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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

2. Das Mittelalter - S. 133

1896 - Bamberg : Buchner
133 liche Grundlage, die Erwerbung des normannischen Reichs bahnt er fr das Kaiserhaus an, in dem darber auftauchenden Streite mit der Kurie erficht er einen diplomatischen Sieg. An der Spitze der dritten Kreuzzugsbewegung be-schliet der Kaiser sein Leben. Heinrichs Vi. Regierung beginnt wieder unter schwierigen Verhlt-nisten: Heinrich der Lwe versucht, sein Herzogtum zurckzuerobern, eine deutschfeindliche Erhebung schliet den Kaiser von der Nachfolge im Normannen-reiche aus, König Richard Lwenherz von England stellt eine Verbindung zwischen diesen beiden Gegnern her; so mu denn das erste Unternehmen gegen Unteritalien scheitern. Nach der Rckkehr von Italien erweitert sich die welfische Opposition zu einem schsisch-niederrheinischen Frstenbund, doch nach der Gefangennahme Richard Lwenherz' sprengt der Kaiser die Frsten-Verschwrung, erobert das normannische Reich, umklammert den Kirchenstaat; es war der Hhepunkt des mit Friedrichs Regierungsantritt beginnenden Machtaufschwungs des Kaisertums. Schon will Heinrich die Formen des Wahlreichs beseitigen und zugleich die Universalmonarchie verwirklichen, da ereilt ihn der Tod. 1. Anfnge Friedrichs I. a) Wiederherstellung der Herrschaft der die deutsche Kirche, Ausgleich mit den Welsen. In seiner inneren Politik brach Friedrich mit den berlieferungen Konrads Iii. Der von ihm auf die Besetzung der Bischofsthle gebte Einflu ging thatfchlich der das Wormser Konkordat hinaus; dadurch und durch die Befrderung politisch tchtiger und verlssiger Männer suchte er das geistliche Frstentum dem Knigtum ebenso dienst-bar zu machen, wie in den Tagen der schsischen Kaiser und der beiden ersten Salier. Whrend sein Vorgnger zeit seiner Regierung sich vergeblich bemht hatte, die Welsen zu bezwingen, suchte Friedrich durch weitgehende Zuge-studuisse gerade in den Welsen eine Sttze seiner Herrschaft zu gewinnen. Durch die Verleihung des Jnvestiturrechtes gegenber den wendischen Bistmern (Aldenburg, spter Lbeck, Mecklenburg, Ratzeburg) und das Versprechen der Rckgabe Bayerns gewann er die Hilfe des Welsen Herzogs Heinrich des Lwen von Sachsen fr den von ihm geplanten Romzug. Dessen Oheim, Welf Vi., vershnte er durch Verleihung des mathildischen Erbes, der Markgrafschaft Tuscien und des Herzogtums Spoleto, Vertrag von Konstanz (1153). Dagegen setzte Friedrich in den ersten Jahren seiner Regierung mit den Staatsmnnern Konrads Iii. die auswrtige Politik seines Vorgngers fort, Freundschaft mit Rom und Byzanz, Feindschaft gegen die aufstndischen Rmer und gegen den Normannenknig. Im Konstanzer Vertrag verpflichteten sich König und Papst, keinen ein-fettigen Frieden mit den beiden letzteren zu machen.

3. Das Mittelalter - S. 139

1896 - Bamberg : Buchner
139 Schon während seines Feldzugs gegen Rom (Frhjahr 1167) hatten sich neben dem Veroneser Bunde auch die Städte Krernoua, Bergamo, Brescia, Mantua und Ferrara zu einem lombardischen Stdtebund zusammen-geschlossen und die Mailnder in die wieder aufgebauten Mauern ihrer Stadt zurckgefhrt. Nach dem Abzge Friedrichs erweiterte sich der Bund zu einem aus 36 Stdten bestehenden Bundesstaate, an dessen Spitze jhrlich gewhlte Rektoren standen. Auch das Freundschaftsverhltnis Englands zum Kaiser hatte sich wieder gelst. g) Die letzten Kmpfe der Friede von Venedig. Im Herbst 1174 brach Friedrich neuerdings nach Italien auf; nach einem mi-lnngenen Angriff auf die (1168 erbaute) Bundesfestung Alessandria" schlo der Kaiser mit dem in der Ebene von Montebello stehendeu lom-bardischen Entsatzheere einen Prliminarfrieden (1175), der aber nach der Entlastung des kaiserlichen Heeres durch die Mehrheit des lombardischen Stdtebnndes gebrochen wurde. Dem Aufgebote Friedrichs, der fr das Jahr 1176 den entscheidenden Feldzug vor sich sah, leisteten zwar die geistlichen Fürsten Folge, nicht aber der mchtigste Laienfrst, Heinrich der Lwe. 1176 erlag Friedrich bei Legnano nach einem anfnglichen Siege den Lombarden. Damit war der gemachte Versuch, die kaiserfeindliche Koalition durch Vernichtung der Lombarden zu sprengen, gescheitert, aber die Mglich-feit einer Wiederholung dieses Versuchs war damit nicht genommen. Allein die Bischfe, mit deren finanziellen Mitteln und militrischen Aufgeboten Friedrich bisher vornehmlich den Kampf gefhrt hatte, voran die Erzbischfe Christian von Mainz, Wichmann von Magdeburg, Philipp von Kln drangen jetzt auf den Frieden. (Am 1. August) 1177 kam zu Venedig ein sechsjhriger Waffenstillstand mit den Lombarden, ein fnfzehnjhriger Waffenstillstand mit dem König Wilhelm Ii. von Sizilien, der Friede mit der Kirche zu stnde; der Kaiser opferte seinen ohnehin ohnmchtig gebliebenen Gegenpapst Kalixt Iii., den Nachfolger Pafchals Iii., und kehrte in die Gemeinschaft der allgemeinen Kirche zurck. Das wahrscheinlichste Motiv fr die Hilfverweigerung Heinrichs des Lwen ist in den Verhltnissen beg Sachsenlandes zu suchen. Heinrich verfolgte in Sachsen die doppelte Aufgabe, seine Macht auf Kosten der Slaven wie der geistlichen und weltlichen Groen des stlichen Sachsens, die soviel wie reichsun-mittelbar waren, zu erweitern. Bei der fortdauernden Oppositou der fach-fischen Fürsten glaubte Heinrich das Herzogtum fr den Augenblick nicht verlassen zu knnen, ohne seine ganze Stellung daselbst aufs uerste zu gefhrden. Der Ort der Zusammenkunft war wohl nicht Parten--kirchen, sondern Chiavenna; schon die weite Entfernung Partenkirchens mu angesichts der gefhrdeten Lage Friedrichs eine Zusammenkunft daselbst ausschlieen. Allerdings gab Friedrich im Frieden von Venedig den Versuch, das Papst-tum in dieselbe Abhngigkeit zurckzufhren, wie sie vor dem Jnvestiturstreite bestanden

4. Das Mittelalter - S. 119

1896 - Bamberg : Buchner
- 119 Und in Deutschlaub fing eben bamals der Same, welchen die deutschen Gregorianer, die Mnche der Hirschauer Kongregation, ans-gestreut hatten, an, Frchte zu tragen. Als Legat des Papstes herrschte in Deutschland mit fast unumschrnkter Gewalt Bischof Gebharb von Konstanz aus dem Zhringer Hause, der frhere Mnch von Hirschau. Unter Leitung des aus Regensburg stammenden Abtes Wilhelm war Hirschau Mittelpunkt einer weit verzweigten Kongregation geworden, hnlich der franzsischen von Cluni. yti. Die glcklichsten Jahre Heinrichs Iv. Aus seiner hilflosen Lage befreite den Kaiser erst der bertritt des welfischen Hauses. Als die Welsen einsahen, ba die reichen Gter der Markgrfin nicht ihnen, sonbern der Kirche zngebacht seien, lsten sie ihren Bnnb; der jngere Welf trennte sich von seiner Gemahlin, der ltere shnte sich mit dem Kaiser aus und wrbe nun im Besitze des Herzogtums Bayern wieber anerkannt. Jetzt erst vermochte Heinrich der die ihm bisher verschlossenen Alpenpsse nach Deutsch-laub zurckzukehren (1097). Anfang des Jahres 1098 machten auch die Zhring er ihren Frieden mit dem Kaiser. Der abtrnnige Sohn Konrab wrbe entsetzt (f 1101 in Italien), und der sechzehnjhrige Heinrich (V.) zum Nachfolger gewhlt und gekrnt, nachbem er geschworen, seinem Vater nie nach Leben und Herrschaft zu trachten. Bereits war auch der gefhrlichste Gegner, Urban Ii., gestorben (1099); die Verhanblungen mit seinem Nach-folger Paschal Ii. zerschlugen sich zwar, aber biesem fehlte das biplomatische Talent seines Vorgngers. Ein Kreuzzugsunternehmen unter Fhrung des Bayernherzogs Welf befreite das Reich von einer Menge unruhiger Ele-mente (1101). Und Wieberum, wie in den achtziger Jahren, stellte sich der Kaiser an die Spitze der Friebensbewegnng im Reiche; 1103 wrben die Fürsten zur Aufrichtung eines allgemeinen Reichslanbfriebens vermocht. Das Kaisertum Heinrichs Iv. war jetzt fast allgemein anerkannt; im Sommer 1103 sah sich der Fhrer der gregorianischen Partei in Deutschland, Bischof Gebharb von Konstanz, gezwungen, sein Bistum dem kaiserlichen Gegen-bischos zu rumen und auf einer Burg am Rhein Zuflucht zu suchen. Es waren die glcklichsten Tage der Regierung Heinrichs. /y. Gegenknigtum Heinrichs V. Ausgang Heinrichs Iv. In Bayern hatte der König bisher eine seiner festesten Sttzen gehabt, in demselben Bayern, ans dem bayerischen Norbgan, fhrte im Jahre 1104 eine Verschwrung unter den Verwanbteu des Bischofs Gebharb von Konstanz zur Erhebung des Gegenknigtums Heinrichs V. Dieser selbst gab die geschickte Losung aus, ba die ganze Bewegung nichts anberes bezwecke als den Friebensschlu des Kaisers mit der Kirche, seine Befreiung vom Banne. ?

5. Das Mittelalter - S. 90

1896 - Bamberg : Buchner
- 90 Sprengel auf Kosten Wrzburgs und Eichsttts gebildet wurde, konnte erst nach energi-schein Widerspruche der Bischfe von Wrzburg und Eichsttt vorgenommen werden. Bamberg erlangte spter kulturelle Bedeutung als Sitz einer reichen litterarischen Thtigkeit und als Ausgangspunkt fr die Christianisierung und Germanisierung der innerhalb seines Sprengels sitzenden Main- und Rednitzwenden. Das Bild, das die sptere Legende von Heinrich dem Heiligen geschaffen, ist ein Zerrbild. Heinrich war ein tieffrommer Mann, aber ein nicht minder kraftvoller Herrscher, der auch der Kirche gegenber seine Kronrechte festhielt; er bte grundstzlich das Ernennungsrecht der geistlichen Fürsten und nahm mehr als frhere Herrscher die finanzielle und militrische Leistungsfhigkeit der geistlichen Frstentmer fr Reichs-zwecke in Anspruch. Eine von Kaiser Heinrich und Papst Benedikt Viii. geplante allgemeine Kirchenreform hat der fast gleichzeitige Tod der beiden Männer und die unkirchliche Ge-sinnung ihrer nchsten Nachfolger vereitelt. Konrad Il (1024 -1039). Das Kaisertum in seiner grten realen Macht unter Konrad Ii. bersicht. Konrad erffnet die neue Dynastie der frnkischen Kaiser. Ein thatkrftiger Herrscher, unterdrckt er die inneren Unruhen in Deutschland wie den Versuch der Begrndung eines franzsischen Knigtums in Italien, erzwingt er als Rechtsnachfolger Heinrichs Ii. die Vereinigung Burgunds mit Deutschland und Italien und versperrt so auf Jahrhunderte den franzsischen Herrschaftsplnen den Weg nach der Apenninenhalbinsel. Durch kluge Politik befreundet er sich den dnisch-englischen Grostaat im Norden und bricht vollends die polnische Macht int Osten. In seiner innerdeutschen Politik strebt er, die sich erledigenden Herzogtmer an seine Dynastie zu bringen und dem Knigtum zu feinen bisherigen geistlichen Bundesgenossen weltliche zu erwerben in den Reichsministerialen und den kleinen Vasallen. Durch eine hnliche Politik verpflichtet er sich auch den niederen Adel Italiens. 1. Knigswahl. Beim kinderlosen Ableben Heinrichs Ii. trat die Familie jenes Herzogs Otto von Krnten, der (1002) zu Gunsten Heinrichs feinen Kronansprchen entsagt hatte, wieder in den Vordergrund. Konrad der ltere, ein Enkel dieses Otto, ein Urenkel Konrads des Roten, also ein Glied der weiblichen Linie des ottonischen Kaiserhauses wurde zu Karnba am Ufer des Oberrheins zum König gewhlt, nachdem der von Lothringen und Kln in Aussicht genommene Vetter, Konrat der Jngere, zum Rcktritt bestimmt worden war. Die Wahl Konrads erfolgte in Rcksicht auf die Verwandtschast mit dem schsischen Kaiserhause, jedoch kam daneben mit aller Bestimmtheit das Wahlrecht der

6. Das Mittelalter - S. 98

1896 - Bamberg : Buchner
98 Mit Leo Ix. kehrte Hildebrand, der sptere Papst Gregor Vii., aus dein deutschen Exil zurck, wohin er dem entsetzten Papste Gregor Vi. gefolgt war. Nicht in Cluni welchem Kloster er niemals angehrt hat, wohl aber in dem lothringischen Reformkr'eise hatte sich der junge Kleriker inzwischen seine Anschauungen von der Frei-heit der Kirche gebildet. b) Wie sein Vater, so begnstigte auch Heinrich Hl die Ausbreitung der Normannen in Italien. Hier hatte Rainulf von Aversa den grten Teil Apulieus auf Kosten der Griechen erobert. Heinrich machte die Nach-folger Rainulfs (Drogo von Apnlien und Radulf von Aversa) unabhngig von Salerno und erhob sie zu unmittelbaren Reichsvasallen. Durch die groe Selbstndigkeit, welche Heinrich den Normannen gewhrte, wurde ihr Unternehmungsgeist noch gesteigert. Bald darauf begann der Bruder Drogos. Kobert Wiskard. die Eroberung Kalabriens. die Griechen wurden allmhlich aus ganz Unteritalien verdrngt. Auch die langobardischen Frsten-tmer von Salerno, Kapua. Benevent, kamen in die Hnde der Normanneni. Die normannische Machtentwickelung aber kam nicht dem Kaiser, sondern dem Papste zu ante Heinrich Iii. selber verlieh der Kurie einen Rechtstitel auf weltliche Herrschaft in Unteritalien, indem er dem Papste Leo Ix. den Besitz Benevents und der meisten Reichsgter in Unteritalien berlie. Robert Wiskard, welcher spter Apnlien und Kalabrieu unter seiner Herrschaft vereinigte, nahm (1059) seine Besitzungen vom Papste (Nikolaus Ii.) zu Lehen, ebenso wie der Normanne Richard von Aversa, welcher Kapua erobert hatte. Dem Sohne Heinrichs Iii., Heinrich Iv., erwuchsen in diesen Normannen die gefhrlichsten italienischen Gegner. 4 Schlimme Vorzeichen. Damals schien das Kaisertum den hchsten Gipfel erreicht zu haben. Und doch kndeten bereits schlimme Vorzeichen den Niedergang seiner Machtstellung. Die Ungarn setzten sich an Stelle Peters in dem Arpaden Andreas einen neuen König und entzogen sich der deutschen Herrschaft trotz dreier Feldzge des Kaisers. Herzog Gottfried von Oberlothringen (Sohn Gozelos), den der Kaiser durch Voreuthaltuug Niederlothringens gereizt hatte, verpflanzte durch feine Vermhlung mit der verwitweten Markgrfin von Tuseieu, Beatrix, die westdeutsche Opposition nach Italien. Die Normannen lsten die Unterordnung unter das Reich. Schon begannen die Sachsen der die kaiserlichen Burgen in ihrem Lande wie der das Machtstreben des von Heinrich begnstigten Erzbischoss Adal-bert von Bremen, die Laienfrsten der ihren Ausschlu von der Regie-rnng und der den Einflu nichtfrstlicher geheimer Rte" zu murren. Whrend seines zweiten Aufenthaltes in Italien (1055) bildete sich sogar eme Verschwrung gegen das Leben des Kaisers. Diese Erscheinungen ver-rieten, welchen Gefahren das Knigtum entgegenging. Der Tod des erst i Es ist die Zeit der hchsten Machtentfaltung des Normannentums. W die Eroberung Englands durch den Normannen Wilhelm den Eroberer, 1066. 0

7. Die Neuzeit - S. 159

1905 - Bamberg : Buchner
159 a) von den geistlichen Herrschaften blieb nur die des Kur-erzkanzlers (des Erzbischoss Dalberg) bestehen. Der Sitz desselben wurde aber von Mainz, das seit 1797 franzsische Festung geworden war, nach Regensburg verlegt'; b) von den Reichsstdten behielten nur die sechs grten ihre Reichsunmittelbarkeit (die Hansastdte Hamburg, Bremen und Lbeck, sowie die sddeutschen Handelsstdte Franksurt, Nrnberg und Augsburg). Bei der Verteilung der Entschdigungen, welche vielfach von der Gunst des , franzsischen Konsuls und seines Ministers Talleyrand abhing, gewann Bayern, das sich nach der Schlacht bei Hohenlinden Frankreich genhert hatte, die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg (ohne die Stadt) und Passau, sowie die Frstabtei Kempten und wurde zu einem wohlabgerundeten Lande; Preußen er-hielt die Bistmer Hildesheim, Paderborn, einen Teil von Mnster, ferner Erfurt und andere nordthringische Städte. Baden erhielt die pflzischen Städte Heidel-berg und Mannheim sowie die Kurwrde; Wrttemberg wurde gleichfalls Kur-frsteutum und erhielt Heilbronn und andere schwbische Reichsstdte; weitere Kurfrstentmer wurden Hessen-Kasfel und Salzburg, das der bisherige Groherzog von Toskana erhielt, dessen Land als Knigreich Etrnrien an den bisherigen Herzog von Parma fiel. Die Bedeutung des Reichsdeputatioushauptschlusses lt sich in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Das Reich war seines kirchlichen Charakters nunmehr fast vllig entkleidet (schon 1803 wandte sich der Papst an den franzsischen Konsul statt an den deutschen Kaiser als den Beschirmer der Kirche). 2. Die Zahl der deutschen Einzelherrschaften war betrchtlich verringert. 3. Das Ansehen des Habsburgischen Kaisertums wurde noch mehr geschwcht; wie schon frher Preußen, so strebten nun auch die sddeutschen Staaten unter Be-gnstiguug Frankreichs eine unabhngige Stellung an. 4. Die deutschen Regierungen nahmen in der Folgezeit vielfach die fr an-zsischen Einrichtungen zum Muster, so besonders Bayern unter Maximilian Joseph (Kurfürst seit 1799) und seinem Minister M o n t g e l a s. Gleichheit aller Brger vor dem Gesetz, Regelung des Staatshaushaltes, Duldung der verschiedenen Bekenntnisse, Aufhebung der Klster, Beseitigung der Vorrechte des Adels und andere Neuerungen, welche sich in Frankreich unter den Greueln der Revolution vollzogen hatten, wurden in den sddeutschen Staaten nun auf dem Wege der Verwaltung durchgefhrt. Fr die Erniedrigung der deutschen Ration, deren Geschicke fortan fr ein Jahrzehnt durch die Willkr und Laune eines fremden Eroberers entschieden wurden, hatte die Mehrzahl des Volkes wie der in Weltbrgertum verlorenen Gebildeten kein Verstndnis. Eine rhmliche Ausnahme bildete neben anderen nationalgesinnten Mnnern der Dichter Schiller, dessen damals entstandene Dramen (1801 Die Jungfrau von Orleans; 1804 Wilhelm Teil) eine Erweckung des vaterlndischen Geistes vorbereiten halfen. 1 Auch die Besitzungen und Rechte der Deutschherren und der Johanniter blieben noch einige Zeit erhalten.

8. Die Neuzeit - S. uncounted

1905 - Bamberg : Buchner
<L C. Suchners Verlag, Uudolf Koch, Samberg. Lateinischer Vorbereitungsunterricht von Lorenz Englmann. Neu bearbeitet tmn M. Schwarz, Jnstitutsvorsteher. '' ' Geheftet 80 Pf. .....- . Zur Vorbereitung auf die Mfolukorialxrfung. Von Dr. }? Stich, Rektor des tgl. Gymnasiums in Zweibrcken. __60 Pfg. 1. Geschichte der Bayerischen Stammlande, der Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz. 2. Geschichte des Bayerischen Frankenlandes. 3. Geschichte des Bayerischen Schwabenlandes. Zum besseren Verstndnis der Heimatgeschichte und zugleich zur Ergnzung der eingefhrten Bucher der deutsche und bayerische Geschichte. Fr die Schule bearbeitet von Reallehrer Oskar Stemel. -- ' Jedes Heft 40 Pf. - ' " Lehrbuch der Stenographie nach dem System Gabelsbergers. Von Dr. Ferd. Kue. Zwei Teile. Kartoniert M. 3. Die wichtigsten franzsischen Synonyma. Zum Gebrauche fr Schler hherer Lehranstalten. Von Dr. 2tt. Zvalbmaitn, K. Gymnasialprofessor. == M. 2.50. .r o-^{3 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. g>-c

9. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 100

1909 - Bamberg : Buchner
100 Neue Geschichte. :r in einem Manifest: Brger, die Revo- 'ich Bon aparte auf den italienischen Kriegs-schauplatz, wo Massena, gefolgt von den sterreichern, sich bis nach Genua zurckgezogen hatte. Bonaparte berschreitet mit dem Hauptheer den Groen St. Bernhard (Mai 1800) und schneidet die sterreicher von ihrer Rckzugslinie ab. Bonapartes Einzug in Mailand (2. Juni 1800) 1800 und Sieg bei Marengo (14. Juni 1800) \ Die Lombardei ist fr fter-reich wieder verloren. Mittlerweile hatte auch Morean, der bei Schaff-hausen der den Rhein gegangen war, ganz Sddeutschland erobert, Mnchen gebrandschatzt und die sterreicher unter Erzherzog Johann bei Hohenlinden geschlagen (3. Dezember 1800). Der Weg nach Wien 1801 war frei. So kam es zum Frieden von Luueville (9. Februar 1801) zwischen Frankreich, sterreich und dem Reich, der die Bestimmungen des Friedens von Campo Formio (s. S. 95) erneuerte d. h. die Rheingrenze (Talweg) zwischen Deutschland und Frankreich bestimmte und den R e i ch s - 1803 deputationshauptschlu (25. Februar 1803) zur Folge hatte, der die Entschdigungen derjenigen deutschen Fürsten regelte, die durch den Luneviller Frieden ihre linksrheinischen Besitzungen verloren hatten. Von 48 freien Reichsstdten bleiben nur noch 6 bestehen2; die geistlichen Kurfrstentmer Cln und Trier gehen ein; desgleichen eine Menge Bistmer und Stifter. An Wrttemberg, das zum Kurfrstentum erhoben wird, fallen u. a. die Reichsstdte Hall, Heilbronn, Gmnd, Aalen, Weilderstadt, Elingen, Reutlingen, Rottweil und Giengen a. B.; die Probstei Ellwangen; die Abteien Zwiefalten, Rottenmnster, Schntal; die Stifter Komburg und Obersten-feld: zusammen 29 Quadratmeilen mit 112000 Einwohnern'. Auer Wrttemberg erhielten auch Baden und Hessen-Kassel bedeutenden Gebietszuwachs nebst der Kurfrstenwrde. Im neuen Regensburger Reichs-tag saen von nun ab zehn Kurfrsten, darunter sechs evangelisches auch die Mehrheit der Reichsstnde war nun evangelisch. Franz Ii., 1 Die Schlacht war fr die sterreicher schon gewonnen, und die Franzosen in unaufhaltsamer Flucht begriffen, als noch abends der franzsische General Desaix mit frischen Truppen eintraf und mit ihnen die vordringenden sterreicher zurckwarf. Desaix, dem Bonaparte seinen Sieg verdankte, fiel in der Schlacht. 2 Hamburg, Bremen und Lbeck; Frankfurt, Nrnberg und Augsburg. 3 Verloren hatte es nur Mmpelgard mit 7 Quadratmeilen und 14000 Seelen. ? Mainz-Regensburg; Bhmen; Hessen-Darmstadt; Sachsen; Branden- brg; Pfalz-Bayeru; Hannover; Wrttemberg; Baden; Hessen-Kassel. 366

10. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 166

1909 - Bamberg : Buchner
166 Anhang. und verwsten die Kulturlandschaft und beginnen auf ihren Trmmern ein neues Leben. Aber in Orts- und Flurnamen und in vielen Wrtern der Sprache des Landes leben Kelten und Rmer heute noch fort, und durch die fortwhrenden Funde an Waffen und Mnzen, Schmuck- und Haushaltungsgerten und in den zu Tage gefrderten berresten ihrer Bauten erneuern sie immer wieder ihre Ver-gangenheit. 3. Den Alemannen oder Schwaben gelang die Begrndung eines selb-stndigen Staatswesens nicht. Sie gerieten vielmehr im Jahr 496 unter die Oberherrschaft ihrer nrdlichen Nachbarn, der Franken, von denen sie auch teilweise sdwrts gedrngt worden waren. Als Grenzlinie zwischen Franken und Schwaben kann im allgemeinen die Enz- und B?nrrlinie gelten. Als Teil des Frankenreichs wurden die Alemannen mit der christlichen Religion (Katholizismus) und der franko-romanischen Kultur bekannt. Es erhoben sich Kirchen und Klster; Wein-, Obst-und Gartenbau kamen auf, und die Bischofssitze Konstanz (Speier, Worms und Wrzburg)1 wurden jetzt die Ausgangspunkte der Kultur. Fr Verwaltungszwecke war während der Frankenherrschaft das weltliche Gebiet des Herzogtums Schwaben in (51) Gaugrafschaften eingeteilt, und dies blieb auch so noch unter den Sachsenkaisern. Als aber seit den Saliern das Städte Wesen mehr und mehr emporkam, die Amts- und Dienstlehen der kniglichen Ministerialen allmhlich erblich wurden, und ein selbstndiger Herren stand sich entwickelte, lsten sich diese Gaugrafschaften nach und nach auf, und so sehen wir bis zur Hohenstaufenzeit als Besitzer des Landes Herren geschlechter (Herzge, Grafen, Reichsritter und niedere Adelige), Städte, Stifter und Klster. Allein im Jahr 1079 verlieh Heinrich Iv. das alte Herzogtum Schwaben an Friedrich I. Grafen von Hohenstaufen, und seitdem verblieb es bei diesem Geschlecht bis zu seinem Untergang (1268). Von da an aber verlor das Herzogtum Schwaben wieder allen innern"halt, und Kaiser Rudolf hatte sogar 1288 ausdrcklich darauf verzichtet, es wiederherzustellen. Dadurch erfolgte auch die Zersplitterung der herzoglichen Rechte, und es gewann wieder eine Reihe von Grafschaften und andern Herrschaften an Selbstndigkeit und Bedeutung. Zu diesen gehrte auch die Graffchaft Wirtemberg, die es verstand, aus kleinen Verhltnissen heraus ihr Gebiet mit Glck und Geschick zu vergrern. Schon in der zweiten Hlfte ,des 14. Jahrhunderts berragte diese Grafschaft an Gebietsnmsang die brigen schwbischen Herrschaftsgebiete bei weitem. Wenn man aber heute noch statt Wrt-Lemberg gerne auch Schwaben schlechthin sagt, so ist dabei doch zu bercksichtigen, \ V?f da ein geschichtlicher Zusammenhang zwischen der Grafschaft Wirtemberg und dem alten Herzogtum Schwaben nicht bestanden hat. Vielmehr gilt, da die Geschichte Wrttembergs die Geschichte seines Herrscherhauses ist. Ii. Die Grafschaft Wirtemberg. 1. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts nennen sich die Wittelsbacher urkundlich nach ihrer Burg Wittelsbach bei Aichach; die Wettin er nach ihrer Burg Wettin bei Halle; die Wirtemberger aber schon seit 1083 nach ihrer 1 Zwei Dritteile des jetzigen Wrttemberg gehrten zur Dizese Konstanz.
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TM Hauptwörter (200)200

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