79
und Wacken; zum Ost-Kanton die Häuser vor dem
Metzgerthor, an der Rheinstraße, der Polygonstraße,
das Neudorf, die Musan und die Häuser vor dem Spi-
talthor, an der Colmarer Straße; zum Süd-Kanton
der Neuhof und die Ganzau (eigentlich Gambsau, von
dem Namen Gambs); zum West-Kanton endlich die
Hänser vor dem Weißturmthor, „G-rünerberg",
Lingolsheimer Straße, Königshofen und Kronenburg
vor dem Thore dieses Namens.
Die Jll, mit welcher sich die B reusch vor dem
Schirmeckerthore vereinigt, fließt von der Südwest-
seite in die Stadt und auf der Nordostseite wieder
aus derselben.
Die Zahl der Straßen, Gäßchen und Plätze derselben
verniehrt sich jährlich durch die verhältnisniäßig starke
Bauthätigkeit ans dem neu gewonnenen Gebiete der
Stadterweiterung. Die wichtigsten der alten Plätze
sind: der Münsterplatz, der Schloßplatz (ehemals der
Frouhof), der Gutenbergplatz mit der Statue von
Joh. Gutenberg,1 der Kleberplatz mit der Statue des
Generals Kleber, 2 der Broglieplatz mit dem Denkmal
König Ludwigs I., der am Broglie, im Ochsensteiner-
Hose (Generalkommando) geboren wurde, der Thomas-
platz, der zum Obstmarkt dient, der Jung-St. Peter-
platz, der neue Markt, der Neukirchplatz, der Stephans-
1 Joh, Gutenberg von Mainz soll hier 1436 bis 1440
gelebt und die Buchdruckerkunst erfunden haben, die er zuerst
in Mainz anwandte.
2 Jean-Baptiste Kleber, geb. 1753 zu Straßburg, wurde
in Kairo, am 14. Juni 1800, von einem fanatischen Mo-
hamedaner ermordet.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
81
kirche. Die evangelischen sind: die Neue Kirche, die
St. Thomaskirche, niit dem Grabmal des Marschalls
Moritz von Sachsen; die St. Nikolauskirche, die Wilhel-
merkirche, die Kirche Alt-St. Peter, die Kirche Juug-
St. Peter, die Kirche St. Aurelieu und die Refor-
mierte Kirche. Eine neue evangelische Garnisons-Kirche
ist im neuen Stadtteile im Bau.
Auch die R^uprechtsau, Neudorf und Neuhof haben
je eine katholische und protestantische Kirche.
Die anderen hervorragenden Gebäude sind: Die
Universität mit ihren vielen reich ausgestatteten In-
stituten, Sternwarte und Gewächshäusern ; der Kaiser^
Palast; der neue Zentralbahnhof, eine der schönsten
Aulagen Deutschlands; das Landesausschußgebäude.
die neue Universitäts- und Landesbibliothek die
ehemalige Präfektur, jetzt Residenz des Statthalters;
das Schloß, jetzt bis auf Weiteres die Universitäts-
und Landesbibliothek enthaltend; das Stadthaus;
das Frauenhaus, die Bauhütte des Münsters; das
Hotel du Commerce; das Generalkommando,
der alte Ochsensteiner Hof, Geburtsstätte Königs
Ludwig I. von Bayern; die Kommandantur; die
Aubette, städtisches Konservatorium für Musik; der
Justizpalast; die Residenz des Bischofs, ehemals Hotel
Luckuer; das bischöfliche Seminar; das protestantische
Studienstift St. Wilhelm; das Akademiegebäude; das
Lyceum; das protestantische Gymnasium; das Theater;
das Gebäude des Bodenkredits; das Bürgerspital; das
Militärspital; das Waisenhaus; die Tabakmanufaktur
das Postgebäude u. s. w. 6
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Sachsen Peter Peter Geburtsstätte_Königs
Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Wilhelm
62
Schöne Kirche St. Leodeaar aus dem 12., sowie
die Unterkirche im Zopfstil aus dem 18. Jahrhun-
dert. Altes Stadthaus.
In der Stadt befindet sich ein Gymnasium und
eine Taubstummenschule.
Diese Stadt, die zu den gewerbreichsten des
Elsaß gehört, hat Werkstätten für Maschinenbau,
Spinnereien, Baumwollwebereieu, Seideubänder-,
Leinwand- und Tuchfabriken. 3 km aufwärts im Thale
liegt das gewerbreicbe Dorf Buhl (3100 Eiuw.), sehr
bedeutende Wollspinnerei und -Weberei, Watten-
und Baumwollenspinnereien und Webereien. Bahn-
station. In einem Seitenthale die alte Benediktiner-
abtei M Urbach, der Gebweiler feine Gründung
verdankt. Lantenbach (2100 Einw.), mit schöner
romanischer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Bahn-
station. Gegenüber, jenseits der Lauch, liegt Lauten-
b ach-Zell (1440 Eiuw.).
2. Ensisheim (2700 Einw.), zwischen der Jll
und dem aus derselben abgeleiteten Bewässerungs-
kanäle Quatelbach und an der Straße von Colmar
nach Basel, 14 km südöstlich von Gebweiler. Früher
Hauptort der österreichischen Besitzungen im Elsaß.
Die bemerkenswertesten Gebäude siud: die Pfarr-
kirche von St. Martin, das Rathaus, in dem der
berühmte Meteorstein, niedergefallen am 7. November
1492 zu Ensisheim, aufbewahrt wird, und das Zucht-
haus für Männer.
- Ensisheim hat eine Baumwollspinnerei und -Weberei;
auch werden Quineailleriewaren und Strohhüte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
68
Protestanten ihren Gottesdienst feiern; das Bürger-
spital, mit welchem ein Waisenhaus verbunden ist;
das Militärspital, das Oberlandesgerichtsgebände,
ehemals das Rathans, unter dem Namen „Wag-
kell er" bekannt; das Bezickspräsidinm, das
Stadthaus, Polizeigebäude (schönes Portal mit Erker),
Kanfhans, Pfisterhaus, Kopfhaus, die Synagoge,
die Fruchthalle, das Theater und das Unterlinden-
Museum mit berühmter Gemäldesammlung, reich-
haltigen natnrhistorischen und Altertumssamm-
lnngen.
Die Statuen des Generats Rapp, des Admirals
Bruat und des Dichters Pfeffel zieren die
öffentlichen Plätze. Die Statue Martin Schonganers
befindet sich im Hofe von Unterlinden.
Die wohlbeschatteten Spaziergänge, welche die Stadt
umgeben, die sich an das Marsfeld anschließen, ge-
währen eine herrliche Aussicht nach dem Gebirge.
Nördlich und südlich der Stadt besitzt Colmar aus-
gedehnte Waldungen.
Die Industrie der Stadt besteht in Baumwoll-
spinnereien und -Webereien, Fabriken für Leinwand,
Kattun und Packtuche, Maschinenbau, Metall- und
Glockengießerei, Wagenfabriken, Holz-^nd Bildhauerei,
Pastetenbäckerei, Tapetenfabrikation, Buchdruckereien,
Bierbrauereien, Töpferwarenfabrikation, Gerbereien
und Mühlen. Ausgedehnter ■ Wein- und Gemüsebau.
Die bedeutendsten Fabriken befinden sich am Logel-
bach, 2 km außerhalb der Stadt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
80
plan, der - verbrannte Hof, der Metzgerplatz, der
Züricherplatz. Der Kaiserplatz, der Universitätsplatz und
der Bahnhofplatz sind die schönsten der neuen Plätze.
Straßbnrg hat mehrere augenehme Spaziergänge:
der Coutades am Schiltigheimerthor, die Orangerie,
eine schöne, wohlgepflegte Gartenanlage mit Warm-
Häusern.
Zu den wichtigsten Gebäuden der- Stadt zählen
wir zunächst die Kirchen, 7 katholische, 8 evangelische
und eine Synagoge. Die katholischen sind: die Dom-
kirche oder das Münster,1 eines der berühmtesten
Gebäude Enropas mit seinem 142 m hohen durch-
brochenen Turme, 1439 von Johann Hültz aus Köln
vollendet, und seiner vielbewunderten Fassade (Fenster-
rose von 13,5 m Durchmesser) uach dem Plane Erwins
von Steinbach erbaut; die neue Jung-St. Peterkirche, die
Alt-St. Peterkirche, die St. Johanneskirche, die St. Lud-
wigskirche, die St. Magdalenenkirche, die St. Stephans-
i Man unterscheidet, abgesehen von geschichtlich nicht
nachweisbaren Ueberlieferungen, drei verschiedene Baue:
1) Der karolingische (Holz-) Bau, 7. Jahrhundert. 1007
durch Blitzstrahl vollständig zerstört. 2) der Bau des
Bischofs Weruher. 1015—1028. 3) a. Der romanische Ban
(1176—1245), von dem die Krypta, das Chor, der Kreuz-
gang und die Kapellen des h. Andreas und Johann er-
halten sind. b. Der gotische Bau (1252—1275), umfassend
die Westfront, Langhaus und die Türme, von denen nur
der Nordturm vollendet ist. — Zum Bergleiche sei die
Höhe der bedeutendsten Bauwerke angegeben: Kölner Dom
156 m, Dachreiter von Notre-Dame zu Roueu 150 in,
St. Nikolai in Hamburg 144 m, St. Martin in Landshut
141 m, St. Stephan in Wien 136 m, St. Peter in Rom
133 in.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Hültz Johann Steinbach Andreas Johann Johann Martin Stephan Peter
Extrahierte Ortsnamen: Schiltigheimerthor Notre-Dame Nikolai Hamburg Wien Rom
86
dach, am Fuße schön bewaldeter Berge und an der
Eisenbahnlinie Straßbnrg-Saargemünd-Metz gelegen,
ist berühmt dnrch seine zahlreichen Eisenwerke und
die sehr besuchte Heilquelle. Südlich auf dem Berge
die Ruine Wasenburg.
Re'ichshofen (3050 Einw.). Bei Reichshofen-
Werk bedeutende Maschinenwerkstäiten im Besitze
der Familie von Dietrich, die mit den derselben Fa-
milie gehörigen Eisenwerken von Niederbronn, Merz-
Weiler, Mutterhausen, Zinsweiler and Jägerthal ein
Ganzes bilden; ferner Holzschneidefabriken und eine
Papierfabrik.
Vii. Der Kreis Weißenburg.
58,800 Einwohner. 603 □ km.
1. Weiße«bürg * (5840 Einw.), früher Reichs-
stadt, am Fuße der Vogesen, an der Lauter, an
der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Weißenburg-Landan
und an der Straße von Lauterburg nach Bitsch,
liegt an der nördlichen Grenze des Elsaß. Die Stadt
hat ein Gymnasium. Garnison.
Die beachtenswerten Gebäude sind: das Stadt-
Hans am Marktplatze, die katholische Kirche von St.
Peter und St. Paul, schöne gotische, ehemalige Stifts-
kirche, die evangelische Kirche, das Spital, die neuen
städtischen Schulen, die Kreisdirektion und das alter-
tümliche Haus Vogelsberger.
Die Industrie ist nicht sehr verbreitet zu Weißen-
bürg; die Einwohner beschäftigen sich viel mit Acker-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Merz-
Weiler Weiße«bürg Bitsch Hans Peter
93
mit einer Reihe von Außenwerken oder Forts um--
geben, nämlich:
Fort Mantenffel (St-Julien), Fort Zastrow (les
Bordes), Fort Gäben (Queuleu), Fort Prinz August
von Württemberg (St-Privat), Fort Steinmetz (Jbelle-
croix), Fort Voigts-Rhetz (Moselfort), Beste Friedrich
Karl und Fort Manstein (St-Quentin), Fort Alvens-
leben (Plappeville), Fort Kamecke (Woippy), Fort
. Hindersin (8t-Lloy).
Die Mosel teilt sich hier in drei Arme, die zwei
Inseln bilden. Auch die Seille teilt sich beim Eintritt
in die Stadt in mehrere Arme. Fünfzehn Brücken
verbinden die verschiedenen- Stadtteile.
Die Stadt hat an hervorragenden Plätzen: den
Domplatz, den Paradeplatz (Place d'armes), mit der
Statue des Marschalls Fabert; den Kaiser-Wilhelms-
platz (Place Royale) mit dem Reiterstandbild Kaiser
Wilhelm I., den Theaterplatz (Place de la Comedie),
den Regierungsplatz it. s. w.
Metz hat mehrere ansehnliche Spaziergänge: die
Esplanade, mit der Statue des Marschalls Ney und
schöner Aussicht auf das Moselthal, le Jardin d'amour
und die Promenadenanlagen um die Stadt.
Die Stadt besitzt zahlreiche öffentliche Gebäude.
Sehenswert sind: die Kathedrale mit ihrem 108 Meter
hohen Turme, nach dem Straßburger Münster das
schönste gotische Gebäude von Elsaß-Lothringen. Ferner
die Kirche Notre-Dame, von St. Martin mit neu
hergestelltem Turm, St. Segolene, St. Maximin,
St. Eueaire, St. Bineenz und St. Simon; der bischös-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Zastrow August Friedrich
Karl Friedrich Karl Manstein Kamecke_(Woippy Wilhelm_I. Martin Maximin Simon
40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
meisten Bauwerke aus dieser frhromanischen Periode Regensburg aufbewahrt (die Krypta des hl. Erhard, die erste Anlage und der Hauptbau von Obermnster,, die Krypta des hl. Wolfgang bei St. Emmeram).
Der Bltezeit des romanischen Baustils, also der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts gehren an die Dome zu Mainz, Spei er und Worms, die Klosterkirchen zu Laach und Paulinzelle, dem bergangsstil vom romanischen zum gotischen (11501250) der Dom zu Bamberg.
Malerei. Auf einer ziemlich hohen Stufe befand sich damals schon die Malerei, sowohl die Wandmalerei, mit der man die Gottes-Huser, als auch die Miniaturmalerei, mit der man die Pergament-Handschriften religisen Inhalts schmckte.
Das lteste bekannte Wandgemlde ist jenes, welches Heinrich I. zum Andenken an seinen Ungarnsieg in der Pfalz zu Merseburg anfertigen liefe. Das lteste erhaltene Wandgemlde (aus dem 11. Jahrhundert) befindet sich in der (St, Georgenkirche zu Oberzell auf der Jusel Reichenau, darstellend die Auferweckung des Lazarus.
Die Miniaturmalerei, welche in der Karolingerperiode in den fr Karl den Kahlen ausgefhrten Werken ihren Hhepunkt erreicht hatte, schwang sich seil dem Ende des 10. Jahrhunderts wieder zu glnzender Blte auf und erreichte einen zweiten Hhepunkt unter Kaiser Heinrich Ii., dessen zahlreiche Prachthandschriften hauptschlich die Bibliotheken zu Mnchen und zu Bamberg bewahren.
Auch die Glasmalerei findet bereits Pflege, ganz besonders im bayerischen Kloster Tegernsee, erhlt aber erst erst durch den gotischen Stil einen wichtigeren Platz in der Kunst.
.
/S. Bildnerei und Kunstgewerbe. Von Stein- und Holz-skulpturen der frhromanischen Periode hat sich wenig erhalten, um so be-deutender sind die Reste der Kleinplastik, der Elfenbeinschnitzerei und der Goldschmiedekunst, welche fr Bcherdeckel, Kreuze, Tragaltrchen, Reliquienschreine verwandt wurden. Auch der Erz- und Bronzegu fand damals im Dienste der Kirche wieder Pflege (Glocken, Kirchenthren, Tauf-becken). Auch die Webekunst und die Stickerei trugen ihren Teil zur Ausschmckung der Kirche und zur Erhhung der gottesdienstlichen Pracht-entsaltnng bei.
In Regensburg entstanden zur Zeit Heinrichs Ii. Prachtwerke der Klein-Plastik fr die reichen Klster St. Emmeram und Niedermnster, fr den Dom und vor allem im Auftrage Heinrichs Ii. fr dessen Stiftung Bamberg.
Den Erz- und Bronzegufe machten Erzbischof Willegis von Mainz und Bischof Bernward von Hildesheim wieder heimisch. Von elfterem stammen die ehernen Thrflgel am Dome zu Mainz, von letzterem die bronzenen Thrflgel am Dome zu Hildesheim mit Szenen aus der Schpfungs- und Passionsgeschichte sowie die eherne Bernwardssule auf dem Hildesheimer Domplatz. Diese ist eine Nach-bildnng der Trajanssnle in Rom, stellt aber nicht die Thaten eines weltlichen Herrschers, sondern Szenen ans dem Leben des Heilands dar und endigt statt mit dem Bilde eines weltlichen Fürsten mit den, Zeichen der Welterlsung, dem Kreuze.
-
&
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Erhard Emmeram Heinrich_I. Karl Karl Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Emmeram Heinrichs Bernward_von_Hildesheim
- 108 -
erhebt nicht mehr blo C l u n i diese Forderung, den wolsgangischen Reform-kreis, der ursprnglich mit warmer Liebe dem Studium der alten Klassiker sich hingegeben hatte, ergreift dieselbe Stimmung. Drei Mnche des Klosters Emmeram, von welchem die wolfgangische Reform sich ausgebreitet, treten noch in der Zeit Heinrichs Iii. als Vorboten dieser Sinnesnderung auf, Othlo, der Biograph Wolfgangs, Arnold, der Verfasser der libri de Sancto Emmeramo, Wilhelm, der Grnder der Hirschauer Kongregation. Die Worte, mit denen Othlo seine Sinnesnderung schildert, sind der Ausdruck des allgemeinen Geistes, der im gregorianischen Zeitalter seinen Einzug in die Klster Deutschlands halten sollte: Inde absterritus subduxi me, quibus eatenus ob gloriolam seculi adhaesi, libris paganis, et saniore consilio iinplicabar divinis. Tunc primum coepi discernere, quae dislantia esset inter lucem et tenebras, inter Dominum et Belial."
b) Kunst und Kunstgewerbe. 1. Baukunst (Frhromanische Periode). Auf den ottonischen Reichsheerfahrten nach Italien lernten die Deutschen, die bis dahin nicht blo ihre Huser, sondern auch die Kirchen meist aus Holz erbaut hatten, die gewaltigen Steinbauten des Altertums kenneu. In den kirchlichen Denkmlern, welche die Ottonen und ihre Zeit-genossen im schsischen Stammeslande hinterlassen haben, erkennt man denn auch die Anfnge einer deutschen Steinbaukunst. Die Grundform gab auch
jetzt die antike Basilika.
Das Langhaus besteht aus einem hohen und breiten Mittelschiff und zwei niedrigeren und schmleren Seitenschiffen. Die Eingangsthre ffnet sich nach dem Westen, ihr gegenber, im Osten, schliet die erhhte, fr Priester und Snger be-stimmte Altarnische (die Apsis, spter, nach ihrer Verlngerung, Chor genannt) den Bau. Unter dem Chor befindet sich hufig eine Gruftkirche (Kryp ta).,zwischen Langhaus und Chor ein Querschiff, wodurch die Kirche Kreuzesform erhlt. Das Eigentmliche dieses romanischen Baustils (im Gegensatz zum spteren gotischen) ist der Rund bogen. In der mit unserem Zeitrume (10. und 11. Jahrhundert) zusammenfallenden frhromanischen Periode herrscht die flache Holzdecke und die Sule vor (vgl. die heutige Basilika in Mnchen), in der Bltezeit der romanischen Baukunst (erste Hlfte des 12. Jahrhunderts) wird die flache Holzdecke durch das Kreuzgewlbe, die Sule durch den Pfeiler verdrngt.
Die Kunst war in unserem Zeitraum, wie die Litteratur, eine fast ausschlielich kirchliche, viel mehr als in der Karolinger Zeit. An dem karolingischen Grund-satz. da die rmische Baukunst mustergltig sei. hlt man zwar auch jetzt fest, aber man begngt sich nicht mehr mit einer sklavischen Nachahmung (s. Karolinger Baukunst), sondern bildet die berkommenen Formen ebenso selbstndig weiter, wie man in der Litteratur den. lateinischen Sprachschatz vermehrt. So verhlt sich denn die Baukunst dieser Zeit zu den altrmischen Bauten, wie etwa die romanische Sprache zur altrmischen Muttersprache, und kann aus demselben Grunde als romanisch bezeichnet werden.
Zu den Bauten der frhromanischen Baukunst zhlen aus dem 10. Jahrhundert die Krvvta der Wipertikirche in Quedlinburg und die Stifts-kirche zu Gernrode (gegrndet von Markgraf Gero 961), aus dem 11- Jahrhundert der alte Teil der Michaelslirche zu H i l d e s h e i m (erbaut von Bischof Bernward von H.) und die Kirche St. Maria in Capitolio in Kln. In Bayern hat die
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
Extrahierte Personennamen: Emmeram Heinrichs Arnold Wilhelm Hirschauer Gero_961 Bernward_von_H. Maria_in_Capitolio Maria