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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

2. Das Mittelalter - S. 165

1896 - Bamberg : Buchner
- 165 c) Freilich, gleichzeitig mit der Zertrmmerung der Herzogtmer Bayern und Sachsen wurde der Kreis der Fürsten, der ursprnglich smtliche Inhaber von Reichsmtern umschlossen hatte, verringert. Und noch am Schlsse dieser Periode gelang es berdies einer kleineren Anzahl dieser Fürsten neuerer Ordnung, sich in den ausschlielichen Besitz des Wahlrechtes zu setzen. rften neuerer Ordnung. Vor dem Jahre 1180 hatten smtliche Inhaber von Reichsmtern (nicht blo die Bischfe, sondern auch die Reichsbte, nicht blo die Herzge, Markgrafen, Pfalzgrafen und Landgrafen, sondern auch die einfachen Grafen) dem Frstenstande angehrt. Seit dem Jahre 1180 bildet sich ein engerer Kreis von Fürsten jngerer Ordnung, der von den Geistlichen nur Die Reichsbischfe und einen ganz kleinen Teil der Reichsbte, von den weltlichen Groen nur die Herzge (von Bayern, Sachsen, Schwaben, Lothringen, Brabant, sterreich, Steiermark, Krnten alle diese, soweit sie berhaupt die Stauferzeit berdauert haben, nicht mehr Stammesherzge, sondern nur Territorialherzge), die Pfalzgrafen am Rhein und in Sachsen, nur einen Teil der Markgrafen (von Brandenburg, Meien, Lausitz), den Landgrafen von Thringen und einen einzigen Grafen, den von Anhalt, umfate. Im Gegensatz zu ihnen heien die nicht mehr frstlichen Grafen Magnaten. Im Laufe des spteren Mittelalters wurden noch einige nichtfrstliche Terri-torien zu frstlichen erhoben: a) am Ende des 12. und im Laufe des 13. Jahrhunderts die Markgrafschaftmeranien, Namnr, Braunschweig-Lnebrg (1235), Breslau, die Landgrafschaft Hessen; b) im 14. Jahrhundert Pomm ern, Mecklenburg, Geldern, Jlich, Luxemburg, Berg, Burggrafschaft Nrnberg, Grafschaft Savoyen; c) im 15. Jahrhundert Kleve, Wrttemberg (1495). Entstehung des Kurfrstenkollegiums. Hatten frher Herzge, Grafen und Herren an der deutschen Knigswahl teilgenommen, hatten nach der Ausbildung des neueren Reichsfrstenstandes wenigstens smtliche Reichsfrsten jngerer Ordnung Anteil an der Wahl gehabt, so erscheinen seit der Doppelwahl v.j. 1257 sieben Fürsten im ausschlielichen Besitz des eigentlichen Wahlrechts (Mainz, Trier, Kln, der Pfalz-graf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg die 7. Stimme war strittig zwischen Bayern und Bhmen). Schon seit Beginn des 12. Jahrhunderts waren zwei Theorien neben einander gegangen, eine ppstliche, die fr die Beschrnkung des Wahlrechtes auf ein engeres Kollegium bevorrechteter Fürsten eintrat, und die kaiserliche, welche allen Reichsfrsten das Wahlrecht gesichert wissen wollte. Noch der Sachsenspiegel hatte beide Theorien miteinander in Einklang zu bringen gesucht. Wie dann die ppstliche Theorie die Oberhand gewann, wie es kam, da bei der Doppelwahl von 1257 nurmehr sieben Fürsten den Ausschlag gaben, ist eine noch ungelste Frage. drt)ie Fürsten, noch mehr die Kurfrsten stehen dem Knigtum, das berdies seine Pfalzgter oder Domnen bis auf einen kleinen Rest verloren hat, fast wie Souverne oder Verbndete gegenber. Bei der Inhaltslosigkeit des Knigtums ist fortan eine wahre Fhrung der Nation von dem Besitz des grten Territoriums bedingt.

3. Das Mittelalter - S. 196

1896 - Bamberg : Buchner
196 liche Stellung gedrngt, so gab er durch seine Einmischung in die schwbi-schen Verhltnisse, wo die drei Stnde ganz dicht neben einander saen, den unmittelbaren Anla zum Ausbruch des Krieges. Unter Fhrung Ulms schlssen 1377 die kniglichen Städte Schwabens sich zu einem Bunde zu-sammen und brachten noch im nmlichen Jahre dem Grafen Eberhard von Wrttemberg und dem ihm verbndeten schwbischen Reichsadel bei Reut-lingen eine vernichtende Niederlage bei. Kart Iv. verpfndete dem Grafen Eberhard von Wrttemberg fr die Anerkennung seines Sohnes Wenzel, den er im Widerspruche mit einer Bestimmung der goldenen Bulle noch zu seinen Lebzeiten hatte whlen lassen, die schwbischen Reichs st dte Elingen,'Gmnd und Weil. Eine solche Verpfndung war meist nur die Einleitung fr die Verwandlung einer reichsunmittelbaren Stadt in eine landsssige: es fhlten sich daher auch die anderen kniglichen Städte Schwabens in ihrer Reichsnnmittelbarkeit bedroht. Nach der Schlacht von Reutlingen enthielt sich Karl Iv. jeder Einmischung m die stndischen Kmpfe Schwabens. Die schwbischen Städte erlangten sogar (wenigstens indirekt) Anerkennung ihres Bundes, wiederum im Widerspruche mit der j goldenen Bulle. Bald darauf ist Karl Iv. gestorben. /. König Wenzel und der groe Stdtekrieg. ^Die Ereignisse in Schwaben unter Karl Iv. hatten den Gegensatz zwischen^ Aristokratie und Brgertum verschrft. Sie veranlagen den Adel, dessen einzelne Mitglieder ohne Einigung widerstandsunfhig waren, sich eben-falls zusammenzuschlieen; rasch entstanden in Sddeutschland die Adels-bnde von S.wilhelm, vom Lwen, vom Georgenschild und hnliche Ver-einignngen in der Wetterau, in Hessen, in Westfalen. Aber auch die stdtische Bewegung zieht weitere Kreise; frher hatten sich nur die in ihrer Reichs-unmittelbarkeit bedrohten kniglichen Städte zusammengeschlossen, jetzt tritt dem schwbischen Bunde von kniglichen Stdten ein rheinischer Bund an die Seite, an dessen Spitze freie Bischofstdte stehen Mainz, Worms. Speyer, Straburg zc.). Beide Bnde verpflichten sich zu gemeinsamer Htlfe und streben zugleich die Verbindung mit der Schweizer Eidgenof-senschaft an, die seit dem Beitritte von Lnzern, Zrich, Zug, Glarus und Bern zu einer Vereinigung von buerlichen und stdtischen Gemeinden sich erweitert hatte. Wenzels Bemhungen, die stndisch gesonderten Einungen zu einem gemeinsamen Friedensbunde zu vereinigen, scheitern, er steht halt-los zwischen den beiden Parteien. Y) Herzog Leopold von sterreich, welcher bei der Teilung der habsbnr-gischen Lande (f. S. 208) Tirol mit Vordersterreich erhalten hatte und die Habs-burgischen Interessen sowohl durch die Ausdehnung der Schweizer Eidgenossen-schaft als auch durch ihre Verbindung mit dem schwbisch-rheinischen Bnme bedroht sah, erffnete im Jahre 1386 den Krieg gegen die Schweizer, verlor

4. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 47

1897 - Bamberg : Buchner
47 4. Welcher Minister leitete in der Napoleonischen Zeit die Regierung Bayerns? Wie kann seine Regierungsweise bezeichnet, werden? Welche Reformen verdankt ihm Bayern? * Aufzhlung der wichtigsten Minister Bayerns. 5. Welche Stellung nahm Bayern im deutschen Bund ein? 6. Welche Bedeutung hat das Jahr 1818 fr Bayern? 7. In welchen Bauten bethtigte Ludwig I. feinen historischen Sinn? 8. Was verdankt das heutige Griechenland dem König Ludwig I. ? 9. Wodurch suchte Ludwig I. den Handel Bayerns zu heben? 10. Wodurch wurde Ludwigs I. Abdankung veranlat? 11. Welche Stellung nahm König Maximilian Ii. zu den groen Fragen, welche von 1848 an Deutschland beschftigten? (3) 12. Wodurch suchte Maximilian Ii. den rmeren Volksklassen zu helfen? 13. Welche Niederlagen erlitt Bayern 1866? Unter welchen Bedingungen schlo es Frieden? 14. In welchem Verhltnis stand Bayern zu den brigen deutschen Staaten von 18671870? 15. Welche Verdienste erwarb sich König Ludwig Ii. um die Sache Deutschlands im Jahre 1870/71 ? (2) 16. In welchen Schlachten des Jahres 1870/71 kmpften Bayern mit? In welchen kmpfte ein bayerischer Feldherr selbstndig? 17. Welche Stellung nimmt Bayern im neuen deutschen Reiche ein? Welche Rechte hat es sich vorbehalten?

5. Die Neuzeit - S. 209

1905 - Bamberg : Buchner
- 209 ?) Die Bayern (unter Prinz Karl, dem Grooheim^König Ludwigs Ii.) /*';/1 i<.vvv /'M i* vi < U* ( -i-t! l/ wurden am 10. Juli bei Kissingen und Hammelburg 'besiegt und nach Sden gedrngt. , t ; 11 ' ' V : l/fme4*-*- { ' /?) Hieraus zogen die Preußen in Eilmrschen durch den Spessart gegen die brigen Bundestruppen; die Hessen wurden bei L a u s a ch unweit Aschassenburg besiegt und samt einer sterreichischen ^ Abteilung der den Main gedrngt (14. Juli), woraus Frankfurt, ssmi^und Oberhessen von den Preußen besetzt wurden. y) In erneuten Gefechten sdlich vom Main (gegen die Wrttemberger bei Tauberbischofsheim, gegen die Badener bei Werbach, gegen die Bayern bei Helmstdt und Robrunn) wurden die Bundestruppen grtenteils nord-wrts der den Main gedrngt; nach der Besetzung Wrzburgs kam es auch hier zu einer Waffenruhe (28. Juli). vo - ?) Inzwischen war der Groherzog von Mecklenburg mit einer neu-gebildeten Reservearmee der Hos und Bayreuth nach Nrnberg vor-gedrungen (31. Juli). ^/H' An ^ c) Die Friedensschlsse. Der Kaiser Franz Joseph trat nach der Schlacht bei Kniggrtz Venetien an Napoleon El. ab und veranlate dadurch die Einmischung Frankreichs in die Friedensunterhandlungen. Trotzdem gelang es der Staatskunst Bismarcks, das Ziel seiner Politik, eine Neugestaltung Deutschlands unter preuischer Fhrung, im wesentlichen zu erreichen: 1. sterreich gab im Prager Frieden (23. August) seine Zustimmung zu der Neuordnung Deutschlands durch Preußen. Auer seinem Anteil an Schleswig-Holstein hatte sterreich kein Gebiet an Preußen abzutreten; auch die Kriegskostenentschdigung (20 Millionen Taler) war mig. Schon auf dem Schlachtfeld von Kniggrtz hatte Bismarck zu König Wilhelm geuert: Die Streitfrage ist also entschieden; nun gilt es die Freundschaft mit sterreich wieder zu gewinnen." 2. Bon den brigen nord- und mitteldeutschen Staaten, welche sich am 14. Juni gegen Preußen erklrt hatten, wurden Hannover, Kurhessen, Nassau, Hessen-Homburg sowie die freie Stadt Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt, während Sachsen erhalten blieb. Die Staaten nrdlich des Mains sollten in einem Norddeutschen Bunde vereinigt werden. Preußen gewann einen Zuwachs von .1300 Quadratmeilen mit 4x/2 Millionen Einwohnern. Der Verfaffungsftreit in Preußen (s. S. 202) wurde durch die In-demnittsvorlage" beendigt, durch welche die Regierung das Abgeordnetenhaus auf-forderte die ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung (von 18621866) nachtrglich anzuerkennen. Stich, Lehrbuch der Geschichte Iii. 3. Aufl. 14

6. Die Neuzeit - S. 210

1905 - Bamberg : Buchner
210 3. Mit den sddeutschen Staaten wurden besondere Vertrge f geschlossen. Bayern gab zwei Bezirke in der Rhn (Orb und Gersfeld) an Preußen und zahlte 30 Millionen Gulden; das Groherzogtum Hessen verlor einige kleine Gebiete in Oberhessen, trat das Besatzungsrecht von Mainz an Preußen ab und trat fr Oberhessen in den Norddeutschen Bund. Alle sddeutschen Staaten schloffen mit Preußen ein Schutz- und Trutz-bjsndnis, das vorlufig geheimgehalten wurde, um das Mitrauen Frankreichs mcht zu wecken, welches ein bergreifen des preuischen Einflusses der die Mamlmte" nicht dulden wollte. 4. Italien, das erst im Oktober Frieden schlo, erhielt trotz seiner Niederlagen Venetien aus der Hand Napoleons. {., 5 i- f i > <f v > ^ j-t ih '. / /' ' " '/ ht'va. , 43. Deutschland seit dem Ausscheiden sterreichs im Jahre 1866. I. Der Norddeutsche Bund (186770) und die Neuordnung sterreichs. Ii. Der Krieg mit Frankreich von 1870,-71. Iii. Das neue Deutsche Reich seit 18. Januar 1871. 1. Der Norddeutsche Bund von 186770 und die Neuordnung sterreichs., a) Die Verfassung. 1. Der Norddeutsche Bund wurde gebildet von den 21 Staaten nrdlich des Mains (also mit Oberhessen); die Fhrung (das Bundesprsidium) hatte der König von Preußen. Die einzelnen Regierungen waren vertreten im Bundesrat, in welchem der preuische Ministerprsident (Bismarck) als Bundeskanzler den Vorsitz hatte. Als gemeinsame Angelegenheiten sollten gelten a) die auswrtige Politik; ) Heerwesen; y) Handel-, Zoll-, Post- und Telegraphenwesen. 2. Anteil des Volkes an der Regierung. Die aus direkten Wahlen mit allgemeinem Stimmrecht (ohne Zensus) hervorgegangenen Ab-geordneten bildeten den norddeutschen Reichstag. 3. Das Verhltnis zu Sddeutschland. Die Einigung Gesamt-deutschlands mit Ausschlu sterreichs wurde einstweilen wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiet erreicht: Der durch den Krieg von 1866 aufgelste Zollverein wurde im Jahre 1867 erneuert unter Mitwirkung der Ver-treter Sddeutschlands (im Zollbundesrat und Zollparlament). Vasv V* Su. fafyv . , . . "i ~ 4''' i-i ' v .

7. Die Neuzeit - S. 159

1905 - Bamberg : Buchner
159 a) von den geistlichen Herrschaften blieb nur die des Kur-erzkanzlers (des Erzbischoss Dalberg) bestehen. Der Sitz desselben wurde aber von Mainz, das seit 1797 franzsische Festung geworden war, nach Regensburg verlegt'; b) von den Reichsstdten behielten nur die sechs grten ihre Reichsunmittelbarkeit (die Hansastdte Hamburg, Bremen und Lbeck, sowie die sddeutschen Handelsstdte Franksurt, Nrnberg und Augsburg). Bei der Verteilung der Entschdigungen, welche vielfach von der Gunst des , franzsischen Konsuls und seines Ministers Talleyrand abhing, gewann Bayern, das sich nach der Schlacht bei Hohenlinden Frankreich genhert hatte, die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg (ohne die Stadt) und Passau, sowie die Frstabtei Kempten und wurde zu einem wohlabgerundeten Lande; Preußen er-hielt die Bistmer Hildesheim, Paderborn, einen Teil von Mnster, ferner Erfurt und andere nordthringische Städte. Baden erhielt die pflzischen Städte Heidel-berg und Mannheim sowie die Kurwrde; Wrttemberg wurde gleichfalls Kur-frsteutum und erhielt Heilbronn und andere schwbische Reichsstdte; weitere Kurfrstentmer wurden Hessen-Kasfel und Salzburg, das der bisherige Groherzog von Toskana erhielt, dessen Land als Knigreich Etrnrien an den bisherigen Herzog von Parma fiel. Die Bedeutung des Reichsdeputatioushauptschlusses lt sich in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Das Reich war seines kirchlichen Charakters nunmehr fast vllig entkleidet (schon 1803 wandte sich der Papst an den franzsischen Konsul statt an den deutschen Kaiser als den Beschirmer der Kirche). 2. Die Zahl der deutschen Einzelherrschaften war betrchtlich verringert. 3. Das Ansehen des Habsburgischen Kaisertums wurde noch mehr geschwcht; wie schon frher Preußen, so strebten nun auch die sddeutschen Staaten unter Be-gnstiguug Frankreichs eine unabhngige Stellung an. 4. Die deutschen Regierungen nahmen in der Folgezeit vielfach die fr an-zsischen Einrichtungen zum Muster, so besonders Bayern unter Maximilian Joseph (Kurfürst seit 1799) und seinem Minister M o n t g e l a s. Gleichheit aller Brger vor dem Gesetz, Regelung des Staatshaushaltes, Duldung der verschiedenen Bekenntnisse, Aufhebung der Klster, Beseitigung der Vorrechte des Adels und andere Neuerungen, welche sich in Frankreich unter den Greueln der Revolution vollzogen hatten, wurden in den sddeutschen Staaten nun auf dem Wege der Verwaltung durchgefhrt. Fr die Erniedrigung der deutschen Ration, deren Geschicke fortan fr ein Jahrzehnt durch die Willkr und Laune eines fremden Eroberers entschieden wurden, hatte die Mehrzahl des Volkes wie der in Weltbrgertum verlorenen Gebildeten kein Verstndnis. Eine rhmliche Ausnahme bildete neben anderen nationalgesinnten Mnnern der Dichter Schiller, dessen damals entstandene Dramen (1801 Die Jungfrau von Orleans; 1804 Wilhelm Teil) eine Erweckung des vaterlndischen Geistes vorbereiten halfen. 1 Auch die Besitzungen und Rechte der Deutschherren und der Johanniter blieben noch einige Zeit erhalten.

8. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

9. Die Neuzeit - S. uncounted

1905 - Bamberg : Buchner
U. C. Suchners Vertag, Rudolf Koch, Samberg. Altdeutsches Lesebuch. Zur Bentzung an hheren Lehranstalten wie zum Selbstgebrauch herausgegeben von Dl\ Hermann Stockei, Gymnasialprofessor. Gebunden M. 3 ^. Meditationen und Dispositionen zu deutschen Absolutorialaufgaben fr die bayerischen Gymnasien. Von Dr. Wilhelm Wunderer, Gymnasialprosessor. ' ' f ' Erster und zweiter Teil. Geh. je Bl. 1.20. < Msches Wh fr ic Ncrklasseil der tzymmsiti!. Herausgegeben von Dr. Wilhelm Wunderer. i. Teil: Mmurproben pr Geschichte der neuhochdeutschen Literatur. ^ Gebunden M. 3.50. " Der deutsche Aussatz in Kehre und Keispiel. Fr die Hand des Schlers als Anhang zum Lesebuch bearbeitet von A. Edel, kgl. Professor an der Realschule in Bamberg. Zwei Teile. Gebunden I. Teil M. 1.60. Ii. Teil M. 2.40. Aufsawoffe und Zluffahpvobett fr das humanistische Gymnasium von Dr. Johann Schmaus, Professor am kgl. Alien Gymnasium in Bamberg. Drei Teile. I. Teil: Fr die Unterstufe. Geh. M. 1.30, geb. M. 1.60. Ii. Teil: Fr die Mittelstufe. Geh. M. 2.20, geb. M. 2.40. Iii. Teil: Fr die Oberstufe. Geh. M. 1.80, geb. M. 2 20. Teil Iiii in einem Band. geh. M. 3.80, geb. M. 4.20. Wegweiser fr den deutschen Aussai;nterricht an den fnf untern Klassen des humanistischen Gymnasiums. Im Anschlsse an das Deutsche Lesebuch fr bayerische Mittelschulen von Dr. A. Jpfelkofer, Dr. J. Schmaus, Dr. A. Weninger und J. Flierlo bearbeitet von Dr. Johann Schmaus. Kart, W. 1.20. Zu beliehen durch alle Buchhandlungen. ^

10. Die Neuzeit - S. 19

1905 - Bamberg : Buchner
19 Auch politische Beweggrnde trugen zur Lossagung von der alten Kirche bei: wie die Fürsten durch die Annahme der Reformation die oberste Aufsicht der die Kirche (Summepiskopat") und die Kirchengter in ihre Hand brachten, so ent-zogen sich die Reichsstdte dadurch der geistlichen Aufsicht der benachbarten Bischfe. So wurde in Nrnberg, wo der bedeutendste Dichter jener Zeit, Hans Sachs, in seinem Gedicht Die wittenbergisch Nachtigall" (1523) das Auftreten Luthers begrt hatte, nach einem ffentlichen Religionsgesprch trotz des Widerspruches des Bamberger Bischofs die Reformation eingefhrt und unter Melanchthons Mit-Wirkung eine hhere Schule eingerichtet. Whrend aber die Mehrzahl der Brger (darunter Albrecht Drer) der neuen Richtung anhing, blieben doch einzelne der alten Kirche treu, so auch nach anfnglichem Schwanken Drers Freund, der gelehrte Willibald Pirckheimer. Desgleichen zogen sich einige der Humanisten, so besonders Erasmus, von den Reformatoren zurck, als sie dieselben zur Trennung von Rom entschlossen sahen. 3. Die durch das Auftreten Luthers vermehrte Grung unter der bei-feite gesetzten Reichsritterschaft und dem vielfach bedrckten Bauernstand machte sich in Emprungen Luft. Die Erhebung der Reichsritter wurde durch den unglcklichen Ausgang Sickingens beendigt (1523); der Aufstand der Bauern in Sddeutschland sowie die sozialistische Bewegung Thomas Mnzers in Thringen wurde von den Fürsten und von dem Schwbischen Bund unterdrckt (1525). Franz v. Sickingen hatte auf der Ebernburg bei Kreuznach (der Herberge der Gerechtigkeit") seine Anhnger (Hutten u. a.) versammelt und mit Luther Fhlung gesucht. Da er weder diesen noch den Kaiser fr seine ehrgeizigen Plne gewinnen konnte, welche auf eine Strkung des Ansehens der Reichsritterschaft und Schwchung der Frstengewalt hinausliefen, unternahm er eine Fehde gegen Kur-Trier. Sein Angriff milang; bald darauf wurde er selbst auf seiner Burg Landstuhl bei Kaiserslautern von dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Kurfrsten Ludwig von der Pfalz eingeschlossen und fiel bei der Verteidigung seiner Feste. Die Unzufriedenheit der sddeutschen Bauern hatte sich seit dem Ende des 15. Jahrhumre In mehreren Geheimbnden (der Bundschuh", der arme Konrad") gezeigt; vergl. die Jacquerie" in Frankreich in der zweiten Hlfte des 14. Jahrhunderts sowie den Volksaufstand in England unter Wat Tyler am Ende desselben Jahrhunderts. Luthers Worte von der evangelischen Freiheit", welche man auch auf das soziale und das politische Leben bezog, hatten die Mistimmung vermehrt. In den 12 Artikeln" verlangten die Bauern Aufhren der Frondienste und der Steuerfreiheit des Adels, s Reht, ihre Priester selbst zu whlen n. a. m. Der Aufstand brach in Oberschwaben aus und verbreitete sich bis nach Lothringen im Westen, Franken im Norden und Salzburg im Osten. Viele Burgen und Klster wurden zerstrt, viele Greueltaten begangen, z. B. an dem Grafen von Helfenstein in Mmverg. Auch der unruhige Reichsritter Gtz von Berlichingen stand auf kurze Zeit an der Spitze der aufrhrerischen (Odenwlder) Bauern. An der Feste von Wrzburg zerschellte der Aufstand; die einzelnen Bauernhaufen wurden dann aufgerieben oder zerstrm, so bei Knigshofen a. d. T. durch die Truppen des Schwbischen Bundes unter Georg Truchsetz vn"^Wldburg, bei Pfeddersheim (unweit Worms) durch die Kurfrsten von der Pfalz und von Trier. Die Lage der Bauern wurde nur in einzelnen Gebieten, so in Tirol, verbessert.
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