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fridu fruno, in godes mimt heim zi comonne gisunt.
(im) Frieden (des) Herrn, in Gottes Schutz heim zu kommen gesund,
sizi, sizi, bina: inböt dir sancte Maria,
sitze, sitze, Biene: (das) gebot dir (die) heilige Maria,
hnrolob ni habe du: zi holce ni flüc du,
Urlaub nicht habe du: zu Holze nicht flieg du,
noh du mir nindrinnes, noh du mir nintuuinest.5
noch du mir (nicht) entrinnen mögest, noch du (von) mir dich (nicht) los-
fmachen mögest.
sizi vilu stillo, uuirki godes uuillon.
sitze viel (ganz) still(e), wirke Gottes Willen.
Weingartner Nciscscgen.
Ie dir nach silie, ic dir nach sendi
Ich dir nach sehe, ich dir nach sende
mit minen fünf fingirin funvi nndi funfzic engili.
mit meinen fünf Fingern fünf und fünfzig Engel.
Got mit gisundi heim dich gisendi!
Gott mit Gesundheit heim dich (ge)sende!
offin si dir dig sigidor, sami si dir dig selgidor (— saeldedor?)
offen sei dir das Siegestor, ebenso sei dir das Glückstor
bislogin si dir dig wägidor, sami si dir dig wäfindor! 5
verschlossen sei dir das Wogentor, ebenso sei dir das Waffeutor!
Oes guofin sandi Ülrichis segen vor dir undi hindir dir undi obi
Des guten Sankt Ulrichs Segen vor dir und hinter dir und ober
dir undi nebin dir si gidän, swä du wonis undi swä du
dir und neben dir sei getan, wo immer du wohnest und wo immer du
sis, dag da alsi gut fridi si, alsi da weri, da min frauwi sandi
seiest, daß da also gut Friede sei, als da war, da meine Herrin Saukta
Marie des heiligin Christis ginas.
Maria des heiligen Christes genas. V.
V. 4: liurolop — urloub (o Sproßlaut), Erlaubnis (fortzugehen). — V. 5:
nindrinnes — ni indrinnes von ni (nicht) und intrinnan, entlaufen, entfliehen. —
nintuuinest — ni intuuines, von intwinnan, sich durch Anstrengung von einem los-
machen (von winnan, sich anstrengen).
Zum Weingartner Neisesegen. Weingarten bei Altdorf in der Gegend von
Ravensburg, altes Slammkloster der Welfen mit wertvoller Bibliothek, aus der die
Weingartner Liederhandschrift der Minnesänger stammt. V. 4: selgidor, unverständ-
lich; saeldedor, von sälida, saekle, Glück. Oder seldedor v. selida, Wohnung,
Herberge, üi)er sogildor von segal, segil, Segel (Segeltor im Gegensatz ¿u wägidor im 33.5) ?
33. 6: Ülricli — Uodahich, Erbsitzherr. Der hl. Ulrich, 923—973 Bischof von Augsburg,
Patron dieser Diözese. „Große Innigkeit und Gefühlstiese zeichnen das kleine Stück aus."
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Maria Maria Weingartner_Nciscscgen Saukta
Marie Christis Maria Christes Weingartner_Neisesegen Ulrich
Karl Xii. in der Türkei.
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die ihn umringten, bis zur Hausthüre durch. Hier raffte er einige Soldaten, Offiziere und Knechte, 50 an der Zahl, zusammen, trieb die Janitscharen, die sein Haus schon plünderten, heraus und verrammelte es. Er wehrke sich sieben Stunden lang. Eine Menge todter und verwundeter Türken lagen schon umher. Da gelang es den Janitscharen endlich, das Dach in Brand zu setzen. Nun erst, als schon die brennenden Sparren aus den König herabfielen, entschloß er sich, das Haus zu verlassen. In der einen Hand ein Pistol, in der andern den Degen, brach er heraus, um sich nach einem benachbarten Hause zu flüchten, verwickelte sich aber mit den Sporen und fiel zu Boden. Schnell drangen die Türken herzu und ergriffen ihn. Man brachte ihn nun nach einer andern türkischen Stadt (Demotika), wo er kürzer gehalten wurde. Dennoch blieb er noch über anderthalb Jahr. — Endlich — endlich, nachdem er über fünf Jahre in der Türkei gewesen, erklärte er, er wolle abreisen. Der Sultan benahm sich, trotz Karls Rücksichtslosigkeit sehr edel. Er machte ihm noch zum Abschiede große Geschenke und ließ ihn mit allen seinen Leuten bis an die Grenze von einem zahlreichen Ehrengefolge begleiten. Karl that, als wenn das alles so sein müßte. Der Zug ging durch Siebenbürgen und Ungarn. Dem Könige wurde jedoch bei der langsamen Reise bald die Zeit lang; er beschloß die Reise schneller und auf einem Umwege durch Deutschland zu machen, setzte sich mit dem Generaladjutant von Rosen und dem Oberstlieutenant Düring zu Pferde, ließ sich einen Paß geben, in welchem er sich für einen schwedischen Hauptmann Karl Frisch ausgab, machte sich durch eine große schwarze Perrücke, einen Hut mit goldenen Tressen und einen braunen Reiserock unkenntlich, und nun ging die Reise mit seiner gewöhnlichen Ungeduld vorwärts. Er reiste über Wien, Regensburg, Nürnberg, Würzburg, Hanau, Kassel, Braunschweig, Güstrow und Stralsund. In 14 "Tagen legte er 286 Meilen zurück und Düring blieb einmal von den starken Ritten unterwegs für todt liegen; Rosen aber hatte schon in den ersten Tagen zurückbleiben müssen. Endlich langte Karl in der Nacht um 1 Uhr vor Stralsund an. Die Schildwache, ja selbst der wachthabende Offizier wollten ihn nicht einlassen, weil es Nacht sei; aber er versicherte, sie wären Boten, die sehr dringende Briefe brächten, worauf der Commandant sie einzulassen befahl. Seine Füße waren von den starken Ritten so angeschwollen, daß er die Stiefeln mußte herunterschneiden lassen. Welche Freude war es für die Ein-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karls_Rücksichtslosigkeit Karls Karl Düring Karl_Frisch Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Demotika Ungarn Deutschland Wien Regensburg Nürnberg Würzburg Hanau Kassel Braunschweig Güstrow Stralsund
pragmatische Sanktion. 85
Zaustschlägen traktteren und beteiligte sich persönlich an Hinrichtungen. Selbst seine besten Freunde hatten Grund vor ihm zu zittern. Im Essen war er nicht wählerisch, er nahm mit der einfachsten Kost vorlieb und schlief, auch wo es zu vermeiden war, auf den bloßen holzdielen; dagegen frönte er namentlich in jüngeren Jahren sehr dem Trunke. Seine Arbeitskraft war unerschöpflich. Um 4 Uhr morgens schon pflegte er aufzustehen und fuhr um 6 Uhr in die Admiralität oder in den Senat; die kurzen Pausen, die ihm die Erledigung der Staatsgeschäfte während des Tages frei ließ, füllte er mit Drechseln und anderer gewerblicher Hantierung aus. Bezeichnend für sein Wesen ist auch das (Ende dieses Herrschers. Er beobachtete, daß einige Soldaten, die in einem Boot fuhren, in Gefahr waren. Bei dem Bemühen ihnen zu helfen geriet er bis an den Gürtel ins Wasser. Er zog sich eine heftige Erkältung zu und stand vom Krankenlager nicht mehr auf. Im Januar 1725 ist er gestorben.
Karl Vi., der letzte Habsburger.
1711—1740.
Türkenkrieg 1716—1718. Der Spanische (Erbfolgekrieg war kaum zu Ende, da entschloß sich Karl Vi. in den Krieg der Türken gegen Venedig einzugreifen, voll Kampfeseifer zog Prinz Eugen, „der edle Ritter", mit 65000 Mann dem dreifach überlegenen Türkenheer entgegen und schlug es bei Peterwardein 1716. Dann schritt er zur Belagerung von 1716 Belgrad und nahm die Zestung nach einem glänzenden Sieg über ein 1717 großes türkisches Lntsatzheer 1717. Im Zrieden von passarowitz 17181718 wurden das Banat, Belgrad .mit Umgebung und die Walachei bis an die flluta zu Österreich geschlagen.
pragmatische Sanktion. Nach dem Zrieden von passarowitz besaß Österreich den größten Umfang, den es je erreicht hat. ctber das alte Herrscherhaus der Habsburger war dem Aussterben nahe.
Karl Vi. hatte, wie sein Bruder Joseph I., keinen Sohn, sondern nur Töchter.
Die beiden Töchter Josephs I., von denen die eine an den bayerischen Kurprinzen Karl Albrecht, die andere an den sächsischen Kurprinzen August verheiratet war, sollten nach einer Verordnung Leopolds I. zunächst erbberechtigt sein. Aber Karl Vi. gab, um die Thronfolge seiner eigenen Tochter Maria Theresia und deren Gemahl Zranz von Lothringen zuzuwenden, ein neues Erbfolgegesetz, die sogenannte Pragmatische Sank-1713 tion. Als beste Bürgschaft für dieses Hausgesetz empfahl Prinz Eugen ein starkes Heer und einen gefüllten Staatsschatz, aber der Kaiser wollte es lieber schriftlich haben und erkaufte die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion von den europäischen Höfen mit großen (Dpfem.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl Eugen Eugen Karl_Vi Karl Joseph_I. Josephs_I. Karl_Albrecht Karl Albrecht August Leopolds_I. Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Eugen Eugen