Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Neuzeit - S. 253

1905 - Bamberg : Buchner
253 1. Die seit 1360 bestehende Garde der Jauitschareu wurde im Jahre 1826 gewaltsam aufgelst; seitdem ist die Umbildung des trkischen Heeres unter Mitwirkung preuischer und anderer westeuropischer Offiziere angebahnt worden. 2. Auch eine Reform der Zivilverwaltung wurde durch Berufung westeuropi-scher Beamter versucht; doch dauerten die Klagen der bestndige Geldnot und der Unterschleife fort. 2. Die Befreiung der Griechen. In achtjhrigem Kampfe (182128) erlangten die Griechen, zuletzt durch mehrere Gromchte untersttzt, ihre Befreiung von dem trkischen Joche. a) Vorbereitung und erste Versuche. Durch geheime Gesellschaften (Hetrien) war unter den griechischen Untertanen der Trkei das Verlangen nach Befreiung genhrt worden'. Die Gelegenheit zur Erhebung schien gnstig, als der Pascha Ali von Ianina (Epirus) sich gegen die Pforte emprte. Alexander Ipsilanti, ein vornehmer Fauariot^, vorbergehend in russischen Diensten, erhob sich in der Moldau in der Hoffnung auf russische Hilfe, erlag aber mit seiner heiligen Schar" den Trken und mute nach Ungarn flchten (1821; f 1828). Bald darauf erlag auch Ali und sein griechischer Anhang den Trken (1822). b) Erneuerung des Kampfes bis zum Eingreifen der euro-pifchen Gromchte. Die grausame Rache der Trken, welche deis'patriarchen von Konstantinopel und seine Bischfe an der Kathedrale aufhngen lieen, rief eine allgemeine Erhebung in den frher altgriechischen Gebieten hervor. Der Sultan (Mahmud Ii., 180839) bediente sich zur Niederwerfung des griechischen Aufstandes gyptischer Truppen unter Ibrahim, dem Sohn des Statthalters Mehemed Ali von gypten. Die Griechen, welche ihren Gegnern weder an Zahl noch an Bewaff-nnng gewachsen waren, wurden allenthalben besiegt; 1826 fiel auch die Seefestung Mesolonghi (in der Nhe des alten Naupaktos) nach tapferer Verteidigung. Unter den Griechenfreunden (Philhellenen) Westeuropas sind zu nennen Ludwig I. von Bayern, die Dichter Wilhelm Mller und Byron (f. S. 243), auch der wrttembergische General Normann. c) Eingreifen der Gromchte. Als die Griechen der rcksichtslosen Rache der Trken ausgeliefert schienen, vereinigten sich England, Rußland und Frank-reich zu einem Einschreiten gegen die Pforte (1827). Die Unnachgiebigkeit der Trken machte den Krieg ntig: 1. Auf der Rhede von Navarin (bei dem alten Pylos) besiegte die verbndete Flotte die trkische (Oktober 1827); 2. die Landung franzsischer Truppen in Morea bewirkte die Abberufung Ibrahims und die Befreiung Moreas (1828); 3. im Jahre 1830 erklrten die drei Schutzmchte Griechenland bis zu den Golfen von Volo und Arta fr ein unabhngiges und konstitutionelles Knigreich. Nach der Ermordung des Grafen Johann Kapodistrias, eines frheren russischen Ministers, den die Griechen im Jahre 1827 zum Prsidenten gewhlt hatten, ernannten die Schutzmchte den (minderjhrigen) Prinzen Otto von Bayern zum erblichen König von Griechenland. Derselbe whlte zu seinem Herrschersitz Athen, das seitdem samt der Hafenstadt Pirus neu ausblhte. 1 Vergl. die Earbonari in Italien. Den Hetrien gehrten Adelige, viele reiche Kaufleute der Levante, aber auch Gelehrte, wie der vielseitige Korass, an. 2 Das Griechenviertel in Konstantinopel heit Fanar (von fanal Leuchtturm).

2. Die Neuzeit - S. 254

1905 - Bamberg : Buchner
254 Whrend seiner 30jhrigen Regierung (183262) machten sich die Vertreter Eng-lands und Rulands den Einflu auf die Verwaltung des neuen Knigreiches streitig. Innere Wirren zwangen König Otto, das Land zu verlassen. Zu seinem Nachfolger wurde von der griechischen Nationalversammlung mit Zustimmung der Mchte Prinz Georg von Dnemark gewhlt, welcher seit 1863 als König Georgios I. regiert. Bei Georgs Thronbesteigung erhielt Griechenland von Eng-land die Jonischen Inseln, durch eilten Beschlu des Berliner Kongresses von 1878 erlangte es Thessalien und Sdepirus (1881). Als sich die Trkei gegenber den Forderungen der aufstndischen christlichen Bevlkerung Kretas unnachgiebig zeigte, begann Griechenland trotz des Abmahnens der Gromchte 1897 den Krieg gegen die Trkei. Aber die trkischen Truppen drangen nach wiederholten Siegen (bei Turnowa und Phersala) in Thessalien vor und ntigten Griechenland zum Frieden. Gleichwohl mute die Pforte bald darauf unter dem Druck der Gromchte der Insel Kreta Selbstverwaltung unter einem christlichen Statthalter (einem Prinzen von Griechenland) zugestehen. Nach einer Volkszhlung von 1896 hat Griechenland etwa 2'/- Millionen Ein-wohner. Die Bevlkerung Kretas betrgt fast 300000 Seelen. 3. Ein zweimaliger Krieg mit Meh emed Ali, dem Statthalter von gypten (183133 und 1839/40) bedrohte den Besitzstand der Trkei in Kleinasien, aber durch das Einschreiten der Mchte wurde Mehemed Ali auf gypten beschrnkt. a) Mehemed Ali, der aus niederem Stande zum Bizeknig emporgestiegen war, verlangte zum Lohn fr seine im Griechischen Krieg geleisteten Dienste im Jahre 1831 die Statthalterschaft von Syrien. Unter seinem Sohne Ibrahim rckten die gyptischen Truppen nach einem Sieg bei Kenia (Jtonium) bis gegen russa oor' Koustantinopel wrbe durch eine russische Flotte geschtzt. Im Frieden erhielt Mehemeb Ali die Statthalterschaft von Syrien (1833). . b) Ein Versuch der Pforte, Syrien zurckzugewinnen, fhrte zu emer voustan-bigett Nieberlage der trkischen Truppen bei Nisib am Euphrat (1839)Mehemeb Ali, der sich in feinen Ansprchen auf erbliche Belehnung mit gypten und Syrien von Frankreich untersttzt sah (s. S. 231), wrbe ,durch das Eingreifen der brigen Mchte gezwungen, Syrien zu rumen; eine englisch-sterreichische Ffotte eroberte Atta und anbere syrische Hafenpltze. Mehemeb Ali mute sich mit der erblichen Statthalterschaft der gypten begngen. Die ferneren Schicksale gyptens unter den schwachen Nachfolgern Ibrahims f. S. 243. 4. Im Krimkrieg (185456) erfuhr die Trkei unter Abdul Medschid (183961) den ausgiebigen Schutz der Westmchte, s. S. 249 f.; sein Nachfolger Abdul Aziz wurde 1876 gestrzt, kurz darauf auch dessen Nachfolger. Seit August 1876 regiert Abdul Hamid Ii., der nach dem unglcklichen Krieg von 1877/78 (s. S. 250) bemht ist durch eine vorsichtige Politik weiteren Verlusten der Trkei vorzubeugen. der den siegreichen Krieg gegen Griechenland (1897) vergl. oben. Die Bevlkerung der Trkei wird auf 24 Millionen geschtzt, wovon 6 Millionen auf Europa, 17 Millionen auf Asien und 1 Million auf Afrika (Tripoli) kommen; vgl. 51,2 u. 3. i In der Schlacht von Nisib befand sich Moltfe im trkischen Generalstab, ohne auf den Gang des Treffens Einflu zu gewinnen.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 340

1888 - Habelschwerdt : Franke
340 Nach der Rückkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Don Pedro, dein Sohne Johanns Vi., selbständig, 1821. 4. Der griechische Befreiungskampf, 1821—1829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfassungskämpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Türkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetäria, arbeitete schon längst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Süden zugleich vorbereitet. a) Im Norden rückte Alexander Upsilanti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar an die Donauländer vor und ries die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Türken auf. Aber er fand wenig Anklang; von den Türken besiegt, flüchtete er nach Österreich, wo er auf Munkatfch gefangen gehalten wurde. b) Im Süden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstürmten Tripolitza. Der Nationalkongreß zu Piada verkündigte die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes und wählte einen Präsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Türken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. Überall bildeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. c) Die Griechen in Not. Die Lage der Griechen wurde aber eine verzweifelte, als Mehemed Ali von Ägypten, der mächtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte. Die Festung Missolungi mußte sich ergeben, und schon schickte sich das ägyptische Heer an, Messenien, das Bollwerk der griechischen Macht, zu erobern. d) Die Rettung. Da traten England, Rußland und Frankreich für die Griechen ein und zwangen durch den Sieg von Navarin den Sultan, die Feindseligkeiten einzustellen. Griechenland wurde unabhängig und erhielt in Otto, dem Sohne des kunstsinnigen Königs Ludwig von Bayern, einen König. Ende der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. 7. I)ie Zeit des Ariedens, 1815—1840. a) Die heilige Allianz, 1815. Um für die Folge ähnliche Zustände zu verhüten, wie sie die Zeiten der Revolution herbeigeführt, beschlossen die Monarchen, noch als sie in Paris anwesend waren, in der sogenannten heiligen Allianz, fortan durch Gerechtigkeit und Liebe den Frieden der Völker aufrecht zu erhalten.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 369

1904 - Habelschwerdt : Franke
3. Portugal. Bei der Annherung Napoleons im spanischen.kriege war der König Johann Vi. nach Brasilien geflohen, das seit 1661 zu Portugal gehrte. Whrend seiner Abwesenheit brachen in Oporto Unruhen ans; die Cortes setzten eine neue Verfassung durch, die der König nach seiner Rckkehr annehmen mute. Sie wurde aber von seinen: Sohne Miguel (migehl) wieder umgestoen; er wollte auch den Vater vertreiben, wurde aber nach Wien verbannt. Nach der Rckkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Dom Pedro, dem Sohne Johanns Vi., selbstndig, 1822. 4. Der griechische Befreiungskampf, 18211829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfaffuugskmpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Trkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetrle, arbeitete schon lngst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Sden zugleich vorbereitet. Im Norden rckte Alexander Apsil-nti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar in die Donau-luder ein und rief die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Trken auf, doch fand er wenig Anhnger. Von den Trken besiegt, flchtete er nach sterreich, wo er in der ungarischen Festung Muukacs (Mnkatsch) gefangen gehalten wurde. Auf Rulands Verwendung wurde er 1827 freigelassen; er starb aber schon im folgenden Jahre. Im Sden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstrmten Tripolitza. Der Nationalkongre zu Piada ver-kndigte die Unabhngigkeit des hellenischen Volkes und whlte einen Prsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Trken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. berall bildeten sich Griechen-vereine, die Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. Als aber Ibrahim Pascha von gypten, der mchtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte, gerieten die Griechen in die bitterste Not. Nach der Eroberung der tapfer verteidigten Festung Missolnghi in Mittelgriechenland hausten die Sieger in der eroberten Stadt in frchterlicher Weise; Tausende von abgeschnittenen Ohren schickte Ibrahim nach Konstantinopel, und etwa 4000 Weiber und Kinder wurden als Sklaven verkauft. Bei der Nachricht von diesen Greueln traten England, Rußland und Frankreich fr die Griechen ein. Sie besiegten die trkisch-gyptische Flotte im Hafen vonnavarlno (1827) und zwangen durch ein Landheer Ibrahim Pascha zum Abzge aus dem Peloponues. Als der russische General Diebitsch den Balkan berschritten und Adrianopel eingenommen hatte, kam es zum Frieden von Adrianopel (1829), durch den Griechenland von der Trkei unabhngig wurde. Rußland erhielt die Schutzherrlichkeit der die Moldau und Walachei, und die Trkei mute den russischen Handelsschiffen frei? Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 24

5. Theil 4 - S. 136

1880 - Stuttgart : Heitz
136 Neueste Geschichte. 2. Periode. Griechenland. verbrennen oder hinrichten. Mit einem Blutbad, bei welchem 15,000 Mann umkamen, machte er der trotzigen Schaar ein Ende. Die drei verbündeten Mächte hatten unterdeß Flotten in das Mittelmeer gesandt und verlangten, daß die Griechen, wie die Türken, dem Blutvergießen Einhalt thun sollten; da aber Ibrahim und der Sultan Mahmud diese Forderung zurückwiesen, so griffen die vereinigten Flotten die türkisch-ägyptische Flotte im Hafen von Navarin an und vernichteten dieselbe fast gänzlich (1827). Leider gaben die Mächte, welche über die Zukunft Griechenlands mit sich selbst noch nicht ins Klare zu kommen vermochten, diesem Sieg nicht die gehörige Folge; besonders war man in England, wo Cannings Tod andern Einflüssen wieder mehr Spielraum gewährte, dem Kriege noch immer nicht recht zugeneigt und hinderte jedes entscheidende Vorgehen der andern Mächte. Dadurch er-muthigt, trotzte der Sultan allen Forderungen, und ließ es auch auf einen Krieg mit Rußland ankommen. Kaiser Nikolaus war jetzt zur Kriegführung zu Land und zu Wasser entschlossen. Da- x durch wuchs der Muth und die Begeisterung der Griechen, und sie erklärten nun den Grafen Eapo d'jstria, einen geborenen Griechen, welcher aber in russischen Diensten gestanden und das besondere Vertrauen des Kaisers Alexander genossen hatte, einen besonnenen, verständigen Mann, zum Präsidenten des griechischen Freistaats, er machte den innern Mißhelligkeiten zwischen den verschiedenen Häuptlingen ein Ende und legte den Grund zu geordneten Einrichtungen. Während nun die türkischen Truppen wegen der russischen Kriegserklärung nach der Donau gezogen werden mußten, gelang es einem französischen Corps unter General Maifon, Ibrahim aus Morea zu verdrängen. Die Russen waren indessen über den Pruth und über die Donau gegangen, wurden aber am Hämns durch die stark vertheidigte Festung Schumla aufgehalten, wogegen sie die Festung Varna am schwarzen Meere nach ntuthiger Gegenwehr der türkischen Besatzung endlich einnahmen. Im Jahre 1829 setzten die Russen den Krieg mit noch größerem Glück fort; unter dem Oberfeldherrn Graf Diebitfch zogen sie über den Balkan, zerstreuten die türkischen Heere und zogen siegreich in Adrianopel ein. Während der Gras Paskewitsch, ein anderer russischer Feldherr, welcher so eben große Siege über die Perser davon getragen hatte, durch Kleinasien heranrückte, bereitete sich Diebitsch vor, nach Constanti-nopel zu marschiren, da endlich sandte der Sultan Friedensboten

6. Theil 4 - S. 133

1880 - Stuttgart : Heitz
Aufstand der Griechen. 133 kehr mit der Pforte ab, und Kaiser Alexander beabsichtigte, sofort zu Gunsten der Griechen einzuschreiten; aber Oestreich und England hielten ihn davon ab, Oestreich, um wo möglich einen größeru Krieg zu vermeiden, England, wahrscheinlich weil es fürchtete, daß Rußland durch die Unterjochung der Türkei zu mächtig werden möchte. Ipsilanti mit seiner heiligen Schaar vermochte nun den Angriffen des türkischen Heeres nicht zu widerstehen, die Schaar wurde nach heldenmütiger Gegenwehr aufgerieben und der Führer floh nach Oestreich, wo er zuerst in der Festung Munkatz, dann in Theresienstadt sechs Jahre lang gefangen gehalten wurde und 1828 bald nach seiner Freilassung starb. Während in der Moldau und in der Walachei nun die fürchterlichste Rache an den besiegten Griechen genommen wurde, standen in Morea neue Schaareu unter der Anführung Mauromichali's, Kolokotroni's und Demetrius Apsilanti's (Bruder Alexanders) auf und vertrieben die Türken aus der Halbinsel. Nach und nach kam es zu einer allgemeinen Empörung der Griechen gegen ihre Unterdrücker; sie kämpften mit Muth und Erfolg, und viele ihrer Thaten erinnerten an die glorreiche Geschichte ihrer alten Vorfahren. Von beiden Seiten, besonders aber von den Türken, wurden die entsetzlichsten Grausamkeiten verübt; den gräßlichsten Eindruck machte die Verwüstung der Insel Skio im Archipel. Ein Haufe bewaffneter Griechen war hier 1822 gelandet und von den griechischen Einwohnern mit Entzücken ausgenommen worden. Aber bald darauf kam eine große türkische Flotte, setzte ein bedeutendes Heer ans Land und nun begann ein fürchterliches Gemetzel unter den Griechen, welche nach hartnäckiger Gegenwehr überwältigt und mit Weibern und Kindern unbarmherzig niedergehauen wurden. Mehrere Tage wurde auf der ganzen Insel gemordet, geplündert und gebrannt. Eben so trieben es die Türken in Eypern. Die Insel hatte sich früher einmal gegen die türkische Herrschaft empört, hielt sich aber nun schon lange ruhig. Da erschien plötzlich eine türkische Flotte. Die Besatzung forderte den Bewohnern der Insel die Waffen ab, welche sie ohne Widerstand hergaben; dann fielen die Truppen über sie her, mordeten Männer, Weiber und Kinder und machten auf die Fliehenden Jagd, wie auf wilde Thiere. Alles wurde verwüstet und zerstört. Eine Anzahl Weiber und Kinder wurden in ein Haus gesperrt, eine Zeit lang den Qualen der Augst und des Hungers preisgegeben und endlich mit dem Gebäude verbrannt.

7. Die neuere Zeit - S. 250

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 250 — fretung genährt wordeni. Die Gelegenheit znr Erhebung schien günstig, als der Pascha Ali von I a n i n a (Epirus) sich gegen die Pforte empörte. Alexanderapsi-lanti, ein vornehmer Fanariot 2, vorübergehend in russischen Diensten, erhob sich in der Moldau in der Hoffnung auf russische Hilfe, erlag aber mit feiner „heiligen Schar" den Türken und mußte uach Ungarn flüchten (1821; + 1828). Bald darauf erlag auch Ali und fein griechischer Anhang den Türken (1822). b) Erneuerung des Kampfes bis zum Eingreifen der europäi-fcheu Großmächte. Die grausame Rache der Türken, welche den Patriarchen von Konstantinopel und seine Bischöfe an der Kathedrale aufhängen ließen, rief eine allgemeine Erhebung in den früher altgriechischen Gebieten hervor. Der Sultan (Mahmud Ii., 1808—39) bediente sich znr Niederwerfung des griechischen Aufstandes ägyptischer Truppen unter Ibrahim, dem Sohn des Statthalters Mehemed Ali von Ägypten. Die Griechen, welche ihren Gegnern weder an Zahl noch an Bewaffnung gewachsen waren, wurden allenthalben besiegt; 1826 siel auch die Seefestung Mefo-longhi (in der Nähe des alten Nanpaktos) nach tapferer Verteidigung. Unter den Griechenfreuubeu (Philhellenen) Westeuropas sind zu nennen Ludwig I. von Bayern, die Dichter Wilhelm Müller und Byron (s. S. 240), auch der württembergische General Normann. c) Eingreifen der Großmächte. Als die Griechen der rücksichtslosen Rache der Türken ausgeliefert schienen, vereinigten sich England, Rußland und Frankreich zu einem Einschreiten gegen die Pforte (1827). Die Unnachgiebigkeit der Türken machte den Krieg nötig: 1. Auf der Rhede von Navarin (bei dem alten Pylos) besiegte die verbündete Flotte die türkische (Oktober 1827); 2. die Landung französischer Truppen in Moren bewirkte die Abberufung Ibrahims und die Befreiung Moreas (1828); 3. im Jahre 1830 erklärten die brei Schutzmächte Griechenlanb bis zu den Golfen von Volo und Arta für ein unabhängiges und konstitutionelles Königreich. Nach der Ermorbuug des Grafen Johann Kapobistrias, eines früheren russischen Ministers, den die Griechen im Jahre 1827 zum Präsibeuteu gewählt hatten, ernannten die Schutzmächte den (minderjährigen) Prinzen Otto von Bayern zum erblichen König von Griechenland. Derselbe wählte zu seiuem Herrschersitz Athen, das seitdem samt der Hafenstadt Piräus neu aufblühte. Während feiner 30jährigen Regierung (1832—62) machten sich die Vertreter Englands und Rußlands den Einfluß auf die Verwaltung des neuen Königreiches streitig. Innere Wirren zwangen König Otto, das Laub zu verlassen. Zu seinem Nachfolger würde von der griechischen Nationalversammlung mit Zustimmung der Mächte Prinz Georg von Dänemark gewählt, welcher seit 1863 als König Georgios I. regiert. Bei Georgs Thronbesteigung erhielt Griechenlanb von England die jonischen Inseln, durch einen Beschluß des Berliner 1 Vgl. die Carbonari in Italien. Den Hetärien gehörten Abelige, viele reiche Kaufleute der Levante, aber auch Gelehrte, wie der vielseitige Korass, an. 2 Das Griechenviertel in Konstantinopel heißt Fanar (von fanal Leuchtturm).
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 34
3 2
4 37
5 2
6 0
7 3
8 44
9 0
10 15
11 17
12 10
13 0
14 7
15 3
16 1
17 0
18 3
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 18
26 9
27 13
28 14
29 3
30 0
31 39
32 1
33 2
34 68
35 34
36 10
37 12
38 0
39 6
40 36
41 0
42 8
43 0
44 1
45 3
46 21
47 17
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 13
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 2
9 5
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 4
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 2
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 2
64 0
65 1
66 0
67 7
68 0
69 0
70 0
71 1
72 1
73 0
74 4
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 1
97 10
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 2
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 7
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 2
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 0
176 1
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0