch gelang es ihm nicht, den Trotz des Erzbischofs von Mailand dauernd zu brechen. Um so wirksamer griff er in die unteritalienischen Verhltnisse ein; der gewaltthtige Fürst (Pandulf) von Kayna wurde entsetzt, der von Salerno (Waimar) auch mit Kapna belehnt, der Normanne Rainulf im Besitze der Grafschaft Averfa, in Lehensabhngigkeit von Salerno besttigt und damit die Normannen als neue Macht im staatlichen Leben Italiens anerkannt. Bald nach seiner Rckkehr von Italien ist Konrad gestorben. In Italien sicherte Konrad durch ein Lehensgesetz (1037) Den kleinen Lehenstrgern Erblichkeit der Lehen zu. Lehensstreitigkeiten zwischen den groen nnb kleinen Lehenstrgern sollten im Lehensgericht durch Schffen Dorn Stande des Angeklagten entschieden werden. uerung Konrads - Si Italia modo esurit legem, concedente Deo bene legibus hanc satiabo." Neben der Stellung. die er als Stellvertreter Christi", wie ihn Wipo bezeichnet, an der Spitze der Kirche einnahm, tritt doch in ihm das alte, fast ent-schwnndene Bild des germanischen Krieger- und Bauernknigs, der auf und von seinen Hfen aus das Volk regiert, wieder deutlich erkennbar hervor. Er ist noch einmal als König zugleich der grte Hofbesitzer und der grte Haushalter seines Volkes." (Nitzsch.) 6. Heinrich Iii. (10391056). Das Kaisertum in seiner idealsten Gestalt. bersicht. Die von Konrad Ii. hinterlassene Machtflle behauptet sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. in siegreichen Kmpfen gegen einen panslavistischen Versuch Herzog Bretislavs von Bhmen und erwirbt hiezn Ungarn. Kann er dieses auch fr die Dauer nicht festhalten, immerhin ge-winnt er fr Deutschland die Leitha als sichere Sdostgrenze. Ein Friedens-frst, frdert er fr Burgund den Gottesfrieden, bringt er fr Deutschland einige Jahre des Friedens und der Vershnung durch das unmittelbare Bei-spiel von oben. Im Gegensatz zu seinem Vater ein halb priesterlicher Charakter, befreit er die Kirche vom Schisma, untersttzt er die Bestrebungen gegen die

3. Das Mittelalter - S. 98

1896 - Bamberg : Buchner
98 Mit Leo Ix. kehrte Hildebrand, der sptere Papst Gregor Vii., aus dein deutschen Exil zurck, wohin er dem entsetzten Papste Gregor Vi. gefolgt war. Nicht in Cluni welchem Kloster er niemals angehrt hat, wohl aber in dem lothringischen Reformkr'eise hatte sich der junge Kleriker inzwischen seine Anschauungen von der Frei-heit der Kirche gebildet. b) Wie sein Vater, so begnstigte auch Heinrich Hl die Ausbreitung der Normannen in Italien. Hier hatte Rainulf von Aversa den grten Teil Apulieus auf Kosten der Griechen erobert. Heinrich machte die Nach-folger Rainulfs (Drogo von Apnlien und Radulf von Aversa) unabhngig von Salerno und erhob sie zu unmittelbaren Reichsvasallen. Durch die groe Selbstndigkeit, welche Heinrich den Normannen gewhrte, wurde ihr Unternehmungsgeist noch gesteigert. Bald darauf begann der Bruder Drogos. Kobert Wiskard. die Eroberung Kalabriens. die Griechen wurden allmhlich aus ganz Unteritalien verdrngt. Auch die langobardischen Frsten-tmer von Salerno, Kapua. Benevent, kamen in die Hnde der Normanneni. Die normannische Machtentwickelung aber kam nicht dem Kaiser, sondern dem Papste zu ante Heinrich Iii. selber verlieh der Kurie einen Rechtstitel auf weltliche Herrschaft in Unteritalien, indem er dem Papste Leo Ix. den Besitz Benevents und der meisten Reichsgter in Unteritalien berlie. Robert Wiskard, welcher spter Apnlien und Kalabrieu unter seiner Herrschaft vereinigte, nahm (1059) seine Besitzungen vom Papste (Nikolaus Ii.) zu Lehen, ebenso wie der Normanne Richard von Aversa, welcher Kapua erobert hatte. Dem Sohne Heinrichs Iii., Heinrich Iv., erwuchsen in diesen Normannen die gefhrlichsten italienischen Gegner. 4 Schlimme Vorzeichen. Damals schien das Kaisertum den hchsten Gipfel erreicht zu haben. Und doch kndeten bereits schlimme Vorzeichen den Niedergang seiner Machtstellung. Die Ungarn setzten sich an Stelle Peters in dem Arpaden Andreas einen neuen König und entzogen sich der deutschen Herrschaft trotz dreier Feldzge des Kaisers. Herzog Gottfried von Oberlothringen (Sohn Gozelos), den der Kaiser durch Voreuthaltuug Niederlothringens gereizt hatte, verpflanzte durch feine Vermhlung mit der verwitweten Markgrfin von Tuseieu, Beatrix, die westdeutsche Opposition nach Italien. Die Normannen lsten die Unterordnung unter das Reich. Schon begannen die Sachsen der die kaiserlichen Burgen in ihrem Lande wie der das Machtstreben des von Heinrich begnstigten Erzbischoss Adal-bert von Bremen, die Laienfrsten der ihren Ausschlu von der Regie-rnng und der den Einflu nichtfrstlicher geheimer Rte" zu murren. Whrend seines zweiten Aufenthaltes in Italien (1055) bildete sich sogar eme Verschwrung gegen das Leben des Kaisers. Diese Erscheinungen ver-rieten, welchen Gefahren das Knigtum entgegenging. Der Tod des erst i Es ist die Zeit der hchsten Machtentfaltung des Normannentums. W die Eroberung Englands durch den Normannen Wilhelm den Eroberer, 1066. 0

4. Das Mittelalter - S. 156

1896 - Bamberg : Buchner
156 auf ein nurmehr dem Namen nach zum Reiche gehriges, in Wirklichkeit neutrales Gebiet. Hieher berief er eine Kirchen Versammlung, welche Friedrich neuerdings bannte und aller seiner Rechte entsetzte, seine Unterthanen aber vom Eide der Treue entband. Die Anklage beschuldigte den Kaiser des Verkehrs mit den Mohammedanern, der Begnstigung der Ketzerei, der Kirchenschndung, des Treubruchs gegenber seinem Lehensherrn, dem Papste (Verletzung des Friedens von San Germano. Besetzung ppstlichen Gebietes 2c.). Die Verteidigung des Kaisers in der Versammlung fhrte sein Gesandter Thaddus de Snessa. e) Die fnf letzten Jahre Friedrichs Ii. In dem wieder be-ginnenpm Kampfe mit dem Papste und den Lombarden hielten Enzio und des Kaisers gesrchtetster Parteignger, Ezzelino da Romano, in Ober-italien, Friedrich selbst in Mittelitalien das bergewicht der kaiserlichen Waffen aufrecht. Schon setzten sich die Kaiserlichen in der Richtung der Turin nach Lyon in Bewegung, um den (durch die Neutralitt Frankreichs) des Rckhalts beraubten Papst zum Frieden zu zwingen, da trafen Friedrich eine Reihe von herben Schicksalsschlgen. Das den Zugang nach Mittel-italien beherrschende Parma geriet in die Gewalt der ppstlich gesinnten Emigranten, ein Rckeroberungsversuch scheiterte, in den ehemals ppstlichen Gebieten Mittelitaliens gewann die kirchliche Partei neuen Boden, des Kaisers Sohn Enzio fiel in die Gefangenschaft der Bolognesen, des Kaisers Leben selbst wurde durch eine Verschwrung bedroht und sein eifrigster Parteignger, Petrus de Vinea, in die Anklage verwickelt. Nochmals gelang es, der kaiserlichen Sache in Nord- wie in Mittelitalien auszuhelfen. Markgraf Uberto von Pallavicini besiegte die Parmesen, in Mittelitalien er-strkte wiederum die kaiserliche Partei, in Apnlien sammelte Friedrich eben eine neue Streitmacht, da wurde er vom Tode ereilt (zu Fiorentino bei Foggia). Der Kaiser zwar schied unbesiegt aus dem Leben, aber die Sache des Kaisertums war mit seinem Tode verloren. Konrad Iv. war nicht die universelle und diplomatische Persnlichkeit, um das Erbe Friedrichs antreten zu knnen; er ist berdies frh gestorben mit Hinterlassung eines nnmndi-gen Kindes. Si bene fuisset catholicus et dilexisset Deum et ecclesiarn suam, paucos habuisset in imperio pares, paucos in mundo" (Salimbene da Adamo). Friedrich Ii. zhlt neben Otto Iii. und Karl Iv. zu den gebildetsten Kaisern ,des Mittelalters. Er empfing seine Jugenderziehung in Sizilien, wo morgen-lndische und abendlndische Kultur sich berhrten: arabische Schriftsteller rhmen Friedrichs Kenntnisse in der Philosophie wie in der Mathematik. Medizin und tn den Naturwissenschaften. . Kaiser sage: Die damals (unter dem Namen des Abtes Joachim von ,Ziore, eines Zeitgenossen Heinrichs Vi.) verbreiteten Prophetien von einem der verweltlichten Kirche bevorstehenden Strafgericht zogen Friedrich Ii. in ihren Kreis, so bat? der ver-

5. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 81

1909 - Bamberg : Buchner
Heinrich Vi. 81 und vor der die Weltmachtstellung des Papsttums verschwinden sollte. Die Hohenstaufen dachten khner als Karl der Groe und die Ottonen. Aber erst im Sohne Barbarossas sand diese Politik ihren ebenso begabten 1190 wie rcksichtslosen Vollstrecker. Kapitel 59. Heinrich Yi. (11901197.) 1. Im Jahr 1189 war der Schwiegervater Heinrichs, König Wil-Helm von Sizilien, gestorben. Aber obwohl die Barone des Normannen-reichs vorher schon Heinrich gehuldigt gehabt hatten, gewann jetzt eine nationale Strmung die Oberhand, welche einen Normannenfrsten auf dem Thron Sizilien sehen wollte, nmlich den Grafen Tankred, einen Halbbruder des verstorbenen Knigs. Fr ihn trat auch der Papst als der Lehensherr Siziliens ein. Heinrich mute sich also beeilen, wollte er sich und seiner Gemahlin Sizilien sichern. Zu dem Behuf traf er mit dem in feindseligen Absichten zurckgekehrten Heinrich dem Lwen ein gtliches Abkommen und brach dann mitten im Winter (1190/91) nach Italien auf. Kaiserkrnuug in Rom; Belagerung Neapels; dann aber Ausbruch des Fiebers; Verlust der Kaiserin (sie wurde durch Verrat an Tankred ausgeliefert); Rckkehr nach Deutschland mitten im Winter (1191/92) nach mtverrichteter Sache. 2. In Deutschland war Heinrich Vi. nicht auf Rosen gebettet:' die Welsen boten ihm Trotz, und sein rcksichtsloses und rnkevolles Vor-gehen bei der Besetzung verschiedener Bischofssitze hatte bses Blut gemacht. Es bildete sich eine Frstenverschwrung: der Kaiser sollte im Ein-Verstndnis mit dem Papst abgesetzt werden. Demgegenber entwickelte Heinrich zwar eine fieberhafte Ttigkeit; trotzdem zogen sich die Wolken immer schwrzer der seinem Haupt zusammen. Er schien verloren. Da befreite ihn ein glcklicher Zufall aus seiner Notlage. Der König von England, Richard Lwenherz, der Schwager Heinrichs des Lwen, hatte auf der Rckkehr vom Kreuzzug seinen Weg der Deutschland genommen und war unweit von Wien in die Gefangenschaft Herzog Leopolds von sterreich geraten (1192), desselben, den er vor Akkon persnlich beleidigt hatte. Diesen Fang nutzte nun Heinrich nach allen Richtungen ans. Erstlich lie er sich den gefangenen König ausliefern; sodann verlangte er von ihm ein enormes Lsegeld, sowie den Lehenseid und das Versprechen, ihm mit Schiffen und Mannschaft und in eigener Person gegen Tankred von 139 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 6

7. Hessische Geschichte - S. 36

1897 - Gießen : Ricker
— 36 — Schlitz, zur Wiederherstellung durch Schenkung übergab. Die Restauration wurde seit dieser Zeit in Angriff genommen und 1896 zu Ende geführt. Unter den entsprechenden Feierlichkeiten fand die Einweihung der wiederhergestellten ehemaligen Komthnreikirche statt. !<>♦ Die Grafen von Ratzenellenbogen. Die Provinz Starkenburg ist aus 22 verschiedenen, ehemals souveränen, Staaten zusammengesetzt. Einen der wichtigsten Bestandteile bildet die ehemalige Ober-Grafschaft Katzenellenbogen. Das Gebiet der Herren von Katzenellenbogen umfaßte die Nieder- und Ober-Graf-schast. Erstere bildete den größten Teil des heutigen Nassau, etwa im Umfange des heutigen Lahn- und Taunuskreises. Die Ober-Grafschaft erstreckte sich östlich bis Reinheim mit der ehemaligen Cent Ober-Ram-stadt, reichte an der Bergstraße bis Auerbach und zählte außerdem noch die ganze fruchtbare Riedebene bis nach Rüsselsheim bei Mainz zu ihrer Hoheit. Die Katzenellenboger Herren, welche sich nach ihrem im Ober-Rheingau gelegenen Schlosse benannten, führen von 1140 ab den Grafentitel. Diether ll. zog 1248 mit Ludwig Ix. nach Egypten und beteiligte sich an der Eroberung von Damiette. Im Kampfe mit saracenischen Seeräubern rettete er sich, als diese sein Schiff in den Brand steckten, durch Schwimmen. Ein Katzenellenboger Graf Bertholt) Iv. nahm an der Eroberung von Konstantinopel teil. Durch Tapferkeit und Ritterlichkeit zeichnete sich das Geschlecht der Katzeuellenbogener stets aus. An ihrem Hofe wurden ritterliche Tugenden und Minnegesang gepflegt. Walther von der Vogelweide preist den Grafen Diether Iii. wegen seiner Milde und Freigebigkeit. Der Graf lohnte den Dichter durch Überreichung eines kostbaren Ringes. Nicht bloß einzelne, sondern alle Herren von Katzenellenbogen nahmen in der Geschichte eine ehrenvolle Stellung ein. In ihrem Lande genossen sie die Achtung ihrer Unterthanen wegen ihrer sparsamen und sorgfältigen Verwaltung. Diether Iv. von Katzenellenbogen begleitete Kaiser Heinrich Vii. von Luxemburg auf seiner Römerfahrt und nahm an der Belagerung von Brescia teil. Bei seinem Einzuge in Rom (1312) fand der Kaiser die Engelsburg und den St. Peter durch seine Feinde verschanzt und den größten Teil der Stadt gesperrt. Es entspannen sich blutige Kampfe zwischen Italienern und Deutschen, das Kapitol wurde gewonnen; St. Peter und die Engelsburg blieben in den Händen der Feinde, so daß die Kaiserkrönung im Lateran stattfinden mußte. In Anerkennung der treuen Dienste, die Graf Diether von Katzenellenbogen, der edle Mann, Blutsverwandte (consanguineus Ehrentitel) und treue Freund seinem Kaiser geleistet, wird seinem „Schlosse Katzenellenbogen mit dem Thale daselbst und seinem Bergschlosse Lichtenberg mit dem darunter liegenden Orte Biberau und den Menschen, die daselbst wohnen die Fülle der kaiserlichen Gunst zu teil und ihnen gestattet, vermöge der höchsten kaiserlichen Autorität die Freiheiten und Immunitäten, deren sich Stadt

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 88

1904 - Habelschwerdt : Franke
88 er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh vor i>em Kaiser nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen Friedrich, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner nannte, und entband die Untertanen vom Gehorsam. In Deutschland whlten die Bischfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe vou Thringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma: sein Lieblingssohn Enzio geriet in Gefangen-fchnft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod, 1250. 7. Einsal! der Mongolen. Whrend der Kmpfe in Italien waren die Mongolen, welche Dfchingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Ehe das von dem Bhmenknig gefhrte Heer der Deutschen herangekommen war, leistete den wilden Scharen Herzog 1241 Heinrich der Fromme von Schlesien 1241 bei Liegnitz heldenmtig Widerstand. Heinrich wurde mit seinen Rittern erschlagen, aber die Mongolen zogen sich durch Ungarn nach Rußland zurck, wo sie 200 Jahre lang herrschten. 1250-1254 Konrad Iv., 12501254. Er gewann in Deutschland gegenber dem Gegenknige Wilhelm von Holland nur geringes Ansehen und ging schon 1251 nach Italien, um das sizilische Reich in Besitz zu nehmen. Hier starb er aber 1254 mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes Konrad, genannt Konradin. Knde des staufischen Geschlechts. a. Karl Noll Anjoil. Nach dem Tode Konrads Iv. verteidigte in Unteritalien sein Halbbruder Manfred die Ansprche der Staufer, während in Oberitalien Ezzelin o, ein Schwiegersohn Friedrichs Ii., unter furchtbaren Grausamkeiten seine Herrschaft behauptete, bis er den Gnelsen in die Hnde fiel. Ms Manfred den Kirchenstaat bedrohte, forderte Papst Urban Iv. Karl von Anjou (angsh), den Bruder des Knigs Ludwig Ix. vou Frankreich, zur Besitznahme des sizilischen Reiches auf. Karl gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel (1266); seine zuchtlosen Scharen eroberten Unteritalien und verfolgten grausam die Anhnger der Staufer. b. Konradins Tod, 1268. Konradin, der am Hose Ludwigs des Streugen von Bayern herangewachsen war, wurde von der ghibel-linischen Partei aufgefordert, das Erbe seiner Vter in Besitz zu

9. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 89

1882 - Berlin : Habel
89 und starb schon im Jahre 1015 als Mönch. Seine sehr beschränkte Macht war nur über Oberitalien ausgedehnt gewesen. Er war der letzte italienische Nachkomme des Desiderats und der letzte italienische Nationalkönig. In den Jahren 1021—1023 zog Heinrich zum dritten 1021-1023 und letztenmal nach Italien, um die deutsche Herrschaft wieder über Unteritalien auszudehnen. Dort waren Griechen, Sarazenen und eine deutsche Partei unter einheimischen Fürsten im Streite gegeneinander. Wichtig aber ist besonders das, daß damals zuerst die Normannen in Unteritalien auftraten. Im Jahre 1016 waren vierzig normannische Ritter (aus der französischen Normandie), von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückkehrend, in Unteritalien gelandet. Die Sarazenen belagerten gerade Salerno. Die Normannen nahmen am Kampfe teil und hatten Erfolg. Bald folgten andere Scharen, sie traten in die Dienste des griechischen Statthalters Melos von Bari, der sich gegen seine Regierung im Aufstande befand. Ein Teil der Normannen leistete auch Heinrich Beistand und so machten sie sich mehr und mehr unentbehrlich. Im Jahre 1022 unterwarf sich dem Kaiser Ben event, auch Capna,i022 Salerno und Neapel erkannte Heinrichs Oberherrschaft an. Aber schon im Jahre 1023 nötigten denselben Seuchen zur 1023 Umkehr, ohne daß er bis zur Meerenge von Messina gekommen wäre. Er kehrte über die Alpen zurück. _ _ d) Heinrichs Erbvertrag mit Burgund; sein Tod. Das arelatische Reich hatte sich bis jetzt zwischen Deutschland, Italien und Frankreich selbständig erhalten, obwol in keinem Lande die königliche Gewalt gegen die großen Lehnsträger so gesunken war wie gerade hier. König Rudolf Iii. war kinderlos und dieser Umstand bereitete Burgunds Heimsall an Deutschland vor, indem Rudolf mit Kaiser Heinrich, dem Sohne seiner Schwester Gisela, im Jahre 1018 einen schon 1006 ab ge-1018 schlossenen Vertrag erneuerte, demzufolge Heinrich nach Rudolfs Tode Burgund erben sollte. Indessen starb der Kaiser früher als Rudolf. Dies geschah im Juli 1024 auf der Pfalz Gronct 1024 bei Göttingen im Leinegau. Im Dome zu Bamberg ward er bestattet, ebenso später seine Gemahlin Kunigunde. Kinderlos wie er war, war er der letzte des ruhmreichen sächsischen Königshauses, welches demnach 105 Jahre über Deutschland geherrscht hatte. Iii. Rückblick. Das von Heinrich I. gegründete Reich sehen wir schon unter Otto I. in gewaltiger Machtentsaltung. Doch auch unter dessen Nachfolgern wurden die Ansprüche des römischen Kaiser-

10. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 181

1882 - Berlin : Habel
181 der wichtigsten Ereignisse in Europa unter der Regierung Friedrichs Iii. war die Eroberung Konstantinopels durch die osmauischen Türken. Dieselben hatten bereits seit 1321 Züge nach Europa unternommen, schon einmal im Jahre 1337 Konstantinopel bedroht, und sich endlich seit 1357 dauernd in Europa festgesetzt. Nach der Eroberung Adrianopels, das sie zu ihrer Hauptstadt machten, durch Murad I. im Jahre 1361 breiteten sie sich stetig aus. Unter Bajasid I. belagerten sie von^l381 bis 1388 Konstantinopel abermals, drangen bis nach Steyrmark vor und schlugen König Sigismund von Ungarn (den nachmaligen Kaiser) 1396 bei Nikopolis. Nachdem sie ihre 13% Kriegszüge, von Osten her durch den Tartarenherrscher Timur Lenk bedrängt, eine Zeitlang unterbrochen hatten, traten sie unter Mohammed Ii. abermals erobernd aus. Derselbe belagerte Konstantinopel 1453 mit 200000 Mann und 400 Schiffen, nahm 1453 die Stadt mit Sturm und machte somit dem griechischen Kaiser-iinrte, welches zuletzt nur noch aus die Hauptstadt mit ihrer nächsten Umgebung beschränkt gewesen war, ein Ende. Der letztekaiser, Konstantinxi.(Paläologos), siel tapferkämpsend. Unthätig sah Friedrich Iii. dem zu; zwar versuchte er aus Andringen des Papstes endlich einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen zustande zu bringen, aber die Begeisterung sür solche war längst erloschen, es wurde nichts daraus. Mit dem Sturze des griechischen Reiches traten die Os-manen als große Macht in die europäische Staatensamilie, wenn auch als verhaßte Eindringlinge, ein. Bis zum Ende des siebenzehnten Jahrhunderts blieben sie eine drohende Gesahr nicht nur für den Bestand der Nachbarreiche, sondern auch sür die christliche Religion und die abendländische Bildung überhaupt. c) Friedrichs Iii. Händel mit den Eidgenossen. Nach dem Aussterben der Toggenburger stritten sich um deren Grafschaft die Züricher und die Schwyzer. Da die Mehrzahl der Eidgenossen aus Seite der Schwyzer stand (seit jener Zeit dehnte sich der Parteinahme Schwyzer aus,, die übrigen Eidgenossen aus), so verband sich Zürich mit Österreich, das sich zur Wiedereroberung der habsburgischen Hausgüter anschickte. Als aber die Züricher von den Eidgenossen am Flüßchen Sil geschlagen worden waren, erschienen ans Friedrichs Iii. und der schwäbischen und elsässischen Großen Veranlassung aus Frankreich die mordlustigen Scharen der Armagnaken (nach dem Grafen von Armagnac, einem französischen Rottenführer im englifch-französifchen Kriege so genannt; der deutsche Volkswitz nannte sie „Arme Gecken"). Von diesem Raubgesindel befreiten sich jedoch die Eidgenossen am 26sten August 1444 durch den rühm-1444 reichen Sieg bei St. Jakob an der Birs, der bald darauf
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