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1. Das Mittelalter - S. 133

1896 - Bamberg : Buchner
133 liche Grundlage, die Erwerbung des normannischen Reichs bahnt er fr das Kaiserhaus an, in dem darber auftauchenden Streite mit der Kurie erficht er einen diplomatischen Sieg. An der Spitze der dritten Kreuzzugsbewegung be-schliet der Kaiser sein Leben. Heinrichs Vi. Regierung beginnt wieder unter schwierigen Verhlt-nisten: Heinrich der Lwe versucht, sein Herzogtum zurckzuerobern, eine deutschfeindliche Erhebung schliet den Kaiser von der Nachfolge im Normannen-reiche aus, König Richard Lwenherz von England stellt eine Verbindung zwischen diesen beiden Gegnern her; so mu denn das erste Unternehmen gegen Unteritalien scheitern. Nach der Rckkehr von Italien erweitert sich die welfische Opposition zu einem schsisch-niederrheinischen Frstenbund, doch nach der Gefangennahme Richard Lwenherz' sprengt der Kaiser die Frsten-Verschwrung, erobert das normannische Reich, umklammert den Kirchenstaat; es war der Hhepunkt des mit Friedrichs Regierungsantritt beginnenden Machtaufschwungs des Kaisertums. Schon will Heinrich die Formen des Wahlreichs beseitigen und zugleich die Universalmonarchie verwirklichen, da ereilt ihn der Tod. 1. Anfnge Friedrichs I. a) Wiederherstellung der Herrschaft der die deutsche Kirche, Ausgleich mit den Welsen. In seiner inneren Politik brach Friedrich mit den berlieferungen Konrads Iii. Der von ihm auf die Besetzung der Bischofsthle gebte Einflu ging thatfchlich der das Wormser Konkordat hinaus; dadurch und durch die Befrderung politisch tchtiger und verlssiger Männer suchte er das geistliche Frstentum dem Knigtum ebenso dienst-bar zu machen, wie in den Tagen der schsischen Kaiser und der beiden ersten Salier. Whrend sein Vorgnger zeit seiner Regierung sich vergeblich bemht hatte, die Welsen zu bezwingen, suchte Friedrich durch weitgehende Zuge-studuisse gerade in den Welsen eine Sttze seiner Herrschaft zu gewinnen. Durch die Verleihung des Jnvestiturrechtes gegenber den wendischen Bistmern (Aldenburg, spter Lbeck, Mecklenburg, Ratzeburg) und das Versprechen der Rckgabe Bayerns gewann er die Hilfe des Welsen Herzogs Heinrich des Lwen von Sachsen fr den von ihm geplanten Romzug. Dessen Oheim, Welf Vi., vershnte er durch Verleihung des mathildischen Erbes, der Markgrafschaft Tuscien und des Herzogtums Spoleto, Vertrag von Konstanz (1153). Dagegen setzte Friedrich in den ersten Jahren seiner Regierung mit den Staatsmnnern Konrads Iii. die auswrtige Politik seines Vorgngers fort, Freundschaft mit Rom und Byzanz, Feindschaft gegen die aufstndischen Rmer und gegen den Normannenknig. Im Konstanzer Vertrag verpflichteten sich König und Papst, keinen ein-fettigen Frieden mit den beiden letzteren zu machen.

2. Das Mittelalter - S. 139

1896 - Bamberg : Buchner
139 Schon während seines Feldzugs gegen Rom (Frhjahr 1167) hatten sich neben dem Veroneser Bunde auch die Städte Krernoua, Bergamo, Brescia, Mantua und Ferrara zu einem lombardischen Stdtebund zusammen-geschlossen und die Mailnder in die wieder aufgebauten Mauern ihrer Stadt zurckgefhrt. Nach dem Abzge Friedrichs erweiterte sich der Bund zu einem aus 36 Stdten bestehenden Bundesstaate, an dessen Spitze jhrlich gewhlte Rektoren standen. Auch das Freundschaftsverhltnis Englands zum Kaiser hatte sich wieder gelst. g) Die letzten Kmpfe der Friede von Venedig. Im Herbst 1174 brach Friedrich neuerdings nach Italien auf; nach einem mi-lnngenen Angriff auf die (1168 erbaute) Bundesfestung Alessandria" schlo der Kaiser mit dem in der Ebene von Montebello stehendeu lom-bardischen Entsatzheere einen Prliminarfrieden (1175), der aber nach der Entlastung des kaiserlichen Heeres durch die Mehrheit des lombardischen Stdtebnndes gebrochen wurde. Dem Aufgebote Friedrichs, der fr das Jahr 1176 den entscheidenden Feldzug vor sich sah, leisteten zwar die geistlichen Fürsten Folge, nicht aber der mchtigste Laienfrst, Heinrich der Lwe. 1176 erlag Friedrich bei Legnano nach einem anfnglichen Siege den Lombarden. Damit war der gemachte Versuch, die kaiserfeindliche Koalition durch Vernichtung der Lombarden zu sprengen, gescheitert, aber die Mglich-feit einer Wiederholung dieses Versuchs war damit nicht genommen. Allein die Bischfe, mit deren finanziellen Mitteln und militrischen Aufgeboten Friedrich bisher vornehmlich den Kampf gefhrt hatte, voran die Erzbischfe Christian von Mainz, Wichmann von Magdeburg, Philipp von Kln drangen jetzt auf den Frieden. (Am 1. August) 1177 kam zu Venedig ein sechsjhriger Waffenstillstand mit den Lombarden, ein fnfzehnjhriger Waffenstillstand mit dem König Wilhelm Ii. von Sizilien, der Friede mit der Kirche zu stnde; der Kaiser opferte seinen ohnehin ohnmchtig gebliebenen Gegenpapst Kalixt Iii., den Nachfolger Pafchals Iii., und kehrte in die Gemeinschaft der allgemeinen Kirche zurck. Das wahrscheinlichste Motiv fr die Hilfverweigerung Heinrichs des Lwen ist in den Verhltnissen beg Sachsenlandes zu suchen. Heinrich verfolgte in Sachsen die doppelte Aufgabe, seine Macht auf Kosten der Slaven wie der geistlichen und weltlichen Groen des stlichen Sachsens, die soviel wie reichsun-mittelbar waren, zu erweitern. Bei der fortdauernden Oppositou der fach-fischen Fürsten glaubte Heinrich das Herzogtum fr den Augenblick nicht verlassen zu knnen, ohne seine ganze Stellung daselbst aufs uerste zu gefhrden. Der Ort der Zusammenkunft war wohl nicht Parten--kirchen, sondern Chiavenna; schon die weite Entfernung Partenkirchens mu angesichts der gefhrdeten Lage Friedrichs eine Zusammenkunft daselbst ausschlieen. Allerdings gab Friedrich im Frieden von Venedig den Versuch, das Papst-tum in dieselbe Abhngigkeit zurckzufhren, wie sie vor dem Jnvestiturstreite bestanden

3. Das Mittelalter - S. 143

1896 - Bamberg : Buchner
143 mchtigte sich sodann der meisten Pltze, darunter Jerusalems und Akkons. War der erste Kreuzzug ein Werk des rmischen Papstes, der zweite ein Werk des hl. Bernhard gewesen, so stellten sich an die Spitze der durch den Unter-gang des Knigreichs Jerusalem veraulateu dritten Kreuzzugsbewegung eut-sprechend dem mehr weltlichen Charakter der Zeit die Hupter der drei bedeutendsten Staaten des Abendlandes, Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp Ii. Angnstus von Frankreich, König Richard Lwenherz von England. An der Spitze eines Ritterheeres, wie es das Abendland noch nicht gesehen hatte, errang Friedrich bei Ikonium einen glnzenden Sieg der ein seldschnkisches Heer, fand aber in Armenien im Flusse Saleph seinen Tod. Ein Teil der deutschen Kreuzfahrer kehrte jetzt nach Hanse zurck, ein anderer begann unter dem gleichnamigen Sohne des verstorbenen Kaisers die Belagerung Akkons. Zwar fiel nach der Ankunft der Könige von Frankreich und England der wichtige Waffenplatz in die Hnde der Christen, aber deren Uneinigkeit vereitelte weitere Erfolge. So mute Richard Lwenherz, der am lngsten im hl. Lande verweilte, nach mehrjhrigen abenteuerlichen Unternehmungen sich zuletzt mit dem Zugestndnisse begngen, ^ welches den Christen den freien Besuch der heiligen Sttten gewhrte. A. Schwierige Anfnge Heinrichs Vi. Ergebnisloser Zug nach Unteritalien. $ Schon während der Kreuzfahrt Friedrich Barbarossas war Hein-rich der Lwe eidbrchig aus der Verbannung nach Niederdeutschland zu-rckgekehrt, um sein frheres Herrschaftsgebiet zurckzuerobern. An der unteren Elbe wie an der Weser entbrannte der Kampf. b) Im Knigreich Sizilien erhoben nach dem Tode des letzten normannischen Knigs (1189) die Gegner der deutschen Herrschaft unter Zu-stimmung des rmischen Papstes einen illegitimen Sprossen des nor-mannischen Knigshauses, Tank red von Lecce, ans den Thron. jz) Der Schwager Heinrichs des Lwen, Richard Lwenherz von England, stellte auf seiner Fahrt nach Palstina ein Einvernehmen zwischen den niederdeutschen und den unteritalienischen Gegnern des staufischen Hauses her. d) Unter diesen Umstnden bot das erste Unternehmen zur Eroberung des sizilischen Reiches wenig Aussicht; die Belagerung von Neapel scheiterte, die Erwerbung der Kaiserkrone war der einzige Erfolg der ersten Heerfahrt nach Italien. Vor der Abreise des Kaisers war allerdings ein Waffenstillstand mit den Welsen geschlossen worden, allein der von Heinrich dem Lwen nach Italien entsandte gleich-naniige Sohn ging vom kaiserlichen Belagerungsheere in das normannische Lager der, und in Deutschland ergriffen die Weifen in des Kaisers Abwesenheit aufs neue die Waffen.

4. Das Mittelalter - S. 144

1896 - Bamberg : Buchner
- 144 5. Schsisch-niederrheinische Frstenverschwrung -Gefangennahme des Knigs Richard Lwenherz. Die Haltung des Kaisers in einem Ltticher Bischofsstreite veranlate die ohnehin wirtschaftlich auf England angewiesenen mittel- und niederrheinischen Fürsten, sich den Welsen und deren Bundesgenossen, den Englndern, anzuschlieen. Schon griff der Aufstand nach Mitteldeutschland der; Landgraf Hermann von Thringen (ein eifriger Frderer des Minnesangs, aber auch einer der politisch unzuver-lssigsten Fürsten jener Zeit), und der König von Bhmen schlssen sich dem-selben an. Da gab die Gefangennahme des dem Kaiser durch sein Bndnis mit Tankred und Heinrich dem Lwen verfeindeten Knigs Richard Lwenherz von England ein erwnschtes Faustpfand. Indem der Kaiser mit der Auslieferung des Englnders an dessen Todfeind, den König Philipp Ii. Augustus von Frankreich, drohte, erzwang er den Frieden mit den nieder-rheinischen Gegnern sowohl wie mit Heinrich dem Lwen und wute berdies dem König von England nicht blo ein schweres Lsegeld, sondern auch An-erkennnng der kaiserlichen Lehensherrlichkeit abzuringen. Noch ein anderes Ereignis wirkte vershnend zwischen Stcinsern und Welsen, nmlich die Vermhlung des ltesten Sohnes Heinrichs des Lwen. Heinrichs des Langen, mit Agnes, der Tochter des stansischen Pfalzgrafen Konrad, der Base Kaiser Heinrichs Vi. Konrad war (nach dem Tode Hermanns von Stahleck) von seinem Stiefbruder Friedrich Barbarossa mit der lothringischen Pfalzgrafschaft belehnt worden und hatte mit derselben einen groen Teil des reichen salischen Erbes am Rhein und an der Lahn vereinigt (Pfalzgrafschaft bei Rhein). Heinrich der Lwe entsagte fortan dem Gedanken an Wiedergewinnung seiner ehemaligen Stellung (t 1195 zu Brauuschweig, beigesetzt im St. Blasiusdom). ^.Eroberung des Knigreiches Sizilien Lahmlegung der Kurie. Nunmehr erreichte Heinrich auf einer zweiten italienischen Heerfahrt (1194) die rasche Unterwerfung Unteritaliens und Siziliens und setzte sich in den Besitz des normannischen Schatzes (150 Maultierlad. uugeul). Auch Mittel- und Oberitalien brachte er in ein noch engeres Verhltnis zum Reiche, als es unter Friedrich I. bestanden hatte, durch einen Bund mit Genua und Pisa beherrschte er berdies die See. Im Norden und Sden von der kaiserlichen Machtsphre umschlossen, sah sich die Kurie vllig matt gesetzt. Heinrich verfuhr gegen die sizilischen Aufstndischen anfangs milde, aber wieder-holte Verschwrungen verleiteten ihn zu den rgsten Grausamkeiten. Die Ruhe des Todes herrschte fortan in den Landen". 7. Universalreich und Erbmonarchie des Kaisers Tod. Heinrichs Plne gingen weiter, er wollte die Oberherrschaft des Kaiser-tnms der die Christenheit zur Wahrheit machen. Noch lebte der Ge-danke an eine kaiserliche Weltherrschaft in den Anschauungen der Zeit, und

5. Das Mittelalter - S. 148

1896 - Bamberg : Buchner
148 mar von Dnemark, welchen Friedrich durch Abtretung der nordalbingischen Lande fr sich gewann, machten das welsische Knigtum bedeutungslos. Otto zog sich nach Braun schweig zurck, wo er 1218 starb. Ich wolt hern Otten niilte nach der lenge inezzen, d bte ich an der mze mich ein teil vergezzen; waer er so milt als lanc, er hete tugende vil besezzen. vil schiere maz ich aber den lip nach siner ere, d wart er vil gar ze kurz als ein verschroten werc, iniltes muotes minre vil dann ein getwerc; und ist doch von den jren, daz er nit enwahset mere. d ich dem knege (Friedrich Ii) brhte daz mez, wier fgeschz! sin junger lip wart beidiu michel unde grz.' n seht, waz er noch wahse! er'st ieze br in wol risen genz. (Walther von der Vogelweide.) Die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die erste und zugleich dauerndste Er-Werbung des Hauses Wittelsbach auerhalb Bayerns, war durch den Tod des Pfalz-grasen Heinrich Il (des Sohnes Heinrichs des Langen, des Neffen Kaiser Ottos Iv.) erledigt. Bald erhielt dieselbe einen Mittelpunkt, indem der Bischof von Worms den Pfalzgrafen Otto mit Heidelberg belehnte. 5. Innocenz Iii. aus dem Hhepunkte seiner Macht. Der Sieg Friedrichs Ii. der Otto Iv. war ein Triumph Innocenz' Iii.; war das Papsttum im Wormser Konkordate als eine dem Kaisertum gleichgestellte, so war es jetzt als eine dem Kaisertum bergeordnete Gewalt anerkannt. Innocenz hatte bereits vorher gegenber Aragonien, Portugal und Ungarn seine Oberhoheit zur Anerkennung gebracht, den König Johann ohne Land von England gezwungen, sein Knigreich vom Papste zu Lehen zu nehmen, die englischen Barone, welche ihrem König die Magna Charta" abntigten, gebannt, den Grafen von Toulouse, den Fhrer der sdfranzsischen Ketzer, seines Landes verlustig erklrt. Deu Hhepunkt erreichte die Regierung Innocenz' Iii. auf dem Laterankonzil 1215, auf welchem die Absetzung Ottos Iv. in aller Form erneuert wurde. Concilium, quantum nun quam ante fuit celebratum, ut orbis in eo con-tineri videretur." Aus dem Laterankonzil wurde auch ein allgemeiner Kreuzzug be* schlssen, der am 1. Juni 1216 angetreten werden sollte. Das Papsttum schien damit die Leitung der Kreuzzugsbewegung zurckgewonnen zu haben. Schon vorher hatten zur Wiederherstellung des Knigreichs Jerusalem zwei Kreuzzge stattgefunden, ein deutscher (1197), der einen spezifisch stanfischen Charakter trug, und ein franzsischer, der vierte oder lateinische Kreuzzug (12021204), der seine Richtung durch Venedig empfing. Der staufif ch e Kreuzzug bezweckte die Ausdehnung der Herrschaft Hein-richs Vi. der den Orient (s. S. 145). Die der kaiserlichen Flotte vorausgeschickten

6. Das Mittelalter - S. 94

1896 - Bamberg : Buchner
94 italienischen Verhltnisse. Italien suchte sich Konrad Ii. dadurch zu sichern, da er die italienischen Bistmer mit deutschen Geistlichen besetzte und die italienischen Laienfrsten mit deutschen Frstenhusern in Verbindung brachte. Dieser kaiserlichen Politik arbeitete Erzbischof Aribert von Mai-l a n d, welcher eine fast unabhngige kirchliche und weltliche Stellung einnahm, entgegen. Auf seinem zweiten italienischen Zuge untersttzte daher Konrad Ii. gegen Aribert und die diesem verbndeten groen Lehenstrger (Kapitne) die gedrckten kleinen Lehenstrger' (Valvasallen, Aftervasallen); doch gelang es ihm nicht, den Trotz des Erzbischofs von Mailand dauernd zu brechen. Um so wirksamer griff er in die unteritalienischen Verhltnisse ein; der gewaltthtige Fürst (Pandulf) von Kayna wurde entsetzt, der von Salerno (Waimar) auch mit Kapna belehnt, der Normanne Rainulf im Besitze der Grafschaft Averfa, in Lehensabhngigkeit von Salerno besttigt und damit die Normannen als neue Macht im staatlichen Leben Italiens anerkannt. Bald nach seiner Rckkehr von Italien ist Konrad gestorben. In Italien sicherte Konrad durch ein Lehensgesetz (1037) Den kleinen Lehenstrgern Erblichkeit der Lehen zu. Lehensstreitigkeiten zwischen den groen nnb kleinen Lehenstrgern sollten im Lehensgericht durch Schffen Dorn Stande des Angeklagten entschieden werden. uerung Konrads - Si Italia modo esurit legem, concedente Deo bene legibus hanc satiabo." Neben der Stellung. die er als Stellvertreter Christi", wie ihn Wipo bezeichnet, an der Spitze der Kirche einnahm, tritt doch in ihm das alte, fast ent-schwnndene Bild des germanischen Krieger- und Bauernknigs, der auf und von seinen Hfen aus das Volk regiert, wieder deutlich erkennbar hervor. Er ist noch einmal als König zugleich der grte Hofbesitzer und der grte Haushalter seines Volkes." (Nitzsch.) 6. Heinrich Iii. (10391056). Das Kaisertum in seiner idealsten Gestalt. bersicht. Die von Konrad Ii. hinterlassene Machtflle behauptet sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. in siegreichen Kmpfen gegen einen panslavistischen Versuch Herzog Bretislavs von Bhmen und erwirbt hiezn Ungarn. Kann er dieses auch fr die Dauer nicht festhalten, immerhin ge-winnt er fr Deutschland die Leitha als sichere Sdostgrenze. Ein Friedens-frst, frdert er fr Burgund den Gottesfrieden, bringt er fr Deutschland einige Jahre des Friedens und der Vershnung durch das unmittelbare Bei-spiel von oben. Im Gegensatz zu seinem Vater ein halb priesterlicher Charakter, befreit er die Kirche vom Schisma, untersttzt er die Bestrebungen gegen die

7. Das Mittelalter - S. 131

1896 - Bamberg : Buchner
- 131 Ji. Der zweite Kreuzzug, 11471149. Die Eroberung Edessas durch den Sultan Zeuki von Mofful, die Gefahr fr den Bestand der brigen christlichen Herrfchaften in Syrien und Palstina veranlagte einen neuen Kreuzzug unter Leitung des Cisterzienferabtes Bernhard von Clair-vanx. Frankreich unter feinem König Ludwig Vii. schlo sich zunchst dem Unternehmen an, von Frankreich verpflanzte sich die Bewegung nach den rheinischen Gegenden und machte sich hier in einer Verfolgung der Juden Luft. Nach anfnglicher Weigerung lie sich auch Konrad Iii. (Weihnachten 1146) zu Speier durch die Predigt des hl. Bernhard zur Teilnahme bestim-men, gegen den Willen des Papstes. Frhjahr 1147 setzte sich das Kreuzfahrerheer von Regensburg aus der Ungarn und Bulgarien nach Kon-stantinopel und von da nach Kleinasien in Bewegung. In Nica teilte es sich; die eine Abteilung marschierte unter Bischof Otto von Freising die Kste entlang, die andere unter dem Könige schlug den Weg der Phrygien ein. Beide Abteilungen muten nach schweren Verlusten zurckkehren. Mit den inzwischen nachgerckten Franzosen vereinigte sich der König zu einem An-griff gegen Damaskus und gegen Askalon; beide Unternehmungen scheiterten an der Uneinigkeit der Verbndeten und dem Verrate der syrischen Christen, der Krenzzng endigte trotz der grten Opfer vllig resultatlos. Gleichzeitig fand ein Kreuzzug der Sachsen gegen die Wenden unter Herzog Heinrich dem Lwen und dem Markgrafen Albrecht dem Bren statt, welcher der Ausbreitung des Deutschtums nach dem Osten nicht gentzt, sondern eher geschadet hat. .9. Erneuerung des staufisch-welsischeu Brgerkrieges. Auf der Rckkehr vom Kreuzzuge hatte Konrad Iii. mit dem byzantinischen Hofe gegen den gemeinsamen Feind, den König Roger von Sizilien, ein Bndnis geschlossen und gedachte sofort den Angriff gegen Roger zu erffnen und zugleich den Papst gegen diesen wie gegen die aufstndischen Rmer zu schtzen. Allein schon vor der Ankunft Konrads hatte Welf (Vi.), der seinerseits cuts der Rckkehr vom Kreuzzuge ein enges Verhltnis zum Normannenknig eingegangen, den Krieg gegen den Knigssohn Heinrich erffnet. Zwar wurde er von diesem (bei Flochberg) geschlagen und mute sich zum Frieden bequemen, indes bald darauf starb des Knigs vielversprechender Sohn Hein-rich, der Sachsenherzog Heinrich der Lwe aber erneuerte seine Ansprche auf Bayern und erschien in Sddeutschland. Der Versuch des Knigs, das wichtige^Brannschweig wegzunehmen, endigte mit einem fluchthnlichen Rck-zuge. schwer erkrankt, empfahl Konrad mit bergehung eines noch minder-jhrigen Sohnes seinen (mtterlicherseits auch den Welsen verwandten) Neffen Friedrich zum Nachfolger. Die Zeit vor dem zweiten Kreuzzuge war der Hhepunkt der Macht der 9*

8. Das Mittelalter - S. 149

1896 - Bamberg : Buchner
149 Kreuzfahrer eroberten die syrischen Seestdte Sidon, Tyrus, Berytus, kehrten aber auf die Kunde von Heinrichs Vi. Tod nach Hause zurck. Der lateinische Kreuzzua. welcher auf Betreiben Innocenz' Iii. vornehmlich von franzsischen Rittern unternommen wurde, erreichte sein ursprngliches Ziel, gypten,' den Schlsiel zum hl. Lande, nicht. Die Venetianer, denen das Geld fr die berfahrt nicht bezahlt werden konnte, veranlagten die Kreuzfahrer zunchst zu Eroberungen an der dalmatinischen Kste (Zara), dann zur Eroberung Konstantinopels, wo das lateinische Kaisertum 1204 gegrndet wurde. (Erster Kaiser Graf Balduin von Flandern, Ausdehnung des Reiches der die europischen Provinzen der Griechen, bertragung der abendlndischen Lehensverfassung auf den Osten.) Dasselbe bestand bis 1261, in welchem Jabre von den den Griechen verbliebenen kleinasiatischen Besitzungen aus Michael Palologus mit Hilfe der auf Venedig eiferschtigen Genuesen Konstantinopel eroberte und das ostrmische Reich wieder her-stellte. Fr die Entwickelung des Handels nach dem Orient war der lateinische Kreuzzug von grter Wichtigkeit, fr das hl. Land dagegen blieb er ohne Wirkung; der die Wirkungen des lateranensifchen Kreuzzugsbeschlusses s. S. 151. * Innocenz' Iii. Gre liegt in der Vereinigung mnchischer Kontemplation mit seltener ftaatsmnnischer Begabung: Wer htte am Beginn des Jahrhunderts sagen knnen, da der kleine, kaum vierzigjhrige Manu in Rom, der ein Buch ge-schrieben der die Verachtung der Welt, mit durchdringendem Witz und ascetischem Geist sich der die Erbrmlichkeit der irdischen Dinge erhob und den Menschen von seiner Geburt bis zu seinem Tode durch alle Lagen des Lebens begleitet hat, um zu zeigen, wie nichtig doch dieses ganze menschliche Treiben sei, da dieser selbe philosophische Verchter der Welt an einer weltbeherrschenden Politik soviel Geschmack finden und dieselbe so musterhaft durchfhren werde, da er dem Jahrhundert seinen Stempel aufdrcken konnte." Ottokar Lorenz. Zeitalter Friedrichs Ii., 1212-1250 und der letzten Staufer, 1250 1268. Vernichtungskampf zwischen Kaisertum und Papsttum. bersicht. Wie der von der streng kirchlichen Partei erhobene Lothar, so geriet noch mehr sein von Innocenz Iii. gefrderter Urenkel Otto Iv. durch seine Kaiserpolitik mit den Ansngen seiner Regierung in Widerspruch. In beiden Fllen sah sich die Kirche gentigt, zu dem Hause zurckzugreifen, das sie vom deutschen Throne hatte ausschlieen wollen, zum staufischen Hause; das Knigtum Konrads Iii. wie das Knigtum Friedrichs Ii. waren kirchlichen Ursprungs. Friedrich Ii. konnte in die Fustapfen Konrads Iii. treten und dann im Frieden mit der Kurie leben, er konnte in die Fustapfen seines Vaters treten und mute dann mit der Kurie zerfallen; er whlte den letzteren Weg, suchte aber im Gegensatz zu seinen ritterlichen Ahnen sein Ziel

9. Das Mittelalter - S. 246

1896 - Bamberg : Buchner
246 1215 Erla der ,,magna charta libertatum" in England. 1215 Laterankonzil, Hhepunkt der Macht Innocenz' Iii. 12281229 Der fnfte Kreuzzug (Friedrichs Il). 1231/32 Das Statutum in favorem principum", die reichsgesetzliche Grundlage des Territorialfrstentums. 1235 Reichstag zu Mainz (Landfriedensgesetz). 1236 Eroberung Kordovas durch die Christen. 1237 Sieg Friedrichs Ii. der die Lombarden bei Kortenuova. 1239 Endgltiger Bruch Friedrichs Ii. mit der Kurie. 1241 Mongolensieg bei Wahlstadt. 1245 Absetzung Friedrichs Ii. durch das Lyoner Konzil. 1245(54)1273 Das Interregnum. 12481254 Der sechste Kreuzzug (Ludwigs Ix. gegen gypten). 12501254 Konrad Iv. 1258 Auflsung des Kalifates von Bagdad durch die Mongolen. 1266 Eroberung Neapels und Siziliens durch Karl von Anjon infolge des Sieges bei Benevent. 1268 Untergang des stanfischen Hauses. 1270 Der siebente Kreuzzug (Ludwigs Ix. gegen Tunis). Ende der Kreuz- zugsbeweguug. 12731291 Rudolf von Habsburg. 1278 Begrndung des habsburgischen Donaustaates infolge der Schlacht bei Drnkrutt. 1282 Bildung eines selbstndigen Knigreiches Sizilien unter dem Hanse Aragon infolge der sizilianischen Vesper. 12851314 Philipp Iv. der Schne von Frankreich. 12921298 Adolf von Nassau. 12981308 Albrecht I. von sterreich. 1301 Erlschen der Arpaden in Ungarn. 13051377 Die babylonische Gefangenschaft" der Ppste. 1306 Ende des bhmischen Knigshauses der Przemysliden. 13081313 Heinrich Vii. von Ltzelburg. 13141347 Ludwig der Bayer. 1315 Sieg der Schweizer am Morgarten, ewiger Bunb zu Brunnen. 1322 Sieg Lnbwigs des Bayern der den Gegenknig Friedrich den Schnen von sterreich bei Mhlborf (letzte groe Ritterschlacht). 1328 Erlschen der lteren Linie des kapetingischen Hauses in Frankreich, Regierungsantritt der Linie Valois. 1338 Kurfrstenerklrung von Rense. 13391453 Englisch-franzsischer Successionskrieg.

10. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".
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