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In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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gam" wurde das Losungswort der gesamten Scholastik. der den weiteren Fortgang derselben f. spter.
A Noch in das ausgehende 11. Jahrhundert, mitten in den Investitur-streit, fielen dann die Anfnge der Krenzzugsbewegnng. In den Kreuz-zgeu feierte die kirchliche Ascese und die ppstliche Autoritt ihre grten Triumphe.
Erster Kreuzzug T09h1099. Seitdem die trkischen Seld-schnken, welche das Kalifat Bagdad von sich abhngig gemacht hatten, in den Besitz Jerusalems gelangt waren (1071), wurden die christlichen Pilgerfahrten nach dem heiligen Lande sehr erschwert. Der Wunsch nach einer Befreiung der hl. Sttten von den Unglubigen erfate immer weitere Kreise. Schon lngst war die Weltherrschaft des Islams untergraben, schon hatten die christ-lichen Fürsten Spaniens den Kampf gegen den Halbmond auf der Pyrenenhalbinsel erffnet, hatten die normannischen Bundesgenossen Gregors Vii. die Herrschaft der Araber in Sizilien gebrochen, hatte Gregor selbst den Plan gefat, auf dem Wege der Byzauz Jerusalem zu erobern; die Ausfhrung dieses Gedankens blieb seinem groen Nachfolger, Urban Ii., vorbehalten.
Auf zwei glnzenden Kirchenversammlungen zu Piaceuza und zu Clermout (1095) wurden die romanischen Ritter und Volksmassen fr die Kreuzzugsidee gewonnen. Agitatoren, wie Peter von Amiens, trugen das Mitgefhl mit den Leiden der Pilger und der syrischen Christen wie die Krenzzugsbegeisternng in weitere Kreise. Vorbergehend bahnte sich sogar ein freundschaftliches Verhltnis zu dem von den Seldschuken bedrohten schis-matischen Byzanz an. Nichtsdestoweniger schien das Unternehmen wenig aussichtsvoll.
* Orientales Franci, Saxones et Thuringi, Baioarii et Alamanni. . . per terram suatn transeuntes tot legiones equitum, tot turmas peditum totque catervas ruricolarum, feminarum et parvulorum quasi inaudita stultitia dehrantes subsonnabant" (verhhnten). Ekkehard v. Aura.
Die zuchtlosen Haufen eines Peter von Amiens, eines Walter von Saiut-Savair gingen lange vor dem Ziel ihres Marsches teils in Ungarn und Bulgarien teils in Kleinasien zu Grunde. Die franzsisch-italienischen Ritterheere (die Lothringer unter Gottfried von Bouillon, die Nordfranzosen unter Robert von der Normandie und Stephan von Blois, die Provenzalen unter Raimund von Toulouse, die Normannen Unteritaliens unter Bohemund von Tarent und seinem Neffen Tankred) muten vor Konstantinopel dem Kaiser Alexius I. aus dem Hause der Kommenen fr die zu machenden Eroberungen in Asien den Lehenseid leisten. Dann erst konnten sie mit griechischer Untersttzung nach Kleinasien
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liche Grundlage, die Erwerbung des normannischen Reichs bahnt er fr das Kaiserhaus an, in dem darber auftauchenden Streite mit der Kurie erficht er einen diplomatischen Sieg. An der Spitze der dritten Kreuzzugsbewegung be-schliet der Kaiser sein Leben.
Heinrichs Vi. Regierung beginnt wieder unter schwierigen Verhlt-nisten: Heinrich der Lwe versucht, sein Herzogtum zurckzuerobern, eine deutschfeindliche Erhebung schliet den Kaiser von der Nachfolge im Normannen-reiche aus, König Richard Lwenherz von England stellt eine Verbindung zwischen diesen beiden Gegnern her; so mu denn das erste Unternehmen gegen Unteritalien scheitern. Nach der Rckkehr von Italien erweitert sich die welfische Opposition zu einem schsisch-niederrheinischen Frstenbund, doch nach der Gefangennahme Richard Lwenherz' sprengt der Kaiser die Frsten-Verschwrung, erobert das normannische Reich, umklammert den Kirchenstaat; es war der Hhepunkt des mit Friedrichs Regierungsantritt beginnenden Machtaufschwungs des Kaisertums. Schon will Heinrich die Formen des Wahlreichs beseitigen und zugleich die Universalmonarchie verwirklichen, da ereilt ihn der Tod.
1. Anfnge Friedrichs I.
a) Wiederherstellung der Herrschaft der die deutsche Kirche, Ausgleich mit den Welsen. In seiner inneren Politik brach Friedrich mit den berlieferungen Konrads Iii. Der von ihm auf die Besetzung der Bischofsthle gebte Einflu ging thatfchlich der das Wormser Konkordat hinaus; dadurch und durch die Befrderung politisch tchtiger und verlssiger Männer suchte er das geistliche Frstentum dem Knigtum ebenso dienst-bar zu machen, wie in den Tagen der schsischen Kaiser und der beiden ersten Salier. Whrend sein Vorgnger zeit seiner Regierung sich vergeblich bemht hatte, die Welsen zu bezwingen, suchte Friedrich durch weitgehende Zuge-studuisse gerade in den Welsen eine Sttze seiner Herrschaft zu gewinnen.
Durch die Verleihung des Jnvestiturrechtes gegenber den wendischen Bistmern (Aldenburg, spter Lbeck, Mecklenburg, Ratzeburg) und das Versprechen der Rckgabe Bayerns gewann er die Hilfe des Welsen Herzogs Heinrich des Lwen von Sachsen fr den von ihm geplanten Romzug. Dessen Oheim, Welf Vi., vershnte er durch Verleihung des mathildischen Erbes, der Markgrafschaft Tuscien und des Herzogtums Spoleto,
Vertrag von Konstanz (1153). Dagegen setzte Friedrich in den ersten Jahren seiner Regierung mit den Staatsmnnern Konrads Iii. die auswrtige Politik seines Vorgngers fort, Freundschaft mit Rom und Byzanz, Feindschaft gegen die aufstndischen Rmer und gegen den Normannenknig. Im Konstanzer Vertrag verpflichteten sich König und Papst, keinen ein-fettigen Frieden mit den beiden letzteren zu machen.
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mchtigte sich sodann der meisten Pltze, darunter Jerusalems und Akkons. War der erste Kreuzzug ein Werk des rmischen Papstes, der zweite ein Werk des hl. Bernhard gewesen, so stellten sich an die Spitze der durch den Unter-gang des Knigreichs Jerusalem veraulateu dritten Kreuzzugsbewegung eut-sprechend dem mehr weltlichen Charakter der Zeit die Hupter der drei bedeutendsten Staaten des Abendlandes, Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp Ii. Angnstus von Frankreich, König Richard Lwenherz von England. An der Spitze eines Ritterheeres, wie es das Abendland noch nicht gesehen hatte, errang Friedrich bei Ikonium einen glnzenden Sieg der ein seldschnkisches Heer, fand aber in Armenien im Flusse Saleph seinen Tod. Ein Teil der deutschen Kreuzfahrer kehrte jetzt nach Hanse zurck, ein anderer begann unter dem gleichnamigen Sohne des verstorbenen Kaisers die Belagerung Akkons. Zwar fiel nach der Ankunft der Könige von Frankreich und England der wichtige Waffenplatz in die Hnde der Christen, aber deren Uneinigkeit vereitelte weitere Erfolge. So mute Richard Lwenherz, der am lngsten im hl. Lande verweilte, nach mehrjhrigen abenteuerlichen Unternehmungen sich zuletzt mit dem Zugestndnisse begngen, ^ welches den Christen den freien Besuch der heiligen Sttten gewhrte.
A. Schwierige Anfnge Heinrichs Vi. Ergebnisloser Zug nach Unteritalien.
$ Schon während der Kreuzfahrt Friedrich Barbarossas war Hein-rich der Lwe eidbrchig aus der Verbannung nach Niederdeutschland zu-rckgekehrt, um sein frheres Herrschaftsgebiet zurckzuerobern. An der unteren Elbe wie an der Weser entbrannte der Kampf.
b) Im Knigreich Sizilien erhoben nach dem Tode des letzten normannischen Knigs (1189) die Gegner der deutschen Herrschaft unter Zu-stimmung des rmischen Papstes einen illegitimen Sprossen des nor-mannischen Knigshauses, Tank red von Lecce, ans den Thron.
jz) Der Schwager Heinrichs des Lwen, Richard Lwenherz von England, stellte auf seiner Fahrt nach Palstina ein Einvernehmen zwischen den niederdeutschen und den unteritalienischen Gegnern des staufischen Hauses her.
d) Unter diesen Umstnden bot das erste Unternehmen zur Eroberung des sizilischen Reiches wenig Aussicht; die Belagerung von Neapel scheiterte, die Erwerbung der Kaiserkrone war der einzige Erfolg der ersten Heerfahrt nach Italien.
Vor der Abreise des Kaisers war allerdings ein Waffenstillstand mit den Welsen geschlossen worden, allein der von Heinrich dem Lwen nach Italien entsandte gleich-naniige Sohn ging vom kaiserlichen Belagerungsheere in das normannische Lager der, und in Deutschland ergriffen die Weifen in des Kaisers Abwesenheit aufs neue die Waffen.
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Jerusalem Frankreich England Ikonium Armenien Frankreich England Unteritalien Niederdeutschland Sizilien Lecce Palstina Neapel Italien Italien Deutschland
148
mar von Dnemark, welchen Friedrich durch Abtretung der nordalbingischen Lande fr sich gewann, machten das welsische Knigtum bedeutungslos. Otto zog sich nach Braun schweig zurck, wo er 1218 starb.
Ich wolt hern Otten niilte nach der lenge inezzen,
d bte ich an der mze mich ein teil vergezzen;
waer er so milt als lanc, er hete tugende vil besezzen.
vil schiere maz ich aber den lip nach siner ere,
d wart er vil gar ze kurz als ein verschroten werc,
iniltes muotes minre vil dann ein getwerc;
und ist doch von den jren, daz er nit enwahset mere.
d ich dem knege (Friedrich Ii) brhte daz mez, wier fgeschz!
sin junger lip wart beidiu michel unde grz.'
n seht, waz er noch wahse! er'st ieze br in wol risen genz.
(Walther von der Vogelweide.)
Die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die erste und zugleich dauerndste Er-Werbung des Hauses Wittelsbach auerhalb Bayerns, war durch den Tod des Pfalz-grasen Heinrich Il (des Sohnes Heinrichs des Langen, des Neffen Kaiser Ottos Iv.) erledigt. Bald erhielt dieselbe einen Mittelpunkt, indem der Bischof von Worms den Pfalzgrafen Otto mit Heidelberg belehnte.
5. Innocenz Iii. aus dem Hhepunkte seiner Macht. Der Sieg Friedrichs Ii. der Otto Iv. war ein Triumph Innocenz' Iii.; war das Papsttum im Wormser Konkordate als eine dem Kaisertum gleichgestellte, so war es jetzt als eine dem Kaisertum bergeordnete Gewalt anerkannt. Innocenz hatte bereits vorher gegenber Aragonien, Portugal und Ungarn seine Oberhoheit zur Anerkennung gebracht, den König Johann ohne Land von England gezwungen, sein Knigreich vom Papste zu Lehen zu nehmen, die englischen Barone, welche ihrem König die Magna Charta" abntigten, gebannt, den Grafen von Toulouse, den Fhrer der sdfranzsischen Ketzer, seines Landes verlustig erklrt. Deu Hhepunkt erreichte die Regierung Innocenz' Iii. auf dem Laterankonzil 1215, auf welchem die Absetzung Ottos Iv. in aller Form erneuert wurde.
Concilium, quantum nun quam ante fuit celebratum, ut orbis in eo con-tineri videretur."
Aus dem Laterankonzil wurde auch ein allgemeiner Kreuzzug be* schlssen, der am 1. Juni 1216 angetreten werden sollte. Das Papsttum schien damit die Leitung der Kreuzzugsbewegung zurckgewonnen zu haben. Schon vorher hatten zur Wiederherstellung des Knigreichs Jerusalem zwei Kreuzzge stattgefunden, ein deutscher (1197), der einen spezifisch stanfischen Charakter trug, und ein franzsischer, der vierte oder lateinische Kreuzzug (12021204), der seine Richtung durch Venedig empfing.
Der staufif ch e Kreuzzug bezweckte die Ausdehnung der Herrschaft Hein-richs Vi. der den Orient (s. S. 145). Die der kaiserlichen Flotte vorausgeschickten
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Widerstand seitens der Griechen zu begegnen; der Schutz nicht blo seines mittelitalienischen Herrschaftsgebietes, sondern des Christentums berhaupt gegenber dem vordringenden Halbmonde schien allein dem rmisch-dentschen Kaiser berlassen (erstes Auftreten der Kreuzzugsideei). Der inzwischen in Byzanz zur Regierung gelangte Schwager Ottos Ii., Basilius Ii., erblickte aber in dem Kampfe Ottos gegen die Unglubigen weniger ein christliches Werk als vielmehr eine Beeintrchtigung seiner Herrschaftsansprche, und die Griechen Unteritaliens, so fremd sie innerlich den Arabern gegenber standen, vereinig-ten ihre Waffen mit denen der letzteren. Trotzdem siegte Otto der die vereinigten Araber und Griechen in einem Gefechte sdlich von Cotrone, in welchem Abnlkasem fiel, aber wenige Tage spter gerieten die Deutschen (vermutlich bei Squillace am Vorgebirge Stilo) in einen Hinterhalt und wurden fast vllig vernichtet (982); es war die erste groe Niederlage der Deutschen.
Der Kaiser selbst rettete sich in abenteuerlicher Flucht ans ein griechisches Schiff und erreichte von diesem ans schwimmend die Kste von Rossano, wo die Kaiserin mit
ihrem Gefolge zurckgeblieben war.
der den Eindruck der Niederlage in Italien uert sich Gerbert, der sptere Papst Silvester Ii. also: satellites (die Pasallen der italienischen Fürsten) edicta Caesaris eontemnunt, legatos eius occidere moliuntur, ipsum asino comparant." Anders in Deutschland: Omnes nostri prineipes comperta tarn iniserabili fama conveniunt dulentes et, ut eum (sc. imperatorem) sibi Beeret videre, poscebant" (Thietmar
von Merseburg).
/)) Die geistlichen und weltlichen Groen ganz Deutschlands scharten sich um den Kaiser, whlten auf einem Reichstag zu Verona (983), auf welchem Deutschland und Italien wie ein Reich erschienen, den kaum 3jhrigen Kaisersohn zum König und trafen zugleich Maregeln zur Erneuerung des Krieges gegen die Sarazenen und Griechen. Die Wenden dagegen beantworteten die Nachricht von der Niederlage der Deutschen mit einem allgemeinen Abfalle und der Vernichtung der kirchlichen Einrichtungen (ut Havelberg, Brandenburg und Zeitz), die Dnen brachen in die berelbischeu Lande ein und plnderten Hamburg; die deutsche Herrschaft und das Christentum im Slaveulaude war auf Jahrhunderte erschttert. Mitten in seinen Kriegsrstungen erlag der Kaiser der fieberhaften Aufregung des letzten Jahres im Alter von 28 Jahren, ein Opfer seines hohen Berufes.
Otto Ii. war der einzige Kaiser deutschen Geschlechts, der in Rom starb und. beigesetzt wurde.
X Wirren während der Unmndigkeit Ottos Iii. Das bayerische Gegenknigtum (983-995). Zunchst erhob sich ein heftiger Streit um die Vormundschaft und Regentschaft zwischen der Kaiserinwitwe Theophano einerseits, dem aus der Hast ent-
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damit die Absicht der Kurie durchkreuzt, trotzdem empfing Friedrich aus den Hnden des Papstes, der seiner zur Ausfhrung eines Lieblingswunsches, eines Kreuzzugs, bedurfte, noch im nmlichen Jahre (1220) die Kaiserkrone, und auch dem Verlangen des Kaisers, die Verbindung zwischen dem Reiche und Sizilien in seiner Person fortbestehen zu lassen, wurden keine weiteren Schw" rigkeiten mehr gemacht. Weniger ruhig wickelte sich die Kreuzzugsfrage c
^Kreuzzugsfrage. Friedrich hatte sowohl am Tage seiner Knigs-krnnng (1215) als am Tage seiner Kaiserkrnung (1220) das Kreuz genommen; im ersten Falle lie er sich in Rcksicht auf die Verhltnisse Deutschlands, im zweiten in Rcksicht auf die Verhltnisse Siziliens und Oberitaliens wie auf die Lauheit des Abendlandes von dem nachgiebigen Honorius Iii. den Kreuzzugstermin mehrfach verlngern.
!m Jabre 1217 war entsprechend dem Beschlsse des Laterankonzils v. Jahre 1215 (f. S. 148) ein niederrheinisches Kreuzfahrerheer nach gypten ab-gesegelt und hatte (1219) Damiette erobert. Im Frhjahr 1221 sandte ihm Friedrich unter Fhrung des Bayernherzogs Ludwig des Kelheimers Kriegshilfe nach. Hatte bisher der ppstliche Legat es vergebens versucht, die Kreuzfahrer zu einem Vorsto gegen Kairo zu gewinnen, so verschaffte jetzt der furor Teutonicorum" dem Plan des Legaten die Oberhand. Das Unternehmen endigte mit der Einschlieung des Heeres, mit dem Verluste Damiettes (1221 Jj
Zuletzt mute sich der Kaiser im Vertrage von San Germano 1225 verpflichten, innerhalb zweier Jahre die Kreuzfahrt anzutreten, widrigenfalls er ohne weiteres der Exkommunikation verfallen solle. 1227 segelten zwar die Kreuzfahrer ab, auch Friedrich ging in See, allein bereits war eine Seuche im Kreuzfahrerheere ausgebrochen. Der Kaiser wurde von derselben er-griffen und stieg wieder ans Land; das Unternehmen geriet ins Stocken. Inzwischen aber war auf den milden Honorius Iii. der zwar betagte, aber jugendlich energische Gregor Ix., ein Verwandter und Schler Innocenz' Iii., gefolgt. Dieser erklrte die Krankheit des Kaisers fr Verstellung und verhngte die Exkommunikation der denselben.
Trotz seiner Bannung brach Friedrich im folgenden Jahre nach dem hl. Lande auf. Dieser 5. Kreuzzug, der fast ohne Blutvergieen ablief, war, abgesehen von dem ersten Kreuzzuge, der erfolgreichste von allen; der Kaiser erlangte vom Sultan Al Kamel, dem Sohne Saladins, die Abtretung der hl. Sttten Jerusalem, Betlehem und Nazareth, sodann eines Kstenstriches von Akkon bis Joppe und endlich eines Verbindungsweges zwischen der Kste und dem Inneren, er machte zugleich den Versuch, einen friedlichen Verkehr zwischen dem Morgen- und dem Abendlande anzu-bahnen, womit er freilich die Gefhle vieler seiner Zeitgenossen verletzte.
Die Kreuzfahrt des gebannten Kaisers wurde von Gregor Ix. verdammt, während der Abwesenheit Friedrichs entbrannte zwischen dessen Reichs^
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auf ein nurmehr dem Namen nach zum Reiche gehriges, in Wirklichkeit neutrales Gebiet. Hieher berief er eine Kirchen Versammlung, welche Friedrich neuerdings bannte und aller seiner Rechte entsetzte, seine Unterthanen aber vom Eide der Treue entband.
Die Anklage beschuldigte den Kaiser des Verkehrs mit den Mohammedanern, der Begnstigung der Ketzerei, der Kirchenschndung, des Treubruchs gegenber seinem Lehensherrn, dem Papste (Verletzung des Friedens von San Germano. Besetzung ppstlichen Gebietes 2c.). Die Verteidigung des Kaisers in der Versammlung fhrte sein Gesandter Thaddus de Snessa.
e) Die fnf letzten Jahre Friedrichs Ii. In dem wieder be-ginnenpm Kampfe mit dem Papste und den Lombarden hielten Enzio und des Kaisers gesrchtetster Parteignger, Ezzelino da Romano, in Ober-italien, Friedrich selbst in Mittelitalien das bergewicht der kaiserlichen Waffen aufrecht. Schon setzten sich die Kaiserlichen in der Richtung der Turin nach Lyon in Bewegung, um den (durch die Neutralitt Frankreichs) des Rckhalts beraubten Papst zum Frieden zu zwingen, da trafen Friedrich eine Reihe von herben Schicksalsschlgen. Das den Zugang nach Mittel-italien beherrschende Parma geriet in die Gewalt der ppstlich gesinnten Emigranten, ein Rckeroberungsversuch scheiterte, in den ehemals ppstlichen Gebieten Mittelitaliens gewann die kirchliche Partei neuen Boden, des Kaisers Sohn Enzio fiel in die Gefangenschaft der Bolognesen, des Kaisers Leben selbst wurde durch eine Verschwrung bedroht und sein eifrigster Parteignger, Petrus de Vinea, in die Anklage verwickelt. Nochmals gelang es, der kaiserlichen Sache in Nord- wie in Mittelitalien auszuhelfen. Markgraf Uberto von Pallavicini besiegte die Parmesen, in Mittelitalien er-strkte wiederum die kaiserliche Partei, in Apnlien sammelte Friedrich eben eine neue Streitmacht, da wurde er vom Tode ereilt (zu Fiorentino bei Foggia). Der Kaiser zwar schied unbesiegt aus dem Leben, aber die Sache des Kaisertums war mit seinem Tode verloren. Konrad Iv. war nicht die universelle und diplomatische Persnlichkeit, um das Erbe Friedrichs antreten zu knnen; er ist berdies frh gestorben mit Hinterlassung eines nnmndi-gen Kindes.
Si bene fuisset catholicus et dilexisset Deum et ecclesiarn suam, paucos habuisset in imperio pares, paucos in mundo" (Salimbene da Adamo).
Friedrich Ii. zhlt neben Otto Iii. und Karl Iv. zu den gebildetsten Kaisern ,des Mittelalters. Er empfing seine Jugenderziehung in Sizilien, wo morgen-lndische und abendlndische Kultur sich berhrten: arabische Schriftsteller rhmen Friedrichs Kenntnisse in der Philosophie wie in der Mathematik. Medizin und tn den
Naturwissenschaften. .
Kaiser sage: Die damals (unter dem Namen des Abtes Joachim von ,Ziore, eines Zeitgenossen Heinrichs Vi.) verbreiteten Prophetien von einem der verweltlichten Kirche bevorstehenden Strafgericht zogen Friedrich Ii. in ihren Kreis, so bat? der ver-
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246
1215 Erla der ,,magna charta libertatum" in England. 1215 Laterankonzil, Hhepunkt der Macht Innocenz' Iii.
12281229 Der fnfte Kreuzzug (Friedrichs Il).
1231/32 Das Statutum in favorem principum", die reichsgesetzliche Grundlage des Territorialfrstentums.
1235 Reichstag zu Mainz (Landfriedensgesetz).
1236 Eroberung Kordovas durch die Christen.
1237 Sieg Friedrichs Ii. der die Lombarden bei Kortenuova. 1239 Endgltiger Bruch Friedrichs Ii. mit der Kurie.
1241 Mongolensieg bei Wahlstadt.
1245 Absetzung Friedrichs Ii. durch das Lyoner Konzil.
1245(54)1273 Das Interregnum.
12481254 Der sechste Kreuzzug (Ludwigs Ix. gegen gypten). 12501254 Konrad Iv.
1258 Auflsung des Kalifates von Bagdad durch die Mongolen.
1266 Eroberung Neapels und Siziliens durch Karl von Anjon infolge des
Sieges bei Benevent.
1268 Untergang des stanfischen Hauses.
1270 Der siebente Kreuzzug (Ludwigs Ix. gegen Tunis). Ende der Kreuz-
zugsbeweguug.
12731291 Rudolf von Habsburg.
1278 Begrndung des habsburgischen Donaustaates infolge der Schlacht bei Drnkrutt.
1282 Bildung eines selbstndigen Knigreiches Sizilien unter dem Hanse
Aragon infolge der sizilianischen Vesper.
12851314 Philipp Iv. der Schne von Frankreich.
12921298 Adolf von Nassau.
12981308 Albrecht I. von sterreich.
1301 Erlschen der Arpaden in Ungarn.
13051377 Die babylonische Gefangenschaft" der Ppste.
1306 Ende des bhmischen Knigshauses der Przemysliden.
13081313 Heinrich Vii. von Ltzelburg.
13141347 Ludwig der Bayer.
1315 Sieg der Schweizer am Morgarten, ewiger Bunb zu Brunnen. 1322 Sieg Lnbwigs des Bayern der den Gegenknig Friedrich den Schnen
von sterreich bei Mhlborf (letzte groe Ritterschlacht). 1328 Erlschen der lteren Linie des kapetingischen Hauses in Frankreich,
Regierungsantritt der Linie Valois.
1338 Kurfrstenerklrung von Rense.
13391453 Englisch-franzsischer Successionskrieg.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrichs Ludwigs Konrad_Iv Konrad Karl_von_Anjon Karl Ludwigs Rudolf_von_Habsburg Rudolf Philipp_Iv Philipp Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_der_Bayer Ludwig Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: England Friedrichs Mainz Friedrichs Friedrichs Friedrichs Ludwigs Bagdad Neapels Siziliens Ludwigs Tunis Donaustaates Sizilien Frankreich Nassau Ungarn Ltzelburg Frankreich
3. (Der erste Trkenkrieg 152629). Im Einverstndnis mit dem franzsischen König war Sultan Soliman Ii. der Prchtige (152066), der schon 1521 Belgrad erobert hatte, in Ungarn eingedrungen (1526). Der junge König von Bhmen und Ungarn, Ludwig Ii., kam auf der Flucht aus der unglcklichen Schlacht bei Mohcs um (1526). Nachfolger dieses letzten slavischen Knigs von Bhmen und Ungarn wurde sein Schwager Ferdinand, der schon 1521 von seinem Bruder Karl V. die deutsch* Habsburgischen Lnder erhalten hatte. Um Ungarn mute Ferdinand mit Johann Zapolha kmpfen, dem Woiwoden (Statthalter) von Siebenbrgen, der an Soliman einen Beschtzer sand. Im Herbste 1529 belagerte der Sultan Wien, zog aber nach vergeblichen Strmen wieder ab.
Bei der dreiwchentlichen Verteidigung Wiens kam das durch Maximilian ange-schaffte Geschtz zustatten.
4. (Der zweite Krieg mit Franz I.). Sofort nach feiner Freilassung verband sich Franz I. mit dem Papste Klemens Vii., sowie mit Heinrich Viii. von England, Franz Sforza und Venedig, um die bermacht des Kaisers zu brechen, in der heiligen igue (1526). Allein in dem nun beginnenden zweiten Kriege (152729) waren die kaiserlichen Waffen abermals siegreich. Nachdem Rom erstrmt war (6. Mai 1527), mute sich der Papst von dem Bunde trennen und eine groe Kriegssteuer' zahlen. Ein franzsischer Angriff auf Neapel milang, da der Fhrer der genuesischen Flotte (Andreas Doria) auf die Seite des Kaisers bertrat. Im Frieden zu Cambrai (1529) entsagte Franz I. abermals allen Ansprchen ans Italien, behielt aber Burgund. Mailand verblieb dem Franz Ssorza; der Kaiser empfing am 24. Februar 1530 zu Bologna von Klemens Vii. die Kaiserkrone.
Das gegen Rom ziehende Sldnerheer war durch das Ausbleiben des Soldes erbittert. Nachdem Frnndsberg angesichts einer Meuterei der Sldner vom Schlage gerhrt war, bernahm Bourbou die Fhrung. Derselbe fiel bei dem Sturme auf die (schlecht verteidigte) Stadt2. Rom wurde schonungslos geplndert ( sacco ).
Klemens Vii., wie Leo X. aus dem Hause Medi, verzichtete auf seine bis-herige Politik, welche eine Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft bezweckte, gegen das Versprechen des Kaisers, die mediceische Herrschaft in Florenz wieder aufzurichten. Zugleich verbanden sich die beiden hchsten Mchte der Christenheit zu nachdrcklicher Bekmpfung der Ketzer.
Der Friede von Cambrai heit der Damenfriede, weil ihn des Kaisers Tante, Margarete von sterreich, und Franz' I. Mutter, Luise von Savoyen, ver-mittelten.
Bei der Krnung in Bologna war das Reich nur durch den Kaiser, durch einige zufllig anwesende deutsche Fürsten und durch die Sldner vertreten.
1 400000 Skudi (1 Skudo d. i. Schildtaler 5 Mark).
2 Vgl. die von Goethe bersetzte Lebensbeschreibung Benvenuto Cellinis.
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Johann_Zapolha Johann Maximilian Maximilian Franz_I. Franz_I. Franz_I. Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_I. Franz_Ssorza Franz Klemens_Vii Frnndsberg Klemens_Vii Leo_X Leo Margarete Luise_von_Savoyen Goethe Benvenuto_Cellinis
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Ungarn Ungarn Ungarn Sultan_Wien Wiens England Venedig Rom Neapel Cambrai Italien Burgund Mailand Bologna Rom Italiens Florenz Cambrai Bologna