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1. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

2. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 42

1909 - Bamberg : Buchner
M/s ---------------- zugleich) an katholische Prinzen zu vergeben1 und den Hfen Jesuiten als Beicht-otiter zu empfehlen. Auch babnrch, ba sie namentlich in Bayern und sterreich die Gelehrten- und Hochschulen in die Hand bekamen, beherrschten die Jesuiten die leitenben Kreise, und balb sah sich der Protestantismus in biesen Sembern durch die Prop ctg anbei'ber Jesuiten in die Verteidigungsstellung gebrngt. Aus bett Angreifern wrben Verfolgte. Aber auch in dem fast ganz evangelischen Mittel-bentschlanb, so im Gebiet von Fulba und auf dem Eichsfelb, gelang es mit Hilfe der Jesuiten dem Abt von Fulba und dem Erzbischos von Mainz, bett Bestimmungen des Augsburger Neligionssriebens zum Trotz den alten Glauben wieber einzufhren (15/3/74). Das waren bse Vorzeichen fr die unter sich uneius ge-roorbettett Protestanten:' 5. Von ueren Ereignissen unter Maximilians Ii. Regierung ist ein abermaliger Trkenkrieg zu nennen, der letzte, den Sultan Soliman (1566) unternahm. Denn er starb, whrenb er Szigeth belagerte. Nach der Einnahme Szigeths (Zriny) zogen die Trken mit der Leiche ihres Sultans ab, und Maximilian schlo unter denselben Bedingungen wie sein Vater Ferdinand Frieden (1568). Als batttt im Jahre 1576 abermals eine Trkenhilfe ntig wrbe, erklrten sich die Protestanten mit Ausnahme Sachsens nur dann zu einer solchen bereit, wenn der geistliche Vorbehalt ausgehoben werbe. Doch brangen sie barn.it nicht durch. Kaiser Maximilian Ii. aber starb barber (12. Oktober 1576). Kapitel 81. Rudolf Ii. (15761612.) Matthias. (16121619.) 1. Rubolf Ii. war ein gelehrter Trumer. Namentlich hatte er alchy-tttistische Liebhabereien, und um bett Lauf der Gestirne kmmerte er sich weit mehr als um den Gang der Politik. Sein Hofastronom war feit 1601 Johann Kepler (geb. zu Weilberstabt i. I. 1571), ein Protestant, hervorgegangen aus dem Stift zu Tbingen, der groe Verbesserer des Kopernikanischen Sonnensystems. 1582 (Jene Zeit beschftigte sich berhaupt vielfach mit der Astronomie; sie hat auch die Kalenberreform gebracht. Papst Gregor Xiii. befahl, ba man in allen rmisch-katholischen Lnbern nach dem 4. Oktober 1582 sofort den 15. Oktober zu schreiben habe, bannt babnrch die int Lauf der Jahre durch den Julia-nifchen Kalenber entsiembette Differenz zwischen Kalenber- und Sonnenjahr fr immer ausgehoben werbe. Zu bemselbett Zweck befahl er auch den Ausfall des Schaltjahrs am Ende eines Jahrhnnberts. Seltsamerweise nahmen die prote- 1 Dies bewog sogar mit der Zeit verschiedene Prinzen aus protestantischen Husern wieder katholisch zu werden. 308 Zr J 7***^ yw . : ,-.V ' X xs- / ". X. Z

3. Hessische Geschichte - S. 36

1897 - Gießen : Ricker
— 36 — Schlitz, zur Wiederherstellung durch Schenkung übergab. Die Restauration wurde seit dieser Zeit in Angriff genommen und 1896 zu Ende geführt. Unter den entsprechenden Feierlichkeiten fand die Einweihung der wiederhergestellten ehemaligen Komthnreikirche statt. !<>♦ Die Grafen von Ratzenellenbogen. Die Provinz Starkenburg ist aus 22 verschiedenen, ehemals souveränen, Staaten zusammengesetzt. Einen der wichtigsten Bestandteile bildet die ehemalige Ober-Grafschaft Katzenellenbogen. Das Gebiet der Herren von Katzenellenbogen umfaßte die Nieder- und Ober-Graf-schast. Erstere bildete den größten Teil des heutigen Nassau, etwa im Umfange des heutigen Lahn- und Taunuskreises. Die Ober-Grafschaft erstreckte sich östlich bis Reinheim mit der ehemaligen Cent Ober-Ram-stadt, reichte an der Bergstraße bis Auerbach und zählte außerdem noch die ganze fruchtbare Riedebene bis nach Rüsselsheim bei Mainz zu ihrer Hoheit. Die Katzenellenboger Herren, welche sich nach ihrem im Ober-Rheingau gelegenen Schlosse benannten, führen von 1140 ab den Grafentitel. Diether ll. zog 1248 mit Ludwig Ix. nach Egypten und beteiligte sich an der Eroberung von Damiette. Im Kampfe mit saracenischen Seeräubern rettete er sich, als diese sein Schiff in den Brand steckten, durch Schwimmen. Ein Katzenellenboger Graf Bertholt) Iv. nahm an der Eroberung von Konstantinopel teil. Durch Tapferkeit und Ritterlichkeit zeichnete sich das Geschlecht der Katzeuellenbogener stets aus. An ihrem Hofe wurden ritterliche Tugenden und Minnegesang gepflegt. Walther von der Vogelweide preist den Grafen Diether Iii. wegen seiner Milde und Freigebigkeit. Der Graf lohnte den Dichter durch Überreichung eines kostbaren Ringes. Nicht bloß einzelne, sondern alle Herren von Katzenellenbogen nahmen in der Geschichte eine ehrenvolle Stellung ein. In ihrem Lande genossen sie die Achtung ihrer Unterthanen wegen ihrer sparsamen und sorgfältigen Verwaltung. Diether Iv. von Katzenellenbogen begleitete Kaiser Heinrich Vii. von Luxemburg auf seiner Römerfahrt und nahm an der Belagerung von Brescia teil. Bei seinem Einzuge in Rom (1312) fand der Kaiser die Engelsburg und den St. Peter durch seine Feinde verschanzt und den größten Teil der Stadt gesperrt. Es entspannen sich blutige Kampfe zwischen Italienern und Deutschen, das Kapitol wurde gewonnen; St. Peter und die Engelsburg blieben in den Händen der Feinde, so daß die Kaiserkrönung im Lateran stattfinden mußte. In Anerkennung der treuen Dienste, die Graf Diether von Katzenellenbogen, der edle Mann, Blutsverwandte (consanguineus Ehrentitel) und treue Freund seinem Kaiser geleistet, wird seinem „Schlosse Katzenellenbogen mit dem Thale daselbst und seinem Bergschlosse Lichtenberg mit dem darunter liegenden Orte Biberau und den Menschen, die daselbst wohnen die Fülle der kaiserlichen Gunst zu teil und ihnen gestattet, vermöge der höchsten kaiserlichen Autorität die Freiheiten und Immunitäten, deren sich Stadt

4. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 89

1882 - Berlin : Habel
89 und starb schon im Jahre 1015 als Mönch. Seine sehr beschränkte Macht war nur über Oberitalien ausgedehnt gewesen. Er war der letzte italienische Nachkomme des Desiderats und der letzte italienische Nationalkönig. In den Jahren 1021—1023 zog Heinrich zum dritten 1021-1023 und letztenmal nach Italien, um die deutsche Herrschaft wieder über Unteritalien auszudehnen. Dort waren Griechen, Sarazenen und eine deutsche Partei unter einheimischen Fürsten im Streite gegeneinander. Wichtig aber ist besonders das, daß damals zuerst die Normannen in Unteritalien auftraten. Im Jahre 1016 waren vierzig normannische Ritter (aus der französischen Normandie), von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückkehrend, in Unteritalien gelandet. Die Sarazenen belagerten gerade Salerno. Die Normannen nahmen am Kampfe teil und hatten Erfolg. Bald folgten andere Scharen, sie traten in die Dienste des griechischen Statthalters Melos von Bari, der sich gegen seine Regierung im Aufstande befand. Ein Teil der Normannen leistete auch Heinrich Beistand und so machten sie sich mehr und mehr unentbehrlich. Im Jahre 1022 unterwarf sich dem Kaiser Ben event, auch Capna,i022 Salerno und Neapel erkannte Heinrichs Oberherrschaft an. Aber schon im Jahre 1023 nötigten denselben Seuchen zur 1023 Umkehr, ohne daß er bis zur Meerenge von Messina gekommen wäre. Er kehrte über die Alpen zurück. _ _ d) Heinrichs Erbvertrag mit Burgund; sein Tod. Das arelatische Reich hatte sich bis jetzt zwischen Deutschland, Italien und Frankreich selbständig erhalten, obwol in keinem Lande die königliche Gewalt gegen die großen Lehnsträger so gesunken war wie gerade hier. König Rudolf Iii. war kinderlos und dieser Umstand bereitete Burgunds Heimsall an Deutschland vor, indem Rudolf mit Kaiser Heinrich, dem Sohne seiner Schwester Gisela, im Jahre 1018 einen schon 1006 ab ge-1018 schlossenen Vertrag erneuerte, demzufolge Heinrich nach Rudolfs Tode Burgund erben sollte. Indessen starb der Kaiser früher als Rudolf. Dies geschah im Juli 1024 auf der Pfalz Gronct 1024 bei Göttingen im Leinegau. Im Dome zu Bamberg ward er bestattet, ebenso später seine Gemahlin Kunigunde. Kinderlos wie er war, war er der letzte des ruhmreichen sächsischen Königshauses, welches demnach 105 Jahre über Deutschland geherrscht hatte. Iii. Rückblick. Das von Heinrich I. gegründete Reich sehen wir schon unter Otto I. in gewaltiger Machtentsaltung. Doch auch unter dessen Nachfolgern wurden die Ansprüche des römischen Kaiser-

5. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 181

1882 - Berlin : Habel
181 der wichtigsten Ereignisse in Europa unter der Regierung Friedrichs Iii. war die Eroberung Konstantinopels durch die osmauischen Türken. Dieselben hatten bereits seit 1321 Züge nach Europa unternommen, schon einmal im Jahre 1337 Konstantinopel bedroht, und sich endlich seit 1357 dauernd in Europa festgesetzt. Nach der Eroberung Adrianopels, das sie zu ihrer Hauptstadt machten, durch Murad I. im Jahre 1361 breiteten sie sich stetig aus. Unter Bajasid I. belagerten sie von^l381 bis 1388 Konstantinopel abermals, drangen bis nach Steyrmark vor und schlugen König Sigismund von Ungarn (den nachmaligen Kaiser) 1396 bei Nikopolis. Nachdem sie ihre 13% Kriegszüge, von Osten her durch den Tartarenherrscher Timur Lenk bedrängt, eine Zeitlang unterbrochen hatten, traten sie unter Mohammed Ii. abermals erobernd aus. Derselbe belagerte Konstantinopel 1453 mit 200000 Mann und 400 Schiffen, nahm 1453 die Stadt mit Sturm und machte somit dem griechischen Kaiser-iinrte, welches zuletzt nur noch aus die Hauptstadt mit ihrer nächsten Umgebung beschränkt gewesen war, ein Ende. Der letztekaiser, Konstantinxi.(Paläologos), siel tapferkämpsend. Unthätig sah Friedrich Iii. dem zu; zwar versuchte er aus Andringen des Papstes endlich einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen zustande zu bringen, aber die Begeisterung sür solche war längst erloschen, es wurde nichts daraus. Mit dem Sturze des griechischen Reiches traten die Os-manen als große Macht in die europäische Staatensamilie, wenn auch als verhaßte Eindringlinge, ein. Bis zum Ende des siebenzehnten Jahrhunderts blieben sie eine drohende Gesahr nicht nur für den Bestand der Nachbarreiche, sondern auch sür die christliche Religion und die abendländische Bildung überhaupt. c) Friedrichs Iii. Händel mit den Eidgenossen. Nach dem Aussterben der Toggenburger stritten sich um deren Grafschaft die Züricher und die Schwyzer. Da die Mehrzahl der Eidgenossen aus Seite der Schwyzer stand (seit jener Zeit dehnte sich der Parteinahme Schwyzer aus,, die übrigen Eidgenossen aus), so verband sich Zürich mit Österreich, das sich zur Wiedereroberung der habsburgischen Hausgüter anschickte. Als aber die Züricher von den Eidgenossen am Flüßchen Sil geschlagen worden waren, erschienen ans Friedrichs Iii. und der schwäbischen und elsässischen Großen Veranlassung aus Frankreich die mordlustigen Scharen der Armagnaken (nach dem Grafen von Armagnac, einem französischen Rottenführer im englifch-französifchen Kriege so genannt; der deutsche Volkswitz nannte sie „Arme Gecken"). Von diesem Raubgesindel befreiten sich jedoch die Eidgenossen am 26sten August 1444 durch den rühm-1444 reichen Sieg bei St. Jakob an der Birs, der bald darauf

6. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 99

1882 - Berlin : Habel
99 «einem kaiserlichen Heere die Normannen unter Tankreds Söhnen Humfried, Robert Gniscard (der Schlaue) und Richard bekriegt, weil sie sich Benevents bemächtigt hatten, war aber bei Civitella in Apulien von ihnen geschlagen und kurz daraus sogar gefangen worden. Durch diese Niederlage war auch das kaiserliche Ansehen gesunken. Heinrich stellte es jetzt in Rom wieder her. Gottfried der Bärtige, der sich mit Beatrix, der Witwe des Bonisacius von Tuscien vermählt hatte und dadurch sehr mächtig war (seinen Sohn verlobte er mit seiner Gattin Tochter Mathilde), wußte sich von dem Verdachte des Hochverrats zu reinigen, doch führte der Kaiser Beatrix und Mathilde als Geiseln mit nach Deutschland, trennte die Marken Camerino und Spoleto von Tuscien ab und gab sie Viktor Ii. Ehe nun aber der Kaiser gegen die Normannen ziehen konnte, rief ihn eine von Gebhard von Regensburg und Wels von Kärnten angezettelte Verschwörung, um die auch Gottfried wußte, nach Deutschland zurück, welche er durch die Gefangennahme Gebhards rasch erstickte, während Welf der Strafe durch feinen Tod entging. f) Heinrichs innere Politik; fein Tod. Da bei Heinrichs Regierungsantritt die Herzogtümer Franken, Schwaben, Baiern und Kärnten unbesetzt waren, so kam er auf den Gedanken, eine unumschränkte kaif erliche Erbmonarchie zu gründen, doch hinderte ihn sein frühzeitiger Tod an der Durchführung dieses Planes. Er starb den öten Oktober 1056 iosg zu Bodfeld im Harze am Fieber, während Papst Viktor Ii. gerade anwesend war. Im Dome zu Spei er ward er beigesetzt. Bei der Nachricht vom Tode des gefürchteten Herrschers atmeten die großen Vasallen auf, aber das Volk, das er wie sein Vater vor Unterdrückung geschützt, jammerte. Sein frühzeitiges Hinscheiden, er zählte erst 39 Jahre, war ein Unglück für Deutschland. Damals gerade waren alle Verhältnisse gespannt, der Gegensatz des Fürsten- und Kaisertums war im Wachsen begriffen und nur er hätte jenes unterdrücken können. Unter Heinrich Iii. stand das Reich auf dem Gipfel seiner Macht, aber diese Macht beruhte auf des Kaisers persönlichem Ansehen. Es war ein Unglück, daß die königliche Macht im Gegensatz zur Kirche nicht scharf begrenzt war, es fehlte an einem geschriebenen Reichsgrundgesetze. Heinrich begünstigte nicht wie sein Vater die niederen Lehnsträger, da sie nicht, wie man erwartet hatte, zur Krone, sondern zu ihren Lehnsherren hielten, sondern er stützte sich auf die Kirche, die er beherrschte, während gerade er es war, der zu ihrem Emporkommen viel beitrug. — Der Gegensatz der 7*

7. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 112

1871 - Berlin : Habel
112 1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer. 1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven. 1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535). Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence. 1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden Theilen verbleibt was sie gerade haben. 1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg. lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche. 1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England. Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser. 1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe zu beschicken. 1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts- stadt, seine Bestattung zu Wittenberg. 1546-1547 Der schmalkaldische Krieg. 1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land- graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1914 - Bamberg : Buchner
Der 1. Nreuzzug. 57 von flntiochia löste sich das Kreuzheer auf. Tankred gründete eine Herrschaft in Tarsus, Balduin in Edessa, Raimund in Tripolis. Gottfried von Bouillon hauptsächlich war es zu danken, daß der Rest des Heeres, etwa 20000 Mann, geführt von ihm und Bohemund, doch noch an das Ziel gelangte. Nach ungeheuren Entbehrungen und Strapazen nahmen die Kreuzfahrer am 15. Juli 1099 Jerusalem mit Hilfe von Belagerungstürmen ein; die 1099 Verteidiger wurden in einem schrecklichen Blutbad niedergemacht, dann zogen die Sieger zu den heiligen Stätten und verrichteten inbrünstige Dankgebete. Der tapfere und fromme Gottfried von Bouillon wurde zum König ausgerufen, doch nannte er Kl sich in seiner Demut nur „Beschützer des heiligen Grabes". Seine Nachfolger aber hießen Könige von Jerusalem. Die übrigen Kreuzzüge s. S. 58, 63 u. 65. Portal. Deutsche Kultur zur Zeit -er (Dttonen und Salier. Unter den ©ttonen war Deutschland der Kern eines Weltreiches geworden, das außer den deutschen Volksstämmen ansehnliche fremdsprachliche Gebiete, darunter Teile Italiens, Burgund und ansehnliche slavische Gebiete umschloß. Das geistige Band für dieses Völkergemisch war die lateinische Sprache; sie war die Sprache des die Bildung jener Zeit beherrschenden Standes, der Geistlichkeit. Bildungsstätten waren vornehmlich die Klöster. Huch die Schriftwerke gingen zumeist von der Kloster- und der Weltgeistlichkeit aus und waren lateinisch geschrieben. Die bekannteste Dichtung jener Zeit war das waltharilied, vom Mönch Eckehart in St. Gallen in lateinischen Hexametern verfaßt. Es schildert die Zlucht Walthers von Aquitanien vom Hof Httilas und seinen Kampf mit Günther und Hagen ant wasichenstein (Vogesen), fluch die Kunst war völlig beherrscht von dem überwiegend kirchlichen Eharakter jenes Zeitalters. Namentlich tdürfel-Kapitäle. Romanis d|er Baustil.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1914 - Bamberg : Buchner
Heinrich Vi. 67 Sechster Zug nach Italien, 1184—86, Friedrichs letzte Jahre. Nachdem der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite (Mündigerklärung) 1184 seiner Söhne Heinrich und Friedrich mit großer Pracht gefeiert hatte, begab er sich zum letzten Male nach Italien und vermählte seinen bereits zum deutschen König gekrönten älteren Sohn mit Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien. Dieser anscheinend glänzende Erfolg der äußeren Politik Friedrichs sollte für sein Haus wie für Deutschland verhängnisvoll werden, denn es verflocht beide in unaufhörliche Kämpfe sowohl mit den Mischen Großen wie mit dem Papsttum, dessen Besitz in Mittelitalien nunmehr im Norden und Süden den Angriffen der Staufer ausgesetzt war. Die alte Feindin des Kaisers, die Stadt Mailand, hatte es sich als Ehre ausgebeten, daß die Vermählung in ihren Mauern stattfand. Hls aus dem Grient die Kunde kam, daß der Herrscher Ägyptens, Saladin, Jerusalem erobert habe (1187), stellte sich der Kaiser an die Spitze der dadurch entfachten Kreuzzugsbewegung. Nach der Fahrt über den helles-pont führte er das kriegstüchtige, überwiegend aus Rittern zusammengesetzte Landheer durch das Innere Kleinasiens, schlug den Sultan von Jkonium und erreichte glücklich nach dem Überschreiten des (Taurus die jenseitige Küste. Da traf das Kreuzheer das größte Unglück, das ihm widerfahren konnte: sein greiser Führer, Kaiser Friedrich, verlor beim Baden in den kalten Fluten 1190 des Saleph, wahrscheinlich durch einen Schlagfluß, das Leben (1190). Das Fleisch der Leiche wurde in stntiochia beigesetzt, die Gebeine in einer Ledertasche mitgenommen. Sie liegen vermutlich im Sande vor flkfon vergraben. Heinrich Vi. 1190—97. Dieser hatte den Ehrgeiz das Reich noch größer und mächtiger zu gestalten, als es unter seinem Vater geworden war. Als das normannische Königshaus in Sizilien erlosch, schloß Heinrich mit dem eidbrüchig zurückgekehrten Heinrich dem Löwen rasch Frieden, holte sich in Rom die Kaiserkrone und eilte nach Unteritalien um sich das Erbe seiner Gemahlin zu sichern. Aber eine ausgebrochene Seuche zwang ihn dieses Land vor der Zeit zu verlassen. Nach Deutschland zurückgekehrt brachte er den auf dem Heimweg vom Kreuzzug begriffenen Richard Löwenherz, König von England, in seine Gewalt und hielt ihn auf seiner Burg Trifels in der Pfalz solange in Gewahrsam, bis sich dieser zur Zahlung eines großen Lösegeldes und zur Anerkennung der deutschen Lehensherrlichkeit über England bequemte. Richard Löwenherz hatte sich nach der Einnahme von ctkkon mit dem Herzog Leopold von Österreich verfeindet, dessen Bannet er von einem 5*

10. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 232

1880 - Berlin : Habel
232 desselben der eble Graf Stabion) den Zeitpunkt qe-fotnmen, bte Herrschaft Napoleons zu brechen und das alte Ansehen der habsburgischen Macht roieberhequmen. Es stellte bret Heere ms Felb, ems gegen Italien unter Erzherzog Johann, das Hauptheer in Deutschland unter f inqnaunb mu§ gegen Warschau und erklärte am löten Apnl 1809 an Napoleon den Krieg, inbem es besonbers Ausstaube in Tirol und Norbbeutschlaub rechnete Aber bte Zögerung Erzherzog Karls gestattete Napoleon, seine Jmjtmtgen rasch zu vollenden, und bereits den 2osten Avril derselbe meist mit Rheinbunbstruppen den linken Ringel des noch nicht recht vereinigten Heeres des Erzherzogs bet Regensburg. Es folgten hierauf mehrere für die Österreicher ungünstige Gefechte, besonbers bei Eckmühl (süblich von Regensburg) ant 22sten April, welche den Erzherzoa notrgten, sich mit Verlust nach Böhmen zurückzuziehen, wäh-llnd Napoleon an der Donau hinabrückte und am 13ten s £len Er Vergabe zwang. Zwar würde er am 21sten und 22stert Mmvondem Erzherzoge Karl durch bte Schlacht bet Usperu (btcht nörbl. von Wien) auf das rechte Donauufer zurückgeworfen (seine erste Nieberlage): aber er zog Verstärkungen an sich, überschritt den Fluß und eittschieb den Ärteg durch seinen mit weit überlegenen Streitkräften erfochtenen Sieg bet Wagram (norböftl. von Wien) am 5ten und 6ten ^nterbeffen hotten zwar die ctufftcinbischen Tiroler (Hofer, Speckbacher) helbenmütig gegen die Baiern und Fran-Spsen gekämpft, und auch in Italien und Polen hatten die Österreicher nicht ohne Glück gefochten; aber die Verluste in Vatern hatten den Erzherzog Johann zum Rückzug von Ober-« nari n"öarn genötigt. Der schon im Jnli abgeschlossene Wastenstlllstanb von Zn ah tu würde im Oktober durch den Fneben zu Wien vervollstänbigt. b) Die Friebensbestimmungen. _ 1. Österreich trat ab: Salzburg, Krain, Ober- farnten (bett Villacher Kreis) Görz, Triest, einen Tetl von Kroatien und Dalmatien, Westgalizien und einen Distrikt in Ostgalizien, zusammen über 170 000 qkm nttt gegen 3 Mill. Einwohnern. 2. Von biesen Gebieten erhielt Baiern Salzburg (trat bagegen Welschtirol an Italien und einige Lanbstriche an Wtrtemberg und Würzburg ab), Warschau bekam West-galtzten, Ruß lanb (für seine Hilfe) das abgetretene Stück von Ostgaltzten und aus Kretin, Villach, Görz, Triest, Kroatien, Dalmatten bilbete Napoleon beit Staat der illtjri schert Provinzen (zu dem er auch das italienische Dalmatien*
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